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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 241

1836 - Eisleben : Reichardt
Hi. Südafrika. Oftküsten länder. 241 finden, hat ein großer Theil das Christenthum ange- nommen. Ueberhaupt ist das Land bis jetzt wenig be- völkert, und zählt kaum 120,000 Einwohner. Industrie und innerer Handel sind gering, desto bedeutender der Seehandel. Früher besaßen die Holländer diese Kolonie; seit 1814 aber ist sie den Dritten zugefallen. Die Kapstadt, Hauptstadt der ganzen Kolonie, nördlich vom Kap der Hoffnung, zwischen der Tafel- und falschen Bai, am Fuße des Tafel-, Löwen- und Teufelsberges, ist sehr regel- mäßig gebaut, treibt lebhaften Handel, und hat 20,000 Einwoh- ner. In der Nähe wachst der wegen seiner Güte berühmte Con- stantia- oder Kapwcin. — Stcllenbosch, kleine Stadt, öju lich von der Kapstadt. — Gnadenthal, bedeutende Hcrrenko- lonie, südöstlich von Stcllenbosch. Die Ostküstcnlander Südafrikas. Diese Länder fangen mit der Heiligen-Geist« ober Lagao-Bai im Süden, da wo der Kanal von Mozam- blk seinen südlichen Ausgang hat, an und erstrecken sich bis fast zum Aequator; so daß sie im Norden von der Küste Ajan, im Westen von dem unbekannten innern Afrika, im Süden von dem Kaffernlande und im Osten von dem Indischen Ozean, der hier den Kanal von Mozambik macht, begrün zt werden. Sie haben an den Küsten einen niedrigen, von vielen Flüssen bewässerten, im Innern aber zu Gebir- gen sich erhebenden Boden, und liegen in der heißen Zone; daher das Klima heiß ist. Unter den Gebir- gen zeichnet sich das fast ganz unbekannte Gebirge Lu- pata aus, und unter den Flüssen der Zambese, der größte Fluß auf der ganzen Ostküste Afrikas, wel- cher mit mehreren Mündungsarmen sich in den Kanal von Mozambik ergießt. Die Produkte dieser noch wenig bekannten Länder sind die gewöhnlichen Afrikani- schen, und die Einwohner sind theils von Arabischer Abkunft, theils Neger von verschiedenen Stämmen. Auch giebt es hier Portugiesen, die hier einige Besitzun- gen haben, und Sklavenhandel unterhalten. Uebrigens bestehen viele Staaten unter eigenen Häuptlingen. Hies her gehören: a) die Küste Sena oder Sofala, von der Heiligengeist.' oder Lagoabai bis zur Mündung des Zambese, wo das Borge- 16

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 183

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Osteuropa. 183 größten unter allen, Creta oder Candia, das letztere Meer. Die Größe beträgt 880 Ormeilen. Sowohl der Boden des Festlandes, als der In- seln ist mehr gebirgig als eben. Die Gebirge des Festlandes, welche man unter dem allgemeinen Namen der Griechischen oder Hellenischen Gebirge um- faßt, durchziehen das Land von Norden gegen Süden, indem sie ihm eine doppelte Hauptabdachung gegen Osten und gegen Westen geben, und endigen sich mit den Vorgebirgen Malea und Matapan an den äußer- sten Südspitzen des Festlandes. Wegen dieses Gebirges haben auch alle Flüsse keinen langen Lauf, und es giebt daher keine großen Ströme. Die das Land umgeben- den Meere machen tiefe Einschnitte und Busen, wodurch dasselbe in zwei größere Halbinseln getheilt wird, wo- von die nördliche mit der südlichen (Morea genannt) durch die Landenge von Korinth zusammenhängt, indem auf der Westseite das Ionische Meer den tief eindrin- genden Meerbusen von Patras und auf der Ost- seite das Griechische Meer den Meerbusen von Egi- na macht. Griechenland, eins der südlichsten Länder Euro- pas und im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone gelegen, genießt eines warmen, gesunden Kli- mas. Der Boden, in einigen Gegenden zwar wenig ergiebig, in andern aber sehr frucht! rr, im Ganzen aber bis jetzt noch wenig angebaut, erzeugt viele schätzbare Produkte, worunter Vieh (am meisten Rindvieh, Schafe und Ziegen), Fische, Seide, sehr guten Honig und Wachs, Getreide (doch steht der Ackerbau noch auf einer sehr niedrigen Stufe), Baumwolle, Tabak, Wein, zum Theil vortreffliche Sorten, Olivenöl, köstliche Süd- früchte, Korinthen, den schönsten Marmor. Die Einwohner, deren Zahl auf 900,000 steigt, sind größtenlheils Griechen mit einer eigenen Sprache; auch giebt es Albanesen, Osmanen, Juden. Die Grie- chen bekennen sich zur Griechischen Kirche und besitzen ausgezeichnete Geistesanlagen, die einer großen Ausbil- dung fähig sind. Ackerbau und Industrie sind noch in der Kindheit; mehr beschäftigen sich die Griechen nur Viehzucht, Handel und Schifffahrt, und sind vortreff- liche Seeleute. Mit der jetzt errungenen Befreiung

