Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 105

1836 - Eisleben : Reichardt
n.mitteleuropa. Erzherzth. Oesterreich. 105 im nördlichen Theile die daselbst entspringende Elbe mit der Moldau die Hauptflüsse. Die Oder und Weichsel haben zwar hier ihre Quellen, sind aber noch unbedeutend. Vom Bodensee gehört die Ostseite hieher. Außerdem giebt es mehrere Seen, worunter der Cirknitzersee, südlich von der Sau und nördlich von dem östlichen Busen des Adriatischen Meeres, wegen seines Ab- und Zuflusses merkwürdig ist. Das Klima ist, bis auf die hohen Gebirgsgegend den, warm und gemäßigt. Diese Länder sind wohl an- gebaut; haben einen blühenden Acker», Wein- und Obstbau und eine bedeutende Viehzucht, wovon vornehm- lich in den Alpengegenden die auf Schweizerische Art be- triebene Rindviehzuchr die Hauptbeschäftigung der Einwoh- ner ausmacht. Das Mineralreich enthält sehr bedeu- tende Schätze, worunter vorzüglich viel Quecksilber, das- teste Eisen, einen großen Reichthum von Salz, die be- rühmtesten und kräftigsten Mineralquellen Deutschlands. Die Zahl der Einwohner beträgt fast 11 Millionen, theils Deutsche, theils Slaven, auch eine kleine Zahl Italiener und Juden. Sie bekennen sich größtentheils zur katholischen Kirche, unterhalten zahl- reiche und blühende Fabriken, die vorzügliche Waaren liefern, und einen ansehnlichen Handel, zum Theil zur See. Künste und Wissenschaften werden zwar durch- gehends betrieben, doch stehen die Oesterreicher, wenig- stens in den lehtern, den andern Deutschen nach. Die einzelnen Länder sind: a) Das Erzherzogtum Oesterreich. Ein zu beiden Seiten der Donau gelegenes Land, gränzt nördlich an Böhmen und Mähren, östlich an Ungarn, südlich an Steyermark und Tyrol und west- lich an Tyrol und Baiern. Die an der Südseite lau, senden Norischen Alpen mit dem fast 12,000 Fuß hohen Groß-Glockner machen mit ihren sich weit verbreitenden Zweigen den größten Theil des Landes ge- birgig. Außer der Donau ist der Inn, ein Neben- fluß derselben, welcher an der,Westgränze fließt, zu be- merken. Darin: Wien, Hauptstadt des Kaiscrthums, die erste Stadt Deutsch- lands und die Residenz des Kaisers, nordwestlich vom Rcusied-

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 103

1836 - Eisleben : Reichardt
Deutschland. 103 die fast alle im nördlichen Theile desselben sind. Es giebt eine Menge von Landseen, vorzüglich im nord- östlichen Theile Deutschlands, worunter der Müritz, See, südlich von der Ostsee, und zwischen der Elbe und der Oder der größte ist. Unter den Landseen des südlichen Deutschlands, die sämmtlich südlich von der Donau sind, ist der vom Rhein durchflossene Boden- see, dessen südlicher Theil jedoch zur Schweiz gehört, der größte See Deutschlands. Süddeutschland liegt noch in dem südlichen und Norddeutschland in dem nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, daher hat jenes, mit Ausnahme der rauhen Gebirgsstriche, ein mildes warmes, dieses ein ge, mäßigtes Klima; dort erlaubt das milde Klima noch den Anbau des Weins, der Mandeln und Kastanien, ja in einigen geschützten Thälern wachsen Citronen; doch auch in Norddeutschland findet sich einiger Weinbau. In den Küstengegenden an der Nord. und Ostsee ist die Luft feucht und schwer. Die Produkte sind besonders gutes Hausvieh, vorzüglich sehr veredelte Schafe, in den Heidegegenden Heidschnucken und starke Bienenzucht, Wildpret, etwas Seide im Süden, zahmes und wildes Geflügel in Menge, zahlreiche Fische; überflüssiges Ge- treide von allen Arten, im Norden viel Buchweizen, im Süden viel Mais und Spelz, Oel- und Gartenge- wächse, nützliche Handelskräuter, vorzüglich Flachs, Hanf und Tabak, Wein zum Theil von vorzüglicher Güte, Obst im Ueberflusse, ansehnliche Waldungen; alle Metalle und Halbmetalle, Stein- und Braunkohlen, Torf, Salz und Mineralquellen sehr häufig. Die Zahl der Einwohner beträgt fast 36 Millio- nen, wovon der größte Theil Deutsche, und der kleinere Slaven, beide mit eigner Sprache sind. Die größere Hälfte der Einwohner bekennt sich zur katholischen, die kleinere zur evangelischen und zwar vorzüglich zur luthe, rischen Kirche. Auch giebt es Juden. Die Deutschen gehören zu den gebildetsten Völkern Europas, betreiben alle Zweige der Landwirthschaft und den Bergbau mit Einsicht und Fleiß, unterhalten einen lebhaften Kunst- fleiß in zahlreichen und mannichfaltigen Fabriken, einen wichtigen Handel mit ihren Produkten und Fabrikaten und zeichnen sich in allen Künsten und Wissenschaften aus.

