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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 71

1836 - Eisleben : Reichardt
E uropa. 71 lichen und Rennthkere in den nördlichen Gegenden; Wildpret; worunter die 7luerochsen, Elenthiere, Stein- böcke und Gemsen immer seltener werden; mancherlei Raub- und Pelzwild, (Eisbären in dem nördlichsten Theile); vieles zahmes und wildes Geflügel, worunter auch Eidergänse, mancherlei Fische, (besonders gewäh- ren die Häringe vielen Menschen Unterhalt), Bienen, Seidenraupen, Perlenmusche.'n; vieles Getreide von al- len Arten, auch Reiß in einigen Gegenden, Gartenge- wächse von vorzüglicher Art, Obst, Wein, Tabak, Flachs, Hanf, und im südlichen Europa edle Südfrüchte, selbst Datteln und Zuckerrohr in den südlichsten Ge» genden, große Waldungen fast überall, alle Metalle und Halbmetalle, viele andere Mineralien, darunter besonders Steinkohlen, Salz und Mineralquellen in Menge. Die Zahl der Einwohner beträgt an 224 Mil- lionen, die aus Völkern verschiedener Abstammung be- stehen und mehrere ganz von einander verschiedene Spra- chen reden. Die zahlreichsten Völker flnd in West- europa: die Franzosen, Engländer, Spanier, Irlän- der, Portugiesen und Schotten; in Mitteleuropa: die Deutschen, Italiener, Niederländer, Schweden, Dänen, Normänner; und in Osteuropa: die Russen, Polen, Ungarn, Osmanen oder Türken und Griechen. Die christliche Religion ist die herrschende, weit weniger zahlreich sind die Juden und Muhamedaner. An Bil- dung haben die Europäer den Vorzug vor den Bewoh- nern aller übrigen Ecdtheile, und betreiben nicht allein alle Zweige der Landwirtschaft, den Bergbau, Fabri- ken und Handel mit dem größten Fleiße und der ein- sichtsvollsten Kenntniß, sondern auch Künste und Wissen- schaften mit dem glücklichsten Erfolge; doch stehen hier- in die Osteuropäer den übrigen Europäern beträchlich nach. Wir theilen Europa in drei Haupttheile: West- europa, wozu Portugal, Spanien, Frankreich und die Brittischen Inseln; Mitteleuropa, wozu die Niederlande, Belgien, die Schweiz, Italien, Deutsch- land, Dänemark, Norwegen und Schweden; und Ost- europa, wozu Preußen nebst Posen, Polen, Galt, zien, Krakau, Ungarn, die Ionischen Inseln, Grie- chenland, die Türkei und Rußland gehören.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 77

