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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 82

1899 - Gera : Hofmann
82 ?1- Das römische Forum zur Kaiserzeit. Rekonstruktion nach Rehlender. eine Kette, eine Handmühle, einen Topf, einige Pfähle und Lebensmittel auf einen halben Monat, im ganzen ein Gewicht von 30 kg. Vor einer Schlacht wurde diese Last abgelegt. Strenge Strafen schreckten den feigen, Beute und Ehre lockten den tapfern Soldaten. — 2. Seine herrliche Residenz. In Rom herrschte eine unbeschreib- liche Pracht, besonders in den Tempeln, Theatern und Bädern. Augustus rühmte von sich, daß er die Backsteinstadt in eine Marmorstadt ver- wandelt habe. Auf dem palatinischen Hügel erhob sich die kaiserliche Burg. Das kaiserliche Rom erhielt unter Augustus und seinen Nach- folgern einen Prachtbau nach dem andern. Die Bauart vereinigte in gefälliger Weise den einheimischen Gewölbe- und Kuppelbau mit dem griechischen Säulenbau. Der große Zirkus war eine Rennbahn für allerlei Wettrennen, an denen die Römer ein besonderes Gefallen fanden. Über 100 000 Schaulustige fanden Platz darin. Das herrliche Pantheon war allen Göttern geweiht und ist heute die Märtyrer- kirche. Das Kolosseum war ein riesenhaftes, vierstöckiges Rundtheater für Wettkämpfe von Menschen und Tieren mit mehr als 80 000 Sitz- plätzen. Hier ergötzte sich das schaulustige Volk an den Fechterkämpfen und Tierhetzen. Die Fechter oder Gladiatoren waren Kriegsgefangene oder Sklaven oder Verbrecher. Sie wurden lange und fleißig im Fechter- handwerk geübt und mußten dann vor den Augen von Tausenden in der Arena, dem eiförmigen Kampfplatz, auf Tod und Leben mitein- ander kämpfen. Zeigten sie sich lässig oder schonten sich gegenseitig, so wurden sie mit Peitschen und glühenden Stangen gegeneinander getrieben. Die unterliegenden Fechter wurden verschont oder getötet, je nachdem die Zuschauer ihre Daumen erhoben oder senkten. Ebenso beliebt wie die Fechterkämpse waren die Tier hetzen. Löwen, Tiger, Elefanten und

