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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 282

1836 - Eisleben : Reichardt
282 Iii. Südamerika. müse, auch Bataten und Moniok, Pfirsichen sehr häu» ftg in den Pampas, Oliven, edle Südfrüchte, Wein, Tabak, Baumwolle, Waldungen in einigen Gegenden, in andern herrscht gänzlicher Mangel daran. Von Me, tallen giebt es wenig Gold und Silber, Kupfer, Blei und von andern Mineralien Salpeter und Salz in Menge, da sowohl viele Flüsse und Seen als auch das Erdreich in den Pampas sehr salzreich sind. So schießt z. V. an dem Ufer des Salzsees Beberero das schönste weiße Salz in Würfeln an. Die Einwohner bestehen aus Europäern und deren Abkömmlinge (Kreolen); Indianern, wovon ein Theil etwas civilisirt ist und das Christenthum ange, nommen hat, der andere Theil in völliger Unabhän- gigkeit ein nomadisches Leben in den Pampas führt und öfters feindliche Einfalle in dre angränzenden Distrikte macht; und aus Mischlingen, worunter die Gauchos (spr. Ga-utschos), welche als rohe Viehbirten in den Pampas leben und fast immer zu Pferde sind, sich durch ihre Geschicklichkeit im Einfängen der wilden Thiere mit dem Lazo (spr. Lasso) oder der Niemenschlinge aus- zeichnen. Neger und Mulatten sind nur in geringer Zahl vorbanden. Die ganze Zahl der Einwohner, ohne die unabhängigenindianer, beträgt gegen 700,000. Die herrschende Religion ist die katholische. Landbau, Indu« strie und wissenschaftliche Bildung sind noch sehr zurück. Blühender ist der Handel, vorzüglich zur See. Dieses Land, früher eine Kolonie der Spanier, bil> der jetzt einen aus 14 unabhängigen republikanischen Staaten bestehenden Bundesstaat, an dessen Spitze ein Präsident sich befindet. Buenos Apres, Hauptstadt des ganzen Bundesstaates und des Staates Buenos Apres, welcher der mächtigste und be- deutendste unter den einzelnen Staaten ist, westlich von Monte- video, am rechten Ufer des la Plata, sehr regelmäßig gebaut, mit einer Universität, sehr bedeutendem Handel und 80,000 Ein- wohnern. — Eordova, Stadt, nordwestlich von Buenos Ap- res, im Innern gelegen, treibt Maulthierhandel. — Mendo- za, wohl gebaute Stadt, südwestlich von Cordova, an der Ost- seite der Anden, über welche von hier ein Hauptpass nach der Hauptstadt von Chile führt, treibt starken Handel mit dein in dasrger Gegend erzeugten vortrefflichen Weine.

2. Das Mittelalter - S. 105

1889 - Gotha : Perthes
105 D. Per Streit der Staufer mit dem Wapsttum um die Weltherrschaft. a) Her Aufschwung des Kaisertums (Bis zum Tode Heinrichs Vi.). Friedrich I., Barbarossa. (1152uso.) l) Die Aufrichtung der deutschen Macht in Italien (ron-calische Beschlsse und Zerstrung Mailands). Ehe sich ppstlicher Einflu geltend machen konnte, whlten die Fürsten den Neffen Konrads Iii., Friedrich (Iii.) von Schwaben, zum Könige, der den groen hadernden Geschlechtern durch Geburt gleichmig angehrte. Dessen ganzes Streben war von Anfang an auf die Herstellung der alten Reichs macht in Italien gerichtet; hier hatte der durch die Kreuzzge gesteigerte Verkehr volkreiche und mchtige Kommunen (vgl. S. 100) geschaffen; insbes. hatte die fruchtbare Poebene, in welche der Handel von den groen Stapelpltzen des Mittelmeeres, Genua, Pisa (a. und. Arno), Venedig, einstrmte, sich mit aufblhenden Stdten bedeckt, die indes in ununterbrochener gegenseitiger Fehde begriffen waren; allen voran stand Mailand, das die ganze Landschaft zwischen Ticino [titscht'no] und Adda, Comersee und Po beherrschte und die kleineren Städte Como und Lodi zerstrt hatte. Noch war der Friede in Deutschland wenig befestigt, da unternahm Friedrich mit einem nur geringen Heereden ersten Zug nach Italien (11541155) zur Erwerbung der Kaiserkrone (Rmerzug). der Mailand, das zu der geforderten Herstellung von Lodi und Como sich nicht entschlieen konnte, sprach er den Bann aus, rckte aber, zu schwach zu einem Angriff, der den Po weiter. Den Trotz einer kleineren Stadt, Tortna (nrdl. v. Genua zwisch. Apennin u. Po.), strafte er nach zweimonatlicher Belagerung mit Vernichtung. Cotno(_ i Q^ty/n/itio\ , P^Oiailard Alcssrnidria, Mmim