1836 - Eisleben : Reichardt
Frankreich. 77 In einem Gebirge westlich von den Vogesen nimmt, und nach einem nordwestlichen Laufe ln Belgien übergeht; 6) der Rhein, bloß Gränzfluß, macht östlich von den Vogesen laufend, eine Strecke die östliche Gränze Frank- reichs gegen Deutschland; und 7) der Rho ne, der aus der Schweiz, wo er entspringt, westlich vom Genfersee, in Frankreich eintritt, und nach einem südlichen Laufe zwischen den Sevennen im Westen und den Alpen im Osten, sich in das Mittelländische Meer einmündet. Es giebt viele schiffbare mit Kunst gemachte Graben oder Kanäle, wodurch mehrere Flüsse mit einander, und da- durch selbst Meere in Verbindung gebracht sind, worum ter vorzüglich der große Süd, oder Languedocsche Kanal zu bemerken ist, der vermittelst der Garonne das Atlantische Meer mit dem Mittelländischen in Ver, bindung setzt, x Frankreich, fast ganz im südlichen und nur we, nig im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zo- ne gelegen, hat theils ein warmes, theils ein gemäßig- tes Klima, und erzeugt auf seinem meistens ergiebigen und fast durchgehends wohl angebauten Boden, beinahe alle zur Befriedigung der Lebensbedürfnisse erforderlichen Produkte, worunter viele veredelte Schafe, Esel und Maulesel, eine große Menge Fische, Seide in den süd« lichen Gegenden, von wilden Thieren sind Wölfe noch in manchen Gegenden sehr häufig, Getreide zur Aus, fuhr hinreichend, vieles Obst, in den südlichen Strichen auch Südfrüchte, besonders Oliven, Kastanien, welche oft die Stelle des Brodes vertreten, Wein, ein Haupt- produkt Frankreichs, Waldungen, Eisen tn Menge, Stein- kohlen, Flintensteine, Salz, Mineralquellen. Die Zahl der Einwohner beträgt 32§ Millio, nen, wovon den größten Theil die eine eigene Sprache redenden Franzosen ausmachen; außer diesen giebt es Deutsche, in der Nähe des Rheins, Basken, in der Nähe der Pyrenäen, Kymren oder Bretagner (in dem nordwestlichsten eine große Halbinsel bildenden Theile Frankreichs), die alle ihre eigenen Sprachen re- den. Die herrschende Religion ist zwar die katholische; doch finden sich auch viele Reformirte und Lutheraner nebst Juden. Die Franzosen gehören zu den gebildet- sten Einwohnern Europas, und haben es in Fabriken,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 219

1836 - Eisleben : Reichardt
219 V. O jta fien. erweitern, je mehr sis sich der Ostküste nähern, da die Hauptabdachung des Landes non Westen gegen Osten zu gehen scheint. Auch giebt es Ebenen, wovon die größten zwischen dem Hoangho und dem Yang-tse- Kräng, den zwei Hauptfiüssen des Landes, sich ausbrei- ten. Jener heißt auch der gelbe und dieser der blaue Fluß, und ergießen sich beide in das gelbe Meer. Viele Kanäle dienen zur Verbindung der zahlreichen Flüsse, worunter der Kaiserkanal der merkwürdigste ist. Uncer den Landseen sind der Fu-Dang und der Thung- Thing, beide südlich vom Pang-tse-Kiang, die größten. China liegt bis auf einen kleinen südlichen Theil, der zur heißen Zone gehört, im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat daher mehr ein warmes als heißes Klima, das in den nördlichen Ge- genden gemäßigt und kühler ist, als man es nach der südlichen Lage erwarten sollte. Die Produkte sind ziemlich dieselben, wie in den unter gleicher Breite ge, legenen Asiatischen Ländern; doch verdienen vorzügliche Auszeichnung unter den Thieren: Gold- und Silberfa- sane, Kormorane oder Seeraben, die zum Fischfänge abgerichtet werden, Goldfische, die größten und schön- sten Schmetterlinge. Die Seidenzucht ist stark, und von Getreide-Arten wird besonders Reiß gezogen, wo- von ein großer Theil der Einwohner sich ausschließend ernährt; desgleichen hat man viele Baumwolle, Zucker, Indigo, Ginseng, Rhabarber und andere Arzneigewächse, Bambus, eines der nützlichsten Gewächse für die süd- lichen Gegenden, Thee, ein Hauptartikel der Ausfuhr, Firniß-, Seifen-, Talg-, Wachsbäume, außer den ge- wöhnlichen Metallen, Tsetong (eine Art weißes Kupfer), Edelsteine, schönen Marmor, vortreffliche Porzellanerde, Salz. Die Zahl der Einwohner, die sehr verschieden angegeben wird, von 160 bis 200 und 360 Millionen, sind vornehmlich Chinesen mit einer ganz eigenen Spra- che, ferner Mandschu, Sifanen (zu den Mongolen ge- hörig), Miao-se (wilde Gebirgsbewohner), auch Ju. den. Der größte Theil bekennt sich zur Religion des Buddha (der hier Fo heißt). Auch giebt es Anhänger der Lehre des Confucius, der Muhamedanischen und Jü- dischen Religion und Christen in geringer Zahl. Die