2. Das Mittelalter - S. 181

1889 - Gotha : Perthes
List und Gewalt nach dem Vorbilde Venedigs, der Sforza in Mailand, der Medici in Florenz und Aragons in Neapel durch Niederwerfung der Groen im Jnnnern eine ppstliche Territorialherrschaft (der Kirchenstaat) hergestellt werden. Bann und Interdikt dienten diesem politischen Zwecke; ppstliche Kinder und Nepoten teilten sich in die gewonnene Macht. Der schamloseste dieser von Herrschbegier und Sinnenlust geleiteten Ppste war Alexander Vi. (Rodrigo Borgia [b'itscha] 14921503), dessen ganzes Streben auf die Erhebung seiner Familie und die Ausstattung seiner Kinder mit den Gtern des Kirchenstaates ging; zu dem Kampfe gegen die Groen in der Romagna und dem ducatus Bomanus mutzten Ablagelder und der Handel mit Kardinalshten die Mittel liefern. An Wollust und Grausamkeit ward Alexander Vi. von seinem Sohn Cesare [tsch'are] bertreffen, der durch Ermordung seines lteren Bruders sich an den ersten Platz gedrngt hatte. Den Vater selbst in seinem Banne haltend, beherrschte derselbe unumschrnkt das von Hschern und Spionen angefllte Rom x). Der eigentliche Begrnder der ppstlichen Monarchie ward Julius Ii. (1503 1513); um die Romagna gegen Venedig zu sichern, trat er der 1508 von Deutschland (Maximilian), Frankreich (Ludwig Xii.) und Spanien (Ferdinand d. Katholischen) gegen die Republik geschlossenen Liga von Cambray bei. Der neue Kirchenstaat, auf beiden Seiten des Tibers, nordostwrts nach dem adriatischen Meer bis zu den Pomndungen sich aus-dehnend und Italien in 2 Hlften zerlegend, sollte nun die Fhrung der Halbinsel bernehmen; es galt die Vertreibung der Fremden, zunchst der eingedrungenen Franzosen (Ludwigs Xii.); zu diesem Zweck sprang Julius Ii. pltzlich von der Liga ab und verbndete sich mit Venedig; vornehmlich mit Hilfe >der Schweizer wurden tatschlich 1512 die Franzosen aus Italien verjagt. Als eine italienische Gromacht hinterlie Julius Ii. bei seinem Tode (1513) den Kirchenstaat. ,, Die Erhaltung dieses Werks trieb seine Nachfolger, insbesondere auch Leo X. (1513 1521) zu immer neuen Kriegen und wechselnden Bndnissen; diese territoriale Politik bestimmte selbst in den groen sich erhebenden religisen Fragen (der deutscheu Reformation) die Schritte des Papsttums. In derselben Zeit, da Rom der Schwerpunkt aller politischen Verhltnisse Italiens ward, erhob es sich auch zum knstlerischen Mittelpunkt der Halbinsel. Von der Bewunderung und Nachahmung des Altertums ging man Anf. des 16. Jahrh. in Italien zu eigenartigen Schpfungen in der Plastik2) und Architektur der; vor allem gewann die Malerei unter dem Einflsse des antiken Geistes Natrlichkeit und ausdrucksvolle Schnheit. Durch J u l i u s Ii. und Leo X. (Giovanni [ischorodm] de' Medici), den kunstliebenden und fr sthetischen Genu so empfnglichen Sohn Lorenzos, wurde Rom der Sitz der hchsten Kunst und die klassische Stadt der Welt. Der Vatikan fllte sich nicht nur mit den wiedergefundenen Meisterstcken des Altertums, wie dem 1) Cesare wurde auf Betreiben Julius' Ii., der nach kurzer Regierung Pius' Iii. Papst wurde, von den Spaniern verhaftet und in Spanien eingekerkert; 1506 entkam er nach Navarra und fiel 1507 in einem Kampfe. 2) 1504 stellte Michelangelo seinen David vor dem Florentiner Signorenpalaste auf; 1505 ward er durch Julius Ii. nach Rom gerufen.

3. Deutsche Prosa - S. 201

1900 - Gera : Hofmann
Hermann Hettner. 201 stimmte Instrument der Seele sich wieder herstellte und zerrissene Saiten wieder angeknüpft würden; als ob in seiner Gegenwart sich die Unruhe der aufgeregten Triebe stille, wie vor der Musik der Natur. Aber die Erinnerung, daß er mit der Transfiguration sein Lebens- werk schloß, lenkt unsern Blick noch einmal auf die Hauptgestalt. Es giebt Momente im Leben, wo sich der Gedanke einstellt, daß das Da- sein auf seinem Höhepunkt angelangt sei. Und während der Sterbliche oft auch da, wo das Leben nur noch eine Kette von Schmerzen für ihn und eine Pein für andere ist, sich an dies Leben anklammert: so wird er in jenen Momenten sich fürchten vor der Leerheit, in die ihm nun allgemach herabzusinken bestimmt ist; und wo der Strom des Lebens am höchsten geht, scheint es nicht so schwer zu vergehen. So hat Raphael, nach Vasaris Worten, nachdem er das Antlitz seines Christus vollendet hatte, den Pinsel nicht weiter berührt. Ernst Metfchet. 1861. Hermann Hettner, Kleine Schriften. (Braunschweig. F. Vieweg & Sohn.) Ernst Rietschel war am 15. Dezember 1804 zu Pulsnitz geboren. Pulsnitz, die Geburtsstätte des Schöpfers der Lessing-Statue, ist von Kamenz, der Geburtsstütte Lessings, nur zwei Stunden entfernt. Rietschel stammte aus eiuer braven, aber armen Handwerkerfamilie. Sein Großvater war Seilermeister in Pulsnitz gewesen, sein Vater war Beutler oder Handschuhmacher; in späteren Jahren erhielt er zu diesem Erwerb, der in dem kleinen Landstädtchen kümmerlich genug war, das Küsteramt. Im Vater waren die Züge des Sohnes bereits ganz bestimmt vorgezeichnet; Rietschel pflegte oft in dankbarster Er- innerung von ihm zu erzählen. Es ist ein rührendes Bild schlicht deutscher Bürgerlichkeit, wenn wir hören, wie der arme bildungsbe- dürftige Mann, der in seiner Jugend große Lust zum Studieren ge- habt hatte, dies aber wegen seiner Mittellosigkeit hatte aufgeben müssen, überall nach Büchern herumsucht und sich zu diesem Behuf sogar eine kleine Leihbibliothek anlegt, wie er seinen Freunden und Nachbarn ein vorsichtiger Ratgeber und Helfer ist, und wie er fern von jeder Frömmelei, aber voll tiefen Gottvertrauens nicht bloß allsonntäglich in die Kirche geht, sondern auch stille Hausandachten hält und jeden Morgen und Abend sein geistlich Lied singt, in welches Frau und Kinder freudig miteinstimmen. Die Mutter war sanft und in sich ge- kehrt, bescheiden und unermüdlich thätig; emsig darauf bedacht, durch