3. Das Mittelalter - S. 170

1889 - Gotha : Perthes
erfate leidenschaftlich tue Gemter und fhrte selbst zu dem Versuche. Rom wieder zum staatlichen Mittelpunkt Italiens, womglich der Welt zu machen. Denselben unternahm in Perbindung mit Gleichgesinnten ein junger Rmer. Cola di Rienzo. Im I. 1347 berief er das Volk nach dem Ka-pitol; Cola bernahm die Regierung unter dem Titel eines Tribunen und sandte Abgeordnete in die Städte Italiens, um sie zur Beschickung eines National Parlaments in Rom aufzufordern. Die wirren Zustnde in Neapel (seit 1345), wo Johanna I. ihren Gemahl Andreas von Ungarn <Bruder Ludwigs I.) durch Mord aus dem Wege gerumt hatte, begnstigten das Unternehmen. Der Zauber Roms wirkte in der ersten Zeit; die Ge-; sandten erschienen und begingen auf dem Kapital das Einheitsfest Jta-S '1^ liens. Eitelkeit raubte dem Cola bald alle Besinnung; indem er die Fürsten der Welt vor seinen Richterstuhl lud und an die Begrndung einer Welt-Herrschaft dachte, verlor er vollends den Boden der Wirklichkeit unter den Fen. Schwelgerei und Erpressnngen machten ihn verhat, soda er 1348 aus Rom entweichen mute; er lebte 2 Jahre als Einsiedler in den Abruzzen und erschien dann in Prag bei Karl Iv., um ihn zur Romfahrt aufzufordern. Von diesem ward er nach vignon dem Papste ausgeliefert, welcher ihn nach Italien zurcksandte, um mit seiner Hilfe sich Italien zu unterwerfen. Rom begrte den Tribunen jubelnd (1354), doch machte er sich bald wieder durch Unmigkeit und Gewaltthaten verhat und ward in einer Emprung gettet. Unter dem Fluche der Parteiung siechten die italienischen Gemeinden weiter dahin. Frevel und Treulosigkeiten 'aller Art vergifteten das ffentliche wie Privatleben immer mehr; in ihrer endlichen Erschpfung und Ohnmacht erlagen die Städte der Gewaltherrschaft einzelner, welche, wie die antiken Tyrannen, durch auswrtige Kriege und Begnstigung der Knste und Wissenschaften das Volk vom Staatsleben abzulenken und ihre Gewalt mit dem Mantel des Ruh-mes und Glanzes zu umkleiden suchten. C. Die Bildung von Gyrannenherrschaften und greren ttaite-nischen Staaten. In Oberitalien waren Venedig und Mailand die Mittelpunkte der Entwicklung. Seit den Kreuzzgen ein Weltstapelplatz und eine bedeutende Seemacht im stlichen Mittelmeer, wurde Venedig im 14. Jahrh. auch eine italienische Landmacht und erreichte im 15. Jahrh. seinett Hhepunkt. Das ganze Gebiet bis zum Gardasee (nrdl. v. und. Po) mit den Stdten Verona (a. d. mittl. Etsch), Padua (zwisch. Verona und Venedig) u. a. ward gewonnen. Die Einrichtung des auf Lebenszeit gewhlten Dux (Doge) und die regelmige Teilnahme bestimmter Geschlechter an der Re-gierung und Leitung der auswrtigen Politik gaben der venetianischen Staats-kunst Stetigkeit und feste Ziele. Die Blte des Handels und Verkehrs ver-shnte das Volk mit der Schreckensregierung der 10 Staatsinquisitoren (fett 1310), denen eine unbeschrnkte Macht innerhalb des Staates eingerumt war. Neben Venedig gewann im Norden Mailand unter dem ghibellinischen Geschlechte der Visconti, dem Heinrich Vii. die Reichsstatthalterschaft. Wenzel den herzoglichen Titel gab (an Johann Galeazzo V.), eine ge-waltige Territorialherrschaft in der mittleren Polandschaft. Im 15. ^ahrh. verwilderten die Visconti und befleckten sich mit Freveln aller Art. Nach dem Erlschen des Mannsstammes (1447) kam ein tchtiger Kriegsmann Franz Sforza, der Schwiegersohn des letzten Visconti, 1450 in den Besitz des

