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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 53

1892 - Gera : Hofmann
— 53 — Felder und Wiesen in den Niederungen der Oder, Warthe und Netze sah. Jeder Bauernsohn mußte vor seiner Verheiratung eine Anzahl Obstbäume anpflanzen. Kahle Höhen ließ er mit Maulbeerbäumen bepflanzen, um beit Seidenbau einzuführen. Da oft Hirsche und wilde Schweine die Felder der Bauern verwüsteten, so erließ der König scharfe Bestimmungen gegen den Wildschaden. Zum Anbau der Kartoffeln mußte er die Bauern zwingen. Sie wußten mit den fremden Knollen nichts anzufangen. Nettelb eck, der brave Verteidiger Kolbergs, erzählt aus seinen jungen Jahren: „Der König schenkte meiner Vaterstadt einen ganzen Wagen voll Kartoffeln. Kopfschüttelnd bot sie ein Nachbar dem andern. Man brach sie von einander und warf sie, natürlich roh, den Hunden vor. Diese schnoberten daran herum und verschmähten sie gleichfalls. Nun war ihnen das Urteil gesprochen. Die Dinger, hieß es, riechen nicht und schmecken nicht, und nicht einmal die Hunde wollen sie fressen. Was wäre uns damit geholfen?" Der König aber ruhte nicht, bis er feine Unterthanen von dem Werte der Erdäpfel überzeugt hatte. Er sandte Leute im Lande umher und ließ die Bauern im Kartoffelbau unterweifen. Auch Gewerbe und Verkehr hob der König auf jede Weise. Er verband die Flüsse durch Kanäle, legte einen Hafen an, besserte die Wege und ließ in Fabriken Tuch, Leinwand, Porzellan n. a. Waren herstellen. Berlin verschönerte er durch schöne Bauten und die Bildsäulen seiner liebsten Generale. Um das Schulwesen stand es damals noch schlecht. Die meisten Schulhäuser waren elende Hütten, die meisten Lehrer unwissende Kammerdiener, Handwerker oder ausgediente Unteroffiziere. Tief in Dummheit und Aberglauben steckte das Landvolk. Durch eine Land schnlo rdnung ordnete der König an, daß Schulen gebaut, ordentliche Lehrer angestellt und die Jugend fromm und geschickt erzogen würde. Musterschulen richtete damals Eberhard von Rochow auf seinen Dörfern ein. In Berlin wurde die erste Realschule gegründet. Besondere Sorgfalt verwandte Friedrich auf die Rechtspflege. „Ungerechte Richter find gefährlicher als eine Diebesbande!" jagte er. Das Prozeßverfahren kürzte er ab, die unmenschlichen Strafen beseitigte er, und das „Allgemeine Landrecht" ließ er ausarbeiten. Überall war sein scharfes Auge, um Mißstände zu entdecken, und seine milde Hand, um zu helfen. Um feinen Unterthanen viel geben zu können, war er selbst sehr sparsam. „Preußen ist arm, darum muß sein König sparen!" sagte er. Im Mai unternahm er Reisen in das ganze Land. Dabei schenkte er auch dem Geringsten Gehör und untersuchte alle Beschwerden. „Die armen Leute wissen, daß ich Landesvater bin, darum muß ich sie hören!" sagte er. Als er einst die Pferde wechseln ließ, drängte sich ein altes Mütterchen dicht an feinen Wagen. „Was wollt ihr, Mütterchen?" fragte der König. „Sie sehen, weiter nichts!" war die Antwort. Der König reichte ihr einige Goldstücke und und sagte: „Auf diesen Dingern konnt ihr mich ansehen, so oft ihr

