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^6. Die Ruinen von Babylon.
hoch und etwa 13 m dick; 250 gewaltige Türme überragten sie. Die
Stadt hatte einen Umfang von etwa acht deutschen Meilen. In der
Mitte erhob sich der fast 200 m hohe Belusturm, auf dem die Priester
astronomische Beobachtungen anstellten. Weithin sichtbar waren die
schwebenden Gärten der Semiramis. Auf gewölbten Hallen erhoben
sich mehrere Terrassen. Auf einer Unterlage von Steinplatten, Asphalt
und Bleiplatten war so hoch die Erde aufgeschüttet und mit Mauerwerk
eingefaßt, daß die größten Bäume darin wurzeln konnten. Darauf er-
hob sich eine zweite und dritte Terrasse. Ein Springbrunnen auf der
obersten versorgte die weite Anlage mit Wasser. Zwischen den Palästen
und Häusern der Stadt dehnten sich Gärten, Felder und Jagdgründe
aus. Ähnlich war Ninive, von dem man neuerdings mehrere Königs-
paläste als Mittelpunkte der Stadtviertel ausgegraben hat.
2. Die Religion der Chaldäer (wie man die Herrscherfamilie,
die Priester und auch wohl alle Bewohner nannte) war Sterndienst.
Der Sonnengott hieß Bel (Baal). Der Belusturm war sein Tempel.
Die Priesterwürde vererbte sich vom Vater auf den Sohn. Die Ver-
ehrung der Götter war mit allerlei Ausschweifungen verbunden.
3. Die Kultur, die sich schon im grauen Altertume entwickelte,
wird durch die ausgegrabenen Reste bezeugt. Die Bauwerke, be-
sonders die zum Schutze des offenen Landes, waren riesenhaft; man
, führte sie aus gebrannten, durch Asphalt verbundenen Backsteinen auf.
Der sehr ergiebige Landbau wurde durch treffliche Bewässerungs-
anstalten unterstützt. Unter den Gewerben zeichneten sich die Weberei
und die Purpurfärberei aus. Der Handelsverkehr durch Schiffe und
Karawanen war bedeutend. Unter den Wissenschaften blühte besonders
die Astronomie, die aber in Astrologie oder Sterndeuterei ausartete.
Unsere Einteilung des Jahres in Tage, Wochen und Monate, die Zer-
legung der Stunde in 60 Minuten, der Minute in 60 Sekunden und
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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215
In derselben Zeit, da sich die Vorstellungen von der Erde wandelten, vernderten die astronomischen Entdeckungen des Copernicus^) (f 1543) auch die von der Stellung der Erde innerhalb der Welt.
Schlu.
Das Mittelalter, aus der Verbindung der Germanen mit der rmisch-christlichen Welt hervorgegangen, ging zu Ende, als diese Verbindung sich wieder lste. Nachdem die Herrschast des ppstlichen Roms auf staatlichem Gebiet von den sich selbstndig fhlenden Nationen zurck-gewiesen war, begann das deutsche Volk endlich auch auf religis-kirchlichem sich von den rmischen Formen loszusagen. Weder die Priester-liche Herrschaft (rmische Hierarchie) noch die dem lebensmden Altertum entlehnte Askese fand man in dem Evangelium, aus das man zurckging, be-grndet: dagegen entsprach die unmittelbare Hingabe des Einzelnen an Gott, wie sie das ursprngliche Christentum verlangt, und die wiederhergestellte Harmonie zwischen Geist und Krper dem auf das Individuelle gerich-teten Geiste und dem noch lebensfrohen Gemte des deutschen Volkes. Der Glaube fhrte die Einzelnen wieder unmittelbar zur Gottheit, die Sitt-lichkeit verpflichtete alle wieder zu denselben Gesetzen. Es srug sich, ob die andern europischen Nationen der von Deutschland aussenden Bewegung Z folgen wrden; da trat dem protestantischen Grundsatz freier, indivi-dueller Entwicklung auf religisem Gebiete der auf romanischem Boden er-wachsene Jesuitenorden mit dem Grundsatze unbedingten Gehorsams entgegen. Der unvereinbare Gegensatz des protestantischen und jesuitischen Grund-gedankens beherrscht zunchst die neue Zeit. * 4^'
1) Nikolaus Copernicus geb. 1473 zu Thoru, gest. als Kanonikus zu Frauenburg 1543. Der Druck seines grundlegenden Werkes (de revolutionibus orbium caelestium) wurde kurz vor seinem Tode vollendet. Das copernicanische System wurde von Joh. Kepler (geb. 1571 in der Stadt Weil in Wrtemberg) zur Unumstlichkeit erhoben; K. war 16011626 kaiserlicher Mathematiker in Prag; er starb in Regensburg während des Reichstags 1630. Gleichzeitig fand der Italiener Galilei (15641642) das copernicanische System durch seine Beobachtungen besttigt. Giordano [bfchorba'no] Bruno (geb. um 1550 zu Nola, gest. 1600 zu Rom auf dem Scheiterhaufen) lehrte bereits, da die Fixsterne Sonnen seien und das irdische Sonnensystem eines von unendlich vielen Sonnensystemen.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
222
schein entsprechende Ansicht ist die des Ptolemäns (140 v. Chr.),
jene die des Kopernikus (1543). — Woraus schließen wir, daß
sie sich von Westen nach Osten bewegt? (Bewegung im Eisenbahn-
Zug!).
