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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 53

1892 - Gera : Hofmann
— 53 — Felder und Wiesen in den Niederungen der Oder, Warthe und Netze sah. Jeder Bauernsohn mußte vor seiner Verheiratung eine Anzahl Obstbäume anpflanzen. Kahle Höhen ließ er mit Maulbeerbäumen bepflanzen, um beit Seidenbau einzuführen. Da oft Hirsche und wilde Schweine die Felder der Bauern verwüsteten, so erließ der König scharfe Bestimmungen gegen den Wildschaden. Zum Anbau der Kartoffeln mußte er die Bauern zwingen. Sie wußten mit den fremden Knollen nichts anzufangen. Nettelb eck, der brave Verteidiger Kolbergs, erzählt aus seinen jungen Jahren: „Der König schenkte meiner Vaterstadt einen ganzen Wagen voll Kartoffeln. Kopfschüttelnd bot sie ein Nachbar dem andern. Man brach sie von einander und warf sie, natürlich roh, den Hunden vor. Diese schnoberten daran herum und verschmähten sie gleichfalls. Nun war ihnen das Urteil gesprochen. Die Dinger, hieß es, riechen nicht und schmecken nicht, und nicht einmal die Hunde wollen sie fressen. Was wäre uns damit geholfen?" Der König aber ruhte nicht, bis er feine Unterthanen von dem Werte der Erdäpfel überzeugt hatte. Er sandte Leute im Lande umher und ließ die Bauern im Kartoffelbau unterweifen. Auch Gewerbe und Verkehr hob der König auf jede Weise. Er verband die Flüsse durch Kanäle, legte einen Hafen an, besserte die Wege und ließ in Fabriken Tuch, Leinwand, Porzellan n. a. Waren herstellen. Berlin verschönerte er durch schöne Bauten und die Bildsäulen seiner liebsten Generale. Um das Schulwesen stand es damals noch schlecht. Die meisten Schulhäuser waren elende Hütten, die meisten Lehrer unwissende Kammerdiener, Handwerker oder ausgediente Unteroffiziere. Tief in Dummheit und Aberglauben steckte das Landvolk. Durch eine Land schnlo rdnung ordnete der König an, daß Schulen gebaut, ordentliche Lehrer angestellt und die Jugend fromm und geschickt erzogen würde. Musterschulen richtete damals Eberhard von Rochow auf seinen Dörfern ein. In Berlin wurde die erste Realschule gegründet. Besondere Sorgfalt verwandte Friedrich auf die Rechtspflege. „Ungerechte Richter find gefährlicher als eine Diebesbande!" jagte er. Das Prozeßverfahren kürzte er ab, die unmenschlichen Strafen beseitigte er, und das „Allgemeine Landrecht" ließ er ausarbeiten. Überall war sein scharfes Auge, um Mißstände zu entdecken, und seine milde Hand, um zu helfen. Um feinen Unterthanen viel geben zu können, war er selbst sehr sparsam. „Preußen ist arm, darum muß sein König sparen!" sagte er. Im Mai unternahm er Reisen in das ganze Land. Dabei schenkte er auch dem Geringsten Gehör und untersuchte alle Beschwerden. „Die armen Leute wissen, daß ich Landesvater bin, darum muß ich sie hören!" sagte er. Als er einst die Pferde wechseln ließ, drängte sich ein altes Mütterchen dicht an feinen Wagen. „Was wollt ihr, Mütterchen?" fragte der König. „Sie sehen, weiter nichts!" war die Antwort. Der König reichte ihr einige Goldstücke und und sagte: „Auf diesen Dingern konnt ihr mich ansehen, so oft ihr

