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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 215

1836 - Eisleben : Reichardt
Iv. Südasien.' 215 Die Oberfläche dieses noch wenig bekannten Lan, des wechselt mit Bergketten, deren Lauf fast ganz un- bekannt ist, großen dazwischen gelegenen Thälern und größern oder kleinern Ebenen. Die höchsten Gebirge erheben sich an den nördlichen Gränzen, von welchen Fortsetzungen bis in den südlichsten Theil des Landes, welcher die Halbinsel Malakka heißt, sich erstrecken. Außer dem Dramaputra, welcher den nordwestlichen Theil des Landes in einer westlichen Richtung durch- strömt, nehmen die übrigen Hauptflüsse einen süd- lichen Lauf, als der Irawaddy und San-lüen oder Sanloun in den Meerbusen von Martaban und der Men am, May kau ng, auch Men am - Korn genannt und der Sangkoi in das Chinesische Meer. Mit Ausnahme eines kleinen nördlichen, noch in der gemäßigten Zone gelegenen Theiles, liegt die ganze Halbinsel in der heißen Zone, zwischen dem nördlichen Wendekreise und dem Aequator; das Klima ist daher größtentheils heiß. Das im Ganzen sehr fruchtbare Land hat fast dieselben Produkte wie Ostindien. Nur sind hier noch der große Reichthum an Teak- oder Tik- holz, woraus die Britten in Ostindien den größten Theil ihrer Schiffe bauen, die Schwalben mit eßbaren Nestern, das viele Elfenbein, Zinn von vorzüglicher Güte, die besten Rubine und Saphire und die unge- heure Menge von Sreinöl hinzuzufügen. Die Einwohner, deren Zahl auf 26 bis 34 Millionen geschätzt wird, sind vorzüglich Birmanen, Siamer, Anamiten, Malayen, alle mit eigenen Spra- chen, bekennen sich größtentheils zur Buddhistischen Re- ligion (doch haben auch die Brama- und die Muhame- danische Religion ihre Anhänger), und beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht, Fischerei und Jagd, be- sonders mit der Elephantensagd. Doch wird der Acker- bau, der am meisten auf Gewinnung von Reiß geht, in dem östlichen Theile des Landes mit größerm Fleiße- als in den übrigen Gegenden betrieben. Im Kunst- fleiß, Künsten und Wissenschaften scheinen die Einwoh- ner den Vorderindiern nachzustehen. Der Landhandel ist bedeutender als der Seehandel, da die Eingebornen bloß Küstenschifffahrt treiben, und die Ausländer nur mit einigem Mißtrauen zulassen.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 228

1836 - Eisleben : Reichardt
128 í. Nordafrika. Berberei. digo, edle Südfrüchte, mehrere ?lrzneigewächse, Dattel: palmen, Johannisbrot,- und Gummibäume; aber an Brennholz ist Mangel, so wie auch das Mineralreich ganz arm an Metallen, desto reicher aber an Salzen verschiedener Art ist. Die Einwohner, deren Zahl 2-f Millionen be- trägt , sind Kopten, Türken, Araber, sowohl Fellahs (Ackerbauer) als Beduinen (herumziehende Nomaden), Armenier, Griechen, Juden und Europäer. Die herr- schende Religion ist die Muhamedanische, außer welcher auch Anhänger des Christenthums und der Mosaischen Religion vorhanden sind. Nebst der Viehzucht und dem Ackerbau wird auch einige Industrie, die sich in neuern Zeiten mehr erweitert hat, und ein starker Handel ge- trieben, theils zur See, theils zu Lande durch Kara- wanen. Aegypten ist eigentlich eine Besitzung des Türki- schen Kaisers, die durch einen Pascha oder Vicekönig re, giert wird. Der jetzige aber hat sich fast ganz unab- hängig von der Türkischen Herrschaft gemacht. Alexandria, Handelsstadt, südöstlich von der Insel Can- dka, auf einer Erdzunge zwischen dem Meere und einem Sec, und an einem aus dem 10 Meilen entfernten Nile hieher geführ- ten Kanäle, hat 2 Häfen und viele Alterthümer, worunter die hohe sogenannte Pompejussaule. — Roset te und Damiette, 2 Handelsstädte, jene am westlichen und diese am östlichen Mün- dungsarme des Nils. — Kairo oder Kahira, Hauptstadt von Aegypten und Residenz des Pascha, wichtige Handelsstadrund die größte Stadt in Afrika, südöstlich von Alexandria, liegt V2 Stunde vom rechten Ufer des Nils, und hat mit ihren zwei am Nil selbst gelegenen Vorstädten 30,000 Häuser und 220,000 Einwohner. Es sind hier viele Moscheen und öffentliche Schulen, sogar eine öf- fentliche Bibliothek und mehrere Fabriken. Kairo gegenüber, am linken Ufer des Nils, erheben sich die 4 großen, von vielen Rei- senden besuchten Pyramiden, von welchen die höchste selbst den Straß- burger Münster noch an Höhe übertrifft. — Assuan, die süd- lichste Stadt Aegyptens, an der Gränze Nubiens, südöstlich von Kairo, am Nil, der hier einen Wasserfall und die wegen ihrer Schönheit berühmte Insel Elephantine bildet. Die Berbcrei. Die Gränzen sind gegen Norden das Mittellän- dische Meer, welches hier den Meerbusen von Sydra und die Meerenge von Gibraltar macht; gegen Osten