Beweise für die Rotation der Erde:
1. Es ist unglaublich, daß die so weit entfernte Sonne sich
in 24 Stunden um die Erde drehen sollte.
2. Die nach dem Äquator strömenden Winde (Passate) er-
fahren eine Ablenkung, und zwar auf der nördlichen Halbkugel
nach rechts, auf der südlichen nach links; die vom Äquator
ausgehenden Luftströmungen werden nach der entgegengesetzten
Richtung abgelenkt (Wind beim Eisenbahnzug und beim Lausen!).
3. Von großer Höhe fallende Körper weichen von der senk-
rechten Richtung etwas östlich ab.
4. Foncaults Pendelversuch: Die Schwingungsebene eines
schwingenden Pendels dreht sich im Laufe längerer Zeit über
der Erde (d. h. eigentlich steht sie still und die Erde bewegt
sich unter ihr weiter; Versuch mit der Zentrifugalmaschine).
5. Die anderen Weltkörper besitzen auch eine Rotation (für
die Sonne siehe § 210).
Durch die Rotation der Erde um ihre Achse entsteht also Tag
und Nacht!
Über die Dauer der Rotation siehe unten.
tz 207.
Die zweite Bewegung der Grde.
Die Erde bewegt sich zweitens wie alle anderen Planeten um die
Sonne (Revolution); auch von Kopernikus^) aufgestellte Ansicht
(zuerst von Aristarch von Samos, 270 v. Chr.).
Die Revolution der Erde erklärt die scheinbare jährliche Bewegung
der Sonne (am Horizont) ganz einfach und ungezwungen.
Beweis für die Revolution der Erde ist die Aberration des
Lichtes (Bradley, 1747): wir sehen einen Stern am Himmel nicht in
der Richtung, in der er steht, sondern etwas nach Osten verrückt, was
sich nur aus einer Bewegung der Erde von Westen nach Osten (und
Nikolaus Koperuikus (1472—1543), Domherr zu Frauenberg bei Königs-
berg; fem Hauptwerk ,.De revolutionibus" erschien in seinem Todesjahr. Einen
eigentlichen Beweis konnte er für seine Lehre noch nicht finden, sie fand deshalb
und auch aus religiöser Kurzsichtigkeit heftigen Widerspruch.
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264
Ferdinand Cohn.
kommen haben. Gleich den Bienenzellen umschließen auch die Zellen
der Pflanzen einen inneren Hohlraum, welcher von regelmäßigen
Wänden ringsum begrenzt und mit Säften gefüllt ist. Aber auf-
fallender Weise fanden die Entdeckungen der Väter der Pflanzenanatomie
kein Verständnis unter ihren Zeitgenossen; sie regten zu keiner Nach-
folge an, die Kunst mikroskopischer Beobachtung wurde nicht weiter
fortgebildet, und hundert Jahre später war sie so gut wie verloren
gegangen. Erst seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts wurde wieder
mit Hilfe des Mikroskops der Bau der Pflanzen gründlicher durchforscht,
als je zuvor, und seit dem dritten Jahrzehnt wurde das inzwischen
außerordentlich vervollkommnete Mikroskop auch zur Lösung entwicke-
lungsgeschichtlicher Probleme zu Hilfe gezogen.
