Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 118

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
118 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. wo sie ihre Winterquartiere aufschlugen. Im nächsten Krühjahr rückte ein tapferer Feldherr Friedrichs des Großen, der Herzog Ferdinand von Braun- schweig, ihnen entgegen. Ohne Widerstand zu leisten, zogen sich die Franzosen über den Rhein zurück. Herzog Zerdinand folgte ihnen und griff sie am 23. Juni des Jahres 1758 bei Ersfeld an. Um 1 Uhr mittags entbrannte der Kampf; die Gewehre knatterten, dumpf brüllten die Kanonen, über das Blachfeld jagte die Reiterei unter dem Prinzen von Holstein. Die von drei Seiten angegriffenen Franzosen vermochten dem Ansturm nicht standzuhalten. Gegen 7 Uhr abends war die Schlacht entschieden, von den Kirchen Ersfelds ertönte fröhliches Glockengeläute und verkündete der Umgegend den herrlichen Sieg. Als Herzog Zerdinand am Abend des ruhmvollen Tages über das Schlachtfeld ritt und das^ Stöhnen und Wehklagen der verwundeten vernahm, traten ihm Tränen der Wehmut in seine Augen. Tiefgerührt sprach er die schönen Worte: „Es ist das zehnte Schauspiel dieser Art, das ich sah? wollte Gott, es wäre das letzte." Zum Gedächtnis des glorreichen Sieges ist ein Denkmal an der hückelsmadj errichtet worden, hart an der Landstraße, die von Ersfeld nach München- Gladbach führt, erhebt sich dort eine Säule aus Sandstein. Oie Spitze der Säule ist mit dem preußischen Udler gekrönt. Auf der Vorderseite befindet sich das Bildnis des Herzogs Zerdinand. Oie siegreichen Truppen rückten nun von Trefeld gegen Düsseldorf, das die Zranzosen besetzt hielten, und zwangen sie nach kurzer Belagerung zur Übergabe. Oie Erfolge waren jedoch nicht von langer Oauer. Schon nach kurzer Zeit kehrten die Zranzosen nach Düsseldorf zurück und blieben die Herren und Bedrücker des Rheinlandes bis zum Ende des Krieges. 12. Napoleon wird Herr der Rheinlande. Um das Jahr 1800 hatten die Zranzosen bereits das ganze linke Rhein- ufer in Besitz, und der Rhein bildete die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich. Der ländergierige Kaiser Napoleon I. begnügte sich jedoch nicht mit den linksrheinischen Erwerbungen und wollte sein Reich besonders nach Deutsch- land hin ausbreiten, mit einem gewaltigen Heer erschien der unersättliche Eroberer im deutschen Lande. Nachdem er in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz Österreich niedergeworfen, wandte er sich gegen Preußen, das ihm ebenfalls unterlag. In dem unglücklichen Frieden zu Tilsit verlor der König von Preußen auch seine Besitzungen am Rhein, nämlich Essen, Werden, Elten und den rechts- rheinischen Teil von Eleve. König Friedrich Wilhelm Iii. nahm von seinen rheinischen Untertanen mit folgenden Worten Abschied: „Ihr kennt, geliebte Bewohner treuer Gebiete und Städte, meine Gesinnungen und die Begeben- heiten des letzten Jahres. Nieine Massen erlagen dem Unglück. Der Friede mußte geschlossen werden. Er legte mir und meinem Hause, er legte dem ganzen Lande selbst die größten Opfer auf. Das Schicksal gebietet, der Vater scheidet von seinen Kindern! Ich entlasse Euch aller Untertanenpflicht gegen mich und mein Haus. Unsere besten Wünsche für Euer Wohl begleiten Euch zu Eurem

