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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte - S. 2

1913 - Berlin : Oehmigke
3. So bauen weiter sie der Väter Hufen und leben still, die Männer in der Mark. Doch wenn des Vaterlandes Trommeln rufen, dann sind sie da und kämpfen löwenstark. „Sieg oder Tod!" so tönt's aus ihrem Sande. Lieb Heimatland, wie wurdest du so groß! Ja, mitten drin im Brandenburger Laude, da ragt es hoch, das deutsche Kaiserschloß! Eugen Trowitzsch. 2. Die Wenden in der Mark. i. Die Wenden bildeten den am meisten nach Westen vorgeschobenen Stamm der großen slawischen Völkerfamilie. Hinter ihnen nach Osten und Südosten saßen die Polen, die Südslawen, die Groß- und Kleinrussen. Die Wenden rückten etwa um 500 in die halbentvölkerten Lande zwischen Oder und Elbe ein. Sie fanden hier noch die zurückgebliebenen Reste der alten Semnonen, jenes großen germanischen Stammes, der vor ihnen das Land zwischen Elbe und Oder innegehabt und es im Laufe des fünften Jahrhunderts verlassen hatte. Nur Greise, Weiber, Kinder waren teilweis zurückgeblieben und kamen in Abhängigkeit von den vordringenden Wenden. Diese wurden nunmehr der herrschende Stamm und gaben dem Lande sein Gepräge, den Dingen und Ortschaften ihre wendischen Namen. Als nach drei-, vier- und fünfhundert Jahren die Deutschen zum ersten Male wieder mit diesem Lande „zwischen Elbe und Oder" in Berührung kamen, fanden sie, wenige Spuren ehemaligen deutschen Landes abgerechnet, ein völlig slawisches, d. h. wendisches Land vor. Das Land war wendisch geworden, ebenso die östlicheren Landstriche zwischen Oder und Weichsel. Aber das westliche Wendenland war doch die Hauptsache. Hier, zwischen Oder und Elbe, standen die berühmtesten Tempel, hier wohnten die tapfersten und mächtigsten Stämme. Dieser Stämme, wenn wir von kleineren Gemeinschaften ab-

2. Die Völker und Staaten der Erde - S. 430

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
430 Abschn. 2. Das germanische Europa. Kap. 4. Österreich. Monarchie. Schmuck und Klang liebenden Kirche und eines zahlreichen, glänzenden Adels: alle diese Umstände sind gleichfalls als Hebel für die Steigerung und Verbreitung künstlerischer Lei- stungen wie des Kunstsinns und Kunstgeschmacks überhaupt wirksam geworden. — Fragt man nun, nach Aufzählung aller dieser Thatsachen, welche Erfolge so viele und so bedeutende Anstrengungen für die Hebung der geistigen Kultur im österreichischen Staate gehabt haben: so kann doch die Antwort kcincsweges eine ganz günstige seyn. — Wir stoßen dabei nach zwei verschie- denen Richtungen hin auf große Gegensätze, deren Ausglei- chung erst von der Zukunft zu erwarten ist. Der eine besteht in der großen Verschiedenheit des Bildungszustandes in den einzelnen gesellschaftlichen Schichten der Bevölkerung; denn während die oberen aller wesentlichen Vortheile geistiger Kul- tur theilhaftig geworden sind, schmachten die unteren noch zum großen Theile in der krassesten Rohheit, Bigotterie und Unwissenheit, uni» sicherlich wird diese Kluft zwischen den ver- schiedenen Ständen so lange unausgefiillt bleiben, als die nie- dere Geistlichkeit, namentlich der griechischen und theilweisc auch der katholischen Kirche Österreichs, nicht zu höherer Bildung gelangt und das Volksschnlwesen nicht weiter entwickelt ist, als bisher. Der zweite Gegensatz ist ein nationaler oder — was ziemlich auf dasselbe hinausläuft — ein räumlicher oder geographischer. Denn die westlichen Nationen der Mo- narchie, diejenigen, auf denen die intellektuellen Potenzen des Kaiserreichs beruhen, die Deutschen, Italiäner und Czechen, gehören ohne Zweifel zu den Kulturvölkern Europa's; den östlichen Nationen, den Magyaren, Kroaten, Winden, Slo- waken rc., ist dieser Rang dagegen noch streitig zu machen, ja mehreren anderen, den Wlachen, Russinen, Zigeunern und einigen serbischen Völkerschaften, schlechthin zu versagen. — Österreich ist daher als ein Übergangsstaat anzusehen, der die kultivirten und barbarischen Theile von Europa mit einander zu verbinden und die Gesittungs-Kontraste zwischen dem Osten und dem Westen auszugleichen hat. — Auf diesem Wege ist es bekanntlich bisher mit großer Behutsamkeit vorgeschritten.