Die erste Aufgabe, welche das Mikroskop zu lösen hatte, war, wie
wir schon bemerkt, die Entstehung des Pflanzenkeims. Wir können hier
nicht alle die einzelnen Phasen verfolgen, durch welche unter wett-
eiferndem Zusammenarbeiten zahlreicher Forscher und nach mancherlei
Fehlgriffen und Abwegen endlich Schritt für Schritt der geheimnisvolle
Vorgang aufgehellt wurde, wie im Innern der Blüte, eingeschlossen von
den Geweben der Samenknospe, die Erzeugung eines neuen Pflanzen-
wesens sich vollzieht. Das Ergebnis war: daß jede Pflanze, von der
Palme und Eiche bis zum niedersten Grase, zuerst als eine einfache
mikroskopische Zelle erscheint, welche durch einen wunderbaren Ge-
staltungsakt ins Dasein tritt. Das war eine hochwichtige Entdeckung;
ist ja doch die Entstehung eines neuen lebenden Wesens eine Neu-
schöpfung; jetzt zeigte sich, daß das Geheimnis der Schöpfung in der
Erzeugung einer Zelle ruht. Die Zelle selbst aber erscheint dem tiefer
eindringenden Auge des Forschers in der Gegenwart nicht mehr als
das einfache Saftbläschen, sondern als ein Organismus von kompli-
zierter innerer Einrichtung, der niemals von selbst entsteht, sondern
immer nur als Tochter von einer Mutterzelle geboren wird; gerade
bei der Fortpflanzung der Zellen haben uns die Entdeckungen der
letzten Jahre eine ungeahnte Folge innerer Bewegungen, erregt von
geheimnisvollen Kräften, enthüllt.
Nachdem das Problem der ersten Entstehung der Zellen feiner
Lösung nahe gebracht worden war, blieb noch das zweite Problem:
wie entwickelt sich aus der ersten Zelle die zusammengesetzte Pflanze
mit ihren mannigfaltigen Organen, deren jedes wieder aus zahllosen
Zellen besteht? Das Mikroskop gab auch hierüber Aufschluß: quer
durch den inneren Raum jener ersten Zelle zieht sich eine Scheidewand
und teilt denselben in zwei Kammern; jede dieser Kammern ist eine
Zelle für sich und teilt sich durch eine neue Scheidewand wieder in
zwei Abteilungen; indem Scheidewand auf Scheidewand sich zieht, ent-
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Cohn Ferdinand
Ul Frankreich. 39
5. Sie schwächen ihre Macht durch Thei-
lungen und innerliche Kriege.
Schon Chlodowigs vier Söhne theilten die Mo- 511
narchie Die Brüder ermordeten Ch lodo-
mirs älteste Söhne, und steckten den jüng-
sten in ein Kloster. Childebert I tödtete sei-
nen Schwager, den westgothischcn Amalrich.
Chlotar i vereinigte auf kurze Zeit wieder die ?)8
ganze Monarchie.
Seine 4 Söhne theilten abermahls, und wü-
theten gegen einander durch Mord und Krieg. 6iz
Hieran hatte dre westgothische Brunehild groß-
ßen Antheil.
Dagobert Ii (der die fränkische Monarchie al-
lein beherrschte ) bekriegte Slaven und Weft-
gvthen, und bewies sich gegen die Geistli-
chen sehr freygebig.
Seine zwey Söhne theilten abermahls. 638
6. Sie geben sowohl dadurch, als durch die
Vernachlässigung der Regierung, ihren er-
sten Staatsministern Gelegenheit, die Herr-
schaft an sich zu reisten.
Die fränkischen Könige hatten die Güther, die
sie eroberten, unter ihre Lehnsleute ausge-
theilt. Hierdurch entstanden Herren ( Baro-
nen), welche die Nationalversammlung aus-
machten.
Die. fränkischen Könige lebten auf ihren Land-
güthern. Ihr vornehmster Diener war
der Vorgesetzte ihres Hofgesindes, der Hof-
meister (majar domiis). Dieser Hofmeister
stellte bald den ersten Minister und den Ge-
neralfeldmarschaü vor.
