Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das erste Geschichtsbuch - S. 53

1892 - Gera : Hofmann
— 53 — Felder und Wiesen in den Niederungen der Oder, Warthe und Netze sah. Jeder Bauernsohn mußte vor seiner Verheiratung eine Anzahl Obstbäume anpflanzen. Kahle Höhen ließ er mit Maulbeerbäumen bepflanzen, um beit Seidenbau einzuführen. Da oft Hirsche und wilde Schweine die Felder der Bauern verwüsteten, so erließ der König scharfe Bestimmungen gegen den Wildschaden. Zum Anbau der Kartoffeln mußte er die Bauern zwingen. Sie wußten mit den fremden Knollen nichts anzufangen. Nettelb eck, der brave Verteidiger Kolbergs, erzählt aus seinen jungen Jahren: „Der König schenkte meiner Vaterstadt einen ganzen Wagen voll Kartoffeln. Kopfschüttelnd bot sie ein Nachbar dem andern. Man brach sie von einander und warf sie, natürlich roh, den Hunden vor. Diese schnoberten daran herum und verschmähten sie gleichfalls. Nun war ihnen das Urteil gesprochen. Die Dinger, hieß es, riechen nicht und schmecken nicht, und nicht einmal die Hunde wollen sie fressen. Was wäre uns damit geholfen?" Der König aber ruhte nicht, bis er feine Unterthanen von dem Werte der Erdäpfel überzeugt hatte. Er sandte Leute im Lande umher und ließ die Bauern im Kartoffelbau unterweifen. Auch Gewerbe und Verkehr hob der König auf jede Weise. Er verband die Flüsse durch Kanäle, legte einen Hafen an, besserte die Wege und ließ in Fabriken Tuch, Leinwand, Porzellan n. a. Waren herstellen. Berlin verschönerte er durch schöne Bauten und die Bildsäulen seiner liebsten Generale. Um das Schulwesen stand es damals noch schlecht. Die meisten Schulhäuser waren elende Hütten, die meisten Lehrer unwissende Kammerdiener, Handwerker oder ausgediente Unteroffiziere. Tief in Dummheit und Aberglauben steckte das Landvolk. Durch eine Land schnlo rdnung ordnete der König an, daß Schulen gebaut, ordentliche Lehrer angestellt und die Jugend fromm und geschickt erzogen würde. Musterschulen richtete damals Eberhard von Rochow auf seinen Dörfern ein. In Berlin wurde die erste Realschule gegründet. Besondere Sorgfalt verwandte Friedrich auf die Rechtspflege. „Ungerechte Richter find gefährlicher als eine Diebesbande!" jagte er. Das Prozeßverfahren kürzte er ab, die unmenschlichen Strafen beseitigte er, und das „Allgemeine Landrecht" ließ er ausarbeiten. Überall war sein scharfes Auge, um Mißstände zu entdecken, und seine milde Hand, um zu helfen. Um feinen Unterthanen viel geben zu können, war er selbst sehr sparsam. „Preußen ist arm, darum muß sein König sparen!" sagte er. Im Mai unternahm er Reisen in das ganze Land. Dabei schenkte er auch dem Geringsten Gehör und untersuchte alle Beschwerden. „Die armen Leute wissen, daß ich Landesvater bin, darum muß ich sie hören!" sagte er. Als er einst die Pferde wechseln ließ, drängte sich ein altes Mütterchen dicht an feinen Wagen. „Was wollt ihr, Mütterchen?" fragte der König. „Sie sehen, weiter nichts!" war die Antwort. Der König reichte ihr einige Goldstücke und und sagte: „Auf diesen Dingern konnt ihr mich ansehen, so oft ihr