4. Deutsche Prosa - S. 203

1900 - Gera : Hofmann
Ernst Rietschel. 203 meisten Volksschullehrer zu kämpfen haben. Er trat einige Wochen in die Handlung eines kleinen Pulsnitzer Kaufmanns, es zeigte sich sehr bald, daß ihm alles geschäftliche Talent abging. Er sah sich, gestützt auf seine gute Handschrift, nach einer Schreiberstelle um; er fand keine. Da tauchte immer unabweislicher der Gedanke in ihm auf, dem Ruf seines Herzens zu folgen und Künstler zu werden. Dieser Entschluß, bei dem Mangel aller Aussicht auf Unterstützung doppelt waghalsig, fand endlich auch die Billigung des Vaters, nachdem ein Dresdener Architekt, Guido, welcher auf einen kurzen Verwandtenbesuch nach Pulsnitz gekommen war, auf Grund der vorgelegten Zeichnungen und Malereien seine lebhafteste Ermunterung ausgesprochen hatte. Professor Seifert, damals Inspektor der Dresdener Kunstakademie, gab seine Zu- stimmung. Der Würfel war gefallen. Michaelis 1820, also beinahe 16 Jahre alt, trat Rietschel in die unterste Klasse der Dresdener Aka- demie ein. Wohl erzählt die Kunstgeschichte von gar mannigfachen Bildungs- mühen und Entbehrungen, durch welche sich oft strebende Künstler qualvoll hindurchwinden mußten, und welchen nur allzu viele ermattet unterlagen. Aber ein schwereres Los ist selten einem Künstler ge- worden, als unserem Rietschel. Und wenn wir heute darüber klagen und trauern, daß eine langjährige Brustkrankheit den Meister mitten in seinem freudigsten und gewaltigsten Schaffen dahinraffte, so wird diese Trauer vermehrt durch die Gewißheit, daß der Keim dieser Krank- heit auf die entsetzliche Not zurückzuführen ist, mit welcher Rietschel mitten in der anstrengenden Arbeit seines ersten rastlosen Strebens und in den Jahren seines schnell aufschießenden körperlichen Wachstums zu kämpfen hatte. Ich werde es nie vergessen, mit welcher tiefrührenden Bescheiden- heit mir Rietschel einmal von dem Druck dieser seiner ersten Künstler- jahre erzählte. Es war am Vorabend jenes großen Künstlerfestes, mit welchem die Dresdener Künstler im Mürz 1857 den geliebten Meister nach der Vollendung der großen Goethe- und Schillergruppe feierten. Solche Tage der Siegesfreude, die in kleinen Menschen die Eitelkeit reizen, stimmten Rietschel ernst, demutsvoll und dankbar. Oft hatte der Vater bei freudigen Ereignissen mit Thränen im Auge und mit gefalteten Händen die Bibelworte gebetet: „Was bin ich und mein Haus, daß du mein so gedenkest?" Dem Sohn war diese Ge- sinnung der Leitstern seines Lebens geblieben. Er pflegte sich in solchen Stunden mit dem entzückendsten Humor in die Erinnerung vergangener Leiden zu versenken. Sechs Thaler bildeten das Kapital, mit welchem der junge Künstler die Akademie bezog. Er wohnte in einem kleinen einstöckigen

