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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 40

1901 - Gera : Hofmann
— 40 — Ii Gegenden hat die Grafschaft Mark. Da ist ein „Felsenmeer", wo Riesen mit wüsten Felsblöcken Ball gespielt zu haben scheinen. 7. Die Provinz zerfällt in 3 Regierungsbezirke: Münster, Minden und Arnsberg. Wo liegen Münster (63) (Wiedertäufer und westfälischer Friedei), Minden (22), die Wächterin der westfälischen Pforte, die durch Leinwandhandel berühmten Städte Herford und Bielefeld (62), der Bischofssitz Paderborn (2v), Dort- mund (142), Mittelpunkt der Kohlen-und Eisenindustrie, mit der uralten Feni- linde, Hamm (29), Knotenpunkt der Eisenbahnen, das fluren- und gartenreiche Soest (15) und Arnsberg? 18. Die Rheinprovinx. (Flächeninhalt: 27 000 qkm. — Bevölkerung: 5,2 Mill. Eiliw.) 1—3. Rheinland ist die westlichste und volkreichste preußische Provinz; neun Städte haben mehr als 50000 Einwohner. Sie hat fast ]/i3 der Fläche und der Bevölkerung Preußens; 3k davon sind katholisch. Der südliche Teil liegt im Gebiete des rheinischen Schiefergebirges, der nördliche in der niederrheinischen Tiefebene. (Grenzen?) 4. 5. Gebirge find: Westerwald, Sieben gebirge, H uns rück, Ei fel, Venn; Flüsse: Rhein, Lahn, Sieg, Ruhr, Lippe, Nahe und Vissel. Bezeichne die Lage der Gebirge, Quelle, Lauf und Mündung der Flüsse! 6. Etwa 2/5 find Ackerland, das übrige Wald, Wiese, Weide, Wasser und Wüstung. Obst- und Weinbau, Handel und Gewerbe, besonders in Eisen, Leinen- und Wollwaren, blühen. Der Rhein ist stets von Dampfschiffen und Kähnen belebt; rechts und links auf feinen Ufern pfeifen und fliegen stündlich Eisenbahnzüge stromauf, stromab. Der Rhein, das Paradies Deutschlands, ist die große Heerstraße aller Reisenden, die Gewinn oder Freude suchen. Menschen aller Zungen kommen hier zusammen; auf jedem Dampfschiff hört man ein Sprachgemisch. An vielen Stellen hat man den Rhein durch Dämme eingeengt, um tieferes Fahrwasser zu erhalten. Bei Hochwasser und Eisgang spottet er dieser Fesseln und macht sich wieder zum Herrn des ganzen Thales. Nirgends erscheint alte und neue Zeit so nahe zusammengerückt wie am Rhein. Unten brausen auf geraden Dämmen neben Telegraphendrähten die Bahnzüge durchs Thal. Die weiß- schimmernden Städte mit fleißiger, froher Bevölkerung wachsen aus den alten Thoren und Mauern in immer neuen Straßenzeilen. Die rundlichen Hügel und steilen Hänge des Ufers sind mit Reben bepflanzt, und das fröhliche Volk der Winzer schafft in den Weinbergen. Die Gipfel sind von Burgen gekrönt, die entweder immer mehr verwittern oder erneuert worden sind, so Stolzenfels bei Koblenz. Glockengeläut schallt weihevoll überall durch das Rheinthal. Im Regierungsbezirk Düsseldorf liegt das Wupperthal, das ehemals bergische Land. Die Wupper breitet mit ihren Zuflüssen ein Netz über die Gegend, von dem jede Masche eine Fabrikanlage hat. Das Thal hat ziemlich steile Wände. Im weitesten Thalkessel liegen die Schwesterstädte Elberfeld und Barmen. Auf allen Hängen und in allen Senkungen sind Häusergruppen mit fleißigen Menschen. Hier ist die dichteste Bevölkerung des preußischen Staates. Überall rauscht, rollt, rasselt, schleift, schnurrt, hämmert, ächzt und wimmelt es von Maschinen, Wagen, Karren und Menschen. Bänder, Leinen-, Baumwollen- und Wollenstosfe jeder Art, Schneidewerkzeuge von den kleinsten bis zu den größten entstehen in diesem Thale durch die Hände der Weber und Schmiede. 7. Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke: Koblenz, Köln, Düsseldorf, Aachen und Trier. Wie liegen sie zu einander? Wo liegen: das starke und schöne Koblenz (40) mit seiner Felsenfestung Ehrenbreitstein, das alte und lebhafte Köln «mit Vororten 371), Mittelpunkt des rheinischen Handels, mit seinem herrlichen

2. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

3. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 126

1794 - Gotha : Ettinger
126 Vih. Helvetien. 1793 Prinz von Koburg rettet Mastricht/ und treibt März. iw Franzosen ñus den Niederlanden wieder heraus. Icitt ficht ein Theil der holländi- schen Truppen in Verbindung mit Englän- der» und Hanovcranern. vm. Helvetien. A. Noch fein Freystaat, bis izoz. in Verbindung. 4zo Den Römern nahmen es Burgunder und Ale- mannen ab. Jene ließen sich zwischen der Rüß, der Rhone und dem Gebirge Iura, diese zwischen der Rüß und dem Rhein, nieder- 496 Als der fränkische Chlvdewig die Alemannen überwand, bemächtigte er sich auch ihres Antheils an der Schwein Hierzu brachten seine Söhne auch den bürgundrschen Theil. 843 Als die fränkische Monarchie durch den Ver- gleich zu Verdun getheilt wurde, bekam Lo- thar den burgundischen, und Ludwig der Deutsche den alemannischen Theil von Hel, 870 vetien. Nach Lothars Ii Tode fiel aber auch das burgundische Helvetren dem deutschen Reiche zu. In der Folge wurde es mit dem ggg burgundischen Königreiche vereinigt. Bey diesem blieb es bis auf die Zeit, da das gan- 022 re burgundische Reich dem deutschen einver- * leibt wurde. 2. Die

4. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 549

1894 - Gera : Hofmann
Iii. Deutsches Leben zur Zeit der fränk. u. stauf. Kaiser. 7. Eine deutsche Stadt. 549 unserem Maitrank; fremder Würzwein, kunstvoll aus französischem Rotwein verfertigt, wurde als Claret und Hippokras eingeführt; über Maulbeeren abgezogener Wein hieß Moraß; außerdem wurden viele andere Arten von aromatischen Tränken verfertigt, auch mit gekochtem Wein, zum Teil nach Rezepten, die aus dem römischen Altertum stammten; sie galten für medizinisch hilfreich, waren auch von Frauen begehrt, mehr als jetzt die Liköre. Im Süden des Thüringer Waldes machte dem Landwein der Birnmost und Äpfelwein Konkurrenz, er war z. B. der herrschende Trank in Bayern, wo erst später das Bierbrauen überhand nahm, der Bock aus der Stadt Einbeck erlernt wurde. Von ungemischten Weinen waren außer dem deutschen vom Rhein und der Mosel, vom Neckar und dem Würzburger vom Main, noch der von Rivoglio (Reifall genannt) und von Botzen, die ftanzösischen Mnscatel und Malvasier und der Osterwein aus Ungarn wohlbekannt, außerdem viele italienische Sorten, von Ancona, von Tarent u. s. w., endlich griechische Weine, darunter der berühmte Cyprer. Ulm war der große Weinmarkt, von dort gingen die Fässer bis hinauf in das Ordensland Preußen und in die fernsten Handelsstationen der Ostsee. Auf der Straße und in der Trinkstube wurde das Leben genossen. Darum füllten sich die Marktplätze und Straßen der Stadt am Abend, der Handwerksgesell und der junge Schreiber gaffierten und zeigten sich den Mädchen, die an Fenster und Thüre standen, und die Grüße und Scherzreden empfingen. Bei solchem Durcheinander der Männer wurden die Neuigkeiten ausgetauscht, was ein Reisender aus der Ferne zugetragen hatte, daß auf einem Dorfe in der Nähe ein unförmliches Kind geboren war, daß in Bern ein Weib mit einem Mann im Gottesgericht gekämpft, der Mann nach altem Recht mit dem halben Leib in einer Grube, das Weib mit ihrem Schlüsselbund bewaffnet, der Mann sei erschlagen. Und wieder, daß die reitenden Boten des Rates, der Christian und der Gottschalk, ausgeritten waren nach großen Nachbarstädten, um dort Kunde einzuziehen, ob man etwas Neues aus Frankreich wisse oder von dem Anzuge abenteuerlicher Schwärme von singenden Büßern. War ein Fehdebrief am Stadtthore abgegeben, dann war die Aufregung groß, wer einen Verwandten auf der Landstraße hatte, der wurde Mittelpunkt eines Kreises von Teilnehmenden und Neugierigen, ob der Reisende durch den Rat gewarnt sei, ob er gutes Geleit zu erhalten hoffe. Diese große Börse für Neuigkeiten verbreitete auch kleinen Familienklatsch, der in der abgeschlossenen Stadt die größte Bedeutung hatte, daß der alte Ratsherr Muffel von neuem heiraten werde, daß die Stromer und die Nützet sich wegen ihres gleichen Wappens auf der Gesellenstube heftig gezankt hätten. Auch das Regiment der Stadt war in diesen Stunden Gegenstand einen Beurteilung, die nicht immer wohlgeneigt blieb, und in unzufriedener Zeit wurde in den Haufen Empörung gemurmelt, die in den Schenken und Zunftstuben ausbrach und langgetragenem Leid und verstecktem Haß blutige Sühne verschaffte. War einmal etwas Merkwürdiges zu beschauen, dann kam die Stadt in helle Bewegung. Fremde und kunstfertige Tiere wurden gern bewundert.

5. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 70

1890 - Gotha : Behrend
Bilder vom deutschen Rhein. lebendige Geräusch herauf, durchmischt mit dem lauten Rufen der Flößer. Wir biegen um eine letzte Wendung des waldfrischen Weges, und vor uns steht eine kleine gotische Kapelle, die den wunderlichen Namen die „Klingel" trägt. Wir eilen Gernsbach zu. Durch einen dunkeln, steingewölbten Bogengang betreten wir das Städtchen, durch das die Murg ihr klares Wasser treibt. Die Bewohner leben nur vom Holze und für das Holz. Die Murg vertreibt die kostbare Ware, die in den Wäldern geschlagen wird. Das Bett derselben, zwischen zwei wilde Ufer eingezwängt, auf denen Wälder ihre Tannen und Eichen in das Blaue des Himmels emporrecken, ist überall von ungeheuren Felsen unterbrochen, welche die Gewalt des Wassers geglättet. Die Wellen brechen sich an diesen alten Häuptern und werfen ihren weißen Schaum daran empor. In die Tiefe der Schlünde, die sich überall öffnen, stürzen die Wasser, welche der Schnee plötzlich anschwellt. Die gewerbthätige Hand des Menschen hat die Abstürze für den Transport des Holzes nutzbar gemacht. Die Wasser, durch starke Schleusen zurückgehalten, sammeln sich in kleinen Thälern, die von allen Seiten geschlossen sind. An der ganzen Murg hin und vor allem an dem Hauptabsturz haben die Holzhauer das Holz aufgeschichtet, das uach Gernsbach hinabgeflößt werden soll. Endlich schicken die Waldbesitzer den Befehl, die Schleusen zu öffnen. Es ist ein Festtag für die ganze Gegend; von allen Seiten strömt es herbei. Der Student kommt von Freiburg und Heidelberg, der Gymnasiast von Mannheim und Karlsruhe, die Reisenden und Kurgäste von Badeu: alle wollen das großartige Schauspiel sehen. Eine Brücke gewährt namentlich einen prächtigen Anblick; sie befindet sich an dem Zusammen- flnsse der Raumünzach und des Schwarzenbach. Ihr einziger Bogen, der auf zwei Granitblöcken steht, bietet die Aussicht auf ein weites Thal, durch das die mit geschälten Stämmen angefüllten Wasser schießen. Einige Schritte unter der Brücke schäumt ein 10 m hoher Wasserfall, der den malerischen Eindruck der zwischen Bergen eingezwängten Land- schast noch erhöht. Die Stunde schlägt, und die Schleusen öffnen sich. Wie fernes Grollen des Donners rauscht es heran, bis das ganze Thal von wildem Getöse erdröhnt. Wie eine Mauer von Holz wälzt sich die Masse der Stämme herab; der Fluß schäumt hoch an ihnen hinauf und verschlingt sie dann wieder. Die Stämme ächzen, das Wasser braust; es ist, als ob sich Wald und Berg und Thal in ein Urgemisch auflöste. Nicht lange, fo ist alles vorüber; die Neugierigen entfernen sich, und Einsamkeit und Öde herrscht wieder ringsumher. Nichts aber vermag mehr in dem Fremden, welcher der rauschenden Welt Baden-Badens entfliehen will, das Gefühl der Verlassenheit und Einsamkeit hervorzurufen als ein Besuch des Mummelsees, der ihm, eine halbe Stunde im Umfange, in der Nähe der kahlen Berggipfel der Hornisgrinde entgegenschimmert. Sein schwärzliches Wasser, durch die nahen Torfgründe so dunkel aussehend, nährt bloß Salamander, keine Fische. Ode und abgeschieden liegt das unheimliche Gewässer da, die verkümmerten Föhren und Tannen neigen ihre Gipfel zur Erde und

6. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 111

1890 - Gotha : Behrend
Der Taunus. 111 bei Lorch und hat ein enges Thal mit steil ansteigenden Bergwänden, an denen hier und da die Trümmer einer Raubburg Haugen. — Während der Taunus nach Süden und Westen steil abfällt, verläuft er sich gegen Norden, auf der der Lahn zugewendeten Seite, nach einer kurzen, steilen Neigung in allmählich sich senkende Bergrücken, welche durch die Seiten- thäler der Lahn von einander getrennt sind. Bon Osten nach Westen gezählt, sind dies die Thäler der Weil, Ems, Aar, das Wörsbach- und Mühlbachthal. Im allgemeinen ist der obere Teil der genannten Thäler flach ausgebreitet, in dem mittleren Laufe siuden sich stellenweise Ver- engungen mit steilen Gehängen, während sie weiter unten sich wieder flacher ausdehnen; dagegen münden sie, mit Ausnahme des Aar- und Emsthales, zwischen hohen, schroffen Abfällen schluchtenartig in das Lahnthal und bilden so eine Strecke von höchstens einer Stunde wilde Thalpartieen. 2. Der Friede mit Frankreich war geschlossen. Nach einem Siegeszug sonder gleichen kehrten die deutschen Heere in die Heimat zurück. Freudiger Dank bewegte alle Herzen, denn was kurze Zeit vorher noch unmöglich geschienen, die Einigung aller deutscheu Stämme und die Wiederauf- richtung des deutschen Reiches — mit Gottes Hilfe war es erreicht. Da wurde — anfangs vereinzelt, später allgemein — der Wunsch rege, daß die gewaltigen Ereignisse der Jahre 1870 und 71 durch ein groß- artiges Denkmal der Mit- und Nachwelt unverlierbar vor die Seele gestellt werden möchten. Als Ort, wo das Denkmal sich erheben solle, bezeichnete man den Niederwald, welchen Namen der südwestliche Vor- sprung des Taunusgebirges gegenüber der Stadt Bingen führt. Be- geisterte Männer nahmen die Sache in die Hand, und so reifte der Gedanke zur That. An freiwilligen Beiträgen kamen in kurzer Zeit 700 000 Mk. zusammen; den Rest von 500 000 Mark verwilligte das Reich. Nun galt es, für das Denkmal die rechte Form zu siuden. Ver- schiedene deutsche Künstler rangen um die Palme. Der erste Preis sie! dem Bildhauer Johannes Schilling in Dresden zu, der sich die Aufgabe gestellt hatte, die Wacht am Rhein, das Lied, unter dessen Klängen die deutschen Heere zur Verteidigung des Vaterlandes ausgezogen, in Erz und Stein verkörpert darzustellen. Schon am 16. September 1877 war die Sache so weit gediehen, daß Kaiser Wilhelm I., des deutschen Reiches Baumeister, den Grundstein des Denkmals weihen konnte mit den Worten: „Den Gefallenen zum Gedächtnis, den Lebenden zur Anerkennung, den künftigen Geschlechtern zur Nacheiferung!" Langsam, aber stetig schritt die Arbeit fort. Volle vier Jahre nahm der Guß der einzelnen Teile des Denkmals in Anspruch. Waren doch zur Herstellung der 10,5 m hohen Hauptfigur nicht weniger als 700 Zentner Erz erforderlich. Und welche Mühe verursachte uicht der Transport der schweren Gußstücke an Ort und Stelle! Doch ohne Unfall reifte das nationale Werk seiner Vollendung entgegen, und am 28. September 1883 konnte in Gegenwart des Kaisers, der deutschen Fürsten, der Vertreter des Volkes und des Heeres, sowie unzähliger j

7. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 64

1890 - Gotha : Behrend
64 Bilder vom deutschen Rhein. 2. Die Schwarzwälder sind ein gesunder, kräftiger Menschenschlag, voll ruhigen Selbstbewußtseins, deren Heller Kopf aber beständig lerneifrig und zur Annahme alles Guten bereit ist, stets offen und freundlich im Gespräch, zu sachlich eingehender Unterhaltung sehr geneigt, voll patri- otischen, echt deutschen Sinnes, bei aller Treuherzigkeit doch schalkhaft genug. Reimemachen und Singen ist dem Volke gleichsam zur anderen Natur geworden; unter ihm hat der echte deutsche Volksgesang noch eine heimische Stätte. Das singlustige Völkchen weiß aus Anklängen alter Melodieen leicht neue zu bilden, und so ist das Volkslied samt seiner Weise fertig, man weiß nicht wie. Munter und voll Lebenslust, sind diese Schwarzwälder doch wieder auch der ernsten und geheimnisvollen Seite der Dinge sinnig zuge- wandt, was bei Söhnen der Berge leicht in ein abergläubisches Wesen ausartet. Das Volk um die Bergseeen bevölkert in seiner Phantasie noch heute mit Gestalten des altgermanischen Glaubens seine Felsen und Sümpfe und Flusse. Kobolde Haufen noch in den dunklen Tannen- bäumen, die seine Häuser beschatten; Elfen wohnen in den seebespülten Porphyrfelsen und tanzen in mondbeglänzten Hainen oder auf blumichten Bergwiesen ihre Reigen; dem Hauche des Lenzes und der säuselnden Mailuft gleicht ihre sanfte Stimme. Aber mit diesen Träumen der Einbildungskraft geht ein tüchtiges, praktisches Eingreifen der Wirklichkeit Hand in Hand. Im Walde ge- boren hält der Schwarzwälder auch den Wald für sein Eigenmm; die Axt ist seine Wehr und sein Stolz, das Holz sein Schatz, den er auf mannigfache Weise zu heben weiß. Früher verstand keiner besser als er die riesengroßen Tannen und Fichten auf seinen Gebirgsbächen hinunter zum Rheiu und Neckar zu flößen. Wer einmal gesehen, wie das lange Ungetüm seines Floßes mit reißender Schnelligkeit dahin- schoß, daß man selbst im schnellsten Laufe nicht zu folgen vermochte, wird das Aufregende begreifen, welches in einer folchen Wafferfahrt liegt, und sicher hat dieses Leben anch auf die Entwicklung des Charakters der Thalbewohner einen bedeutenden Einfluß geübt. Jetzt wendet man an steilen Lagen statt des Flößens die sogenannten Riesen, Schlitten und das Seilen, auch Schleifen mit Zugvieh an. Der Rhein führt die mächtigen Flöße des Schwarzwaldes seinem Mündungslande zu. Mit dem breitkrämpigen Hute, der roten Weste und den weißen Hemdärmeln stehen die kräftigen Gebirgssöhne in langer Reihe auf dem schwimmenden Walde und laffen ihn in takt- mäßigem Ruderschlage den Strom hinabgleiten, um reichen Städten feste Unterlage, schwerfälligen Segeln Slütze zu gewähren, Meere zu befahren und fremde Länder zu beschauen. Seit Jahrhunderten bildet der Schwarzwald das unerschöpfliche Holzmagazin im Niederlande. Wer die Eigentümlichkeit des Waldes recht kennen lernen will, muß in der ersten Hälfte des Septembers seine Thäler durchstreife». Feuer und Wasser sind da überall tu großer Thätigkeit. Während hier