Die Bischöfe hatten ihr Ansehn so hoch getrie-
den , daß sie bey der Nationalversammlung
die ersten Stimmen ablegten.
E 4 Dg
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Verlag von Theodor Hofmann in Gera.
Historische (Sebichte.
Fr Schule und Haus ausgewhlt von Fr. Polack.
(Lin Anhang zu jedem tehrbuch der Weltgeschichte.)
gr. 8. Preis geb. 60 Pf.
/.Welch' groe Bedeutung die historischen Gedichte fr den Geschichtsunterricht haben, das hat die Padagogik langst anerkannt. Sie erhhen die Anschaulichkeit des Unterrichts und erwecken in den Schulern eine lebhaste Teilnahme an historischen Personen und Ereignissen. Hier ist eine bor-zugliche Sammlung solcher Gedichte von zugleich klassischem Wert. Im ganzen fmb es deren 204, n. z. 41 zur Geschichte des Altertums, 86 zur Geschichte des Mittelalters und 77 zur Geschichte der Neuzeit. Die Ausstattung des Buches ist sehr schn, der Preis sehr niedrig."
(Monatsblatt d. evang. tehrerbundes.)
, , . . , ''ie Sammlung zeichnet sich dadurch vor vielen hnlichen aus, da sie nicht gedanken-los dieselben, endlos abgehaspelten Gedichte aus ihren Vorgngerinnen herausnimmt, sondern neu zusammengestellt ist und Neues bercksichtigt. Die fleiige Benutzung Linggs, dessen Balladen wie fr einen solchen Zweck geschaffen sind, ist ein Verdienst. Da der Versaffer bei seiner Auswhl guten Geschmack bekundet, so zieht die Sammlung auer durch die Frische, auch durch die Harmonie des Zusammengestellten an." (Nord und Sd.)
Goschichksjiabellen
fr Hhere Mdchen- im Mittelsleuten.
In zwei Rursen bearbeitet von
K. Zander, R^wr.
Zweite veresserte Auflage. Jreis 35 ^f.
Diese Geschichtstabellen sollen im groen und ganzen diejenigen Zahlen und Daten geben, welche in hheren Mdchenschulen und auch in mittleren, die sechs Schuljahre dem Geschichtsunterricht widmen, als feststehender Kanon einzuprgen sind.
~--Die Zahlen und Daten sind in zwei Kurse zerlegt, doch so, da der Ii. Kursus
die Zahlen des I. wieder aufnimmt. Der I. Kursus mit 3 Stufen ist fr die 3 ersten Jahre des Geschichtsunterrichts berechnet, in welchen Biographien und Einzelschilderungen und zwar im 1. Jahre aus der alten, im 2. aus der mittleren und im 3. aus der neueren Geschichte gegeben werden; der Ii. Kursus fr die folgenden 3, resp. 4 Schuljahre, in welchen die Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit im Zusammenhange behandelt wird. Der 1. Stufe des I. Kursus sind die aller-wichtigsten Zahlen aus der braudeuburgisch-preuischeu Geschichte hinzugefgt, teils als Ergnzung, teils zur Fortfhrung der auf der frheren Stufe behandelten geschicht-lichen Heimatsbilder. Nach des Verfassers Ansicht ist berhaupt die brandenburgisch-preuische Geschichte von der Stufe an, wo sie im Anschlu an die Heimatskunde zuerst auftritt, auf_ jeder folgenden Klasse in entsprechender Weise weiter fortzufhren, damit m der Geschichte des eignen Volkes schon von unten auf ein beschrnktes, aber sicheres Wissen erzielt und die bekannte und oft gergte Unwissenheit in derselben endlich beseitigt werde. In der zweiten Auflage sind der Vertiefung wegen mehrere Zu-stze eingefgt und namentlich die Thtigkeit der hervorragenden Regenten, besonders der preuischen, in den Hauptzgen charakterisiert worden.
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97
Geldunterstützung von 200,000 Pfund. Schon
vor sechs Zähren (1741) war vom Unter?
Hause die Unterhaltung von 60,000 Mann
zum See? und Landdienst genehmigt worden;
auch hatte man (1738) mit Dänemark die
Stellung von 6000 Mann verabredet. Jetzt
stieg die Zahl der zum Dienste bestimmten
Mannschaft auf 70,000 Köpfe.
