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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 130

1836 - Eisleben : Reichardt
130 Ii. Mitteleuropa. Vraunschw.'Wolfenb. 22. Das Herzogthum Braunschweig - Wolfen- büttel. Es enthält 73 Qmeilen und liegt getrennt in 3 größern und einigen kleinern Stücken, wird von dem Preußischen und Hannöverischen Gebiete umgeben, und gränzt auch mit Anhalt - Bernburg zusammen. Der nördliche Theil ist eben und der südliche,;, welcher von einem Tbeile des Harz- und des Solingerwaldes bedeckt wird, ist gebirgig und waldig. Außer der We. ser sind unter den Flüssen vorzüglich die Leine, Ocker und die Aller zu bemerken. Der nördliche Theil des Landes ist sehr fruchtbar; die Gebirgsstriche eignen sich mehr zur Viehzucht, als zum Ackerbau, und sind reich an Waldungen und Mineralien. Hauptprodukte sind: Getreide, sehr guter Flachs, Cichorien, Vieh, Holz, Silber, Blei, Eisen, Kupfer, Schwefel, Vitriol, Salz rc. Die Einwohner, die sich zur lutherischen ^Kirche bekennen, und deren Zahl 252,000 beträgt, be» treiben, außer einer blühenden Landwirthschaft, einigen Bergbau, mehrere Industriezweige und einen nicht un- bedeutenden Handel; und stehen in wissenschaftlicher Bilr düng gegen andere Deutsche nicht nach. Landesherr ist ein Herzog. Br aun schweig, große Haupt- und Residenzstadt, nord- westlich von Bernburg, in einer fruchtbaren Ebene, an der Ocker, hat ein Residcnzschloß, viele Fabriken, berühmte Messen und 38,000 Einwohner, welche einen ansehnlichen Handel treiben. — Wolfenbüttcl, Stadt, südlich von Braunschweig, an der Ocker, mit einer großen Bibliothek. •—• Helmstadt, Stadt, östlich von Braunschweig, an der Preußischen Gränze, hatte bis 1809 eine Universität — Blankenburg, Stadt, südöstlich von Braunschwcig, am nördlichen Fuße des Harzes, mit einem Schlosse. In dem nahen Harze sind unweit der Bode die bekann- ten und von vielen Reisenden besuchten Tropfsteinhöhlen, die Baumanns- uno Bielshöhle. —» Holzminden, Stadt, südöstlich von Pyrmont, am rechten Weserufcr, treibt Handel und Schifffahrt. 23. Das Fürstenthum Lippe. Es enthält 21 Qmeilen, wird von Hannöveri« fcbem, Preußischem, Kurhessischem und Waldeckischem Gebiete begränzt, hat einen zwar bergigen, aber doch fruchtbaren Boden. Das Waldgebirge Osning oder