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 132

1836 - Eisleben : Reichardt
132 Ii. Mtttele«ropa. Oldenburg. wird von dem Gebiete der freien Stadt Bremen und von dem Königreiche Hannover begränzt; der östlichste Theil, das Fürstenthum Lübeck, liegt im Umfange des Herzogthums Holstein und stößt zugleich an die Ostsee; und das jenseits des Rheins gelegene Stück, das Für» stenthum Birkenfeld, wird von der Preußischen Rhein- provinz begränzt. Mit Ausnahme dieses letzter» Stückes ist das Großherzogthum eben, wo längs der Nordsee und der Weser fette Marschländer sind, die gegen die Ueberschwemmungen durch Deiche geschützt werden müs, sen; während die vom Meere entfernter» Gegenden aus Sandboden, Heiden und Mooren bestehen. Die vor- nehmsten Flüsse sind: die Weser, welche hier die Hunte aufnimmt, und in die Nordsee geht; die Zade, welche mit ihrer Mündung in die Nordsee einen großen Busen bildet. Es giebt eine Menge von Kanälen, welche zur Abführung des überflüssigen Binnenwassers angelegt und zum Theil schiffbar sind, und viele Landseen, worunter der Dümmersee, an der südlichsten Gränze des eigent- lichen Oldenburgs, und der Plönersee, im Fürsten, thum Lübeck, die größten sind, aber nur zum Theil hie, her gehören. Die Hauptprodukte bestehen kn Getreide, worunter viel Buchweizen, Flachs, Vieh, vorzüglich guten Pferden und Rindvieh, Bienenzucht, einer Menge von Fischen und Torf, welcher in vielen Gegenden den Holzmangel ersetzt. Das Fürstenthum Dirkenfeld hat beträchtliche Waldungen, vieles Obst und etwas Wein, und Bergbau auf Blei und Eisen. Zn den Marschgegenden und im Fürstenthum Lübeck ist die Landeskultur vortreff- lich, in den Heide, und Moorgegenden noch sehr zurück, wo es in dem südwestlichen Theile des eigentlichen Ol- denburgs Landstriche giebt, die zu den ödesten und trau- rigsten Deutschlands gehören. Die Einwohner, deren Zahl sich auf 250.000 beläuft, sind meistens Lutheraner, doch ist auch die Zahl der Katholiken nicht unbedeutend. Sie beschäftigen sich mehr mit dem Ackerbau und der Viehzucht, als mit der Industrie; und in der Nähe der Ostsee sucht ein Theil der Einwohner seinen Unterhalt von Fischerei und Schifffahrt. Landesherr ist ein Groß, herzog. Oldenburg, Haupt- und Residenzstadt, südlich vom Jade- busen, an der Hunte einem Nebenflüsse der Weser, hat ein Re-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 134

