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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. 61

1894 - Berlin : Seehagen
Preuens Erhebung. 61 um die Waffen zu ergreifen. Kinder, Dienstboten brachten ihre Sparpfennige dar, Mdchen opferten ihr Haar und traten selbst in. Mnnerkleidung in die Reihen der Kmpfer ein. Auch die religise Weihe fehlte der Bewegung nicht: aus der Kirche, vom Tische des Herrrr zogen die Freiwilligen in den heiligen Kampf. Nun begann sich zu ver-wirklichen, wozu Schiller, vorausahnend, im Wilhelm Tell und in der Jungfrau von Orleans das deutsche Volk aufgerufen hatte. Nun erklangen die Lieder eines Fonque Frisch auf zum frhlichen Jagen" Ernst Moritz Arndts: Was blasen die Trompeten; der Gott,, der Eisen wachsen lie", Schenkendorffs: Erhebt euch von der Erde", Rckerts: Was ruft doch die Trommel so laut", vor allen Dingen Krners zahlreiche Freiheitsgesnge: Frisch auf mein Volk,, die Flammenzeichen rauchen." Heinreich von Kleist erinnerte in seiner Hermannsschlacht an die Befreiung von dem Joche der Rmer.-An demselben 17. Mrz erlie der König die Verordnung zur Bildung der Landwehr, um Ordnung in die Bewegung zu bringen^ Alle wehrhaften Männer vom 17. bis 40. Lebensjahre sollten wehrund dienstpflichtig sein. Die Kleidung war eine blaue oder schwarze Litevka, weite leinene Beinkleider und eine Tuchmtze mit einem weien Kreuze, das die Inschrift trug: Mit Gott fr König und Baterland. In der Kirche erhielt die Landwehr die heilige Weihe. Auch die Bildung von Freikorps wurde gestattet, unter ihnen wurde das Ltzow'sche das berhmteste. Am 21. April erging die Verordnung der die Bildung des Landsturmes, die weitgehendste Anwendung der allgemeinen Wehrpflicht. Die Knaben vom 15. bis 17., die Männer vom 40. bis 60. Lebensjahre wurden zu den Waffen gerufen, und so das ganze Volk von dem Bewutsein durchdrungen, da der Kampf gemeinsame Sache des ganzen Vaterlandes sei. Diesem Geiste entsprechend war als einziges Ehrenzeichen fr diesen Krieg am 10. Mrz, dem Geburtstage der unvergelichen Knigin Luise, das eiserne Kreuz gestiftet worden. Sie selbst war den furchtbaren, krperlichen und seelischen Anstrengungen der Jahre des Unglcks am 19. Juli 1810 erlegen und hatte die Stunde der Befreiung nicht mehr erleben knnen. Statt der 80000 Mann des Kalischer Vertrages stand in kurzem ein Heer von 271000 Mann kampfbereit, das heit vom Landsturm abgesehen, ein Soldat auf 17 Einwohner, ein bis dahin, unerhrter Vorgang in der Weltgeschichte. Leider war schon hier wie

2. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. 100

1894 - Berlin : Seehagen
100 Geistige Bewegung. v/rein grndeten, sowie die Hansestdte und Mecklenburg hielten sich noch abgesondert. So kam die berhmte Stunde der Neujahrs-nacht von 1833/34, welche auch den Massen das Nahen einer bessern Zeit oerkndete. Auf allen Landstraen Mitteldeutschlands harrten die Frachtwagen, hoch beladen, in langem Zuge vor den Mauthhuseru, umringt von frhlich lrmenden Volkshaufen. Mit dem letzten Schlage des alten Jahres hoben sich die Schlagbume, die Rosse zogen an; unter Jubelrus und Peitschenknall ging es vorwrts durch das befreite deutsche Land". 1836 schon umschlo der deutsche Zollverein 25 Millionen Deutsche. Was Motz vorausahnend verkndet hatte, war auf wirtschaftlichem Gebiete wahr geworden: Deutschland stand schon unter dem festen Schutz und Schirm Preuens. Alle Anstrengungen sterreichs, diesen deutschen Zollverein, durch welchen es wirklich bereits aus Deutschland ans-geschlossen wurde, zu vereiteln, waren vergeblich gewesen; es hatte wirtschaftlich den deutschen Staaten nichts zu bieten vermocht. c) Geistige Bewegung. War auf wirtschaftlichem Gebiete schon eine Einigung des grten Teiles von Deutschland erreicht worden, so half nicht minder die geistige Bewegung zur Erhaltung und weitern Verbreitung des nationalen Einheitsgedankens. Nach 1815 wurde auf geistigem Ge-biete die Arbeit, welche berhaupt nie vllig gefeiert hatte, wieder aufgenommen und durch die glnzendsten Erfolge belohnt. Aber nicht mehr wie im 18. Jahrhundert hielt sich der deutsche Gelehrte auf einsamer Hhe, sondern die Wissenschaft reichte dem Verkehre, dem Handel und Gewerbe die Hand, untersttzt durch den mchtigen Aufschwung der graphischen Knste. Schon 1796 war durch Senefelder die Lithographie erfunden worden. 1839 wurde von Daguerre die Photographie entdeckt. Dann fhrte der Schnellpressen-Druck eine volle Umgestaltung des Bcher- und Zeituugsweseus herbei. Neben den Naturwissenschaften, deren Wirkung auf das wirtschaftliche Leben ja eine hoch bedeutende war, brachte die Philosophie, die Sprachforschung, die Darstellung der Geschichte und Geographie und des Rechtes dem deutschen Volke, aus welchem Männer wie die Gebrder Grimm, Hermann, Woff, Ranke, Schlosser, Savigny, Niebuhr, Ritter u. a. hervorgingen, den glnzendsten Ruf. Von groer Bedeutung fr die Erhaltung und-

3. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. 126

1894 - Berlin : Seehagen
126 1866. Langensalza. beantragte sterreich Mobilmachung gegen Preußen, weil dieses das Recht des Bundes verletzt habe; am 14. Juni wurde dieser Antrag mit neun gegen sieben Stimmen angenommen. Bayern, Sachsen (Minister von Benst), Wrttemberg, Hannover, Kurhesseu^ Hessen-Darmstadt und Nassau entschieden sich fr sterreich gegen Preußen. Baden enthielt sich der Abstimmung. Der preuische Ge-sandte von Savigny erklrte darauf den Bund fr aufgelst, legte die Preuischen Reformprojekte auf den Tisch des Hauses nieder und ver-lie die Bundesversammlung. Der Krieg war erklrt. Am 15. Juli forderte König Wilhelm die Herrscher von Sachsen, Hannover und Kurhessen noch einmal unter Zusicherung ihres Lnder-gebietes auf, neutral zu bleiben. Als bis 12 Uhr nachts von Sachsen eine ablehnende und von den beiden andern Staaten eine ungengende Antwort erfolgte, wurde auch ihnen der Krieg erklrt. Die Waffen muten jetzt der Preuens, der Deutschlands Zukunft entscheiden. 11. Das Jahr 1866. a) Die Besetzung der nrdlichen Mittelstaaten. Sofort am 16. Juni frh morgens setzten sich die preuischen Truppen von Holstein (Altona) Berlin und Wetzlar aus in Bewegung. Am 17. Juni war die Hauptstadt Hannovers in den Hnden des Generals Bogel von Falk enstein. Die hannversche Armee, bei ihr der blinde König Georg V. und der Kronprinz Ernst August von Cnmberland, ging der Gttingen sdwrts um Vereinigung mit den Bayern zu suchen. Am 18. Juni rckte General Herwarth von Bittenfeld in Dresden ein. Das schsische Heer zog nach Bhmen zu den sterreichern. Am 19. Juni besetzte General von Beyer Kassel und lie den Kurfrsten Friedrich Wilhelm gefangen nach Stettin bringen. Die Hannoveraner kamen bis Langensalza, unentschlossen, wohin sie sich wenden sollten. Da wurden sie von den preuischen Truppen unter General von Flies angegriffen. Sie errangen durch ihre berzahl 20000 gegen 8000, und ihre Tapferkeit an diesem Tage, den 28. Juni den Sieg. Aber schon waren die brigen preuischen Truppen unter Beyer, Manteuffel und Kummer herangerckt und umstellten das hannversche Heer, so da diesem nichts als vllige Ergebung am 29. Juni brig blieb. Die Soldaten wurden entwaffnet und entlassen, mit

4. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. 129

1894 - Berlin : Seehagen
Kniggrtz. Nikolsburg. 129 angerckt, den hochragenden Kirchturm von Chlnm als Zielpunkt nehmend. Um 113a Uhr war sie heran und um 3 Uhr nachmittags nahm die Garde das Dorf Chlnm. Hier entspann sich ein furcht-barer Kampf. Aber die Kraft der sterreicher war gebrochen, dem jetzt erfolgenden Angriffe des ganzen preuischen Heeres hielten sie nicht mehr stand und bald ging der Rckzug in wilde Flucht der. Der König selbst an der Spitze der Reservekavallerie leitete die Ver-folgung und erst die Nacht und die Festung Kniggrtz hielt die Sieger auf. Die Schlacht bei Kniggrtz war nicht nur gewonnen, sondern wie Moltke auf dem Schlachtfelde dem Könige erklrte, der ganze Feldzug an diesem 3. Juli entschieden worden. Noch auf der Wahlstatt selbst begrte König Wilhelm tiefbewegt seinen Sohn, den Kronprinzen, und hngte ihm den eigenen Orden pour le merite" um. Nach zwei Tagen wurde am 6. Juli die weitere Verfolgung der sterreicher aufgenommen. Die Erste und die Elb-Armee rckten gerade auf Wien los, die Zweite in der Richtung auf Olmtz, wo Benedek seine geschlagenen Truppen zu sammeln suchte. Ein Waffenstillstandsgesuch des Kaisers von sterreich, welcher während dieser Zeit die Truppen aus Italien heranziehen wollte, wurde von Preußen abgelehnt. Ebenso entschieden wies König Wilhelm die Vermitteluugsvorschlge des Kaisers von Frankreich, Napoleon in., ab. Kaiser Franz Josef hatte nmlich um sich zu retten, Veuetieu an Napoleon abgetreten und diesen um die Her-stellung des Friedens gebeten. Napoleon bot sofort Venetien an Italien, wenn dieses vom Kriege ablassen wolle. Aber König Viktor Emauuel hielt, obwohl die Italiener auf dem Schlachtfelde keine Er-folge errungen hatten und die Kriegfhrung nach der am 24. Juni verlorenen Schlacht von Cnstozza eine ganz unsichere geworden war, ehrenhaft an dem preuischen Bndnisse fest. So ging der Krieg weiter. Schon am 11. Juli waren die Preußen vor Wien. Die links der die Karpathen gesandten Truppen standen am 22. Juli bei Blumenau auf dem Wege nach Preburg, aber der hier entbrennende, fr die Preußen sich zum Siege neigende Kampf wurde gegen Mittag durch die Nachricht unterbrochen, da Waffenruhe eingetreten sei. Die in Nikolsburg in Mhren ein-geleiteten Verhandlungen fhrten am 36. Juli zum Abschlu der Friedensprliminarien zwischen sterreich und Preußen. Der Krieg, dessen Entscheidung innerhalb einer Woche vom 26. Juni bis Molden Hauer, Hilfsbuch. 9

5. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. 138

1894 - Berlin : Seehagen
138 Aufmarsch der Heere. Der Eindruck auf ganz Europa war ein ungeheurer. Die sddeutschen Völker, welche vielleicht noch schwanken konnten, sahen nun klar und deutlich, woher ihnen die Gefahr drohte. Fr sie war jetzt der in den Vertrgen von 1866 bestimmte Kriegsgrund gegeben. Sie schlssen sich unter Vorantritt des jugendlichen Knigs von Bayern Ludwigs Ii. einmtig dem norddeutschen Bunde an und stellten ihre Heere unter den Oberbefehl des Knigs Wilhelm. Schon am 19. Juli, dem Todestage seiner Mutter, der Knigin Luise, hatte dieser, die Erinnerung an die gleich groe Zeit der Freiheitskriege wachrufend, das eiserne Kreuz erneuert. Die brigen europischen Staaten aber schreckten nun doch vor einer Bundesgenossenschaft mit Frankreich zurck. Sie blieben neutral und zwangen so sterreich ebenfalls sein Schwert in der Scheide zu halten. Die beiden ge-waltigen Gegner traten ohne jede fremde Hilfe allein auf dem Kampf-Platze sich gegenber. b) Der Krieg bis zur Schlacht bei Sedau. Mau hatte in Deutschland den sofortigen Einfall der Franzosen in Sddeutschland erwartet. Aber die Rede von der vlligen Kriegs-bereitschast Frankreichs war leer und nichtig gewesen. berall herrschte dort die grte Verwirrung und nur allmhlich begann sich das franzsische Heer, die Rheinarmee, an der Mosel zu sammeln, um von dort weiter sdwrts durchs Elsa der den Rhein zu ziehen. Auf deutscher Seite wurde ohne jede berstrzung in voller Einheit und Planmigkeit in elf Tagen bis zum 2. August alles zum Vormarsch fertig gestellt. Drei groe Armeen standen zu dem Riesenkampfe bereit. Der rechte Flgel (erste Armee) unter Steinmetz, dem Lwen von Nachod, war an der Mosel unterhalb Trier auf-marschiert, die Mitte (zweite Armee) unter dem Prinzen Friedrich Karl in der Pfalz, der linke Flgel (dritte Armee) weiter sdwrts um Landau in der Pfalz. Hier, wo hauptschlich die sddeutschen Truppen standen, befehligte der ritterliche, auch in ganz Sddeutschland unendlich beliebte Kronprinz Friedrich Wilhelm unser Fritz." Den Gesamtbefehl der diese Armeen, die zusammen 384000 Mann zhlten, bernahm wieder der greise König selbst. Die Plnkelein begannen schon in den letzten Tagen des Juli bei Saarbrcken, wo einige Kompanien des rheinischen Infanterieregiments Nr. 40 un.d drei Schwadronen Ulanen unter

6. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. uncounted

1894 - Berlin : Seehagen
Geschichte des Orients und Griechenlands im sechsten Jahrhundert v. Chr. von Heinrich Melzhofer. Broschiert 4 Mark. berall geht der Verfasser in diesem Buche, das zugleich den Iii. Band seiner Allgemeinen Geschichte des Altertums" bildet, auf die historischen Quellen zurck, deren Resultat er mit bersichtlicher Klarheit zum Ausdruck bringt. Auf allen Gebieten des ffentlichen und privaten Lebens, in allen Zweigen der Litteratur, Kunst und Wissenschaft ist der Autor vortrefflich unterrichtet, so da sich selbst der Historiker gern und zuversichtlich seiner Fhrung anvertrauen kann. Dem Geschichtslehrer ist in diesem Werke ein sicherer und geschmackvoller Fhrer geboten, dem es an treuen Anhngern nicht fehlen wird." Central-Organ f. d. Jnter. b. Realschulwesens. Geschichte des modernen Reichtums in biographischen und sachlichen Beispielen. Bon G. Schmidt-Weienfew. Broschiert 6 Mark. In eleg. Liebhaberband mit Rot- und Gold-schnitt gebunden 7 Mark 50 Pf. Als eine konzentrierte Geschichte der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der neuesten Zeit wird das Buch nicht nur die Mitstreiter in diesem Kulturkampf: den Fabrik- und Handelsherrn, den Techniker, den Brsenmann, jeden Gebildeten berhaupt auf das lebhafteste fesseln, sondern auch unserer strevenben Jugenb und ihren Lehrern werden diese leuchtenden Vorbilder erfolgreicher Thtigkeit, ruhmvollen Lebens und gesegneten Wirkens eine empfehlenswerte und anfeuernde Lektre sein. Pro domo. Reden und Aufshe von Dr. Oskar Zager Direktor des König!. Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums zu Klm Broschiert 6 M. In Halbfranz gebunden 8 M. Dies Buch hat in allen pdagogischen Kreisen innerhalb und auerhalb Deutsch-lands eine beraus gnstige Aufnahme gefunden. Die zahlreichen Besprechungen in Fachblttern wie in den groen politischen Zeitungen stimmen darin berein, da die Reden und Aufstze" die Verteidigung eines unserer kostbarsten nationalen Besitz-tmer, des deutschen humanistischen Gymnasiums, in sehr wirksamer Weise führen und nicht nur den Lehrern und Leitern unserer hheren Schulen, sondern auch den weiteren Kreisen der Freunde klassischer Bildung nach der wissenschaftlichen wie nach der pda-gogifch-didaktischen Seite tiefere Anregungen zu geben geeignet sind. Die Sammlung, zerfllt in drei Abteilungen. Der erste Teil: Schule und Vaterland" enthlt Reden, bei vaterlndischen Festgelegenheiten gehalten, und fhrt die ganze groe Geschichte von 18591888 in ihrer Rckwirkung auf ein groes Gymnasium in einer Reihe bedeutungsvoller Kundgebungen vorber; der zweite Teil enthlt folgende Abhanblungen und Vortrge": Alexander der Groe als Regent. Die Odyssee eines Sklaven. Tenophon Anab. Iv, 8, 4. M. Atilius Regulus. Ein Beitrag zur Geschichte des Vlkerrechts. Die Geschichte Griechenlands unter der Herrschaft der Rmer. Homerische Aphorismen. Realistische Bemerkungen zu Horatius. Nachlese zu Horatius. Die Apotheose des Augustus. Oliver Cromwell. Die Pilgrime. Ludwig Uhland; der dritte Teil: Pba-gogische Gelegenheitsreben" bekennt sich mit des Verfassers gewohnter Schrfe und Unumwundenheit zur alten Fahne des Humanismus. Verlag von Oswald Seehagen in Berlin Sw., Kniggrtzerstr. 65 Druck von E. Buchbinder in Neu-Ruppin.

7. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. 64

1894 - Berlin : Seehagen
64 Bndnis mit sterreich. fr das Ltzow'sche Freikorps halten zu brauchen, welches in kecken Streifzgen bis Plauen vorgedrungen war und nun allerdings zu sumig zurckkehrte. Bei Kitzen in der Nhe von Leipzig wurden die Ltzower, die Ruber, wie sie Napoleon nannte, verrterisch berfallen und zersprengt. Theodor Krner wurde hier schwer ver-wundet und nur mit Mhe gerettet. Die Verbndeten benutzten den Waffenstillstand, welchen Napoleon spter selbst fr den grten Fehler seines Lebens erklrt hat, um fter-reich zum Anschlu zu bringen. Scharnhorst war deshalb, seiner Wunde nicht achtend, nach Wien geeilt. Aber die Reise verschlimmerte diese und in Prag am 2 8. Juni starb er, ehe er noch sein Herr-liches Werk vollendet sehen konnte. Am 27. Juni wurde dann zwischen den Verbndeten und sterreich in Reichenbach ein Ver-trag unterzeichnet, nach welchem, wenn Napoleon die Bermittelnugs-Vorschlge ablehnte, sterreich dem Bunde von Kalisch beitrat. In Reichenbach war auch schon am 14. Juni zwischen Preußen und Eng-laud, und Rußland und England ein Subsidienvertrag abgeschlossen worden. Den kmmerlichen Vorschlgen sterreichs gegenber: Auf-lsung des Herzogtums Warschau, Vergrerung Preuens, Rckgabe der illyrischen Provinzen und Danzigs, Wiederherstellung der Hanse-stdte erwies sich Napoleon in einer neunstndigen Unterredung mit Metternich in Dresden vllig unzugnglich, nur die Verlngerung der Waffenruhe bis zum 10. August nahm er an, lie aber dann bei dem in Prag versammelten Friedenskongre diesen Termin ohne jede Erklrung vorbergehen. 3. Bis zur Schlacht von Leipzig. So begann der Krieg von neuem. Napoleon hatte inzwischen 450000 Mann aufgestellt, das letzte Heer Frankreichs. Der Mittel-Punkt seiner Stellung war das stark verschanzte Dresden; in Nieder-Schlesien stand Macdonald, gegen Berlin gewendet Oudiuot; auer-dem beherrschte Napoleon die ganze Elblinie bis zur Nordsee. Dem-gegenber waren nach dem in Trachenberg verabredeten Kriegsplan die Verbndeten in drei Heeren aufmarschiert. 1. die bhmische oder die Hauptarmee in Bhmen unter Schwarzenberg, Russen, Preußen, sterreicher 235000 Mann; 2. die schlesische Armee in Schlesien 95000 Russen und Preußen unter Blcher; 3. die Nord-Armee in Brandenburg: Preußen, Russen, Schweden und kleinere

8. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. 65

1894 - Berlin : Seehagen
Grobeeren. 65 deutsche Kontingente 150000 Mann unter dem Kronprinzen von Schweden Bernadotte, unter ihm standen die preuischen Generle Blow und Tanenzien. Alle sollten angriffsweise vorgehen, aber so, da, sobald Napoleon mit seiner Hauptmacht sich gegen eines dieser Heere wenden wrde, dieses zurckgehen und den anderen Zeit zum Angriff geben solle. Den Streifkorps fiel die Aufgabe zu, die feindlichen Verbindungen zu untergraben, in dem Rcken der Fran-zosen zu operieren und so ihre Stellung unhaltbar zu machen. So begann die groe Augustwoche des Jahres 1813. Mit sterreich war ein neues Element in den Kampf gekommen: während Preußen fr seine und Deutschlands Freiheit kmpfte, fhrte Rußland den Krieg aus Rache und Ehrgeiz, fr sterreich und Schweden blieb dieser heilige Kampf wieder nur ein Kabinettskrieg, in welchem sterreich nur sterreichische, Schweden nur schwedische Interessen verfolgte, und Bernadotte nahezu die Sache der Verbndeten verriet. Hier, wo er den Oberbefehl hatte, war deshalb auch die schwchste und gefhrlichste Stellung der Verbndeten, und gegen die Nordarmee richtete Napoleon den ersten Sto. Oudiuot zog mit 70000 Mann, meist deutschen Truppen, gegen Berlin. Bernadotte wollte sich hinter die Spree zurckziehen und Berlin aufgeben: Was ist Berlin anders, als eine Stadt." Blow widersetzte sich diesem Vorhaben mit aller Ent-schiedenheit: Meine Knochen, sagte er derb, sollen vor, aber nicht hinter der preuischen Knigsstadt bleichen." So kam es denn gegen den Willen Bernadettes am 23. August bei Grobeeren, 19 Kilometer sdlich von Berlin, zu einer blutigen Schlacht. Die mrkische Landwehr, mit Bajonett und Kolben vor-gehend, erhielt hier ihre Bluttaufe. Die Franzosen wurden entscheidend geschlagen, der Erfolg wurde noch ergnzt durch ein ruhmreiches Gefecht bei Hagelsberg am 27. August. Auch Davoust, welcher von Hamburg im Anrcken war, kehrte auf die Nachricht von Gro-beeren wieder um. In einem dieser kleinen Gefechte starb Theodor Krner unweit Gadebnsch bei Schwerin am 26. August den tapferen Reitertod. In denselben Tagen fielen auch an zwei anderen Punkten wichtige Entscheidungen, welche sich gegenseitig aufzuheben schienen. Napoleon war mit seiner Hauptmacht nach Schlesien vorgedrungen und Blcher, welcher im Vormarsch gegen den Bober war, ging langsam zurck. Als aber auf die Nachricht vom Anrcken der bhmischen Armee Moldenhauer, Hilfsbuch. 5

9. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. 57

1894 - Berlin : Seehagen
Krieg mit Rußland. 57 der auch in dem Groherzogtum Warschau eine Gefahr fr Rußland sah. Das Bndnis zwischen Frankreich und Rußland begann sich zu lockern und als Alexander am 31. Dezember 1810 gegenber der auch sein Land schwer drckenden Kontinentalsperre die Einfuhr englischer Kolonialwaren erlaubte, da stand der Krieg in naher Aussicht. In welcher Lage aber befand sich nun Preußen? Bon einem Anschlsse an Rußland konnte keine Rede sein, da Alexander den Krieg nur im eigenen Lande führen wollte, von sterreich war keine Hilfe zu er-warten. Preußen stand vllig wehrlos den Franzofen gegenber, welche die das Land beherschenden Festungen befetzt hielten und schon bedeutende Truppenmafsen zusammengezogen hatten und drohende Be-wegungen machten. So mute Preußen am 24. Februar 1812 mit Frankreich das Bndnis gegen Rußland eingehen. Alles, was seit 1807 zur Befreiung Preuens gethan war, schien nunmehr vergeblich gewesen zu sein. Viele der edelsten Männer verlieen Preußen oder nahmen Urlaub, um nicht in einem Heere kmpfen zu mssen, welches mit Napoleon verbndet war. Auch sterreich trat am 24. April 1812 dem Bndnis mit Frankreich bei, veranlat aber auch durch seine eigenen Interessen, da es von Rußland in den Donaufrstentmern bedroht war, auerdem hatte es den Durchzug des franzsischen Heeres durch sein Land nicht zu befrchten. Durch Norddeutschland aber begann im Frhjahr 1812 eine wahre Vlkerwanderung. 482 000 Mann mit 84 000 Pferden hatte Preußen während dieser Monate zu verpflegen, die Transportmittel und Gerte zu verschaffen. In Dresden hielt Napoleon noch einmal glnzende Heerschau. In drei groen Heeressulen drang nun mehr als eine halbe Million Krieger in Rußland ein. Auf dem linken Flgel Franzofen und Preußen, auf dem rechten sterreicher und Sachsen, in der Mitte ging das Hauptheer unter Napoleon selbst auf Moskau zu. Die Russen wichen allen ernsten Kmpfen aus: der Mimut der Franzofen darber wurde noch erhht durch die schlechten Wege und die mangelhafte Verpflegung in den unwirtlichen Gegenden, auch die erwachende nationale und religise Leidenschaft der Russen machte ihnen schwer zu schaffen. Erst am 7. September errang Napoleon bei Borodino an der Moskwa einen entscheidenden Sieg. Am 14. September zog er in das menschenleere Moskau ein, wo er in dem Kreml seinen Aufenthalt nahm. Schon am folgenden Tage brach durch den russischen Gouverneur Ruftupfchin veranlat an ver-

10. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. 128

1894 - Berlin : Seehagen
128 Trautenau. Nachod. Kniggrtz. weiter zog, blieb die erste Armee stehen, um die zweite Armee welche unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm vom Mittelschlesien her im Anzge war, zu erwarten. Am 27. Juni hatte bei dieser General von Bonin bei Trautenau eine Schlappe erlitten, aber diese wurde am folgenden Tage durch die Erfolge des Generals von Steinmetz bei Nachod und Skalitz wieder gut gemacht. Am 2. Juli hatten die drei Armeen vollstndige Fhlung miteinander gewonnen. An diesem Tage war auch König Wilhelm mit Bismarck, Roon und Moltke bei ihnen eingetroffen und hatte persnlich den Oberbefehl bernommen. Nach den anstrengenden Mrschen und Gefechten war fr die preuischen Truppen der 3. Juli zum Ruhetag beftimmt worden. Da aber genaue Erkundigungen ergaben, da Benedek noch vor der Elbe und zwar zwischen diesem Flusse und der Bistritz Aufstellung genommen hatte, so berief der König noch in der Nacht in Gitschin den Kriegsrat und man beschlo, schon am 3. Juli die Euscheiduugs-schlacht zu liefern. Sofort gingen die Befehle an die einzelnen Armeen ab: die erste Armee sollte den Feind festhalten, da er nicht hinter die Elbe zurckginge, die dritte (Elb-) Armee sollte den linken Flgel der sterreicher angreifen und der Kronprinz auf dem rechten Flgel die Entscheidung herbeifhren. Die erste und dritte Armee waren zusammen 124000 Mann stark, die zweite Armee aber nur 97000 Mann. Das gesamte sterreichische Heer mit den Sachsen, 206 000 Mann, stand durch die sumpfigen Niederungen der Bistritz in der Front gedeckt auf den Hhen aufmarschiert. Das ganze Vorgelnde wurde von der Hochflche von Chlum, dem Haupt-punkte der sterreichischen Stellung, beherrscht. Die Drfer auf dem Schlachtfelde waren verbarrikadiert, Verhaue angelegt, hinderliche Waldstrecken entfernt, die Schieentfernungen vorher ausgemessen. Gegen 8 Uhr morgens begann der Kampf. Der Elbarmee gelang es bei Nechauitz der die Bistritz zu kommen und die Sachsen in schwerem Kampfe zu schlagen. Die erste Armee ging bei Sadowa der die Bistritz und stand hier sechs Stunden lang in unentschiedenem Kampfe. Von einem Sadowa gegenberliegenden Hgel aus leitete der König Wilhelm selbst, im heftigsten Granatfeuer befindlich, die Schlacht. Man wartete sehnschtig aus das Eintreffen der zweiten Armee des Kronprinzen. Diese hatte erst um 4 Uhr morgens den Schlachtbefehl erhalten und war nun in gewaltigen Eilmrschen her-
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