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 132

1836 - Eisleben : Reichardt
132 Ii. Mtttele«ropa. Oldenburg. wird von dem Gebiete der freien Stadt Bremen und von dem Königreiche Hannover begränzt; der östlichste Theil, das Fürstenthum Lübeck, liegt im Umfange des Herzogthums Holstein und stößt zugleich an die Ostsee; und das jenseits des Rheins gelegene Stück, das Für» stenthum Birkenfeld, wird von der Preußischen Rhein- provinz begränzt. Mit Ausnahme dieses letzter» Stückes ist das Großherzogthum eben, wo längs der Nordsee und der Weser fette Marschländer sind, die gegen die Ueberschwemmungen durch Deiche geschützt werden müs, sen; während die vom Meere entfernter» Gegenden aus Sandboden, Heiden und Mooren bestehen. Die vor- nehmsten Flüsse sind: die Weser, welche hier die Hunte aufnimmt, und in die Nordsee geht; die Zade, welche mit ihrer Mündung in die Nordsee einen großen Busen bildet. Es giebt eine Menge von Kanälen, welche zur Abführung des überflüssigen Binnenwassers angelegt und zum Theil schiffbar sind, und viele Landseen, worunter der Dümmersee, an der südlichsten Gränze des eigent- lichen Oldenburgs, und der Plönersee, im Fürsten, thum Lübeck, die größten sind, aber nur zum Theil hie, her gehören. Die Hauptprodukte bestehen kn Getreide, worunter viel Buchweizen, Flachs, Vieh, vorzüglich guten Pferden und Rindvieh, Bienenzucht, einer Menge von Fischen und Torf, welcher in vielen Gegenden den Holzmangel ersetzt. Das Fürstenthum Dirkenfeld hat beträchtliche Waldungen, vieles Obst und etwas Wein, und Bergbau auf Blei und Eisen. Zn den Marschgegenden und im Fürstenthum Lübeck ist die Landeskultur vortreff- lich, in den Heide, und Moorgegenden noch sehr zurück, wo es in dem südwestlichen Theile des eigentlichen Ol- denburgs Landstriche giebt, die zu den ödesten und trau- rigsten Deutschlands gehören. Die Einwohner, deren Zahl sich auf 250.000 beläuft, sind meistens Lutheraner, doch ist auch die Zahl der Katholiken nicht unbedeutend. Sie beschäftigen sich mehr mit dem Ackerbau und der Viehzucht, als mit der Industrie; und in der Nähe der Ostsee sucht ein Theil der Einwohner seinen Unterhalt von Fischerei und Schifffahrt. Landesherr ist ein Groß, herzog. Oldenburg, Haupt- und Residenzstadt, südlich vom Jade- busen, an der Hunte einem Nebenflüsse der Weser, hat ein Re-

3. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 39

1901 - Gera : Hofmann
Ii - 39 - 7. Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden. Wo liegen Kassel (105) mit den herrlichen Wasserkünsten und Wäldern auf Wilhelmshöhe, die Universität Marburg, das gewerbreiche Hanau (28), der alte Bischofssitz Fulda mit Bonifatius' Grabe, das schöne, vielbesuchte Wiesbaden (76), die prächtigen Bäder Ems und Homburg vor der Höhe, das altberühmte Frankfurt a. M. (288)? Frankfurt liegt gesund und schön in einem Becken des Mainthales, die eigentliche Stadt auf dem rechten, die Vorstadt Sachsenhausen auf dem linken Mainuser. Sie ist reich an Herr- liehen Palästen, schönen Anlagen, großen Erinnerungen und hat einen außer- ordentlichen Verkehr. Jetzt fahren kleine Rheindampser bis in den neuen Hafen der Stadt. In alten Zeiten hieß sie das „Kaufhaus der Deutschen", weil sich hier die Warenzüge und Kaufleute von N. und S-, O> und W. begegneten und seine Messen in aller Welt berühmt waren. Frankfurt war die Krönungsstadt der alten deutschen Kaiser. Die Bilder aller Kaiser schmücken den Kaisersaal des „Römers", der jetzt das Rathaus der Stadt ist. Der Wiener Kongreß machte Frankfurt zur freien Stadt und zum Sitz des deutschen Bundestages von 1816—1866. Frankfurt ist die Geburtsstadt unseres großen Dichters Goethe, in dessen Geburtshause man viele Erinnerungen an den großen Mann ge- sammelt hat. Ihm, Schiller und dem Erfinder der Buchdruckerkunst, Guten- berg, sind schöne Denkmäler errichtet. 17. Die Provinz Westfalen. (Flächeninhalt: 20200 qkm. — Bevölkerung: 2,8 Mill. Einw.) 1—3. Westfalen, das Land der „roten Erde", liegt zwischen Weser und Rhein, zum Teil im rheinischen Schiefergebirge, zum Teil in der westdeutschen Tiefebene. W hat fast lln der Fläche und 1/i3 der Bewohner Preußens; etwa 2/g find katholisch, lk evangelisch. (Grenzen?) 4. 5. Gebirgsteile sind: Sauerland,Haar st rang,Teutoburger Wald; Flüsse: Weser, Eder, Ems, Sieg, Ruhr und Lippe. Wie liegen die Gebirgsteile, und wo entspringen, wie laufen und wohin münden die Flüsse? 6. Der Boden ist zu 3/'s Ackerland, % Wiesen und Weide, 1is Wald und Wüstung. Nördlich herrscht Landbau und Viehzucht, südlich Kohlen- und Eisenindustrie vor. Im Ruhrthale ist Fabrik an Fabrik, Bergwerk an Bergwerk. Der Boden birgt unermeßliche Kohlenschätze. Über 100000 Berg- leute finden hier Arbeit und Brot. Auch das Sauerland birgt ungeheure Erzfchätze. Bergbau und Fabrikthätigkeit stehen in höchster Blüte. Das Münsterland hat große, wohlangebaute Bauernhöfe, die von einem Ringe hundertjähriger Eichen umgeben sind. Stark und hart, selbständig und unlenksam wie seine Eichen ist auch der Westfale. Grob aber kräftig ist sein Pumpernickel, riesig aber zart sein Schinken, nicht prunkvoll aber solide sein Reichtum. Das Vieh grast in voller Freiheit ohne Hirten auf Hüteplätzen, die mit bewaldeten Erdwällen umfriedigt und durch Pförtchen verbunden sind. Das weißgetünchte Haus trägt über den Thüren fromme Inschriften. Zuerst betritt man die „Diele" aus festgestampftem Lehm. Sie hat rechts und links die Ställe und im Hintergrunde das behagliche Herdfeuer, um das sich die Familie zum Essen, Plaudern und Ausruhen schart. — Ein traurig Land ist die Hoch- ebene des Sauer-, d. h. Süderlandes. Stolz meinen die Bewohner, der Name stamme daher, daß Karl d. Gr. gesagt habe: „Das ist mir ein saures Land geworden I" Auf den Höhen mit ihren kahlen Berggipfeln giebt's lange Winter und kurze Sommer, viel Schnee und dicke Nebel, „mit denen man einen Regen sparen kann". Die Bewohner sind bei aller Armut vergnügt. Die meisten Männer, besonders von dem baumarmen Winterberg, ziehen 9 Mo- nate als Hausierer mit allerlei Waren in die Welt hinaus. Pfingsten kehren sie mit vollen Beuteln wieder, und nun giebt's Freude überall. Wildschöne