1836 - Eisleben : Reichardt
134 Ii. Mitteleuropa. Holstein u. Laueub. 29. Die Herzogtümer Holstein und îauenburg. Sie enthalten 175 Omeilen und liegen am rech- ten Ufer der Elbe, zwischen der Ost- und Nordsee, und gränzen gegen Süden an das Gebiet der freien Sradt Hamburg und an Hannover, wovon sie durch die Elve geschieden werden, gegen Westen an die Nordsee, gegen Norden an das Königreich Dänemark, von welchem sie zum Theil der Fluß Eider trennt, und gegen Osten an die Ostsee, des Fürstenthum Lübeck, das Gebiet der freien Stadt Lübeck und an Mecklenburg. Der Boden ist eben und im Ganzen sehr fruchtbar, vorzüglich in den Marschgegenden, welche durch Deiche gegen den Ein- bruch der Fluchen geschützt werden müssen. Die vornehm- sten Flüsse sind die Elbe, die sich hier in die Nordsee mün- det, und die Eider, welche die Nordgränze bildet, durch einen schiffbaren Kanal mit der Ostsee verbunden ist, und ihre Mündung, nördlich von der Elbe Mündung, gleichfalls in die Nordsee hat. Unter den vielen Land, feen sind der Na tzeb arger, Schaal- und Plön er, see die bedeutendsten. Getreide, worunter auch viel Buchweizen, Vieh, vorzüglich sehr gure Pferde und Rindvieh, Fische, etwas Salz, viel Torf, machen die Hauptprodukte aus. Die Einwohner, an der Zahl 470.000, größtentheils Lutheraner, beschäftigen sich vor, nehmlich mit Ackerbau und Viehzucht, die beide im Flore sind, mit Fischerei, Schifffahrt und Handel. Der Kunstfleiß ist nicht bedeutend, und blühet nur in Al- tona, der größten Stadt dieser Länder. Beide Herzog- thümer gehören dem Könige von Dänemarks und machen Bestandtheile des Dänischen Staates aus. Glückstadt, Hauptstadt, nordwestlich von Hamburg, an der Elbe, mit einem Hafen und 6000 Einwohnern.— Itzehoe, Stadt, nordöstlich von Glückstadt, an der schiffbaren Stoer. — Rendsburg, Stadt und wichtige Festung, nordöstlich von Glückstadt, an der Eider, ist eine der nördlichsten Städte Deutsch- lands, und liegt an der Dänischen Gränze. — Kiel, Stadt, östlich von Rendsburg, an einem Busen der Ostsee, hat einen Hafen, Seebäder, eine Universität und bedeutenden Handel. «Jährlich wird hier eine Messe gehalten, der Kieler Umschlag ge- nannt. —- Altona, größte Stadt dieser Länder, dicht an der Westseite Hamburgs und an der Elbe, gut gebaut und groß, mit einem Hafen, vielen Fabriken und einem wichtigen Handel, hat über 26,000 Einwohner. — Ratzeburg, kleine Stadt, auf einer Insel im Ratzeburger See, liegt südöstlich von Lübeck. —