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 183

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Osteuropa. 183 größten unter allen, Creta oder Candia, das letztere Meer. Die Größe beträgt 880 Ormeilen. Sowohl der Boden des Festlandes, als der In- seln ist mehr gebirgig als eben. Die Gebirge des Festlandes, welche man unter dem allgemeinen Namen der Griechischen oder Hellenischen Gebirge um- faßt, durchziehen das Land von Norden gegen Süden, indem sie ihm eine doppelte Hauptabdachung gegen Osten und gegen Westen geben, und endigen sich mit den Vorgebirgen Malea und Matapan an den äußer- sten Südspitzen des Festlandes. Wegen dieses Gebirges haben auch alle Flüsse keinen langen Lauf, und es giebt daher keine großen Ströme. Die das Land umgeben- den Meere machen tiefe Einschnitte und Busen, wodurch dasselbe in zwei größere Halbinseln getheilt wird, wo- von die nördliche mit der südlichen (Morea genannt) durch die Landenge von Korinth zusammenhängt, indem auf der Westseite das Ionische Meer den tief eindrin- genden Meerbusen von Patras und auf der Ost- seite das Griechische Meer den Meerbusen von Egi- na macht. Griechenland, eins der südlichsten Länder Euro- pas und im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone gelegen, genießt eines warmen, gesunden Kli- mas. Der Boden, in einigen Gegenden zwar wenig ergiebig, in andern aber sehr frucht! rr, im Ganzen aber bis jetzt noch wenig angebaut, erzeugt viele schätzbare Produkte, worunter Vieh (am meisten Rindvieh, Schafe und Ziegen), Fische, Seide, sehr guten Honig und Wachs, Getreide (doch steht der Ackerbau noch auf einer sehr niedrigen Stufe), Baumwolle, Tabak, Wein, zum Theil vortreffliche Sorten, Olivenöl, köstliche Süd- früchte, Korinthen, den schönsten Marmor. Die Einwohner, deren Zahl auf 900,000 steigt, sind größtenlheils Griechen mit einer eigenen Sprache; auch giebt es Albanesen, Osmanen, Juden. Die Grie- chen bekennen sich zur Griechischen Kirche und besitzen ausgezeichnete Geistesanlagen, die einer großen Ausbil- dung fähig sind. Ackerbau und Industrie sind noch in der Kindheit; mehr beschäftigen sich die Griechen nur Viehzucht, Handel und Schifffahrt, und sind vortreff- liche Seeleute. Mit der jetzt errungenen Befreiung

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 207

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Westasten. Iran oder Persien. 207 Iran oder Persien. Dieses 22,000 Qmeilen große Land gränzt ge- gen Norden an die zum Russischen Reiche gehörigen Kaukasischen Länder, das Kaspische Meer und an Tur, kestan, gegen Osten an Afghanistan und Beludschlstan, gegen Süden an das Arabische Meer und den Persi- schen Meerbusen und gegen Westen an die Asiatische Türkei. Zm Norden hat es seine größte Ausdehnung, von wo es gegen Süden immer schmäler wird. Persien ist ein hochgelegenes Land, das in seinem nördlichen und westlichen Theile von bedeutenden Gebirgen durchzogen wird. Auch der übrige Theil enthält zwar einige Ge- birge, aber dabei mehr große Ebenen, die nur da, wo es nicht an Bewässerung fehlt, fruchtbar sind, übrigens aber aus dürren Sandwüsten bestehen. Ueberhaupt fehlt es dem Lande an Flüssen und es giebt nicht einen einzigen Hauptfluß, sondern außer dem Aras, welcher nur die Gränze berührt, bloße Küsten, und Sreppen- fiüsse. Nach dem Kaspischen Meere, wovon der südliche Theil hieher gehört, ist der Urmia der größte See, mit einem äußerst salzigen Wasser. Persien liegt im südlichen Theile der nördlichen ge- mäßigten Zone und hat daher ein warmes Klima, das im Allgemeinen mit großer Trockenheit der Luft verbun- den ist. Die Hochebenen und Gebirgsstriche Persiens haben empfindliche Winterkälte, während in den südöst- lichen Flachländern und in dem Küstenstriche längs des Persischen Meerbusens der Winter aus bloßen Regen besteht und die Sommerhitze äußerst drückend ist. Die Produkte sind fast dieselben wie in Arabien, doch wird hier schon mehr Getreide gebaut, worunter auch Reiß. Beträchtlich ist der Seidenbau und von den Ge- wächsen müssen insbesondere der das vorzüglichste Opium gebende Mohn und die wirksamen Arzneipflanzen, wor, unter die Assa fötida und der Wurmsaamen bemerkt werden. Auch ist Persien die Heimaih von mehreren unserer Europäischen Obstarten, und reich sowohl an ge- wöhnlichen Obstsorten, als an edlen Südfrüchten. Von Mineralien, worunter auch Metalle, giebt es vornehm- lich einen ungeheuren Salzreichthum; denn man trifft hier Salzseen, Salzflüsse, Salzberge und ganze Meilen

