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1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 119

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bilder aus der Geschichte. 119 neuen Landesherrn- seid ihm, was Ihr mir wäret. Euer Andenken kann kein Schicksal, keine Macht aus meinem und der Uneinigen herzen vertilgen " 13. Die Opfer zu Wesel (1809). Major Schill war ein feuriger Mann, ein Held durch und durch. Er war entschlossen, mit seinen Reitern den Kampf gegen die Unterdrücker Deutsch- lands zu beginnen. Doch Schill war nicht glücklich bei seinem Unternehmen. Er wurde von den Zranzosen verfolgt und warf sich in die Zestung Stralsund. Aber die Kranzosen drangen durch die schlecht verwahrten Tore, und im er- bitterten Straßenkampfe fiel Schill. Schlimmer ging es seinen gefangenen Kameraden. vierzehn lvestfälinger wurden in Lraunschweig und elf junge Offiziere in lvesel erschossen. Ein Denkmal bezeichnet noch heute die Stelle, wo die mutigen Helden den Tod fürs Vaterland starben. folgendes Gedicht erzählt, wie französische Schergen deutsche Männer mordeten: Generalmarsch wird geschlagen zu lvesel in der Stadt, Und alle fragen ängstlich, was das zu deuten hat. va führen sie zum Tore hinaus, still, ohne Laut, vie kleine Schar, die heiter dem Tode ins Auge schaut. Sie hatten kühn gefochten mit Schill am Gstseestrand, Und gehn nun kühn entgegen dem Tod fürs Vaterland. Sie drücken sich wie Brüder die Hand zum letztenmal,- Dann stehn sie ernst und ruhig, die elfe an der Zahl. Und hoch wirft Hans von Zlemming die Mütze in die Luft, „Es lebe Preußens König!" die Schar einstimmig ruft. va knattern die Gewehre,- es stürzt der Braven Reih', Zehn treue Preußen liegen zerrissen von dem Blei. Nur einer, Albert lvedell, trotzt jenem Llutgericht,- verwundet nur am Arme steht er und wanket nicht. va treten neue Schergen, auch ihn zu morden, vor, Und: „Gebet Achtung! — fertig!" schallt's schrecklich ihm ins Ghr. „(D, zielet," ruft er, „besser! hier sitzt das deutsche herz! Die Brüder überleben ist mir der größte Schmerz!" Kaum hat er ausgesprochen, die Mörder schlagen an; Durchbohrt von ihren Kugeln liegt auch der letzte Mann. So starben tapf're Preußen, durch Schande nie befleckt, Die nun zu ew'gem Nuhme ein Stein zu lvesel deckt. 14. Einiges aus Düsseldorfs Sranzosenzeit. Am 21. März des Jahres 1805 lasen die erstaunten Bürger von Düsseldorf am Rathaus einen Anschlag, in dem ihr Herzog, König Max Josef von Ladern, von seinen getreuen Untertanen Abschied nahm und Stadt und Herzogtum an Napoleon abtrat. Als hätten sie etwas Liebes begraben, so schwer fiel es auf die herzen der ahnungslosen Düsseldorfer. Eine neue Zranzosenzeit fing an, von der nun freilich die Landeshauptstadt am meisten erfahren sollte. Der Kaiser gab das Land seinem Schwager Joachim Murat, und bald zog dieser ehemalige Gastwirtssohn, der den Titel „Prinz und Großadmiral von Frank-

