Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 3 - S. 468

1838 - Eisleben : Reichardt
468 Amerika. fchast auf die Knie und senkt die Bajonette zur Erbe und sämmtliche Forts und Kriegsschiffe salutiren. Die Osterwoche beginnt mit dem Besuche der Gräber; das heilige Grab ist in allen Kirchen auf das Würdigste ausgestattet und mit vorzüglichem Geschmacke beleuchtet. Eine feierliche Prozession stellt die Beerdigung Christi vor; sie geht um 10 Uhr Nachts von einer der Hauptkirchen aus und zieht durch einen großen Theil der Stadt. Bei der Feier des Auferstehungstages wird vorzüglich dem Verrather Ju- das arg mitgespielt. Jedermann nämlich, wer es nur immer ver- mag, hat eine Gestalt verfertigt und nach eigner Phantasie gekleidet, hangt sie am Halse irgendwo an einer Straßenecke oder über seiner Hausthüre auf und befestigt ein Säckchen mit Pulver an irgend ei- nem Theile der Figur, um es zur rechten Zeit anzuzünden. Auf den Straßen sieht man Gewinde von Laubwerk, an welchen große Töpfe hangen, von einer Häuserreihe zur andern befestigt; in der Mitte der Straße ist ein Gerüste aufgerichtet, auf dessen höchstem Punkte der Satan sitzt; seinen Leib umgeben Raketen, unter ihm schwebt Ju- das, im reichsten orientalischen Gewände, von einer Tatze des Teufels gefaßt. Masken zu Fuß und zu Pferde belustigen bis zum entschei- denden Augenblicke das Publikum; erwartungsvoll sieht ihm alles ent- gegen. Mit dem letzten Schlage der Uhr, welche die Mittagsstunde verkündet, werden alle Glocken der Stadt gelautet, zwischen dieses ent- setzliche Getöse donnern die Salven der Forts, der Teufel führt Ju- das unter fürchterlichem Geprassel in die Luft, ihm folgen die übri- gen Judas-Figuren nach und bedecken die Straßen mit ihren zerrisse- nen Gliedern; diesen Augenblick schon lange mit Ungeduld erwartend, stürzt ein Theil der Neger, unter dem Rufe ,,Halleluja" über die Reste des Judas her und schleppt ihn jubelnd durch die Straßen, von den Einwohnern zur größten Ausgelassenheit ermuntert, ein an- derer Haufe Neger wirft sich auf die erwähnten Töpfe und zerschlagt sie, um ihren Inhalt zu theilen, welcher gewöhnlich aus Früchten, Tauben und andern Vögeln, zuweilen auch aus Ratten und Mausen besteht. Ein Fremder, der an einem solchen Tage die Stadt zuerst betritt, muß starke Nerven haben, wenn er längere Zeit in den Stra- ßen verweilen will; denn der Lärm übersteigt jeden Begriff. Das prächtigste und zweckmäßigste Bauwerk der Stadt ist die Wasserleitung Cariocca genannt, 1740 vollendet und nach dem Muster des berühmten Aquädukts von Lissabon angelegt, welche von Schwibbogen getragen, die sich in 2 Reihen über einander erheben, von welchen die obere 40 Bogen hat, 2 Stunden weit vom Eorcova- do-Gebirge, über Berge und Thaler ein krystallhelles Trinkwasser der Stadt zuführt und mehrere Springbrunnen damit versorgt, von de- nen einer der größten auf dem Residenzplatze, am Rande des Hafen- dammes sich befindet, wo das Wasser aus einer geschmackvollen Py- ramide nach 4 Seiten herausströmt. Er versorgt die Schiffe mit

