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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 264

1836 - Eisleben : Reichardt
264 Guatemala oder vereinigte Staaten, re. Dis Oberfläche besteht wie in Mexiko aus einer von den Cordilleren gebildeten Hochebene, die nach den Küsten zu abfällt, und hat einen sehr fruchtbaren Boden. Unter den Bergen giebt es viele noch thätige Vulkane. Bei der geringen Breite hat das Land nur Küstenflüsse, die nach einem kurzen Laufe, entweder in das Atlantische oder stille Meer sich münden. Hier ist der große Nicaragua fee, der durch den Sa n Juan, fluß in Verbindung mit dem Atlantischen Meere steht. Das Klima ist, da das Land in der heißen Zone liegt, das gewöhnliche tropische, doch wird die Hitze durch die Seewinde und durch die hohe Lage gemildert. Erdbeben sind häufig. Das Land hat die Produkte Mexikos, worunter den besten Cacao und Indigo, und eine Menge von Gummi- und Balsambäumen, wovoir eine Küstenge- gend den Namen Balsamküste führt. Auch Chinarinde findet sich und wahrscheinlich alle Mineralien, die Mexiko hat; nur sind sie noch wenig genutzt. Die Einwoh- ner, oeren Zahl auf 1,800,000 bis 2 Millionen an, genommen wird, bestehen aus Indianern (theils unter, würfigen und zum Christenthum bekehrten, theils Heid, Nischen und in Unabhängigkeit lebenden), Weißen und deren Abkömmlingen und aus Mischlingen von Weißen und Indianern. Neger giebt es nur in geringer Zahl. Die herrschende Religion ist die k-uholrsche. Die Lan- deskultur, Industrie und wissenschaftliche Bildung sind noch auf cmcr niedrigen Stufe; auch entspricht der Handel nicht der günstigen Lage des Landes und dem Reichthums an schätzbaren Produkten. Guatemala, vor wenigen Jahren eine Kolonie der Spanier, bildet jetzt einen aus 5 republikanischen Staaten bestehenden Bun- desstaat. Neu-Guatemala, bisher Hauptstadt des ganzen Bundes- staatcs, südöstlich von Vera Eruz, in einiger Entfernung vom stillen Meere, hat einen bedeutenden Handel und eine Universi- tät. — Nicaragua, Stadt auf der Landenge, welche den Nicaraguasee vom stillen Meere trennt. Die Mosq ui to- Küste, eine Küstcngegend längs des Zltlantisch.cn Meeres, mit dem Vorgebirge Gracias a Di'os, liegt nordöstlich vom See Nicaragua und wird von einigen unabhängigen Lndianerstämmcri bewohnt, darunter die Moscos oder Mosquilos.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 269