2. Für die Oberstufe - S. 63

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vii. Aus der pommerschen Geschichte.9 63 Provinz steht der Ober-Präsident, der seinen Amtssitz in Stettin hat- hier wohnen auch die Vertreter der andern obersten Behörden: der kommandierende General des Ii. Armeekorps, der Ober-Landes-Gerichts- und der Konsistorial-Präsident. vie Bezirksregierungen in Stettin, Stralsund und Köslin sind den Regierungs- präsidenten unterstellt, die die Verwaltung des Kirchen- und Schulwesens, der direkten Steuern, Domänen und Forsten zu leiten haben. vie allgemeine Landesverwaltung des Kreises führt der Landrat, der auch als Vorsitzender des Kreistages und des Kreisausschusses die Kommunalverwal- tung leitet und Vorsitzender der Steuerkommission des Kreises ist. vem Ober-Präsidenten steht der prooinzialrat zur Seite, dem die Entscheidung über die ihm zugewiesenen staatlichen verwaltungsangelegenheiten übertragen ist ebenso wie dem Bezirksausschuß für den Regierungsbezirk und dem Kreis-, bzw. Stadt-Ausschuß für den Kreis oder die kreisfreie Stadt. vem Oberlandesgericht zu Stettin sind die Landgerichte in Stettin, Greifs- wald, Stargard, Köslin, Stolp sowie die sämtlichen Amtsgerichte der Provinz untergeordnet. vie Vertretung der Provinz führt der aus Abgeordneten der Land- und Stadtkreise gebildete Provinzial-Landtag. Dieser wählt zur Verwaltung der provinzialverbands-^ngelegenheiten den provinzialausschuß. Die laufenden Geschäfte führt der Landeshauptmann. ver Provinz sind unter Überweisung des provinzialfonds zur eignen ver- waltung übertragen: die Landarmen-, Irren-, Siechen-, Blinden- und Taub- stummen-Anstalten, die Fürsorgeerziehung Minderjähriger, verschiedene lvohl- tätigkeitsanstalten, die Landesmeliorationen u. a. Unter ihre Verwaltung gehört auch die elektrische Überland-Zentrale, die Pommern mit elektrischen Kraftwerken versorgt, und die Oberleitung der 17 pommerschen Kleinbahnen. Zu andern provinziellen Behörden gehören die Handwerks-, Landwirtschafts- und Handelskammern, die die Gesamtinteressen der durch sie vertretenen Berufe ihres Bezirks wahrzunehmen haben. Die Vertretungen des Handwerks haben ihren Sitz in Stettin und Stralsund, der Landwirtschaft in Stettin, des Handels in Stettin (Korporation der Kaufmannschaft), Stralsund und Stolp. )m preußischen Landtag hat die Provinz Pommern 26 Mitglieder, im Reichs- tag 14 Vertreter. Vii. Aus der pommerschen Geschichte. 1. Pommern zur Wendenzeit. A. Einwanderung der Slawen. Als die germanischen Völker die Lande an der Ostsee verließen, rückten slawische Volksstämme von Osten her an ihre Stelle. jsm dritten Jahrhundert n. Chr. ist das alte Pommern, dessen damalige Grenzen den heutigen nicht entsprechen, von ihnen besetzt, vie Slawen zwischen Weichsel und Elbe nannten sich Wenden, d. h. Bewohner des Flachlandes. Ihre Stämme östlich der Oder führten den Namen Pommern, westlich von diesem Fluß Liutizen, auf Rügen Ranen. B. Die Wendenzeit. flu ihre Zeit erinnern weder Lied noch Sagenbuch, aber manche Kunde, die gelegentlich aus der Erde ans Tageslicht befördert werden, ihre

