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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 336

1899 - Gera : Hofmann
336 wie sein Vater, einfach, bieder und verständig. Auch in seinem Äußeren hat er die meiste Ähnlichkeit mit ihm." Des Prinzen Jugend fiel in die Zeit der „deutschen Schmach" und des „preußischen Unglücks". Ein tiefer, unverlöschlicher Eindruck blieb ihm lebenslang aus jener Zeit. Er hatte gesehen, wie seine edle Mutter blutige Thräuen weinte, als sie mit ihren Kindern bis an das äußerste Ende des Reiches flüchtete, wie sie todkrank in einer Bauernhütte am Nervenfieber darniederlag, wie sie neben dem zer- brochenen Wagen am Grabenrande saß, während ihre Kinder mit blauen Kornblumen ihr Haupt schmückten, und wie endlich der Jammer des Vater- landes ihr das Herz brach. Als Jüngling nahm er an den Befreiungs- kriegen teil und zeichnete sich durch Mut aus. Mit ganzer Seele widmete 2^8. Bismarck 249. Roon. er sich dem Soldatenstande. Er vermählte sich 1829 mit der edlen, deutschgesinnten Prinzessin Augusta von Weimar. Gott segnete die Ehe mit zwei Kindern, dem späteren Kaiser Friedrich Iii. und der noch lebenden Großherzogin Luise von Baden. In dem Revolntions- jahre 1848 zog er sich durch seine Geradheit den Haß der Berliner zu und mußte auf den Wunsch seines königlichen Bruders auf einige Zeit nach England gehen. Hier lernte er die verfassungsmäßigen Rechte eines freien Volkes kennen und ehren. Später besiegte er in Baden und der Pfalz die Aufständischen. Sein Charakter zeigte sich zu allen Zeiten schlicht und wahr, stark und klar, gerecht und fromm, mild und leutselig. In seiner ersten königlichen Ansprache wünschte er, „daß es ihm unter Gottes gnädigem Beistände gelingen möge, Preußen zu neuen Ehren zu führen." 1864 2. Der deutsche Mann im dänischen Kriege 1864. Er setzte gegen den Widerstand des Abgeordnetenhauses mit Hilfe des tüchtigen Kriegsministers von Roon und des thatkräftigen und klugen Minister- präsidenten von Bismarck (geb. 1. April 1815) eine neue Heeresein- richtung durch, welche die Wehrkraft des Landes bedeutend erhöhte. Ein Versuch, die deutschen Fürsten aus friedlichem Wege zu einigen und Deutschlands äußere Machtstellung wie innere Wohlfahrt zu erhöhen, scheiterte an der Eifersucht zwischen Preußen und Österreich. Damals

2. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

3. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 118

1904 - Gotha : Perthes
118 4. Jenode. Der deutsche Bund (unter sterreichs Leitung). Als die hchste Aufgabe des Bundes betrachtete sterreich (Metternich) diebekmpfnng aller freiheitlichen und nationalenbestrebungen. Es wute in dieser Politik Preußen festzuhalten, das indessen ans dem Gebiete der Verwaltung in musterhafter Weise eine Neuordnung des Staates vollzog. Endlich erzeugte die Fernhaltung des Volkes von den ffentlichen An-gelegensten und das Elend des deutschen Bundes eine revolutionre Gesinnung. Es kam zu den preuischen und deutschen Verfassungskmpfen, in denen Preußen zu einem Verfassungsstaat umgewandelt wurde, die uatio-nalen Bestrebungen dagegen insbesondere an dem Widerstande sterreichs scheiterten. I. Die Gekmpfung freiheitlicher und nationaler Bestrebungen. Nach den Strmen einer gottlosen Revolution betrachteten die Fürsten die christliche Religion als den festesten Halt der Staatsordnung. Daher schlssen die drei siegreichen Monarchen auf Antrieb Alexanders I. (Sept 1815) die heilige Allianz, in der sie sich zu den christlichen Grundstzen der Gerechtigkeit, Liebe und Friedfertigkeit verpflichteten. In der Bekmpfung der Revolution ging das Frstentum indes zu weit, denn es trat jeder freieren politischen und nationalen Regung mit Gewalt entgegen. Von patriotischer Begeisterung erfllt war insbesondere die deutsche Jugend aus dem Freiheitskampf zurckgekehrt. Um die deutsche Kraft zu sthlen, erffnete Turnvater Jahn in Berlin wieder seine Tnrnschnle (srisch, frei, frhlich, fromm ist der Turngemein Willkomm!"). Voll sittlichen Ernstes und christlicher Gesinnung war vor allem die studentische Jugend. In Jena entstand 1815 eine neue Burschenschaft, die alle Studenten zu einer groen christlich - deutschen Studentenschast verbinden und so in ihrem Kreise zum ersten Male die deutsche Einheit darstellen wollte. Ein groes Ver-brderungssest wurde am 18. Oktober 1817 zu Eisenach gehalten (Wart-burgfest) und das Jubelfest der Reformation mit der Jahresfeier der Leip-ziger Schlacht verbunden. Ein Jahr darauf (18. Okt. 1818) kam die allgemeine deutsche Burschenschaft zustande. Der kecke Freimut der Studentenschaft erschreckte die Regierungen, und der nationale Gedanke beunruhigte besonders den sterreichischen Minister Metter-nich. Da geschah es, da von einem jungen Fanatiker, Karl Sand, der Dichter Kotzebue, in den Augen der Burschen ein russischer Spion und Vater-landsverrter, in Mannheim erdolcht wurde (1819). Dies Ereignis setzte die Hfe vollends in Besorgnis und wurde Anla und Vorwand, alle auf Freiheit und Einheit gerichteten Bestrebungen zu bekmpfen; die Turnpltze wurden geschlossen, die Jenaer Burschenschaft aufgelst, Jahn in Festungshaft

4. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 126

1794 - Gotha : Ettinger
126 Vih. Helvetien. 1793 Prinz von Koburg rettet Mastricht/ und treibt März. iw Franzosen ñus den Niederlanden wieder heraus. Icitt ficht ein Theil der holländi- schen Truppen in Verbindung mit Englän- der» und Hanovcranern. vm. Helvetien. A. Noch fein Freystaat, bis izoz. in Verbindung. 4zo Den Römern nahmen es Burgunder und Ale- mannen ab. Jene ließen sich zwischen der Rüß, der Rhone und dem Gebirge Iura, diese zwischen der Rüß und dem Rhein, nieder- 496 Als der fränkische Chlvdewig die Alemannen überwand, bemächtigte er sich auch ihres Antheils an der Schwein Hierzu brachten seine Söhne auch den bürgundrschen Theil. 843 Als die fränkische Monarchie durch den Ver- gleich zu Verdun getheilt wurde, bekam Lo- thar den burgundischen, und Ludwig der Deutsche den alemannischen Theil von Hel, 870 vetien. Nach Lothars Ii Tode fiel aber auch das burgundische Helvetren dem deutschen Reiche zu. In der Folge wurde es mit dem ggg burgundischen Königreiche vereinigt. Bey diesem blieb es bis auf die Zeit, da das gan- 022 re burgundische Reich dem deutschen einver- * leibt wurde. 2. Die