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 194

1836 - Eisleben : Reichardt
194 I. Nordasien. Astatisches Rußland. sten, und am schwächsten ist die Zahl der Juden. Künste und Wissenschaften sind zwar unter einigen Asiatischen Nationen nicht ganz unbekannt, aber im Ganzen stehen die Asiaten an Bildung weit hinter den Europäern. Ackerbau wird in vielen Gegenden mit außerordentlichem Fleiße betrieben; in den nördlichsten Gegenden der kal- ten Zone erlaubt das Klima keinen Landbau; dagegen Jagd, Fischerei und die Viehzucht den Bewohnern die- ser kalten Landstriche Unterhalt gewähren. In Mittel- asien leben gleichfalls viele Einwohner von der Vieh- zucht, als Nomaden. In einigen Zweigen der Jndu, strie haben verschiedene Völker Asiens es weit gebracht, bei andern ist sie fast ganz unbekannt. Der Handel ist beträchtlich, doch beschäftigen sich die Eingebornen mehr mit dem Landhandel, der vermittelst Karawanen getrie- den wird; der Seehandel hingegen ist größtentheils in den Händen der Europäer. Am natürlichstentheilt man Asten in Nordasien (das Asiatische Rußland), Mittel- oder Hochasien (die Kaukasischen Länder, Turkestan, die kleine Bucharei, Mongolei, Mandschurei und Tibet), Westasien (die Asiatische Türkei, Arabien, Persien, Afghanistan und Deludschistan), Südasien (Vorder- und Hinter-Jn- dien, nebst den dazu gehörigen>Jnseln) und Ostasien (China, Korea und Japan). I. Nord asien. Das Asiatische Rußland. Die Gränzen dieses großen Landes sind gegen Norden das nördliche Eismeer; gegen Osten das große Weltmeer, welches hier die Beringsstraße, das Meer von Kamtschatka und das Ochotskische Meer bildet; ge- gen Süden die Mandschurei, Mongolei, Tatarei oder Turkestan, das Kaspische Meer, Persien, die Asiatische Türkei und das schwarze Meer, und gegen Westen das Europäische Rußland. Die Größe beträgt an 277,000 Qmeilen. Die Oberfläche ist theils eben, theils gebirgig. Die vornehmsten Gebirge sind: der Kaukasus, zwi- schen dem schwarzen und Kaspischen Meere, dessen höch,