2. Für die Oberstufe - S. 63

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vii. Aus der pommerschen Geschichte.9 63 Provinz steht der Ober-Präsident, der seinen Amtssitz in Stettin hat- hier wohnen auch die Vertreter der andern obersten Behörden: der kommandierende General des Ii. Armeekorps, der Ober-Landes-Gerichts- und der Konsistorial-Präsident. vie Bezirksregierungen in Stettin, Stralsund und Köslin sind den Regierungs- präsidenten unterstellt, die die Verwaltung des Kirchen- und Schulwesens, der direkten Steuern, Domänen und Forsten zu leiten haben. vie allgemeine Landesverwaltung des Kreises führt der Landrat, der auch als Vorsitzender des Kreistages und des Kreisausschusses die Kommunalverwal- tung leitet und Vorsitzender der Steuerkommission des Kreises ist. vem Ober-Präsidenten steht der prooinzialrat zur Seite, dem die Entscheidung über die ihm zugewiesenen staatlichen verwaltungsangelegenheiten übertragen ist ebenso wie dem Bezirksausschuß für den Regierungsbezirk und dem Kreis-, bzw. Stadt-Ausschuß für den Kreis oder die kreisfreie Stadt. vem Oberlandesgericht zu Stettin sind die Landgerichte in Stettin, Greifs- wald, Stargard, Köslin, Stolp sowie die sämtlichen Amtsgerichte der Provinz untergeordnet. vie Vertretung der Provinz führt der aus Abgeordneten der Land- und Stadtkreise gebildete Provinzial-Landtag. Dieser wählt zur Verwaltung der provinzialverbands-^ngelegenheiten den provinzialausschuß. Die laufenden Geschäfte führt der Landeshauptmann. ver Provinz sind unter Überweisung des provinzialfonds zur eignen ver- waltung übertragen: die Landarmen-, Irren-, Siechen-, Blinden- und Taub- stummen-Anstalten, die Fürsorgeerziehung Minderjähriger, verschiedene lvohl- tätigkeitsanstalten, die Landesmeliorationen u. a. Unter ihre Verwaltung gehört auch die elektrische Überland-Zentrale, die Pommern mit elektrischen Kraftwerken versorgt, und die Oberleitung der 17 pommerschen Kleinbahnen. Zu andern provinziellen Behörden gehören die Handwerks-, Landwirtschafts- und Handelskammern, die die Gesamtinteressen der durch sie vertretenen Berufe ihres Bezirks wahrzunehmen haben. Die Vertretungen des Handwerks haben ihren Sitz in Stettin und Stralsund, der Landwirtschaft in Stettin, des Handels in Stettin (Korporation der Kaufmannschaft), Stralsund und Stolp. )m preußischen Landtag hat die Provinz Pommern 26 Mitglieder, im Reichs- tag 14 Vertreter. Vii. Aus der pommerschen Geschichte. 1. Pommern zur Wendenzeit. A. Einwanderung der Slawen. Als die germanischen Völker die Lande an der Ostsee verließen, rückten slawische Volksstämme von Osten her an ihre Stelle. jsm dritten Jahrhundert n. Chr. ist das alte Pommern, dessen damalige Grenzen den heutigen nicht entsprechen, von ihnen besetzt, vie Slawen zwischen Weichsel und Elbe nannten sich Wenden, d. h. Bewohner des Flachlandes. Ihre Stämme östlich der Oder führten den Namen Pommern, westlich von diesem Fluß Liutizen, auf Rügen Ranen. B. Die Wendenzeit. flu ihre Zeit erinnern weder Lied noch Sagenbuch, aber manche Kunde, die gelegentlich aus der Erde ans Tageslicht befördert werden, ihre

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 254

1890 - Gotha : Perthes
254 lästiger, verlustreicher Kleinkrieg, denn die wegkundigen scythischen Reiter erschienen bald hier, bald da, überfielen kleine macedonische Scharen und flohen, wenn sie unterlagen, in die Steppe, wohin man sie nicht verfolgen konnte. Unter heftigen Kämpfen eroberte Alexander die sieben Grenzfesten wieder, ließ deren Besatzung niederhauen, Weiber und Kinder als Sklaven verkaufen und die Häuser niederbrennen. Auch in Sogdiana brachen unter Spitamenes Aufstände aus, wobei die Macedonier große Verluste erlitten, bis Alexander das ganze Land systematisch verwüsten ließ, worauf es sich unterwarf und Aria seinem Beispiele folgte. Inzwischen hielten die persischen Magnaten in einer baktrischen Stadt Gericht über Bessus, verurteilten ihn als Königsmörder, ließen ihm Nase und Ohren abschneiden, dann tüchtig stäupen und nach Ekbatana führen, wo er ans Kreuz geschlagen ward. Auch seine Mitschuldigen wurden eingeliefert und hingerichtet. 18. Allerlei Zwischenfälle und Äbenteuer. Weil Alexander nicht in die scythischen Steppen eindringen wollte, so trat er mit seinem Heere langsam den Rückzug an, wobei es noch viel heiße Kämpfe mit den Bergvölkern gab, welche den Rückzug für das Zurückweichen von Besiegten hielten. Der interessanteste Zwischenfall war die Erstürmung einer sog-dianischen Burg, welche an einem wichtigen Passe auf einem Vorberge stand, sich im Rücken an eine steile Felswand anlehnte, auf den anderen Seiten durch Abgründe geschützt war, so daß nur ein schmaler Felsenstieg den Zugang zur Burg gestattete. Diese Feste hatte 1000 Sogdianer zur Besatzung und