3. Die Völker und Staaten der Erde - S. 980

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
980 Abschn. 1. Asien. Kap. 5. Indien. Radschputenlande und in Guzerate in zerstreuten Schaaren, als eine verachtete Kaste und größtentheils als Räuber und Plünderer leben, dem Siwa- und Dämonendienste ergeben sind, für die Stammesbrüder der Zigeuner gehalten werden, und sich in die schwarzen und weißen Bhils theilen, die bald dunk- ler bald Heller von Farbe sind; — die Gonds, die wie man meint, die Urbevölkerung im nördlichen Mahrattenlande, vom Godavery bis zum Ganges, vorzüglich aber in dem von ihnen benannten Gondwara bilden, hier in den fernsten Gebirgs- schlupfwinkeln Haufen, und als menschenopfernde Götzendiener, als Kannibalen, schwärzlich oder ganz schwarz, negerartig und thierisch geschildert werden; — die ihnen ähnlichen und wahr- scheinlich verwandten Ko les, Kands und Sur in den Grenz- gebirgen voir Orissa; — die Kulis, die am Nord-Ufer des Godavery heimisch, doch gegenwärtig als Lastträger und Knechte auch in den benachbarten Küstenlandschaften zu finden sind; — die muhamcdanifchen Miañas, die gegenwärtig in der Ge- gend von Kutsch friedlich leben, einst aber als die rohesten Plünderer allgemein verabscheut wurden; — sodann die Radsch- puten (Rajputen),— die Bedränger und Beherrscher der Bhils, derbhilalas, der ackerbauenden Ja ts, der Minas, so wie der nicht gebändigten Mhairs oder Meras (Mairwaras),— in Malwa, Radschputana und Guzerate, laue Anhänger des Brahma, kultivirter als die vorgenannten Völkerschaften, den- noch ihre durch Schönheit berühlnten Frauen verhandelnd, den: Opium-Rausch ergeben und in feudalen Verhältnissen, unter einer großen Zahl von kleinen Fürsten und Häuptlingen, lebend; — die Shiks, welche nicht blos in dem von ihlicll gegründeten Staate, sondern auch itt den benach- barten Ländern gefunden werden, und eigentlich nicht sowohl ein bcsollderes Volk, als vielmehr eine besondere, Brahma, Buddha und den Islam gleichmäßig verwerfende, von Na- nakas gestiftete, detstische, jedoch in allerlei Aber- und Zau- berglauben verfallene Religions-Parthci bilden*), die a»is *) Über die Shiks und ihre Religion vgl. m. Stuhr a. a. O. S. 230 ff., v. Bohlen ñ. a. O. S. 358 ff.