1836 - Eisleben : Reichardt
Colombia 269 des Atlantischen Ozeans ergießt utib furchtbare Ueber- schwemmungen verursacht; 2) der Magd a l e n en f l u ß, dessen Quellen gleichfalls hier sind, und welcher nach einem nördlichen Laufe sich in das Caraibische Meer er- gießt; 3) der Maranhon oder Amazonenfluß, der größte Strom der Erde, welcher aus Peru, wo er ent- springt, hieher gelangt, und durch viele ansehnliche im Lande selbst entspringende Flüsse verstärkt nach Brasilien übergeht. Unter den Land feen ist im Norden der groß- ße Maracaibo bemeckenswerlh, welcher mit dem Meere in Verbindung steht. Im südöstlichen Theile des Landes soll noch ein großer See Parima seyn, dessen Vorhandenseyn von Mehreren bezweifelt wird. Dies Land liegt ga^z in der heißen Zone, hat aber nicht allenthalben ein heißes Klima, sondern so uner- träglich die Hitze an den Küsten und in den tief gele- genen Gegenden ist, so sehr gemildert wird sie in den Hochebenen oder Hochthälern der Cordilleren, wo das Klima einem steten Frühlinge gleicht, während auf den hohen Gebirgsgipfeln die Kälte der Polarzonen herrscht, so daß man wohl in einem Tage von der brennenden Hitze Afrikas zu der Kälte Lapplands übergehen kann. Erdbeben und schreckliche Stürme sind häufig. Groß ist der Reichthum an Naturprodukten, als: viele Europäische Hausthiere zum Theil in verwildertem Zu- stande auf den Llanos, Amerikanische Naubthiere, Affen, Armadille, Tapire, unzählige Arten von Vögeln (wor- unter der große Condor), Alligators, vielerlei Schlan- genarten, Schildkröten sehr häufig auf den Inseln des Orinoco, wo ihre Eyer gesammelt und zu einem Oele benutzt werden, Fische, worunter der merkwürdige elek- trische Aal, Cochenille, Perlen- und Purpurmuscheln; Europäische Getreidearten, Mais, Reiß, Maniok, Yams, Bataten, Pisangs, Ananas, Melonen, Baumwolle, Ta- bak, Zuckerrobr, Kaffee, Cacao, Vanille, Indigo, wei- ßer Zimmer. Arzneigewächse (worunter die Chinarinde,- tropische Früchte, Kokos- und andere Palmen, trefflich Färbe, und Tischlerhölzer, Bambusrohr. Auch sind die Schätze des Mineralreichs sehr groß; kein anderes Land in Amerika kommt ihm an Goldreichthum gleich, und in einem Theile sselben enthalten alle Flüsse und Bäche Goldsand. Am, giebt es nirgends so viel Platina, da-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 273

1836 - Eisleben : Reichardt
Peru. 273 schiedenen Ketten der Anden, und aus den Pampas, unermeßlichen, zum Theil mit großen Waldungen be- deckten Ebenen, die sich vom östlichen Fuße der Anden nach Brasilien zu ausdehnen, der Aufenthalt unabhän, giger Indianerstämme und überhaupt wenig bekannt sind. Das einzige Gebirge des Landes sind die An- den oder Cordilleren, die aus Bolivia hieher kom- men, wo sie das erhabenste Hochthal oder Hochebene bilden, worin der See Titicaca liegt, und sich nörd- lich in mehrere Zweige vertheilen, von welchen der west- lichste das Küstenland begränzt. Viele Gipfel überschrei- ten eine Höhe von 18,000 Fuß. Die Flüsse in dem Küstenstriche sind klein und vertrocknen zum Theil in der trocknen Jahreszeit; aber das Innere enthält große Flüsse, worunter vorzüglich den Ap urimac, welcher für den Quellenfluß des Maranhon oder Amazo- nenflusses gehalten wird. Der Apurimac entspringt hier in dem Gebirgsstriche der Cordilleren, nimmt her- nach den Namen Ucayala, und nach der Aufnahme des Tunguragua, den man sonst für den Quellenfluß des Ama- zonenfluffes hielt, den Namen Maranhon auf, und geht nach Brasilien über, wo ihm noch mehrere in Pe- ru entsprungene große Flüsse zufallen. Der größte Land- see ist der schon erwähnte Titicaca, von dem jedoch ein Theil zu Bolivia gehört. Peru liegt in der heißen Zone, hat aber nur in dem Küstenstriche und in den Niederungen ein heißes Klima, hingegen in der Hochebene eine sehr gemäßigte Wärme. Erdbeben sind häufig. Die Produkte sind ohngefähr dieselben wie in den Colombischen Republi- ken, auch ist das Mineralreich mit vielen Schätzen ge- segnet, worunter vorzüglich viel Silber, Gold und an- dere Metalle. Unter den Thieren sind hier noch zu be- merken, Llamas und Pacos, welche als Hausthiere zum Lasttragen gebraucht werden, Guanakos mit einem Hök- ker auf dem Rücken und Vicugnas, so groß wie eine Ziege und die höchsten unzugänglichen Gebirge bewoh- nend, mit der feinsten Wolle. Auch ist Peru das Va, rerland der Kartoffel und unter den übrigen Gewächsen sind die Cocabäume, deren Blätter in einigen Gegenden (wie in Südasien der Betel) gekauet werden, die Chi- riwopas, deren Früchte wegen des außerordentlichen Wohl- 12