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 230

1836 - Eisleben : Reichardt
230 I, Nordafrika. Sah ara. Muhamedaner, doch giebt es auch Bekenner der christ, lichen und Mosaischen Religion. Die Berberei besteht auf einem Kaiserthume und zwei andern in einer geringen Abhängigkeit von dem Türkischen Sultan stehenden Staaten mit eigenen Ober- häuptern, die von den Soldaten gewählt werden und unumschränkt herrschen, wozu jetzt noch die Französische Kolonie Algier kommt. Tripoli, Hauptstadt des gleichnamigen Staates, unter einem Bey oder Pascha, am Mittelländischen Meere, südlich von ©teilten, hat einen befestigten Hafen und ein Kastell, worin der Pascha sich aufhält. — B a rka, eine am Mittelländischen Meere, zwischen Aegypten und Tripoli gelegene große Landschaft, nur an der Küste des Anbaues fähig und im Innern Sandwüstcn ent- haltend, steht in Abhängigkeit von Tripoli. — Tunis, Haupt- stadt des gleichnamigen Staates, unter einein Bey, nordwestlich von Tripoli und südwestlich von Sicilie», an einem mit dem Meere in Verbindung stehenden See, hat einen Hafen, eine Citadelle, ansehnliche Fabriken, starken Karawancnhandel und 150,000 Ein- wohner. Der Bey hat seine Residenz in einem festen Schlosse, 1 Stunde von Tunis. — Kairwan, große Handelsstadt im In- nern, mit einer großen Moschee, welche für die heiligste in ganz Nordafrika gehalten wird. — Die im engeren Sinne B il e d-ul- Gerid oder Dattelland fini weiteren verstehen die Geogra- phen darunter das ganze Land vom Südabhange des Atlas bis zur Sahara), genannte Landschaft steht in einer gewissen Abhängig- keit von Tunis, — Algier, feste Hauptstadt der gleichnamigen Französischen Kolonie, westlich von Tunis und südlich von der Spanischen Insel Mallorca, an einem Bey des Mittelländischen Meexes, hat einen Hafen und verschiedene Fabriken, und ohne die Besatzung 25,000 Einwohner, — Fez, Hauptstadt des Kaiserthums Fez und Marokko, wo zuweilen der Sultan restdirt, liegt südwestlich von Algier, am Fuße des Atlas und hat 90,000 Einwohner. — Marokko, Stadt, südwestlich von Fez, gehört gleichfalls zu dem Kaiserthum Fez und Marokko, und ist die ge- wöhnliche Residenz des Sultan, aber nicht so groß als Fez. Die Sahara (oder die Wüste). Sie wird im Norden von der Berberei, im Osten pon Aegypten und Nubien, im Süden von Nigritien und im Westen von dem Atlantischen Meere begränzt, und das eine Größe von etwa 60,000 bis 80,000 Qmeilen. Der Boden besteht aus einer Ebene, welche mit bewegli- chem Sande und Kieselsteinen bedeckt, und nur selten mit Gebüsch, Farrenkraut und wenigen Palmen bewach- sen ist. An Flüssen und Trinkwaffer fehlt es ganz.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 209