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 215

1836 - Eisleben : Reichardt
Iv. Südasien.' 215 Die Oberfläche dieses noch wenig bekannten Lan, des wechselt mit Bergketten, deren Lauf fast ganz un- bekannt ist, großen dazwischen gelegenen Thälern und größern oder kleinern Ebenen. Die höchsten Gebirge erheben sich an den nördlichen Gränzen, von welchen Fortsetzungen bis in den südlichsten Theil des Landes, welcher die Halbinsel Malakka heißt, sich erstrecken. Außer dem Dramaputra, welcher den nordwestlichen Theil des Landes in einer westlichen Richtung durch- strömt, nehmen die übrigen Hauptflüsse einen süd- lichen Lauf, als der Irawaddy und San-lüen oder Sanloun in den Meerbusen von Martaban und der Men am, May kau ng, auch Men am - Korn genannt und der Sangkoi in das Chinesische Meer. Mit Ausnahme eines kleinen nördlichen, noch in der gemäßigten Zone gelegenen Theiles, liegt die ganze Halbinsel in der heißen Zone, zwischen dem nördlichen Wendekreise und dem Aequator; das Klima ist daher größtentheils heiß. Das im Ganzen sehr fruchtbare Land hat fast dieselben Produkte wie Ostindien. Nur sind hier noch der große Reichthum an Teak- oder Tik- holz, woraus die Britten in Ostindien den größten Theil ihrer Schiffe bauen, die Schwalben mit eßbaren Nestern, das viele Elfenbein, Zinn von vorzüglicher Güte, die besten Rubine und Saphire und die unge- heure Menge von Sreinöl hinzuzufügen. Die Einwohner, deren Zahl auf 26 bis 34 Millionen geschätzt wird, sind vorzüglich Birmanen, Siamer, Anamiten, Malayen, alle mit eigenen Spra- chen, bekennen sich größtentheils zur Buddhistischen Re- ligion (doch haben auch die Brama- und die Muhame- danische Religion ihre Anhänger), und beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht, Fischerei und Jagd, be- sonders mit der Elephantensagd. Doch wird der Acker- bau, der am meisten auf Gewinnung von Reiß geht, in dem östlichen Theile des Landes mit größerm Fleiße- als in den übrigen Gegenden betrieben. Im Kunst- fleiß, Künsten und Wissenschaften scheinen die Einwoh- ner den Vorderindiern nachzustehen. Der Landhandel ist bedeutender als der Seehandel, da die Eingebornen bloß Küstenschifffahrt treiben, und die Ausländer nur mit einigem Mißtrauen zulassen.

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 209

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Westasten. Beludschistan. 209 zu Gränzen gegen Norden Turkestan oder die freie Tatarei, gegen Osten Tibet und Ostindien, gegen Sü- den Beludschistan und gegen Westen Persien. Der Boden ist größtentheils gebirgig; doch giebt es auch schöne Thäler und Ebenen, von welchen einige aus Wüsten bestehen. Die höchste Gegend ist der nord- östliche Theil des Landes, wo der vom Himalehgebirge sich ablösende Hindukusch aufsteigt, dessen Fortsetzun- gen der Paropamisus, die Salomons, und die Salzkette sind, die sich mehr über das Innere des Landes verbreiten. Der größte Fluß ist der Indus oder Sind, welcher dess östlichen Theil des Landes durch, fiießt, und hier vorzüglich den Kabul und Punsch, nud, (der durch die Vereinigung mehrerer großen Flüsse entsteht) aufnimmt. Merkwürdig ist der große Step- pensee Zareh, unweit der Persischen Gränze, in wel, chen sich zwei ansehnliche Steppenflüsse ergießen. Das Land liegt im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat fast dasselbe Klima und die, selben Produkte wie Persien. Die Einwohner, deren Zahl zu 7 bis 8 Mil- lionen angegeben wird, sind Afghanen, (das herrschende Volk), Tadschiks, Tataren, Hindus, welche Viehzucht und Ackerbau, einigen Kunstfleiß in den Städten und Lanbhandel durch Karawanen unterhalten. Ein Theil der Einwohner lebt nomadisch. Herrschende Religion ist die Muhamedanische. Statt des bisherigen einen Beherrschers, der Schach oder Chan genannt wurde, sind setzt mehrere Beherrscher aufgetreten, daher große Zerrüttung des Staates herrscht. Herat, ansehnliche Stadt, unweit der Persischen Gränze, südöstlich von Mesched, mit vielen Fabriken und einem lebhaften Handel, soll jetzt sehr verwüstet seyn. — Kandahar, volkrei- che und hübsch gebaute Stadt, südöstlich von Hcrat, hat bedeu- tenden Handel und 100,000 Einwohner. — Kabul, Haupt- stadt des ganzen Landes und Residenz des mächtigsten unter den verschiedenen Beherrschern, in einer schönen Gegend, am Kabul, nordöstlich von Kandahar, treibt wichtigen Handel. — Pischaur, reiche Handelsstadt, südöstlich von Kabul, sonst mit 100,000 Einwohnern. Beludschistan. Die Gränzen sind gegen Norden Afghanistan, 14