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 25

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegrtffe. 25 Menge, und man bringt sie unter drei große Abthei- lungen, die man Naturreiche nennt; das Stein, oder Mineral-, das Pflanzen, und das Tdi er- reich. Einige Produkte finden sich in allen Zonen, andere sind nur gewissen Zonen eigenthümlich, oder ge, deihen wenigstens anderswo nicht so vollkommen, noch ohne künstliche Pflege und Wartung. Zn Ansehung der Mineralien überhaupt läßt sich nicht sagen, daß gewisse Acten nur der einen oder an- dern Zone eigenthümlich sind. Von den Metallen ins- besondere ist das Eisen, das nützlichste Metall, am all- gemeinsten auf der Erde verbreitet. Edle Metalle und Edelsteine finden sich in den heißen und gemäßigten Zonen, doch erreichen sie in der beißen Zone eine größere Voll- kommenheit, und sind häufiger daselbst anzutreffen. Von den Produkten des Pflanzenreichs haben: 1) die kalten Zonen; Moose und Farrenkräuter, Gräser, gewisse als Gemüse eßbare Pflanzen, z. D. Sellerie, Petersilie und Löffelkraut, kleineres Gesträuch mit eßbaren Beeren, krüppelhafte, zwergartige Bäume. 2) die gemäßigten Zonen: die gewöhnlichen Ge- treide- und Obstarten, Hülsenfrüchte, Küchen- und Gartengewächse, Kartoffeln, Rübsaamen, Modn, Flachs, Hanf, Hopfen, Tabak, Cichorien, Rhabarber, aller- hand Gewürzkräuter, Waid und Krapp, mancherlei Waldbäume; und in den wärmern Gegenden dieser Zo- nen auch Reiß, Mais, Dinkel, Senf, Melonen, Saf, ran, Saflor, feinere Obstsorten, z. D. Mandeln, Pfir- sichen, Aprikosen, Maulbeerbäume, Kastanien, edlere Baum r oder Südfrüchte, z. B. Oliven, Pomeranzen, Apfelsinen, Citronen, Feigen. Granatäpfel, Kapern, Manna, Wein, Korinthen, Pistacien, Süßholz, Jo- hannisbrod, Lorbeeren, Zuckerahornbäume, Maftixbäu« me, Tamarinden, Senessträuche, Sumachbäume, Erd, beerbäume, Cedern, Cypressen, Korkeichen, Terpentin, bäume, auch in den südlichsten Strichen Baumwolle, Datteln, Zockerrohr. 3) Die heiße Zone har nicht nur die meisten Gewächse des wärmern Erdstrichs der gemäßigten Zonen, sondern noch viele andere, die ihr ausschließend angehören, als einige Getreidearten (Durra oder Hirseart, Guineakorn), Zuckerrohr, Kaffee, Thee, verschiedene Nahrungsgewächse, welche die Stelle

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 103

1836 - Eisleben : Reichardt
Deutschland. 103 die fast alle im nördlichen Theile desselben sind. Es giebt eine Menge von Landseen, vorzüglich im nord- östlichen Theile Deutschlands, worunter der Müritz, See, südlich von der Ostsee, und zwischen der Elbe und der Oder der größte ist. Unter den Landseen des südlichen Deutschlands, die sämmtlich südlich von der Donau sind, ist der vom Rhein durchflossene Boden- see, dessen südlicher Theil jedoch zur Schweiz gehört, der größte See Deutschlands. Süddeutschland liegt noch in dem südlichen und Norddeutschland in dem nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, daher hat jenes, mit Ausnahme der rauhen Gebirgsstriche, ein mildes warmes, dieses ein ge, mäßigtes Klima; dort erlaubt das milde Klima noch den Anbau des Weins, der Mandeln und Kastanien, ja in einigen geschützten Thälern wachsen Citronen; doch auch in Norddeutschland findet sich einiger Weinbau. In den Küstengegenden an der Nord. und Ostsee ist die Luft feucht und schwer. Die Produkte sind besonders gutes Hausvieh, vorzüglich sehr veredelte Schafe, in den Heidegegenden Heidschnucken und starke Bienenzucht, Wildpret, etwas Seide im Süden, zahmes und wildes Geflügel in Menge, zahlreiche Fische; überflüssiges Ge- treide von allen Arten, im Norden viel Buchweizen, im Süden viel Mais und Spelz, Oel- und Gartenge- wächse, nützliche Handelskräuter, vorzüglich Flachs, Hanf und Tabak, Wein zum Theil von vorzüglicher Güte, Obst im Ueberflusse, ansehnliche Waldungen; alle Metalle und Halbmetalle, Stein- und Braunkohlen, Torf, Salz und Mineralquellen sehr häufig. Die Zahl der Einwohner beträgt fast 36 Millio- nen, wovon der größte Theil Deutsche, und der kleinere Slaven, beide mit eigner Sprache sind. Die größere Hälfte der Einwohner bekennt sich zur katholischen, die kleinere zur evangelischen und zwar vorzüglich zur luthe, rischen Kirche. Auch giebt es Juden. Die Deutschen gehören zu den gebildetsten Völkern Europas, betreiben alle Zweige der Landwirthschaft und den Bergbau mit Einsicht und Fleiß, unterhalten einen lebhaften Kunst- fleiß in zahlreichen und mannichfaltigen Fabriken, einen wichtigen Handel mit ihren Produkten und Fabrikaten und zeichnen sich in allen Künsten und Wissenschaften aus.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 142