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 161

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 161 gebt. Unter der großen Menge von Seen sind der Mjösen und Fämund die größten. Das Klima ist, da Norwegen nahe dem Polar- kreise und mit einem Theile selbst schon innerhalb der Polarzone liegt, kalt und gesund; vorzüglich herrscht in den nördlichsten Gegenden eine strenge Kälte. Die Pro- dukte dieses Landes, dessen Boden in vielen Gegen- den sich aller Kultur widersetzt, sind: die gewöhnlichen Hausthiere, (Pferde und Rindvieh sind klein), auch Nennthiere, eine Menge von Strandvögeln, worunter Eidergänse und ein Reichthum von Fischen, von deren Fange sich sehr viele Menschen ernähren müssen, Ge- treide, bei Weitem nicht hinreichend, da der gebirgige Boden und das kalte Klima dem Getreidebau sehr hin- derlich sind; daher man in vielen Gegenden zerriebene Fichlenrinde und Rennthiermoos unter das Brodmehl mischt; große und vortreffliche Waldungen, von Metal- len etwas Silber und Blei, desto mehr Kupfer und Ei- sen, so wie auch Kobalt, Alaun, Salz re. Die Anzahl der Einwohner beläuft sich auf mehr als 1,100,000, bis auf wenige Lappen und Finnen, lauter Normänner oder Norweger mit einer eigenen Sprache, und Bekenner der lutherischen Kirche. Sie sind von starkem, gesunden Körper, betreiben, außer dem Ackerbau, Viehzucht und Fischerei, mancherlei Fabriken, die jedoch von keiner großen Bedeutung sind, und einen ansehnlichen Seehandel. Künste und Wissenschaften sind ihnen nicht fremd und es ist hinreichend für den Unter- richt gesorgt. Christiania, Hauptstadt, nördlich von Aialborg, am nörd- lichen Ende eines Meerbusens der Nordsee, südlich vom Mjösen, hat eine Universität, einen Hafen, bedeutenden Handel und 24,000 Einwohner. — ©rammen, Stadt, südwestlich von Christiania, am Flusse Drammen, treibt Handel. — Kongs- berg, Bergstadt, westlich von Drammen, am Flusse Louven, hat Bergbau auf Silber. — Ehristiansand, Stadt, südwest- lich von Kongsberg, unweit der Nordsee, mit einem Hafen und Handel.— Bergen, größte Stadtssn Norwegen, nordwestlich von Christiansand, liegt an der Westküste und an einem Meer- busen der Nordsee und hat einen Hafen, einige Fabriken und den wichtigsten Handel im Lande. — Dr ont heim, Stadt, nordöst. lich von Bergen, an der Westküste und an einem Meerbusen der Nordsee, hat einen Hafen und lebhaften Handel. — Zn dem nördlichsten Theile Norwegens, welcher ganz innerhalb der nörd- 11

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 70

1836 - Eisleben : Reichardt
70 Europa. sind: der Aetna auf der Insel Sicilie», der Vesuv im südlichen Theile der Italienischen Halbinsel, und der Hekla und Krabla auf der Insel Island. Die Hauptflüsse sind folgende: in das Mittellän- dische Meer fließen der Ebro, der Rhone und der Po; in das schwarze Meer die Donau, der Dnié- ster und der Dnieper; in das Asowsche Meer der Don; in das Kaspische Meer die Wolga; in das nördliche Eismeer die Petschora und Dwina; in die Ostsee die Düna, Weichsel und Oder; in die Nordsee die Elbe, Weser, der Rhein, die Maas und Schelde; in den Kanal die Seine und in das Atlantische Meer die Loire, Garonne, Duero, Tajo, Guadiana und Guadalquivir. Von den zahlreichen Seen finden sich die größten in Nordeuropa, als der Ladoga, der größte unter au len Europäischen, der Onega, Peipus, Satmen, Mälar-, Wener- und Wettersee. Von den Seen Südeuropas sind die bedeutendsten: der Plattensee und nordwestlich von demselben und südlich von der Donau der Neusiedlersee; die Italienischen Seen, der Gardasee, Comersee und Lago maggiore, sämmtlich südlich von den Alpen und nördlich vom Po; der Genfer fee, vom Rhone durchflossen und dev Do den se e, vom Rheine durchströmt. Europa ist der einzige Erdtheil, der die heiße Zone nicht erreicht. Er liegt fast ganz in der nördlichen ge- mäßigten Zone, und nur ein kleiner Theil, etwa ein Zwölftel des Ganzen, gehört der nördlichen kalten Zone an. Nach dieser Lage hat Europa nur in dem kleinsten ein kaltes, und in dem bei weitem größten Theile ein ge- mäßigtes Klima, welches jedoch sich mehr und mehr ent- weder dem Klima der kalten oder der heißen Zone när hert, je näher die Länder Europas dem Polar- oder dem Wendekreise liegen. Man kann daher diesen Erd- theil, in Hinsicht seines Klimas, in 3 Erdstriche ein- theilen, den warmen, wo der Citronbau ohne Pflege gedeiht, den gemäßigten, wo das Getreide zur Reife kommt und den kalten, wo nicht einmal Holz fortkommt, und welcher den nördlichsten Theil Europas begreift. Unter den vielen Produkten Europas sind: die gewöhnlichen Haussiere, Kameele in einigen süd-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 134

