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1. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 34

1895 - Gotha : Perthes
Die Macht des athenischen Demos ruhte nach auen auf einer kriegs-bereiten Flotte von 300 Trieren und auf der Herrschaft der die Bundes-genossen, die auer Lesbos und Chios zu tributpflichtigen Unterthanen herab-sanken; im Inneren bte den grten Einflu das Kollegium der Strategen, die nicht nur die Kriege zu führen, sondern auch vorzubereiten und das Volk zu den entscheidenden Schritten zu bewegen hatten. Der durch Redegabe aus-gezeichnete Stratege war daher in der Volksversammlung der politische Volks-fhrer, und in dieser Stellung, als Stratege und Leiter des Volkes in seinen Versammlungen, hat P erikl es eine Reihe von Jahren den athenischen Staat fast monarchisch beherrscht; er war der Sohn des Xanthippos, des Siegers bei Mykale, und der Agariste, einer Nichte des groen Kleisthenes; er lebte einfach und in stolzer Zurckgezogenheit; seine Uneigenntzigst und Unbescholtenheit sicherten ihm dauernden Einflu beim Volke. Perikles nahm auch den lebendigsten Anteil an allen geistigen Bestrebungen, und insbes. die glnzende Entfaltung der Knste unter seiner Verwaltung ist gemeint, wenn man von dem goldenen Zeit-alter des Perikles spricht. B. Die Wffege der Kunst und Wissenschaft. Von Kleinasien zog sich im 5. Jahrh. das geistige Leben nach dem Mutterlande, und immer mehr ward Athen der Mittelpunkt fr Kunst und Wissenschaft. Hierhin kam Herodot*), der auf groen Reisen die damalige Welt durchforscht hatte; in Athen fate er wohl den Gedanken, die Perserkriege darzustellen, denen er die Geschichte der Barbarenvlker, den Ertrag seiner Reisen, kunstvoll einflocht; er erhob die Logographie (vgl. S. 19) zur Kunst der Geschichtschreibung (der Vater der Geschichte). Nach Athen kam auch der Philosoph Anaxagors aus Klazomenai (in Jonien); im Gegensatz zu den ionischen Philosophen, die nach einem Urstoff suchten (vgl. S. 19), wies er auf die geistige Kraft hin, die in das ungeordnete Chaos eines Urstoffes Gestalt und Ordnung bringe. Die Tragdie (vgl. S. 24 3) erhob Aischylos (schylus), einer der Freiheitskmpfer bei Marathon, Salamis und Plataiai, zum Kunstwerk ^); da-durch da er den 2. Schauspieler auf die Bhne brachte, gab er dem Dialoge selbstndiges Leben. Mit ihm wetteiferte Sophokles, einst der Leiter des Knabenchors, der das Festlied bei der Feier des Sieges von Salamis vortrug; er fhrte den 3. Schauspieler ein. Von erschtternder Wirkung sind insbes. seine Antigene und sein König dipus. Wie mit Herodot, Anaxagoras und Sophokles war Perikles mit Phei-dias befreundet, der seine knstlerischen Unternehmungen leitete; diesem groen Meister ordneten sich die anderen Knstler, Architekten und Bildhauer, Erzgieer und Maler willig unter, und so entstanden in der kurzen Zeit von etwa 20 Jahren die groen Kunstwerke des Perikleischen Athen. Vor allem ward die Burg, die seit der Befestigung der Stadt keine politische Bedeutung hatte, die Sttte der hchsten Kunst, das Schmuckkstchen von Hellas". Ein Prachtthor, die Propylen3), bildete den Eingang; innerhalb der Burg 1) Von seiner Vaterstadt Halikarna war er als Flchtling nach Samos gegangen; von hier kam er nach Athen; zuletzt ging er nach Thnrioi und ist hier gestorben. 2) Das Satyrdrama (vgl. S. '24. 3) erhielt sich nur als Schlustck zu den voran-gehenden 3 Tragdien (der sogen. Trilogie). Unter den erhaltenen Stcken des Aischylok bilden die 3 Stcke, Agamemnon, Choephoren und Eumeniden, eine solche Trilogie. 3) 2012 Talente kostend (d. h. etwa 9| Mill. Mark).

2. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 46

1895 - Gotha : Perthes
Streitkrfte genommen hatte; ihnen zogen die Thebaner unter Epameinondas und Pelopidas 370 zu Hilfe. Gemeinsam rckten darauf die Verbndeten in Lakonien ein. Die Versuche jedoch, in Sparta einzudringen, das noch nie den Rauch eines feindlichen Lagerfeuers gesehen hatte, vereitelte die geschickte Verteidigung des Agesilaos. Darauf zog Epameinondas nach Messenien, um durch die Loslsung dieser Landschaft Spartas Macht fr immer zu lhmen. Den dortigen Heloten wurde die Freiheit gegeben; zugleich ward die Unab-hngigkeit des messenischen Staates durch die Grndung der festen Stadt Messene am Fue des Jthomeberges gesichert. Theben suchte in den nchsten Jahren seine Macht weiter zu entwickeln; es gewann in Thessalien das bergewichts und trat selbst den Athenern mit einer Flotte entgegen. Durch mehrere Zge in den Peloponnes (369 u. 367) wollte es den hier geschaffenen Zustand erhalten; die nrdlichen Arka-dier (um Mantineia) schlssen sich indes wieder an Sparta an. Im I. 362 suchte Epameinondas das thebanische bergewicht im Peloponnes nochmals fest-zustellen; er rckte zum zweiten Male vor Sparta, das wiederum durch Agesilaos gerettet wurde; bei Mantineia^) (Mantinea) siegte er dann zwar, aber durch seinen Tod wurde der Sieg fruchtlos fr Theben, da dessen Gre allein auf Epameinondas ruhte. __ In politischen Dingen herrschte fortan eine volle Verwirrung in Griechen-land; kein Staat bte mehr eine Leitung aus; als der geistige Mittelpunkt der Griechenwelt behauptete sich indes Athen. Athens geistige Bedeutung. A. Aie attische Wrosa. Die Poesie, die mit Staat und Religion viel-fltig verbunden war, versiegte mit dem Verfall der staatlichen und religisen Mchte; dagegen bildete sich mit der Redekunst, Geschichtschreibung und Philo-sophie die kunstvolle attische Prosa aus, die im 4. Jahrh. einen Reichtum von Ideen der die Welt ausstreute. Zu den bedeutenderen Rednern gehrten Lysias und Jsaios (Jsus), welche die Redekunst auf das praktische Leben anwandten und als Logographen Reden fr andere verfertigten; ein Redeknstler war Jskrates, der wie die frheren Sophisten und Rhetoren fr Geld die Beredsamkeit lehrte. In seinen Prunkreden gab er glnzende Beispiele seiner Kunst,.die berhmteste ist sein Panegyrikos 3), ein Preis der Verdienste Athens um Hellas. Er lebte bis 338, legte aber schon 346 Philipp von Makedonien die Einigung der Griechen und den Kampf gegen Persien ans Herz. Der grte Redner war Demosthenes, seinem Gegner Aischines durch das sittliche Pathos berlegen, das seiner Liebe zur Vaterstadt entstammte. Als Geschichtschreiber zeichnete sich Xenophon aus (f um 359), in seiner Jugend ein treuer Anhnger des Sokrates, dessen Lehrweise und An- 1) Pelopidas fiel hier 364 gegen Alexander von Pherai. 2) Den Thebanern, fbt. Arkadiern, Messeniern und Argivern standen die Spartaner^ nrdl. Arkadier, Eleer, Acher und Athener gegenber. 3) Panegyrikos ist eine vor einer Festversammlung (Panegyris) gehaltene Rede.

3. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. VII

1895 - Gotha : Perthes
Vii Traum der Weltherrschaft Athens ist zerronnen. 3. Sieg Spartas der Athen. Emprung der athenisch. Bundes-genoffen; Bund Spartas mit Per-sien. Alkibiades flieht zu Tissa-phernes und wird von der athen. Flotte in Samos zurckgerufen. 410 Sieg des Alkibiades bei Kyzikos der Mindaros. Einnahme von Chalkedon und Byzanz. 408 Rckkehr des Alkibiades nach Athen; Ernennung zum Oberfeldherrn. Bund des Kyros und Lysanber. Sieg Lysanbers bei Ephesos der Alkibiades' Unterfeldherrn; Absetzung des Alkibiades. 406 Konon wird in Mitylene durch Kallikratidas eingeschlossen, aber durch den Sieg bei den Arginusen befreit (Arginusenproze). 405 Lysanders Sieg bei Aigospotamoi. 404 Ergebung Athens. Einsetzung der Dreiig. Sparta hat die Herrschaft in Griechenland erworben durch den Bund mit Persien und unter Preisgabe der asiatischen Griechen (also der Errungenschaft der Freiheitskriege), Die griechische Aufklrung. An der Grenze zweier Zeiten stehen Aristophanes und Thnkydides; die herrschenden geistigen Richtungen sind Philosophie und Rhe-torik. Die Philosophie gelangt zum Zweifel (Protagoras: Der Mensch ist das Ma aller Dinge"); Dialektik der Sophisten (Prota-goras, Hippias, Prodikos, Gor-gias). Enge Verbindung der So-phistik mit der Rhetorik. Der groe Dramatiker der neuen Zeit ist Euripides. berwindung der Sophistik durch Sokrates, der ein begriffliches Wissen schafft (f 399). -Ausbildung des Sldnerwesens. 401 Zug der 10000; Schlacht bei Kunaxa. Vi. Herrschast Spartas. 1. Herstellung der Demokratie in Athen. Kritias, das Haupt der Dreiig, errichtet eine Schreckensherrschast ; Flucht der demokratischen Partei nach Theben; deren Rckkehr und Besetzung des Peiraieus; Tod des Kritias; Erscheinen Lysanders vor Athen zum Schutze der Dreiig; König Pausanias begnstigt die demokratische Partei; Sturz der Dreiig; Herstellung der Demo- 403 kratie. Amnestie. 3. Behauptung der Hegemonie mittels Persiens. 396 Agesilaos geht nach Kleinasien zur Befreiung der Griechen, wird aber infolge der Verbindung Thebens, Korinths, Argos' und Athens wider Sparta zurckgerufen. 394 Sieg des Agesilaos bei Koroneia, aber Niederlage der spartanischen Flotte bei Knidos durch die persische unter Konon. Herstellung der athen. Mauern; Verschanzung des Jsthmos von Korinth (korinthischer Krieg). Ausbildung der Peltasten durch Jphikraies. 387 Friede des Antalkidas nach den Forderungen des Perser-knigs: Kleinasten bleibt persisch; die Griechenstdte sind autonom; Sparta (durch den Besitz Messe-niens den brigen griech. Staaten berlegen) ist der Wchter des Friedens. 3. Sturz Spartas iutrch Theben. Sparta stellt den peloponnesischen Bund her. 383 Besetzung der Kadmeia durch Phoi-bidas, bald barauf Besiegung Olynths. Wieberaufrichtung der Herrschast Spartas. 379 Rckkehr der geflohenen Thebaner nach Athen unter Pelopibas. Sturz der spartanischen Herrschaft. Fruchtlose Versuche Spartas, The-ben zu demtigen. 371 Vergebliche Friedensverhandlungen in Sparta infolge der Weigerung Thebens, die Herrschaft der die botifchen Stbte aufzugeben. Sieg bcs Epameinonbas bei Leuktra (schiefe Schlachtorbnung). Zug des Epameinonbas nach dem Peloponnes; Verbinbung mit Arka-bten; Verteidigung Spartas durch Agesilaos; Befreiung Messe-niens von der spart. Herrschaft. Machtentwickelung Thebens in Thessalien (f Pelopidas). Wirren im Peloponnes; Arkabien spaltet sich, der N. verbndet sich wieder mit Sparta.

4. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. VIII

1895 - Gotha : Perthes
Viii 362 Letzter Zug des Epameinondas nach dem Peloponnes; Sieg bei Man-tineia (f Epameinondas). Kein Staat vermag mehr eine Leitung auszuben; innere Spaltung und poli-tische Ohnmacht Griechen-lands. Athens geistige Bedeutung. Ausbildung attischer Prosa in der Redekunst, Geschichtschreibung und Philosophie. Die Logographen Lysia und Jsaios, der Redeknst-ler Jsokrates (f. Panegyrikos), die politisch. Redner Demosthenes und schines. Xenophons Anabasis und Hellenika. Platons Ideen-lehre (Vortrge in der Akademie); Aristoteles, der umfassendste Ge-lehrte des Altertums (Vortrge im Lykeion; periparetische Schule). 2. Blte der Plastik (jngere att. Schule). Skopas und Praxi-teles. Apollon Sauroktonos, kni-bische Aphrodite, Hermes von Pra-xiteles; Niobegruppe. Plastische Ausschmckung des Mausoleions in Halikarna. (Leochares' Gany-meb). Der grte Portrt-bilbner Griechenlanbs ist Lysippos von Sikyon (Alexander der Gr.; Apoxyomenos). Vii. Eroberung Griechenlands durch Philipp von Makedonien. 359336 Philipp von Makedonien. Das maked. Frstenhaus steht in enger Verbindung mit der griech. Knl-tur; am Hofe des Archelaos Euri-pides und der Maler Zeuxis, am Hof Philipps Aristoteles und der Maler Apelles. Nach Sicherung der binnenlndischen Grenzen wendet sich Philipp den griech. Angelegen-heiten zu. Besetzung eines Teiles der grie-chischen Städte an der make-donischen Kste (Amphipolis). Infolge des-.heil. Krieges dringt Philipp in Thessalien ein. 352 Sieg Philipps der die Phokier; sei-nem Eindringen in Mittelgriechenland widersetzen sich die Athener. 351 1. philipp. Rebe des Demosthenes. 349348 Belagerung und Eroberung des von Athen ungengenb untersttzten Olynth. Athen sieht sich zum Frieden gentigt. 346 Friede des Philokrates. Philipp rckt in Mittelgriechenland ein, beendet den beil. Krieg und gewinnt den Vorsitz bei der Feier der Pythien. 340. 339 Philipp belagert vergeblich Perinth und Byzanz infolge der athenisch. Hilfesendung. Einrcken Philipps in Mittelgriechenland infolge eines neuen heil. Krieges. Verbindung Athens und Thebens. 338 Niederlage Athens und Thebens bei Chaironeia. Stiftung des hellenischen Bundes in Ko-rinth. 336 Ermordung Philipps inmitten der Vorbereitungen zu einem Zug nach Asien. Viii. Griechisch-makedonisches Welt-reich. 1. Seine Grndung durch Alexander den Groen. 336323 Alexander d. Gr. Alexander erhlt zu Korinth das Feldherrnamt in dem asiatischen Kriege. Sicherung der Grenzen im N., berschreiten der Donau; Emprung Thebens und Athens. Zerstrung Thebens. 334 Der Sieg am Granikos ffnet Alexander ganz Vorderasien. berwinterung in Gordion. ber-schreiten der kilikischen Psse. Erkrankung in Tarsos. 333 Sieg bei Jssos; Alexanber besetzt Phnikien (Tyros) und gypten (Anlegung von Alexanbreia). Zug nach dem Tempel des Ammon-Ra. Eroberung des stlichen Beckens des Mittelmeers. 331 Sieg bei Gangamela der Dareios Kodomannos. Besetzung von Ba-bylon, Susa, Perfepolis. 330 Verfolgung des Dareios der M e-dien. Zug durch das nrdliche iranische Hochland und durch die Psse des Hinbukusch hinab zum turanischen Tiefland. Besetzung Baktrieus (bis zum Oxos) und des Gebietes bis zum Ja-xartes. Das innere Asien ist in Ale-xaubers Hnben. Steigerung seines Selbstgefhls; Forberung der anbetenden Verehrung (Proskynesis); Widerstand der Mazedonier; Ttung des Philotas, seines Vaters Parmenion, des Kleitos.