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 114

1836 - Eisleben : Reichardt
114 Ii. Mitteleuropa. 6. Das Großherzogthum Baden. Dieses südwestlichste Land Deutschlands erstreckt sich längs des Rheins und gränzt gegen Osten an Wür- temberg und Hohenzollern, gegen Süden an den Boden« see, den Rhein und die Schweiz, gegen Westen an den Rhein, der es von Frankreich und der Baierischen Rhein- provinz trennt und gegen Norden an das Großherzog- thum Hessen und an Baiern. Die Größe beträgt 280 Qmeilen. Zum Theil besteht der Boden aus einer schönen fruchtbaren Ebene, die sich auf der rechten Rheinseite hinzieht, im nördlichen Theile östlich von dem Oden« walde und im südlichen von- dem Schwarzwalde begränzt wird, welche beide die Hauptgebirge des Landes ausmachen, wovon der Schwarzwald weit höher und länger ist, und sich, so wie auch der Oden- wald, von Süden gegen Norden durch das Land zieht. Beide Gebirge bilden viele reizende Thäler, und an dem Wrstfuße des Odenwaldes ist die, wegen ihrer Schön- heit bekannte Gegend, die Bergstraße genannt, wo- von jedoch bloß der südliche Theil hieher gehört. Der Hauptfluß ist der Rhein, welcher von seinem Ausflusse aus dem Bodensee an bis zu seiner Wendung gegen Norden die Südseite, und dann die Westseite des Lan- des umfließt, und viele Flüsse daselbst empfängt, wor- unter der Neckar der größte ist. Außerdem berührt der Main die nördlichste Gränze, und nimmt daselbst die T a u b e r auf. Die Donau entsteht hier im Schwarz- walde, aus der Vereinigung der Flüsse Br ege und Drigach. Vom Bodensee, der hier zwei Busen, den Ueberlinger und Untersee bildet, gehört der nordwestliche Theil zu Baden. Dieses Land ist eins der schönsten und wohl ange- bautesten Deutschlands, wo der Acker-, Wein-, Gar- ten- und Obstbau blühen und nebst den gewöhnlichen Erzeugnissen viel Mais und Spelz, den besten Hanf und Tabak Deutschlands, von Obst auch Mandeln und Kastanien liefern. Die Waldungen sind ansehnlich, und in Rücksicht der Viehzucht ist die Rindviehzucht am blü- hendsten. Aus dem Mineralreiche sind besonders Eisen, das aus dem Rheinsande gewaschene Gold als Selten-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 116

1836 - Eisleben : Reichardt
116 H. Mitteleuropa. Großherzth. Hessen. und Brigach, welche dann den Namen Donau crhalton, mit einem Residenzschlosse des Fürsten von Fürstenberg, welcher ansehnliche Besitzungen, besonders in diesemflsiroßherzogthume hat. — 6on< stanz, auch Costnitz, Stadt, südöstlich von Donaucschingen und östlich von Schaffbausen, an dem Rhein, der hier aus dem Bodcnsec in den Unterste fließt, hat eine merkwürdige Domkirche und ein großhcrzogliches Schloß. 7. Das Großherzogthum Hessen. Es enthält 170 Qmeilen, und besteht aus zwei getrennten größern Stücken, wovon das nördliche von Preußischem, Nassauischem, Hessen. Homburgischem, Frankfurtischem und Kurhessischem, das südliche von Nasiauischem, Frankfurtischem, Kurhessischem, Baieri, schern, Badischem und Preußischem Gebiete umgeben ist. Der Boden ist theils bergig, theils eben, und im Ganzen fruchtbar. Im nördlichen Theile ist das un- ter dem Namen Vogelsberg bekannte Gebirge und im südlichen Theile breitet sich an der Ostseite der Odenwald aus, an dessen westlichem Fuße die wegen ihrer Schönheit berühmte Ebene, die Bergstraße, liegt; so wie überhaupt der südliche Theil, mit Aus- nahme der Gebirgsgegenden des Odenwaldrs, aus schö- nen furchtbaren Ebenen besteht. Im nördlichen Theile ist die fruchtreiche Wetterau die größte Ebene. Das nördliche Stück hat nur geringe Flüsse; das südliche hin- gegen wird in seiner Mitte vom Rhein, an seiner Nord« gränze vom Main, welcher daselbst sich mit dem Rheine vereinigt, durchflossen, und an der südlichsten Spitze vom Neckar berührt. Dieses wohl angebaute Land liefert die gewöhnli, chen Produkte der Viehzucht, des Ackerbaues, welcher auch viel Mais, Spelz und Mohn giebt, des Obst-, Garten» und Weinbaues. In einigen Gegenden ge, deihen Mandeln und Kastanien. Die Waldungen sind bedeutend und von Mineralien sind etwas Kupfer und Eisen, viele Braunkohlen und Salz zu bemerken. Die Einwohner, deren Zahl 760,000 beträgt, stehen in Künsten und Wissenschaften nicht gegen andere Deutsche zurück, und bekennen sich theils zur evangeli- schen, theils katholischen Kirche. Der Kunstfleiß ist in den gebirgigen Landstrichen am bedeutendsten, und unter den Städten hat Offenbach die meisten Fabriken, wel,