4. Deutsche Schulgeographie - S. 39

1908 - Gotha : Perthes
39 und gewundene, daher eisenbahnlose Wesertal. Der Hauptort ist die Universitätsstadt Güttingens Größer ist Hildesheim* an einem Nebenflusse der Leine, schon ganz am Nordrande gelegen. Zu beiden Seiten des Weserknies liegen die beiden kleinen Fürsten- tümer Lippe, im S. das größere Lippe mit der Hauptstadt Detmold am Teutoburger Walde, auf dem sich hier das kolossale Hermannsdenk- mal zum Andenken an den ersten Befreiungskrieg der Deutschen (9 n. Chr.) erhebt; im N. Schaumburg-Lippe mit der Hauptstadt Bücke- bürg, die schon von den Kohlen des nahen Deistergebirges Nutzen zieht. Der vielbesuchte Badeort Pyrmont bildet eine waldeckische Exklave. Zu Westfalen gehört der mittlere Teil der fruchtbaren Mulde zwischen dem Wiehengebirge und dem Teutoburger Walde. Wichtig für den Verkehr sind die beiden Lücken dieser Randgebirge, die die Eisenbahn Berlin (bzw. Hamburg)—Hannover—köln benutzt: an der Westfälischen Pforte liegt Minden, an der Osninglücke Bielefeld*, dessen Be- deutung aber mehr auf der seit drei Jahrhunderten blühenden Leinen- Weberei beruht. Der W. jener Mulde ist hannöverisch: hier liegt Osnabrück* in der Nähe von Steinkohlenseldern, ein wichtiger Platz für Eisenindustrie. § 44. Das Münsterland bildet die oben erwähnte Tieflandbucht und wird von zwei Flüssen entwässert, die am Ostrande entspringen und nach W. fließen. Aber nur die Lippe behält diese Richtung bei und mündet in der Nähe von Wesel (in der Rheinprovinz) in den Rhein, die Ems wendet sich dagegen in einem flachen Bogen nach N. der Nordsee zu. Der Boden ist nur zum Teil sruchtbar, zum Teil aber sandige Heidefläche oder Moor. Die niedersächsische Bevölkerung treibt vorwiegend Landwirtschaft, besonders Roggenbau (Pumpernickel) und Schweinezucht, die die Eichenwaldungen begünstigen; der westfälische Schinken war unter dem Namen „marsischer Schinken" schon im alten Rom geschätzt. Die Abwesenheit der Großindustrie und die den Nieder- sachsen eigentümliche Lebensweise in Einzelhöfen gestatten keine große Verdichtung (96 auf dem qkm, vgl. damit, was auf S. 36 über das benachbarte rheinische Industriegebiet gesagt worden ist). Aus der ehemaligen Herrschaft des Bischofs von Münster erklärt es sich, daß die Bevölkerung größtenteils katholisch ist. Jetzt bildet das Münsterland einen Hauptteil der preußischen Provinz Westfalen, deren Hauptstadt Münster* (mit Universität, aber noch ohne medizinische Fakultät) ist. Paderborn am Ostrande war einst ebenfalls der Mittelpunkt eines bischöf- lichen Territoriums. Am Südrande nimmt Hamm* noch an der Eisen-

