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1. Das Großherzogtum Hessen - S. 2

1902 - Gera : Hofmann
— 2 — von 1025 an eine gemeinsame Herrschaft, und Ludwig der Bärtige ward 1039 der erste erbliche Landgraf von Hessen und Thüringen. Die Trennung dieser beiden Länder erfolgte 1247, als mit Heinrich Raspe der Mannesstamm der Grafen von Thüringen ausgestorben war. In den darauf folgenden, lange dauernden Erbschafts-Streitigkeiten wurde endlich einer thüringischen Prinzessin, welche mit dem Herzog Heinrich von Brabant vermählt war, als Erbteil die Landgrafschaft Hessen für ihren dreijährigen Sohn, Heinrich das Kind, zugesprochen, welcher 1292 als Heinrich I. den Titel Landgraf von Hessen an- nahm und Kassel zu seiner Residenz machte. Er ist der Stammvater des heutigen großherzoglichen Hauses. Keiner unter seinen Nachfolgern erlangte jedoch eine größere Be- rühmtheit als Philipp der Großmütige. Zu Marburg 1504 geboren, wurde der durch glänzende Geistesgaben her- vorragende junge Fürst schon im 14. Jahre für volljährig erklärt. Seine sieg- reichen Kämpfe gegen den gewaltigen Ritter Franz von Sickingen und gegen den Bauernfeldmarschall Thomas Münzer bei Frankenhausen lenkten schon frühe die allgemeine Aufmerksamkeit auf ihn. Mit stattlichem Gefolge erschien er 1521 auf dem Reichstage zu Worms. Durch die Landessynode zu Homburg 1526 führte er die Reformation in seinem Lande ein; 1527 gründete er die Universität Marburg. Den aus seinem Lande vertriebenen Herzog Ulrich von Württemberg, den er längere Zeit auf dem Alsbacher und Auerbacher Schlosse verbarg, führte er in uneigennützigster Weise auf den Thron zurück und erwarb sich dadurch den Namen „Der Großmütige". Als Karl V sich mit Waffengewalt gegen den Schmalkaldischen Bund wandte und den Kurfürsten von Sachsen gefangen nahm, mußte auch Philipp sich unterwerfen und wurde 5 Jahre lang in schmachvoller Gefangenschaft gehalten, bis ihn 1552 sein Schwiegersohn Moritz von Sachsen befreite. Das Standbild Philipps d. Gr. hat an dem Luthermonumente in Worms neben Kurfürst Friedrich dem Weisen einen Ehrenplatz erhalten. 3. Begründung der Dessen-Darmstädter Kinie. Nach dem Tode Philipps d. Gr. 1567 teilten sich seine vier Söhne in die Landgrasschast. Wilhelm erhielt etwa die Hälfte des Landes, nämlich Niederhessen, die Grafschaft Ziegenhain und einen Teil von Schmalkalden mit der Hauptstadt Kassel; Ludwig Oberhessen und die Grafschaft Nidda mit Marburg; Philipp die Niedergrafschaft Katzenellenbogen mit Rheinfels und St. Goar; Georg Oberkatzen- ellenbogen mit Darmstadt. Ans diese Weise wurde Landgraf Georg I., der Fromme, 1567—1596, Begründer der Hessen-Darmstädter Linie. Sein Erbteil betrug nur ^/s der hessischen Stammlaude und war da- mals am wenigsten bevölkert, aber sein Vater hatte die Hoffnuug aus- gesprochen, „daß Georg als guter Haushalter mit Wenigem auskommen und seinen Besitz durch gute Wirtschast verbessern würde". Und der Sohn erfüllte glänzend die Hoffnungen des Vaters. Nach dem Tode seiner Brüder Philipp (1583) und Ludwig (1604) fiel der größte Teil vou Oberhessen nebst Hessen-Homburg an sein Haus, so daß Hessen zu jener Zeit nur in zwei Linien, nämlich in die von Hessen-Kassel und in die von Hessen-Darmstadt geteilt war. Unter der segensreichen Regierung Georgs I. erblühte Hessen immer mehr. Wein- und Seidenbau; Schulen und Kirchen; Entwässerung des Riedes durch

2. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

3. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 126

1794 - Gotha : Ettinger
126 Vih. Helvetien. 1793 Prinz von Koburg rettet Mastricht/ und treibt März. iw Franzosen ñus den Niederlanden wieder heraus. Icitt ficht ein Theil der holländi- schen Truppen in Verbindung mit Englän- der» und Hanovcranern. vm. Helvetien. A. Noch fein Freystaat, bis izoz. in Verbindung. 4zo Den Römern nahmen es Burgunder und Ale- mannen ab. Jene ließen sich zwischen der Rüß, der Rhone und dem Gebirge Iura, diese zwischen der Rüß und dem Rhein, nieder- 496 Als der fränkische Chlvdewig die Alemannen überwand, bemächtigte er sich auch ihres Antheils an der Schwein Hierzu brachten seine Söhne auch den bürgundrschen Theil. 843 Als die fränkische Monarchie durch den Ver- gleich zu Verdun getheilt wurde, bekam Lo- thar den burgundischen, und Ludwig der Deutsche den alemannischen Theil von Hel, 870 vetien. Nach Lothars Ii Tode fiel aber auch das burgundische Helvetren dem deutschen Reiche zu. In der Folge wurde es mit dem ggg burgundischen Königreiche vereinigt. Bey diesem blieb es bis auf die Zeit, da das gan- 022 re burgundische Reich dem deutschen einver- * leibt wurde. 2. Die

4. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 549

1894 - Gera : Hofmann
Iii. Deutsches Leben zur Zeit der fränk. u. stauf. Kaiser. 7. Eine deutsche Stadt. 549 unserem Maitrank; fremder Würzwein, kunstvoll aus französischem Rotwein verfertigt, wurde als Claret und Hippokras eingeführt; über Maulbeeren abgezogener Wein hieß Moraß; außerdem wurden viele andere Arten von aromatischen Tränken verfertigt, auch mit gekochtem Wein, zum Teil nach Rezepten, die aus dem römischen Altertum stammten; sie galten für medizinisch hilfreich, waren auch von Frauen begehrt, mehr als jetzt die Liköre. Im Süden des Thüringer Waldes machte dem Landwein der Birnmost und Äpfelwein Konkurrenz, er war z. B. der herrschende Trank in Bayern, wo erst später das Bierbrauen überhand nahm, der Bock aus der Stadt Einbeck erlernt wurde. Von ungemischten Weinen waren außer dem deutschen vom Rhein und der Mosel, vom Neckar und dem Würzburger vom Main, noch der von Rivoglio (Reifall genannt) und von Botzen, die ftanzösischen Mnscatel und Malvasier und der Osterwein aus Ungarn wohlbekannt, außerdem viele italienische Sorten, von Ancona, von Tarent u. s. w., endlich griechische Weine, darunter der berühmte Cyprer. Ulm war der große Weinmarkt, von dort gingen die Fässer bis hinauf in das Ordensland Preußen und in die fernsten Handelsstationen der Ostsee. Auf der Straße und in der Trinkstube wurde das Leben genossen. Darum füllten sich die Marktplätze und Straßen der Stadt am Abend, der Handwerksgesell und der junge Schreiber gaffierten und zeigten sich den Mädchen, die an Fenster und Thüre standen, und die Grüße und Scherzreden empfingen. Bei solchem Durcheinander der Männer wurden die Neuigkeiten ausgetauscht, was ein Reisender aus der Ferne zugetragen hatte, daß auf einem Dorfe in der Nähe ein unförmliches Kind geboren war, daß in Bern ein Weib mit einem Mann im Gottesgericht gekämpft, der Mann nach altem Recht mit dem halben Leib in einer Grube, das Weib mit ihrem Schlüsselbund bewaffnet, der Mann sei erschlagen. Und wieder, daß die reitenden Boten des Rates, der Christian und der Gottschalk, ausgeritten waren nach großen Nachbarstädten, um dort Kunde einzuziehen, ob man etwas Neues aus Frankreich wisse oder von dem Anzuge abenteuerlicher Schwärme von singenden Büßern. War ein Fehdebrief am Stadtthore abgegeben, dann war die Aufregung groß, wer einen Verwandten auf der Landstraße hatte, der wurde Mittelpunkt eines Kreises von Teilnehmenden und Neugierigen, ob der Reisende durch den Rat gewarnt sei, ob er gutes Geleit zu erhalten hoffe. Diese große Börse für Neuigkeiten verbreitete auch kleinen Familienklatsch, der in der abgeschlossenen Stadt die größte Bedeutung hatte, daß der alte Ratsherr Muffel von neuem heiraten werde, daß die Stromer und die Nützet sich wegen ihres gleichen Wappens auf der Gesellenstube heftig gezankt hätten. Auch das Regiment der Stadt war in diesen Stunden Gegenstand einen Beurteilung, die nicht immer wohlgeneigt blieb, und in unzufriedener Zeit wurde in den Haufen Empörung gemurmelt, die in den Schenken und Zunftstuben ausbrach und langgetragenem Leid und verstecktem Haß blutige Sühne verschaffte. War einmal etwas Merkwürdiges zu beschauen, dann kam die Stadt in helle Bewegung. Fremde und kunstfertige Tiere wurden gern bewundert.

5. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 59

1889 - Gotha : Stollberg
— 59 — Von 1397 regierten dessen Söhne, Markgraf Friedrich der Streitbare zu Meißen und Markgraf Wilhelm der Reiche. Letzterer hatte seine Residenz zu Eisfeld. 1411 erhielt er Coburg. Als er 1425 ohne Erben starb, fiel dasselbe an seinen Bruder Friedrich den Streitbaren, welcher schon vom Kaiser Sigis- mund das dem Reiche zugefallene Kurfürsteutum Sachsen er- halten hatte. Ihm folgten 1428 seine Söhne: 1. Kurfürst Friedrich I., der Gütige, auch der Sauftmütige genannt. Er starb 1463. 2. Herzog Sigismund. Derselbe bekam 1435 Coburg, wurde 1437 Mönch und 1440 Bischof zu Würzburg, welche Würde er aber schon 1442 wegen seines unordentlichen Lebenswandels wieder verlor. 3. Herzog Wilhelm. Derselbe erhielt im Jahre 1445 Coburg. Er gab,dem Lande die erste Landesordnnng, und das Amt wie die Stadt Coburg ver- danken ihm auch ihre erste Gerichtsorduuug. Als Wilhelm 1482 ohne männliche Erben starb, nahmen seines Brnders Söhne Erust und Albert auch die Herr- fchaft (Pflege) Coburg in gemeinschaftlichen Besitz, bis sie durch die Teilung von 1485 an den Kurfürsten Ernst kam, der sie aber schon 1486 wieder an seine beiden Söhne Friedrich den Weisen.und Johann den Beständigen vererbte. „Das Thüringer Land zur Zeit der Teilung unter Ernst und Albert". Denlsches Lesebuch für Volksschulen von Fr. Th. Heckenhayn. Seite 249. „Der Bruderkrieg." Ebenda Seite 246. Friedrich der Weise starb 1525. Er hatte 1519 die deutsche Kaiserkrone ausgeschlagen. „Friedrich des Weisen Hofnarr." Deutsches Lesebuch für Volks-- schulen von Fr. Th. Heckenhayn. I. Teil. Seite 255. Der Banernkrieg (1525) wütete auch im Coburgischen; das Kloster Mönchröden und viele Dörfer und Schlösser des Lan- des wurden in dieser Zeit von den aufrührerischen Bauern zerstört. Herzogjohauu der Beständige residierte zu Torgau, wurde Kurfürst vou Sachsen 1525 und starb 1532. Ihm folgte 1532 feiu Sohn Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige. Er verlor nach der Schlacht bei Mühl- berg 1547 Freiheit und Kurwürde. Am 27. August wurde er aus der Hast zu Augsburg wieder entlassen. Er starb am 3. März 1554 und ruht in Weimar neben seiner Gemahlin. „Kurfürst Johann der Großmütige". Deutsches Lesebuch für Volks- schulen von Fr. Th. Heckenhayn. l. Teil, Seite 256.

6. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 62

1889 - Gotha : Stollberg
- 62 - und verordnete, daß das Land nicht wieder geteilt werden sollte. Er starb am 26. März 1675 im Alter von 73 Jahren und im 35. Jahre seiner Regierung. In der Margaretenkirche zu Gotha ist er beigesetzt. „Ernsts des Frommen Bibel." Deutsches Lesebuch für Volksschulen von Fr. Th. Heckenhayn, I. Theil, Seite 259. Seine sieben Söhne teilten sich trotz des ausdrücklichen Willens ihres Vaters doch in das Gesamtland. Bei dieser Ge- legenheit bekam sein zweiter Sohn Albrecht (1681—1699) Coburg. Dieser hielt seinen Einzug am 5. April 1678. Er- baute 1685 den Spitalturm, bezog 1693 die erneute Ehren- bürg, nachdem die alte 1689 fast gänzlich abgebrannt war, legte am 23. Juni 1690 den Grundstein zur Schloßkirche und starb 1699. Da dieser Fürst keine Nachkommen hinterließ, siel ein Teil Coburgs (Rodach, Neustadt und Mönchröden) an das Herzogtum Saalfeld, über welches Johann Ernst, der jüngste der Söhne Ernsts des Frommen regierte, während das Amt Sonnefeld an Hildburghauseu, die Stadt Sonneberg aber an Meiningen fiel. Als Herzog Johann Ernst zu Saalfeld im Jahre 1729 starb, übernahmen seine beiden Söhne Christian Ernst und Franz Josias die Regierung als Herzöge von Coburg- Saalfeld. Herzog Christian Ernst blieb in Saalfeld, während Franz Josias seine Regierung nach Cobnrg verlegte. Beide Fürsten regierten gemeinschaftlich von 1735 bis 1745, in welchem Jahre Christian Ernst starb, dann übernahm Franz Josias die alleinige Regierung des Herzogtums Eoburg-Saal- feld. Er führte das Erstgeburtsrecht für die künftige Thron- folge ein. Der jüngste Sohn des Herzogs, Friedrich Josias, war ein ausgezeichneter Feldherr. Er kämpfte während des Siebenjährigen Krieges im österreichischen Heere, erwarb sich viele Lorbeeren im Türkenkriege und wurde 1792 Oberbefehls- haber der deutschen Reichsarmee im Kriege gegen die franzö- fische Republik. Er starb am 26. Februar 1815 iu Coburg. Nach dem Tode Franz Josias' (1764 zu Rodach) über- nahm fein ältester Sohn Ernst Friedrich (1764 —1800) die Regierung. Ein Denkmal an der Straße bei Meschen- bach im Jtzgruude erinnert an dessen 1799 gefeiertes Ehe- jnbiläum. Ihm folgte sein Sohn Herzog Franz 1800—1806. Derselbe berief den Preußischen Kammerdirektor von Kretsch- mann in seine Dienste, der durch feine Spekulationen (Anlegung einer Coburger Staatsbank) eine solche Verwirrung herbeiführte,

7. Dr. K. von Spruner's historisch-geographischer Schul-Atlas von Deutschland - S. 7

1858 - Gotha : Perthes
7 Das Herzogthum Böhmen, violett, zu dem Mähren gehörte, steht unter Oberhoheit der deutschen Karolinger. In diesen östlichen Gegenden war auch am Ausgange des Ix. Jahrhunderts das ephemere Gros«mäh- rische Reich Swatopluk’s aufgetaucht, welches die Slavenländer der Marhaner, Slovaken und Chrovaten umfasste, aber schnell wieder durch Deutsche und Magyaren sein Ende fand. Die Begränzung all dieser Gebiete, die Benennung der vorzüglichsten Gaue, Alles, was in der allgemeinen deutschen, was selbst in der Special- Geschichte der einzelnen Länder merkwürdig geworden, fand, so weit es der Raum zuliess, Aufnahme in der Karte. Ebenso wurden auch die hi- storisch wichtigen Orte und Gegenden der Nachbarländer Preussen, Pom- mern, Polen und Ungarn, auf welche der erste Strahl der Geschichte fällt, angegeben*). Nr. Iv. Deutschland unter den sächsischen und fränkischen Kaisern. Die Ausbildung und genaue Begränzung der deutschen Stammherzog- thümer ist in dieser Periode vollendet. Franken in zwei Abtheilungen, als ein rheinisches und östliches, auch Eranconien genannt, von de- nen ersteres als grössere Unterabtheilung wieder die Provinz Hassia, letzteres das Grabfeld hatte, trägt, als das Hauptland, die Farbe von ganz Deutschland — gelb. Westlich von demselben dehnt sich zwischen Rhein und Maas bis an die friesischen Gränzen hinab das grosse Herzog- thum Lothringen, bei dem Aufhören dieser Periode aber bereits wieder, nach kurzer Vereinigung, in ein ripuarisches — grün — und in ein oberes oder mosellanisclies'— blau — getrennt. In diesem Theile hatten sich schon aus allodialem Besitz die grossem geschlossenen Lande von Brabant, Iiennegau und Luxemburg mit dem Hauptsitze im obern Lothringen, so wie das beträchtliche Gebiet der Kirchen von Lüttich, Trier und Metz gebildet. Den Norden Deutschlands nahmen die beiden Ilerzogthümer Friesland — dunkelgrün — und Sachsen — karmoisin — ein. Letzteres zerfällt in die drei einzelnen Herzogthümer von Westfalen, Engem und Ostfalen, und dann in die allmählig den Slaven abgenommenen Bezirke der Nordmark (durch blau umzogene Gränzen ist die geringere Abhängigkeit dieses grossen Distriktes, aus dem sich bald, wie die folgende Karte zeigt, ein eigenes bedeutendes Gebiet bildete, angedeutet) und Ostmark oder Lausitzer Mark. Braun ist das mächtige Slavische Reich Gottfried’s, das in seiner grössten Aus- *) Einen Stichfehler, Hall statt Hallstadt bei Bamberg (das Halazestat des Karo- lingischen Kapitulars), bitte ich zu verbessern. Auch heisst es lianga statt ßangau.