5. Geschichte der neuesten Revolution - S. 95

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
- 95 schämen, bei der sich der „Diktator" Werner, der Jude Rosenthal, der Pole Cowetzky und ein paar flüchtige Civil- kommjffäre befanden. In Lörrach wurde Dr. Kaiser an- geblich seiner Gesinnung wegen gefangen genommen und, als er entfloh, vor seinem Hause eine Kanone aufgefahren und seiner wehrlosen Frau von Blenker eine beträchtliche Summe Geldes abgepreßt. Ja, ganze Städte und Dörfer wurden von flüchtigen Banden wegen ihrer „reaktionären" Gesinnung um baares Geld gebrandschatzt. Anr 23. Juli wurde auch die Festung Rastadt, in wel- cher das revolutionäre Regiment a»r längsten gewüthet und alle Sündengreuel groß gezogen hatte, auf Gnade und Un- gnade übergeben, und damit hatte die badische Revolution ihr schmähliches, aber wohlverdientes Ende. Von den Re- bellen wurden 27 standgerichtlich erschossen, eine große An- zahl zu l Ojähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, die Zahl der Flüchtlinge aber, die Vaterland und Familie verlassen und in der Fremde in Armuth und Schande herumirren tnußten, betrug über 10,000. Ueberdies war dem Staate und den Privatleuten in Baden durch die Revolution ein Schaden von mehr als 100 Millionen Gulden erwachsen, gesegnete Fluren verwüstet, reiche Dörfer verbrannt worden und es mußte lange dauern, che alle aufgelöste Bande der Ord- nung und des Vertrauens wieder hergestellt und die ins Stocken gerathenen Gewerbe und Geschäfte wieder in Gang gebracht wurden! Fast gleichzeitig mit der badischen Revolution war am 3. bis 9. Mai in Sachsens Hauptstadt Dresden eine Straßcnschlacht mit Barrikaden geliefert worden, gleichfalls angeblich zur Erzwingung der Reichsverfassung, vom auf- gewühlten und vom Erzgebirge aus unterstützten Volke. Auch eine aufständische provisorische Regierung hatte sich gebildet, bei welcher ein flüchtiger demokratischer Russe, Na- mens Bakunin, eine Hauptrolle spielte. Man wollte sogar das königliche Schloß unterminiren und in die Luft sprengen. Auch dort waren es wieder die Preußen, welche die Frevler und Meuterer Niederkämpfen und die Rebellen erdrücken halfen. 10. Niedergang der revolutionären Wewegung. Der Kaiser von Oesterreich selbst war nämlich damals in eigner großer Gefahr und konnte seinen deutschen Bun- desgenossen keine ausreichende Hülfe leisten, indem er in

6. Geschichte der neuesten Revolution - S. 9

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
9 ligkeit zur Revolution wurde, da auch die polnischen Trup- pen meist zu den Empörern übergingen und den russischen Großfürsten Konstantin nebst den russischen Soldaten und Beamten aus der Hauptstadt und dem Lande vertrie- den. Die Revolution, in der größten Tollkühnheit unter- nommen, schien ein gelungener Handstreich, und ein in der Eile zusammengerufener polnischer Reichstag sprach (am 25. Januar 1851) schon die Absetzung des Kaisers Nikolaus und die Ausschließung des Hauses Romanow vom polnischen Throne aus, auf welchen durch freie Wahl ein neuer konstitutioneller König erhoben werden sollte. Allein bald mußten die empörten Polen erkennen, daß, wer Wind säet, Sturm erntet. Denn in kurzer Zeit wälzten sich aus dein innern Rußland bedeutende Truppenmassen heran, und der gefeierte Türkenbesieger und Feldmarschall Diebitsch Sabalkanöki rückte mit etwa 120,(Hk) Mann und 400kanonen über den Bug. Auf beiden Seiten wurden mörderische Schlachten mit großer Tapferkeit geschlagen und theils gewonnen theils verloren, und die Schrecken der Re- volution durchtobten die Hauptstadt und das Land, bis endlich nach einem zweitägigen fürchterlichen Sturm (6. und 7. September 1831), bei welchem 11,000 Russen den Tod fanden, der russische Feldinarschall Pa skew i tsch Eri- wanski die polnische Hauptstadt wieder einnahm und ein strenges'strafgericht hielt. Mehr als 20,000 Polen, welche der Gnade des zürnenden Kaisers mißtrauten, wunderten nach der Schweiz, Frankreich, England und mußten im Auslande das Brod der Trübsal essen. Die Meisten von ihnen, unzufrieden mit den Schlüssen der göttlichen Weltrc- gierung und von heftiger Sehnsucht nach dem für sie ver- lornen Vatcrlande ergriffen, vermehrten die Zahl der Revo- lutionäre anderer Länder und hofften durch neue Umwäl- zungen das Ziel ihrer Sehnsucht zu erreichen. In Deutschland war nach den Freiheitskriegen auf dem Wiener Kongreß das alte deutsche Kaiserthum nicht wieder hergestcllt worden, sondern an dessen Stelle trat kraft der Bundcsakte vom 8. Juni 1815 der deutsche Bund, d. h. die Vereinigung der souveränen Fürsten und freien Städte Deutschlands zu einem beständigen Bunde, als des- sen Zweck die Erhaltung der innern und äußern Sicherheit Deutschlands und der Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten erklärt ward. Die deutsche Bundesakte gewährte den Katholiken wie den Protestanten

7. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 260

1892 - Gera : Hofmann
260 ziffer verteilt. Deutschlands Zerrissenheit und Ohnmacht, die sich besonders auf dem klglichen Bundestage zu Frankfurt in dessen langweiligen und nutzlosen Verhandlungen zeigte, blieb aber der groe Schmerz eines jeden guten Deutschen. Die neununddreiig Bundesstaaten bekmmerten sich wenig um einander, und der Bund" ward zum Gesptt. Friedrich Wilhelm Iii. lebte und regierte einfach und gerecht, demtig und gottesfrchtig. Darum liebte ihn sein Volk wie einen Vater und nannte ihn den Gerechten". Meine Sache ist die Sache meines Volkes!" sagte er. Ich mchte um vieles nicht der ein Volk herrschen, welches keine Religion htte." Sein Wahlspruch, mit dem auch sein Testament begann, lautete: Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott!" Tief betrauert von seinem Volke, starb er am 7. Juni 1840 und liegt neben seiner unvergelichen Gemahlin Luise im Mausoleum8) zu Charlotteuburg begraben. 5) Die Lokomotive erfand der Englnder Stephenson im Jahre 1814; die erste Eisenbahn wurde 1830 von Liverpool nach Manchester gebaut. 6) Die Schmuggelei, verwandt mit schmiegen kriechen, schlpfen. Schmug-geht = Schleichhandel treiben, d. H. heimlich Ware ins Land bringen, ohne den gesetzlichen Eingangszoll zu zahlen. 7) Der deutsche Zollverein ist fr Deutschland das wichtigste und heilsamste Ereignis in dem halben Jahrhundert zwischen Waterloo und Knigartz, ohne welches (in Verbindung mit dem Bau des Eisenbahnnetzes) die Wiederherstellung des Reiches ent-weder gar nicht oder nur viel spter und mit unendlich viel greren Schwierigkeiten und Opfern mglich gewesen wre. Da sich Preußen unter den zuletzt 13 Stimmen des Zollvereins nur eine vorbehielt, während es doch allein mehr Land und Leute besa als alle brigen Vereinsmitglieder zusammen, ist eine That fortwhrender Selbstverleugnung, wie sie in der Geschichte kaum zum zweitenmale wird vorgekommen sein. Diese Geduld und Selbstbeherrschung, d. i. eben wahre Strke, hat Preußen durch seine hchst ungnstigen Grenzen gelernt, die es mit 28 anderen deutschen Staaten in Berhrung setzte." (Roscher.) 8) Mausoleum = ursprnglich das Grabmal des Knigs Mansolus von Karten in Kleinasien. Fragen: Warum scheiterte der russische Feldzug? Was trieb zu der wunderbaren Erhebung 1813? Wodurch war Napoleon bei den Kmpfen im Vorteil? Wie war das Reich der 100 Tage" mglich? Warum war die Kongrearbeit eine so verzweifelte? Der Brand von Moskau" von Stgemann. Aufruf" von Krner. Das eiserne Kreuz", Der Land-strm" und Auf Scharnhorsts Tod" von Schenkendorf. Die Trommel" von Besser. Ltzows wilde Jagd" von Krner. Der Trompeter an der Katz-dach" von Mosen. Das Lied vom Feldmarschall" und Die Leipziger Schlacht" von Arndt. Blcher am Rhein" von Kopisch. Belle-Alliance" und Vor Blchers Standbild" von Sturm. Ein Wort vom alten Blcher" von Hese-kiel. Die Grenadiere" von Heine. Die nchtliche Heerschau" von Zedlitz. Die drei Gesellen" von Rckert. 86. Friedrich Wilhelm Iv. (18401861) und die Revolutionen. 1. Allerlei Aufstnde und Umwlzungen. Der Herd der Un-ruhen blieb Frankreich, wo der redliche Ludwig Xviii. beim besten Willen die Parteien nicht befriedigen konnte. Unter seinem eigen-

8. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 549

1894 - Gera : Hofmann
Iii. Deutsches Leben zur Zeit der fränk. u. stauf. Kaiser. 7. Eine deutsche Stadt. 549 unserem Maitrank; fremder Würzwein, kunstvoll aus französischem Rotwein verfertigt, wurde als Claret und Hippokras eingeführt; über Maulbeeren abgezogener Wein hieß Moraß; außerdem wurden viele andere Arten von aromatischen Tränken verfertigt, auch mit gekochtem Wein, zum Teil nach Rezepten, die aus dem römischen Altertum stammten; sie galten für medizinisch hilfreich, waren auch von Frauen begehrt, mehr als jetzt die Liköre. Im Süden des Thüringer Waldes machte dem Landwein der Birnmost und Äpfelwein Konkurrenz, er war z. B. der herrschende Trank in Bayern, wo erst später das Bierbrauen überhand nahm, der Bock aus der Stadt Einbeck erlernt wurde. Von ungemischten Weinen waren außer dem deutschen vom Rhein und der Mosel, vom Neckar und dem Würzburger vom Main, noch der von Rivoglio (Reifall genannt) und von Botzen, die ftanzösischen Mnscatel und Malvasier und der Osterwein aus Ungarn wohlbekannt, außerdem viele italienische Sorten, von Ancona, von Tarent u. s. w., endlich griechische Weine, darunter der berühmte Cyprer. Ulm war der große Weinmarkt, von dort gingen die Fässer bis hinauf in das Ordensland Preußen und in die fernsten Handelsstationen der Ostsee. Auf der Straße und in der Trinkstube wurde das Leben genossen. Darum füllten sich die Marktplätze und Straßen der Stadt am Abend, der Handwerksgesell und der junge Schreiber gaffierten und zeigten sich den Mädchen, die an Fenster und Thüre standen, und die Grüße und Scherzreden empfingen. Bei solchem Durcheinander der Männer wurden die Neuigkeiten ausgetauscht, was ein Reisender aus der Ferne zugetragen hatte, daß auf einem Dorfe in der Nähe ein unförmliches Kind geboren war, daß in Bern ein Weib mit einem Mann im Gottesgericht gekämpft, der Mann nach altem Recht mit dem halben Leib in einer Grube, das Weib mit ihrem Schlüsselbund bewaffnet, der Mann sei erschlagen. Und wieder, daß die reitenden Boten des Rates, der Christian und der Gottschalk, ausgeritten waren nach großen Nachbarstädten, um dort Kunde einzuziehen, ob man etwas Neues aus Frankreich wisse oder von dem Anzuge abenteuerlicher Schwärme von singenden Büßern. War ein Fehdebrief am Stadtthore abgegeben, dann war die Aufregung groß, wer einen Verwandten auf der Landstraße hatte, der wurde Mittelpunkt eines Kreises von Teilnehmenden und Neugierigen, ob der Reisende durch den Rat gewarnt sei, ob er gutes Geleit zu erhalten hoffe. Diese große Börse für Neuigkeiten verbreitete auch kleinen Familienklatsch, der in der abgeschlossenen Stadt die größte Bedeutung hatte, daß der alte Ratsherr Muffel von neuem heiraten werde, daß die Stromer und die Nützet sich wegen ihres gleichen Wappens auf der Gesellenstube heftig gezankt hätten. Auch das Regiment der Stadt war in diesen Stunden Gegenstand einen Beurteilung, die nicht immer wohlgeneigt blieb, und in unzufriedener Zeit wurde in den Haufen Empörung gemurmelt, die in den Schenken und Zunftstuben ausbrach und langgetragenem Leid und verstecktem Haß blutige Sühne verschaffte. War einmal etwas Merkwürdiges zu beschauen, dann kam die Stadt in helle Bewegung. Fremde und kunstfertige Tiere wurden gern bewundert.

9. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 112

1895 - Gera : Hofmann
112 Drittes Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus dem deutschen Volksleben. die kaiserischen Landsknechte unter Frundsberg auch begierig wider sie darum, daß sie dem Kaiser und dem deutschen Namen zuwider dem Franzosen, der ein steter Feind des Kaisers war, wider die Deutschen ihre Brüder und Blutsfreund kriegeten. Da beide Haufen aneinander kamen, trat aus dem schwarzen Haufen hervor ihr Hauptmann Langenmantel von Augsburg, und mit aufgeworfenem Arm und lauter Stimme fordert er in einen Kampf den von Frundsberg und den von Ems, aber mit mancher Stimme ist er verworfen, gescholten und mit viel Waffen niedergeschlagen worden, und ein Knecht hat seine abgehauene Hand mit der Armschiene und die Finger mit den goldenen Ringen als ein Siegzeichen aufgeworfen. Da haben die Kaiserischen angefangen zu schreien und zu den schwarzen Knechten gestoßen und geschlagen. Georg von Frundsberg und Marx Sittich von Ems haben an dreien Orten die Feindhaufen angegriffen und sie alle erschlagen, daß schier keiner aus dem schwarzen Haufen davongekommen." All die vorgenannten Söldnerscharen zeigen in ihrem Wesen und in ihrem Geschicke eine große Übereinstimmung. Alle zeichneten sich ebensosehr durch ihre Kriegstüchtigkeit wie durch ihre Geringachtung der Rechte des Eigentums und der Forderungen der Menschlichkeit aus. Alle fanden, nachdem sie verhältnismäßig nur kurze Zeit bestanden, ein unerwartetes, schnelles und tragisches Ende. So geben sie uns ein charakteristisches Bild von Zuständen, wie sie beim Übergange des Mittelalters in die Neuzeit fast überall in Europa sich vorfanden. 4. Die Landsknechte. Albert Richter, Die deutschen Landsknechte. Leipzig 1871. Waren die Söldnerscharen des ausgehenden Mittelalters in ihrer Zügellosigkeit und Wildheit ein Schrecken des schutzlosen Landvolkes, so ist nicht zu verwundern, daß man allerlei Versuche zur Abstellung dieser Landplage machte. Reichstage faßten Beschlüsse gegen dieses Unwesen, in verschiedenen Landfrieden wurden ihm besondere Paragraphen gewidmet, aber alles war vergeblich. Da gelang es dem deutschen König Maximilian, auf ähnlichen Grundlagen etwas ganz Neues zu schaffen, wovon die Kriegführung bis zum Aufkommen der stehenden Heere beherrscht worden ist; Maximilian schuf die Landsknechte. Zwar waren diese auch nichts andres als zum Kriegsdienste geworbene Söldner; aber der Unterschied lag darin, daß Maximilian nicht, wie es bisher fürstliche Kriegsherren gethan hatten, ganze Fähnlein in der Verfassung, die sie sich selbst gegeben hatten, in seinen Sold nahm, sondern daß er seinerseits irgend einem bekannten und erprobten Anführer unter gleichzeitiger Ernennung zum Feldobersten durch eine Urkunde den Auftrag gab, auf Grund einer gedruckten Kriegsordnung eine bestimmte Anzahl von Söldnern zum Dienst unter dem Reichsbanner anzuwerben. Hierin liegt das Wesen der Neuerung. Verachtete Rotten räuberischen Gesindels wurden zu kaiserlichem Kriegsvolk umgeschaffen. Ein Erfolg dieser Neuerung war, daß auch Männer aus besseren Ständen zu den Landsknechtsfähnlein strömten, daß gar bald auch reiche Bürgerssöhne und selbst Adlige es nicht für eine Schande hielten, Landsknechte zu sein.