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 289

1890 - Gotha : Perthes
289 mit Schwert und Lanze erreichen können. Inzwischen trägt man den König aus seinem Schilde hinaus ins Lager und versucht, den Pfeil aus der Wunde zu ziehen. Ein Widerhaken verhindert dies. Bei dem Schmer; dieses Zerrens am Pfeil erwacht Alexander aus der Ohnmacht und bittet, mit seinem Schwerte die Wunde zu erweitern, um den Pfeil herausziehen zu können. Man thut es und entfernt glücklich den Pfeil. Doch nun ergießt sich reichliches Blut, sinkt Alexander wieder in Ohnmacht, stehen seine Freunde weinend um sein Bett, die Macedonier jammernd vor dem Zelt und verbringen alle eine sorgenreiche Nacht. Als die Nachricht von des Königs schwerer Verwundung zu den entfernt garnisonierenden Regimentern gelangte, rief sie allgemeine Mutlosigkeit hervor. Wer sollte das Heer nun heimführen durch weite Provinzen, über Gebirge und Ströme, durch Wüsten und kriegerische Völker d Man war so verzagt, daß man die Meldung des Königs, er werde bald im Lager er-scheinen, nicht glaubte, dieselbe vielmehr für ein Machwerk der Generale hielt, um die Gemüter zu beruhigen. Denn allgemein hielt man Alexander für tot. Indessen war die Wunde nach sieben Tagen so weit geheilt, daß Alexander außer aller Gefahr war und sich zum Heere begab, um etwaigen Unordnungen infolge falscher Berichte vorzubeugen. Er ließ sich nach dem Flusse und auf eine Jacht tragen, auf derselben ein Zelt errichten und sich ohne Ruderschlag den Fluß hinabtreiben, so daß er nach vier Tagen das Lager des weiter vorgerückten Heeres erreichte, wo noch viele überzeugt waren, man bringe nicht den lebenden, sondern den toten König. Tausende standen am Ufer und erwarteten in großer Erregung die Jacht mit dem Purpurzelte, welche bald auch aus der Uferwaldung hervorschwamm. Als sie dem Lager näher gekommen war, ließ Alexander das Zelt wegnehmen, damit ihn alle sehen könnten, und breitete Körner, Die Kämpfe im Altertum. 19

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 313

1890 - Gotha : Perthes
313 Haufen und regte sich nicht, bis die Flammen über ihm zusammenschlugen und ihn den Blicken entzogen. Viele Indier, die mit hinausgezogen waren, sollen sich begeistert tn die Flammen gestürzt haben, die den frommen Greis verzehrten. Zu Ehren des Toten wurden allerlei gymnastische Wettkämpfe angestellt, und ein festliches Gelag beim Könige, dem sich ein Wetttrinken nach indischem Brauche anschloß, wie es Kalanus gewünscht hatte, bildete den Schluß der Totenfeier. Der Sieger im Wettkampfe erhielt einen goldenen Kranz im Werte von einem Talent, kleinere Preise verteilte man unter die besten Trinker, von denen aber mehrere nach einigen Tagen infolge ihres maßlosen Trinkens starben." 29. Stürmische Austritte im Heere und dejsenheimsendung. (324 v. Chr.) Auf die heiteren, vergnügungsreichen Festtage folgten sehr bald recht stürmische Auftritte. Nachdem Alexander ein so weites Reich erobert hatte, welches von Völkern verschiedenen Glaubens, verschiedener Sprachen und Sitten bewohnt wurde, mußte er sich eine Macht schaffen, welche imstande war, diese Völker bei Gehorsam zu erhalten. Dazu reichten seine Macedonier nicht aus, von denen er elwa noch 25 000 Mann besaß, und von diesen war fast die Hälfte zu weiterem Kriegsdienste unfähig. Dagegen wohnten in seinem Reiche viele kriegerische Völker, von denen die Perser für die tüchtigsten galten, die er also benutzen mußte, um sein Heer zu ergänzen. Viele Tausende hatten bereits in seinen Feldzügen treffliche Dienste geleistet, aber er hatte ihnen ihre eigentümlichen Waffen und Kriegsweise gelassen und sie nur

