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1. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 143

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
Türkei. Griechenland. 143 dem Milkow nordw. bis zum Pruth, und von den Karpathen oftw. bis zum Pruth, etwa 600 Om., mit 400,000 E. Feld- u. Gartenfrüchte, Wein, Vieh, Honig u. Wachs rc. Wlachen mit Wlachischer Sprache, griechischer Kirche, dann Griechen, Albanier, Kosaken, Russen, Türken, Armenier, Juden re. Handel mit Naturprodukten. Jassy, in der Nahe des Pruth, 'Hptst. u. Res., 26,000 E. Handel. Galatz, (Galatsch) an der Donau, 10,000 E.; Hdl. Viii. Griechenland. *) Halbinsel, von den Busen von Arta u. Volo südwärts, bespühlt vom Griechischen, Mittländischen u. Jonischen Meere, zwisch. 36 u. 39 Br., mit den zugehörigen Inseln 467 Qm. mit 797,000(5. Besteht aus den bis 1829 Türkischen Pro- vinzen Livadien und Morea, der Insel Negroponte,'den Teu- fels-Inseln, Scyro u. den Cycladen. Boden gebirgig, an der Südspitze mit dem Cap Matapan; fruchtbar an Feld- u. Garten- früchten, Wein, Korinthen, Oel rc. Hauptbewohner sind Griechen und Mainotten griechischer Kirche. Fabr. u. Hdl. Eintheil. : der Pelopones oder Morea in 7 Departements: Ar- golis,Achaja, Elis, Ober-Messenien, Nieder - Messenien, La- konien und Arkadien, davon jedes wieder in mehrere Provin- zen zerfällt; die Inseln 3 Departements: Nord-, Central-, u. Süd-Cycladen. Ob auch bei der Eintheil. Livadiens auf die alten Benennungen Rückstcht genommen worden, oder genommen werden wird, wissen wir noch nicht. Napoli di Romania, Nauplia, am glcichnam. Busen, Hptst. n. Fest., nach Einigen 6000, nach Andern 15,000 E.; Fabr., Hdl. Misitra, (Sparta) südl. v. vor., mit 2 Kastellen, 19,000 E. *) Soll zum Regenten einen souverainen Fürsten erhalten, der ihm aber bis setzt noch nicht gegeben ist. Noch wird die Regierung geführt durch einen Präsidenten und den Senat.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 179

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Osteuropa. 179 nig, etwas Seide, Galläpfel, Getreide im Ueberfluß, auch Mais und in einigen Gegenden Reiß, Tabak, Flachs und Hanf, Obst, auch Kastanien, von welchen es so wie von Zwetschen und Pflaumen ganze Wälder giebt, und in Dalmatien Oliven, edle Südfrüchte, so- gar Granaden und Datteln; Wein im Ueberfluß und von der vorzüglichsten Beschaffenheit (der Tokayer ist einer der edelsten Weine in Europa), große Waldungen in vielen Gegenden, während in einigen Holzmangel herrscht, und ein außerordentlicher Reichthum von Mine- ralien, als mit Ausnahme des Zinns, alle Metalle (an Gold und Silber sind diese Länder reicher als jedes an» dcre Land in Europa), fast alle Halbmetalle, Stein- kohlen, Schwefel, Salz in ungeheurer Menge, Salpe, ter, Alaun, Soda, Mineralquellen sehr häufig und äußerst wirksam. Die Anzahl der Einwohner steigt auf 13,600,000, als Ungarn, Slowaken, Rusniaken, Serbien auch Rat- zen genannt, Szekler, Kroaten, Morlachen, Wallachen, mit verschiedenen eignen Sprachen; ferner giebt es Deut- sche, Juden, Zigeuner rc. Die meisten Einwohner be- kennen sich zur Römisch-katholischen und Griechisch-ka- tholischen Kirche. Zahlreich find auch die Bekenner der Orientalisch < Griechischen oder nicht unirten, der luthe- rischen und reformirten Kirche. Ackerbau, noch sehr kunst- los betrieben, Viehzucht, Weinbau, Bergbau sind Haupt- beschäftigungen der Einwohner, aber die Industrie ist noch in der Kindheit, wiewohl einige Zweige derselben ziemlich blühend sind. Der Handel entspricht nicht dem großen Produkten-Reichthums dieser Länder, und die wissenschaftliche Bildung, worin die Deutschen und Ungarn am meisten unter den Einwohnern fortgeschritten sind, ist im Allgemeinen noch wenig verbreitet. Alle diese Länder gehören dem Kaiser von Oester- reich, und machen einen Theil des Oesterreichischen Kai- serthums aus. Die Gegenden von Ungarn, Kroatien, Slavonien und Siebenbürgen, welche längs der Türkischen Gränze liegen, werden die Militairgränze genannt, die eine eigene militairische Verfassung hat> und deren Be- wohner alle zum Kriegsdienste verpflichtet sind, indem sie Tag und Nacht die Tückische Gränze bewachen. 3) in dem eigentlichen Ungarn, welches dcn bei Weitem 12*