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 135

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Mecklenburg. 135 Lauenburg, kleine Stadt, südlich von Lübeck, an der Elbe, treibt Schifffahrt, indem hier die auf der Elbe ankommenden Waaren, vermittelst eines sich daselbst mündenden und mit der Trave in Verbindung stehenden Kanales, nach Lübeck gebracht werden. 30. Die Großherzoglhümer Mecklenburg. Sie sind 260 (280) Qmeilen groß und liegen längs der Ostsee, welche sie auf der Nordseite bespület, und gränzen gegen Osten an das Preußische, gegen Süden an das Preußische und Hannöverische Gebiet; und ge- gen Westen an das Herzogthum Lauenburg und das Ge- bier der freien Stadt Lübeck. Sie gehören zu den Flach- ländern des nördlichen Deutschlands und bestehen aus Ebenen, die nur von einigen Hügelreihen unterbrochen werden. Die Elbe berührt die südwestlichste Seite die- ser Länder auf einer kurzen Strecke, und nimmt hier die El de auf, einen Abfluß mehrerer Seen. Nach der Elbe ist die Warnow der wichtigste Fluß, welche hier entspringt und in die Ostsee geht. Die Havel, einer der bedeutendsten Nebenflüsse der Elbe, hat hier ihren Ursprung. Unter der großen Menge von Landseen sind der Müritz- und der Schweriner See die größten. Von dem Ratze bürg er-See gedört nur die Ostseite hieher. Die Produkte dieser im Ganzen sehr fruchtba- ren und gut angebauten Länder sind vorzüglich: Ge- treide zur Ausfuhr, Tabak, Obst, Waldungen, Vieh (besonders gute Pferde und Rindvieh; auch die Schaf-, Schweine und Gänsezucht sind bedeutend), viele Fische, Salz und Torf. Die Fabriken sind von keiner Bedeu- tung, da die Einwohner, deren Zahl 650,000 beträgt, und die größtenkbeils Lutheraner sind, sich mehr mit der Landwirlhschaft. Fischerei, Handel und Schifffahrt, als mit dem Kunstfleiß beschäftigen. Zn wissenschaftli- cher Bildung stehen die Mecklenburger gegen andere Deutsche nicht zurück. Landesherren sind zwei Groß- Herzoge, von Mecklenburg Schwerin und von Mecklenburg - Srrelitz, von welchen der erstere den bei weitem größer» Theil besitzt. a) in dcm Antheile des Großherzogs von Meck- lenburg-Schwerin: Schwerin, Hauptstadt, südöstlich von Lübeck, an der Westseite des Schweriner Sees, hat ein großlser- zogliches, aus einer Insel des Sees gelegenes Schloß, eine schöne

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 142

1836 - Eisleben : Reichardt
142 Deutsche Länder des Königr. Preußen. schen Kanal im westlichen Theile. Von den zahlrei- chen Seen sind, außer den Strand - oder Binnenseen, welche mit der Ostsee in Verbindung stehen, worunter das Stettiner Haff und das Binnenwasser die größte Ausdehnung haben, der Damm sch e See, der Neuwarpsche See, die Madüe, der Draziger- see rc. am bedeutendsten. Das Klima dieser im nördlichen Theile der ge- mäßigten Zone gelegenen Ländern ist im Ganzen gemä« ßigt und gesund, nur rauher in den Gebirgsgegenden; veränderlicher und feuchter in den Küstenländern der Ost, see; am mildesten und angenehmsten in den Rheingegen, den, wo auch der Wein vortrefflich fortkommt. Wiewohl diese Länder in einem großen Theile einen von der Na- tur nicht begünstigten Sandboden haben, so fehlt es doch auch nicht an sehr ergiebigen Landstrichen; auch sind sie im Ganzen gut angebaut, so daß sie die ge- wöhnlichen Deutschen Produkte hinreichend und zum Theil in Ueberfluß erzeugen. Sie haben besonders viel Getreide von aller Art, Oelr und Gartengewächse, viel und guten Flachs, Tabak, Cichorien, Obst, Wein, an, sehnliche Waldungen, gute Viehzucht, besonders aus« gezeichnete Schafzucht, und in einigen Gegenden starke Rindvieh-, Schwein- und Geflügelzucht, Wild« pret, ansehnliche Fischerei und Bienenzucht, an Metal- len, Silber, Blei, Kupfer, Eisen in großer Menge und von vorzüglicher Güte, Galmei und Zink, woran Preu- ßen reicher ist, als jedes Europäische Land, Arsenik, Kobalt und von andern Mineralien vorzüglich Stein- und Braunkohlen, Torf, Schwefel, Salz, Alaun, Vi- triol, Schiefer, vortreffliche Mühl- und Quadersteine, auch Edelsteine, mancherlei nutzbare Erden und viele Mineralquellen, deren mehrere im großen Rufe stehen. Die Zahl der Einwohner beträgt 10,300,000, größteniheils Deutsche, denn die Polen auf der rechten Oderseite, die Wenden, Kassuben und Juden machen keine sehr beträchtliche Zahl gegen das Ganze aus. Die Evangelischen sind zahlreicher, als die Katholiken, de- ren Zahl doch auch ziemlich bedeutend ist. Die Ein- wohner dieser Länder gehören zu den gebildetsten Deutsch- lands, und betreiben nicht allein die Landwirthschaft mit allen ihren Zweigen und den Bergbau mit großer

