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1. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

2. Das Mittelalter - S. 47

1889 - Gotha : Perthes
47 In die Futapfen Chlodovechs (f 511) traten seine Shne und breiteten trotz der vorgenommenen Teilungen durch Eroberungen das Reich weiter aus. 531 ward Hermanfrid, der König der Thringer, an der Unstrul mit Hilfe der Sachsen geschlagen und die Kraft des thringischen Reiches gebrochen, das auf die Lande zwischen der Unftrut und dem Waldgebirge be-schrnkt wardx) und fortan unter frnkischer Herrschaft stand; 532 ferner wurde das burgundische Reich erobert, 536 von den Ostgoten die Provence (zwisch. Meer u. Durance, l. Nebenflu der und. Rhone) gewonnen und bald darauf die Herzge des bairischen Stammes in Abhngigkeit gebracht. Der jngste Sohn Chlodovechs, Chlothachar I. vereinigte unter sich wieder das gesamte Frankenreich (558561), unstreitig damals der mchtigste Fürst Europas; er beherrschte das ganze ehemalige Gallien 2) und auf der r. Seite des Rheins alle germanischen Völker bis auf die Sachsen und Friesen. Kmrre! Luirht 1) Die Gebiete nrdl. v. d. Unftrut (vgl. S. 16. 2) wurden den Sachsen berlassen, die Lande fbl. am Main waren spter frnkisch, die zwisch. Jura it. Bhmer Wald bairisch. 2) bis auf das westgotische Septimanien (vgl. S. 31. 4).

3. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 126

1794 - Gotha : Ettinger
126 Vih. Helvetien. 1793 Prinz von Koburg rettet Mastricht/ und treibt März. iw Franzosen ñus den Niederlanden wieder heraus. Icitt ficht ein Theil der holländi- schen Truppen in Verbindung mit Englän- der» und Hanovcranern. vm. Helvetien. A. Noch fein Freystaat, bis izoz. in Verbindung. 4zo Den Römern nahmen es Burgunder und Ale- mannen ab. Jene ließen sich zwischen der Rüß, der Rhone und dem Gebirge Iura, diese zwischen der Rüß und dem Rhein, nieder- 496 Als der fränkische Chlvdewig die Alemannen überwand, bemächtigte er sich auch ihres Antheils an der Schwein Hierzu brachten seine Söhne auch den bürgundrschen Theil. 843 Als die fränkische Monarchie durch den Ver- gleich zu Verdun getheilt wurde, bekam Lo- thar den burgundischen, und Ludwig der Deutsche den alemannischen Theil von Hel, 870 vetien. Nach Lothars Ii Tode fiel aber auch das burgundische Helvetren dem deutschen Reiche zu. In der Folge wurde es mit dem ggg burgundischen Königreiche vereinigt. Bey diesem blieb es bis auf die Zeit, da das gan- 022 re burgundische Reich dem deutschen einver- * leibt wurde. 2. Die

4. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 21

1824 - Gotha : Ettinger
\ des Menschengeschlechts. 21 Sechster Z ei t r a u m. Von Chlodewrg bié auf Karl den Großen,Soo I. 1. Die von den Deutschen gestifteten 9uú che kamen größtentheils unter die Obcrr Herrschaft der Franken. Chlodewig, ein fränkischer Fürst, entriß ^ den Römern alle ihre noch übrigen Be- sitzungen in Gallien. Er vergrößerte auch das fränkische Gebiet in Deutsch- land, und das Christenthum diente ihm zum Vorwände, dre übrigen Fürsten der Franken zu unterdrücken. So ent- stand die fränkische Monarchie. Chlodewigsnachfolger breiteten ihre Herr- schaft, sowohl in Deutschland, als in Frankreich, immer weiter aus. Sie muß, ren es aber geschehen lassen, daß in Ita- 49$ lien erst die Ostgothen, unter Theode« 55z rich, und hernach die Longobarden, un- ter Alboin, sich festsetzten. 2. Sowohl die Franken, als andere beut< sche Völker, geriethen mir den Arabern in Kampf. Die Araber machte erst Mohamed berühmt. Dieser stiftete eine neue Religion, die ihm in seinem Geburtsorte Mekka so viele Feinde zuzog, daß er darüber siüchten mußte. Seine Flucht war je- doch gerade der Zeitpunkt, wo sich fer- ne glänzenden Unternehmungen ansten- gen. Mohamed breitete rn Zeit von 10

5. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 549

1894 - Gera : Hofmann
Iii. Deutsches Leben zur Zeit der fränk. u. stauf. Kaiser. 7. Eine deutsche Stadt. 549 unserem Maitrank; fremder Würzwein, kunstvoll aus französischem Rotwein verfertigt, wurde als Claret und Hippokras eingeführt; über Maulbeeren abgezogener Wein hieß Moraß; außerdem wurden viele andere Arten von aromatischen Tränken verfertigt, auch mit gekochtem Wein, zum Teil nach Rezepten, die aus dem römischen Altertum stammten; sie galten für medizinisch hilfreich, waren auch von Frauen begehrt, mehr als jetzt die Liköre. Im Süden des Thüringer Waldes machte dem Landwein der Birnmost und Äpfelwein Konkurrenz, er war z. B. der herrschende Trank in Bayern, wo erst später das Bierbrauen überhand nahm, der Bock aus der Stadt Einbeck erlernt wurde. Von ungemischten Weinen waren außer dem deutschen vom Rhein und der Mosel, vom Neckar und dem Würzburger vom Main, noch der von Rivoglio (Reifall genannt) und von Botzen, die ftanzösischen Mnscatel und Malvasier und der Osterwein aus Ungarn wohlbekannt, außerdem viele italienische Sorten, von Ancona, von Tarent u. s. w., endlich griechische Weine, darunter der berühmte Cyprer. Ulm war der große Weinmarkt, von dort gingen die Fässer bis hinauf in das Ordensland Preußen und in die fernsten Handelsstationen der Ostsee. Auf der Straße und in der Trinkstube wurde das Leben genossen. Darum füllten sich die Marktplätze und Straßen der Stadt am Abend, der Handwerksgesell und der junge Schreiber gaffierten und zeigten sich den Mädchen, die an Fenster und Thüre standen, und die Grüße und Scherzreden empfingen. Bei solchem Durcheinander der Männer wurden die Neuigkeiten ausgetauscht, was ein Reisender aus der Ferne zugetragen hatte, daß auf einem Dorfe in der Nähe ein unförmliches Kind geboren war, daß in Bern ein Weib mit einem Mann im Gottesgericht gekämpft, der Mann nach altem Recht mit dem halben Leib in einer Grube, das Weib mit ihrem Schlüsselbund bewaffnet, der Mann sei erschlagen. Und wieder, daß die reitenden Boten des Rates, der Christian und der Gottschalk, ausgeritten waren nach großen Nachbarstädten, um dort Kunde einzuziehen, ob man etwas Neues aus Frankreich wisse oder von dem Anzuge abenteuerlicher Schwärme von singenden Büßern. War ein Fehdebrief am Stadtthore abgegeben, dann war die Aufregung groß, wer einen Verwandten auf der Landstraße hatte, der wurde Mittelpunkt eines Kreises von Teilnehmenden und Neugierigen, ob der Reisende durch den Rat gewarnt sei, ob er gutes Geleit zu erhalten hoffe. Diese große Börse für Neuigkeiten verbreitete auch kleinen Familienklatsch, der in der abgeschlossenen Stadt die größte Bedeutung hatte, daß der alte Ratsherr Muffel von neuem heiraten werde, daß die Stromer und die Nützet sich wegen ihres gleichen Wappens auf der Gesellenstube heftig gezankt hätten. Auch das Regiment der Stadt war in diesen Stunden Gegenstand einen Beurteilung, die nicht immer wohlgeneigt blieb, und in unzufriedener Zeit wurde in den Haufen Empörung gemurmelt, die in den Schenken und Zunftstuben ausbrach und langgetragenem Leid und verstecktem Haß blutige Sühne verschaffte. War einmal etwas Merkwürdiges zu beschauen, dann kam die Stadt in helle Bewegung. Fremde und kunstfertige Tiere wurden gern bewundert.

6. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 282

1890 - Gotha : Behrend
282 der alten Hermunduren, von denen sie wahrscheinlich noch hente den Namen tragen, so gesteckt haben. Das Land ist, wie wir gesehen, im ganzen lustiges Hügelland mit einzelnen reichen Flußthälern, Der schöne, noch herrlich bewaldete und darum auch ein schönes, kräftiges Menschen- geschlecht zeugende und nährende Bergkamm ist nicht zu hoch; die höchste Höhe etwa 1000 m. Von diesem laufen herab viele Hügel, Flüsse, Bäche gegen Süden und Norden, von denen die nördlich auslaufenden Höhen sich mit den Bergen des Eichsfeldes und Harzes und ihreu Ausläufern begegnen. Bei diesem Thüringer bedarf es nicht vieler Worte. Seine geistige Lebendigkeit, Liebenswürdigkeit und Anstelligkeit, sein mannig- faltiges Talent für alles und der musikalische Resonanzboden seiner Brust siud ja weltbekauut. Wie gesagt, hier hat der Wende auf beiden Seiten des Waldes, auf die Blachfelder Thüringens und Meißens und in die Ostgrenzen Frankens sich hineingedrängt. Der Thüringer hat sich wieder gegen Osten ausgebreitet und ist mit den sächsischen und salischen Kaisern vorgegangen. Lebendigkeit, Beweglichkeit, Art und Sprache sind im Lande Meißen, in den Lausitzen und dem größten Teil Schlesiens die sicheren Zeichen, daß die Leute aus Thüriugen und Franken dort das Deutsche wieder emporgebracht haben. Es sind dort die wunderbarsten Verschiedenheiten den nördlich daranstoßenden Kolonie- landen der Sachsen gegenüber, die kaum irgendwo schneidender und charakteristischer gefunden werden. Der Schlesier mochte nun zu der alten Lebendigkeit und Beweglichkeit noch ein gutes Stück slavischer Leichtigkeit bekommen haben. Er sowohl als der sogenannte Kursachse im Königreich Sachsen — denn so müßte man seinen zufällig eut- ftandenen Sachsennamen im Gegensatz gegen den echten niederdeutsch redenden Sachsen nennen — haben aber eine größere Weichheit und Geschmeidigkeit, die zuweilen fast eine flüssige und schlüpfrige Glätte wird, als der Stammbewohner der Thüringer Berge, welcher bei aller Munterkeit und Freiherzigkeit doch etwas Dauerndes, Festes hat, das ihn als einen deutschen Urstamm zeichnet. Man muß zuweilen flaches und albernes Gerede hören von Weinländern und Bierländern, von Wässerigkeit und Weinigkeit der Herzen, von der Trägheit und Schläfrig- keit, die das Bier, von der Feurigkeit und Mutigkeit der Völker, die der Wein hervorbringen soll. Ich aber sage, Wasser, Bier und Wein thun es nicht, es ist ein tieferes Naß, wohinein man hinabsteigen muß, wenn man über Art und Gemüt der Völker aburteilen will. Der Thüriuger und Nordfranke ist ein Biertrinker, und welches mächtige, Prächtige Feuer in dem Menschen, viel mehr als in irgend einem der weintrinkenden deutschen Stämme! Der Engländer ißt Weizenbrot und trinkt ein vorzügliches Naß aus aller Welt, verzehrt täglich sein Roast- beef; der arme Jrländer bei seinen Kartoffeln und seinem Wasserglase, ein wie viel lebendigerer, lustigerer Mensch als der Engländer! Wie wenig von dem Froschblut der Wasseramphibien in ihm! Übrigens ist der Thüringer und Franke ein schöner Mensch; besonders schöne Gestalten, man möchte sagen, reif und fertig gewordene Gestalten trifft man in

7. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 242

1890 - Gotha : Behrend
242 Bilder aus den mitteldeutschen Gebirgslandschaften. Städte des deutschen Binnenlandes giebt es, in denen das Grün der Natur so dicht die Wohnungen emsiger Menschen umzieht, wo die Amsel so lustig in den Gärten pfeift und die Tauben fo sicher unter dem Lastwagen umherlaufen. Es ist eine behäbige Stadt von stillem Frohsinn, freundlich für Fremde und aller Welt angenehm; durch die Großartigkeit der fried- licheu Geschäfte, die seit Jahrhunderten in ihr betrieben wurden, und durch das blutige Ringen, das zu verschiedenen Zeiten auf nahen oder entfernteren Fluren ringsum stattgefunden, nicht bloß in deutschem Lande wohlbekannt; es kann wohl sein, daß der Chinese oder Sandwich- insulauer mehr von ihr weiß, als von dem Staate, zu dem sie gehört. Uud doch kommt ihr weder der Vorzug einer Haupt- und Residenzstadt, noch die Gunst der Lage an einem großen schiffbaren Strom oder an der Seeküste zu Hilfe. Ist es das fruchtbare Land ringsum, oder das Wohlwollen seiner Herrscher, das hier fördernd eingriff, oder der thätige und klugberechuende Kaufmannsgeist seiner Handelsherren, der sich so oft bewährte, gewesen, oder endlich der Glanz der Wissenschaften, die dort eine ganz besondere Pslege fanden, wodurch Leipzig zu seiner heutigen Blüte emporgestiegen und zu einer der wichtigsten Handels- städte Deutschlands geworden ist? Die Sicherheit der Lage hinter den drei Flüssen, Pleiße, Elster und Parthe, sowie die Aussicht auf reichlichen Fischfang und leichtes Fortkommen auf den Flüssen mochten den slawischen Stamm der Sorben zuerst bewogen haben, hier seine Hütten aufzuschlagen. Wie aber hätte aus dem wendischen Lipzk, „dem Lindenort", im Laufe der Zeit eine deutsche Handelsstadt mit fortdauernd steigender Bedeutung erblühen können, wenn nicht von vornherein die Gunst ihrer geographischen Lage ihr zu Hilfe gekommen wäre? Durch den weiten sächsischen Tieflandsbusen, in dessen Mitte Leipzig liegt, führte von je von der Elbe her ebenfo der kürzeste Weg ans dem östlichen Tieflande in die jenfeit des Gebirges belegene Ebene, in das Thal des oberen Mains und zur obereu Donau, wie in West- licher Richtung über Thüringen hin zu dem großen Verkehrsthale des unteren Mains und des mittleren Rheins, in dem Frankfurt und Mainz aufgeblüht. Wer vom Niederrhein her die Gebirge vermeiden und nordöstlich und östlich um diese herum bequemer auf ebenen Wegen einem südöstlich gelegenen Ziele sich nähern wollte, ward gleichfalls in den Bufeu vou Leipzig geführt. Nicht minder gelangten dahin die Handelszüge, die aus dem Gebiete der oberen Elbe und der oberen Oder dem mittleren und nordwestlichen Deutschland zustrebten. Ein solcher natürlicher Knotenpunkt von Straßen zwischen Osten und Westen, Süden und Norden nach wichtigen Zielen hin, insbesondere zwischen dem Mittellaufe zweier fo bedeutender und durch Schiffahrt von jeher so belebter Ströme wie Rhein und Elbe, mußte bald der ursprünglich wendischen Ansiedelung zu gute kommen und bei dem Vordringen der deutschen Kolonisation dem Gedeihen einer städtischen Anlage überaus- förderlich sein.