4. Die Völker und Staaten der Erde - S. 887

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Volks- u. Staatsverhältnisse. §. 9. Religions-Verhältnisse re. 887 Unter der tschudisch-ugrischen Bevölkerung gehören 1. der west tschudischen Völker-Gruppe 2,874000, 2. den Samojeden u. Ost-Sibirieril nur 124000 S. an, von welcher ersteren Summe auf die finnischen Völker allein.... 2,094000, - malischen...................... 279000, - bulgarischen (wolgaischen) . . 615000 S. kommen. Unter den hoch-asiatischen Völker-Familien gehören 1. der (eigentlich) tatarischen nur. . . 320000, 2. - tungusischen sogar nur............ 60000, 3. - türkischen dagegen................ 1,919000 S. an, und unter diesen letzteren machen die sogenannten turk-tatari- schen Völker mit 1,397000 Seelen die entschiedene Mehr- zahl aus. — Wie viel von den genannten Nationen der europäischen Bevölkerung angehört, ist ans der im Anhange folgenden Völ- kertafel I. zu entnehmen. — §. 9. Rettgions- und Gesittnngsverhältnisse; Volks- tümlichkeit. Rußland zeigt, wie schon die eben vorhergehenden ethno- graphischen Umrisse andeuten, in religiöser Beziehung eine ähnliche Mannigfaltigkeit, als in siammlicher und sprachlicher. Denn es gibt nur wenige christliche Religions-Partheien, die nicht in Rußland vertreten wären, und außerdem befinden sich hier Juden, Muhamedaner, Buddhaisten und Schamanendie- ner. — Zugleich steht aber dieser Zersplitterung wiederum eine große kirchliche Einartigkeit gegenüber, indem die griechische Kirche, die Staatskirche Rußlands, alle übrigen christlichen und nicht christlichen Religions-Par- theien in numerischer Beziehung eben so entschieden, ja noch entschiedener überragt, als die Zahl der Russen die aller übri- gen Staatsangehörigen. — Zu ihr bekennen sich sämmtliche Groß-, die sehr über- wiegende Mehrzahl der Klein-Russen, und fast alle innerhalb der Reichsgrenzen aus dem Buddha- und Schamancnthum, so wie aus dem Islam durch die Taufe zunr Christenthum übergetretenen Mitglieder nicht-russischer Nationen. Sie ver-

5. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. 214

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
214 Abschn. 3. Von den auf d. Entwickel. d. Menschh. einwirk, inneren Urs. für Indien vorhanden und möglich, und hier wiederum vor- zugsweise nur für den bevorrechteten Theil der Gesellschaft. — Nach der herrschenden Ansicht von einer künftigen Seeligkeit und Vereinigung mit Gott beruht die Erlangung derselben auf einer gradativen Vervollkommnung und Reinigung des irdischen Daseyns, Erweiterung der Wclterkcnntniß, Abstrei- fung der irdischen Individualität und danach abgemessenen Wanderung der Seele in höhere und höhere Daseynsstufen. Aber diese Entwickelung zur Seeligkeit ist nur für die höhe- ren Kasten der Brahmanen möglich; allen übrigen ist sie für immer lieblos abgeschnitten, weil die Sudra's und alle übri- gen tiefer Stehenden von der höheren Erkenntniß, von dem beschaulichen Verkehr mit der sogenannten Weltseele, welcher jene Fähigkeit, zu höheren Daseynssinfen einzugehen, bedingt, nach dem Gesetze gänzlich ausgeschlossen bleiben. Nur den Brahmanen und, unter gewissen Einschränkungen, den beiden folgenden Kasten ist cs gestattet, sich jener Weltentfremdung zu widmen, welche als der einzige Weg zur Seeligkeit bezeich- net wird; nur die Brahmanen dürfen sich mit jener Art von Weisheit befassen, welche als Frömmigkeit gilt, und so strenge halten sie an diesem Gesetze, wie an der Vermeidung jeder Gemeinschaft mit Unreineren, daß sie dem Sudra, der sträf- licher Weise die Vorlesung der Religionsschriften behorcht, oder sich auf den Stuhl eines Brahmanen setzt, siedendes Öhl in die Ohren gießen *), oder ein glühendes Eisen in das Gesäß bohren**). — Auf solche Weise bleibt den Mitgliedern der unteren Ka- sten nur die unbestimmte Hoffnung, daß ihre Seelen dereinst vielleicht einmal in den Körper eines Brahminen fahren, um auf solchem untröstlichen Umwege, nach Generationen, zur See- ligkeit zu gelangen. Zwar ist für sie eine Möglichkeit vor- handen, durch unerhörte Martern schon in diesem Leben die Macht und göttliche Natur eines Brahmanen zu erlangen, aber jene Prüfungen sind so weislich ansgesucht, daß wohl *) Ritter, Asien Iv. l. S. 927. **) Hegel a. a. £>. S. 159.

6. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. 482

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
482 Abschn. 5. Ethnographische Übersichten. auf den Höhcu des cautabrischeu Gebirges und in den Thä- lern der westlichsten Pyrenäen wohnen die Basken oder, wie sie sich selbst nennen, Eskaldunak, die man für die Neste der sogenannten iberischen Urbewohner der hesperischen Halbinsel und, wenngleich ganz irriger Weise, für ein kelti- sches Volk gehalten hat. Ihre, durch W. v. Humboldt*) erforschte, von allen bekannten abweichende (Eskuara-) Sprache, welche phönizische Elemente enthält, und, wie Leibnitz ver- muthet und Doung zu zeigen versucht hat**), mit dem Kop- tischen Ähnlichkeit verrathen soll, weiset diesem merkwürdigen Völkchen entweder einen Platz in der semitischen Völkerfami- lie, oder einen ganz eigenthümlichen, jedoch wohl innerhalb des indisch-europäischen Stammes, an; erst die Zukunft kann diese Frage genügend lösen ***). —■- Achtes Kapitel. Schlußbetrachtung. Wenn man nun die Bevölkerungen der verschiedenen Erd- theile in Bezug auf ihren Stammbaum mit einander vergleicht, so ergibt sich, daß sich in Australien zwei, in Amerika und ebenso in Europa drei, in Afrika vier und in Asien fünf der verschiedenen Haupt-Sprach- und Völkerstämme der Erde vorfinden; aber mit Bezug auf die Zahl der Bewohner ist Europa einartiger bevölkert als Amerika und Asien einartiger als Afrika. — Unter den angenommenen sieben ethnographischen Haupt- reichen der Erde ist das des indisch-europäischen Stammes allein über alle Erdtheile, ist das tatarische und eben so das malayische über drei, das afrikanische wie das tschudische über ----------- zwei, *) Prüfung der Untersuchungen über die Urbewohner Hispaniens vermittelst der vaskischen Sprache; Berlin 1821; vgl. auch den ebenfalls von W. v. H. herrührenden Artikel im Mithridates über denselben Ge, genstand. **) Bei Wifeman a. a. O. S. 70. ***) Vgl. Bal bi st. a. jo. Introduction p. 162, sqq.

7. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. 234

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
234 Abschn. 3. Von den aufd. Entwickel. d. Menschh. einwirk. inneren Urs. geschmückt ist, worauf zugleich großeutheils die reiche Litera- tur aller buddhistischen Völkerschaften beruht. — Bis dahin mochte die Lehre Gautama's friedlich neben der brahmanischen hingehen, wie sie denn auch mehrere hun- dert Jahre neben ihr, als eine geduldete, wenngleich verachtete Sekte, in Indien bestanden hat, bevor sie durch blutige Ver- folgung zuerst nach Ceylon, dann auf die übrigen benachbar- ten Inseln verdrängt, und, begünstigt durch den von jedem Märtyrerthume ausgehenden Glanz und Aufschwung, endlich über ganz Ost- und Mittel-Asien verbreitet worden ist*).— Diese Verfolgungen finden ihr Motiv in der Art und Weise, in welcher die Buddhisten das Verhältniß des Menschen zu Buddha auffaßten, und danach die Lehre von der Seelenwan- derung ausbildeten. — Nach buddhistischen Ansichten ist die irdische Schöpfung, — im Gegensatze zur brahmanischen Lehre von der Göttlichkeit des All, — wie Alles, was der Welt der Wünsche und des Wechsels angehört, dem Übel unterworfen, und die Bekämpfung und Abstreifung der im Argen liegen- den Materie die einzige sittliche Aufgabe des Menschen, wo- gegen der Brahmane alles Erschaffene als Theil der göttli- chen Weltseele, und darum als anbetungswürdig, betrachtet. Nach Buddha's Lehre ist Niemand von der allgemeinen Sünd- haftigkeit ausgenommen, und im religiösen Sinne fallen da- her alle Kastenuuterschiede weg; alle Menschen sind vielmehr gleich berufen zur Seeligkeit, und stehen ihr nur in dem Grade näher oder ferner, als es ihnen gelungen ist, sich ihres materiellen Daseyns zu entschlagen, und durch Kasteiungen und Büßungen die Ertödtung des Fleisches zu erzwingen, welche den Übergang zu einem höheren geistigen Daseyn vorbereitet und bedingt. Sie predigt dennoch Schonung und Liebe ge- gen alles Erschaffene, und nimmt selbst den Paria nicht davon aus. Alles Verdienst ist den Buddha-Dienern persönlich, kei- nes angeboren; keine Kaste ist von Hause aus Gott näher als *) Nach Ceylon kam die buddhistische Lehre in der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts v. Ch. (A. Remusat, Melanges asiat. I. 122); in China faßte sie wahrscheinlich nicht vor dein ersten Jahrhundert christ- licher Zeitrechnung Wurzel (Stuhr a. a. O. S. 139).