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 171

1836 - Eisleben : Reichardt
Preußen nebst Posen. 171 in die Ostsee laufen. Nach der Weichsel sind die be* deutendsten Flüsse: 1) die Memel, welche aus Ruß- land, wo sie Niemen heißt, hieher kommt, und sich vor ihrem Ausflusse in die zwei Hauptarme Ruß, den nördlichen und Gilge, den südlichen theilt, welche bei- de in das Kurische Haff sich münden; 2) der Preget, welcher bei Insterburg aus dem Zusammenflüsse der Inster und Angerap entsteht, die ansehnliche Alle mit sich vereinigt, und sich in das frische Haff ergießt; Z) die Passarge, welche gleichfalls dem frischen Haff zufließt und 4) die Warthe, der Hauptnebenfluß der Oder, nebst der ansehnlichen Netze, welche in der Provinz Brandenburg sich mit der Warthe vereinigt. Es giebt auch mehrere schiffbare Kanäle, wovon der große und kleine Friedrichsgraben, diememel mit dem Pregel und der Bromberger Kanal die Weichsel mit der Netze verbindet. Von der großen Menge der Landseen sind vorzüglich zu bemerken: der S p i r d i n g, der größte unter allen, der L ö w e n t i n und der Maur- oder Angerburgische See, sämmr, lich im südöstlichen Theile dieser Länder und durch Ab, flüsse und Kanäle mir einander in Verbindung stehend; der von der Drewenz durchflossene Dcewenz-See; der Geserich, westlich vom vorhergehenden; der Drau- sensee, östlich vom Weichselarme Nogat und der Gop, loser, aus welchem die Netze fließt. Diese Länder liegen im nördlichen Theile der nörd, lichen gemäßigten Zone und haben ein gemäßigtes Kli- ma, das jedoch in den Küstengegenden veränderlich und feucht, übrigens gesund ist. Die Hauptprodukte sind alle Hausthiere in Menge und vorzüglicher Art, viele Fische, Getreide nebst andern Erzeugnissen des Ackerbaus zur Ausfuhr, etwas Tabak, in einigen Ge, genden vieles Obst in den Niederungen, große Waldun- gen und aus dem Mineralreiche, das bei dem Mangel an Gebirgen arm ist, hauptsächlich etwas Eisen, Bernstein und viel Torf. Die Zahl der Einwohner beträgt über 3 Mil- lionen, theils Deutsche, theils Polen und Litthauer, auch viele Juden. Die Mehrzahl bekennt sich zur evangeli- schen Kirche; aber auch die Zahl der Katholiken ist be- deutend. Der Ackerbau wird vorzüglich in den Marsch-