2. Bd. 3 - S. 550

1838 - Eisleben : Reichardt
öb0 Australien. andern Gelegenheit getodtet haben. Wenigstens erzählt ein Engländer, der 1827 sich 9 Monate in Neuseeland aufhielt ein Paar Beispiele hiervon. Indem er nämlich einst eine Streiferei ins Innere machte und nicht wenig entzückt war über die Fortschritte, welche die Neusee- länder auf der Bahn der Gesittung gemacht zu haben schienen, wur- de seine Begeisterung nicht wenig herabgestimmt durch den plötzlichen Anblick eines gräßlichen Schauspiels. Es waren die Überreste eines gerösteten menschlichen Körpers, an denen Schweine und Hunde nag- ten. Ein armer junger Sklave, der eine Pflanzung zu hüten hatte, war so nachlässig gewesen, Schweine in dieselbe einbrechen zu lassen, die darin große Verheerung angerichtet hatten. Der Besitzer der Pflan- zung, erzürnt über die Nachlässigkeit, seines Sklaven, hatte den Un- glücklichen mit seiner Streitaxt erschlagen und befohlen, den Leichnam zu braten. Das andere Beispiel, welches derselbe Reisende erzählt, ist folgendes. „Wir hatten erfahren, daß eine junge hübsche Sklavin, die wir Tags vorher noch gesehen hatten, von einem Häuptling, ihrem Herrn, weil sie ihm entlaufen, erschlagen worden sey und zum Mahle zubereitet werde. Wir wollten uns mit eignen Augen hiervon über- zeugen, begaben uns an Ort und Stelle und überraschten sie mitten in ihrer gräßlichen Arbeit. Blutige Fetzen von Matten lagen umher und ein Knabe, der dabei stand, deutete lachend mit dem Finger an seinen Kopf und dann nach einem nahen Gebüsche. Ich näherte mich demselben und fand hier einen blutigen Menschenkopf. Schau- dernd erkannte ich die Züge des Mädchens wieder, welches den Abend zuvor aus dem Dorfe, wo wir uns aufhielten, mit Gewalt fortgeführt worden war. Wir liefen nach dem Feuer, das bereits in der Grube brannte und sahen einen Mann die Viertel eines menschlichen Kör- pers für ein Mahl bereiten, die größeren Knochen waren bei Seite geworfen und das Fleisch ward gerade in den Ofen gelegt. Während wir vor Entsetzen wie versteinert da standen, packte ein vor dem Feuer liegender großer Hund den blutigen Kopf und lief damit nach einem nahen Gebüsch. Der Mann verrichtete sein Geschäft mit der größ- ten Gemüthsruhe und sagte uns, es würden wohl einige Stunden vergehen, bis das Fleisch gekocht sey. Wir gingen in das Dorf zu dem Häuptling, auf dessen Veranstaltung das Mahl zubereitet wurde, und hielten ihm seine Abscheulichkeit vor. Er gestand uns sein Vor- haben und rühmte seine Geschicklichkeit, womit er das Mädchen er- schlagen habe. Und doch war dieser Häuptling ein junger hübscher Mann von höflichen Sitten und sanfter, stiller Gemüthsart. Wir verließen ihn und begaben uns nochmals nach dem Orte, wo das Mahl zubereitet wurde. Kein einziger Neuseeländer war in der Nähe zu sehen; ein heißer, häßlicher Dampf stieg von Zeit zu Zeit aus der qualmenden Grube. Wir entschlossen uns, mit Hülfe einiger Euro- päischen Freunde, die sich in unserm Dorfe aufhielten, den Ofen zu zerstören und die Überreste der Leiche zu begraben. Mst Schausein

3. Bd. 3 - S. 64

1838 - Eisleben : Reichardt
64 Amerika. diese stark genug sind, um allein gehen zu können, und bringen ihre ganze Zeit damit zu, sie zu warten und zu füttern; die Vater machen ihnen Spielzeug, Helsen sie erziehen und spielen mit ihnen. Niemals wird ein Kind gezüchtigt oder auch nur ausgescholten, und immer giebt man ihm, was es verlangt. Auf diese Weise behandelt man die Kin- der bis zum dritten oder vierten Jahre; die Mütter können sich nie von ihnen trennen und sterben oft vor Kummer, wenn sie sie ver- lieren. Aber auch die Kinder beweisen zu jeder Zeit ihren Eltern Liebe und Achtung und diese väterliche und mütterliche Achtung ist, so viel man weiß, die einzige Autorität, welche die Eskimos, die keine ei- gentlichen Häuptlinge haben, anerkennen, und die Befehle ihrer Eltern werden nie übertreten; selbst bei eintretender Mannbarkeit, die doch die Kinder der Herrschaft der Eltern entzieht, wird noch immer jener Ge- horsam geleistet, den sie als eine ihrer heiligsten Pflichten betrachten. Kapitän Parry fragte einst einen Eskimo, ob er mit ihm reisen wolle, und erhielt das 7—8mal heftig hintereinander ausgestoßene Wort Nao (Nein) zur Antwort; nach der Frage wegen der Ursache dieser unge- stümen Weigerung erwiederte der Eskimo: „Mein Vater würde weinen." Diese große gegenseitige Liebe der Eltern und Kinder unter ein- ander ist um so auffallender, als sie mit der den Eskimos gleichsam tingebornen Gleichgültigkeit und Gefühllosigkeit in Widerspruch steht, ivelche sie gegen die Leiden und bei dem Tode von Nachbarn und Ver- rvandten an den Tag legen. Eine Frau pflegt ihren kranken Mann r lur deshalb, weil sie weiß, daß sein Tod sie in eine hülstose Lage ver- si rtzen würde; und übernimmt eine andere Person seine Wartung, so c rkundigt sie sich gar nicht mehr nach ihm. Der Mann seinerseits verlaßt seine sterbende Frau, ohne sich darum zu bekümmern, ob je- r.aand für sie sorge und sehr oft geschieht es, daß eine Frau, die keine Kinder hat, verlassen in ihrer Hütte iliegen bleibt, ohne daß jemand n ach ihr sieht, ob sie noch am Leben ist oder nicht. Wittwen, so wie alte und gebrechliche Personen überhaupt werden, wenn sie noch eigne Kinder haben, mit der größten Nachlaßigkeit behandelt. In Zeiten des Überflusses erhalten auch freilich sie ihren Antheil von dem ge- meinschaftlichen Mundvorrathe; bei eingetretenem Mangel aber wird ihm nur eine sehr geringe Quantität gereicht, und sie kommen, da sie in ihrer Krankheit verlassen werden, oft allein aus Mangel und Ver- nachläßigung um. Waisen finden wenig Unterstützung und ein solches armes Geschöpf wird nur dann von einer Familie an Kindes Statt angenommen, wenn es ein Knabe ist und sich diese von den Diensten und der Arbeit des Heranwachsenden Kindes Vortheil versprechen kann. Noch schändlicher ist es, daß man sogar Hülstose ausplündert. Hat eine Frau ihren Mann verloren und sitzt, von kleinen Kindern umge- den, in Schmerz versunken, in ihrer Hütte, so eilen alle Nachbarn herbei und suchen alles zu entwenden, was die ärmliche Hütte enthält. Kapitän Lyon war Zeuge einer Szene dieser Art, die er mit folgen-