4. Das Mittelalter - S. 231

1889 - Gotha : Perthes
1512 Julius Ii. vertreibt im Bunde mit Venedig u. den Schweizern die Franzosen aus Italien. 1515-1547 Franz I. 1515 Franz I. erobert durch den Sieg der die Schweizer Sldner Mai-land zurck (vgl. Spanien unter Karl I. (V.) 4. Italien. Ausbildung grerer (Tyran-uen-)Herrfchafteu.renaissance des Altertums. Haus Anjon in Neapel erlangt nach d. Untergang der Staufer eine beherrsch. Stellung in Italien, kann dieselbe aber nicht behaupten. 1282 Sicilianische Vesper; das Haus Aragon besetzt Steien. Parteihader der Guelfen und Ghibellinen spaltet die stdtischen Gemeinden. 1309 (1316) siedelt das Papsttum nach Avignon der; die Guelfen schlieen sich fester an die Anjons an, die Ghibellinen suchen Hilfe beim deutschenkaisertum(Daute1-1321, durch seine gttliche Komdie der Begrnder einer nationalen (ita-lienischen) Sprache. 1310-1313 Heinrich Vii. in Italien. 1328-1329 Rmerzug Ludwigs des Baiern; ebenso bedeutungslos ist 1354 bis 1355 der Zug Karls Iv. In der gemeinsamen Liebe zum klassisch. Altertum gewinnt Italien eine gewisse Einigung. 1341 Petrarka wird auf dem Kapitol zu Rom zum Dichter gekrnt, der Herold der humanistischen Weltanschauung (f 1374); neben ihm steht Boccaccio (f 1375). 1347 Cola di Rieuzo wird Tribun in Rom; schwrmerischer Versuch, das republikanische Rom zum poli-tischen Mittelpunkt Italiens, ja der Welt zu machen. Die Blte der Renaissance des Altertums ist im 15. Jahrh. Ausbildung grerer Staaten: in Oberitalien Venedig (das Gebiet nrdl. vom Po, westl. bis zum Gardasee) unter einem Dogen und Mailand (die mittlere Po-landschast) unter den Visconti, seit der Mitte des 15. Jahrh. den Sforza; in Mittelitalien Florenz (das Gebiet des Arno) unter den Medi (Cosims und Lorenzo il Magnisico f 1492) u. der Kirchenstaat (das Gebiet des Tiber u. die nrdl. davon gelegenen Striche bis zum und. Po; in Unteritalien Neapel und. dem Haufe Aragon. Die Wirren Italiens führen die Einmischung des Auslandes herbei, vgl. Frankreich u. Spanien. Ii. Papsttum und Kirche im 14. und 15. Jahrh. Zurckweisung der ppstl. Herr--fchaft auf staatl. Gebiete; Ver-suche der Beschrnkung ppstl. Allgewalt auf kirchl. Gebiete; voller Absall des Papsttums von den Grundrichtungen der Mittelalter!. Kirche, der uuivers. Hierarchie und der christl. Askese. 1294-1303 Bonifatius Viii., erhebt in aller Schrfe den Anspruch der Herr-fchaft (weltl. wie geistl.) der die ganze Welt. (Bulle Unam Sanc-tam); zunchst leistet ihm das Haus Aragon in Sicilien erfolg-reich Widerstand. 1302.1303 Frankreich (Philipp Iv.) weist die ppstl Einwirkung auf den Staat zurck. 1305-1377 Babylonische Gefangenschaft der Kirche; bersiedlung des Papst-tums nach Avignon 1309 (1316). 1338 Beschlu des Kurvereins zu Reuse; die deutschen Kurfrsten weisen die ppstl. Einmischung in die Knigswahl zurck. 1366 Das englische Parlament weist endgltig die Ansprche Roms auf eine Oberhoheit zurck. Gleich-zeitig erfolgen Angriffe auf das geistl. Ansehen des Papstes vonseiten der Dominikaner und Fran-ciskaner; Wiclif versucht eine evangelische Reformation (t 1384). 1378-1417 Kirchenspaltung. 1409 Konzil zu Pisa; Erweiterung der Kirchenspaltung (3. Papst). 1414-1418 Konzil zu Konstanz; Feststellung des Grundsatzes, da den Konzilien die hchste kirchl. Macht inne wohne; Herstellung der Einheit der Kirche 1417 (Martin V.). 1415 t Hu; Absall Bhmens von der katholisch. Kirche (14191434 Hussitenkriege). Eine Reform der Kirche an Haupt und Gliedern kommt in Kon-stanz nicht zustande.