8. Dr. K. von Spruner's historisch-geographischer Schul-Atlas von Deutschland - S. 7

1858 - Gotha : Perthes
7 Das Herzogthum Böhmen, violett, zu dem Mähren gehörte, steht unter Oberhoheit der deutschen Karolinger. In diesen östlichen Gegenden war auch am Ausgange des Ix. Jahrhunderts das ephemere Gros«mäh- rische Reich Swatopluk’s aufgetaucht, welches die Slavenländer der Marhaner, Slovaken und Chrovaten umfasste, aber schnell wieder durch Deutsche und Magyaren sein Ende fand. Die Begränzung all dieser Gebiete, die Benennung der vorzüglichsten Gaue, Alles, was in der allgemeinen deutschen, was selbst in der Special- Geschichte der einzelnen Länder merkwürdig geworden, fand, so weit es der Raum zuliess, Aufnahme in der Karte. Ebenso wurden auch die hi- storisch wichtigen Orte und Gegenden der Nachbarländer Preussen, Pom- mern, Polen und Ungarn, auf welche der erste Strahl der Geschichte fällt, angegeben*). Nr. Iv. Deutschland unter den sächsischen und fränkischen Kaisern. Die Ausbildung und genaue Begränzung der deutschen Stammherzog- thümer ist in dieser Periode vollendet. Franken in zwei Abtheilungen, als ein rheinisches und östliches, auch Eranconien genannt, von de- nen ersteres als grössere Unterabtheilung wieder die Provinz Hassia, letzteres das Grabfeld hatte, trägt, als das Hauptland, die Farbe von ganz Deutschland — gelb. Westlich von demselben dehnt sich zwischen Rhein und Maas bis an die friesischen Gränzen hinab das grosse Herzog- thum Lothringen, bei dem Aufhören dieser Periode aber bereits wieder, nach kurzer Vereinigung, in ein ripuarisches — grün — und in ein oberes oder mosellanisclies'— blau — getrennt. In diesem Theile hatten sich schon aus allodialem Besitz die grossem geschlossenen Lande von Brabant, Iiennegau und Luxemburg mit dem Hauptsitze im obern Lothringen, so wie das beträchtliche Gebiet der Kirchen von Lüttich, Trier und Metz gebildet. Den Norden Deutschlands nahmen die beiden Ilerzogthümer Friesland — dunkelgrün — und Sachsen — karmoisin — ein. Letzteres zerfällt in die drei einzelnen Herzogthümer von Westfalen, Engem und Ostfalen, und dann in die allmählig den Slaven abgenommenen Bezirke der Nordmark (durch blau umzogene Gränzen ist die geringere Abhängigkeit dieses grossen Distriktes, aus dem sich bald, wie die folgende Karte zeigt, ein eigenes bedeutendes Gebiet bildete, angedeutet) und Ostmark oder Lausitzer Mark. Braun ist das mächtige Slavische Reich Gottfried’s, das in seiner grössten Aus- *) Einen Stichfehler, Hall statt Hallstadt bei Bamberg (das Halazestat des Karo- lingischen Kapitulars), bitte ich zu verbessern. Auch heisst es lianga statt ßangau.