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 278

1836 - Eisleben : Reichardt
278 Iii. Südamerika. und Araguay gebildet) ein gleichfalls großer Fluß, der hierauf unter dem Namen Para oder Gran Para bekannt ist; 2) der Nio St. Francisco, welcher sei- nen Lauf von Südwesten gegen Nordosten nimmt; 3) der Paraguay, Parana und Uruguay, welche alle drei im Lande entspringen und durch ihre Vereini- gung den Rio de la Plata bilden, der jedoch Bra- silien nicht berührt Unter den Seen ist der mit dem Meere in Verbindung stehende dos Patos, ein groß- ßer Slrandsee zu bemerken. Der Tarayes aber, der schon oben bei Bolivia erwähnt worden ist, besteht aus einer großen Niederung voll von Seen und Sümpfen, wel- che die Ueberschwemmungen des Puraguav verursachen. Mit Ausnahme eines kleinen südlichen Theiles liegt Brasilien ganz in der heißen Zone, und hat daher ein heißes Klima, doch wird die Hitze an den Küsten durch die Land- und Seewinde und im Innern durch die hohe Lage des Landes gemildert. Zu den zahlrei- chen Produkten gehören vorzüglich große Heerden von Rindvieh, das hauptsächlich der Häute wegen geschlach- tet wird, und andere Hausthiere, die gewöhnlichen Süd- amerikanischen Raub« und wilden Thiere, Walisische, deren Fang wichtig ist, vielerlei durch die Schönheit seines Gefieders ausgezeichnetes Gesiügel, (Papageien, Kolibris, rosenrothe Löffelreiher rc.), Kaimans und viele giftige Schlangen, Schildkröten, Fische und Schaal» thiere, Cochenille, Bienen, prachtvolle Schmetterlinge und Käfer, aber auch mancherlei lästige und beschwerliche Insekten, Europäische und tropische Getreidearten und Nahrungspflanzen, Tabak, Baumwolle, Indigo, Kaf- fee, Zucker, Cacao, Paraquaythee in den südlichsten Gegenden, Gewürze (z. B. Vanille, Ingwer, Piment), edle Süd, und tropische Fruchtbäume, Kokos - und an- dere Palmenarten, Arzneigewächse (auch Chinarinde), Balsam- und Gummi-Bäume, die schönsten Tischler, und Färbehölzer (Brasilien- oder Fernambukholz), die sich in den unermeßlichen Urwaldungen finden, und endlich einen großen Reichthum von Gold und Edel, steinen, worunter vorzüglich Diamanten (woran kein an- deres Land jo reich ist); auch andere Metalle, beson- ders Eisen in ungeheurer Menge, desgleichen Salpeter, Schwefel, Salz. Und welche große Mineralschätze lie- +