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 176

1836 - Eisleben : Reichardt
176 Iii. Osteuropa. Galizien. Westen das Oesterreichs- und Preußische Schlesien. Die Größe beträgt 1550 Q.meilen. Galizien liegt an der Nordostseite der Karpa- then, wo der Boden mit Bergen und Thälern wech- selt, und senkt sich von da zu einer Ebene, die desto fiächer wird, je mehr sie sich der nördlichen Gränze nä- hert, und hat, mit Ausnahme des südöstlichen Theiles, der sich nach Südosten abdacht, seine Hauptabdachung nach Norden. Die Flüsse des nördlichen Theiles gehen mit der Weichsel, welche auf einer Strecke die Nordgränze macht und hier den San aufnimmt, nach der Ostsee; die des südöstlichen Theiles gehören zum Gebiete des schwarzen Meeres, wozu vorzüglich der hier entsprin- gende D ni est er und die gleichfalls hier entspringenden Donau-Nebenflüsse Pruth und Sereth gehören. Galizien liegt mit der kleinern Hälfte in dem nörd- lichen und mit der weit größern Hälfte schon in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat ein gemäßigtes Klima, doch weniger mild als in den Deutschen Ländern unter gleicher Breite. Der im Ganzen sehr fruchtbare Boden erzeugt viel Getreide und etwas Tabak nebst andern Handelsgewächsen; desglei- chen giebt es beträchtliche Waldungen, Vieh aller Art, Wachs und Honig, aber auch noch viele Wölfe. Das Mineralreich liefert von Metallen, Silber, Blei, Kup- fer und Eisen, außerdem Schwefel, Torf, Flintenstein und vorzüglich Salz in ungeheurer Menge. Die Einwohner, deren Zahl fast 4| Millionen beträgt, sind größtentheils Polen, ferner Rusniaken, Wallachen, Juden (in keinem Lande des Oesterreichi- schen Staates sind diese so zahlreich als hier) und Deut- sche. Die meisten bekennen sich zur katholischen Kirche, eine geringere Zahl zu der Griechischen und Evangeli, schen Kirche und zu der jüdischen Religion. Es giebt zwar einzelne Fabrik.anstalten, aber im Allgemeinen ist die Industrie von keiner großen Bedeutung; daher beschränkt sich auch der Handel Galiziens größtentheils auf den Absah seiner Naturprodukte, wird aber an Lebhaftigkeit und Wichtigkeit zunehmen durch die 60 Meilen lange Eisenbahn, welche jetzt von Wien bis zur Galizischen Stadt Dochnia geführt wird. Für die wis.

9. Die Geographie in der Volksschule - S. 109

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. Iii. Die britischen Inseln. 109 ä) Weshalb ist die Natur der beschriebenen englischen Ostküste dem Seehandel wenig günstig? — Sie eignet sich nicht zu bedeutenden Hafen- anlagen. In der That findet man von der Humber- bis zur Themsemündung keinen bedeutenden Seehafen. Und welchem Umstände ist es nur zuzu- schreiben, daß an den genannten beiden Küstenpunkten bedeutende Seehäfen liegen? — Ihre Anlage wurde durch die breiten und tiefen Flußmündungen ermöglicht. — Welche dieser beiden Seehandelsstädte haben wir noch nicht näher betrachtet? — Die Hauptstadt London am untern Lauf der Themse. — Sie ist die Residenzstadt der englischen Königin. Das Königtum ist nämlich in England anch in weiblicher Linie erblich. Es wird durch das Parlament, welches die Rechte der verschiedenen Stünde des Volkes vertritt, sehr be- schränkt. (Wiederholen!) Obwohl die Stadt über 75 km vom Meere liegt, dringt die Flut in dem breiten tiefen Strombett doch bis London, so daß die größten Seeschiffe dahin gelangen können. London ist die volkreichste Stadt der Erde. Sie hat fast 4^/2 Millionen Bewohner, (der Polizeibezirk sogar 51/2) fast 1h vom ganzen Jnselreich. Wieviel mal so groß ist sie wohl als Berlin? — Über dreimal. — Sie hat mehr Bewohner als manches Königreich. — So haben z. B. Dänemark und Württemberg noch nicht 1/2 so viel Bewohner als London, Sachsen hat nur 31/2 Millionen, und Holland und Schweden haben nur so viel Einwohner als das eigentliche London. London ist die größte Seehandelsstadt und bedeutendste Fabrik- und Industrie- stadt des Jnselreichs und der ganzen Erde. Suchen wir einzelne Gründe für diese Größe Londons! Aus welchem einfachen Grunde schon nimmt London unter allen Städten Englands die erste Stelle ein? — Es ist die Hauptstadt des ganzen Reiches. — In der Hauptstadt eines Landes vereinigen sich aber vielerlei Kulturbestrebungen des Volkes. (Denkt an Berlin!) Außerdem hat London eine äußerst günstige Lage. Nennt andere englische Städte, deren geographische Lage mit der von London Ähnlichkeit hat? — Hüll, Liverpool, Bristol; denn sie liegen auch im Mündungsgebiet von Flüssen, welche bis zu den Städten sür große Seeschiffe fahrbar sind. — Was aber hat London in dieser Be- ziehung voraus? — Es liegt am größten Flusse des Landes, in einer weiten Tiefebene. — Weshalb ist diese Lage für den Binnenverkehr von großem Vorteil? — Auf der Themse gelangen die Flußschiffe ins Innere des Landes, und durch Kanäle, die leicht anzulegen waren, steht ganz Mittel-England mit London in Verbindung. — Welche andere für den Verkehr wichtigen Kunst- straßen waren dort ohne Schwierigkeiten anzulegen? — Viele Eisenbahnen. — Aber auch für auswärtigen Seehandel hat London eine sehr günstige