5. Die Geographie in der Volksschule - S. 125

1897 - Gera : Hofmann
B. Die pyrenäische Halbinsel. 125 mehrere Küstenländer, von denen die wichtigsten das Baske nland, Asturien und Galizien sind. Das Kettengebirge beginnt am Westrande der Pyrenäen, läuft in geradlinigem Zuge der Küste parallel, erreicht in der Mitte des Zuges seine größte Höhe und löst sich in Galizien in eine große Anzahl einzelner Ge- birgszüge auf. Die ganze Natur dieser Gebirgslandschaften ist wesentlich von der des Hochlandes verschieden. Die Einwirkungen des nahen Meeres mit den reich- lichen Niederschlägen, welche die Nordwestwinde auf den Gebirgsabhängen ablagern, die schneeigen, quellenreichen Gipfel der Berge veranlassen eine reiche Bewässerung des Landes, und diese ruft im Verein mit dem milden Klima einen frischen, üppigen Pflanzenwuchs hervor. Daher sind hier die Gebirgsabhänge mit reicher Laubwaldung und kräuterreichen Tristen bedeckt, die anmutigen Thäler aber zu ausgedehnten Obstanpflanzungen und Getreide- feldern verwertet. Ackerbau, Gartenbau und die einzelnen Zweige der Vieh- zucht sind daher hervorragende Nahrungsquellen der Bewohner. Die Gebirge sind reich an Mineralien. Namentlich sind die Stein- kohlenlager und Eisenlager in Asturien und im Baskenlande hervorzuheben, welche in jenen Ländern eine lebhafte Industrie hervorgerufen haben. Die hafenreiche Küste, welche besonders in Galizien reich gegliedert ist (weshalb wohl?), fordert zu Seehandel und Fischerei auf, und deshalb sind die dortigen Anwohner seetüchtige Leute, aber auch verwegene Schmuggler. Neben bedeutenden Seehandelsplätzen finden wir hier auch 2 bedeutende Kriegshäfen Spaniens, Corüna und Ferrol. Zusammenfassung: 1. Schildere Lage und Natur der nörd- lichen Küstenländer! 2. Sprich über Nahrungsquellen der dortigen Bewohner! b) Die Natur der nördlichen Küstenländer hat bei ihrer durch Gebirge und Meer abgeschlossenen Lage, den schwerzugänglichen, oft zu natürlichen Befestigungswerken gestalteten Gebirgsgruppen den Eroberungen der Römer und Mauren den wirksamsten Widerstand entgegengesetzt. Diese Länder bildeten daher stets den letzten Zufluchtsort besiegter Völkerstämme. Hier haben die alten Iberer erfolgreich gegen die Römer gekämpft, und die Basken singen dort heute noch von ihren Siegen über Augustus. Sie sind der letzte Rest der iberischen Nation und nach ihrer Sprache zu urteilen das älteste Volk Europas. Sie bewohnen das Baskenland und einen kleinen Teil der westlichen Pyrenäen. Ihrem Charakter nach sind sie die stolzesten aller Spanier, stolz auf ihre Abkunft und Sprache, stolz auf ihr Land und auf ihre alten Vorrechte und Einrichtungen. Sie halten zähe an ihren alten Sitten und Gebräuchen und zeigen glühende Vaterlandsliebe und