5. Deutsche Schulgeographie - S. 38

1908 - Gotha : Perthes
38 Fulda-N)eser-Tal. Tiefland. Fulda . . . Kassel . . . Porta Westfalica 250 m Osnabrück 140 „ Münster. 50 „ 60 m 50 . § 42. Das Flußgebiet der Fulda bildet die Landschaft Hessen, deren Bewohner die Nachkommen der alten Chatten sind (der einzige deutsche Volksstamm, der seit dem Altertum nicht nur den Wohnsitz, sondern auch den Namen bewahrt hat). Das Land ist arm an Boden- schätzen und daher ohne Großindustrie; das Gebirge ist reich bewaldet, das Ackerland aber beschränkt, mit Ausnahme größerer Talebenen, wie der Wetterau und des Beckens von Kassel, die sehr fruchtbar sind. Die Bevölkerung beschäftigt sich hauptsächlich mit Landwirtschaft und etwas Hausindustrie (Leinenweberei), ihre Dichte (90) ist daher nicht einmal so groß wie in Franken (s. S. 26). Das ehemalige Kurfürstentum Hessen ist jetzt preußisch und mit Nassau zu einer Provinz vereinigt. Hauptstadt dieser Provinz ist Kassel** (mit dem berühmten Schlosse Wilhelmshöhe), ein wich- tiger Verkehrsmittelpunkt, wo sich die Bahn Hamburg—frankfurt (zu beiden Seiten des Vogelsberges, wo die Wasserscheiden keine Schwierig- leiten bieten) mit der von Thüringen und Sachsen kreuzt. Im. Fulda- tal ist sonst nur noch Fulda, die Stadt des Apostels der Deutschen, Bonisacius, von Bedeutung; der Abt von Fulda beherrschte einst ein größeres Gebiet, dessen Bevölkerung noch katholisch ist, während sonst in Hessen der Protestantismus vorherrscht. An der Lahn liegen zwei Universitätsstädte: Marburg in Preußisch-Hessen und Gießen in dem zum Großherzogtum Hessen gehörigen Oberhessen, das den Vogelsberg und die Wetterau umfaßt. Westlich von Kassel, zwischen der Eder und Diemel (die aus dem Sauerland zur Weser fließt), liegt das kleine, von Preußen verwaltete Fürstentum Waldeck mit der Hauptstadt Arolsen (arolsen). § 43. Das Weserberglaud ist aufgeschlossener als das hessische, indem die breiten und tiefliegenden Täler einen größeren Raum ein- nehmen; es ist daher für den Ackerbau günstiger und besitzt außerdem einige Steinkohlenflöze. Die Dichte der Bevölkerung, die dem nieder- deutschen Stamme angehört, übersteigt 100. Das Weserbergland ist vorwiegend preußisch. Östlich von der Weser gehört es zur Provinz Hannover, doch zieht ein schmales Band vrannschweigischen Landes von O. her bis zum Hauptflusse. Der wich- tigste Bestandteil^ ist das Leinetal, das die Verbindung des Tieflandes mit dem Main und mit Thüringen viel besser vermittelt als das enge