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 272

1836 - Eisleben : Reichardt
272 Iii. Südamerika. Ken Zone gelegenen Amerikanischen Länder. Hauptges genstände der Kultur sind: Zucker, Kaffee, Baumwolle und Cacao. Das Mineralreich ist an der Küste arm, im Innern noch nicht untersucht. Die Einwohner, deren Zahl ohne die in Freu heit lebenden Indianer 200,000 beträgt, bestehen außer diesen aus Europäern und deren Nachkommen, aus Negern, die im Trittischen Antheile jetzt frei, hinge, gen in dem Antheile der Franzosen und Niederländer noch Sklaven sind, und aus Mischlingen. Im unzu- gänglichen Innern halten sich Maronrneger, d. h. entlaufene Negersklaven, die in einer freien republikani. schen Verfaffung leben, auf. Ein kleiner Theil des Landes ist erst in Kultur genommen, und zwar nur in der Nähe der Küste. Industrie ist nicht vorhanden, aber der Handel ist wichtig. Von diesem Lande haben: a) die Britten die Kolonien Demerary, Essequcbü und Berbice mit der Hauptstadt Stabroek jetzt George- town genannt, an der Mündung des Demerary, südöstlich von der Mündung dechorinoco, regelmäßig angelegt und mit ansehn- lichem Handel. b) die Niederländer die Kolonie Surinam, mit der Hauptstadt Paramaribo, der größten Stadt in Guayana, am Surinam, 4 Meilen von seiner Mündung, südöstlich von Sta- broek, ist nach Niederländischer Ärt gebaut, treibt lebhaften Han- del und hat 20,000 Einwohner. c) die Franzosen die Kolonie Cayenne, mit der Haupt- stadt Cayenne, südöstlich von Paramaribo, auf der Lnsel Cayenne, im Flusse gleiches Namens. Peru. Die Gränzen sind gegen Norden Ecuador, gegen Osten Brasilien, gegen Süd-Osten und Süden Boli« via und gegen Westen das stille Meer. Die Größe dieses Landes, welches mit einem schmalen Küstenstreife in Norden beginnt und mit einem dergleichen in Sü- den endigt, beträgt 28,000 O.meilen. Peru besteht aus sehr verschiedenen Theilen, näm, lich aus dem schmalen Küstenlands, einer wahren Sand- wüste, wo nur die an den hindurch gehenden Flüssen gelegenen Gegenden angebaut und bewohnt sind, ähn- lich den Oasen in Afrika; dem Gebirgsftriche, einer 8 bis 10,000 Fuß erhabenen Hochfläche zwischen den ver-

6. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 70

1901 - Gera : Hofmann
— 70 — Ii feinen Nebenflüssen und andere Flüsse bewässern das Land, das zum größten Teile mit endlosen Urwäldern bedeckt ist. Es ist reich an Farbhölzern, Gold, Diamanten, Zucker und Kaffee. Die Hauptstadt Rio d e I a n e i r o (mit Vororten 800) hat den schönsten Hasen der Welt. Im S. des Landes sind zahlreiche deutsche Kolonien. E. Von den vielen Republiken Südamerikas seien noch erwähnt: Ecuador mit der Hauptstadt Lluito unter dem Äquator am Fvße eines

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 207

1899 - Gera : Hofmann
— 207 — Handelsstädte Genua und Venedig ihre Bedeutung; Portugiesen und Spanier teilten sich in die neuentdeckten Länder und rissen den Großhandel an sich. Aber schon um 1600 wurde diesen von den Hol- ländern und später letzteren von den Engländern die Herrschaft auf dem Weltmeer genommen. Die vielen Bodenerzeugnisseder Kolonien, besonders die später in Europa angepflanzten, wie: Mais, Tabak, Kar- toffeln, und die nur eingeführten, als: Kaffee, Zucker, Kakao, Vanille, Baumwolle, riefen neue Bedürfnisse wach, veränderten die Lebensweise und erzeugten eine große Rührigkeit in allen geschäftlichen und gewerb- lichen Verhältnissen. Die hinzuströmende Masse edler Metalle (aus Mexiko und Peru) verringerte den Geldwert und steigerte die Preise. 11. Das Aufblühen der Wissenschaften und Künste. Die Aus- schließung so vieler fremder Länder gestaltete einzelne Wissenschaften, besonders die Erd- und Naturkunde, völlig um und erweiterte Zn hohem Maße den bisherigen Gesichtskreis. Kopernikus in Thorn beseitigte den Jahr- tausende alten Irrtum, daß sich die Sonne um die stillstehende Erde bewege. Kepler erforschte die Gesetze des Planetenlaufes. Der Italiener Galilei entdeckte die Pendel- gesetze und wurde der Begründer der wissenschaftlichen Naturlehre (Physik). — Dazu gesellte sich das neu erwachte Studium des griechischen und rö- mischen (klassischen) Altertums und die Pflege der Kunst, zunächst in Italien, später in Deutschland. Schon im 14. Jahr- hundert hatte der große italienische Dichter Dante (f 1321 in Ravenna) einem neuen, edeln Geschmack in der 1321 Litteratur durch seine Anlehnung an die klassischen Dichter der Römer .den Weg gebahnt. Sein berühmtes Hauptwerk „die göttliche Komödie" ist eine der tiefsinnigsten Dichtungen aller Zeiten. In seinen Wegen war dann der berühmte italienische Dichter Petrarca gewandelt. Mit großer Begeisterung hatte sich dieser den humanistischen Studien, d. h. dem Studium des klassischen Altertums aus dessen Werken, zugewandt und den Anlaß zur weiteren Verbreitung dieser Studien gegeben. In vielen seiner Gedichte besang er in zarter, inniger Weise seine Laura. Er sah sie zum erstenmal in der Kirche zu Avignon, feierte sie lebenslang als weibliches Idealbild und verlor sie nach 21 Jahren durch den Tod. Als nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken (1453) 1453 flüchtige Gelehrte nach Italien kamen und die Pflege der griechischen Litteratur und Philosophie anregten, da entfalteten sich auf dem Boden Italiens von neuem die Wissenschaften und Künste zu schöner Blüte. In Deutschland waren die hervorragendsten Humanisten Reuchlin, Erasmus und Ulrich von Hutten. Die erwachende Studienlust ließ neue Universitäten erstehen und alte sich verjüngen. Den altberühmten Städten Paris, Bologna und Salerno reihten sich 4 i i " 3! , 4