6. Die Geographie in der Volksschule - S. 124

1897 - Gera : Hofmann
124 X. Ausgeführte Unterrichtsbeispiele. Fruchtbarkeit. Solche Gebiete benutzt man zum Anbau von Weizen, Gerste und Erbsen. Das wichtigste Haustier des Landmannes ist das Maultier, so daß die Zucht dieser Tiere weit verbreitet ist. Die Gebirge, denen es an Waldbestand und schönen Thalbildungen nicht fehlt, sind besonders reich an Mineralien. Das andalusische Scheide- gebirge hat bedeutende Silber- und Kupfererzlager, und das Quecksilberberg- werk von Almaden ist weltberühmt. Trotz des Reichtums an diesen und anderen Mineralien wird die Ausbeute und gewerbliche Verwertung der- selben verhältnismäßig gering betrieben. Zusammenfassung: Sprich über Bodenbeschaffenheit und Pflanzenwelt des Hochlandes und die davon abhängigen Nah- rungsquellen der Bewohner! c) Obwohl das zentrale Hochland die geringste Bevölkerungsdichtigkeit der ganzen Halbinsel aufzuweisen hat (weshalb wohl?), nimmt es doch von altersher in Bezug auf Bevölkerungsverhältnisse und politische Zustände die erste Stelle unter allen Landschaften Spaniens ein. Der Kastilier zeigt in hervorragender Weise die Grundzüge des spanischen Volkscharakters in seinem Wesen: Nationalstolz, Vaterlandsliebe und todesverachtende Tapferkeit, Mäßig- keit, Gewissenhaftigkeit und Religiosität. Auch beherrscht er in sprachlicher Beziehung die Halbinsel. Hier auf dem zentralen Hochlande liegt die alte Hauptstadt der Halbinsel, Toledo, an dem Tajo, heutzutage der Sitz des ersten Prälaten des Reiches, des „Primas von Spanien." (Toledoklingen!) Hier liegt an einem wasserarmen Zufluß des Tajo auch die jetzige Haupt- stadt des Reiches, Madrid. Sie ist die am höchsten gelegene Residenz Europas und verdankt ihre Bedeutung nicht günstigen Naturverhältnissen, sondern dem Willen eines Herrschers, Philipps Ii. Als Sitz des Hofes, aller höchsten Behörden, vieler Institute für Kunst und Wissenschaft und als Knotenpunkt der Hauptverkehrsstraßen hat sich die Stadt zur ersten Stadt Spaniens emporgeschwungen. Sie hat fast V2 Mill. Einwohner. Südlich am Tajo liegt die schöne Sommerresidenz Aranjuez. Als Pflegestätten der Wissenschaft sind neben Madrid auf dem zentralen Hochlande zu nennen Sala- manca, dessen Universität im Mittelalter Weltruf hatte, und Valadolid. Zusammenfassung: Sprich über die Bedeutung des zentralen Hochlandes für Bevölkerungsverhältnisse und politische Zustände Spaniens! 4. Die nördlichen Küstenländer. a) Die nördlichen Küstengebiete am Golf von Biskaya durchzieht das Randgebirge der k a n t a b r i s ch - a st u r i s ch e n Kette, welches nach Süden zu die zentrale Hochebene abgrenzt, nach Norden aber in mehreren Gebirgsterrassen nach dem Meere sich abdacht. Auf diesem nördlichen Gebirgsabhange liegen