4. Bd. 2 - S. 881

1837 - Eisleben : Reichardt
Senegambien. 88 i pfung seiner Mutter nie. Besonders gewöhnen sie ihre Kinder zur Wahrheitsliebe. Will die Mutter den Sohn rühmen, so sagt sie, er hat nie eine Unwahrheit geredet. Die Erziehung ist ganz in den Handen der Frauen. Letztere werden gut behandelt, genießen Achtung und Einfluß, und nehmen an den öffentlichen Vergnügungen Theil. Streitigkeiten unter ihnen entscheidet der Mann. Ist aber das Anse- hen desselben nicht hinreichend, den Hausfrieden zu erhalten, so nimmt er seine Zuflucht zum Mumbo-Jumbo, einer Art von Popanz, das Schrecken der Weiber. Dies ist ein aus Baumrinde verfertigter kolossaler Mann, mit verschiedenen Farben bemalt, der gewöhnlich an einem Baume in geringer Entfernung von dem Dorfe aufgehängt wird. Sein Kopf ist mit einer ungeheuern spitzigen Mütze bedeckt, welche niagifche Figuren schmücken, sein übriger Anzug besteht aus einem langen Nocke mit weiten Ärmeln. Mit Einbruch der Nacht, erscheint er, von mehreren Marabuts begleitet, nachdem er schon vorher seine Ankunft durch fürchterliches Schreien in den nahen Wäldern verkündet hat, auf dem gewöhnlichen Verfammlungsplatze (Bentang) der Einwohner eines Ortes, wo alle, auch die Weiber sogleich erschei- nen müssen. Die Ceremonie beginnt mit Tanzen und Gefangen, die bis Mitternacht fortdauern. Wehe derjenigen Frau, die eifersüchtig auf ihbe Genossen und nach der Herrschaft im Haufe strebend, die Ruhe desselben gestört hat. Sofort ruft sie die furchtbare Stimme des Mumbo-Jumbo vor seinen Richterstuhl, seinem Ausfpruche folgt die Vollziehung. Sie wird ergriffen, entkleidet, an einen Pfahl ge- bunden und mit der Ruthe des Mumbo-Jumbo bis aufs Blut durch- gehauen, unter dem Spott und dem Gelächter der ganzen Versamm- lung. Nach Beendigung der Ceremonie tritt alles wieder in seinen gewöhnlichen Zustand. Mumbo-Jumbo verschwindet und am nächsten Tage sieht man ihn wieder an der Stelle hangen, die er am vorher- gehenden Abende einnahm. Diese mit einem unverletzlichen Geheimnisse umhüllte Rolle wird abwechselnd durch die Mitglieder einer verborge- nen Gesellschaft gespielt, deren Beschlüsse die Bevölkerung in Schre- cken setzen. Mit Unrecht betrachten die Weißen die Neger und besonders die Mandingos als trage und unthätig. Das Klima selbst verbietet große Anstrengungen, aber ein Volk, das sich alle seine Bedürfnisse verschafft, kann man nicht faul nennen; daß sie nicht mehr thun, darf uns nicht Wunder nehmen, da der größere Ertrag keinen Absatz findet. Die Feldarbeit beschäftigt sie hinreichend in der Regenzeit, in den andern Monaten treiben die an den Flüssen wohnenden Fischerei. Andere jagen. Die Weiber bereiten Baumwolle und spinnen an der Spin- del, die Männer weben und jene färben das Zeug ächt blau mit In- digo. Dies sind die Arbeiten, welche jeder versteht. Als künstliche Arbeiten gelten die Bereitung des Leders und das Schmieden des Eisens. Dse meisten Schmiede arbeiten auch in Gold. Die Freien Carmabich's Hülfsbuch. Ii. Band, 56