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 74

1836 - Eisleben : Reichardt
74 1. Westeuropa. Laufe des Guadalquivir und dem Mittelländischen Meere zu bemerken. Die Hauptabdachung Spaniens geht ge- gen Südwest. Die Hauptflüsse sind die schon bet Portugal angeführten Ströme: Guadiana, Tajo und Duero, welche hier entspringen und ihren südwestlichen Lauf nach Portugal nehmen; ferner der Guadalquivir, der gleichfalls hier seinen Ursprung hat, südwestlich läuft, und sich zwischen der Mündung der Guadiana und der Straße von Gibraltar in das Atlantische Meer mündet, und der Ebro, welcher im nordwestlichen Theile Spa- niens, südlich vom Biscayischen Meere entspringt, einen südöstlichen Lauf nimmt, und nordwestlich von den Bar learischen Inseln in das Mittelländische Meer fließt. Der kleine Fluß Tinto ist wegen seines kupferhaltig gelben Wassers, in dem weder Pflanzen noch Thiere fortkommen, merkwürdig. Spanien liegt im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone und hat daher ein warmes Klima. Der zum Theil sehr fruchtbare Boden ist reich an vor- trefflichen Produkten, wiewohl derselbe noch nicht hin- reichend angebaut wird. Unter denselben sind vorzüglich sehr gute Pferde, durch die Güte ihrer Wolle berühmte Schafe (Merinos), Fische, Seide, herrliche Weine nebst Rosinen, edle Südfrüchte und ein großer Reichthum von Metallen, Salz und Mineralquellen, ohne jedoch hin- reichend benutzt zu werden. In den südlichsten Gegen- den giebt es Baumwolle, Dattelpalmen und Zuckerrohr. Dir Einwohner, deren Zahl an 14 Millionen betragt, reden größtentheils die Spanische Sprache; ein kleiner Theil, in der Nähe der Pyrenäen, die da- von abweichende Baskische Sprache. Die katholische Religion ist die herrschende. Der Kunstfleiß blühet zwar mehr als in Portugal, befriedigt aber die Bedürfnisse der Einwohner nicht, so wie auch der Handel dem Pro- duktreichthum des Landes und seiner günstigen Lage nicht entspricht. Spanien ist ein Königreich, das noch in den üb- rigen Erdtbeilen mehrere in Inseln bestehende Besitzun- gen hat. Noch vor wenigen Jahren besaß es den größ- ten und besten Theil des Festlandes von Amerika, be- sonders von Südamerika. Die Königin ist unter der Vor,

