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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 39

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 11. Othmarschen. 39 aufgebautes Land wieder fort. Die Deiche an der Lidermündung müssen jetzt wegen der veränderten Strömung durch Steindecken und Buhnen geschützt werden. In der vithmarscher Bucht wurde durch solche Strömungen Klt-Büsum mit anderen Grt- schaften zerstört. (Dld Lüsen liggt int wille Haff,- De Zlot de keem un wöhl en Grafs. De $lot de keem un spöl un spöl, Bet se de Insel unnerwöhl. (Klaus Groth.) Viehzucht. In Othmarschen blüht die Viehzucht in jeder Korm. Es liefert in großer Zahl vorzügliche Reit- und Wagenpferde. Kein Gebiet der Provinz kommt Othmarschen an Zahl der Rinder gleich. Man züchtet eine schwere Rasse, die milchreich ist, sich aber besonders zur Mast eignet, Auf den Außendeichsländereien werden fleischige Schafe geweidet. Auf der Geest hat auch die Schweinezucht einen hohen Stand erreicht? in der Marsch ist diese Zucht nicht lohnend, weil die Schweine dort zu oft von einer Seuche befallen werden. Korn bau. In der Marsch blüht aber auch der Kornbau. Weizen, Hafer, Gerste, Bohnen und Rapssaat gedeihen hier so gut, wie kaum sonst an andern Orten. Zür die Erntezeit fehlt es an Arbeitskräften im Lande. Sie strömen von allen Seiten herzu und stellen sich am Sonntagmorgen neben den Kirchen auf, um ihre Arbeitskraft für hohen Lohn wochenweise anzubieten (Menschen- markt). Sie bleiben im Lande, bis die Ernte geborgen und abgedroschen ist. Oie Lauern bedürfen dieser Arbeiter (Monarchen),- sie bilden aber eine Land- plage- die Sicherheit auf den Straßen und in den Gehöften leidet, und die Polizei mutz während dieser Zeit verstärkt werden, damit man sich ihrer erwehre. Zuckerrüben. In Süderdithmarschen ist noch eine Zuckerfabrik. Oer Anbau der Zuckerrüben erfordert auch viele Hilfskräfte, polnische Arbeiter und Mägde strömen im Vorsommer ins Land, um die Rüben zu pflanzen, zu ver- ziehen und zu hacken. Sie fallen auf durch ihre grellfarbigen Kleider und Kopftücher. Gemüsebau. In anderen Gegenden, besonders bei Wesselburen, ist man zum Gemüsebau übergegangen. Ungezählte Eisenbahnladungen Weißkohl werden von hier ins Innere von Deutschland verschickt (Magdeburger Sauer- kraut). In Iahren mit hohen Kohlpreisen haben einzelne Lauern schon für mehr als 100 000 Mark Kohl verkauft. Othmarschen gehört zu den reichsten Landschaften des Deutschen Reichs. Oie Bewohner. Oie Othmarsen sind mit den benachbarten Holsten verwandt- sie sind Sachsen, aber mit Holländern und Friesen vermischt. Man findet dort viele große, stattliche Männer. Oas blonde, oft rötlich schimmernde und gekräuselte haar, sowie die blauen oder grauen Augen zeigen, das sie ein reiner Germanenstamm sind. Oie Othmarsen sind ein Lauernvolk- sie duldeten keine Ritter im Land (Gedicht von Klaus Groth: Graf Rudolf von der Lökelnburg). Sie waren ein freihetliebendes, tapferes, aber ge- Walttätiges Volk, das oft durch Raubzüge die Holsten und Eiderstedter kränkte, viele trieben auch Seeraub. Es ist deswegen kein Wunder, daß ihre Nachbarn sie nicht liebten und sich freuten, als sie endlich ihre Freiheit verloren. Vorher

2. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 41

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 12. Eidelstedt. 41 stadt ab nach Norden und mündete in die husumer Bucht. Er trennte die Inselwelt vom Festland. Nach und nach wurden diese Arme durch Tuer- dämme abgeschlossen und der Lider der jetzige Lauf zugewiesen. Die Inseln wurden dadurch landfest. Bodenbeschaffenheit. Eiderstedt besteht ganz aus Marschland. Eine flache Rette ehemaliger Inlanddünen durchzieht die Halbinsel der Länge nach. Darauf liegen die größeren Ort- schaften: Tönning, Garding, Tating usw. tln der Nordseeküste ist noch ein schmaler Dünensaum erhalten. Darin liegt das Nord- seebad St. Peter. Das ganze Land ist von hohen Deichen um- geben, und auch das Innere ist von Deichen durchzogen. Sie sind zu einer Zeit errichtet, als der Nlensch das Nleer noch nicht soweit zurückgedrängt hatte. Diese Deiche dienen jetzt meistens als Der- kehrswege. Landbau. Rein Gebiet unsers Landes übertrifft Eiderstedt an Fruchtbarkeit. Der Boden würde sich zu jeglichem Anbau vor- züglich eignen; aber nur noch ein kleiner Teil (ein Zehntel des Landes) dient dem Anbau von Weizen, Lohnen, Hafer und Gerste - fast alles Land ist Dauerweide und dient der Zettgräsung. Diese Landnutzung wirft den Besitzern mühelos einen reichen Ertrag in den Schoß und fordert doch nur wenige Arbeitskräfte. Weil die Arbeitsgelegenheit fehlt, ist Eiderstedt nur dünn bevölkert. Es übertrifft an Volksdichtigkeit trotz seiner Fruchtbarkeit nur um ein geringes die unfruchtbaren Heidegegenden auf dem Inittelrücken. Die Bevölkerung ernährt sich fast aus- schließlich von der Viehzucht, und zwar werden Pferde, Schafe und Rinder Kbb. 20. Nordfriesland und Eiderstedt.

3. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 45

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 13. Nordfriesland. 45 anstatt. Bisher wirkten die schleswig-holsteinischen Missionare nur in Indien,- im Jahre 1912 sind zum erstenmal auch Missionare nach den deutschen Kolonien in Afrika ausgesandt worden. In dem Winkel zwischen Nordfriesland und Eiderstedt ist an einer kleinen Au die Stadt Husum emporgeblüht. Sie gehört nach ihrer Bevölkerung eigentlich nicht mehr zu Nordfriesland, aber der größte Teil der Landschaft ist mit der Stadt durch den Viehhandel eng verbunden. Husum hat einen guten Hafen,- es besteht hier deswegen ein lebhafter Schiffsverkehr, über Husums Bedeutung beruht doch in erster Linie auf dem Viehhandel, von hier werden die Weiden der Marsch mit Magervieh versehen, und von hier werden viele Gegenden des Reichs mit Schlachtvieh versorgt. Husum ist die Heimatstadt des vichters Theodor Storm. (Lesestück: „Am grauen Strand, am grauen Meer".) Zusammenfassung: vas festländische Nordfriesland erstreckt sich von Husum bis Hoyer. Kuher der Marsch ist nur ein schmaler Geeststreifen dazu zu rechnen. Die Marsch wird von zahlreichen Flüssen durchflössen, die aber nicht schiffbar sind. Der Loden ist sehr fruchtbar, aber wegen der niedrigen Lage nicht gut zum Rornbau geeignet. Haupterwerbsquelle ist Viehzucht und Fettgräsung. Ls werden Acker- pferde, Rinder und Schafe ausgeführt. Zn allen größeren Grten werden Vieh- markte abgehalten. Die wichtigsten Märkte finden in Husum statt. Die Nordfriesischen Inseln. veiche und vünen. vie Nordfriesischen Inseln sind Neste eines untergegangenen Festlandes. Sie bilden einen wirkungsvollen Schutz für die veiche der Küste; wären sie nicht mehr vorhanden, dann würden die Deiche dem Wogenprall nicht widerstehen können, varum sucht die Negierung jetzt alle Inseln, auch die kleinsten, durch Uferbauten vor weiterem Abbruch zu schützen, von den Inseln haben Nöm, Sylt, Köhr und flrrmim größtenteils Geestgrund. Ihre Westseite ist durch hohe vünen vor Überschwemmungen geschützt. Nöm, Sylt und flmrum sind fast ganz von vünen bedeckt. Wo die vünen ohne Pflanzendecke sind, wandern sie, d. h. der Wind treibt den feinen Sand vor sich her und lagert ihn auf andern Stellen wieder ab, leider häufig auf fruchtbarem Marschboden. Um das Wandern der vünen zu ver- hindern, werden sie mit Sandhafer bepflanzt, vieser findet in dem trockenen Sande noch Nahrung, wurzelt fest und verwehrt dem Winde den Angriff. (Siehe Bild einer Vünenbepflanzung.) Auf dem festgelagerten vünensand wuchert Heidekraut. pellworm und Nordstrand sind Marschinseln, Föhr besteht zum Teil aus Marsch, hier fehlt der Vünenschutz, darum sind sie eingedeicht. Auch die vielen Halligen bestehen aus Marscherde. Sie sind zu klein, um die großen Kosten der Eindeichung zu lohnen, und darum ganz ohne Schutz. Manche Hallig ist ver- schwunden,- mehrere sind so klein geworden, daß die Bewohner sie verlassen mußten,- die übrigen werden durch Uferbauten vor dem sonst sicheren Unter- gang gerettet. Man schützt die Ufer durch Steindecken gegen Abspülung. Auch hat man mehrere Inseln durch Vämme (Löhnungen) aus Busch, Marscherde und Steinpackung mit dem Festland und untereinander verbunden. Solche vämme führen vom Festland nach Nordstrand, Gland-Langeneß und der ham-