5. Bd. 2 - S. 285

1837 - Eisleben : Reichardt
Osmanisches Reich. 285 Einschnitte aus den Stammen und erhärtet an der Sonne. Der beste ist durchsichtig, der geringere undurchsichtig, weich, trocken schwer und erweicht bei der geringsten Hitze wieder. Im Handel kommt der Mastix in erbsengroßen Kornern vor, sieht weißgelb aus, riecht sehr gut, erweicht beim Kauen und bat einen gewürzhaften Geschmack. Die vornehmen Türken kauen ihn gern, um sich dadurch einen wohl- riechenden Athem und weiße Zahne zu verschaffen. Außerdem wird er auch zum Raucherpulver und zu Firnissen gebraucht. Der Baum selbst gehört zu der Gattung der Pistazienbaume und wachst nicht allein auf Chios, sondern auch in Cypern und andern Gegenden des Mor- genlandes, selbst im südlichen Europa. Er wird mäßig hoch, hat ge- fiederte immer grüne Blatter, schwarze, den Wachholderbeeren ähnliche Früchte, aus welchen ein brauchbares Ol gepreßt wird. Das fein ge- aderte, balsamisch riechende, gelbliche Holz des 12 F. hohen Stammes nimmt eine gute Politur an, und man verfertigte sonst Zahnstocher daraus, welchen man eine die Zahne gesund erhaltende Kraft zuschrieb. Die Insel Ehios war eine der blühendsten des Griechischen Ar- chipels und von 110—120,000 Menschen, meistens Griechen bewohnt, die sich durch Bildung, Industrie und Handelstätigkeit auszeichneten und im Besitze großer Freiheiten und eines bedeutenden Reichthumes waren. Die Hauptstadt von gleichem Namen wie die Insel hatte 30.000 E., die unter andern schöne Seidenzeuge verfertigten, und eine Griechische Akademie hatten, worin in mehreren Wissenschaften Unter- richt ertheilt wurde. Allein das Jahr 1822 vernichtete diesen glück- lichen Zustand der Hauptstadt und der Insel, indem die Griechischen Bewohner an dem allgemeinen Aufstand der unter Türkischer Herrschaft lebenden Griechen Antheil nahmen, die auf Ehios sich befindenden Türken überfielen und ermordeten, worauf bald darnach der Kapudan Pascha mit der Türkischen Flotte erschien und, mit 25,000 Türken hier landete. Nun ward jedes Haus, jeder Garten ein Mordplatz. Blühende Jünglinge und Jungfrauen, ehrwürdige Greise und Matro- nen, Weiber, Kinder, Säuglinge lagen verstümmelt unter einander. Die scheußlichsten Greuel wurden an den Jungfrauen verübet. Der größte Theil derselben ward geschändet und dann zerhauen. Gegen 40.000 Menschen wurden gemordet. Viele Frauen und Kinder wur- den zu Sklaven gemacht und fortgeführt. Sobald keine Menschen mehr zu schlachten waren, richtete sich die Wuth gegen die Hauser, 'worin man Schatze zu finden hoffte; kein Stein blieb auf dem Andern. Nur die Katholiken, die Juden und die Bewohner der Mastixdörfer blieben verschont. Von den übrigen Bewohnern der Insel aber ent- gingen nur wenige dem allgemeinen Morden oder der Sklaverei. Nach dieser schrecklichen Metzelei waren im I. 1823 noch 14 bis 16,000 Menschen auf der ganzen Insel vorhanden. In neuesten Zeiten jedoch soll ihre Zahl sich wieder vermehrt und überhaupt die Insel sich wie- der zu erholen angefangen haben.