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 135

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Mecklenburg. 135 Lauenburg, kleine Stadt, südlich von Lübeck, an der Elbe, treibt Schifffahrt, indem hier die auf der Elbe ankommenden Waaren, vermittelst eines sich daselbst mündenden und mit der Trave in Verbindung stehenden Kanales, nach Lübeck gebracht werden. 30. Die Großherzoglhümer Mecklenburg. Sie sind 260 (280) Qmeilen groß und liegen längs der Ostsee, welche sie auf der Nordseite bespület, und gränzen gegen Osten an das Preußische, gegen Süden an das Preußische und Hannöverische Gebiet; und ge- gen Westen an das Herzogthum Lauenburg und das Ge- bier der freien Stadt Lübeck. Sie gehören zu den Flach- ländern des nördlichen Deutschlands und bestehen aus Ebenen, die nur von einigen Hügelreihen unterbrochen werden. Die Elbe berührt die südwestlichste Seite die- ser Länder auf einer kurzen Strecke, und nimmt hier die El de auf, einen Abfluß mehrerer Seen. Nach der Elbe ist die Warnow der wichtigste Fluß, welche hier entspringt und in die Ostsee geht. Die Havel, einer der bedeutendsten Nebenflüsse der Elbe, hat hier ihren Ursprung. Unter der großen Menge von Landseen sind der Müritz- und der Schweriner See die größten. Von dem Ratze bürg er-See gedört nur die Ostseite hieher. Die Produkte dieser im Ganzen sehr fruchtba- ren und gut angebauten Länder sind vorzüglich: Ge- treide zur Ausfuhr, Tabak, Obst, Waldungen, Vieh (besonders gute Pferde und Rindvieh; auch die Schaf-, Schweine und Gänsezucht sind bedeutend), viele Fische, Salz und Torf. Die Fabriken sind von keiner Bedeu- tung, da die Einwohner, deren Zahl 650,000 beträgt, und die größtenkbeils Lutheraner sind, sich mehr mit der Landwirlhschaft. Fischerei, Handel und Schifffahrt, als mit dem Kunstfleiß beschäftigen. Zn wissenschaftli- cher Bildung stehen die Mecklenburger gegen andere Deutsche nicht zurück. Landesherren sind zwei Groß- Herzoge, von Mecklenburg Schwerin und von Mecklenburg - Srrelitz, von welchen der erstere den bei weitem größer» Theil besitzt. a) in dcm Antheile des Großherzogs von Meck- lenburg-Schwerin: Schwerin, Hauptstadt, südöstlich von Lübeck, an der Westseite des Schweriner Sees, hat ein großlser- zogliches, aus einer Insel des Sees gelegenes Schloß, eine schöne

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 256

1836 - Eisleben : Reichardt
256 Brittisches Nordamerika. len weit hört. Oer St. Lorenz erhält zuletzt eine große Breite, und mündet sich in den St. Lorenzbusen, einen Theil des Atlantischen Meeres, welches hier auch die tief ins Land eindringende Fundybai bildet. Das Brittische Nordamerika liegt zwar zum Theil mit Jrar lien unter gleicher Breite, hat aber ein weit rauheres Klima, als man nach dieser Lage erwarten sollte, und die Winter sind sehr strenge und anhaltend. An den Küsten ist die Luft immer nebeligt. Die Produkte sind vorzüglich: Hausthiere, Pelzwild, Wallfische, Wall« rosse, Robben, Bisons, Musethiere, wildes Geflügel (worunter besonders wilde Truthühner), Fische, vor- nehinlich Kablj.au oder Stockfische, deren Fang haupt- sächlich auf der großen Bank bei der Insel New- foundland getrieben wird, und viele Menschen beschäf« ligt; Getreide. Gartengewächse, Flachs, Hanf, Tabak, ansehnliche Waldungen, Zuckerahornbäume, Eisen, Ku- pfer, Blei, Steinkohlen. Die Einwohner, deren Zahl 1,200,000 beträgt, sind größtenteils Europäer, meistens von Britlischec und Französischer Abstammung; auch giebt es noch In- dianer, doch in keiner bedeutenden Zahl; und ein Theil derselben ist zur Civilisation und zum Christenthum über- gegangen. Ackerbau und Viehzucht werden in vielen Gegenden getrieben; die Industrie ist geringe, desto wich- tiger der Fischfang und der Handel, vorzüglich mit Holz, Fischen und Pelzwerk. Die Pelzhändler dringen bis in die innersten Theile von Nordamerika, und kaufen den Wilden ihr Pelzwerk ab. Die einzelnen Länder des Brittischen Nordamerikas sind: a) die Insel Newfoundland, vor dem St. Lorenzbusen und durch die Belle -Jsle- Straße von Labrador getrennt, größer als Portugal und von dreieckiger Gestalt, mit der Hauptstadt St. Johns, an der Ostküste, der Sitz des Gouverneurs, hat einen Hafen und ist die vornehmste Stockfisch-Niederlage. b) die Insel Kap Breton, südwestlich von Newfoundland und vor dem St. Lorenzbusen gelegen. c) die Insel St. Johns oder Prinz Eduard, westlich vom Kap Breton, liegt im St. Lorenzbusen. cl) die Halbinsel 9t e u -S ch o t t l a n d, südlich von der vori- gen Insel, ist durch die Fundybai von dem Festlande getrennt, mit welchem sie jedoch durch eine Landenge zusammenhangt, und enthält die Hauptstadt Halifax, Sitz des Gouverneurs und mit einen, großen Hafen, an der Ostküste gelegen. «)