6. Die Geographie in der Volksschule - S. 127

1897 - Gera : Hofmann
B. Die pyrenäische Halbinsel. 127 an einer Seite dem Fluß einen Ausweg lassen. Bei ihrem treppenähnlichen Zurückspringen nach oben gleichen sie riesigen Amphitheatern. Im Vergleich mit der Natur der Alpen fällt bei den Pyrenäeu besonders die Armut an Längsthälern, Gebirgsseen und, wegen der geringen Feuchtigkeit, auch der grasreichen Triften auf. Ihnen fehlt das schöne Sennerleben der Alpen, der Reichtum an nutzbaren Mineralien, die Größe und Fruchtbarkeit der Alpenthäler. Sie find deshalb auch weniger dicht bevölkert. Die Pflanzenwelt richtet sich in ihrem Charakter nach der Höhe der Gebirgsabhänge. An Wild ist kein Mangel. Das bedeutendste Raubtier ist der Bär. In einem der wildesten Hochthäler der Ostpyrenäen liegt die kleine Republik Andorra. Zusammenfassung: 1. Beschreibe die Pyrenäen und schildere die Natur derselben! 2. Vergleiche sie mit den Alpen! b) Zwischen den Pyrenäen und dem Ebrobecken liegt eine Reihe bergiger Stufenländer, die von dem eigentlichen Abhang der Pyrenäen deutlich getrennt sind und auch einen andern Charakter tragen. Diese Stufenländer und das Ebrobecken nehmen die Landschaften Navarra, Aragonien und Katalonien ein. Die Terrassenlandschaften von Navarra und Hocharagonien bilden ein wechselreiches, wasser- und waldreiches Bergland, dem es auch nicht an Mineralien fehlt. Es ist zum Anbau wohl geeignet und begünstigt Ackerbau, Gartenbau und Viehzucht. In den sonnigen Thälern gedeihen bereits Süd- früchte, und der Reichtum an Wild in den höheren Regionen lockt die Berg- bewohner zur Jagd. Im Osten wird das Stufenland von dem katatonischen Kü st enge- birge vom Meer abgeschlossen. Dieses schließt sich an die Ost-Pyrenäen, begleitet die Küste und wird in seinem höchsten Teile von dem Ebro in einem steilen Felsenthal durchbrochen. Dieses Küstengebirge ist sehr reich an Mineralien, besonders an Steinkohlen und Salz. Durch Ausnutzung dieser Schätze ist Katalonien zum ersten Jndustriebezirk Spaniens geworden, und seine Hauptstadt Barcelona ist Spaniens erste Industriestadt und wegen des treff- lichen Hafens auch der Seehandelsplatz der Monarchie. Den Hauptzweig der Fabrikation bilden Baumwollenwaren. Durch unermüdlichen Fleiß der Katalonier ist der Boden des Landes sehr ertragfähig geworden, so daß in jeder Beziehung Katalonien zu den wohlhabendsten Provinzen Spaniens gehört. Zusammenfassung: Sprich über die Stufenlandschaften zwischen den Pyrenäen und dem Ebrotiesland!

7. Deutsche Schulgeographie - S. 124

1908 - Gotha : Perthes
_124 hier viele Gegenden wegen ihrer hohen Lage ein verhältnismäßig rauhes Klima haben. Der Ackerbau hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die vorherrschende Ziegenzucht bedroht die letzten Reste des Waldes. Die Oliven- und die Weinkultur sind am einträglichsten; das Haupterzeugnis sind die Korinthen (getrocknete Trauben einer kernlosen Spielart). Von allen Völkern der Halbinsel zeichnen sich die Griechen durch all- gemeiner verbreitete Volksbildung aus und sind in dieser Beziehung wie in Handel und Schiffahrt würdige Nachkommen der alten Hellenen. Nördlich vom Golfe von Korinth liegt der Schwerpunkt jetzt wie im Altertum an der buchtenreichen, von Ebenen unterbrochenen'"Ostseite. Von der wasferscheidenden Pinduskette ziehen ostwärts zwei Gebirgs- züge: das kambunische Gebirge im N., das mit dem griechischen Göttersitze Olymps (nahezu 3000m) endet, und der Othrys im S., an der Küste erheben sich Ossa und Pelion, und dieses Gebirgs- Viereck Thessalien (ein kleines Abbild von Thracien) umschließt die Ebenen des Peneios, die Hauptkornkammer des Landes. Die nächste Landschaft, Böotien, besteht aus mehreren kleineren Ebenen (Theben, abflußloser, jetzt trocken gelegter Kopa'issee), die im N. durch niedere i) Griechisch, — der Leuchtende, weil größtenteils mit Schnee bedeckt.