Wahrend daß ein deutscher Kurfürst, als
König von Großbritannien, sich zur thätigen
Unterstützung der Marie Theresia rüstete,
griffen sie zwey andre von diesen Kurfürsten,
der König Friedrich Ii von Preussen, und
der Kurfürst Karl Albrecht von Dauern, nur
vermuthet an, um ihr einen Theil der vom
Vater geerbten Länder zu entreissen. Der
preussische Friedrich, der Sohn Friedrich
Wilhelms I *), der jetzt seine glänzende
Laufbahn begann, wurde in seiner ersten
Jugend von lauter Franzosen gebildet. Seine
Kinderfrau, de Roucoules, war eine Frau?
zösin, der erste Lehrer, den er im vierten
Jahre erhielt, Duhan de Jandon, war ein
Frau?
*) Theil xv, S. 37t.
Gallettj Weltg. i6r Th. G
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Wilhelms Friedrich Wilhelms Roucoules Duhan_de_Jandon Gallettj_Weltg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
8
Einleitung.
zu Gesicht bekommen, oder es muß, binnen 24 Stunden, überall
auf der Erde einmal Morgen und Abend, einmal Tag und Nacht
seyn. Eine Ausnahme davon machen die Gegenden um die Pole, -
wo die Sonne in dem einen halben Jahre Wochen und Monate
lang beständig über dem Horizonte bleibt, und im andern halben
Jahre eben so lange unter demselben verweilt, so daß die Polar-
gegenden Wochen und Monate lang Tage und Nachte haben.
Dem Scheine nach bewegt sich die Sonne nebst den Him-
melskörpern jährlich um die Erde, und die letztere steht unbeweg-
lich in der Mitte unsers Planetensystems. Wirklich glaubten dies
die altern Astronomen, und diese Ansicht heißt das P tolo mai-
sche System, nach einem Aegyptischen Astronomen, Narnens
P tolo maus, der im zweiten Jahrhunderte nach Christi Geburt
lebte, so benannt. Nach demselben nimmt die Erde den Mittel-
punkt ein und ist allein unbewegt; um diese bewegen sich in sie-
den Bahnen: der Mond, Merkur, die Venus, Sonne, der Mars,
Jupiter und Saturn. Um alle bewegen sich in einer achten Bahn
die Fixsterne. Nicolaus Copernikus, 1472 zu Thorn in
Preußen geboren, ein berühmter Astronom, erkannte die Unzuläng-
lichkeit dieses Systems für die Bewegung der Himmelskörper, und
ward der Stifter des Copernikanischen Systems, wonach
die Sonne in der Mitte steht und keine andere Bewegung als eine
24stündige um ihre eigene Achse hat, dagegen um dieselbe sowohl
die Erde, als alle andere Planeten sich bewegen. In der That
ist es auch wahrscheinlicher, daß die eine Million mal kleinere
Erde sich um die Sonne bewege, als umgekehrt. Dieses System
ist demnach jetzt allgemein angenommen, wiewohl es im Anfange
vielen Widerspruch und Gegner fand. Zu diesen gehörte der Astro-
nom Tycho de Brahe, geboren 1456 in der Schwedischen Pro-
vinz Schonen, der ein drittes wenig genügendes System aufstellte,
wonach zwar die übrigen Planeten, außer der Erde sich um die
Sonne bewegen, diese aber sich um die unbewegliche Erde bewe-
gen soll.
Uebrigens ist die Bahn, worin die Erde und alle Planeten
sich um die Sonne bewegen, keine kreisrunde, sondern eine läng-
lich runde oder eine Ellipse. "Diese Entdeckung verdankt die Erd-
kunde dem großen Astronomen und Physiker Keppler, geboren
zu Weil im Königreiche Würtemberg 1571 und zu Regensburg im
Königreich Baiern 4 650 gestorben. Auch entdeckte derselbe, daß
die Planeten in. der Nähe der Sonne sich geschwinder bewegen, als
in der Entfernung von derselben, und daß die Punkte der Son-
nennähe und Sonnenferne nicht immer die nämlichen bleiben, son-
dern jährlich uni mehrere Sekunden von Westen nach Osten vor-
wärts rücken.
Bei der lährlichen Bewegung der Erde um die Sonne, hat
die Erdachse eine schiefe Stellung gegen ihre Bahn, d. h. statt
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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