5. Deutsche Prosa - S. 204

1900 - Gera : Hofmann
204 Hermann Hettner. Häuschen auf der Oberseergasse; er teilte seine Stube mit seiner Wirtin, einer alten Waschfrau; seine Schlafkammer war unter dem niedrigen Dach ein kleiner Holzverschlag, im Sommer erstickend heiß und bei schlechter Witterung nicht einmal hinlänglich gegen Regen und Schnee geschützt. Des Mittags hatte er nichts zu essen, als Obst und Butter- brot; nur am Sonntag fand er bei einer armen Tante in der Friedrich- stadt ein dürftiges Fleischgericht. Aber die Fortschritte in der Akademie, die er mit leidenschaftlichem Eifer besuchte, waren schnell und erlangten die allgemeinste Anerkennung. Aus der untersten Klasse, in welcher die meisten Schüler zwei Jahre, viele noch länger zu sitzen pflegten, wurde er bereits nach neun Monaten in den Gipssaal versetzt. Auf der Ausstellung erhielt er die damals übliche Geldprämie von 25 Thalern. Das zweite Jahr war mit demselben Erfolg gekrönt; nach elf Monaten rückte er in den Aktsaal vor und erhielt wieder die Prämie. Sein wackerer Strebensgenosse und inniger Freund war Julius Thäter, jetzt Professor der Kupferstecherkunst in München, der ebenfalls ein Meister ersten Ranges in seiner Kunst geworden ist. Endlich hatte sich die äußere Lage etwas besser gestaltet. Der junge Künstler hatte die Aufmerksamkeit der Kunstfreunde erregt, seine liebenswiirdige Persönlichkeit gewann ihm die Liebe aller. Es wurden ihm fast für alle Tage der Woche Freitische angeboten; durch Unter- richtgeben und kleine Nebenarbeiten gelang es auch, für eine etwas be- haglichere Wohnung sorgen zu können. In diese Zeit füllt das erste fröhliche Ausschauen nach einer tieferen und allgemeineren wissenschaft- lichen Bildung, durch welche Rietschel in späteren Jahren sich vor vielen, selbst berühmten Künstlern sehr vorteilhaft auszeichnete, und welche leider jetzt die meisten Akademieschüler sträflich vernachlässigen, in der aberwitzigen Meinung, daß die Bildung ihre Naivetät beeinträchtige. Zum erstenmal lernte er Goethe, Schiller, Shakespeare und die alten Dichter mit verständnisvollster Bewunderung kennen. Ein vorgerückterer junger Künstler, Milde aus Hamburg, führte Rietschel in diese neue Welt ein. Thäter und einige Monate hindurch auch der Landschafter Preller aus Weimar, der aber bald Dresden verließ, nahmen an diesen Studien den innigsten Anteil. Trotz alledem lagerten über der Aussicht in die Zukunft nach wie vor die düstersten Sorgen. Es konnte dem talentvollen Jüngling nicht lange verborgen bleiben, daß sich die Akademie im kläglichsten Zustand befand. . . . Noch hatte sich Rietschel nicht für einen bestimmten Kunstzweig entschieden. Er dachte daran, Maler zu werden, aber er war ohne Hilfe und Rat. . . Ein günstiger Zufall wurde entscheidend. Der Minister Graf von Einsiedel suchte zur Vergrößerung seines Hütten- werkes in Lauchhammer einen geschickten Modelleur und entschloß sich,