6. Bd. 2 - S. 327

1837 - Eisleben : Reichardt
Arabien. 327 kann. Der Araber beraubt seine Feinde, feine Freunde und seine Nach- barn, so bald sie sich nicht in seinem eigenen Zelte befinden, wo ihr Eigenthum geheiligt ist. Im Lager oder unter freundlichen Stämmen zu rauben ist nicht ehrenvoll für einen Stamm, jedoch hastet wegen einer solchen Handlung, die in der That täglich vorkommt, kein Makel auf ihm. Aber der Araber rühmt sich hauptsächlich, seine Feinde zu berau- den und ihnen durch Diebstahl zu nehmen, was er mit offener Gewalt nicht hatte bekommen können. Die Beduinen haben die Räuberei mit allen ihren Zweigen in ein vollständiges und regelmäßiges System gebracht, welches viele interessante einzelne Umstande darbietet. Wenn ein Araber auf Raub ausgehen will, so sucht er ein Dutzend Freunde dazu sich aus. Jeder nimmt einen sehr mäßigen Vorrath von Mehl und Salz und einen kleinen Wasserschlauch mit. Mit diesen spärlichen Verrathen beginnen sie zu Fuß eine Reise von vielleicht 8 Tagen. Wenn sie gegen Abend in die Nahe des Lagers kommen, welches der Gegenstand ihrer beabsichtigten Unternehmung ist, so werden drei der kühnsten nach den Zelten geschickt, wo sie um Mitternacht anlangen müssen, eine Zeit, wo die meisten Araber schlafen. Die andern warten ihre Rückkehr in kurzer Entfernung vom Lager ab. Von diesen drei Männern hat jeder sein angewiesenes Geschäft. Mißlingt die Unter- nehmung, und wird einer von den Räubern ergriffen und zu- einem Gefangenen oder Rabiet gemacht, so fragt der Rabat, d. h. derje- nige, welcher zuerst den Räuber ergriffen hat, seinen Gefangenen, was er hier zu thun habe, und diese Frage wird in der Regel mit einigen Schlagen auf den Kopf begleitet. „Ich kam, um zu rauben, Gott hat mich zu Grunde gerichtet," ist die Antwort, welche gemeiniglich gegeben wird. Der Gefangene wird dann in das Zelt geführt, wo die Gefangennehmung eines Haramy (Räubers) große Freude verursacht. Die nächste Handlung des Rabat besteht nun darin, das Zelt von allen Zeugen zu reinigen; dann bindet er den Gefangenen, das Messer in der Hand, Hände und Füße und ruft dann die Leute seines Stam- mes herbei. Einige derselben oder der Rabat selbst sagen dann zu dem Haramy: „thue Verzicht;" und der Haramy, welcher eine Fortsetzung der Prügel befürchtet, antwortet:" ich thue Verzicht." Diese Eeremo- nie gründet sich auf den Herkommen des Dakheil oder Schutzes, welches jetzt erklärt werden soll. Es ist gesetzlich unter den 'Arabern, daß, sobald eine Person mit wirklicher Gefahr von einem andern bedro- het wird und einen dritten Araber erreichen kann, oder wenn er einen leblosen Gegenstand berührt, den der Andere in seinen Handen hat, oder mit welchem ein Th.il seines Körpers in Berührung steht, oder wenn er ihn aus die Weise erreichen kann, daß er ihn anspuckt oder einen Stein aus ihn wirft und zugleich ausruft: „An dakheilak d. h. ich bin dein Schützling," so ist er nicht langer einer Gefahr aus- gesetzt und der dritte genöthigt, ihn zu vertheidigen. So würde auch der Räuber dasselbe Privilegium in Anspruch nehmen können, wenn

7. Bd. 2 - S. 283

1837 - Eisleben : Reichardt
Osmani sches Reich. 283 viele aus den höhern Klassen nach den benachbarten Städten bege- den und die Armen hätten sich in dem offenen Lande zerstreuet. Aber gerade damals hatten die Araber, die ohnehin nur selten im Zaume zu halten sind, sich in der Nahe der Stadt festgesetzt, in der Absicht, alle diejenigen auszuplündern, welche der Pest durch die Flucht zu entgehen versuchen möchten. Diese Rücksicht hielt viele von dem Ver- suche einer Flucht ab, und manche, die kühn lgenug waren, es zu versuchen, kehrten bald zurück, aller ihrer Habe und selbst der Kleider beraubt. Wenige von denjenigen, welchen es gelang, sich ungeplün- dert etwas weiter von Bagdad zu entfernen, hatten sonderliche Ursache sich dazu Glück zu wünschen. Die Flüsse Euphrat und Tigris treten zweimal im Jahre aus; zum erstenmale im Frühling, wenn der Schnee auf den Bergen Armeniens schmilzt, und dann im Herbst bei den pe- riodischen Regen. Eben hatte die Pest den furchtbarsten Grad erreicht, als die Flüsse auf eine seit Menschengedenken nicht erhörte Weise aus- traten und das Land in den unteren Theilen ihres Laufes vollständig unter Wasser setzten. Eine Zeitlang hielten die Mauern der Stadt das Wasser auf, in der Nacht vom 26. April aber wurde ein Theil der Mauer auf der Nordwestseite der Stadt untergraben und stürzte zusammen. Nun brach das Wasser herein, zerstörte 7000 Hauser und begrub in ihren Ruinen 15,000 Menschen, von denen viele krank an der Pest Niederlagen. Die, welche dem Wasser entrannen, zogen sich in diejenigen Theile der Stadt, welche unversehrt oder minder verwü- stet waren, und wurden in die Hauser ihrer Freunde ausgenommen, oder drängten sich, oft 30 an der Zahl, in die Hauser, welche von den Eigenthümern verlassen oder durch die Pest verödet worden waren. Da von Tag zu Tage noch einzelne Hauser durch die Wasserfluthen zerstört wurden, so ward die Bevölkerung fortwährend auf einen engern Raum zusammen gedrängt, und auf diese Weise wurde' der Vortheil zu nichte gemacht, den die Stadt unter gewöhnlichen Umstanden aus der verminderten Zahl der Bevölkerung gezogen haben würde. Die Überschwemmung kann demnach als eine der nachsten'ursachen betrach- tet werden, weshalb die Pest eine so beispiellose Verheerung anrichtete. Mit der wachsenden Sterblichkeit sank die Kraft und die Neigung, die Todten zu beerdigen. Waren auch die Mittel, sie fortzuschaffen, noch vorhanden gewesen, so würde man doch eher die Hauser verlassen haben, ohne die darin aufgehäuften Todten zu begraben; da dies aber un- möglich war, so wurden die Leichen auf den Straßen ausgesetzt, wo sie gierig verschlungen wurden von den gefräßigen Hunden, welche in den Städten des Orients in Menge vorhanden sind. Derjenige zeigte noch große Besorgniß um seine Todten, der sie aus seinem Hause fort- schaffte und in den Fluß warf. Man hat oft behauptet, die Pest raffe gewöhnlich die Jüngsten und die Ältesten, die Schwachen und Kränklichen hin; dies war aber in Bagdad nicht der Fall, und es ge- hörte zu den ergreifendsten Szenen, die Menge von kleinen Kindern