1836 - Eisleben : Reichardt
142 Deutsche Länder des Königr. Preußen. schen Kanal im westlichen Theile. Von den zahlrei- chen Seen sind, außer den Strand - oder Binnenseen, welche mit der Ostsee in Verbindung stehen, worunter das Stettiner Haff und das Binnenwasser die größte Ausdehnung haben, der Damm sch e See, der Neuwarpsche See, die Madüe, der Draziger- see rc. am bedeutendsten. Das Klima dieser im nördlichen Theile der ge- mäßigten Zone gelegenen Ländern ist im Ganzen gemä« ßigt und gesund, nur rauher in den Gebirgsgegenden; veränderlicher und feuchter in den Küstenländern der Ost, see; am mildesten und angenehmsten in den Rheingegen, den, wo auch der Wein vortrefflich fortkommt. Wiewohl diese Länder in einem großen Theile einen von der Na- tur nicht begünstigten Sandboden haben, so fehlt es doch auch nicht an sehr ergiebigen Landstrichen; auch sind sie im Ganzen gut angebaut, so daß sie die ge- wöhnlichen Deutschen Produkte hinreichend und zum Theil in Ueberfluß erzeugen. Sie haben besonders viel Getreide von aller Art, Oelr und Gartengewächse, viel und guten Flachs, Tabak, Cichorien, Obst, Wein, an, sehnliche Waldungen, gute Viehzucht, besonders aus« gezeichnete Schafzucht, und in einigen Gegenden starke Rindvieh-, Schwein- und Geflügelzucht, Wild« pret, ansehnliche Fischerei und Bienenzucht, an Metal- len, Silber, Blei, Kupfer, Eisen in großer Menge und von vorzüglicher Güte, Galmei und Zink, woran Preu- ßen reicher ist, als jedes Europäische Land, Arsenik, Kobalt und von andern Mineralien vorzüglich Stein- und Braunkohlen, Torf, Schwefel, Salz, Alaun, Vi- triol, Schiefer, vortreffliche Mühl- und Quadersteine, auch Edelsteine, mancherlei nutzbare Erden und viele Mineralquellen, deren mehrere im großen Rufe stehen. Die Zahl der Einwohner beträgt 10,300,000, größteniheils Deutsche, denn die Polen auf der rechten Oderseite, die Wenden, Kassuben und Juden machen keine sehr beträchtliche Zahl gegen das Ganze aus. Die Evangelischen sind zahlreicher, als die Katholiken, de- ren Zahl doch auch ziemlich bedeutend ist. Die Ein- wohner dieser Länder gehören zu den gebildetsten Deutsch- lands, und betreiben nicht allein die Landwirthschaft mit allen ihren Zweigen und den Bergbau mit großer