8. Deutsche Schulgeographie - S. 201

1908 - Gotha : Perthes
201 auf. Das Lama ist das einzige ursprüngliche Lasttier der Neuen Welt, das Vicuna (wikunja) liefert feine Wolle; beide sind dem Kamel ver- wandt. Über den höchsten Gipfeln schwebt der Kondor, der größte Raubvogel der Erde. § 241. Die tropische Hitze und die Fülle der Nahrung erschlaffen die Urbewohner, die den größten Teil ihres Lebens in der Hängematte verträumen. Nur auf den wald- und wildarmen Hochflächen der Anden wurde der Eingeborene zum Ackerbauer, und hier entstand (wie in Mexiko) der merkwürdige Kultur st aat derjnkas (so hießen die Herrscher), den die Spanier in schnöder Weise zerstört haben. Der Metallreichtum der Anden hatte sie angelockt, und sie besetzten bald ganz Südamerika-mit Ausnahme von Brasilien, das den Portugiesen anheimfiel, und des unwirtlichen Patagonien, das srei blieb. Die Herr- schaft beider Völker war ein Unglück für das Land, das in schamloser Weise ausgebeutet wurde, ohne daß man für die Hebung der materiellen und geistigen Kultur in nachhaltiger Weise etwas getan hätte. Am Beginne des 19. Jahrhunderts machten sich die Kolonien unter der Führung des Generals Bolivar (bolivar) unabhängig, und es ent- standen 10 Staaten, die nun sämtlich Republiken sind. Leider hemmen häufige Militärrevolutionen und die allgemeine Unsicherheit auch jetzt noch den Aufschwung. So kommt es, daß in Südamerika nur 44 Millionen Menschen, soviel wie in Österreich-Ungarn, wohnen. Bon diesen sind nur etwa 10 Millionen Kreolen, d.h. Nachkommen der eingewanderten Spanier und Portugiesen. § 242. Die westlichen Staaten der Tropenzone reichen zwar auch über das östliche Tiefland hinaus, aber der Hauptsitz der Bevölkerung ist auf den kühlen Hochflächen der Anden. Bergbau auf Edelmetalle ist auch jetzt noch eine Hauptbeschäftigung, daneben gewinnt aber die Kultur tropischer Nutzpflanzen immer größere Bedeutung. Colombia mit der Hauptstadt Bogota (bogotä), deren Umgebung die schönsten Sma- ragde liefert, erzeugt hauptsächlich Kaffee, Ecuador mit der Hauptstadt Quito besonders Kakao. Zu Ecuador gehören die Galapagos- Inseln (galäpagos), die nach ihren Riesenschildkröten (spanisch galäpago) benannt sind. Peru war der Kern des Jnkareiches, dessen Hauptstadt Cuzco (küsko) auf der Hochebene lag, während die Spanier die neue Hauptstadt Lima in die Nähe der Küste verlegten. Neben Edel- metallen ist Zucker das wichtigste Erzeugnis; die Guanolager (das aus- gezeichnete Düngungsmittel besteht aus den Exkrementen von See- vögeln, die sich seit Jahrtausenden auf den regenlosen Küsteninselchen