8. Bd. 2 - S. 328

1837 - Eisleben : Reichardt
328 Asien. er eine Gelegenheit dazu fände. Deshalb verlangen die ins Zelt tre- tenden Personen, daß er dem Privilegium des Dakheil entsagen soll. Aber diese Entsagung ist nur für den Tag gültig, wo sie gemacht wird; denn wenn dieselben Personen den nächsten Tag ins Zelt treten, so ist dieselbe Entsagungsform nothwendig und sie wird in der Regel wieder- holt, so oft eine Person ins Zelt tritt. Damit der Haramy nicht leicht entkomme oder der Dakheil eines Andern werde, so wird in den Bo- den des Zeltes 2 F. tief und von Manneslange ein Loch gegraben, in welches er gelegt wird. Seine Füße werden mit Ketten auf dem Boden befestigt, seine Hände gebunden und sein geflochtenes Haar an 2 Pflö- cken auf beiden Seiten seines Kopfes befestigt. Einige Zeltpfahle werden alsdann quer über dieses Grab gelegt und über dieselben Getreidesacks und andere schwere Gegenstände, so daß nur eine kleine Öffnung für das Gesicht des Gefangenen übrig bleibt, durch welche er Athem zu schöpfen im Stande ist. So lebendig begraben, giebt der Gefangene nicht alle Hoffnung auf, zu entkommen. Dies beschäftigt seine Seele beständig, wahrend der Rabat bemüht ist, von ihm das höchst mögliche Lösegeld zu bekommen. Gehört der Räuber einer reichen Familie an, so sagt er nie seinen eigenen Namen, sondern behauptet, daß er ein armer Bettler sey. Wird er erkannt, was gemeiniglich der Fall ist, so muß er als Lösegeld stin ganzes Eigenthum an Pferden, Kameelen, Schafen, Zelten, Vorrathen und Bagage zahlen. Beharrt er dabei, Armuth vorzuschützen und seinen wahren Namen zu verbergen, so dauert zuweilen seine Gefangenschaft an 6 Monate. Alsdann gestattet man ihm, seine Freiheit um einen mäßigen Preis zu erkaufen, oder es kann ihm auch das Glück zum Entkommen behülflich seyn. Gelingt es ihm, aus dem Loche, welches man sein Grab nennen kann, einem Manne oder einem Kinde ohne die oben erwähnte Entsagungsform ins Gesicht zu spucken, so gilt das so viel, als habe er einen Beschützer und Befreier berührt; oder wenn ein Kind (doch nicht das Kind des Rabat) ihm ein Stück Brod giebt, so spricht der Räuber das Recht an, mit seinem Befreier gegessen zu haben. Alsdann wird sein Recht auf Freiheit anerkannt, die Riemen, mit welchen sein Haar gebunden war, werden mit einem Messer zerschnitten, seine Fesseln abgenommen, und er in Freiheit gesetzt. Auch befreien den Gefangenen seine Freunde oft durch Gewalt oder durch List. Die Arabischen Stämme befinden sich in einem Zustande fast beständigen Krieges gegen einander. Es ist selten der Fall, daß ein Stamm jemals mit allen seinen Nachbarn in Frieden lebt; doch ist der Krieg zwischen zwei Stämmen selten von langer Dauer; der Frieden ist leicht geschlossen, wird aber auch unter dem geringfügigsten Vorwände wieder gebrochen. Die Arabische Art, den Krieg zu führen, ist die der Partheigänger; zu allgemeinen Schlachten kommt es selten. Einen Feind durch einen plötzlichen Anfall zu überraschen und ein Lager zu plündern, darauf ist es von beiden Seiten hauptsächlich abgesehen.