8. 1. Abth. - S. 215

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
§. 28—30. Ethnographische Verhältnisse- 215 größten Theile von Nord-Afrika weit verbreitet, seit vielen Jahrhunderten dort eingewandert seyn mögen, der verhält- nißmäßig geringen Anzahl von Europäern nicht zu geden- ken, welche sich in den Küstenländern angesiedelt haben. §• 30. Religion. Die Mehrzahl der Afrikaner ist noch der rohesten Ab- götterei, dem Fetisch-Dienste, ergeben. Doch hat in den bekannten Gegenden Nord-Afrikas auch der Islam viele Anhänger. Alle arabischen Afrikaner bekennen sich zu dem- selben, und mit ihnen viele, unter ihrem, von politischen oder Handels-Interessen bedingten Einflüsse stehende, ein- heimische (?), aber meist nicht negerartige Völker, wie die Maudingos, Fulahs, Fellatas, die Bewohner von Born», Haussa und der meisten anderen Sudan * Länder. Man kann daher im Allgemeinen annehmen, daß die muhameda- uische Religion die herrschende sey im Norden des 10“ N. Br. Unter den christlichen Bewohnern Afrika's verdienen besonders die Abessinier unsere Aufmerksamkeit, indem diesel- beir bereits seit vielen Jahrhunderten die christliche Religion angenommen, und trotz der Nachbarschaft fanatisch-muhame- danischer und heidnischer Völker, und ungeachtet ihrer eige- nen, geringen Bildung und mangelhaften Kenntniß des wahren Christenthums, bis jetzt, wenigstens der Form nach, beibehalten haben. — Der unduldsame Sinn der muhamedanischen Nord-Afrikaner hat bis jetzt die Ausbreitung des Christen- thums in ihrem Bereiche durchaus verhindert, obgleich cs einzelne (ägyptische oder koptische) Christen auch in einigen Provinzen des Sudan gibt. Durch die aus freigelasseuen, größtentheils zum Christenthum bekehrten Negersklaven be- stehende, von Seiten der nordamerikanischen Freistaaten ge- gründete Colonie Liberia, an der Körnerküste, scheint indeß der erste Keim dazu gepflanzt zu seyn. Die portugiesischen Niederlassungen, an den Küsten Süd-Afrika's, haben wenig für die Verbreitung des Christenthnms gethan, da dem Han- dels-Interesse jedes andere nachstehen mußte. Wichtiger und folgenreicher sind in dieser Beziehung die früher holländi-

