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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 219

1890 - Gotha : Perthes
219 lange Schichtlinie der Perser, rechts auf den Höhen dicht gescharte Haufen Fußvolk, und links zogen große Massen von Reitern die Schlachtlinie hinab, um sich auf dem rechten Flügel zu einer großartigen Menge zu vereinigen, deren gewaltiger Masse, wie es schien, das Häuflein der macedonischen Reiter bald erliegen mußte. Um dieser Übermacht der feindlichen Reiterei zu begegnen, ließ Alexander hinter der Schlachtlinie unbemerkt die thessalische Reiterei nach dem linken Flügel eilen, um sich neben den Bogenschützen und Thraciern aufzustellen, wahrend die peloponnesische Reiterei dicht am Meeresufer aufmarschierte, um eine Umgehung des linken macedonischen Flügels zu verhindern. Gegen die Kardaker sandte er Schützen und Reiterei, wogegen Plänkler und Bogenschützen des rechten Flügels den Feind beschäftigen sollten, wenn der Kern des macedonischen Heeres sich auf das persische Zentrum werfe. Als nun die Macedonier den Vormarsch begannen, sahen sie, daß der feindliche linke Flügel ihren rechten weit überragte, also umgehen und in der Flanke und im Rücken angreifen konnte. Um dieser Gefahr zu begegnen, verlängerte Alexander den bedrohten Flügel so weit, daß er weit über den gegenüberstehenden feindlichen hinausragte und dieses persische Corps von seinem Heere abgeschnitten ward. Daher reichten nur wenige macedonische Truppen aus, um diesen Teil des Perserheeres außer Wirksamkeit zu setzen, wenn Alexander mit dem Zentrum den Hauptangriff ausführte. War das feindliche Zentrum geworfen, so wollten die Macedonier gegen den feindlichen rechten Flügel einen Front-und Flankenangriff ausführen, ihn damit sprengen oder zermalmen. Nachdem diese Aufstellungen ausgeführt waren, rückten die Macedonier langsam vor, von Zeit zu Zeit Halt machend, um Ordnung innc zu halten, worauf es ja vorzugsweise ankam. Alexander ritt dabei die Front auf und ab und redete seinen

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 53

1890 - Gotha : Perthes
53 Um diesem zu entgehen, ließ Pausanias die Schwerbewaffneten sich niedersetzen und betete verzweifelt, weil unglückliche Opferzeichen Unheil verkünbeten. Da würden es die Tegeaten mübe, sich wehrlos beschießen zu lassen, stürmten mit vorgestreckten Lanzen vor, die Spartaner folgten, warfen die Brustwehr der Schilde um, und nun entstand ein hitziges Handgemenge. Die Perser wollten die langen Speere der Spartaner ergreifen, deren Linie trennen, indem sich je zehn und mehr auf dieselbe warfen, doch die Spartaner arbeiteten süchtig, die Perser wichen, und die ganze Linie der Spartaner rückte vor, auf den Flanken von den dichten Scharen der Heloten gebeckt. Da befahl Mardonius, die Reiterei solle angreifen, obschon das Terrain für sie ungünstig war. Die Reiter richteten ein großes Blutbad unter den Heloten aus den Flanken an, konnten aber das Vorrücken der Spartaner nicht hindern, und das persische Fußvolk wich. Jetzt griff Mardonius mit Gardereiterei den rechten Flügel der Spartaner an, doch dieser hielt wacker stand. Wie nun Mardonius aus bent Schimmel den Seinen voransprengte, warf ihn ein Steinwurf tot vom Rosse. Dennoch kämpfte die Garbe weiter, aber erfolglos, und nun warfen sich die Spartaner auf das persische Fußvolk, trieben es in die Flucht, in welche auch bic Krieger hineingerissen würden, die noch gar nicht gekämpft hatten. Nur Artabazus, der zurück stanb, führte sein Corps georbnet ab. Pausanias verfolgte nun seinen Sieg, boch die Reiterei hemmte ihn fortwährend. Endlich flohen die Perser in ihr Lager, welches Pausauias sofort angriff, aber nichts ausrichten konnte. Die Griechen im Zentrum erfuhren erst spät, daß die Spartaner siegten, eilten beshalb ohne Orbnnng vorwärts und würden von feindlicher Reiterei niedergeritten und zersprengt. Dagegen wandten sich die Athener gegen die Griechen, die in persischem Dienste standen, besonders gegen die Böoter. Es