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 195

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordasien. 195 sie Spitze der Elbrus ist, das Uralgebirge an der Nordwestseite und hier eine Grànzwand zwischen Europa und Asien bildend, das Altai-Gebirge an der Süd- seite, das sich in den großen und kleinen Altai theilet und der Ostsibirische Gebirgszug, wozu der Jab lo, noi und der Stannowoi gehören, wovon das letz- tere und das Kamtsch attische Gebirge die nord- östlichsten Gebirge des Landes ausmachen und sich in der Nähe des Ochotskischen Meeres erheben. Die Haupt, abdachung geht gegen Norden, wohin auch die Haupt, flüsse Ob, Ienisey, Lena, Indigirka und Ko- lyma ihren Lauf nehmen, indem sie sich in das Eis- meer ergießen. Von den übrigen Hauptflüssen laufen der Anadyr nordöstlich in das Meer von Kamtschatka, die Wolga und der Kur südöstlich ins Kaspische Meer. Die größten Landseen sind: das Kaspische Meer und der Aralsee, welche beide jedoch nur zum Theil hieher gehören, und der Baikalsee. Der nördlichste Theil des Landes liegt in der nörd- lichen kalten Zone, wo die Kälte äußerst groß, die Winter sehr lang und die Sommer sehr kurz sind; der mittlere weit größere Theil liegt in dem nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, wo auch noch eine beträchtliche Kälte herrscht, der südlichste kleinere Strich liegt in dem südlichen Theile der nördlichen ge- mäßigten Zone, wo die Luft weit wärmer ist, besonders in den südlich vom Kaukasus gelegenen Gegenden. Die Hauptprodukte des nördlichsten Theiles, wo kein Ackerbau Statt findet, sind Fische und treffliches Pelzwild, daher daselbst auch Jagd und Fischerei die Einwohner hauptsächlich ernähren, wozu noch die Nenn- thierzucht kommt. In den mittlern Gegenden ist die Viehzucht wichtig, wovon vorzüglich die nomadischen Bewohner der ausgedehnten Steppen im südwestlichen Theile Rußlands sich ernähren. In vielen Gegenden hat man Getreide- und Obstbau und in den südlichsten Strichen Weinbau. Einen großen Reichthum des Lan- des machen auch die Waldungen und Bergwerke aus, indem man bier viel Platina, Gold, Silber, Kupfer, Blei und Eisen gewinnt. Von den vielen andern Mi- neralien sind besonders die erst kürzlich im Ural entdeck,

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 280

1836 - Eisleben : Reichardt
280 Hl. Südamerika. Republik Uruguay. Para oder Belem, Stadt, nordwestlich von San Luis, ari dem breiten Flusse Gran Para, 13 Meilen von seiner Mündung in das Meer, ist ansehnlich und treibt bedeutende» Handel. — S. Johannes, große und fruchtbare Insel, in der Mündung des Amazonenstromes. Die Republik Urngnay. Die Gränzen sind: gegen Norden Brasilien, ge- gen Osten der Atlantische Ozean, gegen Süden der la Platastrom und gegen Westen die la Platastaaten, von welchen es durch den Uruguay getrennt wird. Die Größe beträgt gegen 6000 Qmeiien. Der sehr frucht- bare Boden ist im Innern des Landes mit vielen Ber- gen bedeckt. Die Hauptflüsse sind der la Piata an der Südgränze und der Uruguay an der Dest- gränze. Unweit der Meeresküste ist der große Ses Mirim. Das Land liegt in der südlichen gemäßigten Zone und hat ein warmes Klima, das im nörd- lichen Theile den Anbau der tropischen und im südli- chen den Anbau der Europäischen Gewächse erlaubt. Bis jetzt aber ist das Land fast gar nicht angebaut, und ernährt auf seinen trefflichen Weiden eine außer- ordentliche Menge von Rindvieh und Pferden. Die Einwohner, deren Zahl kaum 80,000 beträgt, sind meistens von Spanischer Abkunft, beschäftigen sich vor- züglich mit der Viehzucht und treiben Handel mit den Produkten derselben. Das Land, früher eine Besitzung der Spanier, und später von den Brasilianern in Be- sitz genommen, bildet jetzt eine Republik. Montevideo, Hauptstadt, südwestlich von San Paulo, liegt an der Mündung des la Piata, hat einen Hasen und treibt bedeutenden Handel. Die vereinigten Provinzen am la Plata. Sie gränzen im Norden an Bolivia und Para- guay, im Osten an Brasilien, Uruguay und an den Atlantischen Ozean, im Süden an Patagonien und im Westen an Chile. Ihre Größe wird auf 31,000 Qmeilen geschätzt. In dem westlichen Theile, vorzüglich wo diese Staaten mit Chile zusammengränzen, ist die Oberfläche Gebirgsland, von der Kette der C ordii leren ober
   bis 10 von 25 weiter»  »»
25 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 25 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 1
5 1
6 6
7 2
8 1
9 0
10 2
11 0
12 0
13 1
14 0
15 9
16 0
17 7
18 3
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 2
33 0
34 0
35 1
36 0
37 0
38 7
39 0
40 0
41 3
42 0
43 0
44 1
45 2
46 0
47 0
48 0
49 13