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 40

1890 - Gotha : Perthes
40 ward niedergemacht, ehe sie sich verständlich machen konnte, und den Übrigen liefe Xerxes das Brandmal königlicher Sklaven mit glühendem Eisen einbrennen. Sie wurden nachhause geschickt, um den Zorn und die Macht des Königs zu verkünden. 6. Die Schlacht bei Salamis. (480 v. Chr.) In der Nacht nach dem letzten Gefechte in den Thermo-pylen ging die griechische Flotte nach Salamis und Phaleron zurück. Der Schrecken in Athen war groß und nahm zu, als man erfuhr, daß die Peloponnesier nicht nach Böotien marschiert waren, sondern am Jsthmos standen. Da stellte The-mistokles in Athen den Antrag, die Stadt zu verlassen, alle streitbare Mannschaft auf die Schiffe zu senden und Weiber und Kinder im Peloponnes in Sicherheit zu bringen. Dies geschah. Der Staat und Reiche unterstützten die Armen, damit sie Unterhalt im Auslande hatten. Der Adel hing die Zäume seiner Streitrosse im Tempel auf und ging auf die Schiffe. Die Kriegsflotte half in zwei bis drei Tagen die 400 000 Flüchtlinge aus Attika nach Salamis, wo sie in Klüften und Höhlen wohnten, und nach Trözen überzusetzen, wo sie gute Aufnahme fanden, die Kinder Obst und Früchte von den Bäumen brechen durften. Inzwischen hielt der bedenkliche Terxes Kriegsrat, denn ihn beängstigten die großen Verluste, die er bereits erlitten hatte. Nach vielem Hin- und Herstreiten beschloß man, daß Heer und Flotte gemeinsam wirken sollten, und zog durch die kleinen Kantone nach Athen. Beiläufig sollte auch Delphi gestraft werden, aber die Anwohner verteidigten ihr Heiligtum

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 48

1890 - Gotha : Perthes
48 denn man beschuldigte den Themistokles des Geldunterschleifs und der Bestechlichkeit. Traurig sah es im verwüsteten Attika aus. Die Ortschaften waren verwüstet, Athen ein Schutthaufen ohne Mauern und Tempel. Man richtete sich notdürftig ein und begann den Aufbau der Stadtmauern, fand in der Burg manche Trophäen und rauchgeschwärzte Götterbilder wieder, und der Ölbaum der Athene, der bis auf den Stumpf niedergebrannt war, trieb einen neuen Sproß. Da die Küstenstädte am Marmarameer sich von Persien lossagten, mußte Mardonius gegen sie ziehen, eroberte Olynth und ließ die ganze Bevölkerung niederhauen. Etwa l £ Meile davon lag Potidäa auf dem Halse einer Halbinsel, den eine Mauer sperrte. Die Perser belagerten die Stadt und fanden darin Verräter, welche Stadt und Halbinsel ausliefern wollten. Die Briefe, welche Perser und Verräter wechselten, legte man in die Kerbe nnes Pfeiles, den man nach einem bestimmten Orte abschoß. Da traf einst der Pfeil des Persers aus Versehen einen auf der Mauer stehenden Potidäer in die Schulter. Man leistete ihm Hilfe, fand dabei den Brief und strafte die Verräter. Schon lagen die Perser drei Monate vor der Stadt, da trieb eines Tages ein heftiger Landwind das Meer weit vom Strande zurück. Dies benutzten die Perser, eilten nach dieser Seite der Stadt, wurden aber vom zurückkehrenden Meere überrascht, ertranken oder wurden von den Städtern erschlagen, die auf Böten herbeieilten. Weil alle Unternehmungen mißlangen, mußten die Perser endlich abziehen. Inzwischen suchte Mardonius durch Unterhandlungen Argos und Athen auf seine Seite zu bringen, um die Griechen durch Mißtrauen untereinander zu entzweien. Doch die Aihener kamen dem zuvor, denn sie hörten die Anträge der Perser nur in Gegenwart spartanischer Gesandten an und wiesen sie dann kurzweg ab. Trotzdem rührten sich die Spartaner nicht, ihre