9. Geographie - S. 350

1912 - Berlin : Wichert
— 350 — speisen. An Genüssen gibt er sich dein Tabak- und dem äußerst nervenzerrüttenden Opiumrauchen hin. Dazu ist er auch sinnlich veranlagt. In erster Linie ist der Chinese Ackerbauer, daneben durch seine berechnende Klugheit und Verschlagenheit, durch seinen Scharfsinn und die leichte Auffassung der geborene Handelsmann, der ohne Sonntagsruhe Tag für Tag seinen Geschäften und nur im Februar 14 Tage lang der Erholung und dem lärmenden Vergnügen nachgeht. Welchen kulturellen Vorsprung die Chinesen vor den Europäern hatten, geht daraus hervor, daß sie schon seit Jahr- taufenden das Papier, den Buchdruck, den Kompaß, das Schießpulver, Glas und Porzellan kannten. Aber in der Be- Nutzung dieser Erfindungen zu Spiel- und Nippfachen, Ver- gnügungeu ufw. verrät sich etwas Kinderhaftes »des Volkes. Die Religion der Chinesen besteht in den Vernunftsätzen des Konfuzius und in einem N a t n r - und Ahnen- k u l t n s. Daneben haben auch Buddha und Mohammed zahlreiche Anhänger. Von den Vornehmen aber wird behanp- tet, daß sie sich um religiöse Fragen überhaupt nicht kümmern. Das Christentum hat uoch wenige Bekenner in China ge- fanden. d) Die Japaner. Ihre Gestalt ist kleiner als die des Chinesen. Im Durchschnitt erreichen sie nur 1,5 m Höhe. Dazu unterscheiden sie sich auch durch einen weit größeren Reinlichkeitssinn von ihren westlichen Nachbarn. Der für alles Neue und Fremde empfängliche Sinn hat die Japaner in den letzten Jahrzehnten ganz unerwartet vorwärts gebracht, ^eit 1868 haben sie sich Me Europäer, besonders aber die Deutschen, als Lehrmeister herangezogen und mit deren Hilfe ihr ganzes Kulturwesen auf der Balis der europäischen Kultur aufgebaut. Heer, Flotte, Verwaltung des Bergbaues, Unterrichts, Ver- kehrs im Post-, Eisenbahnen- und Seewesen usw. wurden um- gestaltet und das Regierungssystem nach preußischem Muster eingerichtet. Die Erfolge einer solchen Reform machten das kleine Japan zum Besieget des russischen Kolosses und schnell- ten es mit einem Schlage in die Reihe der ersten Mächte der Erde. Die Herknnst des Japaners ist nicht genau festzustellen. Sicherlich kam das Volk als ein Verwandter der Chinesen über Korea nach Japan und vermischte sich dort entweder mit der vorhandenen Urbevölkerung oder mit einem malaiischen Stamme.

10. Geographie - S. 388

1912 - Berlin : Wichert
- 388 — Die eingewanderte Bevölkerung Amerikas. Amerika ist der Tummelplatz fast aller Völkerelemente der Erde geworden. Weiße, Schwarze und Gelbe sind von W und O hereingeflutet und haben die eingeborenen Rothäute stark Zusammengedrängt. In Kanada finden wir nicht mehr 3 Prozent Indianer, dagegen aber 31 Prozent Franzosen, 24 Prozent Engländer, 19 Prozent Jrländer, 15 Prozent Schotten und 6 Prozent Deutsche uebeu einigen Negern und Chinesen. Die Vereinigten Staaten weisen bei fast 88 Pro- zent Weißen nicht mehr y2 Prozent Indianer (261 000) auf. 75 000 Indianer leben in den Jndianerterritorien. Die Deutschen treiben in erster Linie den Ackerbau, die Engländer den Handel und ine Jrländer das Gewerbe. Die Neger und Mulatten leben besonders in den Süd- staateu, die Chinesen und Japaner im W in Kalifornien und Oregon. Die Union sucht durch strenge Gesetze >dem weiteren Eindringen von Chinesen und Japanern Einhalt zu tun. Auf den W e st i n i s ch e n Inseln ist die Indianer- bevölkerung fast ganz verschwunden. An ihre Stelle sind Neger, Mulatten und Weiße getreten. In Mexiko und M i t t e l a m e r i k a setzt sich die Be- völkerung aus Kreolen, Mestizen, reinen Indianern, Negern und Mulatteu zusammen. Südamerika soll etwa noch 51/2 Millionen unabhän- gige und halbzivilisierte Indianer neben 10 Millionen Weißen und etwa 4 Millionen Negern und Mulatten in Brasilien, Peru, Kolumbia, Venezuela und Guayana besitzen. Die Völker Europas. In der Völkerentwicklung bildet Australien den einen, Europa den anderen Pol. Australiens Völker stehen auf der niedrigsten, Europas Völker auf der höchsten Stnfe. Liegen alle Ursachen dazu in 'der Natur des Landes? Europa ist eine Halbinsel Asiens. Was Asien an Kultur- pflanzen und Nutztieren bietet, das fand von jeher auch seinen natürlichen Weg nach Europa. Und die Naturausstattung Europas.selbst bot in jeder Hinsicht den günstigsten Boden für das Gedeihen der meisten asiatischen Geschenke. Ein weiterer günstiger Faktor ist das gemäßigte Klima
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