7. Die Geographie in der Volksschule - S. 134

1897 - Gera : Hofmann
134 X. Ausgeführte Unterrichtsbeispiele. Zusammenfassung: Sprich über Abstammung und Charakter der Bewohner Spaniens! b) Die Nahrungsquellen der Bewohner stehen im engsten Zusammenhange mit der Natur des Landes. Der Ackerbau liefert alle Getreidearten, auch Reis und Mais. Besonders lohnend ist er im Tieflande von Andalusien, in den östlichen Küstenländern und auch in Altkastilien. Bedeutend ist die Kultur der Südfrüchte, welche in Südost- und Südspanien in ausgedehntestem Maßstabe betrieben wird und bedeutende Ausfuhrartikel liefert. Spanien ist auch ein hervorragendes Weinland, und die Weine von Jerez (Sherry) und Malaga sind berühmte Sorten. Die Korkeiche in Südspanien wird zu Korkplatten :c. verarbeitet und bildet einen bedeutenden Ausfuhrartikel. Von den Zweigen der Viehzucht ist hervorzuheben die Schafzucht auf dem zentralen Hochlande, die Viehzucht der nördlichen Küstengebiete, die Pferdezucht in Andalusien und die Ziegenzucht in den Gebirgen. Auch züchtet Spanien die besten Maultiere und Esel. Obwohl Spanien in Bezug auf Metallreichtum das reichste Land Europas ist, wird der Bergbau doch noch vernachlässigt. Es liefert Haupt- sächlich Silber, Kupfer, Blei und Quecksilber. Wie heißt das bedeutendste Quecksilberbergwerk? Auch die Industrie ist von nicht großer Bedeutung, obwohl alle Grundlagen zu einem reichen Industrielands vorhanden sind. Nennenswerte Industriezweige sind das Eisengewerbe im Baskenlande, die Baumwollen- sabrikation in Katalonien, die Seidenfabriken in Valencia, die Cochenillezucht im südlichen Küstenlande und die Korkwarensabrikation in Südspanien. In Bezug auf Seehandel hat Spanien eine sehr große Vergangenheit auszuweisen. Weise dies aus der Geschichte nach! Im Mittelalter war es die erste Seemacht der Erde, bis es von Holland und England überflügelt wurde. Von den großen überseeischen Kolonieen besitzt es heute noch in Amerika Euba und Puertorico, in Afrika die canarischen Inseln und das Küstengebiet an der Straße von Gibraltar, in Asien und Australien die Philippinen und Karolinen. Doch beherrscht die spanische Sprache noch immer ein großes Gebiet überseeischer Länder, namentlich in Amerika. Zusammenfassung: Sprich über die Nahrungsquellen der Bewohner Spaniens! 0. Portugal. 9. Das westliche Küstenland der Halbinsel. a) Das Königreich Portugal ist der südwestlichste Staat Europas und nimmt die nach dem Atlantischen Ozean abfallenden Terrassen des zentralen Hochlandes ein. Durch die tief eingeschnittenen und ausgeweiteten Flußthäler