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 221

1890 - Gotha : Perthes
221 persischen Flügel hart bedrängte, warfen sich die griechischen Söldner schlachtkundig und voll Ingrimm über das Glück der Macedonier in die Lücke des sich auflösenden Flügels und drohten, den Macedoniern den bereits halb errungenen Sieg zu entreißen. Diese erkannten sofort die große Gefahr und suchten sie um jeden Preis zu beseitigen, leisteten daher um so entschlosseneren Widerstand. Auf beiden Seiten kämpften gleich tapfere und geübte Krieger, die einander haßten, um den Sieg. Schon waren 120 Macedonier gefallen samt ihrem Führer, und noch immer raste der Kampf in gleicher Wut, ohne Entscheidung zu bringen. Um die Gefahr der Macedonier zu vermehren, ging die persische Reiterei über den Fluß, zersprengte in ungestümem Angriffe einen Teil der thessalischen Reiterschar und bedrängte den andern hart, welcher sich bald hier bald da beherzt den Persern entgegenwars, sich eine Zeit lang wacker mit ihnen herumschlug, aber aus die Dauer der ungeheueren Übermacht nicht widerstehen konnte. Da warf sich Alexander mit ungestümem Angriffe auf den linken persischen Flügel, welcher der Wucht dieses Stoßes nicht widerstehen konnte, sondern zurückwich, worauf Alexander nicht den fliehenden Darius verfolgte, wie er es wohl gewünscht hätte, sondern seinem bedrängten Flügel zuhilfe eilte, indem er seine Phalanx links schwenken und den griechischen Söldnern in die Flanke fallen ließ, welche nun geworfen, zersprengt und niedergemacht wurden. Wie nun die anderen Perserscharen das Geschrei der hart bedrängten Söldner hörten und deren Flucht sahen, hielten auch sie sich für verloren und flohen Haufen nach Haufen. Inzwischen hörten auch die persischen Reiter mitten im siegreichen Gefecht das Geschrei: ,,Der König flieht!" sahen das Durcheinander des davon eilenden Heeres und verloren darüber auch den Mut. Ihre Scharen lösten sich in wirre Haufen auf, welche bald ihre Rosse

4. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 138

1904 - Gotha : Perthes
138 Tour; Gravelotte-St. Privat). An dem Tage nach der Schlacht bei Wrth (6. Aug.) hatte das deutsche Heer auch Fhlung mit der franzsischen Hauptarmee gewonnen. Teile der ersten und zweiten Armee griffen sdlich von Saarbrcken die feste Stellung bei Spicheren an und vertrieben endlich die Franzosen von der Hochebene. Der Feind wich auf die Mosel zurck, ja die franzsische Heerfhrung beschlo erst an der Maas bei Verduu Wied er Halt zu machen. Das durch Metz abziehende Heer ward jedoch stlich von der Stadt von der erstens rm ee erreicht. Durch die Schlacht bei Co-lombey-Nouilly (14. Aug.) wurde der Abzug des Feindes unterbrochen und fr die Deutschen ein Tag fr den bergang der die Mosel (sdl. von Metz) gewonnen. Am 15. August war stlich von Am vom Feinde nichts mehr zu sehen, und man vermutete die Franzosen auf dtmi Rckwege nach der Maas. Dorthin rckte auch die zweite Armee (Friedrich Karl). Zwei Korps, das 3. und 10., wurden bestimmt, nrdlich der Gorze und Thiaucourt auf die Nachhut des franzsischen Heeres auf der Strae von Metz nach Verdun vorzugehen. Die Franzosen waren indes am 15. August mit ihrem Rckzug nicht fertig geworden; nur Kaiser Napoleon war mit Kavallerie nach Verdun zurckgegangen. So traf das 3. Korps von Gorze aus bei Vionville am 16. August auf berlegene feindliche Massen. Es trieb, zum Angriffe bergehend, mit der Front nach Osten die Franzosen der eine Meile zurck, konnte freilich die gewonnene Stellung zuletzt nur mit Aufopferung von Kavallerie (der Magdeburger Krassiere und der altmrkischen Ulanen) behaupten. Endlich, nach siebenstndigem Kampf, brachte ihm das 10. Korps, das von seinem Marsche der Thiaucourt aus den Kanonendonner von Vionville gehrt hatte und den Kampf bei Mars la Tour aufnahm, die ntige Hilfe. Der Kampf bei Vionville-Mars la Tour hatte den Rckzug der Franzosen von Metz gehindert, und Bazaiue, der den Befehl der die franzsische Hauptarmee hatte, versammelte jetzt seine Streitkrfte westlich von Metz auf einem Hhenzug, der fr uneinnehmbar gelten konnte. Die gesamte zweite Armee stand nun von dem Marsche auf die Maas ab. Das 12. (kniglich schsische) und das Gardekorps, die den linken Flgel der deutschen Armee bildeten, hatten den weitesten Bogen zu beschreiben, um mit der Front nach Osten dem Feinde zu begegnen. Die beabsichtigte Schlacht fand am 18. August statt. Ver-geblich versuchte der rechte Flgel (erste Armee, 7. und 8. Korps), von Grave-l otte aus den Feind aus seiner furchtbaren Stellung zu verdrngen; auch das 2. Korps, das am Abend hier noch auf dem Kriegsschauplatze erschien, ver-mochte die Sachlage nicht zu ndern. Ebenso unmglich war ein durchgreifender Erfolg in der Mitte. Die Entscheidung des Tages hing von dem linken Flgel ab. Hier ward von den schsischen und preuischen Truppen zunchst St. Marie aux Chnes erobert. Durch die Erstrmung von St. Privat, die insbesondere dem unvergleichlichen Mute des Gardekorps zu verdanken war, ward die Schlacht gewonnen. Die geschlagenen Feinde eilten in das Moseltal hinab; bis zum Morgen des 19. August rumten auch die der Mitte und dem rechten Flgel der Deutschen gegenberstehenden Franzosen die Hhen. Zur frmlichen Einschlieung von Metz blieb die erste Armee und ein Teil der zweiten unter dem Befehl des Prinzen Friedrich Karl zurck (150000 Mann). Aus den brigen Truppen der zweiten Armee wurde eine besondere Armee, die

5. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 134

1904 - Gotha : Perthes
Wilhelm von Schlesien aus. Es galt, im nrdlichen Bhmen sich zu ver-einigen und dann der sterreichischen Armee, die sich hier unter Feld-zeugmeister Benedek sammelte, eine Entscheidungsschlacht zu liesern. Die Lausitzer Neie aufwrts ging Friedrich Karl (erste Armee) zu-nchst bis Reichenberg vor und stellte dann die Verbindung mit seinem rechten Flgel, der sogen. Elbarmee, her, die unter Herwarth von Bittenfeld auf beschwerlichen Gebirgsstraen von Dresden her anrckte. Am 26. Juni begann ein allgemeiner Vormarsch auf die Jser (rechten Nebenflu der Elbe, vgl. Karte S. 89). Es erfolgten die ersten fr die Preußen glcklichen Zu-sammenste. Nach dem siegreichen Gefecht beipodol (an der oberen Jser) konnte die Jser berschritten werden. Durch die darauf folgende siegreiche Schlacht bei Gitschin [jttfchtn] und die Einnahme der Stadt (29. Juni) war die Mglichkeit gegeben, der zweiten Armee die Hand zu reichen. Auf zwei Heerstraen rckte die schlesische (zweite) Armee nach dem Tal der Anpa (link. Nebenflu der Elbe), von der Glatzer Neie her der linke Flgel und vom Bobertal aus der rechte Flgel. Den ersten Erfolg trug der linke Flgel unter General Steinmetz davon. Er berschritt den Engpa bei N a ch o d und behauptete in einem ruhmreichen Treffen die Hoch-ebene, die ihm den Weg nach der Anpa sicherte (27. Juni). Der rechte Flgel dagegen ward an demselben Tage bei Trauteuau (an der oberen Anpa) zurckgeworfen. Die Scharte ward jedoch am folgenden Tag durch Steinmetz, derskalitz (an der Aupa) erstrmte, ausgewetzt. Unter wei-teren glcklichen Kmpfen erreichte die Spitze der zweiten Armee die Elbe und gewann Fhlung mit der ersten Armee. Die bessere Schulung der Truppen, das Schnellfeuer des Hinterladers und die berlegenheit der Fhrung hatten zusammengewirkt, um die groen Er-folge des preuischen Heeres herbeizufhren. Am 30. Juni verlie König Wilhelm, begleitet vom Chef des Generalstabes Helmut von Moltke und dem Kriegsminister Roon, Berlin, um den Oberbefehl der die gesamte Kriegsmacht unmittelbar zu bernehmen. Benedek vereinigte jetzt seine Macht, 222 000 Mann, westlich von den Festungen Joseph st adt und Kntggrtz auf den schroffen Hhen, die sich etwa 3/* Stunden stlich von dem Bache Bistritz von Sden nach Norden entlang ziehen. Am 3. Juli nahmen die Preußen (221000 Mann) die dargebotene Schlacht an. Weit zurck, an der Elbe und hinter ihr, stand die zweite (kronprinzliche) Armee, an die in der Nacht vom 2. zum 3. Juli der Befehl erging, auf die Flanke des sterreichischen Heeres bei Chlum vorzu-rcken. Von der ersten Armee ward die Bistritz berschritten, aber die Er-strmung der stlichen Hhen erschien hoffnungslos. Insbesondere stlich von Sadowa (an der Strae von Gitschin nach Kntggrtz) standen die Preußen unter dem vernichtenden Granatfeuer der Feinde. Die erwartete Hilfe brachte endlich die zweite Armee. Mit der Einnahme der Hhen von Chlum durch die Garde wurde der weltgeschichtliche Sieg von Kniggratz fr Preußen gewonnen. Die Strae nach Wien war dem Sieger geffnet. Benedek zog stlich nach Olmtz und sodann das Marchtal sdlich nach Wien. Doch ward ihm dieser Zug bald durch preuische Truppen verlegt, so da er sich gentigt sah, der die Psse der kleinen Karpathen in das Tal der Waag zu rcken. Zu

6. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 112

1904 - Gotha : Perthes
112 recht des Adels auf die Offiziersstellen beseitigt. Das Heer, bisher in den Augen der Brger fr die niederen und verworfenen Kreise eine Zwangs-und Strafanstalt, sollte nun Schule und Erziehungsanstalt des gesamten Volkes werden. Um mglichst viel Leute auszubilden, setzte Scharnhorst (1808) durch, da die Kompagnien der Infanterie und Fuartillerie 3 bis 5 Mann beurlauben und ebensoviel Kantonisten auf je l Monat zur Einbung einziehen sollten (die sogen. Krmper')). Die Maregel war um so wichtiger, als die Friedensstrke auf Napoleons Forderung nur 42 000 Mann betragen durfte. Um die Gefechtsweise beweglicher zu machen, ging Scharnhorst zum zer-streuten Gefecht (Tiraillieren) der. Das 3. Bataillon jedes Regiments, (Fsilierbataillon), wurde ganz fr den Schtzendienst ausgebildet. Die Angriffskolonne erhielt die Breite einer Kompagnie (45 Mann) und eine Tiefe von 8, vor Aussendung der Schtzen von 12 Mann. In dieser Neu-gestaltuug hat das preuische Heer alle Schlachten der Freiheitskriege ge-schlagen. Jedes Korps umfate 2 Divisionen mit je 4 Infanterie- und 2 Kavallerieregimentern (je zu 4 Schwadronen), 1 reitenden und 2 Fu-Batterien. Das Infanterieregiment erhielt 3 Bataillone zu je 4 Kompagnien. Aus allen Waffengattungen sollte die Brigade bestehen, ein Heer im kleinen, die Hlfte einer Division 2). _ Ein neuer sittlich-religiser Geist durchzog das deutsche und ins-besondere das prenische Volk und machte es fhig, das Joch der Fremdherrschaft abzuschtteln. In diesem Geiste hielt in Berlin Fichte (Winter 18071808) seine Reden an die deutsche Nation" und Schleiermacher seine Predigten, schrieb Ernst Moritz Arndt seine Flugschriften und sang Max von Schenken-d ors seine Lieder. Inmitten des allgemeinen Unglcks und unter den Waffen der Fremden ward die Universitt Berlin gegrndet als eine Freistatt des deutschen Denkens, insbesondere das Werk Wilhelms von Humboldt. Im Herbst 1810 konnte sie erffnet werden. An den Ideen der Wiedergeburt Preuens und Deutschlands nahm den lebendigsten Anteil die Knigin Luise von Preußen. Krperlichen wie seelischen Leiden erlag sie bereits den 19. Juli 1810, aber leuchtend hat ihr Bild den Streitern der Freiheitskmpfe vorgeschwebt. 1. Die Bewaffnung des Volkes. Das preuische Hilfskorps unter Aork war mit dem linken Flgel des franzsischen Heeres in Kurland eingerckt und hier vor der Vernichtung bewahrt geblieben. In Verbindung mit den heranziehenden franzsischen Ver-strkungen war es fhig, die Russen zunchst am Njemen festzuhalten. Da entschlo sich Jork auf eigene Gefahr hin zur Verhandlung mit Rußland. Er ging am 30. Dezember 1812 den Vertrag von Tauroggen ein (nord- 1) Der Ausdruck war blich fr die berschssigen Pferde der Kavallerie und ward nun auf die Menschen bertragen. 2) Die Bezeichnungen vom (Regiments-)Obersten aufwrts sind General-Major (Brigade) , General-Leutnant (Division), kommandierender General; die vom Obersten abwrts Major (Bataillon), Hauptmann (Kompagnie).

7. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 239

1915 - Gotha : Perthes
239 Recht und Mut und Liebe, das sind seine Waffen, Uns ruft Gott, mein Weib, uns ruft Eott! Wenn wir unser Glück mit Trauern büßen: Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen! Liebste, tröste dich, Liebste, tröste dich! Jetzt will ich mich zu den anderen reihen: Du sollst keinen feigen Knechten freien! Liebste, tröste dich! Wie zum ersten Male wollen wir uns lüssen, Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen! Nun lebt wohl, ihr Menschen, lebet wohl! Und wenn wir für euch und unsre Zukunft fallen, Soll als letzter Gruß zu euch hinüberhallen: Nun lebt wohl, ihr Menschen, lebet wohl! Ein freier Deutscher kennt kein kaltes Müssen: Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen! Kesselschmied Heinrich Lersch. Hindenburgs Siegesbotschaftenausmasuren. Sonnabend, den 29. August 1914. Unsere Truppen in Preußen unter Führung des General- obersten von Hindenburg haben die vom Narew vorgegangenen russischen Armeen in der Stärke von fünf Armeekorps und drei Kavalleriedioisionen in dreitägiger Schlacht in der Gegend von Gilgenburg und Ortelsburg geschlagen und verfolgen sie jetzt über die Grenze. Es geraten über 90000 Russen, darunter drei kommandierende Generale und viele hohe Offi- ziere, in Gefangenschaft. Der russische Armee- führer ist nach russischen Meldungen gefallen. Das gesamte russische Artilleriematerial ist vernichtet. Sonnabend, den 13. Februar 1915. In der neuntägigen Winterschlacht in Masuren wird die russische zehnte Armee, die aus mindestens elf Infanterie- und mehreren Kavalleriedivisionen bestand, nicht nur aus ihren stark verschanzten Stellungen östlich der masurischen Seenplatte ver- trieben, sondern auch über die Grenze geworfen, schließlich in