6. Kleines Realienbuch - S. 74

1895 - Gera : Hofmann
74 deni ein uralter Rosenstock sich aufrankt, Göttingen, die freundliche Universi- tätsstadt, Klaus that, die Bergstadt, Lüneburg an der Heide, Harburg das Gegenüber von Hamburg, Celle, Stade, Osnabrück, Aurich und Emden? Wodurch sind die ostfriesischen Inseln Borkum und Norderney bekannt? 23 Die Provinz Hessen-Unstarr. 1—3. Hessen-Nassau liegt zwischen Werra und Rhein und wurde 1866 aus Kurhessen, Nassau und der freien Stadt Frankfurt a. M. gebildet. Sie ist an Fläche, wie Schleswig-Holstein an Einwohnerzahl, die kleinste Provinz. (Grenzen?) 4. Die Provinz ist gebirgig, von dem hessischen Berglande, dem Westemva^ und dem Taunus mit dem Niederwald durchzogen. Aus ^?M??m^W!gen gegenüber, steht das herrliche Nationaldenkmal. 5. Flüsse der Provinz sind Werra, Fulda, Eder, Lahn, Rhein und Main. — Wo entspringen, wie laufen und wohin münden sie? 6. Die Provinz hat die schönsten Wälder. Die Viehzucht ist ausgezeichnet. Einzelne Thäler liefern das köstlichste Obst und die trefflichsten Weine. Den Fleiß der Hessen auchin^Mmerm das Sprich- wort: „Wo Hessen und Holläme^eroeroei^lam^uemand etwas erwerben!" 7. Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden. Wo liegen: Kassel (72) mit den herrlichen Wasserkünsten und Wäldern auf Wilhelmshöhe, die Universität Marburg, das gewerbreiche Hanau (25), der alte Bischofssitz Fulda mit Bonifacius' Grabe, das schöne, vielbesuchte Wiesbaden (65), das altberühmte Frankfurt a. M. (200)? Frankfurt war das Kaufhaus der Deutschen und durch seine Messen in aller Welt berühmt. In dem Römer, d. h. dem Rathause, wurden die deutschen Kaiser gekrönt. Der berühmteste Sohn der Stadt ist der große Dichter Goethe. Ihm und dem Er- finder der Buchdruckerkunst, Gutenberg, sind schöne Denkmäler errichtet. 24. Die Provinz Westfalen. 1—3. Westfalen, das Land der „roten Erde", liegt zwischen Weser und Rhein, zum Teil im rheinischen Schiefergebirge, zum Teil rn der westdeutschen Tiefebene. Es hat fast >/i7 der Fläche und Vis der Bewohner Preußens. (Grenzen?) 4. 5. Gebirgsteile sind: Sauerland, Haarstrang, Teutoburger Wald; Flüsse: Weser, Eder, Ems, Sieg, Ruhr und Lippe. Wie liegen die Gebirgsteile, und wo entspringen, wie laufen und wohin münden die Flüsse? 6. Nördlich herrscht Landbau und Viehzucht, südlich Kohlen- und Eisen- industrie vor. Das Münsterland hat große Bauernhöfe, die von hundertjährigen Eichen umgeben sind. An der Ruhr liegen in der Erde unermeßliche Kohlenschätze. Wohl 100000 Bergleute finden hier Arbeit und Brot. Das Sauer - oder Süder- land birgt ungeheure Erzschätze. Bergbau und Fabrikthätigkeit stehen hier in höchster Blüte. 7. Die Provinz zerfällt in drei Regierungsbezirke: Münster, Minden und Arnsberg. Wo liegen: Münster (49) (Wiedertäufer und westfälischer Friede!), Minden (20), Bielefeld (Leinwandhandel), der Bischofssitz Paderborn, Dortmund (90) mit der uralten Femlinde, und Arnsberg? 25. Die Rheinprovinz. 1—3. Rheinland ist die westlichste und volkreichste preußische Provinz. Sie hat fast ll\3 der Fläche und über 1h der Bevölkerung Preußens. Der

7. Teil 16 - S. 256

1806 - Gotha : Ettinger
endlich (1738) gar entfernt, und Brühl stellte seitdem den ersten-Minister vor. Nicht leicht hat ein erster Minister das Unglück des ihm anvertrauten Staates um behutsamer befördert, als Brühl. Nur auf sein und seiner Familie und Hausgenossen Glück bedacht, wußte er sich die schönsten Herrschaften in Sachsen und Polen zuzueig, nen, verschaffte er sich und seinem Sohne die einträglichsten polnischen Kronämter, gab er jedem, der seine Livree einige Jahre ge, tragen hatte, eine einträgliche Stelle, ließ er die ansehnlichsten Bedienungen nur seinen Günstlingen zu Theil werden. Seine Reich, thümer ließen sich nichtschatzen, seine Pracht war aber auch mehr als fürstlich. In sei, nem Pallaste zu Dresden war das Auserle- senste von Kunstwerken, was man, des hohen Preises wegen, selbst in London und Paris nicht immer kaufte, zusammengehauft. Die Zimmer waren mit den köstlichsten Uhren aller Art, mit Statüen, Büsten, Medaillons, und Gemählden angefüllt. Die Schlösser der Thüren waren mit Gold eingelegt. Brühls Garderobe überstieg selbst die Grän- zen