10. Dr. K. von Spruner's historisch-geographischer Schul-Atlas von Deutschland - S. 7

1858 - Gotha : Perthes
7 Das Herzogthum Böhmen, violett, zu dem Mähren gehörte, steht unter Oberhoheit der deutschen Karolinger. In diesen östlichen Gegenden war auch am Ausgange des Ix. Jahrhunderts das ephemere Gros«mäh- rische Reich Swatopluk’s aufgetaucht, welches die Slavenländer der Marhaner, Slovaken und Chrovaten umfasste, aber schnell wieder durch Deutsche und Magyaren sein Ende fand. Die Begränzung all dieser Gebiete, die Benennung der vorzüglichsten Gaue, Alles, was in der allgemeinen deutschen, was selbst in der Special- Geschichte der einzelnen Länder merkwürdig geworden, fand, so weit es der Raum zuliess, Aufnahme in der Karte. Ebenso wurden auch die hi- storisch wichtigen Orte und Gegenden der Nachbarländer Preussen, Pom- mern, Polen und Ungarn, auf welche der erste Strahl der Geschichte fällt, angegeben*). Nr. Iv. Deutschland unter den sächsischen und fränkischen Kaisern. Die Ausbildung und genaue Begränzung der deutschen Stammherzog- thümer ist in dieser Periode vollendet. Franken in zwei Abtheilungen, als ein rheinisches und östliches, auch Eranconien genannt, von de- nen ersteres als grössere Unterabtheilung wieder die Provinz Hassia, letzteres das Grabfeld hatte, trägt, als das Hauptland, die Farbe von ganz Deutschland — gelb. Westlich von demselben dehnt sich zwischen Rhein und Maas bis an die friesischen Gränzen hinab das grosse Herzog- thum Lothringen, bei dem Aufhören dieser Periode aber bereits wieder, nach kurzer Vereinigung, in ein ripuarisches — grün — und in ein oberes oder mosellanisclies'— blau — getrennt. In diesem Theile hatten sich schon aus allodialem Besitz die grossem geschlossenen Lande von Brabant, Iiennegau und Luxemburg mit dem Hauptsitze im obern Lothringen, so wie das beträchtliche Gebiet der Kirchen von Lüttich, Trier und Metz gebildet. Den Norden Deutschlands nahmen die beiden Ilerzogthümer Friesland — dunkelgrün — und Sachsen — karmoisin — ein. Letzteres zerfällt in die drei einzelnen Herzogthümer von Westfalen, Engem und Ostfalen, und dann in die allmählig den Slaven abgenommenen Bezirke der Nordmark (durch blau umzogene Gränzen ist die geringere Abhängigkeit dieses grossen Distriktes, aus dem sich bald, wie die folgende Karte zeigt, ein eigenes bedeutendes Gebiet bildete, angedeutet) und Ostmark oder Lausitzer Mark. Braun ist das mächtige Slavische Reich Gottfried’s, das in seiner grössten Aus- *) Einen Stichfehler, Hall statt Hallstadt bei Bamberg (das Halazestat des Karo- lingischen Kapitulars), bitte ich zu verbessern. Auch heisst es lianga statt ßangau.
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