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 186

1836 - Eisleben : Reichardt
186 líí. O steuropa. die hier die großen Flüsse, Sau, Aluta, Sereth und Pruth aufnimmt, und zuletzt in viele Arme ge« theilt in das schwarze Meer sich mündet, hat die Tür- kei bloße Küstenflüsse, worunter die auf dem Balkan entspringende und in den Archipelagus laufende Ma- ritza der bedeutendste ist. Unter den verschiedenen Land- seen ist der Rassein oder Ramsin, südlich von den Mündungen der Donau, und mit dem schwarzen Meere in Verbindung stehend, der größte. Die Türkei liegt im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat im Ganzen ein mildes war- mes Klima, das jedoch nördlich von der Hauptgebirgs- kette weniger mild und auf den Höhen des Gebirges selbst rauh ist. Die Hauptprodukte sind: die ge- wöhnlichen Hausthiere (besonders gute Pferde und Rind- vieh, feinwollige Schafe und viele Ziegen), ferner Büf- fel und Kameele in einigen Gegenden, Wildpret aller Art, Fische in großer Menge, Seide, Getreide, auch Reiß, Wein, Obst, Tabak, Baumwolle, Färberröthe, herrliche Waldungen, verschiedene Metalle, am meisten wird auf Eisen gebaut, Salz, besonders Steinsalz, Mi- neralquellen. Der Produkten-Reichthum dieses von Na, tur so gesegneten Landes würde noch weit größer seyn, wenn die despotische Negierung des Landes nicht der Kultur so sehr hinderlich wäre. Die Anzahl der Einwohner beträgt 8f Millionen, wovon die Osmanen (gewöhnlich Türken genannt) zwar das herrschende aber nicht das zahlreichste Volk ausmachen und ihre eigene Sprache reden, ferner.ser« bier oder Raizen, Bosniaken, Bulgaren, Moldauer, Wallachen, Kroaten, Morlachen, Montenegriner, Al- baneser oder Aruauten, Tataren, Griechen, Armenier, Juden, Zigeuner. Die Osmanen, Tataren, ein Theil der Bosniaken und Arnauten bekennen sich zur Muha- medanifthen Religion, deren Tempel Moscheen heißen; außerdem giebt es Bekenner der Griechischen und der katholischen Kirche, so wie der jüdischen Religion. Land- wirthschaft und Industrie leiden unter dem Drucke des Despotismus, der das Aufblühen verhindert; doch sind einige Industriezweige von Wichtigkeit. Der Handel ist bedeutend, besonders zur See, allein fast ganz in den Händen der Ausländer. Wissenschaftliche Bildung ist