8. Kleiner Handelsatlas für Lehranstalten, sowie zum Selbstunterricht - S. 1

1895 - Gotha : Perthes
ideimi* t^andelsatlas für Lehranstalten^ sowie zunr Selbstunterricht. 12 Kartenseiten mit 42 Darstellungen. Eine Ergänzung zu jedem geographischen Atlas. Begleitworte: Die wichtigeren Rohstoffe und Industrie-Erzeugnisse im Welthandel und -Verkehr mit besonderer Berücksichtigung der Handelswaren des deutschen Zollgebietes. von j)eml Langhaus. : «il. F. Grast} ! fìansàurg f frt*ën»fwr. 68. f Gotha: Justus Gerthes. W5.

9. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 231

1894 - Gera : Hofmann
6. Das Bild Karls des Großen; sein Tod. 231 einschlug und viele andere Vorzeichen, die aber der Kaiser nie achten wollte, hatten, glaubte man, seinen Tod seit etlichen Jahren verkündet. Der Leichnam wurde einbalsamiert und in der Marienkirche zu Aachen bestattet. Über dem Grabe errichtete man einen vergoldeten Bogen mit Karls Bilde und den Worten: „Hier unten liegt der Leib Karls, des großen rechtgläubigen Kaisers, der das Reich der Franken herrlich vergrößert und siebenundvierzig Jahre hindurch glücklich regiert hat. Er starb ein Siebziger im Jahre des Herrn 814, in der siebenten Jndiktion, am 28. Januar." In der Mitte des Achtecks des Aachener Doms, des ältesten Kerns dieser Kirche, bezeichnet eine flache Kalksteinplatte am Boden mit eingelegten Metallstreifen und der Metallinschrift „Carolo Magno“ heute die Stelle, unter welcher des Kaisers Gebeine geruht haben sollen. Fast zweihundert Jahre später, im Jahre 1000, ließ der phantastische Otto Iii., dessen leuchtendes Vorbild der große Karl war, das Grab desselben wieder öffnen, um seine irdischen Reste andächtig zu betrachten. Da die kühnen normannischen Seefahrer, welche wiederholt die nördlichen und westlichen Küsten Deutschlands mit ihren Plünderungszügen heimsuchten, auch Aachen nicht verschont und das Innere des dortigen Münsters verwüstet hatten, so hatte man die Erinnerung verloren, an welcher Stelle Karls Leib ruhte. Otto ließ jene Stelle aufsuchen und fand sie glücklich. Es war nichts mehr vorhanden als Gebeine und sonstige uuverweste Überreste, die in einem königlichen Sarkophage lagen. Das goldene Kreuz, welches an dem Halse hing, nahm er an sich mit einem Teile der noch nicht verwesten Gewänder, das übrige legte er mit großer Verehrung zurück und ließ das Grab wieder schließen. Fm Jahre 1165 ließ Friedrich Barbarossa die Gruft abermals öffnen und die Gebeine in einen neuen, mit Gold und Edelsteinen reich geschmückten Kasten bringen und, da Karl der Große vom Papste Paschalis Iii. heilig gesprochen war, vor dem Hochaltar zur Verehrung der Gläubigen aufstellen. Jener Kasten wird ebenfalls heute noch gezeigt. Bei einer dritten Öffnung durch Friedrich Ii. im Jahre 1215 wurden die Gebeine (Schädel, Armknochen und Hüfthorn) in eine kostbare silberne, mit Edelsteinen besetzte Truhe verschlossen, in welcher sie noch jetzt in der Sakristei aufbewahrt werden. Krone, Scepter und kaiserliche Gewänder wurden die Krönungsinsignien der deutschen Kaiser und werden heute noch in der kaiserlichen Schatzkammer zu Wien verwahrt, da sie bei Franz Ii. zum letztenmal in Anwendung kamen. Die Krone soll freilich nicht von Karl dem Großen herstammen, sondern erst dem elften Jahrhundert angehören. Drei Jahre vor feinem Tode hat Karl, „damit ein jeder wisse, was ihm zukomme, und nicht Streit und Hader wegen der Teilung entstehe", sein Testament über die fahrende Habe gemacht. Alles Geld, Geräte und Kostbarkeiten wurden in drei gleiche Teile geteilt, von denen die beiden ersten zu gleichen Teilen unter die 21 Erzbischöfe des Reiches — darunter die von Mainz, Köln, Salzburg, Trier, — zur Verteilung an die Kirche, das dritte Drittel aber zu vier gleichen Teilen unter die Kirche, die Söhne, Töchter und Enkel, die Armen und die Palastdienerschaft verteilt werden solle. Der Erlös der zahlreichen kostbaren Bücher sollte ganz für die Armen bestimmt fein.

10. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 48

1890 - Gotha : Behrend
48 Bilder vom deutschen Rhein. Vom Johanniskäferlichen lautet ein Volksreim: '8 fliejt e fyri's mannet rum, iwwer hauj (Haag) un hecke, het e guldi's ladernel, drum kann si's uidd verstecke. Fyri's mannet uffm bauj, gib merr dien ladernel au! Vom Mann im Monde singt man: Wellemännle im mond, guck e bissei erunter! Guck in alli stuewwe 'nien, gell (gelt) es nimmt di wunder? Wirf dien leiterle 'era grattel driwwer 'nunter, vorne 'ra, hinte 'ra, iwwer all! stange; wenn du mit spiele witt, muescb mer's Lifsele fange. Das Erwachen und die Entwickelung des städtischen Lebens und Geistes hat früh dem deutschen Elsaß seine eigentümlichen Vorzüge ver- liehen. Aber das Bild, welches frühere Jahrhunderte von den städtischen Verhältnissen zeigen, ist in neuerer Zeit gänzlich verändert. Es mag Wunder nehmen, auch in diesem Lande einer so ausge- dehnten Zerstörung der Denkmäler der alten Zeit zu begegnen, da es doch in den Zeiten, wo die Franzosen die Pfalz verwüsteten, wo sie am Rhein, dem Neckar, der Mosel, der Nahe und der Lahn so zahlreiche Burgen und Städte zerstörten, von Kriegsstürmen frei war. Aber manches war fchon während der elsässischen Landesfehden, im Bauern- kriege und dann im dreißigjährigen Kriege gefallen, und eine unzählige Menge vou Kunstdenkmälern aller Art erlag dem rasenden Vernichtungs- triebe der französischen Revolution. Vom Jahre 1793 an haben die Franzosen im Elsaß mit einer Wut, die uur der Haß gegen die Zeugen der alteu deutschen Kultur des Landes erklärt, Burgen zerstört, Kirchen geschändet, Bildwerke und Malereien vernichtet, geschichtliche Denkzeichen getilgt. Man wähne nicht, in den alten Reichsstädten noch jetzt den Glanz und die Kunst alter Zeiten zu finden, in den alten Kirchen und Klöstern noch jetzt jene Fülle von Gemälden und Bildwerken anzutreffen, die frommer Sinn einst hier gestiftet. Wo ist die stolze, herrliche Kaiser- bürg hin, welche die Hohenstaufen zu Hagenau gebaut, über deren Thor die gewaltigen Männer demutsvoll geschrieben hatten: „Gott die Ehre?" Weithin über die Wipfel des Reichswaldes hinaus schaute d.r Kaiseraar; in kostbarer Kapelle waren die Kleinodien des Reichs niedergelegt, und in den prächtigen Hallen eines Friedrich Ii. fanden Dichtung und Kunst, Musik und Gelehrsamkeit Pflege und Ehre. Die Wogen der Zeit waren über- dies Schloß, nicht ohne ihre Spur zurückzulassen, dahingestürmt, doch stand es noch herrlich da, als im Jahre 1678 der französische Marschall Creqni die Feuerbrände an die deutsche Reichsstadt Hagenau legen ließ. Die Trümmerhaufen der Burg, die das Feuer nicht gänzlich verzehren
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