5. Das Großherzogtum Hessen - S. 14

1902 - Gera : Hofmann
— 14 — Teil der ganzen oberrheinischen Tiefebene. In den Thälern finden sich Weizen. Roggen, Raps, Gerste, Kartoffeln, Obst- und Nußbäume, an den Abhängen fast durchweg zusammenhängende Weinberge, so daß die ganze Provinz einem einzigen großen mit einem Kranz von Rebenhügeln besetzten Ackerfelde gleicht, das durch die darin auftauchenden Ortschaften eine angenehme Abwechslung erhält. Liebfrauenmilch und katterlöcher bei Worms, Niersteiner, Oppen- heimer, Guntersblumer und Scharlachberger bei Bingen sind weltbekannte weiße Weine; ebenso roter Wein bei Ingelheim und bei Gundersheim. Die Wiesen fehlen fast vollständig, wofür „ewiger Klee" als Futtergewächs gebaut wird; der Spargel-, Gurken- und Zuckerrübenbau (Zuckerfabrik bei Offstein) ist im Kreise Worms sehr ausgedehnt und einträglich. Waldungen finden sich nur auf den stärker ansteigenden Höhen des westlichen und nordwestlichen Teiles der Provinz, so daß nicht mit Unrecht gesagt wird: „Wenn die Pfalz hätt' Heu und Holz, wär' sie noch einmal so stolz/' Das Ufergelände des Rheines ist häufigen Überschwemmungen ausgesetzt, liefert jedoch an Rohr und Weiden (Hamm, Eich, Gimbsheim) bedeutenden Ertrag. Die Königlich Preußische und Großherzoglich Hessische Staats- Eisenbahn, welche ihren Centralpunkt in Mainz hat, besitzt folgende (teilweise nach der bayr. Pfalz laufende) Linien: a) Worms—alzey—armsheim—bingen; fj Worms—monsheim—dürk- b) Alzey—armsheim—mainz; heim—neustadt: c) Alzey—kirchheimbolanden - Marnheim; g) Mainz— Worms—ludwigs- d) Alzey—armsheim—flohnheim; Hafen—neustadt; e) Worms—monsheim—marnheim—lang- Ii) Mainz—bingen. meil—kaiserslautern; Ferner Nebenbahnen Worms—offstein—grünstadt; Osthofen—west- Hofen; Bodenheim-Alzey-Osthosen; Sprendlingen - Wöllstein-Fürfeld; Finthen- Mainz-, Hechtsheim—mainz; Osthofen-Rheindürkheim—guntersblum; Ost- Hofen—odernheim; Armsheim—wendelsheim; Nierstein—undenheim. 1. Der Kreis Mainz, mit 23 Gemeinden. Mainz mit Zahlbach, hat 85200 E., schon 38 v. Chr. als eine römische Niederlassung bekannt, seit 719 durch Bonifatius der Sitz eines Erzbischoss, gegenwärtig noch eine Festung, der Mündung des Mains gegenüber am Rheine gelegen und durch die neuerbaute fest- stehende steinerne Brücke mit Kastel, sowie durch eine großartige eiserne Elsenbahnbrücke mit der Gustavsburg verbunden. Mainz ist die größte Handelsstadt des Landes; Früchte, Öl, Leder, Stein- kohlen, Möbel, Tapeten, Bierbrauereien, bedeutender Weinhandel Obgleich die Straßen enge sind, so finden sich doch schöne Plätze und herrliche Gebäude in dem „goldnen Mainz". Der prachtvolle Bahnhof, der Gutenbergplatz mit dem 1837 errichteten Denkmal des Joh Gutenberg, das Großh. Schloß (ehe- mals das Deutsch-Ordenshaus), das Kurfürstl, Schloß mit Museum, Naturalien- kabinett und einer ansehnl, Bibliothek, das Zeughaus, das Theater, die Stadt- Halle mit dem zweitgrößten Saale Deutschlands, die prachtvollen Anlagen längs des Rheines :c. sind sehenswert. Unter den 9 Kirchen ragt der unter Erzbischof Willigis 978 begonnene Dom mit 6 Türmen und die Stephanskirche weit hervor. Mainz besitzt 2 Gymnasien, eine Realschule und ein P rieft er fe min ar. Schwere Zeiten erlebte es unter Adolf von Nassau 1462, im 30 jährigen und spanischen Erbfolgekriege, sowie zur Zeit der franz. Revolution von 1792—1814. Die über Zahlbach führende Wasserleitung, der auf der Eitadelle befindliche (Drufus gewidmete) Eichelstein, die im Paulusmuseum zu Worms aufbewahrten Pfeiler der ehemaligen Drufusbrücke und vieles andere erinnern an die alte Römerzeit. Kastel mit 8000 E und Kost heim mit 6000 E. liegen auf dem rechten Rhein- und Mainufer. Größere Orte find noch Mombach, Goufen- heim, Finthen (Quelle der röm. Wasserleitung, Ob.-Olm, Harxheim,

6. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 21

1901 - Gera : Hofmann
Ii — 21 Südeuropa erzeugt Mais und Reis, Apfelsinen und Feigen, Wein und Olivenöl. Die Fruchtbäume und Sträucher werden meist zwischen Getreide- feldern gezogen. Mitteleuropa ist reich an Getreide, Obst, Wein und Wäldern. Der Land- und Obstbau ist ein sehr sorgfältiger. Nordeuropa hat Nadel- wälder und Birken, Gerste und Hafer, Beeren, Moose und Flechten. Zu unsern Haustieren kommt in Südeuropa noch das Maultier; in Nordeuropa ersetzt oft das Renntier alle anderen Haustiere. Die Bevölkerung Europas gehört fast ganz der kaukasischen Menschenrasse an. Sie ist am dichtesten im W., am geringsten im N. und O. Drei große Völkersamilien, die in den Thälern der Alpen zusammen- stoßen, haben sich in den Erdteil geteilt. In der Mitte und im N. wohnen germanische, im O. slavische und im S. und S.-W. romanische Völker. Erstere gehören überwiegend der evangelischen, die zweiten der griechischen, die letztgenannten der römisch-katholischen Kirche an. Diese zählt etwa 180 Millionen Bekenner, die beiden ersten zusammen zu gleichen Teilen 185 Millionen. Zerstreut leben 6v2 Millionen Juden und auf der Balkan- Halbinsel ebensoviel Mohammedaner. Die Beschäftigung der Bewohner erstreckt sich auf alle Zweige der menschlichen Thätigkeit, besonders blühen Landbau und Obstzucht, Gewerbe und Handel, Schiffahrt und alle geistigen Arbeiten. 7. Die Staaten Europas sind im N.: Schweden mit Norwegen, Dänemark, im O. Rußland, im S.-O. Österreich, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Montenegro und die Türkei, im S.griechen- land, Italien, Spanien und Portugal, im W. Frankreich, Belgien, Niederlande und England, in der Mitte die Schweiz und das Deutsche Reichs Die Schweiz und Frankreich sind Republiken, Deutschland, Ruß- land, Österreich und die Türkei sind Kaiserreiche, Bulgarien und Monte- negro Fürstentümer, die übrigen Staaten sind Königreiche. Gieb an, wie die Staaten zu einander liegen! Wo liegen die Hauptstädte- Stockholm, Kopenhagen, Petersburg, Wien, Bukarest, Sofia, Bel- grad, Cetinje, Konstantinopel, Athen, Rom, Madrid, Lissabon, Paris, Brüssel, Haag, London, Bern, Berlin? In welcher Richtung reist man von der einen in die andere? — 6. Deutschland.*) (Flächeninhalt: 540 000 qkm. — Bevölkerung: 54 Will. Einw.) 1. Wie Europa das Herz der Erde, so kann Deutschland das Herz Europas genannt werden. Es vermittelt die Gegensätze von N. und S., O. und W. und zeichnet sich durch seine Lage, seine wechselvolle Boden- gestaltung und die Bildung seiner Bewohner aus. Es ist der Schauplatz der größten europäischen Kämpfe gewesen. 2. Das Deutsche Reich umfaßt 540000 qkm Fläche und zählt 54 Millionen Einwohner. Etwa 19 Millionen davon sind Katholiken, über 34 Millionen Protestanten und über lh Million Juden. Vom Bodensee bis an die Königsau, die dänische Grenze, sind es 900 km, von Metz bis Memel 1300 km. In Europa wird es nur von Rußland und Österreich an Ausdehnung und von Rußland an Volkszahl übertroffen. 3. Die natürlichen Grenzen sind im S. die Alpen, im N. die Nord- und Ostsee, im S.-W. die Vogesen. Im O. und N.-W. fehlen natürliche Grenzen. Inwiefern? — Die staatlichen Grenzen sind im N. Dänemark, im O. Rußland und Österreich, im S. Österreich und die Schweiz, im W. Frankreich, Belgien und die Niederlande. *) Vergl. Fig. 12 und Karte Ii am Schlüsse des Buches.