3. Für die Oberstufe - S. 80

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
80 Heimatkunde von Pommern Ii. seine Soldaten an. „Das laß nur gut sein", antworten diese, „es sind doch keine Pommern darunter. Ou weißt ja wohl, was die können!" Den gewöhnlichen Soldaten gingen ihre Offiziere mit leuchtendem Beispiel voran. Das zeigen u. a. der Generalfeldmarschall von Schwerin und der Major Lwald Christian von Meist, die beide den Heldentod starben. Otto von Schwerin suchte bei Prag (1757) dem Weichen der Truppen Einhalt zu tun, indem er dem Fahnenjunker seines Regiments die Zahne entriß und sie vorantrug, „Wer ein braver Kerl ist, folge mir!" rief er. Und die Soldaten folgten, aber ein Kartätschen- schüfe warf den General tot zu Boden. „Oer eine Schwerin", sagte später der König, „ist allein 10 000 Mann wert." Unser jetziger Kaiser hat sein Andenken dadurch geehrt, daß er dem 3. pomm. Infanterie-Regiment Nr. 14 den Namen „Infanterie-Regiment Graf Schwerin" beilegte. Oer andre tapfere Offizier ist der Oichter Ewald von Kleist, der zu Zebelin bei Köslin geboren wurde. In der blutigen Schlacht von Kunersdorf führte er sein Bataillon gegen den Feind und eroberte drei Batterien. Uls ihm eine Kugel die rechte Hand zerschmetterte, nahm er den Oegen in die linke und führte seine Soldaten gegen die vierte Batterie. Endlich streckte ein Kartätschenschuß den Helden zu Boden. In Frankfurt a. V. wurde er mit allen Ehren begraben,- ein russischer Offizier legte selbst seinen vegen auf den Sarg des braven Feindes. 8. Die Franzosenzeit, g. Die Zeit der schweren Not. Die großen Kriege, in die Napoleon ganz Europa verwickelte, hatten Pommern bis zum Jahr 1805 nicht unmittelbar in Mitleidenschaft gezogen. 3n diesem Jahr schloß jedoch der-schwedische König mit Rußland ein Bündnis gegen Napoleon und stellte 8000 Soldaten in Neu-Vorpommern auf, zu denen dann noch 20 000 Russen stießen, um mit diesen zusammen Hannover zu besetzen. Uls Napoleon aber das Land an Preußen abtrat, mußte diese Streitmacht wieder umkehren, worauf ein Teil der russischen Truppen über Stettin in ihre Heimat zurückmar- schierte. Zu ihrer Begrüßung kam damals (März 1806) Friedrich Wilhelm Iii. mit der Königin Luise nach Stettin, wo sie sehr gefeiert wurden. Unter ganz andern Verhältnissen sah ein halbes Jahr später die Königin Luise Stettin wieder (19. Oktober), auf der Flucht vor Napoleon, der am 14. Oktober bei Jena und Uuerstädt das preußische Heer niedergeworfen hatte. Auf Stettin, das wohl verproviantiert und befestigt war, sollten sich einzelne preußische Trup- penteile zurückziehen. Aber Fürst Hohenlohe ergab sich mit seiner Abteilung bei prenzlau nach schwächlichem Widerstände, so daß den Franzosen die große Heerstraße nach Pommerns Hauptstadt offen stand. Einen Tag danach erschien schon französische Reiterei vor den Toren der Stadt und vermochte den alters- schwachen Kommandanten, den General von Romberg, die Festung zu übergeben. 5000 wohl bewaffnete und durch vorherige Kämpfe nicht geschwächte preußische Soldaten wurden in solcher schmählichen Weise 800 französischen Reitern aus- geliefert. Eine preußische Abteilung, die auf der Lastadie einquartiert war, zog aber nach Hinterpommern ab. Mit der Oderfestung Stettin war preußisch-pom- mern in die Hände des Feindes geliefert. Dieser war jetzt Herr des Landes und

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 51

1890 - Gotha : Perthes
51 Stotz durchs Auge tötete. Nun erst stürzte die gesamte persische Reiterei gegen das Häuflein der Athener und umschwärmte sie wie eine Wolke, doch diese hielten sich, bis Hilfe kam und die Reiter davonsprengten. Auf einem Wagen führte man die Leiche durch die Stellung der Griechen. Jeder lief aus dem Gliede, um sie zu sehen, und das Klagegeschrei der Perser zeigte, daß ein vornehmer Mann gefallen sei. Da es in der Umgegend wenig Quellen gab, zog Pausanias ab und stellte sich vor den Ruinen Platääs auf, wo er den Athenern den gefährlichsten Posten zuwies. Man machte Front nach Osten. Ihnen gegenüber nahm Mardonius mit den dichten Kolonnen seines Heeres Stellung, da es an Platz fehlte, und gab der Retterei im Rücken der Front ihren Platz. Trotzdem griff keine Partei an, denn das Orakel empfahl Verteidigung. Acht Tage stand man sich gegenüber, bis endlich Mardonius beschloß, ant nächsten Tage anzugreifen. Ein persischer Reiter meldete dies in der Nacht dem griechischen Vorposten, worüber Pausanias gewaltig erschrak, den Athenern die Stellung gegenüber den Persern zuwies, und als Mardonius sich doch den Spartanern gegenüber aufstellte, in große Angst geriet. Persische Reiterei umschwärmte das griechische Heer, welches Mardonius offen zur Schlacht herausforderte; die Griechen waren durch das Hin- und Herziehen entmutigt, die Lebensrnittel knapp, Wasser fehlte ganz. Da beschloß Pausanias in der Nacht abzumarschieren , um der Schlacht auszuweichen, sich näher an Platää heranzuziehen und seine Stellung durch zwei Bäche zu decken. Das Zentrum entwischte wirklich des Nachts und warf sich dann todmüde auf die Erde, um zu rasten, obschon man das Ziel noch nicht erreicht hatte. Das Heer sollte folgen, dem widersprachen die Offiziere, da es den Spartanern nicht gezieme, fortwährend vor dem Feinde zu fliehen. Der Streit wurde heftiger und dauerte bis 4*

