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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 163

1836 - Eisleben : Reichardt
Mitteleuropa. 163 ren Umgehung der Trollhätta,Kanal in Felsen angelegt ist, und fließt in das Kattegat. Von den vielen Seen, mit welchen Schweden angefüllt ist, zeichnen sich der Mälar-, Hjelmar-, Wetter. und Wener-See sowohl durch ihre Größe, als durch ihre schönen Umge- bungen aus. Merkwürdig ist besonders unter den Ka- nälen der Götha. Kanal, welcher die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Der nördlichste Theil Schwedens liegt schon in der kalten Zone, wo das rauhe Klima keinen Getreidebau mehr verstattet; der größere südliche gehört zwar der gemäßigten Zone an, hat aber auch, wegen seiner Nä- he bei der kalten Zone, ein kaltes und dabei sehr ge- sundes Klima, das jedoch Getreidebau und in den süd- lichsten Gegenden etwas Obstbau erlaubt. Dle Pro, dukte dieses Landes, dessen Boden nur in den südli- chen Gegenden fruchtbar, in den nördlichen aber schwer oder gar nicht angebaut werden kann, sind vorzüglich: die gewöhnlichen Hausthiere (Pferde, Rindvieh und Schafe von kleiner Art), 'Rennthiere, welche die Hausthiere der Lappen sind, viele Strandvögel und Fische, Getrei- de nicht hinreichend, (auch hier vermischt man in den nördlichen Gegenden das Kornmehl mit zerriebener Fich- tenrinde und dem Rennthiermoose), Flachs und Hanf, auch Tabak, große Waldungen, etwas Gold, Silber und Blei, viel Kupfer, vorzüglich gutes Eisen in groß- ßer Menge (nebst dem Holze ein Hauptprodukt), Alaun, Steinkohlen, Schwefel, Mineralquellen. Die Einwohner, deren Zahl 2,900,000 beträgt, sind Schweden mit einer eigenen Sprache und von einem dauerhaften, kraftvollen Körper. Die Finnen und Lap, pen, welche in den nördlichsten Gegenden wohnen, ma, chen eine sehr geringe Zahl aus. Fast alle Einwohner bekennen sich zur evangelisch-lutherischen Kirche. Land- wirthschaft, Viehzucht, Fischerei, Bergbau, Fabriken aller Art, ohne jedoch den Bedarf zu befriedigen und ein lebhafter Seehandel beschäftigen vorzüglich die Schwe- den, die auch in wissenschaftlicher Hinsicht nicht zurück, geblieben sind. Schweden ist ein Königreich, das mit dem König, reiche Norwegen einen Staat bildet, und unter Einem Könige steht, welcher jetzt Karl (Johann) Xiv. 11 *

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 130

1836 - Eisleben : Reichardt
130 Ii. Mitteleuropa. Vraunschw.'Wolfenb. 22. Das Herzogthum Braunschweig - Wolfen- büttel. Es enthält 73 Qmeilen und liegt getrennt in 3 größern und einigen kleinern Stücken, wird von dem Preußischen und Hannöverischen Gebiete umgeben, und gränzt auch mit Anhalt - Bernburg zusammen. Der nördliche Theil ist eben und der südliche,;, welcher von einem Tbeile des Harz- und des Solingerwaldes bedeckt wird, ist gebirgig und waldig. Außer der We. ser sind unter den Flüssen vorzüglich die Leine, Ocker und die Aller zu bemerken. Der nördliche Theil des Landes ist sehr fruchtbar; die Gebirgsstriche eignen sich mehr zur Viehzucht, als zum Ackerbau, und sind reich an Waldungen und Mineralien. Hauptprodukte sind: Getreide, sehr guter Flachs, Cichorien, Vieh, Holz, Silber, Blei, Eisen, Kupfer, Schwefel, Vitriol, Salz rc. Die Einwohner, die sich zur lutherischen ^Kirche bekennen, und deren Zahl 252,000 beträgt, be» treiben, außer einer blühenden Landwirthschaft, einigen Bergbau, mehrere Industriezweige und einen nicht un- bedeutenden Handel; und stehen in wissenschaftlicher Bilr düng gegen andere Deutsche nicht nach. Landesherr ist ein Herzog. Br aun schweig, große Haupt- und Residenzstadt, nord- westlich von Bernburg, in einer fruchtbaren Ebene, an der Ocker, hat ein Residcnzschloß, viele Fabriken, berühmte Messen und 38,000 Einwohner, welche einen ansehnlichen Handel treiben. — Wolfenbüttcl, Stadt, südlich von Braunschweig, an der Ocker, mit einer großen Bibliothek. •—• Helmstadt, Stadt, östlich von Braunschweig, an der Preußischen Gränze, hatte bis 1809 eine Universität — Blankenburg, Stadt, südöstlich von Braunschwcig, am nördlichen Fuße des Harzes, mit einem Schlosse. In dem nahen Harze sind unweit der Bode die bekann- ten und von vielen Reisenden besuchten Tropfsteinhöhlen, die Baumanns- uno Bielshöhle. —» Holzminden, Stadt, südöstlich von Pyrmont, am rechten Weserufcr, treibt Handel und Schifffahrt. 23. Das Fürstenthum Lippe. Es enthält 21 Qmeilen, wird von Hannöveri« fcbem, Preußischem, Kurhessischem und Waldeckischem Gebiete begränzt, hat einen zwar bergigen, aber doch fruchtbaren Boden. Das Waldgebirge Osning oder