8. Deutsche Schulgeographie - S. 169

1908 - Gotha : Perthes
169 das Land liegt also zum größten Teil noch innerhalb der gemäßigten Zone. Es trägt nicht bloß ausgedehnte Birken- und Nadelholzwaldungen, sondern ist auch in seinen südlichen Teilen zum Ackerbau besähigt, da die Sommerwärme überall verhältnismäßig hoch ist. (Vgl. D. Sch.-A. 50 u. 48.) Dagegen sind die Winter außerordentlich kalt und lang; Ost- sibirien gehört zu den kältesten Gegenden der Erde. Im ganzen nörd- lichen Teile taut der Boden im Sommer nur oberflächlich auf und ist schon in geringen Tiefen beständig gefroren. Die weiten Tundra- ebenen längs der Eismeerküste sind ein völlig öder, gefrorener Morast. Die eingeborenen Mongolenstämme beschästigen sich hauptsächlich mit Fischfang und Jagd; das Renntier ist ihr wichtigstes Haustier. Der Reichtum Sibiriens an Pelztieren, wie er allen kalten Ländern eigentümlich ist, lockte im 16. und 17. Jahrhundert die Russen ins Land. Sie besetzten den günstigeren südlichen Teil, und nur längs der Flüsse dringen sie weiter nach dem N. vor. (Vgl. D. Sch.-A. 48.) Es sind teils freie Kolonisten, teils Verbannte; und der Umstand, daß Sibirien noch immer die große russische Strafko lonie ist, hindert den Aufschwung des Landes, den nur die freie Arbeit verbürgt. Seitdem der Pelzhandel durch schonungslose Ausrottung der Pelztiere nicht mehr so ergiebig ist wie früher, wird hauptsächlich Bergbau betrieben (Gold besonders in Ostsibirien); die Zukunft des Landes liegt aber im Ackerbau. Die Abgeschlossenheit verhinderte bis in die neueste Zeit den Aufschwung; den Verkehr vermittelte im Sommer das enge Flußgeflecht, im Winter der Schlitten auf unbegrenzter Schneefläche. Doch bestand mit China ein lebhafter Handel im Gebiete des Baikalsees, wo das Randgebirge durchbrochen ist; sein Hauptgegenstand, der Tee, gelangte auf Kamelen durch die Wüste Gobi und auf dem sog. sibirischen Trakt (Straße vom Baikalsee zum Ural) nach Rußland. Jetzt ist Sibirien durch die längste Eisenbahn der Erde einerseits mit Rußland (s. S. Iii), anderseits mit der Küste des Großen Ozeans (Wladiwostok) und mit China (Peking) verbunden. (Vgl. D. Sch.-A. 46/47.) Sibirien, größer als ganz Europa, hat nur soviel Einwohner wie Bayern. Nur zwei Städte erreichen eine Einwohnerzahl von 50000: Tomsk^) (mit der sibirischen Universität) und Jrkutsk (irkütsk)^) in der Nähe des Baikalsees. In Ostsibirien ist der Hauptort Jakutsk (jakütsk)^) an der Lena Mittelpunkt des Pelzhandels. Im Amur- gebiete liegt der Vergwerksort Nertschinsk (nertschinsk)^). Die Küsten 1) Vom Flüßchen Tom. 2) An der Mündung des Jrkut. 8) An der Mündung des Jakut. 4) An der Mündung des Nertscha.