10. Die Geographie in der Volksschule - S. 106

1897 - Gera : Hofmann
106 X. Ausgeführte Unterrichtsbeispiele. Kohlen zugleich den Stoff, der in den Fabriken verarbeitet werden kann, das sogenannte Rohmaterial? — Im südlichen Hügellande, wo die Städte Birmingham und Sheffield liegen. — Was für Fabriken werden daher hier- in reicher Menge anzutreffen sein? — Eisen- und Stahlfabriken. — Welche Städte sind die Mittelpunkte dieses großen Eisen- und Stahlindustrie- bezirks? — Birmingham und Sheffield. — Die Eisen- und Stahlindustrie dieses Bezirkes gehört zu den bedeutendsten der Erde. In den nördlichen Fabrikdistrikten wird das Rohmaterial vom dortigen Boden nur in unbe- deutender Menge geboten. Weshalb ist es aber leicht von außerhalb zu be- schaffen? — Die großen Seehandelsstädte übernehmen die Einfuhr. — Die Mittelpunkte der beiden größten Fabrikbezirke in dieser Gegend sind die Städte Leeds (lids) und Manschester (mäntschestr). Zeige sie auf der Karte! Nenne ihre Einfuhrhäfen! — Hull und Liverpool. — Hull führt aus den europäischen Nachbarländern viel Wolle und Flachs ein, Liverpool aus West- indien viel Banmwolle. Benenne hiernach die Fabrikbezirke! — Leeds ist der Mittelpunkt eines großen Fabrikbezirks in Wolle und Leinwand, Manchester eines solchen in Baumwollenwaren. — Welchen weiteren Er- werbszweig ruft die Menge der fertigen Erzeugnisse dieser großen Fabrik- thätigkeit hervor? — Großen Binnen- und Seehandel; die Seehandelsstädte übernehmen die Ausfuhr nach fremden Ländern. Zusammenfassung: Sprich über Handel und Gewerbthätig- keit in Nord-England! 3. Das englische Tiefland. a) Welchen Teil Englands nimmt das Tiefland ein? — Den Süd- osten. — Was lehrt die Karte über die Bodengestaltung der Tiefebene? — Sie ist von mehreren Hügelreihen durchzogen. — In welcher Richtung streichen die zwei bedeutendsten Höhenzüge? — Sie beginnen beide am Bristol- Kanal; der südliche durchzieht den Süden der Tiefebene unweit der Küste bis zur Straße von Calais, der andere zieht sich in mehreren Zweigen in nördlicher Richtung bis zur Humber-Mündung hin. — In welche Teile wird durch diesen Höhenzug die englische Tiefebene geteilt? — In eine größere östliche und eine kleinere westliche. — Welche Bedeutung haben die Hügel- reihen für die Entwicklung der Flüsse? — Quellgebiet und Wasserscheide beider Ebenen. — Zwischen welchem Meerbusen erstreckt sich das westliche Tiefland? — Zwischen dem Bristol-Kanal und der irischen See. — Welches ist der bedeutendste Fluß dieses Tieflandes? — Der Severn (ßewern). — Beschreibe nach der Karte seinen Lauf! — Er entspringt auf dem Ostabhange des Gebirgslandes von Wales und fließt zunächst östlich; ein Hügelland nötigt ihn, seinen Lauf nach Süden zu richten; er mündet in den Kanal
   bis 10 von 24 weiter»  »»
24 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 24 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 3
4 0
5 0
6 1
7 2
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 8
14 0
15 5
16 0
17 0
18 3
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 4
25 0
26 0
27 0
28 1
29 7
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 5
39 0
40 5
41 1
42 0
43 0
44 2
45 0
46 0
47 0
48 0
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 18
1 70
2 8
3 55
4 156
5 19
6 23
7 21
8 28
9 57
10 21
11 53
12 14
13 21
14 16
15 9
16 87
17 222
18 23
19 81
20 26
21 57
22 10
23 150
24 4
25 16
26 15
27 8
28 35
29 22
30 32
31 10
32 13
33 13
34 15
35 19
36 30
37 23
38 39
39 142
40 26
41 45
42 27
43 51
44 21
45 86
46 27
47 6
48 24
49 25
50 33
51 30
52 33
53 3
54 60
55 13
56 19
57 14
58 9
59 27
60 11
61 37
62 21
63 7
64 31
65 37
66 29
67 10
68 47
69 22
70 46
71 54
72 33
73 14
74 19
75 36
76 89
77 96
78 16
79 23
80 22
81 1
82 69
83 121
84 19
85 34
86 8
87 70
88 17
89 9
90 10
91 44
92 222
93 19
94 97
95 54
96 22
97 16
98 98
99 17