6. Deutsche Schulgeographie - S. 43

1908 - Gotha : Perthes
43 er wenig Ackerboden bietet (hauptsächlich Kartoffelbau). Holzhandel und Holzindustrie sind die wichtigsten Erwerbsquellen, doch haben sich in neuerer Zeit auch andere Industriezweige eingebürgert, und außerdem ist der Wald eine der besuchtesten Sommerfrischegegenden des mittleren Norddeutschland. Bedeutendere Jndustrieorte sind auf der Nordseite Ruhla (Meerschaumindustrie; der Ort ist zwischen Gotha und Weimar geteilt), am Südfuße die preußischen Städte Schmalkalden und Suh l mit Eisenindustrie (Suhler Gewehrfabrikation) und das meiningische Sonneberg, der Hauptsitz der Spielwarenindustrie, die bis nach Amerika hin Absatz findet. Auch eine Verkehrsschranke ist das Wald- gebirge nicht mehr, seit es in der Mitte und nahe seinem Ostende von Eisenbahnen durchschnitten wird. Im fränkischen Vorlande sind nur die Residenzen Meiningen an der Werra und Coburg (schon im Maingebiet) von einiger Be- deutung, können aber an Bewohnerzahl mit den thüringischen Städten nicht wetteifern. § 49. Der Harz (vgl. D. Sch.-A. 2/3) und sein östliches Vorland ge- hören größtenteils zu den preußischen Provinzen Sachsen und Han- nover, doch besitzen hier auch Braunschweig und Anhalt einige aus- gedehntere Exklaven. Das Gebirge scheidet sich in den westlichen Ober- und den östlichen Unterharz. Der Ob er harz ist eine rauhe Hochfläche, über die sich Kuppen (Brocken) und Höhenzüge erheben. Die Besiedelung verdankt er allein seinen Silbererzen, die schon seit Jahrhunderten ab- gebaut werden. In Höhen von über 600 m (mit einem Klima wie im südlichen Schweden) sind die hannöverischen Bergwerkstädte Klausthal- Zellerfeld (mit Bergakademie) und St. Andreasberg entstanden. Die älteste Bergbaustadt des Harzes ist G oslar am Fuße des silber- und kupferreichen Rammelsberges, im 11. und 12. Jahrhundert häufig Residenz der deutschen Kaiser, deren Palast jetzt wiederhergestellt ist. Der Unter- harz ist niedriger und birgt Eisenerze, die ebenfalls abgebaut werden. Zu dem Bergbau, der in neuester Zeit nicht mehr so lohnend ist wie früher, gesellt sich jetzt als Erwerbsquelle der Fremdenverkehr, der jeden Sommer viele Tausende aus dem Flachlande nach diesem vorgeschobenen Posten des deutschen Mittelgebirges führt. Namentlich besucht sind die am tiefsten in den Unterharz einschneidenden Täler der Bode (mit schönen Felsenpartien) und Selke und der ganze Nordfuß des Gebirges, der mit einer Reihe kleiner Sommerfrischorte besetzt ist. § 50. Im O. schließt sich an den Harz das Mansselder Hügel- land mit altberühmtem Kupferbergbau an. Der Hauptort ist Eisleben (Geburtsort Luthers). Außerdem birgt der Boden Salz, das durch