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 142

1836 - Eisleben : Reichardt
142 Deutsche Länder des Königr. Preußen. schen Kanal im westlichen Theile. Von den zahlrei- chen Seen sind, außer den Strand - oder Binnenseen, welche mit der Ostsee in Verbindung stehen, worunter das Stettiner Haff und das Binnenwasser die größte Ausdehnung haben, der Damm sch e See, der Neuwarpsche See, die Madüe, der Draziger- see rc. am bedeutendsten. Das Klima dieser im nördlichen Theile der ge- mäßigten Zone gelegenen Ländern ist im Ganzen gemä« ßigt und gesund, nur rauher in den Gebirgsgegenden; veränderlicher und feuchter in den Küstenländern der Ost, see; am mildesten und angenehmsten in den Rheingegen, den, wo auch der Wein vortrefflich fortkommt. Wiewohl diese Länder in einem großen Theile einen von der Na- tur nicht begünstigten Sandboden haben, so fehlt es doch auch nicht an sehr ergiebigen Landstrichen; auch sind sie im Ganzen gut angebaut, so daß sie die ge- wöhnlichen Deutschen Produkte hinreichend und zum Theil in Ueberfluß erzeugen. Sie haben besonders viel Getreide von aller Art, Oelr und Gartengewächse, viel und guten Flachs, Tabak, Cichorien, Obst, Wein, an, sehnliche Waldungen, gute Viehzucht, besonders aus« gezeichnete Schafzucht, und in einigen Gegenden starke Rindvieh-, Schwein- und Geflügelzucht, Wild« pret, ansehnliche Fischerei und Bienenzucht, an Metal- len, Silber, Blei, Kupfer, Eisen in großer Menge und von vorzüglicher Güte, Galmei und Zink, woran Preu- ßen reicher ist, als jedes Europäische Land, Arsenik, Kobalt und von andern Mineralien vorzüglich Stein- und Braunkohlen, Torf, Schwefel, Salz, Alaun, Vi- triol, Schiefer, vortreffliche Mühl- und Quadersteine, auch Edelsteine, mancherlei nutzbare Erden und viele Mineralquellen, deren mehrere im großen Rufe stehen. Die Zahl der Einwohner beträgt 10,300,000, größteniheils Deutsche, denn die Polen auf der rechten Oderseite, die Wenden, Kassuben und Juden machen keine sehr beträchtliche Zahl gegen das Ganze aus. Die Evangelischen sind zahlreicher, als die Katholiken, de- ren Zahl doch auch ziemlich bedeutend ist. Die Ein- wohner dieser Länder gehören zu den gebildetsten Deutsch- lands, und betreiben nicht allein die Landwirthschaft mit allen ihren Zweigen und den Bergbau mit großer