9. Bd. 2 - S. 436

1837 - Eisleben : Reichardt
436 Asien. genannten vier ursprünglichen Kasten mehrere Neben- oder Mittelkasten entstanden, die von jenen zwar verachtet werden, aber doch auch nicht zu den Parias gehören. Was nämlich zu keiner der obgedachten 4 edlen Kasten noch zu den daraus entstandenen Neben- oder Mittelkaften gehört, ist von de« menschlichen Gesellschaft so gut wie ausgeschlossen und mit dem Stem- pel ewiger Schmach belegt. In dem größten Theile von Indien hei- ßen diese Unglücklichen Parias, ein Ausdruck, der auch von Thieren und leblosen Dingen gebraucht wird, um das Schlechteste in seiner Art, den Auswurf zu bezeichnen. Diese Menschenklasse darf nicht mit andern in Städten oder Dörfern zusammen wohnen, sondern muß sich auf dem Felde oder in entlegenen Büschen Hütten bauen; denn ihr Anblick ist widrig, ihre Nahe störend, ihre Berührung aber vollends ver- unehrend, und wen ein Paria anzufassen wagt, der ist berechtigt, ihn auf der Stelle zu tödten. Sie dürfen kein Thier schlachten, sondern essen nur das Fleisch von gefallenem Vieh und verrichten die schmutzig- sten und herabwürdigendsten Arbeiten, denen sich kein Kastenmitglied unterziehen würde, wie z. B. die Hinwegsckaffung des Unraths, das Begraben der Todten und alle Henkerdienste. Kein Tempel darf von einem Paria betreten werden; jedoch wird ihm gestattet, durch die offe- nen Thüren hineinzusehen und das Bild des Götzen ist so gestellt, daß sein Blick es treffen könne. Wollen Parias Lebensmittel einkau- fen, so müssen sie in einiger Entfernung vom Markte stehen bleiben, durch lautes Rufen ihre Bedürfnisse kund thun, das Geld dafür nie- derlegen und sich dann schnell irgendwo verbergen. Die Verkäufer holen sodann das Geld, legen dafür das Verlangte hin und erst, nach- dem sie sich wieder entfernt haben, dürfen die Parias aus ihrem Schlupf- winkel hervortreten und das Erkaufte nach Hause tragen. Läßt sich ein Mitglied einer andern Kaste so weit herab, das Wort an einen Paria zu richten, so hält dieser, wenn er antwortet, die Hand vor den Mund, aus Furcht, sein Athem könne die Luft verpesten, welche der Anredende einzieht. Von allen andern Kasten verachtet und ausge- schlossen, sind diese Unglücklichen auf ein irrendes Leben beschrankt und aller Mittel beraubt, denn es ist ein frommes Werk, sie zu erniedrigen, und eine Sünde, ihnen beizustehen. Häufig ziehen sie sich in dichte Waldungen zurück, fliehen den Anblick der Menschen, die ihnen nur Mißhandlungen angedeihen lassen, und beschließen hier, bis zum Zu- stande des Viehes hinabgedrückt, ihr elendes Daseyn. Bis zur Ver- zweiflung getrieben, werden sie zuweilen die wildesten Räuber, welche man unter dem Namen Dacoits kennt. Einem Paria welcher Fä- higkeiten besitzt, steht jedoch unter einem Muhamedanischen Fürsten, wie die meisten im Lande es sind, der Weg zum Fortkommen in der Armee offen; denn diese kümmern sich nicht um die Kasteneintheilung, sondern stellen gern geschickte Leute in ihrem Heere an. So kommt es zuweilen, daß ein Bramine als gemeiner Soldat unter einem Pa-