7. Die Geographie in der Volksschule - S. 129

1897 - Gera : Hofmann
B. Die pyrenäische Halbinsel. 129 Der Boden ist in den Flußthälern und Küstenebenen sehr fruchtbar; nur im südlichen Teile der Küste liegt ein unwirtliches Steppengebiet. In den kalkhaltigen Gebirgen ist der Boden an und für sich von geringer Er- giebigkeit; aber durch den unermüdlichen Fleiß der Bewohner und die künst- liche Bewässerung sind die Bergterrassen zu außergewöhnlicher Ergiebigkeit genötigt worden. Diese künstliche Art der Bewässerung, welche durch eigene Behörden geregelt wird (Wassergerichte), sowie die treffliche Art der Boden- kultur haben die Bewohner ihren Vorsahren und Lehrmeistern, den Mauren, zu danken. Vom herrlichsten Klima begünstigt, erzeugt das Land alle Arten der Südfrüchte, Öl und Wein, aber auch Getreide, Blumen und Gartenfrüchte in Menge. Auf den wohlgepflegten Terrassen und in den Ebenen ziehen sich die Anpflanzungen von Feigenbäumen, Orangen, Öl- und Johannisbrot- bäumen, Dattelpalmen und Maulbeerbäumen, sowie die ergiebigen Weinberge, Reis- und Maisfelder hin. So rechtfertigt die Natur des Landes den Namen „Garten oder Paradies Spaniens," den man ihm beilegt. In solcher frncht- baren Gegend liegt die Stadt Murcia. Die Anpflanzung des Maulbeerbaumes ermöglicht eine großartige Seidenindustrie, deren Mittelpunkt die Stadt Valencia ist. Sie ist auch der bedeutendste Ausfuhrhafen der Südfrüchte. Die Landschaften sind gut bevölkert, besonders das nördliche Valencia. In den Sitten, Trachten und dem Charakter der Bevölkerung erinnert noch vielerlei an die vertriebenen Mauren. — Am Mittelmeer liegt der Kriegs- Hafen Cartagena. An welches Volk erinnert er? Zusammenfassung: Sprich über die östlichen Küstenland- schasten! b) Ostlich von den genannten Küstenlandschaften liegen mehrere spanische Inselgruppen im Mittelmeer, welche das zur Zeit der Mauren selbständige Königreich Mallorka umfassen. Die nordwestliche Inselgruppe, deren be- deutendste Inseln Mallorka und Menorka sind, heißt seit alten Zeiten „die Balearen", d. h. Inseln der Schleuderer; die südwestliche Inselgruppe wurde wegen ihres Reichtums an Kiefern von der alten Geographie „die Pityufen" (Fichteninseln) genannt. Die größte derselben ist Jviza. Die Bodengestaltung der Inseln zeigt einen reichen Wechsel von Ge-" birgs-, Hügel- und Flachland. Das milde Klima begünstigt die Entwicklung einer reichhaltigen Pflanzenwelt und fordert zur Ausnutzung des Bodens auf. Der Anbau von allerlei Arten der Südfrüchte wird von den Bewohnern im großen Maßstabe betrieben, und neuerdings auf den südlichsten Inseln der Anbau vom Baumwollenstrauch, Zuckerrohr und Kaffeebaum mit Erfolg unternommen. Von den Zweigen der Viehzucht wird die Ziegen- und Tromnau, Geographie in der Volksschule. 2. Aufl. 9