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Westasten. Beludschistan. 209 zu Gränzen gegen Norden Turkestan oder die freie Tatarei, gegen Osten Tibet und Ostindien, gegen Sü- den Beludschistan und gegen Westen Persien. Der Boden ist größtentheils gebirgig; doch giebt es auch schöne Thäler und Ebenen, von welchen einige aus Wüsten bestehen. Die höchste Gegend ist der nord- östliche Theil des Landes, wo der vom Himalehgebirge sich ablösende Hindukusch aufsteigt, dessen Fortsetzun- gen der Paropamisus, die Salomons, und die Salzkette sind, die sich mehr über das Innere des Landes verbreiten. Der größte Fluß ist der Indus oder Sind, welcher dess östlichen Theil des Landes durch, fiießt, und hier vorzüglich den Kabul und Punsch, nud, (der durch die Vereinigung mehrerer großen Flüsse entsteht) aufnimmt. Merkwürdig ist der große Step- pensee Zareh, unweit der Persischen Gränze, in wel, chen sich zwei ansehnliche Steppenflüsse ergießen. Das Land liegt im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat fast dasselbe Klima und die, selben Produkte wie Persien. Die Einwohner, deren Zahl zu 7 bis 8 Mil- lionen angegeben wird, sind Afghanen, (das herrschende Volk), Tadschiks, Tataren, Hindus, welche Viehzucht und Ackerbau, einigen Kunstfleiß in den Städten und Lanbhandel durch Karawanen unterhalten. Ein Theil der Einwohner lebt nomadisch. Herrschende Religion ist die Muhamedanische. Statt des bisherigen einen Beherrschers, der Schach oder Chan genannt wurde, sind setzt mehrere Beherrscher aufgetreten, daher große Zerrüttung des Staates herrscht. Herat, ansehnliche Stadt, unweit der Persischen Gränze, südöstlich von Mesched, mit vielen Fabriken und einem lebhaften Handel, soll jetzt sehr verwüstet seyn. — Kandahar, volkrei- che und hübsch gebaute Stadt, südöstlich von Hcrat, hat bedeu- tenden Handel und 100,000 Einwohner. — Kabul, Haupt- stadt des ganzen Landes und Residenz des mächtigsten unter den verschiedenen Beherrschern, in einer schönen Gegend, am Kabul, nordöstlich von Kandahar, treibt wichtigen Handel. — Pischaur, reiche Handelsstadt, südöstlich von Kabul, sonst mit 100,000 Einwohnern. Beludschistan. Die Gränzen sind gegen Norden Afghanistan, 14