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 51

1890 - Gotha : Perthes
51 Stotz durchs Auge tötete. Nun erst stürzte die gesamte persische Reiterei gegen das Häuflein der Athener und umschwärmte sie wie eine Wolke, doch diese hielten sich, bis Hilfe kam und die Reiter davonsprengten. Auf einem Wagen führte man die Leiche durch die Stellung der Griechen. Jeder lief aus dem Gliede, um sie zu sehen, und das Klagegeschrei der Perser zeigte, daß ein vornehmer Mann gefallen sei. Da es in der Umgegend wenig Quellen gab, zog Pausanias ab und stellte sich vor den Ruinen Platääs auf, wo er den Athenern den gefährlichsten Posten zuwies. Man machte Front nach Osten. Ihnen gegenüber nahm Mardonius mit den dichten Kolonnen seines Heeres Stellung, da es an Platz fehlte, und gab der Retterei im Rücken der Front ihren Platz. Trotzdem griff keine Partei an, denn das Orakel empfahl Verteidigung. Acht Tage stand man sich gegenüber, bis endlich Mardonius beschloß, ant nächsten Tage anzugreifen. Ein persischer Reiter meldete dies in der Nacht dem griechischen Vorposten, worüber Pausanias gewaltig erschrak, den Athenern die Stellung gegenüber den Persern zuwies, und als Mardonius sich doch den Spartanern gegenüber aufstellte, in große Angst geriet. Persische Reiterei umschwärmte das griechische Heer, welches Mardonius offen zur Schlacht herausforderte; die Griechen waren durch das Hin- und Herziehen entmutigt, die Lebensrnittel knapp, Wasser fehlte ganz. Da beschloß Pausanias in der Nacht abzumarschieren , um der Schlacht auszuweichen, sich näher an Platää heranzuziehen und seine Stellung durch zwei Bäche zu decken. Das Zentrum entwischte wirklich des Nachts und warf sich dann todmüde auf die Erde, um zu rasten, obschon man das Ziel noch nicht erreicht hatte. Das Heer sollte folgen, dem widersprachen die Offiziere, da es den Spartanern nicht gezieme, fortwährend vor dem Feinde zu fliehen. Der Streit wurde heftiger und dauerte bis 4*

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 30

1890 - Gotha : Perthes
30 mit einem Beile abgehauen, als er einen ergriffenen Schiffsschnabel nicht loslassen wollte. Man gewann nur sieben Schiffe, dagegen das ganze Lager mir allem Gepäck, Vorräten und Pferden. Es waren 6400 Perser gefallen, dagegen nur 192 Athener, von denen etwa fünfmal soviel verwundet wurden. Unter den Gefallenen befand sich auch Kallimachos. Die persische Flotte entwischte, und zu ihrer Verwunderung sahen die Athener, daß sie um das Vorgebirge Sunion segelte, um das wehrlose Athen anzugreifen. Da ließ Miltiades 2000 Athener auf dem Schlachtfelde zur Bewachung der Beute zurück und eilte mit 9000 Mann im Laufe nach Athen, wo er früher ankam als die Perser, welche nun keine Landung versuchten, sondern heim segelten. Nach Gewinnung der Schlacht war ein Schwerbewaffneter in einem Laufe nach Athen geeilt, hatte den Sieg verkündet und war dann tot niedergestürzt. Hippias starb unterwegs in Lemnos aus Schmerz über fein fehlgeschlagenes Unternehmen. Am Tage nach der Schlacht langten 2000 Spartaner an, welche in drei Tagen einen Marsch von 29 Meilen zurückgelegt hatten, besahen sich das Schlachtfeld, lobten die Athener und kehrten heim. Sie hatten einen Geschwindmarsch vollführt, daher jeder mehrere Knechte zum Tragen des Gepäcks, des Mundvorrats und der Waffen bei sich hatte. Miltiades hatte für jeden erschlagenen Feind eine Ziege zu opfern gelobt, konnte aber so viel nicht auftreiben, mußte sich mit 500 begnügen, was fortan alle Jahre geschehen sollte. Auch dem Helfer Pan widmete man einen Tempel, jährliche Opfer und einen Fackellauf. Selbst Theseus soll erschienen sein und geholfen haben. Ein stattlicher Grabhügel ehrte die toten Athener und Plattier, die Leichen der Perser warf man in Gruben, dagegen erhielten die gefallenen Sklaven ein ehrenvolles Grab. Dichter feierten in Preisgerichten die Gefallenen, auf deren Siegesdenkmal man