9. Deutsche Schulgeographie - S. 202

1908 - Gotha : Perthes
202 angehäuft haben) gehören jetzt Chile. Bolivia (bolivia) mit der Haupt- stadt Sucre (ßukr) ist vom Meer abgesperrt, aber durch kühngebaute Eisenbahnen über die Anden sowohl mit der peruanischen als auch mit der chilenischen Küste verbunden. Potosi (potosi) war einst das be- rühmteste Silberbergwerk der Erde. Chile (tschile), neben Argentinien der geordnetste aller südamerikanischen Staaten, reicht in einem schmalen Streifen an der Westseite der Anden bis in die gemäßigte Zone hinein. Der nördliche Teil umfaßt die Wüste Ata- cama (atakama), deren Salpeterlager das wichtigste Ausfuhrprodukt Chiles liefern. Der mittlere Teil erfreut sich eines milden Klimas und eignet sich besonders zum Weizenbau, während die Bergwerke Kupfer liefern. Hier liegt die Hauptstadt Santiago mit der Hafenstadt Valparaiso (walpara-ißo)^). Südlich von Valdivia haben sich deutsche Ackerbauer niedergelassen, von 42° B. an sind aber Küste und Inseln der Kultur noch nicht erschlossen; die feuchten Westwinde häufen im Gebirge soviel Schnee an, daß die Gletscher schon in der Breite von Genf bis an das Meer hinabreichen. Durch die Magellanstraße^) zwischen dem Festlande und Feuerland, dem insularen Südhorn Amerikas, führt der von den Dampfern benutzte Schiffsweg aus dem Atlantischen in den Großen Ozean, während die Segelschiffe das sturmreiche Kap Hoorn^) umsegeln. § 243. Die östlichen Staaten sind nur an der Küste dichter von Weißen und in den Tropen auch von Negern und Mulatten be- wohnt, das Innere ist fast ganz Jndianerhorden überlassen. Die Ver- einigten Staaten von Venezuela (wenesuela)^) mit der Hauptstadt Caracas (karükas) bauen viel Kaffee und Kakao; die Llanos (ljanos) des Orinoco sind Steppen und eignen sich zur Rinderzucht, das südliche Gebirge ist Urwald. Guayana (güajana) ist die einzige euro- päische Besitzung in Südamerika und zwischen Engländern, Nieder- ländern und Franzosen geteilt. Der heiße Küstenstrich ist höchst ungesund, aber stuchtbar, und erzeugt viel Zucker. Die Vereinigten Staaten von Brasiliens wetteifern an Umfang mit denen von Nord- amerika, haben aber nur 17 Millionen Bewohner. Die eine Hälfte 1) = Tal des Paradieses. 2) Nach dem Entdecker Magellan (eigentlich Magalhaes smagaljangsch); Is.jahr- hundert), dem ersten Weltumsegler, der das südliche Land wegen der großen Jener, die er dort sah, Feuerland benannt. 3) Von dem Entdecker Schauten (flauten) im 17. Jahrhundert nach Heiner Vaterstadt benannt. *) = Klein-Venedig wegen der alten Pfahlbauteu. 5) Nach dem Brasilholz, das roten Farbstoff liefert, genannt.