9. Bd. 1 - S. 886

1835 - Eisleben : Reichardt
886 Preußischer Staat. verführt. Sie sind gelb und leicht. Auch am Siebengebirge bei Hei- sterbach finden sie sich. Der Tuffstein gleichfalls vulkanischen Ursprungs wie der Backofen- stein, wird sehr häufig als Baustein benutzt, weil er sehr leicht und doch da- bei fest ist, und findet sich im Kreise Mayen (Rgbzk. Coblenz) und beson- ders im romantischen Thale des Brohlbaches in ungeheuren Massen. Wenn der Tuffstein auf den dazu bestimmten Mühlen zu Pulver oder Sand zer- stoßen ist, so erhalt er den Namen Tr aß, der mit Kalk vermischt, einen vortrefflichen Mörtel bildet, welcher zugleich der Luft und dem Eindringen des Wassers widersteht, und sich vorzüglich zu Wasserbauten eignet. Die Holländer waren es daher zuerst, die den Gebrauch desselben bei ihren vielen Wasserbauten einführten, weshalb auch dieses Produkt von jeher ent- weder roh (und erst in Holland gemahlen) oder schon im Brohler Thale, wo mehrere Traßmühlen sind, zu Traß bereitet, zum größten Theile nach Holland ging, welcher Handel jedoch in neuern Zeiten ab- genommen hat. Mit diesem vulkanischen Tuffstein darf man jedoch nicht den Kalktuff verwechseln, der sich meistens in tiefen Sumpfgegen- den bildet, wo das Wasser die von den benachbarten Kalkbergen losge- rissenen Kalktheilchen abfetzt und damit die hier befindlichen Körper überzieht. So enthalt die Gegend von Langensalza bis Tennstadt (im Regierungsbezirke Erfurt) und bei Greußen im Schwarzburgischen fast lauter Kalktuff, eine Art löcherigen Kalksteins mit beträchtlichen Höhlungen, der zum Bauen benutzt wird. Basalt ist eine harte, feste und schwere Steinart von bläulich schwarzer Farbe, ins Hellere oder Dunklere übergehend, und wird von den Meisten für ein vulkanisches Produkt gehalten. Er erscheint meist in abgesonderten Stücken, als Säulen von verschiedener Lange und Dicke und mit Z, 6, 9 Seiten (Saulenbasalt) oder als vollkom- men runde oder gedrückte Kugeln (Basaltkugeln), seltener als Plat- ten oder Pyramiden. Bisweilen sind jene Säulen gegliedert, so daß sie an dem einen Ende ausgehöhlt sind, in welche Höhlung das ab- gerundeter Ende der folgenden Säule paßt (Gelenkbasalt). Der Basalt ist sehr häufig auf der Erde und bildet als Gebirge mehr ein- zelne, rundliche Kuppen. In Deutschland, besonders von der Thürin- ger Gränze durch Hessen bis zum Rhein, wo die Rhön, der Vogels- berg, der ss)abichtswald, der Westerwald, das Siebengebirge und die Ei- fel eine fast ununterbrochene Kette von Basaltbergen bilden, im südli- chen Frankreich (wo vorzüglich das Dep. der Ardeche einen außerordent- lichen Reichthum von den schönsten Basaltsäulen besitzt), in Island, Schottland (wo die berühmte Insel Staffa, S. 202), Jreland (wo der berühmte Riesendamm, S. 176) rc. ist der Basalt sehr verbreitet. Gewöhnlich werden die Basaltsäulen neben einander stehend, seltener liegend angetroffen, haben oben und unten gleiche Dicke, laufen aber auch zuweilen spitz oder kegelförmig zu. Die Basaltberge stehen theils auf Ebenen und selbst in Thälern, theils auf dem Rücken anderer
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