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

6. Deutsche Schulgeographie - S. 160

1908 - Gotha : Perthes
160 fast ganz Mesopotamien. Mit der alten Kultur ist auch die Frucht- barkeit geschwunden; das Land ist jetzt verödet und kann erst wieder Bedeutung erlangen, wenn einmal die geplante Bagdadbahn (im Anschluß an die kleinasiatische) gebaut sein wird. (Vgl. D. Sch.-A. Il/19.) § 293. Syrien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) hat nur im N. (Taurus) und W. (Meer) feste Grenzen, gegen Mesopotamien sowohl wie gegen Arabien findet ein ganz allmählicher Übergang statt. Die syrischen Kulturländer bilden eine Bodenanschwellung am Rande des Mittellän- dischen Meeres, das ihnen Feuchtigkeit zuführt. Eine ununterbrochene Talspalte (Orontestal, Jordantal, Wadi el Araba) trennt dieses Hochland in eine östliche und eine westliche Hälfte, die beiderseits nach innen steil, zum Meere und zur Wüste aber stufenförmig abfallen. Wir unterscheiden zwei Teile: Nordsyrien und Palästina. 1. In Nordsyrien erreicht das Küstenhochland seine höchste Erhebung im S., in den parallelen Gebirgszügen des 2- bis 3000m hohen Li- banon^) (libanon; ehemals mit einem berühmten Zedernwalde, von dem nur noch wenige Reste vorhanden sind) und des niedrigeren Anti- libanon, der im Hermon endigt. Die Hauptstadt Aleppo oder Haleb nimmt die wichtige Stelle in der Mitte zwischen der Orontes- mündung und der Annäherung des Euphrat ein (vgl. § 202). In einer herrlichen Oase liegt Damaskus^, eine der ältesten Städte der Erde. Den Küstenstrich längs des Libanon bewohnten einst die Phö- nicier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums, das durch die nahe Kupferinsel Cypern auf das Meer gelockt worden ist. Die ehemals großen Emporien (Tyrus^), Sidon*), Tripolis) sind alle ver- fallen mit Ausnahme von Beirut (beirüt5), früher Beritus), als Hafenstadt von Damaskus, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, ein Hauptstapelplatz des Levantehandels. 2. Palästina, „das gelobte Land", die ewig denkwürdige Heimat der jüdischen und christlichen Religion, wird jetzt größtenteils von Arabern, aber auch von Juden und Christen aller Konfessionen bewohnt. Es ist ein Plateau, in der Mitte von Ghor (gor) durchschnitten, im W. von einer hafenarmen Küstenebene (im Altertum das Land der Philisters) begleitet. % *) Semitisch, ----- weißes Gebirge (von seinem hellen Kallgestein). 2) Hebräisch, ----- Ort der Betriebsamkeit. 8) Phönicisch, = Fels. 4) Phönicisch, ----- Fischfang. °) Phönicisch, = Brunnen. ®) Philister ----- Auswanderer: aus dem Namen Philistäa hat sich Palästina gebildet, und diese Bezeichnung ist dann auf das ganze Land ausgedehnt worden.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 169

1908 - Gotha : Perthes
169 das Land liegt also zum größten Teil noch innerhalb der gemäßigten Zone. Es trägt nicht bloß ausgedehnte Birken- und Nadelholzwaldungen, sondern ist auch in seinen südlichen Teilen zum Ackerbau besähigt, da die Sommerwärme überall verhältnismäßig hoch ist. (Vgl. D. Sch.-A. 50 u. 48.) Dagegen sind die Winter außerordentlich kalt und lang; Ost- sibirien gehört zu den kältesten Gegenden der Erde. Im ganzen nörd- lichen Teile taut der Boden im Sommer nur oberflächlich auf und ist schon in geringen Tiefen beständig gefroren. Die weiten Tundra- ebenen längs der Eismeerküste sind ein völlig öder, gefrorener Morast. Die eingeborenen Mongolenstämme beschästigen sich hauptsächlich mit Fischfang und Jagd; das Renntier ist ihr wichtigstes Haustier. Der Reichtum Sibiriens an Pelztieren, wie er allen kalten Ländern eigentümlich ist, lockte im 16. und 17. Jahrhundert die Russen ins Land. Sie besetzten den günstigeren südlichen Teil, und nur längs der Flüsse dringen sie weiter nach dem N. vor. (Vgl. D. Sch.-A. 48.) Es sind teils freie Kolonisten, teils Verbannte; und der Umstand, daß Sibirien noch immer die große russische Strafko lonie ist, hindert den Aufschwung des Landes, den nur die freie Arbeit verbürgt. Seitdem der Pelzhandel durch schonungslose Ausrottung der Pelztiere nicht mehr so ergiebig ist wie früher, wird hauptsächlich Bergbau betrieben (Gold besonders in Ostsibirien); die Zukunft des Landes liegt aber im Ackerbau. Die Abgeschlossenheit verhinderte bis in die neueste Zeit den Aufschwung; den Verkehr vermittelte im Sommer das enge Flußgeflecht, im Winter der Schlitten auf unbegrenzter Schneefläche. Doch bestand mit China ein lebhafter Handel im Gebiete des Baikalsees, wo das Randgebirge durchbrochen ist; sein Hauptgegenstand, der Tee, gelangte auf Kamelen durch die Wüste Gobi und auf dem sog. sibirischen Trakt (Straße vom Baikalsee zum Ural) nach Rußland. Jetzt ist Sibirien durch die längste Eisenbahn der Erde einerseits mit Rußland (s. S. Iii), anderseits mit der Küste des Großen Ozeans (Wladiwostok) und mit China (Peking) verbunden. (Vgl. D. Sch.-A. 46/47.) Sibirien, größer als ganz Europa, hat nur soviel Einwohner wie Bayern. Nur zwei Städte erreichen eine Einwohnerzahl von 50000: Tomsk^) (mit der sibirischen Universität) und Jrkutsk (irkütsk)^) in der Nähe des Baikalsees. In Ostsibirien ist der Hauptort Jakutsk (jakütsk)^) an der Lena Mittelpunkt des Pelzhandels. Im Amur- gebiete liegt der Vergwerksort Nertschinsk (nertschinsk)^). Die Küsten 1) Vom Flüßchen Tom. 2) An der Mündung des Jrkut. 8) An der Mündung des Jakut. 4) An der Mündung des Nertscha.

