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1. Hand-Fibel - S. 31

1868 - Berlin : Stubenrauch
31 13. Zum Geburtstage der Mutter. Von des Lebens erstem Morgen hast du, Mutter, mich gepflegt und mit mütterlichen Sorgen mich ernähret und gehegt. O, mit welcher Muttertreue nahmst du mich an deine Brust! Sorgtest täglich wohl auf's Neue für des Kindes Freud' und Lust. Saßest sorgend an der Wiege, daß mich ja kein Un- glück traf, daß nicht Mücke und nicht Fliege störte meinen süßen Schlaf. Wenn vor Schmerz dein Kindlein weinte, hast du wohl die ganze Nacht an dem kleinen Wiegenbettchen schwer besorgt bei mir gewacht. Habe Dank für deine Liebe! Gute Mutter, habe Dank! Und ich will mit treuem Herzen lieben dich mein Lebenlang. 14. Zum Geburtstage des Vaters. Lieber Vater, ich bringe dir Meinen schönsten Glückwunsch hier: Will dich immer herzlich lieben, Hab' dies Berschen selbst geschrieben. Möchte es dich doch erfreu'n! Künftig Jahr soll's besser sein.

2. Hand-Fibel - S. 32

1868 - Berlin : Stubenrauch
15. Den Eltern. Ich bringe heut zum neuen Jahr Mein zärtlich Herz voll Liebe dar, Und bitte, liebet ferner mich, So, wie bisher, herzinniglich. Gar gerne will ich Euch erfreu'n, Will fleißig, artig, folgsam sein. Der treue Gott im Himmel dort Beschee? Euch Gutes fort und fort. 16. Gebet eines kleinen Kindes an den heiligen Christ. Du lieber, frommer, heiliger Christ, der für uns Kinder kommen ist, damit wir sollen weiß und rein und rechte Kinder Gottes sein; Du Licht, vom lieben Gott gesandt in unser dunkles Erdenland, du Himmelslicht und Himmelsschein, damit wir sollen himmlisch sein; Du lieber, frommer, heiliger Christ, weil heute dein Geburtstag ist, drum ist auf Erden, weit und breit, bei allen Kindern ftohe Zeit. O segne mich, ich bin noch klein, o mache mir da- Herze rein, o bade mir die Seele hell in deinem reinen Silberquell. Daß ich wie Engel Gottes sei in Demuth und in Liebe treu, daß ich dein bleibe für und für, du heiliger Christ, .das schenke mir.

3. Hand-Fibel - S. 13

1868 - Berlin : Stubenrauch
13 kommt er hervor aus seiner dunkeln Kammer, um Schnabel- weide zu halten. Von trockner Wärme ist er eben so wenig ein Freund, als von strenger Kälte, daher trifft man ihn im heissen Sommer 2—3, im Winter sogar bis 10 Fuss tief in der Erde. Die Regenwürmer vermehren sich sehr stark und zwar durch Eier, die sie in Klümpchen ;legen. Sie schaden den Gartenpflänzchen, weil sie die kleinen Wurzeln abnagen. Der Maulwurf frisst gar manchen Regenwurm auf und wird dadurch sehr nützlich. 33. Knabe und Schmetterling. Knabe: Schmetterling, kleines Ding, sage, wovon dn lebst! Sd-metterling: Blumensast, Sonnenschein, das ist die Nahrung mein. Der Knabe, der wollt' ihn fangen, da bat er mit Zittern und Bangen: „Lieber Knabe, thu' es nicht, laß mich spielen im Sonnen- licht, eh' vergeht das Abendroth, lieg' ich doch schon kalt und todt." 34. Vas Kaiipeniicst. I. Karl sah in einer Gartenecke einen Nesselbusch, der ganz mit Raupen bedeckt war. Es waren lauter hässliche, schwarze Thiere mit stachlichten Rücken und grünen Streifen zwischen den Stacheln. „Soll ich die Raupen todt treten?11 fragte Karl seinen Vater. „Nein,“ sagte der Vater; „denn wie du sichst, nähren sie sich von den Nesseln, sind also nicht schädlich. Wenn sie aber auf einem Kirschbaum sässen, dann dürftest du sie als schädliche Thiere todt treten. Nimm sie mit nach Hause und füttere sie.“ Freudig trug der Knabe die Raupen nach Hause, steckte sie mit den Nesseln in ein grosses Glas und band ein Papier darüber. In das Papier stach er kleine Löcher, damit die Raupen nicht er- stickten, und freute sich nun, wie die Raupen ein Blatt nach dem andern abfrassen. Am andern Tage nach dem Früh- stücke fragte der Vater: „Hast du denn deinen Raupen auch Frühstück gegeben?“ „0,“ sagte Karl, „die Raupen haben noch das ganze Glas voll Nesseln 1“ „Aber sieh sie an,“ sagte der Vater, „ob sie nicht ganz vertrocknet sind. Dürre Nes- seln können die armen Thier eben doch nicht fressen. Du hast die Gäste einmal angenommen, nun ist es deine Pflicht, sie zu ernähren; denn sie selber können es doch nicht mehr.“ Da vergass Karl seine Pfleglinge nicht mehr. Ii. Am sechsten Tage wollte er ihnen wieder Futter geben, aber, o Wunderl da er das Papier wegnehmen wollte, hatten sich alle Raupen daran gehängt. Theils am Papiere, theils am Glase sassen sie mit den Hinterfüssen so fest, als wenn sie angeleimt wären. Besorglich fragte Karl seinen Vater: „Ach, was fehlt doch meinen Räupchen, lieber Vater?