8. Die Neuzeit - S. XXV

1892 - Gotha : Perthes
Xxv 27. Okt. bergabe von Metz (mit fast 200000 Mann). Die I. Armee kmpft unter Man- teuffel gegen die franzsische Nordarmee und siegt bei Amiens, spter (19. Jan. 1871 unter (Soeben) bei St. Qnen- tin. Die Ii. Armee unter Friedrich Karl bricht nach der Loire auf; ihr wirb als r. Flgel ein Teil j der Pariser (Iii.) Armee unter dem Groherzog v. Mecklenburg znge-feilt. Die franz. Loirearmee wirb durch die Schlacht von Beanne la Rolanbe u. Loigny^ Poupry zurckgeworfen u. durch die Schlacht von Orleans zersprengt. Die franz. Regie-rung flchtet nach Bordeaux. 1871 der Westflgel der franzf. Loirearmee sammelt sich unter Chanzy und wird bei Lemctns 10. 11. 12. von Friedrich Karl besiegt; Jan. der O st f l g e l (sogen. Ostarmee) unter Bourbaki wendet sich nach der Sane zum Entsatz d. Festung Belfort; er wird von Werber 15. 16. 17. durch die Schlacht an b. Li-Jan. faine zurckgeschlagen u. durch die beutfche Sbarmee und. Mantenffel der die Schweife r Grenze gebrngt (1. Febr.). 28. Jan. bergabe der Paris erforts. Wafsenstillstanb. 1. Mrz Die Nationalversammlung in Borbeaux gesteht die Abtretung des Elsasses (ohnebel-fort) und D e u t f ch - L o th -ringens nebst Metz und eine Kriegsentschdigung von 5 Milliarden Frank zu. Einzug in Paris (1. Mrz). Unterzeichnung des Friedens infrankfurt a. M. (10. Mai). 18. Jan. König Wilhelm nimmt zu Ver-failles die deutsche Kaiser-wrde an. Umwandlung des norddeutschen Bundes in ein deutsches Reich, des Bundes-kanzlers in den Reichskanzler. 21. Mrz Zusammentreten des 1. dentfch. Reichstages. Gewaltige Entwicklung der Naturwissenschaft. Ans. des 19. Jahrh. ist Paris der vornehmste Sitz der Natursor- schung; hier weilt Alexander v. Hnmbolbt 1808 1827; dann siebelt er nach Berlin der, das in den 40 er Jahren der Mittelpunkt der Natnrforschung wirb. Humboldts Kosmos (1845 u. 47); Entbeckung des Satzes von der Erhaltung der Energie durch Helmholtz (1847). Darwins Werk der den Ursprung der Arten (1859). Technische Anwenbuug der Naturwissenschaften: Watt macht die Dampfmaschine fr die Industrie brauchbar (17641784); Fulton baut das 1. Dampf-schiff (1807), Stephenfon erfindet die Lokomotive; 1826 luft der erste Dampfwagen in Eng-laud zwischen Liverpool n. Man-chester, 1835 in Deutscht, zwisch. Frth u. Nrnberg. Verbreitung der Telegraph (um 1840), Nollendung der Photographie (um 1850). Vernderung des stdtischen Le-bens durch das Fabrikwesen nnddiegroindnstrie; ratio-neller Betrieb der Landwirtschaft infolge d. chemisch. Untersuchung des Bobens u. der Pflanze (Just. Liebig); Rbenzuckerindustrie. Ackerbaumaschinen. Der Phonograph Ebisons (1878), das Telephon Graham Bells; die dynamoelektrischen Maschinen v. Werner Siemens (1866). Heransbilbung des schroffen Gegensatzes zwischen Kapital und Arbeit; der Druck des Weltmarkts auf Arbeitgeber u. Arbeiter, die berproduktion, die Krise, die Bankerotte und die Brotlosigkeit. Das Maschinenwesen , die Teilung der Arbeit, das Herabsinken des Arbeiters zu einem mechanischen Werkzeug. In Frankreich bildet sich der Kommunismus aus; in Deutschland entsteht durch La-falle (1863) die Sozial-demokratie. Das eherne Lohngefetz Lafalles; der Satz v. Marx, da der Wert der Ware das Erzeugnis allein des Ar-beiters sei.