8. Die Geographie in der Volksschule - S. 132

1897 - Gera : Hofmann
132 X. Ausgeführte Unterrichtsbeispiele. b) Sprich über Produkte und Kultur des Landes! o) Schildere den Charakter der Bewohner! c) Hochandalusien umfaßt das Gebiet der Sierra Nevada, die nörd- lichen Stufenlandschasten mit der Hochebene von Granada und das südliche Küstenland am Mittelmeer. Die Sierra Nevada (= Schneegebirge) bildet den Kern des anda- lusischen Küstengebirgslandes und zugleich das höchste Gebirge der ganzen Halbinsel. Es übertrifft die Pyrenäen an Kamm- und Gipfelhöhe. Von Norden und noch mehr von Süden steil ansteigend, ragt das Gebirge mit seinen höchsten Teilen in die Regionen des ewigen Schnees, hat Gletscher- bildung, Alpenseen und alpine Pflanzenwelt, und sein höchster Berg, Mula- hacen (nach einem der letzten Maurenkönige genannt) wird in Europa nur von den Alpengipfeln an Höhe übertroffen. Dem Sennerleben in den Alpen ent- spricht das Leben der zahlreichen Ziegenhirten, welche in der Sierra Nevada ihre großen Herden weiden. Von den nördlichen Stufenländern sind die Fruchtselder von Granada auf der gleichnamigen Hochebene am wichtigsten. Sie bilden eine weite, von Gebirgen eingeschlossene Hochebene, welche von einem Nebenfluß des Guadal- quivir durchflössen wird und in sehr künstlicher Weise die nötige Be- Wässerung erhält. Getreide, Wein und Südfrüchte gedeihen hier in Fülle, und inmitten dieser schönen Landschaft liegt die alte Maurenhauptstadt Granäda. Sie birgt in sich die Reste des berühmtesten maurischen Königs- schlosses, der Alhambra. Hier in diesen Berggegenden konnte sich die Mauren- Herrschaft am längsten halten. Hier zeigt die Bevölkerung in Sitte, Sprache und Charakter am reinsten die Abstammung von den Mauren. Unter den Bewohnern giebt es Zigeuner. Der südliche Küstenstrich am Mittelmeer zeigt in seiner ganzen Natur schon tropischen Charakter. Die Glutwinde aus dem nahen Afrika beein- flussen das Klima und rufen hohe Wärmegrade hervor. Demgemäß gedeihen dort auch bereits tropische Gewächse, und der Anbau von Baumwollenstrauch, Kaffeebaum, Zuckerrohr, von verschiedenen Palmenarten und Johannisbrot- bäumen wird mit Erfolg unternommen, auch die Zucht der Seidenraupe und Cochenille betrieben. Aus diesem Küstenlande kommen auch berühmte spanische Weine. Der Hauptaussuhrhafen für diese Früchte des Südens ist Malaga. Kein zweites Land in Europa bietet eine solche Mannigfaltigkeit in Bezug aus Klima, Pflanzenwelt und Bodenkultur dar wie Hochandalusien. Während in den südlichen Küstenlandschaften verschiedene Tropengewächse herrlich gedeihen, kommt in der obern Bergregion der Sierra Nevada nur noch Roggen und Hafer fort, und die Vegetation der Schneeregion ähnelt derjenigen der Hochalpen und der Polarzone.

