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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1 - S. 257

1835 - Eisleben : Reichardt
Niederlande. 257 Wetter wird, in den heftigsten Strömungen starke Fischerei getrie- den und die Bewohner der nächsten Inseln schiffen mit ihren Boo- ten durch den Mahlstrom hindurch. Ost- und West-Vaage. Seit 1000 Jahren ist die Fi- scherei von gleicher Ergiebigkeit geblieben.. Sie beginnt mit der Mitte Januars und dauert bis Ostern, und es herrscht alsdann hier eine außerordentliche Lebhaftigkeit. Aus dem S. und N. Nor- wegens strömen Menschen herbei und alles ist von Fischern und andern Fremden angefüllt, denn es giebt wenige Höfe im ganzen Lande, die nicht wenigstens einigen Antheil an den nach den Lofo- den gesandten Fischerbooten hatten. Man berechnet die Zahl der Boote auf 4000 und für jedes 5 Mann Besatzung aus den ge- übtesten und kräftigsten Seeleuten der Provinzen. Um diese Men- schenmasse, von der wohl cher 5te Theil auf Vaagen bleibt, auf- zunehmen, sind chölzerne Baracken erbaut, in denen diese Menschen schlafen, oft auch unter ihren umgekehrten Booten. Allen müssen die öfters ganz durchnäßten Seekleider statt des Bettes dienen. Und ungeachtet dieser Mühseligkeiten, sehen die Fischer der Reise nach den Lofoden mit Sehnsucht entgegen, ja man drangt sich da- zu, diese Reise mitmachen zu dürfen. Man fangt hier an 16 Mill. Dorsche oder Kabljaus, 600,000 Thaler am Werth. Die Niederlande*). Von den Landern, welche die jetzigen Königreiche der Nie- derlande oder Holland und Belgien ausmachen, gehörten kurz vor Christi Geburt die südlichen zu Gallien und die nördlichen zu Germanien. Die ersten geschichtlich bekannten Bewohner waren in den südlichen Landern Belgier, in den nördlichen Bataver und Friesen, Völker Germanischen Ursprunges. Ungeachtet ihrer Ta- pferkeit mußten sie endlich der Kriegeskunst und Macht der Römer unterliegen. Als das Römische Reich sank, kamen diese Lander in den Besitz der Franken. Durch den Theilungsvertrag des Fränki- schen Reichs, welchen die Enkel Karls des Großen 843 unter sich abschlössen, wurde der nördliche The<l Ludwig dem Deutschen zu- getheilt und also mit Deutschland verbunden, der südliche gelangte an die zwei andern Brüder und verblieb demnach dem Lotharingi- schen Reiche. Zu Ende des 9ten Jahrhunderts vereinigte Karl der Dicke den Besitz der ganzen Niederlande mit dem Deutschen ) Sie haben ihren Namen von ihrer niedrigen Lage. Wiewöhl aus denielben, durch die neuesten Ereignisse, zwei von einander unabhängige Königreiche entstanden sind, so haben wir doch, wegen ihrer größtentheils gemeinschaftlichen Schicksale, ihre Ge- lchrchte m Eins zusammen gezogen. 17