9. Lernbuch der Erdkunde - S. 147

1902 - Gotha : Perthes
147 3. Schutzherrschaft über das Sultanat Sansibar, ist wichtig wegen des ostafrikanischen Handels, jetzt durch Deutsch-Ostasrika etwas herabgedrückt. 4. Südafrika: Kap lau d und das Innere vom Betschuanen- land bis zum Tanganika- und Njassasee; an der Küste noch Natal. — Die Küste ist wegen vorzüglicher Weltlage für Handel und Schiffahrt wichtig, das Gebiet ist zum Teil fruchtbar und hat gesundes, dem Europäer zuträgliches Klima, der Boden ist reich an Gold und Diamanten, daher ein sehr wertvolles Land und für die Engländer sehr begehrens- wert, für sie obendrein als Zugang zum Tanganika- und Njassasee bedeutsam. Aus allen diesen Gründen haben die Engländer die ursprünglichen Ansiedler und Besitzer, die holländischen Boeren, immer mehr zurückgedrängt, daher auch der gegenwärtige, alles Menschen- und Völkerrecht zu Boden tretende, brutale Raubkrieg gegen Transvaal und Oranje-Freistaat. 5. Obergninea-Küste: Sierra Leone- und Goldküste, das Niger-Benne-Gebiet bis zum Tsadsee, die User am unteren Gambia; meist tropische, sehr fruchtbare, aber auch zum Teil sehr uu- gesunde Gebiete; wichtig als Handelskolonien zur Ausfuhr und Einfuhr für das Hinterland, besonders des Nigergebiets. 6. Verschiedene kleine Inseln um Afrika herum, Erfrischuugs- und Kohlenstationen für die Seefahrt. § 157. Ii. Frankreich. I.tunis, Schutzstaat, von vorzüglicher Handels- läge (Hafen Goletta siehe K. 16), fruchtbar. 2. Algerien, Kolonie, fruchtbar und mit bedeutender Viehzucht, hat gute Häfen und als Hinterland die Oasenlandschaften der nörd- lichen Sahara. — Frankreich beginnt jetzt seine Hand nach Marokko auszustrecken. 3. Die West-Sahara bis zum Tsadsee; hat zum großen Teil eben noch wenig Bedeutung, doch sind die Staaten um den Tsadsee herum als Handelsgebiete wichtig. 4. Senegambien, ungesund und nur zum Teil fruchtbar, aber wichtig als Eingangspforte für das wichtige obere Niger-Gebiet (West- sudau, Timbuktu). 5. Teile der Oberguinea-Küste: Elfenbeinküste und Dahome, ähnlich wie bei I, 5. 6. Französisch-Kongo bis zum Tsadsee, wichtig wegen des Hinterlands am Tsadsee, sehr ungesund. 7. Inseln, besonders Madagaskar, tropisch, Küsten ungesund. 10*

10. Lernbuch der Erdkunde - S. 148

1902 - Gotha : Perthes
148 Iii. Belgiens Konz ostaat, nicht gesund, Handel hebt sich. Iv. Portugal. 1. Angola und Benguela, sehr ungesund, tropische Vegetation, wenig Handel. 2. Portugiesisch -Seneg am dien, Klima an der Küste un- gesund. 3. Portugiesisch-Ostafrika, Mozambique, meist ungesund, wichtig wegen des Hinterlandes, besonders wegen Transvaal und Oranje- Freistaat (z. B. auch im gegenwärtigen Krieg). 4. Inseln, nämlich? — diejenigen irrt Nordwesten sind sehr srncht- bar und zum Teil sehr mild. V. Türkei. 1. Ägypten, Vasallenstaat von großer Bedeutung, daher von England umworben. 2. Tripolis und Barka, jenes mit schlechten Häsen, dieses zum Teil fruchtbar und mit dem wichtigen Hafen Bengasi (K. 18/19), beide bedeutsam als Zugang für die fruchtbaren Oasenlcmdschasten der nörd- licheu Sahara (besonders Fessan). — Auch die östliche Samara be- ansprucht die Türkei, Wadai am Tsadsee. Vi. Italien! h Ery threa am Roten Meer, Viehzucht, Ackerbau im Beginn, Handel, wichtig als Zugang zu Abessinien, über das Italien das Protektorat beansprucht. 2. Somalland, ist ebenfalls ein Zugangsland für Abessinien, von 1. durch englischen Besitz geschieden. Vii. Spanien: 1. Stück der Nordwestküste, unfruchtbar, ohne Bedeutung. 2. Inseln, Kanarische Inseln fruchtbar, zwei Guineainseln (z. B. Fernando Po). 8 158. Vergleiche nach dieser Aufstellung die deutschen Kolonien mit denen der anderen Staaten! Welchen Wert haben die Kolonien der verschiedenen Staaten ver- gleichsweise? Welche Besitzungen sind die wertvollsten? Welche sind Ackerbankolonien oder können sich zu solchen ent wickeln? Welche sind Plantagen- und Handelskolonien? Welche sind wichtig wegen der Landesprodukte? Welche sind wichtig wegen natürlicher Bodenschätze? Welche sind wichtig als Zugangs- oder Durchgangsländer?
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