1836 - Eisleben : Reichardt
134 Ii. Mitteleuropa. Holstein u. Laueub. 29. Die Herzogtümer Holstein und îauenburg. Sie enthalten 175 Omeilen und liegen am rech- ten Ufer der Elbe, zwischen der Ost- und Nordsee, und gränzen gegen Süden an das Gebiet der freien Sradt Hamburg und an Hannover, wovon sie durch die Elve geschieden werden, gegen Westen an die Nordsee, gegen Norden an das Königreich Dänemark, von welchem sie zum Theil der Fluß Eider trennt, und gegen Osten an die Ostsee, des Fürstenthum Lübeck, das Gebiet der freien Stadt Lübeck und an Mecklenburg. Der Boden ist eben und im Ganzen sehr fruchtbar, vorzüglich in den Marschgegenden, welche durch Deiche gegen den Ein- bruch der Fluchen geschützt werden müssen. Die vornehm- sten Flüsse sind die Elbe, die sich hier in die Nordsee mün- det, und die Eider, welche die Nordgränze bildet, durch einen schiffbaren Kanal mit der Ostsee verbunden ist, und ihre Mündung, nördlich von der Elbe Mündung, gleichfalls in die Nordsee hat. Unter den vielen Land, feen sind der Na tzeb arger, Schaal- und Plön er, see die bedeutendsten. Getreide, worunter auch viel Buchweizen, Vieh, vorzüglich sehr gure Pferde und Rindvieh, Fische, etwas Salz, viel Torf, machen die Hauptprodukte aus. Die Einwohner, an der Zahl 470.000, größtentheils Lutheraner, beschäftigen sich vor, nehmlich mit Ackerbau und Viehzucht, die beide im Flore sind, mit Fischerei, Schifffahrt und Handel. Der Kunstfleiß ist nicht bedeutend, und blühet nur in Al- tona, der größten Stadt dieser Länder. Beide Herzog- thümer gehören dem Könige von Dänemarks und machen Bestandtheile des Dänischen Staates aus. Glückstadt, Hauptstadt, nordwestlich von Hamburg, an der Elbe, mit einem Hafen und 6000 Einwohnern.— Itzehoe, Stadt, nordöstlich von Glückstadt, an der schiffbaren Stoer. — Rendsburg, Stadt und wichtige Festung, nordöstlich von Glückstadt, an der Eider, ist eine der nördlichsten Städte Deutsch- lands, und liegt an der Dänischen Gränze. — Kiel, Stadt, östlich von Rendsburg, an einem Busen der Ostsee, hat einen Hafen, Seebäder, eine Universität und bedeutenden Handel. «Jährlich wird hier eine Messe gehalten, der Kieler Umschlag ge- nannt. —- Altona, größte Stadt dieser Länder, dicht an der Westseite Hamburgs und an der Elbe, gut gebaut und groß, mit einem Hafen, vielen Fabriken und einem wichtigen Handel, hat über 26,000 Einwohner. — Ratzeburg, kleine Stadt, auf einer Insel im Ratzeburger See, liegt südöstlich von Lübeck. —