8. Deutsche Schulgeographie - S. 143

1908 - Gotha : Perthes
143 den Gebirgsketten gelegenen Hochflächen der Schotts (Salzseen) sind dagegen dürre Steppenlandschaften. Die ursprünglichen Bewohner sind die hamitischen Berbern (in Algerien Kabylen genannt), außerdem leben hier viele Araber und Juden. Die drei Atlasländer sind: 1. Marokko (im Altertum Mauretanien), ein mohammedanischer Staat,- der sich bis jetzt gegen Europäer ängstlich abgesperrt hat. Der Sultan residiert abwechselnd in Marokkos und Fes (fes); Tanger (tändscher) ist der Sitz der Vertreter der europäischen Mächte. 2. Algeriens (alscherien, im Altertum Nnmidien^)) ist die wichtigste französische Kolonie, reich an Getreide, Wein und Vieh. Die drei Provinzen benennen sich nach den drei wichtigsten Städten Algiers (alschlr), Oran und Constantine^). m 3. Tunis (als römische Kolonie Afrika genannt, welcher Name dann auf den ganzen Erdteil übergegangen ist) wird noch von einem eigenes Fürsten regiert, der aber unter französischer Oberhoheit steht. Die Haupt- stadt ist T u n i s. Nicht weit davon lag im Altertum Karthagos eine der berühmtesten phönicischen Kolonien und Handelsstädte, die im Kampfe mit Rom um die Herrschaft über das Mittelmeer untergegangen ist. § 183. Die Sahara 6), die größte Wüste der Erde (so groß wie Rußland, Skandinavien und Dänemark), ist ein Tafelland von 460 m mittlerer Höhe, aus der ausgedehnte Felsengebirge (besonders Tibesti) her- vorragen. Der Boden ist entweder nackter Fels oder mit großen und kleinen scharskantigen Steinen oder mit Sand bedeckt, den der Wind zu lang- gestreckten Hügelreihen (Dünen) auswirft. Man unterscheidet daher Stein- und Sandwüste. Da der Regen oft jahrelang ausbleibt, so fehlt der Pflanzenwuchs ganz oder besteht nur aus ärmlichen Dornstränchern und Kräutern, die aber dem Kamel (dem „Schiff der Wüste") wegen ihres Salzgehaltes eine willkommene Nahrung bieten. Wenn aber auch (mit Ausnahme des Nils) keine Flüsse die Wüste durchziehen, so fehlt es doch nicht an unterirdischen Wasserläufen (Grundwasser), die entweder in natürlichen Bodensenkungen oder durch Brunnenbohrung erschlossen zu Tage treten und an diesen Stellen die Wüste zu fruchtbaren Oasen?) umschaffen. Hier sammelt sich eine seßhafte Bevölkerung, der die Dattel- palme die Hauptnahrung bietet. (Vgl. D. Sch.-A. 50 und 48.) x) Marokko --- die Geschmückte, wegen ihrer schönen Lage am Fuße des Atlas, a) Algier --- Inseln (arabisch El-Dschesair), weil auf vier Inseln erbaut. Davon dann der Name des Landes. а) D. h. Land der Hirten (Nomas griechisch, ---- Hirt, daher auch Nomaden). 4) Nach Kaiser Konstantin d. Gr. б) = Neustadt. 6) Arabisch, = steinige Fläche. *) Griechisches Wort, dem Altägyptischen entlehnt (uad Station).