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 31
1 2
2 2
3 4
4 0
5 0
6 79
7 4
8 0
9 2
10 2
11 40
12 13
13 8
14 32
15 0
16 0
17 1
18 2
19 5
20 13
21 1
22 0
23 0
24 22
25 36
26 0
27 1
28 6
29 3
30 2
31 4
32 38
33 5
34 144
35 0
36 15
37 0
38 20
39 4
40 0
41 0
42 9
43 8
44 8
45 6
46 2
47 33
48 0
49 0
50 4
51 3
52 5
53 9
54 3
55 0
56 2
57 1
58 0
59 5
60 1
61 2
62 1
63 0
64 0
65 0
66 4
67 0
68 2
69 0
70 8
71 1
72 0
73 0
74 1
75 6
76 42
77 0
78 15
79 1
80 2
81 58
82 1
83 52
84 4
85 2
86 24
87 56
88 2
89 60
90 16
91 4
92 1
93 5
94 1
95 25
96 4
97 1
98 0
99 3
100 3
101 15
102 1
103 1
104 45
105 1
106 0
107 12
108 1
109 26
110 4
111 0
112 1
113 9
114 3
115 0
116 0
117 8
118 0
119 260
120 1
121 4
122 13
123 2
124 4
125 8
126 7
127 26
128 0
129 32
130 18
131 20
132 0
133 42
134 15
135 31
136 12
137 5
138 6
139 61
140 5
141 0
142 21
143 2
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 3
150 0
151 0
152 8
153 23
154 1
155 2
156 3
157 1
158 0
159 20
160 26
161 0
162 0
163 0
164 3
165 0
166 3
167 3
168 0
169 2
170 1
171 0
172 0
173 7
174 6
175 31
176 5
177 9
178 34
179 2
180 8
181 1
182 7
183 21
184 6
185 4
186 4
187 3
188 21
189 1
190 0
191 0
192 7
193 93
194 0
195 22
196 2
197 1
198 1
199 2