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 158

1836 - Eisleben : Reichardt
158 Dänemark. Insel Seeland, der Sund, die mittlere, zwischen den Dänischen Inseln Seeland und Fünen, der große Belt und die westlichste, zwischen Fünen und Jütland, der kleine Belt genannt wird. Es giebt mehrere Land- seen, worunter der Arre-See auf Seeland am größ- ten ist. Große Flüsse fehlen, da die Halbinsel keine große Ausdehnung hat. Die Eider, einer der größten dieser Flüsse, ist merkwürdig, weil sie, auch mit dem Kieler Kanäle, die Gränze zwischen Dänemark und Deutschland macht. Dänemark liegt in dem nördlichen Theile der nörd- lichen gemäßigten Zone, und hat ein gemäßigtes und zugleich etwas feuchtes, doch gesundes Klima. Island hingegen, dessen nördlichste Spitze schon der nördliche Polarkreis berührt, hat ein kaltes Klima, das keinen Getreidebau mehr erlaubt. Die vorzüglichsten Pro, dukte Dänemarks sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, besonders gute Pferde und schönes Rindvieh; bekannt sind auch die Hunde wegen ihrer Größe und Stärke; eine Menge von Fischen und Schaalthleren, Getreide zur Ausfuhr und andere Erzeugnisse der Landwirthschaft, auch baut man Tabak, Hopfen und Obst, aber die Waldungen sind nicht hinreichend, dagegen ist der Reich- thum an Torf groß. Metalle giebt es nicht; überhaupt ist das Mineralreich arm. Island hat zwar kein Ge- treide, aber doch die gewöhnlichen Hausthiere und auch Rennthiere, eine große Menge wilden Geflügels, wor- unter die nützliche Eidergans und viele Fische. Das Isländische Schaf, das in beträchtlicher Zahl gehalten wird, zeichnet sich nicht selten durch 3 oder 4 große Hör- ner aus. Auch besitzt Island vielerlei Mineralien; selbst Spuren von Kupfer und Eisen. Bemerkenswerth ist ferner in Island der Reichthum an heißen und zum Theil mineralischen Quellen. Einige werfen ihr Was- ser mit vielem Dampf und Getöse in die Höhe, wor- unter der bekannte Geiser alle Kunstwasserwerke über- trifft. Die Zahl der Einwohner beträgt in dem eigene lichen Dänemark über 1,500,000. Island und die Fä- röer haben zusammen gegen 60,000 Einwohner. Rech- net man die Deutschen Lande hinzu, so kommen über 2 Millionen Einwohner heraus. Die größte Zahl ma-

6. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 58

1901 - Gera : Hofmann
— 58 — Ii 2. An Fläche wie Bevölkerung kommt Italien Preußen annähernd gleich. 3. Umspült sind Inseln und Halbinseln von dem Mittelländischen Meere und seinen Teilen: dem Ligurischen, Tyrrhenischen, Ionischen und Adriatischen Meere; von Frankreich, der Schweiz und Österreich ist Italien durch die Alpen geschieden. Die Westküste ist günstig gegliedert und hafenreich, die Ostküste flach und hafenarm. Meerköniginnen waren und sind zum Teil noch: Genua (226), eine wundervoll zwischen Meer und Gebirge gelegene Marmorstadt, Pisa mit dem schiefen Turme, Neapel (530) mit dem unfern drohenden feuerspeienden Vesuv,Palermo (287), die Hauptstadt Siziliens, M e s s i n a (152), die Wächterin der Meerenge (Apfelsinen, Smaäpsel), Venedig (168), die Lagunenstadt. Das Nordende des Adriatischen Meeres zeigt eine fortgesetzte Veränderung. Das Geröll der Alpenflüsse und der Schlamm des Meeres setzen immer mehr Land an, so daß ehemalige Seestädte jetzt weit von der Küste liegen, z. B- Ravenna. Die Lagunen sind seichte Meeresarme und seeartige Becken, oie durch Inseln, Halbinseln und riesige Mauern gegen die Sturmfluten des Meeres geschützt sind. Jetzt hängt Venedig durch eine lange Eisenbahn mit dem Festlande zusammen. 4. Die Nordgrenze Italiens bildet der steile Südfuß der Alpen. Die ganze Halbinsel wird von dem breiten, nicht allzu hohen Apennin durch- zogen. Zwischen dem nördlichen Apennin und den Alpen liegt die frucht- bare, dicht bevölkerte lombardische oder Po-Tiefebene, das „Paradies Italiens". Zwei Ernten von Weizen und Mais gedeihen in einem Jahre. Außerdem sind der Ostsaum und weite Strecken des Westrandes Tiefland. Die Inseln sind gebirgig. An der Ostküste Siziliens erhebt sich der feuer- speiende Ätna (3300 m). 5. Oberitalien wird von dem schiffbaren Po und einem Heere von Nebenflüssen, z. B. T essin und Ad da, der Etsch und vielen Kanälen be- wässert. Am Fuße der Alpen liegen: Langen-, Comer-, Garda-See u. a. Die Flüsse von Mittel- und Unteritalien haben nur einen kurzen Lauf. Die wichtigsten sind Arno und Tiber. Vor den Mündungen sind im Tieflande mehrere Versumpfungen eingetreten, die eine giftige Fieberluft ausatmen (Maremmen von Toscana, pontinifche Sümpfe bei Rom). Nur die (berittenen und bewaffneten) Hirten des Apennin wagen sich mit ihren Herden in der kühlen Jahreszeit in die begrasten Sümpfe. 6. Das Klima ist schön und gleichmäßig, der Pflanzenwuchs herrlich, der Anbau von Südfrüchten in Mittel- und Südttalien allgemein. Zuweilen weht der heiße Sirokkowind von Afrika erschlaffend herüber. Apfelsinen, Zitronen und Feigen sowie jährlich 7x/a Mill. Zentner Schwefel werden ausgeführt. Die Marmorbrüche von Carrara liefern seit 2000 Jahren jährlich für 12 Mill. Mark Marmor, das Mittelmeer Korallen und Badeschwämme. Auch Orgeln und Geigen stammen aus Italien (Cremona). Viele Arbeiter wandern jährlich aus und suchen bei Wege- und Eisenbahnbauten in den Nachbarländern Arbeit und Verdienst. — Die Italiener sind durch Abstammung, Sprache und katholische Religion längst eine Nation; 1859, 1866, 1870 wurde'dieselbe aus vielen Staaten auch zu einem Staate durch König Viktor Emanuel geeinigt. Sie sind wohlgestaltet, begabt, kunstsinnig, heiter, aber auch aufbrausend und räch- süchtig. Die Meuchelmörder der Kaiserin von Osterreich, des Königs Humbert, des Präsidenten Carnot u. a. waren Italiener. In Mittel- und llnteritalien hat das Räuberwesen noch nicht ganz unterdrückt werden können. - 7. Hauptstädte sind nach einander gewesen: Turin (348), Florenz am Arno (207), Rom (489). Rom und Florenz sind durch ihre Kunstschätze weltberühmt und werden von zahlreichen Fremden besucht. Die größte Stadt Oberitaliens ist Mailand (460) mit einem herrlichen Dome von weißem Marmor. Wichtige Festungen sind Verona und Mantua. Italien hat 12 Städte mit mehr als 100000 Einwohnern. — Wo liegen die genannten Städte? Wo die