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 10

1899 - Gera : Hofmann
10 blieben sie unübertroffen. Die Purpurfarbe gewannen sie aus einem roten Safte der Purpurmuscheln. Auch die Glasbereitung brachten sie zu hoher Vollendung. Nach der Sage sollen Schiffer beim Kochen am Ufer zufällig das Glas erfunden haben; Salpeter, Kieselerde und Asche hätten sich in der Feuersglut zu dem glänzenden Glaskörper verbunden. Die Phönizier haben geprägtes Geld im Handel verbreitet und die Rechenkunst ausgebildet. 5. Geschichte. Die großen Städte standen unter Königen, deren Macht aber durch die Priester und die reichen Ratsherren sehr beschränkt war. Den höchsten Glanz erreichte Phönizien zur Zeit Salomos unter 1000 Hiram von Tyrus. Über die Gründung der mächtigsten phönizischen Kolonie Karthago erzählt die Sage: Der König Pygmalion ermordete aus Habsucht den Sichäus, den Gatten seiner Schwester Dido, doch dessen vergrabene Schätze suchte er vergeblich. Als seine Schwester nun auswandern wollte, hoffte er die Schätze bei der Einschiffung wegnehmen zu können. Er bestellte darum für den Morgen der Abfahrt Aufpasser. Doch als es tagte, war die vorsichtige Dido längst mit ihren Schätzen und Begleitern auf hoher See. Sie landete an der afrikanischen Küste und kaufte dem Könige von Utika ein Stück Land ab, das man mit einer Ochsenhaut umspannen könne. Wie erstaunte aber der König, als die Listige die Haut in schmale Riemen schnitt und damit eine große Fläche umspannte! Hier gründete sie das 850 später so blühende Karthago (850). Der numidische König wollte sie zwingen, ihm die Hand zur Ehe zu reichen. Sie aber wollte ihrem ver- storbenen Gatten treu bleiben und die Stadt unabhängig erhalten; darum bestieg sie den Holzstoß und stieß sich ein Schwert in die Brust. — Fragen: Wie hat sich die Schiffahrt allmählich entwickelt? — In welcher Wechselwirkung stehen Land und Leute in Phönizien? — Wo und wie wird es in der Bibel erwähnt? — Welchen verderblichen Einfluß übte die phönizische Königs- tochter Jsebel auf das Reich Israel unter Ahab aus? — Warum werden die Phönizier die „Engländer" des Altertums genannt? — Wodurch wurden sie auf die Erfindung des geprägten Geldes gebracht? — Wie bekundeten sie ihr kaufmännisches Geschick? — Warum sind sie ein Kulturvolk? — Virgils „Änöide." — Platens „Gründung Karthagos". 3. Das Volk Israel. 1. Die erziehende Gottesherrschaft. (Die Erzväter und Mose.) 2000 Abraham, ein semitischer Hirtenfürst, zog um 2000 aus Mesopotamien nach Kanaan (Palästina), einem Küstenlaude zwischen der Ostküste des Mittelmeeres und der syrisch-arabischen Wüste. Er wie nach ihm sein Sohn Isaak und sein Enkel Jakob oder Israel führten dort ein Nomadenleben und erhielten den Glauben an den einigen Gott. Jakobs Sohn Joseph wurde nach Ägypten verkauft, gelangte durch seine Weisheit bei dem Pharao (König) zu hoher Macht und Ehre und bewirkte die Über- siedelung seiner Familie nach Ägypten in das weidereiche Land Gosen, welches östlich vom Nildelta lag. Hier entwickelte sich die Familie zu .einem großen Volke. Als dieses von den Pharaonen geknechtet wurde, führte es der in ägyptischer Weisheit unterrichtete Mose nach Kanaan, dem Lande der Verheißung. In der Wüste am Sinai erhielt das Volk