7. Kleines Realienbuch - S. 74

1895 - Gera : Hofmann
74 deni ein uralter Rosenstock sich aufrankt, Göttingen, die freundliche Universi- tätsstadt, Klaus that, die Bergstadt, Lüneburg an der Heide, Harburg das Gegenüber von Hamburg, Celle, Stade, Osnabrück, Aurich und Emden? Wodurch sind die ostfriesischen Inseln Borkum und Norderney bekannt? 23 Die Provinz Hessen-Unstarr. 1—3. Hessen-Nassau liegt zwischen Werra und Rhein und wurde 1866 aus Kurhessen, Nassau und der freien Stadt Frankfurt a. M. gebildet. Sie ist an Fläche, wie Schleswig-Holstein an Einwohnerzahl, die kleinste Provinz. (Grenzen?) 4. Die Provinz ist gebirgig, von dem hessischen Berglande, dem Westemva^ und dem Taunus mit dem Niederwald durchzogen. Aus ^?M??m^W!gen gegenüber, steht das herrliche Nationaldenkmal. 5. Flüsse der Provinz sind Werra, Fulda, Eder, Lahn, Rhein und Main. — Wo entspringen, wie laufen und wohin münden sie? 6. Die Provinz hat die schönsten Wälder. Die Viehzucht ist ausgezeichnet. Einzelne Thäler liefern das köstlichste Obst und die trefflichsten Weine. Den Fleiß der Hessen auchin^Mmerm das Sprich- wort: „Wo Hessen und Holläme^eroeroei^lam^uemand etwas erwerben!" 7. Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden. Wo liegen: Kassel (72) mit den herrlichen Wasserkünsten und Wäldern auf Wilhelmshöhe, die Universität Marburg, das gewerbreiche Hanau (25), der alte Bischofssitz Fulda mit Bonifacius' Grabe, das schöne, vielbesuchte Wiesbaden (65), das altberühmte Frankfurt a. M. (200)? Frankfurt war das Kaufhaus der Deutschen und durch seine Messen in aller Welt berühmt. In dem Römer, d. h. dem Rathause, wurden die deutschen Kaiser gekrönt. Der berühmteste Sohn der Stadt ist der große Dichter Goethe. Ihm und dem Er- finder der Buchdruckerkunst, Gutenberg, sind schöne Denkmäler errichtet. 24. Die Provinz Westfalen. 1—3. Westfalen, das Land der „roten Erde", liegt zwischen Weser und Rhein, zum Teil im rheinischen Schiefergebirge, zum Teil rn der westdeutschen Tiefebene. Es hat fast >/i7 der Fläche und Vis der Bewohner Preußens. (Grenzen?) 4. 5. Gebirgsteile sind: Sauerland, Haarstrang, Teutoburger Wald; Flüsse: Weser, Eder, Ems, Sieg, Ruhr und Lippe. Wie liegen die Gebirgsteile, und wo entspringen, wie laufen und wohin münden die Flüsse? 6. Nördlich herrscht Landbau und Viehzucht, südlich Kohlen- und Eisen- industrie vor. Das Münsterland hat große Bauernhöfe, die von hundertjährigen Eichen umgeben sind. An der Ruhr liegen in der Erde unermeßliche Kohlenschätze. Wohl 100000 Bergleute finden hier Arbeit und Brot. Das Sauer - oder Süder- land birgt ungeheure Erzschätze. Bergbau und Fabrikthätigkeit stehen hier in höchster Blüte. 7. Die Provinz zerfällt in drei Regierungsbezirke: Münster, Minden und Arnsberg. Wo liegen: Münster (49) (Wiedertäufer und westfälischer Friede!), Minden (20), Bielefeld (Leinwandhandel), der Bischofssitz Paderborn, Dortmund (90) mit der uralten Femlinde, und Arnsberg? 25. Die Rheinprovinz. 1—3. Rheinland ist die westlichste und volkreichste preußische Provinz. Sie hat fast ll\3 der Fläche und über 1h der Bevölkerung Preußens. Der

8. Teil 16 - S. 383

1806 - Gotha : Ettinger
Z8z Ungern gesammelt worden waren. Der Prinz Taver, ein Sohn Augusts Iii, gab, unter dem Nahmen eines Grafen von der Lausitz, ihren Oberbefehlshaber ab, und Frankreich bezahlte ihnen den Sold. Sie hatten an den wenigen Stegen, weiche die Franzosen erfochten, einen entscheidenden Ane theil, und diese waren dennoch undankbar genug, ihnen alle unglücklichen Ereignisse, die ihre Generale verschuldet hatten, zuzu- schreiben. Soubise kam nicht weiter, als bis Wart bürg im Paderbornischen, an der Diemel. Als sich Oberg ihm hier entgegenstellte, gab er den Plan, sich mit Contades zu vereinit gen, sogleich auf, und schwenkte sich (ii. Sepr.) schnell bis nach Nordheim zwischen Göttlngen und Hannover. Er erreichte dar durch mehrere Absichten. Erst wich er eiirem Treffen aus; sodenn entzog er sich der Bert eintgung mit Contades, die gar nicht zu seinen Wünschen gehörte, und endlich bedro- hete er Hannover. Oberg erhielt hierauf von Ferdinand den Befehl, Kassel, wo die Franzosen die vornehmste Niederlage ihrer Be-