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 226

1836 - Eisleben : Reichardt
226 Afrika. rohr, Indigo, Tabak, Gummibäumen, Ebenholz, San- delholz, Palmen (Kokos-, Dattel- Fächer-Palmen), Iohannisbrod, mancherlei Arzneigewächse (z. B. Man- na, Tamarinden, Aloe, Senesblätter), Gewürzen, be- sonders Pfeffer und Ingwer. Der riesenhafte Baobab oder Kalebassenbaum und der Butterbaum finden sich nur in diesem Erdtheile. Aus dem Mineralreich, wel- ches Spuren der meisten Metalle enthält, giebt es be- sonders viel Gold; so wie auch Salmiak, Salpeter, Natrum, Schwefel, Salz in manchen Gegenden sehr häufig sind. Die Zahl der Einwohner wird auf 100 bis 150 Millionen geschätzt, die theils Ureinwohner, theils Eingewanderte sind. Zu den erstern gehören Neger, Kaffern, Hottentotten, Kopten, Berbern, Tuariks; zu den letzter» Araber, Mauren, Nubier, Habessinier, Os- manen, Juden, Europäer. Die Muhamedanische Re- ligion und das Heidenthum sind am meisten verbreitet; am wenigsten zahlreich sind die Bekenner des Christen- thums und der jüdischen Religion. Ueberhaupt stehen die Afrikaner in Hinsicht der Bildung sehr den Asiaten nach. Ackerbau und Kunstfleiß befinden sich auf einer sehr niedrigen Stufe, und der schändliche Sklavenhan- del ist hier zu Hause, wobei der Mensch als bloße Waare betrachtet wird. Der Landhandel wird durch Karawanen betrieben, und der Seehandel ist in den Händen der Europäer. Einige Völker leben im rohen Naturzustände, andere in geordneten Staaten, gewöhn- lich mit despotischer Verfassung, wo Menschenleben für nichts geachtet wird. Am natürlichsten theilt man Afrika in Nord- afrika (Aegypten, die Berberei und Sahara); in Mittelafrika (Nubien, Habessinien, nebst den Ost- küstenländern Adel und Ajan, Nigritien, Senegambien und Oberguinea) und in Südafrika (Niederguinea, das innere meist unbekannte Afrika, die Ostküstenlande Zanguebar und Mozambik nebst Sena, das Kaffern-, Hottentotten- und Kapland), wozu noch die Inseln auf der Ost- und Westküste kommen.

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 259

1836 - Eisleben : Reichardt
J. Nordamerika. §59 ljches und vieles Eisen, desgleichen Blei in großer Men- ge, Steinkohlen, Salpeter, Salz. Auch hat man edle Metalle, besonders Gold, entdeckt. Daß es überdies noch viele andere schätzbare Mineralien, die in dem nörd- lichen Amerika einheimischen wilden Landthiere und Ge- flügel nebst vielerlei nutzbaren Bäumen (worunter der Zuckerahorn, Wachs- und Storaxbäume) und andern Gewächsen giebt, versteht sich von selbst. In den süd- lichen Gegenden hat man außer Reiß und Baumwolle, auch Zuckerrohr, Indigo, edle Südfrüchte, Ananas, Vams. Die Bevölkerung dieses großen Landes ist ge- ring und beläuft sich auf 13 Millionen, wovon der größte Theil Europäer von fast allen Nationen, beson- ders Britten und Deutsche sind. Nach diesen kommen die Neger, welche als Sklaven hieher gebracht worden sind, und theils frei, theils noch in Sklaverei leben. Am geringsten ist die Zahl der Eingebornen oder der Indianer, welche größtentheils in das Innere gewichen sind, wo sie nomadisch und unter eigenen Oberhäuptern leben; doch giebt es auch in einigen Gegenden dieser Staaten Indianerstämme, die sich zu einer Art von Kul- tur erhoben und das Christenthum angenommen haben, worunter sich vorzüglich die Tscherokesen auszeichnen. Es herrscht gänzliche Neligionsfreiheit und man findet Christen von allen Partheien, Juden und unter den In, dianern meistens Heiden. Von den Sprachen ist am stärksten die Englische verbreitet. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist die Landwirthschaft, nur mir dem Unterschiede, daß in den südlichen Gegenden die Land- wirthschaft mehr auf Gewinnung von Tabak, Baum, wolle und Zucker geht. Zugleich werden eine lebhafte Industrie und ein blühender Handel, vorzüglich zur See, unterhalten. Ueberhauvt machen Ackerbau, Industrie und Schifffahrt mit jedem Jahre größere Fortschritte, so wie es auch nicht an niedern und höhern Unterrichts- Anstalten fehlt; so daß diese Staaten für die blühend- sten und gebildesten der neuen Welt zu halten sind. Sie bestehen jetzt aus 24 republikanischen Staaten, die sich zusammen zu Einem Bundesstaat, an dessen Spitze ein Präsident steht, verbunden haben, wozu noch der Bun- desdisirikt Columbia, 3 ordentlich eingerichtete Gebiete 17 *