4. Hand-Fibel - S. 65

1868 - Berlin : Stubenrauch
65 Zweiter Abschnitt. 1. Die Familie. Zu Hause bin ich bei Vater und Mutter. Vater und Mutter find meine Eltern. Meine Eltern haben außer mir noch mehrere Kinder. Dies sind meine Brüder und Schwestern oder meine Geschwister. Eltern und Kinder machen zusammen eine Familie aus. Der Vater ist das Oberhaupt der Familie. Er arbeitet für alle; er schafft allen Nahrung und Kleider. Die Mutter sorgt für die Haushaltung, während der Vater an sein Geschäft geht. Vater und Mutter haben mich sehr lieb, darunr liebe ich sie wieder. Ich zeige meine Liebe dadurch, daß ich ihnen ge- horsam bin und ihnen diene. Zur Familie gehört auch das Gesinde, Knechte und Mägde, die uns in der Haus- und Feldarbeit helfen. Das Gesinde muß fleißig, folgsam, bescheiden und namentlich treu sein. Die Herr- schaft aber muß gegen das Gesinde fteundlich sein und ihm sei- nen Lohn zu rechter Zeit zahlen. 2. Der Vater im Himmel. Äus dem Himmel ferne, wo die Lnglein fmd, schaut doch Gott so gerne her auf jedes Kind, Höret feine Sitte treu bei Tag und Nacht, nimmt's bei jedem Schritte väterlich in Ächt. Giebt mit Vaterhändeu ihm fein täglich Srot, Hilst an allen Enden ihm aus ^ngst und Noth. Sagt's den Kindern allen, daß ein Vater ist, dem ste Wohlgefallen, der ste nie vergißt. Büttner, Handfibel Ii.