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 53

1890 - Gotha : Perthes
53 Um diesem zu entgehen, ließ Pausanias die Schwerbewaffneten sich niedersetzen und betete verzweifelt, weil unglückliche Opferzeichen Unheil verkünbeten. Da würden es die Tegeaten mübe, sich wehrlos beschießen zu lassen, stürmten mit vorgestreckten Lanzen vor, die Spartaner folgten, warfen die Brustwehr der Schilde um, und nun entstand ein hitziges Handgemenge. Die Perser wollten die langen Speere der Spartaner ergreifen, deren Linie trennen, indem sich je zehn und mehr auf dieselbe warfen, doch die Spartaner arbeiteten süchtig, die Perser wichen, und die ganze Linie der Spartaner rückte vor, auf den Flanken von den dichten Scharen der Heloten gebeckt. Da befahl Mardonius, die Reiterei solle angreifen, obschon das Terrain für sie ungünstig war. Die Reiter richteten ein großes Blutbad unter den Heloten aus den Flanken an, konnten aber das Vorrücken der Spartaner nicht hindern, und das persische Fußvolk wich. Jetzt griff Mardonius mit Gardereiterei den rechten Flügel der Spartaner an, doch dieser hielt wacker stand. Wie nun Mardonius aus bent Schimmel den Seinen voransprengte, warf ihn ein Steinwurf tot vom Rosse. Dennoch kämpfte die Garbe weiter, aber erfolglos, und nun warfen sich die Spartaner auf das persische Fußvolk, trieben es in die Flucht, in welche auch bic Krieger hineingerissen würden, die noch gar nicht gekämpft hatten. Nur Artabazus, der zurück stanb, führte sein Corps georbnet ab. Pausanias verfolgte nun seinen Sieg, boch die Reiterei hemmte ihn fortwährend. Endlich flohen die Perser in ihr Lager, welches Pausauias sofort angriff, aber nichts ausrichten konnte. Die Griechen im Zentrum erfuhren erst spät, daß die Spartaner siegten, eilten beshalb ohne Orbnnng vorwärts und würden von feindlicher Reiterei niedergeritten und zersprengt. Dagegen wandten sich die Athener gegen die Griechen, die in persischem Dienste standen, besonders gegen die Böoter. Es

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 176

1890 - Gotha : Perthes
176 König fein Verhängnis. Als seine Tochter Kleopatra mit dem Epeirotenfürsten Alexandros in Ägä Hochzeit feierte, waren viele Gäste eingeladen, kamen von allen Städten und Landschaften Neugierige, folgten Feste, Theater, Wettkämpfe u. dgl. mehrere Tage aufeinander. Da gelang es den Lynkastischen Brüdern, einen jungen, schönen Gardisten, Pausanias mit Namen, der von Attalos schwer beleidigt war und bei Philipp keinen Schutz fand, dahin zu bringen, daß er den König ermordete. Als Pausanias einst fragte: „Wie erlangt man den höchsten Ruhmd" antwortete der Mitverschworene: „Ermorde den, welcher das Höchste vollbracht hat!" Als nun ein großes Wagenrennen stattfinden sollte, und schon am Morgen die Straßen voll Schaulustiger waren, beschloß Pausanias. den Philipp zu ermorden. Bald erschien dieser, umgeben von Edelknaben und Leibgardisten, welche er aber voraus nach dem Theater sandte, weil er sich unter die Menge mischen und die Volkslust beobachten wollte. Da trat rasch Pausanias auf ihn zu und stieß ihm einen Dolch ins Herz, so daß Philipp lautlos niedersank und sofort starb. Die dadurch verursachte Verwirrung benutzte Pausanias zur Flucht, doch einige Gardisten verfolgten ihn und töteten ihn in ihrer Wut, als er auf der Flucht strauchelte und zu Boden stürzte. Alexander wurde König, Olympia ließ aber ihre Rache zunächst an der Kleopatra aus, in deren Armen man ihren Säugling erstach und sie selbst zwang, sich an ihrem Gürtel aufzuhängen. Dann forschte man nach den Königsmördern, bekam einige in die Gewalt und richtete sie an Philipps Grabe hin.
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