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 262

1836 - Eisleben : Reichardt
262 Vereinigte Mexikanische Staaten. Nissen, die größten; doch kennt man die beiden letztem noch wenig. Der nördliche Theil liegt in der nördlichen gemä- ßigten und der südliche in der heißen Zone; daher ist das Klima verschieden, besonders nach der verschiedenen Meereshöhe der Gegenden, sowohl drückend beiß, wo alle tropischen Gewächse fortkommen, als gemäßigt und auf den höchsten Punkten der Hochebene kalt. In den Küstengegenden ist die Luft ungesund; und hier herrscht oft das gelbe Fieber. Die Produkte dieses sehr frucht- baren, aber noch zu wenig angebauten Landes, sind sehr bedeutend und man hat außer den Europäischen Haussieren, die sich hier außerordentlich vermehrt und zum Theil verwildert haben, Bisamochsen, Bisam- schweine, Tapire, Affen, Stachelschweine, Ameisenbär reu, Papageien, Fasanen, Kolibris, Fische, Seiden- raupen, Bienen, Cochenille, Perlmuscheln, Purpur- schnecken, Europäisches Getreide, Mais, (ein Hauptnah« rungsmittel der Einwohner des Hochlandes), Maniok, Bataten, Pams, Agaven (woraus das Lieblingsgetränke der niedern Volksklassen gemacht wird), Bananen und Pisangs, (rin Hauptnahrungsmittel in den heißen Ge- genden) edle Südfrüchte, Zucker, Kaffee, Baumwolle, Cacao, Vanille, Spanischen Pfeffer, Indigo, Tabak, Arzneigewächse, Blau- oder Campecheholz, Mahagonp. Vorzüglich reich ist Mexiko an Mineralien, worunter alle Metalle und vornehmlich Gold und Silber. Kein Land liefert so viel Silber als dieses. Die Zahl der Einwohner mag etwa 8 Millio- nen betragen, theils Ureinwohner oder Indianer, die entweder die christliche Religion und einige Kultur an- genommen oder in Unhabbängigkeit und im rohen Na- turzustände leben, theils Weiße (Kreolen), die von Eu- ropäern, vorzüglich den Spaniern abstammen, theils Mischlinge besonders von Weißen und Indianern. Auch giebt es Neger in geringer Zahl, doch sind sie frei. Die herrschende Religion ist die katholische; die in Unab- hängigkeit lebenden Indianer sind Heiden. Ackerbau und Industrie sind noch nicht weit fortgeschritten; desto wichtiger ist der Seehandel, welcher am meisten in den Händen der Britten und Nordamerikaner ist. Der Land« Handel wird durch den Mangel an guten Straßen und