8. Deutsche Schulgeographie - S. 130

1908 - Gotha : Perthes
130 Frankreich (Mont Cenis-Bahn) zusammentreffen, liegt die ehemalige Haupt- stadt des Königreichs Sardinien, Turin, eine moderne Stadt mit schnür- geraden, breiten Straßen. Die Festung Ales fandria (alessandria) wird wegen ihrer Lage in der Nähe des Endes der Bocchettastraße (bokötta) über den Apennin der „Schlüssel Italiens" genannt. — 2. Ligurien, nach dem alten Volke der Ligurer benannt, ist der gebirgige Küstenstrich auf der Sonnenseite des Apennin und der ligurischen Alpen und daher wärmer als die Ebene. Die milden Winter der Riviera (Küste) ziehen besonders Brustkranke an. Neben Seefahrt und Handel, die sich in Genua (am Endpunkte der Bocchettastraße) konzentrieren, herrscht auch rege industrielle Tätigkeit, besonders in der Papierfabrikation. Spezia (spezia) ist der Kriegshafen Italiens. — 3. Die Lombardei (nördlich vom Po, zwischen dem Tessin und Mincio) ist die industriellste Provinz des Reiches, und zwar am meisten in denjenigen Zweigen fortgeschritten, die sich auf die Landwirtschaft stützen: in der Seidenindustrie und Käse- bereitung (Parmesankäse im Addagebiet). Mittelpunkt der Seiden- industrie ist Mailand zwischen dem Tessin und der Adda am Ver- einigungspunkte der Straßen aus der Schweiz. Wie der Tessin mit seinen versumpften Ufern im W., so ist der Mincio im O. eine Haupt- Verteidigungslinie gegen die von W. oder O. kommenden Heere, daher wurden hier viele Schlachten geschlagen. M an tu a am Mincio, ringsum von schützenden Sümpfen umgeben, ist eine der Hauptfestungen Italiens. P a v i a (pavia) am Tessin war einst die Hauptstadt des Longobardenreiches, von dem die Lombardei den Namen führt. — 4. Venetie« ist das flache Küstenland nördlich vom Po. Den Ausgang der wichtigen Brennerstraße bewacht die starke Festung Verona; in der Mitte zwischen Alpen und Meer liegt die Universitätsstadt Padua (pädua), am Meere die Lagunen- stadt Venedig, im Mittelalter die erste See- und Handelsstadt Europas, deren Macht über viele Inseln und Küstenländer des öst- lichen Mittelmeeres reichte (bis zum Ende des 18. Jahrhunderts eine Republik, die von Dogen [boschen] regiert wurde), aber auch jetzt noch die erste Seestadt am Adriatischen Meere. Sie ist auf mehr als 100 In- seln erbaut, zwischen denen die die Kanäle befahrenden Gondeln (Boote) den Verkehr vermitteln. — 5. Emilia, die östlichste Landschaft südlich vom Po, erhielt ihren Namen von der alten Römerstraße (jetzt Eisen- bahn) Via Aemilia. Diese beginnt bei der Festung Piacenza (pia- tschendsa) am Po, wo sich die Straßen aus der Schweiz und aus Frankreich vereinigen, sührt über Parma und Modena (früher Haupt- städts von Herzogtümern gleichen Namens) nach Bologna (bolönja), der ältesten Universität und jetzt wichtigem Kreuzungspunkte der Emilia- bahn mit der Bahn von Venedig über den Apennin nach Toskana, und

9. Deutsche Schulgeographie - S. 129

1908 - Gotha : Perthes
129 Daß die Italiener später von anderen Völkern überflügelt wur- den, hat seinen Grund in der politischen Zerrissenheit. Bis 1859 bestanden in Italien sieben Staaten, und außerdem besaß Österreich einen großen Teil der Poebene. Die Einigung ging 1860 vom Königreich Sardinien aus, das außer der gleichnamigen Insel noch Piemont und Ligurien und die jetzt an Frankreich abgetretenen Land- schasten Savoyen und Nizza umfaßte, und vollendete sich 1870 durch die Besetzung des letzten Restes des ehemaligen Kirchenstaates, der dem Papste gehörte. Landwirtschaft und Seehandel sind die Haupterwerbsquellen der Italiener. Außer China erzeugt kein Land soviel Rohseide wie Italien, daneben sind Olivenöl, Wein und Südfrüchte die wich- tigsten Produkte. Die Industrie ist von geringerer Bedeutung, weil das Land wenig Kohle und Eisen besitzt, und wird nur m Norditalien in größerem Maßstabe betrieben. Der Handel wird durch die Lage Italiens gefördert. Die einstige Größe der italienischen Seestädte ist zwar geschwunden, seit sich infolge der Entdeckung Amerikas und des direkten Weges nach Ostindien (um Afrika herum) der Welthandel von dem Mittelländischen Meere nach dem Atlantischen Ozean wandte, aber in neuester Zeit haben sie durch den Ausbau der Alpen- und italienischen Eisenbahnen und die Eröffnung des Suezkanals wieder außerordentlich gewonnen. Der kürzeste Weg von West- und Mitteleuropa nach der Levante und nach Indien führt über die Alpen und auf der östlichen Küstenbahn nach Brindisi (brindisi), wo sich die Dampfschiffahrt anschließt. § 168. Oberitalien umfaßt die Poebene und die ligurische Küste (am Golf von Genua) und bildet auch durch sein Klima und seine stark gemischte Bevölkerung (Kelten, Germanen) den Übergang von Deutschland und Frankreich nach Italien. Als Grenzland ist es eins der größten Schlachtfelder Europas, auf dem so oft die Geschicke des heiß umkämpften Italien entschieden wurden. An Bildung und Tüchtigkeit übertreffen die Norditaliener die Bewohner der Halbinsel. Die Land- Wirtschaft steht auf einer hohen Stufe; zahlreiche, zum Teil auch schiff- bare Kanäle durchschneiden die Ebene, um den Wasserreichtum gleich- mäßig zu verteilen, während anderseits Dämme die Flußniederungen vor Überflutungen schützen. Auch die italienische Industrie hat ihren Haupt- sitz in Oberitalien. Die Bevölkerung ist daher hier dichter als durch- schnittlich in Italien; seit dem Altertum ist Oberitalien das Land der Städte, in denen in Europa zuerst ein kräftiges Bürgertum erwacht ist. Die Landschaften von Oberitalien sind: 1. Piemont'), der west- * lichste Teil der Poebene. Am oberen Po, wo die Straßen aus *) Heißt soviel wie „am Fuße des Gebirges gelegen". 6up an, Deutsche Schulgeograpbie 9