5. Hand-Fibel - S. 46

1868 - Berlin : Stubenrauch
46 21. December ist der kürzeste Tag, die längste Nacht. Die Sonne be- schreibt nur einen sehr kleinen Bogen am Himmel und steht am Mittag sehr niedrig am Himmel. Von da ab nehmen die Tage wieder zu, bis am 21. März wieder Tag und Nacht gleich sind. Ein Jahr ist herum, und Alles kehrt in derselben Ordnung wieder. 98. Die dunkelblaue Wiese. Vater. Ich kenne eine große, dunkelblaue Wiese. — Emil. Vater, das ist dein Spaß; solche giebt's ja nicht; die Wiesen sehen grün aus, aber nicht blau. Vater. Meine Wiese sieht aber doch blau aus und ist größer, als alle Wiesen auf der Welt. Laura. Hab' ich sie gesehen, Vater? Vater. Ihr alle habt sie gesehen und bekommt sie alle Tage zu sehen. Auf meiner Wiese gehen Jahr aus, Jahr ein, einen Tag wie den andern, eine unzählbare Menge großer und kleiner Schafe auf die Weide, obwohl nichts da wächst. — Anton. Aber Vater, was machen sie denn dort, wenn sie nichts zu fressen finden? Die Schafe können doch nicht hungern? Vater. Meine Schafe und Lämmer fressen nicht und hungern auch nicht. Emil. Dahinter steckt etwas, das sind gewiß keine lebendigen Schafe, denn die müssen doch fressen, sonst verhungern sie. Vater. Lebendig sind meine Schafe; sie leben schon über tausend Jahr, und immer sind sie noch wie ehemals, ob sie gleich weder hungern noch dursten. Emil. Ueber tausend Jahre werden deine Schafe alt, Vater? Das kommt mir wunderbar vor. Die Schafe, hat unser Lehrer gesagt, werden höchstens nur vierzehn Jahre alt. Vater. Aber es ist doch so, wie ich gesagt habe, liebes Kind? Und schön sind meine Schafe, so schön und glänzend und golden, daß die Schafe in — in — wie heißt doch das Land, wo die besten Schafe sind? Emil. In Spanien! in Spanien! Sieh', Vater, ich hab's ge- merkt! Vater. Daß die Schafe in Spanien gar nicht mit ihnen können verglichen werden: denn die ganze Heerde hat goldene Pelze. D.ie Kinder sahen einander verwundert an, brachen aber plötzlich in ein lautes Gelächter aus und riefen: Nein, solche giebt es nicht, mit goldenen Fellen! wie könnten die schwachen Thiere eine solche Last ttagen? Vater, du willst nur sehen, ob wir es glauben. Vater. Es ist mein Ernst, Kinder! Die Felle schimmern wirklich wie Gold, so hell und leuchtend, und ihr habt euch schon oft darüber gcfreu't. Emil. Vater, sind sie den ganzen Tag auf der Weide? hört nian sie nicht schreien? Vater. Sie sind zwar den ganzen Tag darauf, aber man sieht sie nicht; auch hat sie nock niemand schreien hören. Li da. Wenn aber der böse Wolf kommt, dann schreien sie doch und laufen davon^

6. Hand-Fibel - S. 47

1868 - Berlin : Stubenrauch
47 Vater. Auf diese Weide'kann niemals ein Wölk kommen; und dann haben sie auch einen Hirten, der über sie wacht. Anton. Einen Hirten? kann denn der auf so viele Schafe Acht geben? Wie sieht er denn aus? Vater. Der trägt ein schönes, helles, weißes Kleid, das wie Silber glänzt und niemals schwarz wird. Denn ob er wohl weit länger, als taufend Jahr die Heerde bewacht hat, so ist er doch nie eingeschlafen und hat sein Kleid nie ausgezogen. Er bleibt stets hell und munter, und sein Kleid inimer rein. Emil. Nein, daraus kann ich nicht klug werden; das muß ein närrischer Mann sein. Lida. Der muß ja weder stehen noch gehen können, und blind sein, wie der alte Tobias da drüben, der doch erst achtzig Jahr alt ist. Vater. Er steht nie still, sondern geht immer unter seinen Schafen umher; auch ist er nicht blind, sondern sieht sehr hell. Laura. Vater, er schläft gewiß, und du sagst nur so, damit wir nicht so lange schlafen sollen. Er kann auch schlafen; denn seine Hunde werden schon die Heerde bewachen. Vater. Seine Hunde? Hunde hat er gar nicht und braucht auch keine. Laura. Aber eine Schalmei hat er doch und bläst darauf? Vater. Eine Schalmei zwar nicht, aber ein schönes, silbernes Horn; blasen kann er aber nicht, und das Horn giebt auch keinen Ton von sich. Anton. Nun, das kommt immer wunderlicher. Ein Hirt mit seinen Schafen, die über tausend Jahr alt sind, der ein Horn hat und nicht blasen kann, der nie schläft und immer munter ist — das begreif' ich nicht. Emil. Vater, in welchem Lande liegt denn die Wiese, wo die Wunderschafe gehen? Vater. Sie liegt in gar keinem Lande, sondern geht über alle Länder weg. Lida. In der Lust also, Vater, in der Lust? Vater. Ja, da liegt sie. Lida. Aber wie kommen denn die Schafe dahin? sie können doch nicht fliegen? Vater. O ja, meine Schafe können in der Luft umher spazieren und fliegen und fallen nicht herunter. Anton. Nun, die möcht' ich fliegen sehenl Vater. Du kannst sie alle Tage sehen. Wenn es Abend wird, kommen sie zum Vorschein und weiden die ganze Nacht. Emil. Ach! nun weiß ich, wer die goldenen Schafe sind, aber der Hirt — Vater. Der ist auch bei den Schafen, und wenn ihr ihn sehen wollt,- so seht einmal zum Fenster hinaus, denn dort kommt er heraus. Alle Kinder. Der Mond! der Mond! O, nun wissen wir's, und die Sterne sind die Schafe, und die blaue Wiese ist der Himmel! Du hast es uns aber zu schwer gemacht, Vater! Aber noch eins; es war so hübsch, noch eins! Vater. Morgen, Kinder!