7. Die Geographie in der Volksschule - S. 99

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. Ii. Dänemark. 99 Bei diesem Klima kann keine großartige Pflanzenwelt gedeihen, und unsere Getreide- und Gemüsepflanzen finden dort keine Heimat mehr u. s. w. o) Die Bewohner. Welche Beschäftigung kann nach der Landesnatur keine Nahrungsquelle der Isländer bilden? — Der Ackerbau. Welches werden daher wohl hervorragende Einfuhrartikel sein? — Getreide und Gemüse. Statt der Getreidekörner führt man verschiedene Mehlsorten ein. Zu welcher Beschäftigung werden die Weideplätze nötigen? — Zur Viehzucht. Wo werden wir diese Weideplätze zu suchen haben? — An den Gebirgs- abhängen und in den Flußthälern. Welcher Landesstreifen dürfte sich nach der Karte sehr gut dazu eignen? — Das Tiefland an der Südküste. Und doch gehört dasselbe zu den unfruchtbarsten und ödesten Gegenden Islands. Lavasand und vulkanische Asche vom nahen Hekla haben die Weiden vielfach bedeckt, und auch unfruchtbare Moorstrecken ziehen sich weithin. (Wiederholen.) Wo liegen nun wohl die besten Weideplätze? — In den Flußthälern und an den Gebirgsabhängen der Nordküste. Dieser Landesteil ist daher trotz seines rauheren Klimas auch der am meisten bewohnte. Rinder und Pferde haben beim Isländer eine Heimat gefunden. Den größten Nutzen gewährt ihm aber das Schaf. Es liefert ihm Milch, Wolle und Fleisch und wird in großen Herden gehalten. Die Renntiere leben wild in Herden. An Raubtieren kommen der Eisbär und der Schneefuchs vor. Unter den Pflanzen ist für den Isländer das is- ländische Moos, eine Flechtenart, sehr nützlich. Er sammelt es in großer Menge und bäckt eine Art Brot daraus. Weil es als Heilmittel gegen Brustkrankheiten sehr geschätzt ist, bildet es einen bedeutenden Handelsartikel. Was liefert das Meer den Bewohnern? — Meerfische und Robben. Auch der Walfisch und der nordische Hai zeigen sich an Islands Küsten und werden von den Bewohnern gejagt. An den Küsten nisten die Eider- gänse, deren Dunen einen bedeutenden Handelsartikel bilden. Nenne andere Ausfuhrartikel! — Thran, Fischbein, Wolle, Pelzwaren. Welche Haushaltungsartikel müssen eingeführt werden? Welches ist die wichtigste Handelsstadt? — Reykjavik. Der Name bedeutet Rauchbucht. Sie ist nicht größer als ein großes deutsches Dorf. Beschreibe ihre Lage! 7*

8. Die Geographie in der Volksschule - S. 129

1897 - Gera : Hofmann
B. Die pyrenäische Halbinsel. 129 Der Boden ist in den Flußthälern und Küstenebenen sehr fruchtbar; nur im südlichen Teile der Küste liegt ein unwirtliches Steppengebiet. In den kalkhaltigen Gebirgen ist der Boden an und für sich von geringer Er- giebigkeit; aber durch den unermüdlichen Fleiß der Bewohner und die künst- liche Bewässerung sind die Bergterrassen zu außergewöhnlicher Ergiebigkeit genötigt worden. Diese künstliche Art der Bewässerung, welche durch eigene Behörden geregelt wird (Wassergerichte), sowie die treffliche Art der Boden- kultur haben die Bewohner ihren Vorsahren und Lehrmeistern, den Mauren, zu danken. Vom herrlichsten Klima begünstigt, erzeugt das Land alle Arten der Südfrüchte, Öl und Wein, aber auch Getreide, Blumen und Gartenfrüchte in Menge. Auf den wohlgepflegten Terrassen und in den Ebenen ziehen sich die Anpflanzungen von Feigenbäumen, Orangen, Öl- und Johannisbrot- bäumen, Dattelpalmen und Maulbeerbäumen, sowie die ergiebigen Weinberge, Reis- und Maisfelder hin. So rechtfertigt die Natur des Landes den Namen „Garten oder Paradies Spaniens," den man ihm beilegt. In solcher frncht- baren Gegend liegt die Stadt Murcia. Die Anpflanzung des Maulbeerbaumes ermöglicht eine großartige Seidenindustrie, deren Mittelpunkt die Stadt Valencia ist. Sie ist auch der bedeutendste Ausfuhrhafen der Südfrüchte. Die Landschaften sind gut bevölkert, besonders das nördliche Valencia. In den Sitten, Trachten und dem Charakter der Bevölkerung erinnert noch vielerlei an die vertriebenen Mauren. — Am Mittelmeer liegt der Kriegs- Hafen Cartagena. An welches Volk erinnert er? Zusammenfassung: Sprich über die östlichen Küstenland- schasten! b) Ostlich von den genannten Küstenlandschaften liegen mehrere spanische Inselgruppen im Mittelmeer, welche das zur Zeit der Mauren selbständige Königreich Mallorka umfassen. Die nordwestliche Inselgruppe, deren be- deutendste Inseln Mallorka und Menorka sind, heißt seit alten Zeiten „die Balearen", d. h. Inseln der Schleuderer; die südwestliche Inselgruppe wurde wegen ihres Reichtums an Kiefern von der alten Geographie „die Pityufen" (Fichteninseln) genannt. Die größte derselben ist Jviza. Die Bodengestaltung der Inseln zeigt einen reichen Wechsel von Ge-" birgs-, Hügel- und Flachland. Das milde Klima begünstigt die Entwicklung einer reichhaltigen Pflanzenwelt und fordert zur Ausnutzung des Bodens auf. Der Anbau von allerlei Arten der Südfrüchte wird von den Bewohnern im großen Maßstabe betrieben, und neuerdings auf den südlichsten Inseln der Anbau vom Baumwollenstrauch, Zuckerrohr und Kaffeebaum mit Erfolg unternommen. Von den Zweigen der Viehzucht wird die Ziegen- und Tromnau, Geographie in der Volksschule. 2. Aufl. 9