5. Die Geographie in der Volksschule - S. 105

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. Iii. Die britischen Inseln. 105 Meerbusen? — Liverpool (liw'rpul). — Liverpool ist einer der ersten See- Häfen Englands. Es steht im Dampfschiffverkehr mit Amerika, Westindien und Afrika. — Was lehrt die Karte über die Gestalt der Küste an der irischen See? — Sie ist reich gegliedert, zunächst Flach-, dann Steilküste, weil hier ein Gebirgszug sich steil zum Meer abdacht. — Dieser Teil des nordenglischen Gebirges heißt das Bergland von Cumberland (kömb'rländ), ist reich an Wäldern und malerischen Seen und hat im Innern auch Stein- kohlenlager. Der vorhin genannte Hauptgebirgszug besteht aus Granit und Kalkstein und bildet mit seinen steilen Felswänden, tiefen Schluchten und mannigfaltigen Höhlen eine der merkwürdigsten Gegenden Englands. Wegen seiner zahlreichen kegelförmigen Spitzen heißt das Gebirge Peak-Gebirge (pik-) oder penninisches Gebirge.*) Es enthält vielfach kalte, nackte, unfrucht- bare Hochflächen und Moorgegenden. Aber das Innere der Erde birgt die bedeutendsten Steinkohlenlager der Erde, „die schwarzen Diamanten" Englands. Auch das südliche Hügelland ist größtenteils unfruchtbar; aber im Erd-Jnnern birgt es große Steinkohlen- und Eisenlager, die sich be- sonders zwischen den Städten Birmingham (börming'äm) und Sheffield hin- ziehen. Oft findet man dort Steinkohlen und Eisen in demselben Schacht- (Abfragen.) Zusammenfassung: Schildere die Landesnatur Nord-Eng- lands! b) Die großen Fabrikbezirke Nord-Englands. Welche Nahrungsquelle eröffnet dies eisen- und kohlenreiche Land in erster Linie den Bewohnern? — Viele Leute werden mit der Gewinnung von Kohlen und Eisen ihr Brot verdienen. — Was werden die Engländer mit der großen Masse von Steinkohlen thun, welche sie selbst nicht ver- brauchen? — Sie werden damit einen großartigen Handel treiben. — Welche Orte werden die Ausfuhr übernehmen? — Die großen Seestädte, von denen wir Hull und Liverpool gemerkt haben. — Die bedeutendste Kohlenausfuhr findet aber aus der Stadt Newcastle (njukaßl) statt, weil hier große Kohlen- lager in unmittelbarer Nähe liegen, während die Kohlen nach den vorhin genannten Häfen erst aus entfernt gelegenen Schachten transportiert werden müssen. (Wiederholen.) Für welches andere Arbeitsgebiet wird der Kohlenreichtum die Haupt- grundlage bilden? — Für bedeutendes Fabrikwesen und ausgebreitete Gewerb- thätigkeit. — Weshalb? — Wo leicht und billig Kohlen zu erhalten sind, die zur Feuerung in den großen Fabrikmaschinen verwendet werden, legt man gern Fabriken an. — In welcher Gegend liefert der Boden außer *) Peak englisch, Penn keltisch = Spitze.

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 151

1890 - Gotha : Perthes
151 weinend die harte Antwort der Römer heim. Wut ergriff das so schändlich betrogene Volk, alle wollten lieber sterben und unter den Trümmern der Vaterstadt sich begraben lassen, als aus Befehl der Römer die Hand an deren Zerstörung legen. Man schloß die Thore und marterte im ersten Zornausbruche alle Römer und Italiker zu Tode, deren man in der Stadt habhaft wurde. Dies hatten die römischen Konsuln nicht erwartet, auch mochten sie wohl das Ungerechte ihrer Forderung suhlen, daher thaten sie wenig gegen die Stadt, welche sie vielleicht mit leichter Mühe hätten nehmen können. Sie blieben im Lager, ohne etwas zu unternehmen, denn sie erwarteten, daß in kurzer Zeit die reifliche Überlegung der Sachlage unter den Bürgern über den Zornansbruch des Unwillens Raum gewinnen werde. Doch anders dachten die Karthager. Tag und Nacht ward gearbeitet, um die Mauern auszubessern, Waffen und Maschinen anzufertigen, indem man Häuser niederriß, damit man Balken zu deu Kriegsmaschinen und Nägel zu Pfeilspitzen erhalte. Frauen gaben ihre Geschmeide und ihr Haar her, damit man darans Pfeilspitzen und Bogensehnen mache, die Sklaven wurden frei gegeben, die Mauern besetzt und der Krieg erklärt. Jetzt erst unternahmen die Konsuln einen Sturm gegen die Stadt, welcher aber mißglückte, weil sie die vorteilhafte Lage der Stadt unterschätzten. Diese lag nämlich auf einer Landzunge und war von einer dreifachen Mauer umgeben, die eine Stunde weit sich erstreckte, 45 Fuß Höhe und 25 Fuß Dicke hatte und nur an der Seeseite niedriger war. Die Römer stürmten beide Seiten, wurden aber zurückgeschlagen. Die Umgegend verteidigte Hasdrubal mit 20 000 Flüchtlingen, plünderte sie aus, um die Stadt mit Lebensmitteln zu versorgen und dieselben aber zugleich den Römern zu entziehen, und außerdem führte er einen Raubkrieg gegen Masinissa. Zu ihm gesellte