2. Bd. 1 - S. 825

1835 - Eisleben : Reichardt
Balern. 825 £ Stunde oberhalb Ulm ergießt sichdie ansehnliche Iller in die hier schiffbar werdende Donau. Die Stadt ist von altmodischer Bau- art und von 14,000 Menschen bewohnt. Das merkwürdigste Ge- bäude derselben ist der Münster, die Hauptkirche Ulms, ein ehr- würdiges Gothisches Gebäude, die größte und höchste Kirche in Deutschland, langer und breiter als' der Straßburger Münster und die Stephanskirche zu Wien, und beide an Höhe um das Doppel- te übertreffend, 416 F. lang, 166 breit und 141 8- hoch, mit 6 Eingängen, prächtigen Fenstermalereien, einer Orgel von 45 Re- gistern und 2952 zinnernen Pfeifen und einem Thurme, der ein schönes Portal von prächtiger Gothischer Bauart hat und bis zum Kranze oder Umgänge 257 F., mit dem obern Aufsatze und Dache aber 557 F. hoch ist. Kaiser Maximilian l. bestieg 1492 diesen Thurm, stellte sich mit halbem Fuße auf die äußerste Spitze des Kranzes und schlug mit dem andern Fuße ein Rad in der Luft. Der Grund zur Kirche wurde 1577 gelegt und der Bau 1494 be- endigt. Im Innern der Kirche bewundert man ein sehr schönes Sakramenthäuslein, die kunstreiche Kanzel und auf dem Altare, am Eingänge des Ehors, eine trefflich gemalte Tafel, die heilige Familie vorstellend. Das Königreich Baiern. Ob die Böser, ein Celtifcher Volksstamm, der hehrere hundert Jahre vor Christi Geburt aus Gallien über den "Rhein ging, sich in dem heutigen Böhmen niederließ, und zur Zeit des Römischen Kaisers Augustas, wenige Jahre vor Ehr. Geburt von Marbod, König der Markomanen aus Böhmen vertrieben, seinen Wohnsitz in dem heutigen Baiern nahm, die ältesten Stammväter der Baiern sind, ist nicht zu entscheiden. Gewiß aber ist, daß die Römer unter Augustus das Land, welches damals Vindelicien und Rhätien hieß, mit ihrem Reiche vereinigten. Nach dem Verfalle des Römischen Reichs bekamen die Ostgothen die Herrschaft über dieses Land; doch ging das Reich derselben, das sich auch über einen großen Theil Italiens erstreckte, schon in der Mitte des 6. Jahr- hunderts zu Grunde. Zu Anfange deffelben Jahrhunderts kom- men bei den Geschichtschreibern zuerst die Bojoarier als Be- ' wohner, dieser Gegend vor, von welchen wahrscheinlich sie den Na- men Bojoaria erhielt, woraus später verstümmelt Bavaria; und Baiern ward. Diese Bojoarier oder Baiern hatten ihre eige- nen Fürsten oder Herzoge, die allemal aus dem Geschlechte den Agi lolfing er, den Nachkommen eines tapfern Kriegers (Agi- lolf) gewählt wurden. Der erste historisch gewisse Herzog dieses Geschlechts ist Geribald, der ums I. 592 oder 595 starb. Ihm folgten noch 15 Herzoge aus dem Geschlechte der Agilolsinger in der Herrschaft über Baiern, zu welchem Hcrzogthum damals auch

3. Bd. 1 - S. 611

1835 - Eisleben : Reichardt
611 Deutschland. * aung der Sachsen, deren Herzog, Wkttekind der Große, nach einem vieljahrigen tapfern Widerstände, sich ihm unterwarf und mit seinem Volke das Christenthum annahm, die sämmtlichen Deutschen Nationen in Einen Staatskörper unter seinem Szepter zusammen und legte dadurch den Grund, daß, als unter seinen Enkeln sein mächtiges Reich, vermöge des Traktats von Verdun im I. 843 in 5 Staaten sich theilte, Deutschland als einer der- selben austreten konnte und in Ludwig dem Deutschen sei- nen ersten König erhielt, der bis 876 Deutschland regierte, das damals in die großen Herzogthümer Sachsen, Franken, Lothringen, Schwaben und Baiern zerfiel. Jenseits der Elbe wohnten Sla- ven, die sich auch im Oesterreichischen niedergelassen hatten; des- gleichen waren Böhmen und Mahren von -ihnen eingenommen, welche Lander keine eigentlichen Bestandtheile des Römischen Reichs ausmachten. Die Herzogthümer, worein Deutschland getheilt war, wurden von den Königen nach Gefallen vergeben und waren so wenig, wie die Grafschaften erblich. Mit Ludwig dem Kinde erlosch 911 das Geschlecht der Karolinger in Deutschland und nun ward von den Deutschen Konrad I., Herzog von Franken zum Deutschen König erwählt. Von dieser Zeit wurde mithin Deutsch- land ein Wahlreich und blieb es bis zu unsern Zeiten, als nach Errichtung des Rheinbundes Franz Ii. im I. 1806 die deutsche Kaiserkrone freiwillig niederlegte. Nach Konrads I. Tode, kamen mit Heinrich 1., einem Herzog von Sachsen, Regenten aus dem Sächsischen Hause auf den Königsthron Deutschlands, die sich um das Reich besonders verdient machten. Dieser Heinrich, nach einer Sage, wonach ihn die Gesandten bei der Meldung seiner Königswahl, auf dem Vo- gelheerde angetroffen haben sollen, der Finkler oder Vogeler ge- nannt, vereinigte wahrend seiner Regierung (919 — 936), Loth- ringen wieder mit Deutschland; schlug die Normanner und Sla- ven; legte gegen die erstern die Markgrafschaft Schleswig auf dem rechten Ufer der Eider und gegen die letzter» die Markgraffchafk Nordsachsen (spater die Altmark Brandenburg) an, nachdem er die Brennaburg, die Hauptstadt der Havelwenden erobert hatte, fer- ner die Festung Meißen (woraus nachher die gleichnamige Mark- grafschaft entstand) und wahrscheinlich auch die Mark Oesterreich, befreite Deutschland durch die Schlacht bei Merseburg rm I. 933 von den jährlichen Einfallen der Ungarn, und war der erste, wel- cher durch Errichtung von festen, haltbaren Platzen Städte in Deutschland schuf. Sein Sohn Otto I, der ihm in der Regie- rung folgte, brachte 962 die Kaiserkrone und Italien an das Reich, aber diese Vereinigung gereichte Deutschland zum Nachthei- le und wurde die Veranlassung häufiger Kriegeszüge nach Italien, welche in der Folge nebst den Kreuzzügen den Herzogen Und Gra- fen, die eigentlich nur Statthalter der Könige waren, Gelegen-