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 339

1890 - Gotha : Perthes
339 Lager befand, ein sehr schwachsinniger Prinz, welcher aber eine thatkräftige, unternehmende Frau besaß. Für diesen trat der leidenschaftliche Meleager ein, der tapfere Führer des Fußvolks und Feind der übermütigen Ritterschaft. Während Generale und Leibgarde noch im Saale um Alexanders Leiche versammelt waren, trat er mit einer bewaffneten Schar ein, rief den Arrhi-däos, der sich inzwischen aus Furcht in einem Nebengemach verkrochen hatte, zum Könige aus, und schmückte ihn mit Purpur und Diadem. Überrascht und um Kampf zu vermeiden, zog sich Perdikkas mit seinen 600 Getreuen in das Sterbezimmer des Königs zurück. Aber die Leute des Meleager folgten ihnen unter Toben und lautem Geschrei, erbrachen die Thüren, und nun erhob sich um Alexanders Leiche ein wilder Kampf. Schwerter klirrten, Lanzen flogen hinüber und herüber, Verwundete und Sterbende stürzten zusammen, bis Perdikkas mit seinen Getreuen aus dem Saale gedrängt ward und im Freien lagerte. Von hier aus hemmten sie die Zufuhr zum Paläste und zur Stadt und brachten dadurch Heer und Stadt in große Not. Da gelang es einigen Gemäßigten, einen Vergleich zustande zu bringen, demzufolge Arrhidäos König sein, der Sohn der Roxane teil an der Herrschaft haben, Perdikkas und Meleager die Regentschaft gemeinsam führen sollten. Über der Leiche Alexanders begann also der Krieg zwischen seinen ehrgeizigen Generalen. Meleager genoß nicht lange die Frucht seiner Gewaltthat. Perdikkas war ihm an List und Schlauheit weit überlegen, gewann den schwachsinnigen König für sich, und als Perdikkas eine Heerschau angeordnet hatte, um die vom Blute der Kameraden befleckten Soldaten angeblich zu entsühnen, wurden plötzlich dreihundert der thätigsten Anhänger Meleagers aus Reihe und Glied gerissen und Elefanten zum Zerstampfen unter die Füße geworfen, Meleager selbst aber am Altare nieder- 22*

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 96

1890 - Gotha : Perthes
96 denkmäler war sehr groß, weil man sogar Rennpferden solche Ehrenzeichen errichtete. Wegen ihrer Üppigkeit und Verschwendungssucht stauben die Einwohner in keinem guten Ruse. Ein Bürger bewirtete z. B. am Hochzeitstage seiner Tochter alle Bürger auf der Gasse vor ihren Häusern, ließ die Stadt durch bunte Flammen erleuchten und den Brautzug von mehr als 800 Wagen begleiten. Als ein Agrigentiner auf den olympischen Spielen gesiegt hatte, holte ihn ein Festzug von 300 mit Schimmeln bespannten Zweigespannen ein. Da sich von Sicilien aus das Mittelmeer beherrschen läßt, so trachtete Karthago nach dem Besitze dieser Insel und kämpfte lange, wie bereits gesagt ist, mit Syrakus. Inzwischen hatten aber die Römer Italien erobert und stauben vor Sicilien, welches sie als zugehörig zu Italien betrachten mußten. Sie konnten nicht bulben, daß ein srembes Volk biefe Insel in Besitz nahm und von ba aus Italiens Küsten beherrschte. Es mußte also hier zu einem Kampfe kommen, der über die Lebensfähigkeit der Streitenben entscheiben und dem Sieger die Herrschaft über das Mittelmeec sichern mußte. Daher der hartnäckige, oft wieberholte Kampf. Hätte Karthago gesiegt, so wäre Sübeuropa karthagisch und die Geschichte eine ganz anbere geworben. Europa wäre für Karthago geworben, was später Amerika für Spanien würde. Die Siege der Griechen schützten Europa gegen persische Herrschaft und bereu Despotismus, die der Römer gegen punische Aussaugung durch Handel und Industrie. Daher sind die persischen und punifchen Kriege welthistorisch, benen wir es verbanden, daß wir Europäer blieben •und unser eigenartiges Kulturleben entwickeln konnten.