9. Die Geographie in der Volksschule - S. 96

1897 - Gera : Hofmann
96 X. Ausgeführte Unterrichtsbeispiele. Wie wirkt das feuchte, milde Klima auf die Eutwickelung der Futtergewächse? — Die Inseln müssen fette Wiesen und viel Futterreichtum her- vorbringen. Welche andere wichtige Nahrungsquelle ergiebt sich daraus für die Be- wohner? — Sie treiben viel Viehzucht. Auch Wälder sind vorhanden, besonders aus Seeland. Für welche Art von Waldungen ist das milde, feuchte Klima besonders günstig? — Für Laubwälder. Besonders bildet die Buche herrliche Waldungen. Zeigt die Nordgrenze der Buche auf eurer Karte! Nur an Mineralien sind die Inseln arm, obwohl die kleine Insel Born Holm Steinkohlen, Kalk, Marmor und Bausteine liefert. (Wiederholen!) Welchen Einfluß auf die Beschäftigung der Bewohner wird die günstige Lage der Inseln an der See ausüben? — Sie werden dadurch zum Seehandel aufgefordert. Nenne die wichtigsten Seehäfen! — Kopenhagen und Helfingör auf der Ostküste von Seeland und Odense auf Fünen. Kopenhagen heißt Kaufmannshafen. Es ist Dänemarks Hauptstadt und Residenz des Königs. Die Stadt gehört zu den bedeutendsten Handels- städten Europas, und ihr schöner Hafen wird von vielen Seeschiffen fremder Länder besucht. (Sie ist fast 7 mal so groß als Bromberg.) (Wiederholen!) Welche Aussuhrartikel liefern diese Inseln? — Getreide, Vieh, Fettwaren. Welche Handelsartikel liefern die grönländischen Kolonien? — Thran, Fisch- bein, Seehundsfelle. Welche Produkte werden von den kleinen dänischen Inseln Westindiens ein- geführt werden? — Tabak, Kaffee, Baumwolle. Der Däne auf den Inseln ist ebenfalls Germane, kleiner als der Jütländer, von hervorragender Vaterlandsliebe. Die Religion ist die evan- gelische Konfession. Die Zahl der Bewohner des ganzen Königreichs beträgt 21/4 Mill., also nur lh Mill. mehr, als die von Berlin. Auf die Stadt Kopenhagen kommt 1h der ganzen Bevölkerung. (Wiederholen!) Zusammenfassung: 1. Schildere die Natur der dänischen Inseln! 2. Sprich von dem Handel Dänemarks! 3. Erzähle von den Bewohnern und ihrer Beschäftigung. 1. Die bedeutendsten unter den dänischen Inseln sind Seeland, Fünen und Laaland. Seeland, die größte der Inseln, liegt östlich von Fünen; Laaland, die kleinste der genannten Inseln, liegt nebst vielen Jnselchen südlich. Alle Inseln sind sehr fruchtbar. Reiche Getreidefelder und Gemüse- gärten wechseln ab mit üppigen Wiesen und schönen Laubwäldern, in denen