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 264

1836 - Eisleben : Reichardt
264 Guatemala oder vereinigte Staaten, re. Dis Oberfläche besteht wie in Mexiko aus einer von den Cordilleren gebildeten Hochebene, die nach den Küsten zu abfällt, und hat einen sehr fruchtbaren Boden. Unter den Bergen giebt es viele noch thätige Vulkane. Bei der geringen Breite hat das Land nur Küstenflüsse, die nach einem kurzen Laufe, entweder in das Atlantische oder stille Meer sich münden. Hier ist der große Nicaragua fee, der durch den Sa n Juan, fluß in Verbindung mit dem Atlantischen Meere steht. Das Klima ist, da das Land in der heißen Zone liegt, das gewöhnliche tropische, doch wird die Hitze durch die Seewinde und durch die hohe Lage gemildert. Erdbeben sind häufig. Das Land hat die Produkte Mexikos, worunter den besten Cacao und Indigo, und eine Menge von Gummi- und Balsambäumen, wovoir eine Küstenge- gend den Namen Balsamküste führt. Auch Chinarinde findet sich und wahrscheinlich alle Mineralien, die Mexiko hat; nur sind sie noch wenig genutzt. Die Einwoh- ner, oeren Zahl auf 1,800,000 bis 2 Millionen an, genommen wird, bestehen aus Indianern (theils unter, würfigen und zum Christenthum bekehrten, theils Heid, Nischen und in Unabhängigkeit lebenden), Weißen und deren Abkömmlingen und aus Mischlingen von Weißen und Indianern. Neger giebt es nur in geringer Zahl. Die herrschende Religion ist die k-uholrsche. Die Lan- deskultur, Industrie und wissenschaftliche Bildung sind noch auf cmcr niedrigen Stufe; auch entspricht der Handel nicht der günstigen Lage des Landes und dem Reichthums an schätzbaren Produkten. Guatemala, vor wenigen Jahren eine Kolonie der Spanier, bildet jetzt einen aus 5 republikanischen Staaten bestehenden Bun- desstaat. Neu-Guatemala, bisher Hauptstadt des ganzen Bundes- staatcs, südöstlich von Vera Eruz, in einiger Entfernung vom stillen Meere, hat einen bedeutenden Handel und eine Universi- tät. — Nicaragua, Stadt auf der Landenge, welche den Nicaraguasee vom stillen Meere trennt. Die Mosq ui to- Küste, eine Küstcngegend längs des Zltlantisch.cn Meeres, mit dem Vorgebirge Gracias a Di'os, liegt nordöstlich vom See Nicaragua und wird von einigen unabhängigen Lndianerstämmcri bewohnt, darunter die Moscos oder Mosquilos.

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 303

1836 - Eisleben : Reichardt
303 Australien. Sandwichinseln. große Heerden von Rindvieh), mancherlei Geflügel, Fische und Muschelthiere, Arum-, Tr- und Yamswur, zeln, Ananas, Bataten, Kartoffeln, Zuckerrohr, Brod- frucht, Wautipflanzen (eine Art von Papiermaulbeer, bäumen, die in Pflanzungen mit großer Sorgfalt ange« baut werden und aus deren Baff man den größcrn Theil der Kleidungsstücke macht), Pisangs, Kokospal, men, Sandelholz, welches sehr stark ausgeführt wird, edle Südfrüchte und Europäische Gemüse, die erst hier- her verpflanzt worden find, auch mancherlei Mineralien, vorzüglich Salz, das in Menge an den Küsten gewon- nen wird. Die Einwohner dieser Insel, zur Ma, layischen Race gehörig und von einer schönen körperli- chen Bildung, zeichnen sich jetzt vor allen Australiern durch Kultur ans, welche sie, nebst dem Christenthum von den Europäern und Nordamerikanern angenommen haben, indem einer ihrer Könige, Namens Tameah, meah, welcher 1820 starb, seine Unterthanen auf alle Weise an den Vortheilen der Kultur Theil nehmen zu lassen sich bemühet?. Die Einwohner unterhalten Land, bau, dessen Hauptgegenstand die Arumr oder Taro-Wur, zeln sind, verfertigen mit großer Geschicklichkeit Zeuge, Matten und allerlei Gerälhschaften, bauen Schiffe nach Europäischer Art, haben in mehreren Handwerken, die sie von den Europäern erlernten, es sehr weit ge, bracht, und machen mit eigenen Schiffen Handelsfahr- ten. Auch werden diese Inseln jährlich von vielen Eu, ropäischen und Nordamerikanischen Schiffen besucht, die sich hier mit mancherlei Bedürfnissen versorgen und ver- schiedene Fabrikate an die Einwohner verhandeln, wel, cher Handelsverkehr nothwendig einen großen Einfluß auf ihre Civilisation haben muß. Früher waren die Einwohner Götzendiener, aber durch die Bemühungen von Missionären aus Nordamerika, die sich 1820 da, selbst niederließen, ist fast überall das Christenthum ein- geführt, und es giebt jetzt hier Kirchen, Schulen, wo, durch das Lesen und Schreiben sich immer mehr ver- breitet und woraus Lehrer für andere Schulen hervor- gehen, und selbst Buchdruckereien. Großbritannien hat diese Inseln unter seinen besondern Schutz genommen, ohne jedoch sich in die Negierungsverfassung der Ein- wohner zu mischen, die unter der unbeschränkten Herr-