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 354

1890 - Gotha : Perthes
354 aber der Regen fehlt, würde das Niederland ohne Frucht bleiben, wenn nicht beide Flüsse zur Zeit der Schneeschmelze aus ihren Ufern träten und das Land bewässerten, indem sie die Ebene bis zum Delta überschwemmen, ja mitunter in einen wogenden, verheerenden See verwandeln. Es wuchsen in dieser Steppe Weizen, Gerste und Sesam wild, dazu eßbare und nahrhafte Wurzeln in Fülle sogar in den Sümpfen. Dazu giebt es Palmen, Baumfrüchte und Kernobst in Menge, Fische und Vögel in Überfluß, wie Herodot berichtet, welcher dieses Land besuchte (400 v. Chr.), und Berosus, Priester am Baaltempel zu Babylon (200—227 v. Chr.) bestätigt. Die Äcker trugen 200—300 fällige Frucht, die Weizen-und Gerstenblätter wurden vier Finger breit, und dazu lieferten die Palmen Früchte, Wein und Honig. Auch Lenophon, der mit seinen 10 000 Söldnern das Land durchzog, bewunderte die Palmenwälder und die herrlichen, bernsteinfarbigen Datteln. Persien bezog ein Drittel seiner Staatseinnahmen aus Babylon. Jene Überschwemmungen mögen wohl den Anlaß zur Sage von der Weltschöpfung gegeben haben, welche viel Ähnlichkeit mit der israelitischen hat und semitisches Gemeingut gewesen zu sein scheint. Denn gemeinsam ist ihnen die große Flut, ein rettendes Schiff, ein Vogel als Verkünder des Verlaufs der Flut, die Landung in den Bergen Armeniens, Dankopfer u. s. w. Die wunderbaren Tiergestalten der Schöpfungssage findet man in den Bildwerken Babylons wieder als Stier mit einem Menschenkopf, als Fischmenschen, geflügelte Männer u. s. w., denn Wasser und Fische gelten für heilig. Man stellte daher den Urgott dar als einen Fischleib mit einem Menschenkopfe. Dies Niederland Babylonien war durch seinen einfachen Bau ohne alle natürlichen Schranken zur Gründung eines großen Reiches bestimmt. Die Üppigkeit der Vegetation und die eigentümlichen Naturverhältnisse des Landes mußten eine befähigte

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 94

1890 - Gotha : Perthes
94 Karthago selbst war unermeßlich reich, die Umgegend von Gärten und großen Pflanzungen bedeckt und überall von Bewässerungskanälen durchzogen. Dort lag Landgut neben Landgut in ununterbrochener Reihe und mit prächtigen, reich ausgestatteten Gebäuden versehen. Die Wohnungen strotzten von Genußwaren aller Art, den Boden bedeckten Weingärten, Öl-und Fruchtbäume. Hier weideten auf den fetten Wiesen Herden von Rindern, Schafen und Ziegen; dort in lieferen Gründen hatte man große Gestüte angelegt, und auf den Feldern prangte in üppigem Wüchse Getreide, besonders Weizen und Gerste, Pflanzungen von Granaten, Feigen, Oliven, Weinstöcken und edlen Früchten zierten die mit Hecken umgebenen Gärten der zahlreichen Städte und Flecken des gesegneten Landes. Überall sah man Wohlhabenheit, denn die Karthager liebten den Feldbau. Die Verfassung dieser Handelsrepublik war eine aristokratische, denn die reichen Kaufleute regierten den Staat durch einen Senat, der aus dem großen Rat der Dreihundert und dem engeren Ausschuß der Dreißig oder Zehn bestand und zwei Präsidenten (Richter oder Suffeten genannt) an die Spitze der Verwaltung stellte. Doch hatte auch die Volksgemeinde besondere Rechte und gab oft die Entscheidung. Die militärische Gewalt des Feldherrn war unbeschränkt, nur zum Abschluß von Verträgen und Bündnissen bedurfte er der Zustimmung der ihn begleitenden Senatoren. Um sich die Herrschaft auf dem Mittelmeere zu sichern, trachteten die Karthager, denen bereits die meisten Inseln des westlichen Mittelmeeres sowie ein Teil Spaniens gehörten, auch nach dem Besitze des fruchtbaren städtereichen Siciliens, wo es viel griechische Kolonieen gab. Die mächtigste derselben war Syrakus, welche nach dem Besitz der ganzen Insel strebte und deshalb ca. 150 Jahre mit Karthago kämpfte. Bei diesem Streite um die Oberherrschaft wurden von den Karthagern viele
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