4. Für die Oberstufe - S. 63

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vii. Aus der pommerschen Geschichte.9 63 Provinz steht der Ober-Präsident, der seinen Amtssitz in Stettin hat- hier wohnen auch die Vertreter der andern obersten Behörden: der kommandierende General des Ii. Armeekorps, der Ober-Landes-Gerichts- und der Konsistorial-Präsident. vie Bezirksregierungen in Stettin, Stralsund und Köslin sind den Regierungs- präsidenten unterstellt, die die Verwaltung des Kirchen- und Schulwesens, der direkten Steuern, Domänen und Forsten zu leiten haben. vie allgemeine Landesverwaltung des Kreises führt der Landrat, der auch als Vorsitzender des Kreistages und des Kreisausschusses die Kommunalverwal- tung leitet und Vorsitzender der Steuerkommission des Kreises ist. vem Ober-Präsidenten steht der prooinzialrat zur Seite, dem die Entscheidung über die ihm zugewiesenen staatlichen verwaltungsangelegenheiten übertragen ist ebenso wie dem Bezirksausschuß für den Regierungsbezirk und dem Kreis-, bzw. Stadt-Ausschuß für den Kreis oder die kreisfreie Stadt. vem Oberlandesgericht zu Stettin sind die Landgerichte in Stettin, Greifs- wald, Stargard, Köslin, Stolp sowie die sämtlichen Amtsgerichte der Provinz untergeordnet. vie Vertretung der Provinz führt der aus Abgeordneten der Land- und Stadtkreise gebildete Provinzial-Landtag. Dieser wählt zur Verwaltung der provinzialverbands-^ngelegenheiten den provinzialausschuß. Die laufenden Geschäfte führt der Landeshauptmann. ver Provinz sind unter Überweisung des provinzialfonds zur eignen ver- waltung übertragen: die Landarmen-, Irren-, Siechen-, Blinden- und Taub- stummen-Anstalten, die Fürsorgeerziehung Minderjähriger, verschiedene lvohl- tätigkeitsanstalten, die Landesmeliorationen u. a. Unter ihre Verwaltung gehört auch die elektrische Überland-Zentrale, die Pommern mit elektrischen Kraftwerken versorgt, und die Oberleitung der 17 pommerschen Kleinbahnen. Zu andern provinziellen Behörden gehören die Handwerks-, Landwirtschafts- und Handelskammern, die die Gesamtinteressen der durch sie vertretenen Berufe ihres Bezirks wahrzunehmen haben. Die Vertretungen des Handwerks haben ihren Sitz in Stettin und Stralsund, der Landwirtschaft in Stettin, des Handels in Stettin (Korporation der Kaufmannschaft), Stralsund und Stolp. )m preußischen Landtag hat die Provinz Pommern 26 Mitglieder, im Reichs- tag 14 Vertreter. Vii. Aus der pommerschen Geschichte. 1. Pommern zur Wendenzeit. A. Einwanderung der Slawen. Als die germanischen Völker die Lande an der Ostsee verließen, rückten slawische Volksstämme von Osten her an ihre Stelle. jsm dritten Jahrhundert n. Chr. ist das alte Pommern, dessen damalige Grenzen den heutigen nicht entsprechen, von ihnen besetzt, vie Slawen zwischen Weichsel und Elbe nannten sich Wenden, d. h. Bewohner des Flachlandes. Ihre Stämme östlich der Oder führten den Namen Pommern, westlich von diesem Fluß Liutizen, auf Rügen Ranen. B. Die Wendenzeit. flu ihre Zeit erinnern weder Lied noch Sagenbuch, aber manche Kunde, die gelegentlich aus der Erde ans Tageslicht befördert werden, ihre

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

6. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 100

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
ten aber: „Wir haben niemals etwas vom Talmud gehört.“ Er durchzog nun das Gebirge Ararat bis Nisibis, von da nach Chossen Kepha, dann schlug er den entgegengesetzten Weg ein. In Nisibis ist eine grosse Gemeinde, dort ist die Synagoge des R. Jehuda den Bathira*) und zwei Synagogen, die noch von Esra gebaut wurden. In der einen ist ein roter Stein in die Wand eingelassen, der von den Steinen des Tempels herrührt. Von Nisibis ging er in acht Tagen nach Neu-Ninive; hier fliesst der Tigris vorbei, er überschritt diesen Fluss und ging drei Tage lang nach Alt-Ninive. Hier ist alles öde, der Boden ist schwarz wie Pech, und wo einst ein schöner Wald stand, ist alles verwüstet wie Sodom, kein Gras, keine Pflanze. Neu-Ninive hingegen hat eine grosse Gemeinde von ungefähr sechstausend Seelen und mehr. Sie hat zwei Fürsten, R. David und R. Samuel, zwei Brudersöhne aus dem Geschlechte des Königs David. Jedes Gemeindemitglied gibt jährlich einen Goldgulden Kopfgeld, die Hälfte erhält der Landesherrscher, der hier nicht König, sondern Sultan genannt wird und der selbst wieder dem Kalifen von Babel (Bagdad) untergeordnet ist. Die andere Hälfte erhalten die beiden Fürsten, die selbst Besitz an Feldern und Weinbergen haben. In diesen Ländern gibt es keine angestellten Vorbeter, auch in Persien, Medien und Damaskus nicht. Nur die Fürsten weisen ihre gelehrten Tischgänger an, einmal diesen, einmal jenen, vorzubeten. Der Fürst hat ein Gefängnis, Verbrecher darin einzusperren. Hat ein Jude mit einem Muselmann einen Streit, so wird der Schuldige, ob Jude oder Muselmann, vom Fürsten zu Gefängnis verurteilt. R. Pethachja wurde in Ninive krank, die Aerzte des Königs meinten, er werde nicht mit dem Leben davonkommen. Dort ist es üblich, dass, wenn ein fremder Jude *) Lebte kurz vor der Zerstörung des zweiten Tempels.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 70