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 219

1890 - Gotha : Perthes
219 lange Schichtlinie der Perser, rechts auf den Höhen dicht gescharte Haufen Fußvolk, und links zogen große Massen von Reitern die Schlachtlinie hinab, um sich auf dem rechten Flügel zu einer großartigen Menge zu vereinigen, deren gewaltiger Masse, wie es schien, das Häuflein der macedonischen Reiter bald erliegen mußte. Um dieser Übermacht der feindlichen Reiterei zu begegnen, ließ Alexander hinter der Schlachtlinie unbemerkt die thessalische Reiterei nach dem linken Flügel eilen, um sich neben den Bogenschützen und Thraciern aufzustellen, wahrend die peloponnesische Reiterei dicht am Meeresufer aufmarschierte, um eine Umgehung des linken macedonischen Flügels zu verhindern. Gegen die Kardaker sandte er Schützen und Reiterei, wogegen Plänkler und Bogenschützen des rechten Flügels den Feind beschäftigen sollten, wenn der Kern des macedonischen Heeres sich auf das persische Zentrum werfe. Als nun die Macedonier den Vormarsch begannen, sahen sie, daß der feindliche linke Flügel ihren rechten weit überragte, also umgehen und in der Flanke und im Rücken angreifen konnte. Um dieser Gefahr zu begegnen, verlängerte Alexander den bedrohten Flügel so weit, daß er weit über den gegenüberstehenden feindlichen hinausragte und dieses persische Corps von seinem Heere abgeschnitten ward. Daher reichten nur wenige macedonische Truppen aus, um diesen Teil des Perserheeres außer Wirksamkeit zu setzen, wenn Alexander mit dem Zentrum den Hauptangriff ausführte. War das feindliche Zentrum geworfen, so wollten die Macedonier gegen den feindlichen rechten Flügel einen Front-und Flankenangriff ausführen, ihn damit sprengen oder zermalmen. Nachdem diese Aufstellungen ausgeführt waren, rückten die Macedonier langsam vor, von Zeit zu Zeit Halt machend, um Ordnung innc zu halten, worauf es ja vorzugsweise ankam. Alexander ritt dabei die Front auf und ab und redete seinen