9. Die Neuzeit - S. 161

1892 - Gotha : Perthes
161 schsischen Armee, die sich hier unter Feldzeugmeister Benedek sammelte, eine Entscheidungsschlacht zu liefern. Die Lausitzer Neie aufwrts rckte Friedrich Karl (l. Armee) zunchst bis Reichenberg vor und stellte dann die Verbindung mit seinem rechten Flgel, der sogen. Elbarmee, her, die unter Herwarth von Bittenfeld auf be-schwerlichen Gebirgsstraen von Dresden her anrckte. Am 26. Juni begann ein allgemeiner Vormarsch auf die Jser (S& Nebensl. der Elbe vgl. Karte S. 82); es erfolgten die ersten fr die Preußen glcklichen Zusammenste; nach dem siegreichen Gefecht bei Podol (a. d. o. Jser) konnte die Jser berschritten werden; durch die darauf folgende siegreiche Schlacht bei Gusch in [jttschm] und die Einnahme der Stadt (29. Juni) war die Mg-lichkeit gegeben, der 2. Armee die Hand zu reichen. Auf 2 Hauptstraen rckte die schlesische (2.) Armee nach dem Thal der Aupa (link. Nebenfl. der Elbe), von der Glatzer Neie her westl. der Reinerz nach Nachod und vom Boberthal sdl. nach Trautenau; einen dritten mittleren, sonst wenig benutzten bergang ]) nahm das Gardecorps, um nach rechts und links hin Hilfe leisten zu knnen. Den ersten Erfolg trug der linke Flgel unter General Steinmetz davon; er ber-schritt den Engpa bei Nachod und behauptete in einem ruhmreichen Treffen die Hochebene, die ihm den Weg nach der Aupa sicherte (27. Juni). Der rechte Flgel dagegen ward an demselben Tage aus Trautenau (a. d. ob. Aupa) zurckgeworfen infolge der Siegeszuversicht des Generals Bonin, der die Hilfe des nahen Gardecorps ablehnte. Die Scharte ward in-des am folgenden Tage durch Steinmetz, der Skalitz (a. d. Aupa) er-strmte, ausgewetzt; zugleich ffnete die Garde durch glckliche Gefechte dem rechten Flgel wieder die Trautenauer Strae. Unter weiteren glcklichen Kmpfen erreichte die Spitze der 2. Armee die Elbe und gewann Fhlung mit der l. Armee. Die bessere Schulung der Truppen, das Schnellfeuer des Hinterladers und die berlegenheit der Fhrung hatten zusammengewirkt, um die groen Erfolge des preuischen Heeres herbeizufhren. Am 30. Juni verlie König Wilhelm, begleitet vom Chef des Generalstabs Helmuth von Moltke und dem Kriegsminister Roon, Berlin, um den Oberbefehl der die gesamte Kriegsmacht unmittelbar zu bernehmen. Benedek vereinigte jetzt seine Macht, 222000 Mann und 770 Geschtze, westl. von den Festungen Josephstadt und Kniggrtz auf den schroffen Hhen, die sich etwa S/4 Stunden stlich von dem Bache Bistritz von Sden nach Norden entlang ziehen. Die mchtigste dieser Hhen mit dem Drfchen Chlum am stl. Abhange erhebt sich sdstl. von Sadowa (an der Bistritz, zwischen Gitschin u. Kniggrtz). Am 3. Juli nahmen die Preußen (221000 Mann) die dargebotene Schlacht an. Weit zurck, an der Elbe und hinter ihr, stand die 2. (kronprinzliche) Armee, an die in der Nacht vom 2. zum 3. Juli der Befehl erging, aus die Flanke des sterreichischen Heeres bei Chlum vorzurcken. Von der 1. Armee ward die Bistritz berschritten, aber die Erstrmung der stlichen Hhen erschien hoffnungslos; insbes. stl. von Sadowa standen die Preußen unter dem vernichtenden Granatfeuer der 1) Von Braunau nach Eipel (a. d. Aupa). Wessel, Lehrbuch der Geschichte.
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