4. Für die Oberstufe - S. 44

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
44 Heimatkunde von Pommern Ii. Die wirtschaftlich nutzbare Zeit vom Unfang der Krühjahrsbestellung bis zum Ende der Herbstbestellung sind für den Landrücken fünf Monate, am Stettiner Haff schon 6—7 Tronate. Gartenbau. Oer Gartenbau ist in Pommern nur von geringer Bedeutung. In größerm Umfang wird er in den Unterdörfern des Stettiner Odertals betrieben, da die Nähe der Großstadt und die guten Eisenbahnverbindungen mit Berlin den Betrieb des Gemüsebaues recht lohnend gestalten. Wenige Morgen oes in fruchtbares Gartenland umgewandelten Wiesenlandes genügen, um den fleißigen Kolonisten in Netzowsfelde, Zerdinandstein usw. ein ausreichendes Einkommen zu ver- schaffen. Obstbäume findet man in allen Gärten ländlicher Besitzer und auch an Wegen gepflanzt - aber sogenannte Gbstbaumplantagen, in denen die Gewinnung von Obst die Hauptsache ist, gibt es nur sehr wenige in Pommern. Im Jahre 1910 zählte man in unsrer Heimatprovinz 2 099 874 Obstbäume. Die Viehzucht. Die Viehzucht ist nicht mehr wie früher von dem Besitz der Wiesen abhängig, da Klee, Lupinen, Bohnen usw., Kraftfutter als Stallfütterung Verwendung finden. Es gibt jetzt kaum ein Gut oder eine größere vorfschaft, die nicht ihre eigene Molkerei hätte. Butter, Käse und fette Milch werden verkauft, während die Magermilch neben den Kartoffeln zur Schweinemast Verwendung findet. Die Schafzucht ist in den wenig fruchtbaren Gegenden Pommerns beibehalten worden und liefert noch immerhin be- friedigenden Ertrag. Pommern behauptet in dieser Beziehung den ersten Platz unter den preußischen Provinzen. Größere Güter betreiben auch die Kufzucht von Pferden, die durch das Landesgestüt in Labes jede Förderung erhält. Sehr wichtig ist die Ge- flügelzucht. Tauben, Hühner, Enten und Gänse werden von großen und kleinen Besitzern gehalten. Besondere, von der Landwirtschaftskammer unterhaltene Geflügelzuchtanstalten sind dazu bestimmt, die Geflügelzucht zu heben und zu fördern. Zu einem wichtigen Gegenstand des Handels für kleinere Besitzer sind die Gänse geworden. Diese werden zu Tausenden aus Rußland eingeführt, dann fett gemacht und weiter verkauft, von alters her berühmt sind die Rügenwalder Spickbrüste. Mehr und mehr haben die Landwirte auch die wirtschaftliche Bedeutung der Zischzucht in ihren Wasserlöchern auf dem Zelde, Torfgruben und Seen erkannt und nutzen diese, z. T. mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer, aus. flbb. 39. Auf dem Landrücken, «phot, R. Richter, Stettin.)