7. Hand-Fibel - S. 85

1868 - Berlin : Stubenrauch
85 35. Die Schule. Bei uns zu Lande ist fast in jeden: Orte eine Schule, auch in den: kleinsten Dorfe. Die Schulkinder versammeln sich zum Unterricht in der Schulstube, die ein Theil des Schulhauses ist. Sie sitzen auf Banken, vor denen lange, schmale Tische oder Pulte stehen. Bei den: Schreiben müssen die Kinder gerade sitzen, der Lehrer will es haben, und er hat recht. Wer viel krumm sitzt, kann seine Brust und seine Augen verderben. — Vor den Schulbänken ist der Sitz für den Lehrer. Nicht weit davon ist die große, schwarze Schultafel. Neben derselben hängen an der Wand auch Lesetafeln und Karten. Andere Sachen sind in dem Schulschranke verwahrt. Es gefällt n:ir, wenn iu der Schule Alles neu angestrichen ist und reinlich aussieht. Aber es giebt Kinder, welche die Ge- räthe in der Schule immer wieder verunreinigen und verderben. Bald verschütten sie Tinte, bald kratzen sie mit den: Griffel in das Holz, bald schnitzeln sie sogar mit einen: Meffer daran. Solche Kinder verdwnen harte Strafe. Sie beschreiben und be- schmieren auch außerhalb der Sch,ne Wände und Zäune mit ihren unnützen Händen, und das ist eben so häßlich von ihnen. In der Schule soll gelernt werden; deshalb darf Niemand das Lernen stören. Wer zu spät konnnt, stört den Unterricht; wer plaudert, noch mehr. Was verdienen solche Kinder, die dem Lehrer beständig Verdruß machen und d:e andern Schiller am Lernen hindern? Der Lehrer freut sich, wenn alle Kinder rein gewaschen und ordentlich gekleidet in die Schule konnnen. Es gefällt ihn:, wenn alle Kinder ihr Haar gut ausgekämmt und ihre Kleider ausge- bürstet haben. Fettstecke oder Tintenkleckse in den Büchern ge- reichen weder den Knaben, noch den Mädchen zur Ehre. Wer seine Bücher, sein Schreibzeug, oder was er sonst in der Schule braucht, verdirbt, verliert, oder zu Hause vergißt, ist unordentlich. Ein braver Schüler ist stets ordentlich und fleißig. Er ist gegen seine Mitschüler gefällig und freundlich, er zankt beim Spiel auf dem Hofe nicht mit ihnen und neckt und stößt sie nicht. Ein braver Schüler ist höflich; er grüßt ältere Leute auf der Straße und nimmt dabei seine Mütze ordentlich ab. Ich hoffe, ihr wer- det eurem Lehrer und euren Eltern Freude machen, auch wenn ihr der Schule entwachsen seid. Das Gesetz bestimmt, daß jedes Kind die Schule besuchen soll. Wer nichts gelernt hat, ist ja auch im Leben zu nichts zu brauchen. Kinder, welche die Schule versäumen, iverden aufge- schrieben. Nach den: Gesetz werden die Eltern wegen der Sch'ul- versäumnisse ihrer Kinder bestraft. Brave Kinder sorgen dafür,