1908 - Gotha : Perthes
70 1. Südlich von der Donau die Alpen, die im O. gabelförmig auseinandertreten. Nach So. zieht das Karstgebirge mit seiner Fortsetzung auf der Balkanhalbinsel, das im unmittelbaren Zusammen- hange mit den Alpen bleibt, während der nordwestliche Zweig, 2.die Karpathen, sich auch äußerlich von den Alpen trennt und in großem Bogen das ungarische Tiefland umsäumt; 3. ganz selbständig ist die böhmische Erhebungsmasse, ei» Teil der deutschen Mittelgebirgslandschaften. Innerhalb dieser Gebirge dehnen sich die drei Donauebenen aus, die durch enge Durchbruchstäler voneinander und von der untere» (walachischen) Donauebene geschieden sind: 1. das Wiener Becken mit den Ebenen und Hügelländern der March; 2. die oberungarische Tiefebene; 3. die niederungarische Tiefebene oder das Alföld. Der Hauptfluß der Monarchie, die Pulsader ihres Verkehrs wie ihres geschichtlichen Lebens ist die Donau, nach der Wolga der größte Strom Europas überhaupt. Sie entspringt im Schwarzwalde (siehe S. 18), nimmt einen östlichen Lauf, mit der einzigen bedeutenden südlichen Abweichung von Waitzen bis zur Draumündung, und mündet in das Schwarze Meer. Sie hat daher die wichtige Aufgabe, de« Orient mit Mitteleuropa zu verbinden, ist aber als Wasser- straße von geringerer Bedeutung als der Rhein, 1) wegen der Hinder- nisfe, die sie in mehreren Gebirgsdurchbrüchen zu überwinden hat, 2) weil sie in ein Binnenmeer mündet. § 88. An Flächeninhalt (625000 qkm) übertrifft Österreich-Ungarn das Deutsche Reich, ist aber nicht so dicht bevölkert (45 Millionen, 72 auf 1 qkm) und steht in dieser Beziehung auf der gleichen Stufe wie Frankreich. Kein Großstaat hat eine so gemischte Bevölkerung und von den kleineren nur die Schweiz und Belgien. Zwar hat Ruß- land noch mehr Völker, aber das russische Volk übertrifft alle anderen weit an Zahl und durch seine zentrale Stellung. In Österreich-Ungarn kommt dagegen keinem einzigen Volke ein solches natürliches Übergewicht zu, und nur Bildung, Reichtum und politische Macht können dem einen oder anderen Volke den Vorrang verschaffen. In Österreich ist die deutsche, in Ungarn die magyarische Sprache das vorherrschende Verständigungsmittel. Die räumliche Verteilung der vier Hauptstämme ist im allgemeinen folgende. Die Slaven (21 Mill.), zwar am zahlreichsten, aber in ver- schiedene Stämme zersplittert, bewohnen den Norden und Süden der