9. Bd. 2 - S. 755

1837 - Eisleben : Reichardt
755 Ägypten. , chen und lachen laut und verabreden mit einander Badegesellschaften, Spaziergänge in Gärten und Besuche bei Freundinnen, die mehrere Tage dauern dürfen. Ein verschlossenes Gitter trennt in der Kirche die Weiber von den Männern. Im Allgemeinen sind die Koptinnen ziemlich hübsch, nur ist die Entwicklung ihrer Körperformen etwas schwerfällig und. es fehlt ihnen an der ungezwungenen Leichtigkeit und Anmuth, welche die Araberinnen auch unter dem Schleier behaupten. Die muntern, flinken Araberinnen wissen aus ihrem Schleier eine Zierde zu machen, ihre Kleidung läßt beinahe ihre ganzen Umrisse errathen und ihr Gang entzückt durch seine Leichtigkeit und Zierlichkeit, wäh- rend die Koptinnen mit ihrem Schleier und ihren Pantoffeln langsam einherschleichen. Ihre Gesichtsfarbe ist meist bleich und matt. Selten findet man muntere, von leidenfchschaftlichen Ausdruck belebte Physiog- nomien. Die Araber sagen von ihnen: ,,es sind wandelnde und sprechende Leichen, sie haben kein Blut unter der Haut." Die wichtigste Handelsstadt Ägyptens ist Alexandria, Alex« andrien, in Unterägypten, sehr niedrig auf einer Landzunge der san- digen Meeresküste gelegen, welche das Meer von dem sehr flachen und jetzt fast ganz ausgetrocknetem See Mareotis oder Mariut trennt. Nördlich von Alexandria springt aus der Landzunge eine andere kleinere vor, welche die beiden Häfen der Stadt auf der Nordfeite vor den Winden schützt. Der Hafen auf der Ostseite, der große oder neue, auch der Hafen von Asien genannt, ist unsicher und hat an seinem Eingänge zwei Klippen und einen felsigen Grund; sicherer und besser ist der Hasen auf der Westseite, der alte, oder kleine auch der Ha- fen von Afrika genannt, dessen Eingang zahlreiche Klippen verthei- digen, und in welchen der oben beschriebene Kanal Mahmudie, der aus dem 10 M. entfernten westlichen Nilarme bis Alexandria geführt ist, ausläuft. Sonst war dieser alte Hafen den christlichen Schiffen ver- schlossen, seit 1813 jedoch hat Mehmed Ali ihn den Schiffen aller Nationen frei gegeben. Die Stadt ist mit einer Mauer, vielen Thür- men und einem Graben befestigt; außerdem werden alle Zugänge von der See- und Landseite durch Batterien und Forts vertheidigt. Alexandrien ist der Ort, an welchem der ankommende Europäer gewöhnlich mit großen Erwartungen von dem Wunderlande Ägypten landet und sich wenigstens in Absicht dieser von Alexander dem Gro- ßen erbauten und einst so volkreichen und blühenden Stadt sehr ge- täuscht sieht. Die Französischen Reifenden Caldavene undbreu- very, welche 1830 Ägypten betraten, machen folgende Beschreibung von ihrer ersten Ankunft in diesem Lande und in Alexandria: „So wie wir näher kamen, erhoben sich nach und nach über den Meeres- spiegel die Säule des Pompejus, die Forts, der Pallast des Pascha, die Masten der Fahrzeuge und endlich Ägyptens flache und sandreiche Küste. In den Hafen angelangt, konnten wir unsere Blicke nicht losreißen von den zahllosen Fahrzeugen, welche des Wassers Oberflache durch- 48 *