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 21

1890 - Gotha : Perthes
21 Von ihren Verwandten und Freunden, den Festgesandten ihrer Stadt und den Landsleuten begleitet, zogen die bekränzten Sieger zum Zeustempel auf weit sichtbarer Höhe, welche im Glanze der sinkenden Sonne strahlte, um dem Gotte wegen des errungenen Sieges Dankopfer zu bringen. Diese Höhe, Kronion genannt, war ein steil abfallender, mit Fichten bewachsener Hügel, mit welchem der Olymp bis in die Ebene und den Bezirk der Altis hineintrat. Jetzt ertönten aus den festlich geordneten Zügen der Landsleute, welche ihren Sieger triumphierend zum Altare führten, die Verse des Archilochos: „Heil dir im Siegesprangen, o Herrscher Herakles, Heil dir und dem Jolaos, die beiden Kriegslanzen! Heil dir im Siegesprangen, Herakles! Heil dir im Siegesprangen (Name des Siegers)!" Am Abend feierten die Landsmannschaften ihre Sieger durch festliche Schmanserei unter den Zelten ihrer Priester. Alle Zelte und Meßbuden, welche außerhalb des heiligen Bezirks der Altis ausgeschlagen standen, waren voll fröhlicher Lust und jnbelndeni Gedränge. War dann am fünften Tage das Schluß-opfer gebracht, so bewirteten die Eleer am Abend die Sieger in ihrem Prytaneion (Ratssaal) neben der Altis. Daheim erwarteten den Sieger neue Ehren. Jeder Staat meinte selbst in seinem Bürger gesiegt und den Preis davon getragen zu haben. Der Sieger wurde im festlichen Zuge eingeholt und unter Absingung eines eingeübten Siegesliedes in den Tempel des stadtschirmenden Gottes geführt. Dieser Gottheit brachte man ein Dankopfer für den Sieger dar, welchem ein Festmahl folgte, b'.s endlich die jubelnde Menge den Gefeierten in sein Haus geleitete. In den meisten Staaten erhielten die olympischen Spieler dauernde Auszeichnungen, saßen z. B. bei öffentlichen Festen auf der vordersten Bank, Sparta wies ihnen in der Schlachtreihe den besten Platz unmittelbar neben den