8. Hand-Fibel - S. 91

1868 - Berlin : Stubenrauch
91 wenn der Vater gestorben ist. Oder ihr hättet wie andere Heiden- kinder eure alten Eltern in die Wüste geschleppt und sie dort verhungern oder von den Löwen fressen lassen. Damit nun den armen Heiden geholfen werde, gehen fromme Männer hinaus in die fremde Welt und predigen den blinden Heideir das Wort Gottes. Sie heißeil Missionare und erleiden aus Liebe zu den Heiden gern Hunger, Krankheit und den Tod. 46. Was einmal Kinder für die Mission gethan haben. Die Kinder einer großeil Schäferei in Eiigland gehen alle Tage aus und lesen die Wolle zusammen, welche die vielen Schafe an dem Gesträuch hängen taffen. Sorgfältig fanuileln sie die gefundene Wolle und verkauferl sie dann. Das Geld bringeil sie für die arineil Heiderl dar. Diese Geschichte erzählte ein Geistlicher bei einem Missions- seste ail einem andern Orte jener Gegend. Was thaten die Kinder, die das hörten? Sie sagten: „Wir haben keine Schafe in unserer Gemeinde und sönnen keine Wolle sammeln; aber eine Menge Gänse jtnb da. Wir wollen die Federn zusammen- suchen, welche sie verlieren." — So thaten sie denn täglich, und als wieder Missionsversammlung gehalten wurde, verkauften sie die Federn und brachten der Missionskasse beinahe 5 Thaler. Dritter Abschnitt. 1. Unser Vaterland. Der Ort, wo unsere Eltern leben und wo wir unsere erste Erziehung genossen haben, ist wlsere Heimath. Das Land, in denl unsere Heimath liegt, nennen wir imser Vaterland. Diesem Lande haben schon unsere Väter angehört. — Jeder Mensch hat sein Vaterland und seine Heimath lieb. Diese Liebe hat Gott gleich der Liebe zu Vater nnb Mutter in unser Herz gelegt. Wer nach langer Abwesenheit in der Fremde die Grenzen seines Vaterlandes wieder betritt und endlich die Flirren seiner Heunath wieder sieht, dem ist es zu Muthe, als spräche Gottes Stimme zu ihul: Der Ort, da deine Füße stehen, ist ein heiliges Land. Unser Vaterland ist das Königreich Preußen. Es ist ein großes Land, und es gehören viele Gemeindeil — Städte lind Dörfer — zu diesem Staate. Das Oberhaupt über alle Ein- wohner ist der König. Er ist der Erste in denl Staate, in welchenl wir wohnen. Damit das gemeinsame Leben im Lande und der Verkehr der Menschen unter einander geschützt und ge- sichert ist, jinb Gesetze nöthig. Sie werden vonl Könige erlassen.

9. Hand-Fibel - S. 93

1868 - Berlin : Stubenrauch
93 macht. Er hieß Friedrich Wilhelm. Wir aber nennen ihn wegen seiner großen Thaten, die er in Krieg und Frieden voll- brachte, den großen Kurfürsten. Er war ein weiser, from- mer, tapferer Herrscher, und er gab dem Lande die Große und das Ansehen eines Königreiches, daß sein Sohn sich die Königs- krone aufs Haupt setzen konnte. Darum nennen wir ihr: den Gründer des preußischen Staates. Ii. Als der Kurfürst Friedrich Wilhelm 1640 zur Regie- rung kam, waren die Zeiten sehr böse. Seit 20 Jahren wüthete der Krieg im Lande, den man den dreißigjährigen Krieg nennt. Feindliche Schaaren zogen sengend und brennend von einem Ende Deutschlands bis zum andern. Viele Dörfer waren schon ein Raub der Flammen geworden. Ueber die Saaten ritten die Kriegsleute und stampften sie zu Boden. Die Städte mußten schwere Geldsummen bezahlen, damit man sie nicht an allen vier Ecken in Brand steckte. — Der junge Kurfürst übernahm das Regiment mit dem Entschlüsse, in seinem Lande dein Uebel mit allen seinen Kräften abzuhelfen. Daß er vollbrachte, was er sich vorgenommen, davor: hatte er schor: eir: Exempel gegeben. Als Jür:gling vor: 20 Jahrei: lebte er ir: der Stadt Haag in'holland. Dort sollte er etwas Tüchtiges lernen, namentlich auch die Kriegskunst. Er wurde rnit vornehmen jungen Leuter: bekannt, die wollter: ihn zurr: Böser: Verführer:. Aber er riß sich von ihnen los und blieb keine Stunde mehr in der Stadt Haag. Er floh in das Kriegslager seines Vetters, des Prinzen von Oranien. Dieser freute sich sehr über die heldenmüthige Flucht. Er klopfte dem jungen Prinzen auf die Schulter ur:d sagte: „Vetter, eure Flucht beweist n:ehr Muth, als wenn ich die Stadt eroberte, vor der mein Heer liegt. Wer sich selbst bezwir:ger: karm, ist fähig z:: großer: Dinger:." Das kam aber daher, daß er Gott vor Augen und im Herzen hatte. Schon als Knabe lernte er fleißig Gottes Wort, und es ward ihm die Leuchte seiner Füße und ein Licht auf seinen Wegen. Iii. Als er nun Kurfürst wurde, griff er das Werk in Gottes Namen an. Die Noth des Landes tvar groß. Es galt Beten und Arbeiter:. — Einmal war er recht betrübt in seinem Herzen. Er wußte gar keinen Weg zu sinder:, wie er helfen sollte. Da betete er in seiner Kammer brünstig zu Gott, wie Körüg David in seinen Nöthen. Kaum war er wieder in Jein Zimmer getreten, so begehrten Männer vorn Adel aus Preußen, ihr: zu sprechen. Der Kurfürst dachte: „Die werden auch wieder Klagen haben, und die Noth ist so schon groß genug." Aber die Männer sprachen: „Die Noth unseres Landes ist groß, und des Eler:des und Jamrners ist viel. Unser Kurfürst kann nicht Alles allein schaffen; wir müffen helfen, wenn es bester werden