10. Bd. 2 - S. 536

1837 - Eisleben : Reichardt
536 Asten. Zitronensaft, Salz und Pfeffer, wozu man öfter noch Reiß hinzufügt. Niemals aber werden dabei starke Getränke genossen; viele jedoch brin- gen hohle Bambusrohre mit, in welches sie das Blut auffangen und es trinken. Die Hinrichtung geschieht öffentlich, es ist aber nur den Männern erlaubt, dabei zu seyn, und den Weibern der Genuß des Menschenfleisches verboten; doch sagt man, daß sie zuweilen ein Stück- chen verstohlen naschen. Man versichert, daß die Battas im Allgemei- nen Menschenfleisch jedem andern vorziehen, allein dessen ungeachtet be- friedigen sie ihr Gelüste darnach nur in den gesetzlich vorgeschriebenen Fallen. Auch werden diese Exekutionen mit größter Heiterkeit und ohne Erbitterung oder Rache vollzogen. Nur Kriegsgefangene werden mit Wuth angefallen, und sogar ihre Knochen werden, selbst schon be- graben, noch benagt. ■ Vormals waren die Battas gewohnt, ihre Ver- wandten und Eltern zu schlachten und zu verzehren, sobald sie zu alt und zur Arbeit untauglich waren^ Kummerlos suchten sich die Alten selbst einen Baumast aus, an dem sie sich mit den Handen aufhingen, während ihre Kinder um sie herum tanzten und sangen: „Wenn die Frucht reif ist, fällt sie ab." Diese Ceremonie fand zur Zeit der Citro- ncnreife Statt, in welcher auch Salz und Pfeffer im Überfluß vorhanden ist. Sobald die Alten sich nicht mehr schwebend am Baume erhalten konnten und herabfielen, stürzten ihre Kinder und Verwandten über sie her, hieben sie in Stücke und verzehrten ihr Fleisch mit dem größten Appe- tite. Diese gräuliche Sitte ist indeß abgekommen, was ein Schritt mehr zur Civilisation ist und hoffen laßt, daß das ganze abscheuliche Her- kommen völlig auf dieser Insel verschwinden wird, allein gegenwärtig werden ln Friedenszeit jährlich noch gegen 100 Battas gefressen. So erzählt uns von diesem Volke der schon oben genannte Sir Stam- ford Raffles, der letzte Brittifche Gouverneur von Benkulen in Sumatra, der sich überhaupt um die nähere Kenntniß dieser Insel große Verdienste erworben hat, und auch einstens selbst von den in der Nähe von Tappanuli wohnenden Battas eingeladen wurde, der Hinrichtung eines Battas beizuwohnen, der überwiesen war die Frau seines Nachbars verführt zu haben. Naffles lehnte zwar diese Einla- dung ab; dagegen waren sein Sekretär und ein Brittischer Offizier Augenzeuge davon. Sie fanden an dem bezeichneten Orte eine große Volksmenge und den Verbrecher mit ins Kreuz ausgestreckten Armen an einen Baum gebunden. Der Justizminister, ein Häuptling von einem gewissen Range ging mit einem großen Messer in der Hand auf ihn los, und schwang es einige Male, indem er sich dem Schlacht- opfer näherte. Neben ihm ging einer, der eine Schüssel trug, in der sich eine Mischung von Citronensast, Salz und Pfeffer befand. Der Justizminister rief nun den Gatten der entehrten Frau vor und fragte ihn, welches Stück er vorzugsweise beliebe ? Das rechte Ohr, war die Antwort, und sogleich war dasselbe mit einem einzigen Schnitte vom Kopfe getrennt, worauf es dem Manne überreicht wurde, der es in
   bis 10 von 18 weiter»  »»
18 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 18 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 3
4 0
5 10
6 0
7 3
8 0
9 1
10 7
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 3
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 3
34 1
35 0
36 2
37 4
38 0
39 2
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 2
47 1
48 2
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 3
2 0
3 1
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 1
10 2
11 1
12 5
13 5
14 0
15 4
16 20
17 24
18 1
19 14
20 0
21 15
22 0
23 19
24 0
25 1
26 2
27 1
28 16
29 7
30 0
31 0
32 2
33 2
34 1
35 0
36 2
37 4
38 1
39 23
40 0
41 0
42 7
43 1
44 0
45 1
46 1
47 2
48 3
49 1
50 0
51 6
52 6
53 0
54 8
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 1
62 1
63 0
64 8
65 3
66 0
67 0
68 6
69 1
70 0
71 6
72 2
73 2
74 1
75 11
76 24
77 9
78 0
79 2
80 0
81 1
82 16
83 5
84 6
85 2
86 0
87 13
88 2
89 0
90 0
91 15
92 42
93 2
94 15
95 14
96 1
97 4
98 29
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 22
1 2
2 2
3 3
4 0
5 2
6 11
7 0
8 0
9 2
10 4
11 0
12 10
13 5
14 1
15 1
16 1
17 0
18 1
19 13
20 3
21 0
22 0
23 0
24 8
25 8
26 0
27 0
28 11
29 1
30 0
31 4
32 1
33 8
34 8
35 0
36 0
37 0
38 4
39 6
40 0
41 0
42 17
43 37
44 0
45 2
46 6
47 2
48 11
49 0
50 9
51 3
52 0
53 1
54 0
55 1
56 2
57 0
58 1
59 21
60 2
61 1
62 1
63 0
64 5
65 2
66 1
67 1
68 3
69 0
70 0
71 0
72 1
73 0
74 0
75 2
76 5
77 0
78 1
79 0
80 3
81 10
82 8
83 2
84 13
85 0
86 3
87 4
88 2
89 14
90 3
91 2
92 0
93 4
94 0
95 1
96 1
97 5
98 1
99 1
100 12
101 8
102 9
103 2
104 8
105 0
106 3
107 4
108 0
109 6
110 3
111 3
112 4
113 20
114 46
115 1
116 3
117 0
118 3
119 2
120 0
121 0
122 1
123 24
124 6
125 11
126 0
127 12
128 0
129 9
130 0
131 14
132 0
133 4
134 8
135 2
136 1
137 9
138 3
139 0
140 0
141 0
142 8
143 12
144 0
145 5
146 0
147 1
148 0
149 1
150 1
151 1
152 33
153 7
154 11
155 1
156 1
157 0
158 0
159 17
160 3
161 0
162 0
163 0
164 1
165 2
166 14
167 5
168 15
169 2
170 0
171 3
172 1
173 10
174 1
175 83
176 1
177 35
178 3
179 7
180 4
181 0
182 8
183 16
184 20
185 8
186 2
187 4
188 1
189 0
190 0
191 4
192 17
193 1
194 0
195 22
196 42
197 6
198 0
199 5