5. Für die Oberstufe - S. 63

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vii. Aus der pommerschen Geschichte.9 63 Provinz steht der Ober-Präsident, der seinen Amtssitz in Stettin hat- hier wohnen auch die Vertreter der andern obersten Behörden: der kommandierende General des Ii. Armeekorps, der Ober-Landes-Gerichts- und der Konsistorial-Präsident. vie Bezirksregierungen in Stettin, Stralsund und Köslin sind den Regierungs- präsidenten unterstellt, die die Verwaltung des Kirchen- und Schulwesens, der direkten Steuern, Domänen und Forsten zu leiten haben. vie allgemeine Landesverwaltung des Kreises führt der Landrat, der auch als Vorsitzender des Kreistages und des Kreisausschusses die Kommunalverwal- tung leitet und Vorsitzender der Steuerkommission des Kreises ist. vem Ober-Präsidenten steht der prooinzialrat zur Seite, dem die Entscheidung über die ihm zugewiesenen staatlichen verwaltungsangelegenheiten übertragen ist ebenso wie dem Bezirksausschuß für den Regierungsbezirk und dem Kreis-, bzw. Stadt-Ausschuß für den Kreis oder die kreisfreie Stadt. vem Oberlandesgericht zu Stettin sind die Landgerichte in Stettin, Greifs- wald, Stargard, Köslin, Stolp sowie die sämtlichen Amtsgerichte der Provinz untergeordnet. vie Vertretung der Provinz führt der aus Abgeordneten der Land- und Stadtkreise gebildete Provinzial-Landtag. Dieser wählt zur Verwaltung der provinzialverbands-^ngelegenheiten den provinzialausschuß. Die laufenden Geschäfte führt der Landeshauptmann. ver Provinz sind unter Überweisung des provinzialfonds zur eignen ver- waltung übertragen: die Landarmen-, Irren-, Siechen-, Blinden- und Taub- stummen-Anstalten, die Fürsorgeerziehung Minderjähriger, verschiedene lvohl- tätigkeitsanstalten, die Landesmeliorationen u. a. Unter ihre Verwaltung gehört auch die elektrische Überland-Zentrale, die Pommern mit elektrischen Kraftwerken versorgt, und die Oberleitung der 17 pommerschen Kleinbahnen. Zu andern provinziellen Behörden gehören die Handwerks-, Landwirtschafts- und Handelskammern, die die Gesamtinteressen der durch sie vertretenen Berufe ihres Bezirks wahrzunehmen haben. Die Vertretungen des Handwerks haben ihren Sitz in Stettin und Stralsund, der Landwirtschaft in Stettin, des Handels in Stettin (Korporation der Kaufmannschaft), Stralsund und Stolp. )m preußischen Landtag hat die Provinz Pommern 26 Mitglieder, im Reichs- tag 14 Vertreter. Vii. Aus der pommerschen Geschichte. 1. Pommern zur Wendenzeit. A. Einwanderung der Slawen. Als die germanischen Völker die Lande an der Ostsee verließen, rückten slawische Volksstämme von Osten her an ihre Stelle. jsm dritten Jahrhundert n. Chr. ist das alte Pommern, dessen damalige Grenzen den heutigen nicht entsprechen, von ihnen besetzt, vie Slawen zwischen Weichsel und Elbe nannten sich Wenden, d. h. Bewohner des Flachlandes. Ihre Stämme östlich der Oder führten den Namen Pommern, westlich von diesem Fluß Liutizen, auf Rügen Ranen. B. Die Wendenzeit. flu ihre Zeit erinnern weder Lied noch Sagenbuch, aber manche Kunde, die gelegentlich aus der Erde ans Tageslicht befördert werden, ihre