8. Dr. K. von Spruner's historisch-geographischer Schul-Atlas von Deutschland - S. 7

1858 - Gotha : Perthes
7 Das Herzogthum Böhmen, violett, zu dem Mähren gehörte, steht unter Oberhoheit der deutschen Karolinger. In diesen östlichen Gegenden war auch am Ausgange des Ix. Jahrhunderts das ephemere Gros«mäh- rische Reich Swatopluk’s aufgetaucht, welches die Slavenländer der Marhaner, Slovaken und Chrovaten umfasste, aber schnell wieder durch Deutsche und Magyaren sein Ende fand. Die Begränzung all dieser Gebiete, die Benennung der vorzüglichsten Gaue, Alles, was in der allgemeinen deutschen, was selbst in der Special- Geschichte der einzelnen Länder merkwürdig geworden, fand, so weit es der Raum zuliess, Aufnahme in der Karte. Ebenso wurden auch die hi- storisch wichtigen Orte und Gegenden der Nachbarländer Preussen, Pom- mern, Polen und Ungarn, auf welche der erste Strahl der Geschichte fällt, angegeben*). Nr. Iv. Deutschland unter den sächsischen und fränkischen Kaisern. Die Ausbildung und genaue Begränzung der deutschen Stammherzog- thümer ist in dieser Periode vollendet. Franken in zwei Abtheilungen, als ein rheinisches und östliches, auch Eranconien genannt, von de- nen ersteres als grössere Unterabtheilung wieder die Provinz Hassia, letzteres das Grabfeld hatte, trägt, als das Hauptland, die Farbe von ganz Deutschland — gelb. Westlich von demselben dehnt sich zwischen Rhein und Maas bis an die friesischen Gränzen hinab das grosse Herzog- thum Lothringen, bei dem Aufhören dieser Periode aber bereits wieder, nach kurzer Vereinigung, in ein ripuarisches — grün — und in ein oberes oder mosellanisclies'— blau — getrennt. In diesem Theile hatten sich schon aus allodialem Besitz die grossem geschlossenen Lande von Brabant, Iiennegau und Luxemburg mit dem Hauptsitze im obern Lothringen, so wie das beträchtliche Gebiet der Kirchen von Lüttich, Trier und Metz gebildet. Den Norden Deutschlands nahmen die beiden Ilerzogthümer Friesland — dunkelgrün — und Sachsen — karmoisin — ein. Letzteres zerfällt in die drei einzelnen Herzogthümer von Westfalen, Engem und Ostfalen, und dann in die allmählig den Slaven abgenommenen Bezirke der Nordmark (durch blau umzogene Gränzen ist die geringere Abhängigkeit dieses grossen Distriktes, aus dem sich bald, wie die folgende Karte zeigt, ein eigenes bedeutendes Gebiet bildete, angedeutet) und Ostmark oder Lausitzer Mark. Braun ist das mächtige Slavische Reich Gottfried’s, das in seiner grössten Aus- *) Einen Stichfehler, Hall statt Hallstadt bei Bamberg (das Halazestat des Karo- lingischen Kapitulars), bitte ich zu verbessern. Auch heisst es lianga statt ßangau.

9. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 50

1798 - Gotha : Ettinger
so Ii. Deutsche Geschichte. 4. Ein Theil von Deutschland kam unter die > fränkische Monarchie. Chlodewig, der Stifter derselben, besaß bereits einen großen Lan'strich am Rhein. Einer seiner Nachfolger Theoderich eroberte noch Las thüringische Königreich, welches aus Franken, Hessen und Thüringen bestand. Der letzte König war Hermanfried. 5. Unter der Regierung der fränkischen Köni- ge brachte Bonifacius Deutschland unter die geistliche Oberherrschaft des Pabstes. Am Rhein und an der Donau gab es schon manche christliche Kirche, und manchen Bi- schof. Die übrigen D. uncben derberen aber noch meistens ihre vat.rländi«chen Götzen an. Es kamen zwar auch in das mittlere D.ulich- Hand einige Pn.-ster, um die rohen Be- wohner desselben für das Christentbum zu gewinnen; keiner aber predigte es mit mhr feit 1719 Deyfall, als der Engländer Winfried oder Bonifaeiu-, der die Stifter Wlrzburg, Eich« stekt, Hulda und H.rsftld gründete, und den dann eben Krrch nstaat einnchlere. Der Pabst machte ihn zum Erzbischof, und Bonifacius unterwarf dagegen alle Kirchen, die er stiftete, her geistlichen Gewalt des päpstlichen Stuhles. 6. Don Karin dem Kroßen wurden die noch unabhängigen Deutschen nicht allein unter» jocht, sondern auch bekehrt. Karl unterwarf sich die Bayern und Sachsen. Jene batten bisher ihren eigenen He>zog ge- habt; Karl steckte ihn aber «n ein Kloster, 788 und bemächtigte sich seines Landes. Zu

10. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 31

1906 - Gotha : Thienemann
— 31 — Methodisches. Kunde von diesen Wanderungen erhalten wir vornehmlich durch die Erforschung der Ortsnamen. (S. Arnold, Deutsche Urzeit, S. 129 ff. . . Freilich auch Arnolds Bekenntnis: „Erst wenn wir von jedem deutschen Stamme ein vollständiges, urkundlich belegtes Ortsnamenverzeichnis haben, wird es möglich sein, die Herkunft und die Ausbreitung dieser Stämme mit annähernder Sicherheit festzustellen.") Deshalb muß der Unterricht hier vor allem heimatlich sein; gerade darin zeigt sich die Volksgeschich te im Rahmen der Heimatsgeschichte. Vgl. Ernst Hasse, Die Besiedelung des deutschen Volksbodens, S. 5 ff. Die Alamannen bewegten sich in zwei Richtungen vorwärts. Nach dem Durchbruch der Vandalen, Sueben und Alanen erwarben sie das linke Rheinland südwärts bis zu den Alpen (vgl. Tell Ii, 2 Rütliszene: „Hört, was die alten Hirten sich erzählen") und westlich bis zu den Vogesen, nach dem Abzug der Burgunder vom Rhein das mittlere Rheintal und die oberen Täler der Mosel und Maas und zogen an diesen Flüssen abwärts. Mit der Siedlertätigkeit der Alamannen befaßt sich Hans Witte, Geschichte des Deutschtums im Elsaß und im Vogesengebiet. Stuttgart 1897. Bei den Franken sind drei Gruppen zu unterscheiden: Salier, Ripuarier und Rhein-, Ost- oder Oberfranken. Weil die römische Verteidigung an der unteren Maas und am unteren Rhein weniger stark war als am Mittelrhein und an der Mosel, war das Land schon Ende des 4. Jahrhunderts von germanischen Stämmen genommen worden. Sie alle erscheinen dann unter dem gemeinsamen Namen der Salier (Salier vielleicht von dem keltisch-germanischen Worte sal oder sale, ix H. Salzwasser, daher salische Franken = Seefranken; andere leiten es von ihren Wohnsitzen längs der Issel — Jsala oder Sala ab). Die Ripuarier (Uferanwohner des Rheins) saßen um Köln herum und drangen von da vor bis über die Maas und über die Eifel. Die Ostfranken, hervorgegangen aus den Chatten, zogen die Täler der Lahn, Sieg und Wied abwärts an den Rhein, dann über den Rhein und die Mosel und Nahe aufwärts bis nach Trier und Metz hin, wo sie sich mit den von Süden kommenden Alamannen begegneten. Eingehende Darstellung dieser Wanderungen auf Grund der Ortsnamenforschung findet sich bei Wilhelm Arnold, Ansiedelungen und Wanderungen deutscher Stämme, S. 147—241, Kapitel Iii: Die oberfränkischen Wanderungen. Die Sachsen werden zuerst um 150 genannt; im Süden der fim-brischen Halbinsel zwischen Eider und Elbe trat mit dem Wachstum der Bevölkerung so gut wie im Binnenlande die Notwendigkeit ein, die Wohn-sitze zu erweitern. Die Natur selbst wies zwei Wege, seewärts und landwärts. Schon seit dem 3. Jahrhundert hatten Sachsen die Küstenländer der Nordsee beraubt; jetzt besetzten Sachsen und Angeln, von britischen
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