10. Deutsche Prosa - S. 267

1900 - Gera : Hofmann
Botanische Probleme. 267 und strecken; bilden sich neue Organe, so vermehren sich die Zellen durch Teilung in einer gewissen Region; erkrankt die Pflanze, so sind es wieder die Zellen, in denen das Leben erlischt. Wenn in den letzten Jahrzehnten die Experimentalphysiologie der Pflanzen ihre Methoden vervollkommnet und die Beziehungen des Pflanzenlebens zum Licht, zur Wärme, zur Schwerkraft, zur Elektrizität und zu den chemischen Anziehungskräften weit klarer entwickelt hat, als das vor hundert Jahren möglich war, so hat sie doch nie die Aufgabe aus dem Gesicht verloren, die Erscheinungen des Pflanzenlebens aus dem Leben der Zellen ab- zuleiten. Nun hat uns aber im Jahre 1838 Theodor Schwann gelehrt, daß auch der Entwickelungskreis jeglichen Tieres und sogar des Menschen mit einer einfachen Zelle beginnt, daß alle Organe des Tieres aus Zellen zusammengesetzt und aus der Teilung jener ersten Zelle hervor- gegangen sind. Aber die Tierzelle ist das nämliche Gebilde wie die Pflanzenzelle; es giebt nur Eine Zelle und Ein Leben. Wie aber der Mathematiker den Wert einer unbekannten Größe nur in einer ein- fachen Gleichung bestimmen kann, so erkennt auch der Naturforscher die unbekannten Gesetze des Lebens am leichtesten in ihrer einfachsten Er- scheinung, in der Pflanzenzelle. Und wenn unter Virchows genialem Vorgang die Lehre vom kranken Menschen, die Pathologie, auf die Lehre von der kranken Zelle gebaut worden ist, so hat die Erforschung der Pflanzenzelle das wissenschaftliche Fundament dazu gegeben. Eine ganz besondere Bedeutung hat in neuester Zeit die Lebens- geschichte der Pilze gewonnen, indem sie in Beziehung tritt zu einer Reihe hochwichtiger Probleme, deren endgültiger Lösung die Menschheit mit Spannung entgegensieht, da sie an ihnen mit ihrer ganzen Existenz beteiligt ist. Seit undenklichen Zeiten decimieren Brand und Meltau die Ernten; in den letzten fünfzig Jahren sind in rascher Aufeinander- folge fast alle angebauten Gewächse von Krankheiten heimgesucht worden, welche erst unbeachtet im Verborgenen umherschlichen, dann wie mit einem Male über weite Landstriche sich ausbreiteten und Mißwachs, Teuerung, Hungersnot über die Völker brachten. Ganz besonders hatte sich seit 1845 die Krankheit der Kartoffeln, seit 1848 der echte, seit 1878 der falsche Meltau den Rebenpflanzungen des Südens furchtbar gemacht; auch die Zuckerpflanzungen und Kaffeeplantagen der Tropen sind durch Krankheiten verwüstet worden; ja sogar die Insekten, von den Stubenfliegen bis zu den Seidenwürmern, den Bienen und den wälderverheerenden Nonnenranpen, werden von Seuchen befallen. Alle diese Epidemien werden, wie wir jetzt wissen, von mikroskopischen Pilzen verursacht, deren Keime von Pflanze zu Pflanze, von Insekt zu Insekt verbreitet, zugleich den Keim tödlicher Erkrankung übertragen.
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