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 222

1890 - Gotha : Perthes
222 zur Flucht wandten und mitten durch ihre eigenen schreienden und jammernden Bataillone durchbrachen und davonjagten. Die Schlacht hatte ein Ende. Jeder Perser suchte sich zu retten und eilte nach den Bergen, wo er Schutz und Sicherheit zu finden hoffte. Bald füllten sich die Schluchten so dicht mit Flüchtlingen, daß sie einander am Vorwärtskommen hinderten und die Menge der Fliehenden die engen Wege sperrte. Verwundete und Schwache wurden niedergetreten. Die Lebenden kletterten in wirrer Eile über Haufen solcher Umgekommenen oder Hilflosen, warfen Waffen und Gepäck von sich, um schneller vorwärts zu kommen; Rosse stürzten über die Haufen der Niedergetretenen, und dazwischen tönte als fürchterlicher Mahnruf zur Eile das Siegesgeschrei der Macedouier, welche niederstießen und niederhieben, was sie erreichen konnten, bis die einbrechende Nacht dem Gemetzel ein Ende machte. Dies war das Ende der Schlacht bei Jssus und des Siegestraumes persischen Hochmutes. Die Perser verloren viele Zehntausende in der Schlacht und noch mehr auf der Flucht in dem Engpasse. Dies Schlachtfeld lag voll Toter und Sterbender, die Schluchten des Gebirges waren von der Menge der Leichen gesperrt, und dieser Leichenwall sicherte dem feigen, willenlosen Darius die Flucht. Sein Heer war vernichtet und zersprengt, von den griechischen Söldnern retteten sich nnr 12 000 Mann, welche einen geordneten Rückzug nach der Küste antraten und nach Griechenland oder Ägypten segelten, um dort gegen Alexander zu kämpfen. Weil sie aber in Ägypten arg plünderten, wurdeu sie angegriffen von den dortigen Truppen und Bewohnern und allesamt erschlagen. Darius war mitten in der Schlacht auf seinem Viergespann geflohen und entkam daher seinen Verfolgern. Dann wie der Engpaß zu steil und uneben war, sprang der Flüchtling aus dem Wagen, warf sich auf ein Roß und jagte in gestrecktem Galopp davon. Er ritt

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 288

1890 - Gotha : Perthes
288 nun verdreifachen die Indier ihre Angriffe. Ganze Schwärme von Pfeilen fliegen heran und schlagen prasselnd an die Schilde, mit denen Leonnatus und Prucestes auf je einer Seite den am Boden liegenden König decken. Unaufhörlich sauft Pfeil auf Pfeil heran, trifft klappernd an die Schilde der beiden Macedonier, welche auch bereits zu ermatten beginnen und nur mühsam ihre Schilde aufrecht erhalten. Hilf- und fast wehrlos stehen sie einsam in der feindlichen Stadt, vor sich die Unmenge der Feinde, zu ihren Füßen den verblutenden König. Sie halten sich für verloren und sind bereit, mir ihrem Könige und für denselben zu sterben. Ihre Kräfte schwinden bei dem ungleichen Kampfe, der sie wehrlos macht, sie fangen bereits an zu wanken, der Schild droht dem matten Arme zu entgleiten, da im letzten Augenblicke kommt Hilfe, steigen Macedonier über die Mauer nieder in die Stadt. Vor den Mauern der Stadt hatte inzwischen das Heer in größter Unruhe gestanden, den König in die Stadt springen sehen und das Freudengeschrei in derselben gehört. Alexander war verloren, wenn er nicht schleunigst Beistand erhielt. Aber wie über die Mauer kommen? Jede Minute des Zögerns bedrohte das Leben des Königs. Da galt es schnelles, tolles Wagen: Matt schlug Pflöcke in die Mauer als Sprossen zum Aufsteigen, stellte sich auf dieselben und ließ Kameraden auf die Schultern treten, bis sie die Mauerzinnen erreichten. Die oben Angekommenen sehen den König am Boden liegen, neben ihm den Abreas, sehen auch den Prucestes fallen, schreien laut auf vor Jammer und Zorn, springen sofort hinab in die Stadt, stellen sich vor ihren König, rücken dicht verschildet vor und drängen die Indier zurück. Dies alles war das Werk von wenigen Minuten. Andere reißen die Burgthore auf, heben deren Flügel aus den Angeln und stürzen unter Geschrei der Wut in die Burg, wo sie ohne Unterschied erschlagen, was sie