8. Bd. 1 - S. 754

1835 - Eisleben : Reichardt
754 Deutschland' seine Gemahlin, eine Tochter des letzten Grafen von Katzenellen- bogen -J479/ die Ober- und Niedergrafschaft Katzenellenbogen (in der ersteru lag Darmstadt, in der lctztern Nheinfels), Allein diese Marburger Linie erlosch schon 1500 mit Wilhelm Iii., und ihre Besitzungen sielen an die Linie *u Cassel, welche den Stamm fortpflanzte, indem aus Ludwig Ii. seine Söhne Wilhelm I. und Wilhelm Ji. in der Regierung folgten, wovon dieser, da jener 1495 die Regierung abtrat, allein regierte und sein Land nicht allein mit den Besitzungen der 1500 ausgestorbenen Marbur- ger Linie, sondern auch mit einigen Ortschaften im Odenwalde und der Stadt Homburg vor der Höhe vergrößerte. Er starb 1509 und hinterließ einen einzigen, noch nicht 5jährigen Sohn, Philipp I. oder der Großmüthige genannt, der Anfangs unter Vormundschaft und erst 1518 allein regierte, und der be- rühmteste unter allen Hessischen Regenten ist. Zu den merkwür- digsten Ereignissen seiner Regierung gehört die Einführung der Reformation in sein Land. Die Protestanten verehrten in ihm den Schutz und den Vertheidiger ihrer Religion, so wie der Deut- schen Freiheit. 1526 brachte er das erste protestantische Vündniß zu Torgau mit dem Kurfürsten von Sachsen zu Stande, dem sich bald hernach mehrere protestantische Fürsten anschlossen, und im Jahre 1527 stiftete er die Universität zu Marburg; er war unter den Fürsten, die 1550 auf dem Reichstage zu Augsburg dem Kaiser Karl V. ihr Glaubensbekenntniß übergaben; und man kann ihn als die Seele des 1551 geschlossenen Schmalkald'schen Bundes und mit dem Kurfürsten von Sachsen als den Hauptan- führer der Protestanten in dem 1546 entstandenen Religionskriege ansehen; doch die unglückliche Schlacht bei Mühlberg 1547 brachte den Kurfürsten von Sachsen und in ihren Folgen auch unsern Philipp in kaiserliche Gefangenschaft, aus welcher ihn der Passauer Vergleich 1552 erlöste. Im 49. Jahre seiner so ruhmwürdigen Regierung starb 1567 dieser tapfere, vortreffliche Fürst. In sei- nem Testamente hatte er das Land unter seine 4 Söhne so ver- theilt, daß sein ältester Sohn Wilhelm Iv. ohngefähr die Hälfte (Niederhessen, Ziegenhain und Itter); Ludwig Iv. etwa \ (Oberhessen und Nidda); Philipp Ii. ¿ (Niedergrafschaft Katzen- ellenbogen) und Georg I. z (die Obergrasschaft Katzenellenbogen) erhielt. Wilhelm nahm seine Residenz zu Cassel, Ludwig zu Marburg, Philipp zu Rheinfels und Georg zu Darmstadt. Als 1585 Philipp und 1604 Ludwig ohne Erben starben, so blieben nur die Linien von Cassel und von Darmstadt, die noch jetzt fortblühen. Wilhelm Iv., der Stifter der Casselschen Linie ver- mehrte seine Besitzungen, außer dem ihm von dem Nachlasse Philipp Ii. von Rheinsels zugefallenen Landesantheile, mit der Herrschaft Plesse, der andern Halste des Schmalkaldischen und
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