10. Deutsche Schulgeographie - S. 137

1908 - Gotha : Perthes
137 Kolomen. Jetzt gehören ihm nur noch die Kanarischen und zwei Guinea- Inseln im Atlantischen Ozean und ein paar afrikanische Küstenstriche. (Vgl. D. Sch.-A. 46/47.) Die mittlere Hochebene, das alte Königreich Kastiliens, beherrscht wie eine Hochburg die umgebenden Lande. Nahezu im Mittelpunkte des Reiches liegen die neue Hauptstadt Madrid und die alte Haupt- stadt Toledo am Tajo, dem Hauptflusse des Landes; Kastilianisch ist die Schriftsprache Spaniens geworden. Madrid ist jetzt die einzige bedeutende Stadt der Hochebene, da diese der industriellen Tätigkeit entbehrt; nur in der Sierra Morena wird Bergbau auf Kupfer und Quecksilber betrieben (Almaden [almcräen]2), das größte Quecksilber- bergwerk Europas). Ackerbau und Schafzucht ernähren die träge und genügsame, dabei aber stolze Bevölkerung. Im Winter werden die Schafe von der kalten Hochfläche in die tiefer gelegenen und wärmeren Täler von Estremadura3) getrieben, das schon ganz die Natur von Portugal teilt. Eine echte Steppe ist die staubige M a n ch a (mantscha), so eben wie eine Tischplatte. ' !: Die nördlichen Randländer blühen allmählich durch Eisem bcrgbau auf. Santander im Baskenlande (vgl. § 175) ist jetzt der Haupthafen. Westlich reihen sich daran die Berglandschaften Asturien^), die Wiege der spanischen Monarchie, und Galicien (galißien) mit einer ausgezeichneten, vielzackigen Küstenbildung; die Gallegos (galjegos, Be- wohner von Galicien) sind seetüchtige Leute und haben früher als die Nordeuropäer Walfischfang betrieben. In den Pyrenäen hat sich noch die kleine Bauernrepublik Andorra erhalten. Die östlichen Randländer bildeten ehemals neben Castilien das zweite spanische Reich, dessen Hauptland Aragonien war. Diese Landschaft, die das Ebrobecken umfaßt, teilt in ihrer Abgeschlossenheit noch ganz die trockene, wenig fruchtbare Natur der castilianischen Binnen- länder, ist aber wegen tieferer Lage wärmer. Die Hauptstadt Zara- goza (faragössa) liegt nahezu in der Mitte des Beckens. Die Küsten- landschast Kataloniens ist die einzige Provinz Spaniens mit aus- gedehnter Großindustrie (besonders Baumwollweberei), die durch reiche Kohlenschätze genährt wird. Die Hauptstadt Barcelona (barßelona) ist nicht nur die erste Industrie-, sondern auch die erste Seestadt Spaniens. 1) Bon den vielen Kastellen (Burgen) zur Zeit der Kämpfe mit den Mauren benannt. 2) Die spanischen Ortsnamen, die mit al ansangen, sind arabischen Ursprungs (al, arabischer Artikel). a) Spanisch, = jenseits des Duero. 4) Baskisch, = Felsenland am Meere. b) Nach den Westgoten benannt (früher Gothalunia).
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TM Hauptwörter (200)200

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