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 251

1890 - Gotha : Perthes
251 fällig zu machen. Es entstand also eine Verschwörung, welche Alexanders Ermordung zum Ziele hatte und an welcher viele tüchtige Generale teilnahmen. Dies erfuhr zufällig ein treuer Macedonier und teilte es seinem Generale mit, damit dieser den König von der Gefahr unterrichte. Doch der General gehörte zu den Verschworenen, meldete also nichts. Dem treuen Soldaten kam dieses Schweigen verdächtig vor, er brachte seine Entdeckung an einen andern, welcher dem Könige Bericht erstattete. Wie nun der, welcher den König ermorden sollte, sich verraten sah, entleibte er sich, um der Strafe zu entgehen, dagegen wurden seine Mitverschworenen verhaftet und am andern Morgen dem Heere das Vorgefallene mitgeteilt, weil es Sitte im Heere war, daß es in solchen Fällen die Strafe der Schuldigen bestimme. Als den Soldaten der Bericht über den Mordplan vorgetragen wurde, waren sie anfangs bestürzt, dann aber ergriff sie gewaltiger Zorn, so daß sie die Schuldigen sofort steinigen wollten; doch Alexander that dieser Übereilung Einhalt, indem er verlangte, man müsse den Angeklagten die Verteidigung gestatten. Diese versuchten nun, die Thatsachen abzuleugnen, wurden daher gefoltert, gestanden endlich ihr Verbrechen und wurden hingerichtet. Unter diesen Mordgesellen befand sich auch Parmenion, den man seines Amtes und seiner vielfachen Verdienste wegen in der Stille der Nacht erdrosselte. Unterdessen hatte Bessus ein kleines Heer gesammelt, überall Anhang gefunden und die Grenzen meilenweit verwüstet, um die Macedonier zurückzuhalten, welche trotz des kalten Winters über hochverschneite Gebirge in das Hochland Arachosien eindrangen. Denn sie beabsichtigten, das himmelhohe Hindnkuh-gebirge zu übersteigen, um in jenen Gebirgen den Bessus aufzusuchen, welcher in Balk weilte. Um von Kabul nach Balk zu gelangen, muß man auf einem Wege von sechzig Meilen
   bis 10 von 129 weiter»  »»
129 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 129 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 3
3 6
4 15
5 12
6 3
7 13
8 1
9 7
10 70
11 8
12 16
13 2
14 3
15 1
16 13
17 0
18 0
19 2
20 5
21 0
22 21
23 6
24 4
25 4
26 6
27 2
28 7
29 2
30 1
31 3
32 0
33 5
34 4
35 0
36 11
37 36
38 3
39 16
40 1
41 4
42 2
43 7
44 0
45 16
46 8
47 0
48 8
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 10
1 81
2 10
3 84
4 149
5 6
6 25
7 15
8 30
9 51
10 26
11 24
12 35
13 19
14 25
15 22
16 107
17 218
18 6
19 114
20 14
21 73
22 24
23 151
24 13
25 17
26 27
27 2
28 78
29 23
30 2
31 14
32 24
33 7
34 10
35 10
36 132
37 13
38 26
39 80
40 80
41 90
42 65
43 72
44 8
45 138
46 20
47 4
48 13
49 12
50 7
51 55
52 29
53 3
54 102
55 22
56 18
57 7
58 6
59 30
60 50
61 33
62 5
63 11
64 24
65 35
66 15
67 8
68 92
69 25
70 30
71 31
72 231
73 9
74 8
75 28
76 100
77 153
78 10
79 23
80 16
81 5
82 107
83 99
84 26
85 18
86 5
87 70
88 27
89 12
90 1
91 72
92 423
93 9
94 105
95 29
96 17
97 9
98 103
99 9

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 96
1 15
2 17
3 26
4 9
5 36
6 89
7 31
8 6
9 26
10 34
11 12
12 38
13 19
14 17
15 33
16 39
17 7
18 7
19 71
20 70
21 8
22 15
23 4
24 36
25 26
26 14
27 24
28 25
29 16
30 20
31 32
32 39
33 192
34 54
35 9
36 3
37 18
38 10
39 54
40 23
41 3
42 25
43 117
44 17
45 19
46 22
47 29
48 61
49 80
50 25
51 18
52 32
53 17
54 63
55 18
56 17
57 14
58 15
59 229
60 20
61 9
62 37
63 29
64 36
65 44
66 7
67 26
68 11
69 1
70 5
71 47
72 4
73 48
74 10
75 43
76 45
77 11
78 24
79 25
80 32
81 213
82 31
83 70
84 20
85 79
86 29
87 61
88 48
89 33
90 8
91 36
92 10
93 19
94 5
95 13
96 8
97 14
98 44
99 14
100 80
101 48
102 39
103 87
104 141
105 1
106 7
107 29
108 16
109 64
110 20
111 12
112 34
113 71
114 44
115 39
116 18
117 8
118 14
119 58
120 21
121 57
122 12
123 106
124 30
125 39
126 28
127 260
128 25
129 37
130 6
131 104
132 20
133 49
134 185
135 7
136 163
137 18
138 34
139 22
140 33
141 0
142 73
143 76
144 13
145 40
146 20
147 10
148 28
149 11
150 22
151 33
152 137
153 34
154 32
155 57
156 31
157 16
158 10
159 286
160 15
161 1
162 21
163 12
164 5
165 49
166 146
167 21
168 26
169 14
170 18
171 22
172 12
173 149
174 6
175 367
176 34
177 416
178 50
179 79
180 6
181 17
182 196
183 175
184 125
185 85
186 39
187 75
188 46
189 66
190 7
191 32
192 41
193 100
194 7
195 74
196 61
197 38
198 32
199 14