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 228
1 73
2 14
3 109
4 39
5 16
6 13
7 19
8 27
9 51
10 7
11 25
12 24
13 25
14 21
15 16
16 109
17 238
18 17
19 83
20 18
21 133
22 11
23 150
24 22
25 77
26 16
27 35
28 74
29 21
30 8
31 23
32 12
33 46
34 18
35 28
36 17
37 20
38 38
39 144
40 11
41 45
42 34
43 65
44 8
45 103
46 43
47 48
48 96
49 86
50 217
51 31
52 54
53 6
54 45
55 13
56 19
57 3
58 7
59 27
60 11
61 43
62 48
63 5
64 87
65 39
66 20
67 11
68 45
69 16
70 111
71 60
72 14
73 10
74 15
75 43
76 76
77 113
78 14
79 18
80 17
81 11
82 66
83 121
84 32
85 28
86 8
87 66
88 18
89 15
90 10
91 44
92 298
93 40
94 92
95 60
96 23
97 39
98 104
99 43

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 7
1 4
2 1
3 0
4 0
5 6
6 28
7 1
8 0
9 0
10 0
11 8
12 4
13 27
14 5
15 0
16 0
17 0
18 0
19 4
20 6
21 0
22 0
23 1
24 10
25 11
26 0
27 1
28 30
29 0
30 0
31 0
32 45
33 3
34 12
35 0
36 4
37 0
38 5
39 2
40 0
41 0
42 11
43 18
44 1
45 13
46 1
47 5
48 2
49 1
50 8
51 6
52 5
53 9
54 2
55 0
56 2
57 1
58 0
59 2
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 1
66 3
67 0
68 4
69 0
70 2
71 0
72 0
73 0
74 1
75 1
76 12
77 0
78 17
79 0
80 0
81 18
82 3
83 58
84 6
85 0
86 20
87 8
88 2
89 14
90 11
91 4
92 0
93 5
94 3
95 2
96 7
97 0
98 2
99 1
100 2
101 47
102 2
103 2
104 15
105 1
106 5
107 23
108 0
109 25
110 5
111 1
112 2
113 47
114 39
115 1
116 1
117 2
118 0
119 18
120 0
121 0
122 3
123 16
124 9
125 17
126 2
127 13
128 0
129 4
130 2
131 8
132 0
133 91
134 10
135 2
136 5
137 74
138 5
139 13
140 0
141 0
142 16
143 1
144 0
145 6
146 0
147 1
148 1
149 1
150 0
151 0
152 17
153 8
154 0
155 1
156 0
157 0
158 0
159 33
160 15
161 1
162 0
163 0
164 0
165 3
166 5
167 4
168 7
169 1
170 0
171 0
172 0
173 5
174 3
175 60
176 3
177 5
178 13
179 2
180 0
181 1
182 2
183 22
184 23
185 17
186 2
187 6
188 51
189 1
190 0
191 0
192 3
193 22
194 3
195 48
196 6
197 2
198 0
199 6