8. Deutsche Schulgeographie - S. 82

1908 - Gotha : Perthes
82 Erläuterung. Für alle asiatischen Nomadenhorden, die seit dem 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung Europa heimgesucht haben, bildete die ungarische Ebene einen Anziehungspunkt. Die steppenartige Natur er- innerte sie an die Heimat, der Gebirgswall bot ihnen Schutz, das Donau- tal war eine geeignete Aussallspsorte sür ihre Raubzüge nach den zivili- sierten Nachbarländern. Auf die Hunnen solgten die Avaren, auf diese um 900 die den Finnen verwandten Magyaren, die nach ihrer Besiegung durch die Deutschen unter ihrem Könige Stefan dem teiligen um das Jahr 1000 seßhafte Lebensweise und das (römische) hristentum annahmen. Deutsche Kolonisten waren ihre Lehrmeister in der Kultur. Emen traurigen Rückfall erlitt diese, als die nieder- ungarische Ebene unter die Herrschaft der Türken kam (1541—1699). Ungarn ist außerordentlich reich an Naturerzeugnissen. Auf die bewaldeten Gebirge folgen weinbekränzte Hügelzüge und darauf die un- ermeßlichen Getreidefelder und viehreichen Triften der Ebene. Mais, Weizen und Wein sind die Haupterzeugnisse des Ackerbaues, Pferde, Schase und Schweine die der Viehzucht. § 107. Das nordungarische Bergland enthält in der Gebirgs- kette der Hohen Tatra die höchste Erhebung der Karpathen (Gerls- dorfer Spitze 2700 na), die aber wegen Schroffheit keinen ewigen Schnee tragt (vgl. D. Sch.-A. 16). Die südlichen Höhenzüge heißen wegen ihres Reichtums an Edelmetallen und Eisen das ungarische Erzgebirge. Der Bergbau führte zahlreiche deutsche Kolonisten herbei; die Haupt- bevölkerung ist jedoch slowakisch (zu dem tschechischen Stamme gehörig). Die größte Stadt ist Kaschau*, Schemnitz hat Silberbergbau; die Randhöhe im O. trägt bei Tokay die berühmtesten ungarischen Wein- gärten. Die Waldkarpathen, in denen die Theiß entspringt, sind von Ruthenen bewohnt. Siebenbürgen ist ein von Gebirgen umkränztes hochgelegenes Hügel- land. Die Karpathen im O. setzen sich mit scharfer Biegung in der ge- waltigen Gebirgsmauer der Transsylvanischen Alpen (Negoi 2500 m) fort, welche die Aluta der ganzen Breite nach im Rotenturmpasse durch- bricht. Sonst aber dacht sich Siebenbürgen nach W. ab, hier läßt das Bihargebirge, die goldreichste Gegend Europas*), im N. und S. Lücken. Die Hauptbevölkerung bilden die griechisch-orthodoxen Rumä- nen, den Ostrand dieser natürlichen Festung halten die magyarischen Szekler (ßekler) als Grenzwache besetzt, als drittes Element gesellen sich ihnen die Sachsen zu, die Nachkommen niederdeutscher Kolonisten, die ebenfalls als Grenzwache, besonders um Hermann st ad t, ihren Hauptort (Roterturmpaß), angesiedelt wurden. Die größte Stadt Siebenbürgens ist Klausenburg*. i) Übertreffen wird sie vom Ural, aber nur aus der asiatischen Seite.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 83

1908 - Gotha : Perthes
83 § 108. Die ungarische Ebene wird durch den Bükonywald, an dessen Fuß sich der Plattensees ausdehnt, zweigeteilt (vgl. auch D. Sch.-A. 14/15). Das oberungarische Becken ist noch stark von Deutschen bewohnt, die Städte tragen noch deutsche Namen (die jetzt allerdings durch magyarische verdrängt sind), das Ganze zeigt noch westeuropäischen Cha- rakter, auch die Bevölkerung ist hier am dichtesten. Am westlichsten Ein- gangstore liegt die ehemalige Krönungsstadt Preß bürg* am zweiten Donaudurchbruch Gran, dessen Erzbischos das kirchliche Oberhaupt Ungarns ist. Der flache Neusiedler-See trocknet zeitweise aus. Die niederungarische Ebene, das Alföld (d. h. Niederland), hat wegen ihrer Abgeschlossenheit gegen die Seewinde echtes Landklima mit kaltem Winter, heißem Sommer (vorzüglich geeignet für Wein und Mais) und verhältnismäßig geringem Niederschlag. Charakteristisch ist die außer- ordentliche Waldarmut; die Natur bietet ungeheure Weideflächen (Puß- ten^), aber in neuester Zeit muß die Pußta mit ihrem halbnomadischen Hirtenleben immer mehr dem Pfluge weichen. Das Alsöld ist die wahre Heimat der Magyaren, die, wie jedes Reitervolk, die waldlose Ebene lieben. In weiten Abständen voneinander liegen ausgedehnte An- siedelungen, es gibt Dörser mit mehreren Tausend Einwohnern. Auch die Städte haben wegen Steinmangels ein dorfähnliches Aussehen; die größten des eigentlichen Alföld sind Szegedin** (ßegedin), stets bedroht von den Überschwemmungen der träge dahinschleichenden Theiß, Hödmezö* und Debreezin* (debretzin), der Hauptsitz der protestan- tischen Magyaren. Die prächtig erbaute Hauptstadt Ungarns, der Mittel- Punkt seines Handels, seiner Industrie und seines geistigen Lebens, Buda- Pest**, liegt am Westrande des Alföld, zu beiden Seiten des Haupt- stromes, an den im W., die alte Feste Ofen (türkisch Buda) und die Köuigsburg tragend, noch festes Gestein herantritt, während sich um Pest schon die Pußta ausdehnt. Die südlichen Teile des Alföld, die Bacska (Mschka) mit der Stadt Therefiopel*^) und das Banat mit der Festung Temesvar* (temeschwar), beherbergen ein seltsames Völkergemisch von Magyaren, Serben (Flüchtlingen aus der Zeit der Türkenkriege), deutschen Bauern und im O. auch Rumänen, die bunt durcheinander wohnen. Diese Gegenden sind besonders fruchtbar, namentlich das Banat, das bis in die Breite von Oberitalien hinabreicht und neben Getreide auch Reis baut. blato ---- Sumpf. *) pust ----- öde. ») Eigentlich Maria-Theresiopel. 6*