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

7. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 19

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
Jerusalem Während Der Belagerung Unter Vespasian (69 n.) Talm. Babl. Gittin 56 F Der römische Kaiser sandte Vespasian gegen Jerusalem, das dieser zwei Jahre belagerte. Damals lebten drei reiche Männer in der Stadt: Nakdimon den Gurion, den Kalba Sabua und den Zizith Ha’ksath, welche die Stadt auf einundzwanzig Jahre hinaus mit Weizen, Gerste und Holzvorrat hätten halten können. Aber die Bar-joni*), welche auf den Krieg bestanden und die Friedenspartei, der die Weisen angehörten, hinderten, den Frieden zu schliessen, steckten die Weizen- und Gerstenmagazine in Brand (um die Stadtbevölkerung durch Hunger zu Wutausbrüchen gegen die Belagerer aufzupeitschen) und es entstand Hungersnot, von der selbst die Reichsten nicht verschont blieben. Denn selbst Martha, die Tochter des Böothus, eine der reichsten Frauen Jerusalems, sandte mehrmals vergebens ihren Diener auf den Markt, um Brot oder Mehl einzukaufen. War er zuerst ausgeschickt, feines Brot einzukaufen, das aber, als er auf den Markt kam, nicht mehr vorhanden, so wurden auch die an- *) Die Anhänger der Kriegspartei, der sich viel niederes Gesindel angeschlossen hatte; vergl. über die Etymologie Sachs Beitr. I, 8 und Aruch ed. Kohut s. v.

8. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 100

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
ten aber: „Wir haben niemals etwas vom Talmud gehört.“ Er durchzog nun das Gebirge Ararat bis Nisibis, von da nach Chossen Kepha, dann schlug er den entgegengesetzten Weg ein. In Nisibis ist eine grosse Gemeinde, dort ist die Synagoge des R. Jehuda den Bathira*) und zwei Synagogen, die noch von Esra gebaut wurden. In der einen ist ein roter Stein in die Wand eingelassen, der von den Steinen des Tempels herrührt. Von Nisibis ging er in acht Tagen nach Neu-Ninive; hier fliesst der Tigris vorbei, er überschritt diesen Fluss und ging drei Tage lang nach Alt-Ninive. Hier ist alles öde, der Boden ist schwarz wie Pech, und wo einst ein schöner Wald stand, ist alles verwüstet wie Sodom, kein Gras, keine Pflanze. Neu-Ninive hingegen hat eine grosse Gemeinde von ungefähr sechstausend Seelen und mehr. Sie hat zwei Fürsten, R. David und R. Samuel, zwei Brudersöhne aus dem Geschlechte des Königs David. Jedes Gemeindemitglied gibt jährlich einen Goldgulden Kopfgeld, die Hälfte erhält der Landesherrscher, der hier nicht König, sondern Sultan genannt wird und der selbst wieder dem Kalifen von Babel (Bagdad) untergeordnet ist. Die andere Hälfte erhalten die beiden Fürsten, die selbst Besitz an Feldern und Weinbergen haben. In diesen Ländern gibt es keine angestellten Vorbeter, auch in Persien, Medien und Damaskus nicht. Nur die Fürsten weisen ihre gelehrten Tischgänger an, einmal diesen, einmal jenen, vorzubeten. Der Fürst hat ein Gefängnis, Verbrecher darin einzusperren. Hat ein Jude mit einem Muselmann einen Streit, so wird der Schuldige, ob Jude oder Muselmann, vom Fürsten zu Gefängnis verurteilt. R. Pethachja wurde in Ninive krank, die Aerzte des Königs meinten, er werde nicht mit dem Leben davonkommen. Dort ist es üblich, dass, wenn ein fremder Jude *) Lebte kurz vor der Zerstörung des zweiten Tempels.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