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 215

1836 - Eisleben : Reichardt
Iv. Südasien.' 215 Die Oberfläche dieses noch wenig bekannten Lan, des wechselt mit Bergketten, deren Lauf fast ganz un- bekannt ist, großen dazwischen gelegenen Thälern und größern oder kleinern Ebenen. Die höchsten Gebirge erheben sich an den nördlichen Gränzen, von welchen Fortsetzungen bis in den südlichsten Theil des Landes, welcher die Halbinsel Malakka heißt, sich erstrecken. Außer dem Dramaputra, welcher den nordwestlichen Theil des Landes in einer westlichen Richtung durch- strömt, nehmen die übrigen Hauptflüsse einen süd- lichen Lauf, als der Irawaddy und San-lüen oder Sanloun in den Meerbusen von Martaban und der Men am, May kau ng, auch Men am - Korn genannt und der Sangkoi in das Chinesische Meer. Mit Ausnahme eines kleinen nördlichen, noch in der gemäßigten Zone gelegenen Theiles, liegt die ganze Halbinsel in der heißen Zone, zwischen dem nördlichen Wendekreise und dem Aequator; das Klima ist daher größtentheils heiß. Das im Ganzen sehr fruchtbare Land hat fast dieselben Produkte wie Ostindien. Nur sind hier noch der große Reichthum an Teak- oder Tik- holz, woraus die Britten in Ostindien den größten Theil ihrer Schiffe bauen, die Schwalben mit eßbaren Nestern, das viele Elfenbein, Zinn von vorzüglicher Güte, die besten Rubine und Saphire und die unge- heure Menge von Sreinöl hinzuzufügen. Die Einwohner, deren Zahl auf 26 bis 34 Millionen geschätzt wird, sind vorzüglich Birmanen, Siamer, Anamiten, Malayen, alle mit eigenen Spra- chen, bekennen sich größtentheils zur Buddhistischen Re- ligion (doch haben auch die Brama- und die Muhame- danische Religion ihre Anhänger), und beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht, Fischerei und Jagd, be- sonders mit der Elephantensagd. Doch wird der Acker- bau, der am meisten auf Gewinnung von Reiß geht, in dem östlichen Theile des Landes mit größerm Fleiße- als in den übrigen Gegenden betrieben. Im Kunst- fleiß, Künsten und Wissenschaften scheinen die Einwoh- ner den Vorderindiern nachzustehen. Der Landhandel ist bedeutender als der Seehandel, da die Eingebornen bloß Küstenschifffahrt treiben, und die Ausländer nur mit einigem Mißtrauen zulassen.
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