10. Deutsche Schulgeographie - S. 116

1908 - Gotha : Perthes
116 Die Walacheiist das unterste Tieflandbecken der Donau. Dieser Strom umfließt es längs der bulgarischen Terrasse, wendet sich dann, durch das Dobrudscha-Plateau (döbrutscha) gezwungen, nach N., nimmt endlich seine östliche Richtung wieder auf und ergießt sich in drei Armen: der Kilia (kilja), der schiffbaren Sulina (sülina) und dem wasserreichsten St. Georgsarm, ins Schwarze Meer. Von der Donau steigt das Tiefland als schräge Ebene allmählich gegen die Transsylvanischen Alpen empor, an denen die S.- und Sw.-Winde ihren Wassergehalt ausschütten; daher der Flußreichtum der Tiefebene (Aluta). Die Moldau 2) ist im W. gebirgig, im O. ein niederes Flachland; der Pruth bildet die Grenze gegen Rußland. Die Bevölkerung beträgt 6| Mill., die Dichte daher 50. Außer den Rumänen, die sich zur griechisch-orthodoxen Kirche bekennen, gibt es noch viele Juden, die den Handel beherrschen, und Zigeuner. (Vgl. D. Sch.-A. 29.) Erläuterung. Dort, wo jetzt die Rumänen wohnen, lebten im Altertum ihre Vorfahren, die Dacier, die von den Römern unter- worfen und durch Kolonisten romanisiert wurden. Als die Römer diese Provinz aufgeben mußten, verpflanzten sie die Bewohner auf das sudliche Donauufer, von wo aus diese im 13. Jahrhundert wieder die Rückwanderung in ihre alte, menschenleere Heimat antraten. Bis 1829 standen sie unter türkischer Herrschaft, 1878 errangen sie ihre volle Selbständigkeit, aber die traurigen Folgen früherer Knechtschaft werden noch lange nicht verwischt sein. Einem begabten, aber sich erst all- mählich aus früherer Verkommenheit emporarbeitenden Volke steht eine höhere Gesellschaft, die ihre äußere Bildung aus Paris holt, schroff gegenüber. Die fast ausschließliche und ergiebige Beschäftigung ist die Land- Wirtschaft. In der Rinderzucht wird Rumänien relativ nur von Dänemark übertroffen, und der Ackerbau liefert Massen von Mais und Weizen, die auf der ausgezeichneten Wasserstraße der Donau zur Ausfuhr gelangen. In der Mitte des ftuchtbarsten Teiles der Walachei liegt die Hauptstadt Bukarest (290000 Einw.); Hauptort der Moldau ist Jassi (jäschi), Ausfuhrhafen an der Donau Galatz. i) Walachen wurden die Rumänen von den Deutschen und Slaven genannt. Das altdeutsche Walah, -- fremd, unverständlich, liegt auch der Bezeichnung „Wälsche" (für alle Romanen) zugrunde. Nach dem Flusse gleichen Namens benannt-
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