9. Kleines Realienbuch - S. 74

1898 - Gera : Hofmann
74 dem ein uralter Rosenstock sich aufrankt, Göttingen, die freundliche Universi- tätsstadt, Klaus that, die Bergstadt, Lüneburg an der Heide, Harburg, das Gegenüber von Hamburg, Celle, Stade, Osnabrück, Aurich und Emden? Wodurch sind die ostfriesischen Inseln Borkum und Norderney bekannt? 23. Die Provinz Hesten-Uasto«. 1—3. Hessen-Nassau liegt zwischen Werra und Rhein und wurde 1866 aus Kurhessen, Nassau und der freien Stadt Frankfurt a. M. gebildet. Sie ist an Fläche, wie Schleswig-Holstein an Einwohnerzahl, die kleinste Provinz. (Grenzen?) 4. Die Provinz ist gebirgig, von dem hessischen Berglande, dem Westerwald und dem Taunus mit dem Niederwald durchzogen. Aus letzterem, Bingen gegenüber, steht das herrliche Nationaldenkmal. 5. Flüsse der Provinz sind Werra, Fulda, Eder, Lahn, Nhein und Main. — Wo entspringen, wie laufen und wohin münden sie? 6. Die Provinz hat die schönsten Wälder. Die Viehzucht ist ausgezeichnet. Einzelne Thäler liefern das köstlichste Obst und die trefflichsten Weine. Den Fleiß der Hessen auch in kümmerlichen Verhältnissen bezeugt das Sprich- wort: „Wo Hessen und Holländer verderben, kann niemand etwas erwerben!" 7. Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden. Wo liegen: Kassel <82) mit den herrlichen Wasserkünsten und Wäldern auf Wilhelmshöhe, die Universität Marburg, das gewerbreiche Hanau (28), der alte Bischofssitz Fulda mit Bonifacius' Grabe, das schöne, vielbesuchte Wiesbaden (74), das altberühmte Frankfurt a. M. (229)? Frankfurt war das Kaufhaus der Deutschen und durch seine Messen in aller Welt berühmt. In dem Römer, d. h. dem Rathause, wurden die deutschen Kaiser gekrönt. Der berühmteste Sohn der Stadt ist der große Dichter Goethe. Ihm und dem Er- finder der Buchdruckerkunst, Gutenberg, sind jchöne Denkmäler errichtet. 24. Die Provinz Westfalen. 1—3. Westfalen, das Land der „roten Erde", liegt zwischen Weser und Rhein, zum Teil im rheinischen Schiefergebirge, zum Teil tn der westdeutschen Tiefebene. Es hat fast hi? der Fläche und hig der Bewohner Preußens. (Grenzen?) 4. 5. Gebirgsteile sind: Sauerland, Haarstrang, Teutoburger Wald; Flüsse: Weser, Eder, Ems, Sieg, Ruhr und Lippe. Wie liegen die Gebirgsteile, und wo entspringen, wie laufen und wohin münden die Flüsse? 6. Nördlich herrscht Landbau und Viehzucht, südlich Kohlen- und Eisen- industrie vor. Das Münsterland hat große Bauernhöfe, die von hundertjährigen Eichen umgeben sind. An der Ruhr liegen in der Erde unermeßliche Kohlenschätze. Wohl 100000 Bergleute finden hier Arbeit und Brot. Das Sauer- oder Süder- land birgt ungeheure Erzschätze. Bergbau und Fabrikthätigkeit stehen hier in höchster Älüte." 7. Die Provinz zerfällt in drei Regierungsbezirke: Münster, Minden und Arnsberg. Wo liegen: Münster (5?! (Wiedertäufer und westfälischer Friede!), Minden (22), Bielefeld (Leinwandhandel), der Bischofssitz Paderborn, Dortmund (111)mit der uralten Femlmde, und Arnsberg? 25. Die Rsteinprovinz. 1—3. Rheinland ist die westlichste und volkreichste preußische Provinz. Sie hat fast hiz der Fläche und über h? der Bevölkerung Preußens. Der

10. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 291

1890 - Gotha : Behrend
Die Weser und das Weserbergland. 291 Schiff verlor, das sie zerschlugen, und einige Jahre später mittellos und tiefgebeugt in England seinen Tod fand. Auch haben heute viele einst sehr gefürchtete Stellen des Weserbettes für die Weserschiffer ihren Schrecken verloren. Unzählige Buhnen tragen dazu bei, an breiten, leicht der Versandung ausgesetzten Stellen ein sicheres Fahrwasser zu schaffen; die Latserder Klippen bei Grohnde, über welche einst brausend und schäumend das Wasser dahin schoß, so daß nicht selten die Schiffe beim Hinüberfahren schweren Schaden litten, liegen jetzt trocken und unschädlich da; neben denselben haben die fleißigen Menschen ein neues Flußbett gegraben, in welchem vor Beschädigung sicher die Schiffe ihre Straße ziehen. Nicht mehr brauchen vor dem Wehr bei Hameln, dem einzigen auf der Oberweser, aus allen stromaufwärts fahrenden Schiffen die Waren ausgeladen und sodann die (früher allerdings viel kleineren) Fahrzeuge mit Hilfe von Winden über das Hindernis hinweg- geschafft zu werden; eine neue, mit trefflicheu Einrichtungen versehene Schleuse macht es in unserer Zeit auch den größten Schiffen der Oberweser möglich, sicher und ohne erheblichen Zeitverlust das Wehr zu passieren. Und um den Schiffen bei heftigem Eistreiben oder Plötz- lichem Hochwasser, das bei dem nicht geringen Gefälle der Weser, von Münden bis Minden beinahe 80 m, oft recht schnell eintritt, einen sicheren Zufluchtsort zu bieten, sind schon an mehreren Stellen, wie bei Münden, Karlshafen, Hameln, Holzminden und Bodenwerder, Sicherheitshäfen angelegt. Aber bei alledem bleibt znr ausgiebigen und gleichmäßigen Benutzung dieses Wasserweges noch manches zu thun übrig, und weitere Regulierungen des Flußbettes, die Einrichtung einer Kettenschiffahrt und die Schiffbarmachuug der Fulda von Münden bis Kassel, die allerdings nur durch die kostspielige Anlegung mehrerer Schleusen zu ermöglichen sein würde, sind Forderungen, die wiederholt gestellt worden sind und auch wohl demnächst ihrer Verwirklichung entgegen- gehen dürften. Der Verkehr auf der Oberweser ist in erfreulicher Zunahme be- griffen. Die Schleuse bei Hameln passierten im Jahre 1886, um ein Beispiel anzuführen, 280 Schlepp- und Güterdampfer mit 445 be- ladenen und 70 unbeladenen Bockschiffen und 84,160 Tonnen Güter (a 20 Zentner); außerdem 183 Holzflöße. Das Holz der letzteren kommt größtenteils aus den weiten Waldungen des Thüringer Waldes und Sollings, aber auch aus den übrigen holzreichen Gebieten der Weser, Werra und Fulda. Deun die Flößbarkeit der Werra beginnt schon bei Themar, beim Einfluß der Schleuse, die selbst wieder von Schleusingen abwärts flößbar ist, und die der Fulda bei Hersfeld. Sehr häufig werden auf den Flößen, welche das untere Wesergebiet mit Holz versorgen. Töpferwaren, be- sonders aus dem Solling stromabwärts gebracht. Die Bockschiffe, deren Zahl ans der Oberweser wieder in stetiger Zunahme ist, werden neuer- dings so gebaut, daß sie 250—300 Tonnen zu fasseu vermögen. Vom Wasserstande hängt es ab, ob sie voll geladen werden oder nicht. Sie 19*
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TM Hauptwörter (200)200

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