10. Kleines Realienbuch - S. 90

1895 - Gera : Hofmann
90 und ein Welthandel mit Fleischwaren), das vom gelben Fieber heimgesuchte New-Orleans (spr. Nju-Orliähns) und die Goldstadt St. Franzisco (300)? 6. Die Republik Mexico ist etwa ]/5 so groß wie die „Union", ein reichgesegnetes Land, aber an ewigen Unruhen und der Trägheit der Bewohner krank. Kaiser Max, Bruder des österreichischen Kaisers, wollte dem zerrütteten Lande helfen, wurde aber verraten und erschossen. Die Hauptstadt ist Mexico. D. Die Republik Brasilien ist fast so groß wie Europa, hat aber nur halb so viel Bewohner wie Preußen. Der ungeheure Amazonenstrom und andere Flüsse bewässern das Land, das zum größten Teile mit endlosen Ur- wäldern bedeckt ist. Es ist reich an Farbhölzern, Gold, Diamanten, Zucker und Kaffee. Die Hauptstadt Rio de Janeiro hat den schönsten Hafen der Welt. Im S. des Landes sind zahlreiche deutsche Kolonien. bl. Von den vielen Freistaaten Südamerikas sind Peru mit der Haupt- stadt Lima, Chile mit der Hauptstadt Santiago die wichtigsten. In Süd-Amerika sind die Ljanos des Orinoco und die Pampas des La Plata ungeheure baumlose Flächen. Im Sonnenbrände liegen sie verödet und verbrannt. Wilde Pferde, Maulesel und Rinder streifen in Herden umher nach Wasser und Weide. In den Schlammboden eingebacken, halten Krokodile und Schlangen einen..Sommerschlaf. In der Regenzeit verwandelt sich die Steppe in wenigen Tagen. Üppig sprießt das Gras auf zu einem wogenden Grasmeere. Krokodil und Schlange werfen mit Gepolter ihre Erddecke ab. Wenn die Flüsse austreten, da wird die Steppe zum Meere, aus dessen Inseln sich die geänastigten Tiere zusammendrängen, der Jaguar oft neben dem Rinde. — Die Rinoer der Pampas werden jetzt tausendweise zur Bereitung des Fleischextraktes geschlachtet. Auch Felle, Hörner, Fett und Knochenmehl bilden gesuchte Handelsartikel. 43. Australien. Wiederhole, was S. 61—62 von Australien (d. h. Südland) gesagt ist! Dieser zuletzt entdeckte Erdteil besteht aus dem Festlande (früher Neu- holland genannt), der südlich vorgelagerten Insel Tasmania (Vandiemensland) und zwei östlichen Jnselgürteln. Der innere Gürtel beginnt nördlich mit Neu- Guinea und endet südlich mit der Doppelinsel Neu-Seeland. Der äußere Gürtel rückt Amerika am nächsten in der Sandwichsgruppe, wo die Dampfer des Stillen Ozeans Wasser, Nahrungsmittel und Heizmaterial einnehmen. Das Festland ist dürr, einförmig, wasser-, pflanzen- und tierarm. Der bedeutendste Fluß ist der Murrap im S -O. Die schwärzlichen Ureinwohner (Australier) können nur bis 4 zählen, wissen nichts von Gott oder Götzen, haben nur elende Hütten und kein Familienleben. In dem merkwürdigen Lande bellen die Hunde nicht; die Vögel singen nicht; die Blumen duften nicht; manche Bäume geben keinen Schatten, weil die Blätter senkrecht stehen, und werfen statt der Blätter die Rinde ab. — England schickte früher seine Verbrecher nach Australien. Diese und viele Einwanderer siedelten sich an und führten unsere Haustiere und Kulturpflanzen ein. Großartige Schafzucht wird getrieben, auch viel Gold gegraben. Zu erner Landplage sino die wilden Kaninchen geworden. Die Städte blühen immer mehr aus. Die bedeutendsten sind: Sydney, Mel- bourne, Adelaide. Die Inseln sind meist grün und fruchtbar, von Kokos- und Brotfruchtbäumen beschattet und von einem schönen und geweckten Menschenschläge bevölkert. Die deutschen Besitzungen in der Südsee sind Kaiser-Wilhelms- Land auf der Nordostküste von Neu-Guinea, der Bismarck-Archipel mit den Inselgruppen östlich und nordöstlich vom Kaiser-Wilhelms-Land und die weit nordostwärts gelegenen Marschall-Inseln, unter deren harmlosen und friedlichen Bewohnern das Christentum segensreiche Fortschritte gemacht hat.
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