7. Deutsche Prosa - S. 268

1900 - Gera : Hofmann
268 Ferdinand Cohn. Nachdem diese Thatsachen festgestellt waren, mußte sich von selbst die Frage aufdrängen, ob jene heimtückischen Völkerseuchen, welche, von Land zu Land wandernd, an einzelnen Orten meist nur eine Zeit lang verweilen, dann verschwinden, um nach längeren oder kürzeren Zwischen- räumen wiederzukehren, nicht auch von mikroskopischen Pilzen erzeugt werden? Wir wissen, daß in allen diesen Krankheiten ein Giftstoff sich vom Kranken auf den Gesunden überträgt; in den letzten drei Jahr- zehnten ist durch eine Reihe glänzender Entdeckungen, die sich an die Forschungen von Louis Pasteur, Robert Koch und deren Schülern knüpfen, der Beweis geführt worden, daß bei Unterleibs- und Rückfall- typhus, bei Blutvergiftung der Verwundeten, bei Cholera und Tuber- kulose, bei Lungenentzündung und bei Starrkrampf, nicht minder auch bei vielen Tierseuchen, Milzbrand und Rauschbrand, Perlsucht und Rotz, Schweinerotlauf und Geflügelcholera, selbst beim Typhus der Feldmäuse und noch bei einer großen Anzahl anderer Krankheiten von Tieren und Menschen dieser Giftstoff von außerordentlich kleinen Pilzen erzeugt wird, die ins Innere des lebenden Organismus eindringen und sich im Blut und in den Organen maßlos vermehren; nachdem der unsicht- bare Feind erkannt wurde, ist auch wenigstens die Möglichkeit gegeben, ihn fern zu halten und seine verderblichen Einwirkungen zu bekämpfen. In früherer Zeit bestand ein intimes Verhältnis zwischen Pflanzen- kunde und Heilkunde; jene hatte den Ärzten ihre kräftigsten Medika- mente zu liefern und empfing dafür von ihnen Förderung ihrer wissen- schaftlichen Bestrebungen; heutzutage ist diese Verbindung gelockert, da die meisten „offizinellen" Pflanzen ans dem modernen Arzneischatz be- seitigt sind und nur als Hausmittel ein obskures Dasein fristen. Da- für haben sich in der Erforschung der krankheiterzeugenden Pilze neue Probleme für beide Wissenschaften aufgethan, die nur durch gemeinsame Arbeit zum Heil der Menschheit gelöst werden können. Auch mit der öffentlichen Gesundheitspflege, der modernen Technik und der Land- und Forstwirtschaft hat die Botanik innigere Verbindungen angeknüpft. Die uralten Gewerbe der Milchwirtschaft, der Bäckerei, der Bierbrauerei, der Wein- und Essigbereitung, die Fabrikation der Konserven sind durch die Erforschung der Gärung erregenden Pilze nicht bloß auf eine wissenschaftliche Grundlage gestellt, sondern auch durch neue, praktisch bewährte Methoden gefördert worden. In der Landwirtschaft gilt es, die Bedingungen zu erforschen, unter denen eine Pflanze die größte Menge von Eiweiß, Stärkemehl oder Zucker zu erzeugen vermag, wo- bei sich das unerwartete Ergebnis herausgestellt hat, daß gerade der wichtigste unter den Nährstoffen der Pflanzen, der Stickstoff, denselben erst durch die Thätigkeit mikroskopischer Pilze zugänglich gemacht wird. In den Forsten kommt der Botanik mehr das Amt der Hygiene zu;

8. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 8

1892 - Gera : Hofmann
2. Phnhien. 1. Land und Volk. Phnizien, das rote oder Purpurland", war ein schmaler Kstenstreif am Ostrande des Mittelmeeres, unfrucht- bar aber buchtenreich und von den westlichen Auslufern des Libanon durchzogen. Die wichtigsten Städte waren Sidon und Tyrus. Zuletzt glich das ganze Kstenland einer Perlenschnur blhender Städte, die zu gegenseitigem Schutze ver-bndet waren. Die Bewohner zeich-neten sich durch praktischen Sinn, Unternehmungslust und ungemeine Rhrigkeit, aber auch durch Genu-sucht aus. 2. Die Religion bestand in einer Vergtterung der Natur. Der hchste Gott war Baal, d. h. die Sonne in ihrer grten Leucht-und Befruchtungskraft. Die zer-' ^uut- strende Gewalt stellte Moloch (Nach Hirts hist. Bildertafeln.) bar. jn die glhenden Arme seiner ehernen Bildsule legte man junge Kinder. Astarte war die Mondgttin; jungfruliche Priesterinnen sollten ein ewiges Feuer in ihren Tempeln unterhalten. 3. Beschftigung der Bewohner. Der Boden lud weder zu Ackerbau noch zu Viehzucht ein, dagegen lieferten die Cedern Libanons Holz zum Schiffsbau, und die Nhe des fischreichen Meeres forderte zu Fischfang, Schiffahrt und Handel auf. Anfnglich hielten sich die Fahrzeuge nahe an der heimatlichen Kste; spter wagten sie sich nach allen Kstenlndern des Mittelmeeres; ja endlich durch die Sulen des Herkules^), das sogenannte Ende der Erde, in den Atlantischen Ocean. Der unbeweglich erscheinende Polarstern2) war ihr Fhrer in der pfadlosen Wasserwste. Aus Spanien holten die Phnizier edle Metalle, aus England Zinn, aus Cyperu das Kupfer; den Bernstein3) von den Ksten der Ostsee tauschten sie an der Rhein-und Po-Mndung ein. berall legten sie Kolonien (Ansiedelungen) an und tauschten die Erzeugnisse des Landes gegen die Kunstprodukte ihrer Heimat ein (Elfenbeinschnitzereien, Gerte aus Metall, Glas-waren, gefrbte Gewebe). Die mchtigste der phnizischen Ansiedelungen war das in der Nhe des heutigen Tunis gelegene Karthago. Mit dem Innern Asiens vermittelten Karawanen die Verbindung. So spannten sie ein Handelsnetz der alle Lnder und huften unglaubliche Reichtmer auf. Jesaias sagt: Ihre Kaufleute sind Fürsten und ihre Krmer die Vornehmsten im Lande."

9. Teil 16 - S. 8

1806 - Gotha : Ettinger
Damahls (1716) war es auch, als Fo- rokhschere der englischen osiindischen Handels- gesellschaft, die seit langer als hundert Jah- ren die kostbaren Landcrerzeugnisse Ostindiens abholte, verschiedene Freyheiten ertheilte. Sie wünschte von den hohen Zöllen, und andern Erpressungen, denen sie, früherer Vergünstigungen ungeachtet, in Suratte und andern Hafen, unterworfen war, befreyt zu seyn. Vergebens suchte sie dies durch einige nach Delhi abgeschickte Abgeordnete zu er- halten. Die bengalischen Statthalter arbeite- ten ihr zu sehr entgegen. Endlich wurde Fo- rokhschere so gefährlich krank, daß ihn feine Aerzte für verlohren hielten. Unter den bengalischen Abgeordneten befand sich jedoch der Arzt Hamilton. Dieser stellte den Kai- ser wieder her. Die englische Handelsgesell- schaft erhielt jetzt nicht nur die'freyheiten, die sie wünschte; sie erhielt auch das Münz- recht, und die Defugniß, im ganzen Reiche Factoreyen anzulegen, von welchen jede we- nigstens 15 Morgen Landes haben sollte. -Der Kaiser Forokhschere war zwar durch einen englischen Arzt dem Tode entrissen wor-

10. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 386

1894 - Gera : Hofmann
386 Zweites Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus der Zeit der frönt u. stauf. Kaiser. sie spottend rufen, die Sachsen hätten dem Reichsheer ein Festmahl gegeben und ihre Kostbarkeiten ihnen zur Schau stellen wollen. Mit dem einbrechenden Dunkel läßt der König von der Verfolgung ab und kehrt, geleitet von dem Jubel der Seinen, als Sieger in fein früheres Lager zurück. Dieser blutige Tag, an welchem ein Stamm des deutschen Volkes den andern mordete, ein Brauch, der Jahrhunderte vorher und Jahrhunderte nachher die Blätter der deutschen Geschichte leider oft genug befleckt, war der 9. Juli 1075. Auf zwei bis drei Meilen hin waren die Leichen der Menschen und Pferde zerstreut; achttausend Sachsen, die Söhne eines großen und tapferen Volkes, bedeckten das Schlachtfeld, aber auch fünftausend Königliche, und unter diesen waren mehr Edle als unter den Sachsen; der Verlust der Sieger war daher größer als der der Besiegten. Nach Bestattung der Toten setzte der König feinen Kriegszug weiter durch Thüringen und Sachsen fort und verwüstete nach der rauhen Sitte der Zeit die gesegneten Gefilde dieser Länder mit Feuer und Schwert. Schrecklich hausten namentlich die wilden böhmischen Horden, welche sich sogar nicht scheuten, Frauen und Jungfrauen, die sich in die Kirchen geflüchtet, auf den Altären zu entehren und sie daun mit den Kirchen zu ver- brennen. Doch steigender Mangel der Seinen, den diese durch ihre schonungslosen Plünderungen und Verwüstungen mutwillig selbst verschuldet, zwang den König, in der Nähe von Halberstadt und Goslar Halt zu machen. Um den Krieg zu beenden, ließ er die sächsischen Fürsten, welche sich in wohlverwahrten Festen in der Umgegend von Magdeburg verborgen hielten, auffordern, sich zu ergeben, indem er ihnen eine gelinde Behandlung in Aussicht stellte. Diese Aufforderung hatte bei Markgraf Udo von der Nordmark, dem Bischof Werner von Merseburg und einigen anderen sächsischen Großen Erfolg; sie wurden in gelinde Verwahrung gegeben. Die meisten jedoch wollten sich nur unter der Bedingung unterwerfen, daß sie vor ein Fürstengericht gestellt würden, was der König zurückwies. Indessen war der Mangel in feinem Heere bereits so groß geworden, daß er schnell mit ihm den Rückzug antrat und es zu Efchwegen a. d. Werra entließ; doch sollte es sich am 22. Oktober zu Gerstungen zu einem neuen Feldzuge wieder sammeln. Darauf begab sich der König nach Worms zurück. Die Lage der aufständischen Sachfenfürsten wurde von Tage zu Tage schwieriger. Die Gemeinfreien schrien über ihre Grafen und Bischöfe, sie hätten sie in der Schlacht an der Unstrut ihrem Schicksale überlassen, und waren keineswegs gewillt, nochmals Gut und Blut für sie zu opfern, verlangten jetzt vielmehr heftig nach dem Frieden. Die sächsischen Herren mußten fürchten, von ihren eigenen Bauern dem Könige ausgeliefert zu werden, und suchten sich daher unter jeder Bedingung mit ihm auszusöhnen. Vor allem lag ihnen daran, einen neuen Kampf mit dem Reichsheere zu verhindern, bei dem sie unter allen Umständen den Kürzeren gezogen hätten. Allein der König wollte nur mit den Waffen in der Hand mit ihnen unterhandeln und verwies sie auf die Zeit, wo das Reichsheer zusammentreten sollte. Letzteres hatte sich ant 22. Oktober 1075 zu Gerstun gen eingefunden. Die Sachsen hatten mit ihren letzten Streitkräften ein Lager bei Nord-
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