10. Bd. 2 - S. 916

1837 - Eisleben : Reichardt
916 Afrika. haben sie nur eine Frau, obgleich Vielweiberei erlaubt ist. Ihre Wei- der sollen sehr fruchtbar seyn, gebaren leicht und gehen wieder an ihre Arbeit, als wenn nichts vorgefallen wäre. Den Ackerbau besorgen die Weiber, die Heerden die Männer. Der älteste Sohn beerbt allein den Vater, ohne verbunden zu seyn, den andern Geschwistern etwas her- auszugeben. Stirbt der älteste Bruder und hinterlaßt eine noch des Kindergebarens fähige Wittwe, so ist der jüngste Bruder verbunden, sie zu heirathen, die zu erzielenden Kinder gehören jedoch dem Verstor- benen an. Auch giebt ihm die Heirach kein Recht auf das Vermö- gen des Verstorbenen. — Im Jahre 1836 haben zwei Französische Reisende, Tamisier und Co mb es, die fast ein Jahr in Habesst- nien zubrachten, die Boren-Gallas besucht, welche das Land zwischen dem blauen Flusse (Abawi) und den Wollo-Gallas bewohnen und sich bis an das Meer ausbreiten. Nach ihren Nachrichten, die sie über ihren Besuch mittheilen, sind diese Gallas Heiden, ohne Priester, ohne Tempel und überhaupt ohne Zeichen äußeren Gottesdienstes, übrigens aber von sehr gefälligem Benehmen und gastfrei, und bauen ihr Land gut an. Sie besuchten Gallasstämme, denen vor ihnen, wegen deß Rufes der Wildheit, in dem sie stehen, niemand sich zu nahen gewagt hatte. Von einem Stamme Muhamcdanischer Gallas wurden sie auf ihrem Wege von Gondar (der Hauptstadt Habesstniens) nach der südlich gelegenen Habesstnischen Provinz Schoa ihrer Maul- thiere, Waffen und ihres ganzen Gepäcks beraubt und 8 Tage gefan- gen gehalten, in der Absicht, sie zu tödten. Da jedoch die Reisenden in ihrer Anrede an das Haupt des Stammes große Kenntniß des Islams verriethen, so hielt man sie für Muhamedaner und schenkte ihnen Freiheit und Leben. — Von den außerhalb Habesstniens Grän- zen lebenden Gallasstammen fehlen alle Nachrichten, da kein Europäer zu ihnen gelangt ist. Sie scheinen den ganzen Landerstrich von der Südgränze Habesstniens bis zu den Westgranzen von Melinde und Magadoxo inne zu haben. Noch nennen uns die Geographen als Völker, die in diesen un- bekannten Gegenden des innern Afrikas hausen, die Jaggas oder Schackas, welche südlich von den Gallas, östlich von Niederguinea und westlich von dem Luxatagebirge und dem großen See M a- rawi wohnen und südlich an die Kaffern stoßen sollen und als wilde, rohe, grausame Negervölker beschrieben werden, immer gierig nach Men- schenfleisch und Menschenblut. Alle diese Nachrichten aber sind gänz- lich unzuverlaßig und die Schilderungen von ihrer Grausamkeit höchst übertrieben und beruhen auf Erzählungen von Reisenden, die jedoch diese Völkerschaften nicht selbst besuchten, sondern von den Bewohnern der Küstenländer ihre Nachrichten über diesen bis jetzt noch den Eu- ropäischen Reisenden verschlossenen Theil Afrikas erhielten. Der schon mehrmals erwähnte Reisende Douville behauptet zwar. mehrere dieser Völkerschaften besticht zu haben, aber wir wissen schon, wie geringe
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