4. Bd. 1 - S. 924

1835 - Eisleben : Reichardt
924 Preußischer Staat. fernere Plündern, Morden und Verwüsten. So rettete dieser hochher- zige Bake durch Geistesgegenwart vielen seiner Mitbürger das Leben und der Stadt ihre schönste Zierde. — Noch sieht man in dieser Kirche den Helm, das Schwert, die Stieseln und Handschuhe Tilly's aufbewahret. Die 3 Stunden von Magdeburg, an der Elbe gelegene und von 6500 Menschen bewohnte Stadt Schönebeck ist wegen des Salzwerks merkwürdig, des größten in dem Preußischen Staate und vielleicht von ganz Europa, welches jährlich gegen 600,000 Ctr. Salz siedet und 3000 Menschen beschäftigt. Das Siedewerk ist in Schönebeck selbst; die Soolbrunnen aber nebst dem Gradirwerke, den Maschinen und Kunst- gebäuden sind südwärts von der ± Stunde liegenden und durch die Frie- drichsstraße, (eine Kolonistenstraße) mit Schönebeck in Verbindung stehenden Stadt Groß-Salza, unweit des Dorfes Alten-Salze (ehemals Elmen genannt). Von den 2 Soolbrunnen wird jetzt nur der eine be- nutzt, der eine Tiefe von 271 F.hat, und aus welchem eine Dampfmaschine die Soole auf das Gradirwerk hebt. Über dem Brunnen steht ein runder, 94 F. hoher Kunstthurm, worin die zur Dampfmaschine gehörigen Pumpen sind. Dies Gradirwerk, eins der größten, die es giebt, ist wohl 4 Stunde (eigentlich 5852 Fuß) lang, besteht aus 3 Hauptabtheilungen und endigt sich vor dem Thore von Groß-Salza. Nachdem hier die Soole gradirt worden ist (d. h. durch Verdunstung der wässerigen Theile an Salzge- halt starker gemacht worden, als sie von Natur ist): so wird sie in unter- irdischen Röhren nach Schönebeck geleitet und in dem daselbst befindli- chen Siedewerke zu Salz versotten. Halberstadt, eine Stadt von 17,000 E., in einer fruchtbaren, angenehmen Ebene an der Holzemme gelegen, bietet als vorzüglichste Merkwürdigkeit die Domkirche dar, welche, obgleich nicht ganz so kunst- reich und prachtvoll als der Magdeburger Dom, doch ein noch älteres und nicht minder merkwürdiges Denkmal der altdeutschen Baukunst ist. Nachdem in dem Kriege des Bischofs Ulrich mit Heinrich dem Löwen im I. 1179 die ganze Stadt und auch der Dom zu Halberstadt in einen Aschenhaufen verwandelt worden, wurde im Anfange des 13. Jahr- hunderts der Wiederaufbau des Doms, so wie derselbe noch jetzt steht, vollendet. Er hat die Form eines lateinischen Kreuzes, ist ganz aus Qua- dersteinen aufgebauet, 412 F. lang, 72 F. breit und inwendig 94 F. hoch, und ruhet auswärts auf 24 Strebepfeilern. Die über denselben und den 72 Fenstern, wovon jedes 60 F. hoch und 30 F. breit ist, so wie auch über den 7 Thüren angebrachten Verzierungen der Bildhauerkunst sind auf das zarteste und kunstreichste ausgearbeitet. Die Glasmalereien in den Fensterscheiben sind besonders wegen ihrer frischen und glühen- den Farben noch jetzt ein Gegenstand der Bewunderung. Zwischen den beiden auf der Abendfeite der Kirche befindlichen Thürmen führt das Hauptportal in die Vorhalle (das Paradies genannt) und von da in die Kirche selbst. Rings um die Kirche längs des Daches zieht sich ein mit
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