10. Deutsche Bürgerkunde und Volkswirtschaftslehre - S. 117

1911 - Frankfurt am Main : Diesterweg
117 Volkes zur Befriedigung seiner Bedürfnisse, und zwar nicht nur einfach die Summe der Einzelwirtschaften, sondern die Tätigkeit, welche darauf gerichtet ist, alle diese Einzelwirtschaften in eine richtige, dem Ganzen er- sprießliche Beziehung zueinander zu setzen. Volkswirtschaftslehre oder Nationalökonomie ist die Lehre von den im wirtschaftlichen Leben eines Volkes sich zeigenden Erscheinungen und Regeln. Aus der Geschichte der Volkswirtschaft. § 66. Die Wirtschaftsstufen der Güterbeschaffung. Die Geschichte soll uns das Verständnis der Gegenwart vermitteln. In der geschichtlichen Zeit können wir verschiedene Wirtschaftsformen — oder da diese Formen eine aufsteigende Entwicklung zeigen: Wirtschafts- stufen — Wirtschaftsstufen der Güterbeschaffung — unterscheiden. 1. Die Stufe der Sammel- und niederen Jagdvölker. Die Menschen sammeln, was ohne besondere Arbeit ihrerseits ihnen in der Natur sich bietet (Okkupation): Früchte (Beeren, Knollen), Wurzeln; sie betreiben niedere Jagd: auf kleine Tiere — Würmer, Schnecken, Insekten. Produktionselement ist in der Hauptsache nur die Natur. Auf dieser Stufe stehen noch heutzutage die Australier und Polynesier. 2. Die Stufe der höheren Jäger- und Fischervölker. Der Mensch betreibt richtig Jagd in modernem Sinne mit Waffe und Fischerei mit Werkzeug. Alle drei Produktionselemente: Natur, Arbeit, Kapital. Auf dieser Stufe wird der Mensch durch die Art der von ihm gewählten Lebensbedürfnisse gezwungen, sich für ungünstige Zeiten Vorräte anzulegen; wir haben damit hier zuerst eine planmäßige Ordnung der Bedürfnisbefriedigung, d. h. den Anfang einer Wirtschaft. Jägervölker noch heute: Hottentotten und Buschmänner, Botokuden. Fischervölker: auf der Vancouverinsel und in Ländern der kalten Zone. 3. Die Stufe der Hirtenvölker (Nomadenvölker). Tiere, die vielleicht auf der Jagd gefangen, lernt der Mensch zähmen; er wird sich des Nutzens bewußt, den nicht getötete Tiere ihm leisten können, und sucht eine größere Anzahl von Tieren seinen Zwecken dienstbar zu machen. Halbwilde Herden treibt er — nach Art der nordamerikanischen Cowboys oder der südamerikanischen Llaneros und Gauchos oder der Hirten der römischen Campagna — von einem Weideplatz zum andern, ohne festen Wohnsitz, jedesmal genötigt, wenn er von den Tieren Einzelnutzen, wie Milch, gewinnen will, sie einzufangen. Auf dieser Stufe hat der Mensch große Bodenflächen nötig, leicht kommt er, besonders bei Vermehrung der Bevölkerung, in Konflikt mit andern seinesgleichen, die gleiche Boden-
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