10. Hand-Fibel - S. 97

1868 - Berlin : Stubenrauch
97 krank gewesen. Er sei ganz zurückgekommen und brauche 20 Thaler, damit er Leder einkaufen und sein Handwerk wieder beginnen könne. Er bäte den Prinzen um ein Geschenk. „Wie viel habe ich in der Kasse?" fragte der Prinz. Man antwortete ihm: „50 Thaler." — „So gebe man sie dem armen Manne." — Den Handwerker, der ihm danken wollte, ließ er nicht vor. „Ist gar nicht nöthig," sprach er; „ich würde den armen Mann nur beschämen." 8. Ein preußischer Bauer. Nach dem unglücklichen Frieder: zu Tilsit lebte die Königs- familie in großer Bedrängniß irr der Stadt Merrrel. Das treue Volk nährn den innigsten Antheil an dem Schicksal seines guten Königs. Jeder bemühte sich, ihm Treue und Anhänglichkeit zu bewerfen. — Einst kam eirr Landrnann, Narnerrs Abraham Nickel, rnit seirrer Frau nach Merrrel. Er brachte ein Geschenk von drei- tausend Stück Friedrichsd'or; feine Frau trug einen Korb mit frischer Butter. Der ehrliche Landmann sprach zu dem Könige: „Gnädigster Herr! Deine getreuen Unterthanen haben mit Schmerz erfahrerr, wie groß die Noth ist, die Gott über dich veryängt hat. Das thut urrs leid. Darum ist unsere Gemeinde zusam- nrengetreten und hat gerrr und willig diese Kleinigkeit zusammen- gebracht. Ich birr von ihr abgeschickt und bitte dich, urrserrr lieben König und Herrn, diese Gabe wohlwollend anzunehmen. Wir werden rricht aushören, für dich zu beten." — Nun über- reichte die Bäuerin mit freundlichern Arrgesichte den Korb rnit Butter der Königin und sprach: „Man hat mir gesagt, daß unsere gute Frau Königin gute, frische Butter sehr liebt, und auch die jungen Prinzen und Prinzeßchen gerrr ein gutes Butter- brot essen. Diese Butter hier ist rern und gut, aus meiner eigenen Wirthschaft. Da Brrtter jetzt selten ist, so habe ich ge- dacht, diese würde wohl angenehm sein. Die gnädige Königirr wird auch eine kleine Gabe nicht verachten. Du siehst ja so freundlich rurd grrt aus. Wie freue ich mich, dich einmal in der Nähe zu sehen." — Mit Thränen der Rührung drückte die Kö- nigrn der Bauersfrau die Harrd. Danrr nahm sie ihr Urn- schlagetuch ab urrd hing es der Geberirr um mit den Worten: „Zürn Andenken arr diesen Augerrblick!" 9. Die Befreiungskriege. 1. In den meisten Kirchen des preußischen Landes hängt eine schwarze Tafel. Auf dieser ist oben ein schwarzes Kreuz gemalt, und unter dernselben liesest du die Worte: „In diesem Kirchspiel starben für König und Vaterland 1813, 14 und 15." Dann folgen die Nanren der Männer, die einst freudig aus ihrern Dörflein oder aus ihrer Stadt zu den Fahnen des Kö- Büttner, Handfibel 1!. 7
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