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 335

1890 - Gotha : Perthes
335 so sehr verschlimmerte, daß er die ganze Nacht schlaflos unter Fieberschauern zubrachte. Dennoch ließ er nicht von seiner Gewohnheit, ein Bad zu nehmen und ein Opfer zu bringen, worauf Nearch mit den Flottenkapitänen erschien, um weitere Befehle inbetreff der Abfahrt zu erhalten. Da klagte Alexander über Mattigkeit und Schwäche, so daß man die Abfahrt um einen Tag verschieben müsse, bis wohin er sich werde erholt haben, um selbst mit zu Schiffe gehen zu können. Um sich die Zeit zu kürzen und der Schmerzen zu vergessen, mußte Nearch bei ihm bleiben und ihm von seiner Fahrt aus dem Persischen Meere, von seinen Abenteuern und Erlebnissen erzählen. Mit großer Aufmerksamkeit und sichtlichem Vergnügen hörte Alexander den Berichten seines wackeren Admirals zu, ward sehr aufgeregt und sprach wiederholt seine Freude aus, daß er nun bald auch solche Abenteuer erleben werde. Obschon sich nach Nearchs Weggange die Krankheit verschlimmerte, das Fieber in der Nacht immer heftiger wurde, berief Alexander doch am andern Tage nach dem Bade und Opfer die Flottenosfiziere zu sich, um ihnen anzuzeigen, daß sie für übermorgen alles zu seinem Empfange auf der Flotte und zur Abfahrt bereit halten möchten. Noch immer hatte Alexander keine Ahnung von der Gefährlichkeit seiner Krankheit, bis nach dem Bade am Abend das Fieber sich heftiger einstellte, ihn furchtbar schüttelte und rüttelte, seine Kräfte sichtlich abnahmen und auch in der Nacht das Fieber ihn nicht einen Augenblick schlummern ließ. Durch Willenskraft wollte Alexander die Krankheit niederhalten, ließ sich daher am Morgen trotz des heftigsten Fiebers vor das große Bassin tragen, wo er unter großer Anstrengung das Opfer brachte. Hierauf ließ er die Offiziere vor, gab Befehle über die Fahrt der Flotte, besprach sich mit den Generalen über Besetzung einiger Offizierstellen und übertrug ihnen die Auswahl. Obschon die

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 53

1890 - Gotha : Perthes
53 Um diesem zu entgehen, ließ Pausanias die Schwerbewaffneten sich niedersetzen und betete verzweifelt, weil unglückliche Opferzeichen Unheil verkünbeten. Da würden es die Tegeaten mübe, sich wehrlos beschießen zu lassen, stürmten mit vorgestreckten Lanzen vor, die Spartaner folgten, warfen die Brustwehr der Schilde um, und nun entstand ein hitziges Handgemenge. Die Perser wollten die langen Speere der Spartaner ergreifen, deren Linie trennen, indem sich je zehn und mehr auf dieselbe warfen, doch die Spartaner arbeiteten süchtig, die Perser wichen, und die ganze Linie der Spartaner rückte vor, auf den Flanken von den dichten Scharen der Heloten gebeckt. Da befahl Mardonius, die Reiterei solle angreifen, obschon das Terrain für sie ungünstig war. Die Reiter richteten ein großes Blutbad unter den Heloten aus den Flanken an, konnten aber das Vorrücken der Spartaner nicht hindern, und das persische Fußvolk wich. Jetzt griff Mardonius mit Gardereiterei den rechten Flügel der Spartaner an, doch dieser hielt wacker stand. Wie nun Mardonius aus bent Schimmel den Seinen voransprengte, warf ihn ein Steinwurf tot vom Rosse. Dennoch kämpfte die Garbe weiter, aber erfolglos, und nun warfen sich die Spartaner auf das persische Fußvolk, trieben es in die Flucht, in welche auch bic Krieger hineingerissen würden, die noch gar nicht gekämpft hatten. Nur Artabazus, der zurück stanb, führte sein Corps georbnet ab. Pausanias verfolgte nun seinen Sieg, boch die Reiterei hemmte ihn fortwährend. Endlich flohen die Perser in ihr Lager, welches Pausauias sofort angriff, aber nichts ausrichten konnte. Die Griechen im Zentrum erfuhren erst spät, daß die Spartaner siegten, eilten beshalb ohne Orbnnng vorwärts und würden von feindlicher Reiterei niedergeritten und zersprengt. Dagegen wandten sich die Athener gegen die Griechen, die in persischem Dienste standen, besonders gegen die Böoter. Es
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