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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 24

1886 - Berlin : Hofmann
24 Zweiter Teil. Das Mittelalter. Gramme^ °erf^te W eine Darstellung der deutschen @nrf ^ die wirtschaftliche Hebung seiner Länder ließ sich Karl angelegen sein. So baute er große Landstraßen, ließ Kanäle As** -1 Mam-Donan-Kanals), errichtete landwichchast-llche Icujterwirtschasten, führte neue Methoden des Landbaues in den Obst -''undti he6le/m dn (Dreifelderwirtschaft), ließ einträgliche Obst- und Getreidearten aus anderen Ländern überpflanzen und hob den Gewerbfleiß (Wollenweberei re.). Zu diesen Zwecken nnpfte er gern Beziehungen mit fremden Ländern und Herrschern »..Ä,:»,“-''«*111’- - - - ä f., ^0 giebt Karl das Muster ab einer allseitigen und vortrefflichen Staatsverwaltung, und indem er seine ganze Zeit und Kraft m den Dienst der Herrscheraufgaben stellte, selbst alles überwachte erinnert seme Wirksamkeit vielfach an diejenige Friedrichs des Großen,' wie auch nur diesen beiden Männern aus unserer Geschichte übereinstimmend von allen Völkern der Beiname des Großen bei- ycvcyi lullu. .... Aber durch die vielen und beständigen Kriege, welche Karl zu fuhren hatte, entstand ein Ubelstand, der für unsere Geschichte sehr 2at^“ri)C: cbie ^rmacht der Großgrundbesitzer und N^ks ^bhenstrager auf Kosten des freien Mannes, der durch die Verpflichtung zum Kriegsdienste und zu eigener Ausrüstung verarmte und m Abhängigkeit geriet. 8 12. Ludwig der Fromme und die Teilung zu Verdun. ,a f!ejc glänzende Schöpfung sollte indes bald dem Verfalle ausgesetzt werden. Karls Sohn und Nachfolger 8m Eudwv dem Frommen (814-840), fehlte es an Thatkraft und 840 rtß L r f' Uz Öuf der ^ines Vaters fortzuwandeln. Er üeß sich beherrschen von der Geistlichkeit und von seiner zweiten L7^'?°r Welfin Judith. Da er dem berfez" l: ou' kosten seiner anderen Söhne Vorteile zuwenden wollte geriet er mit den letzteren in Streit: eine Niederlage auf dem „Lngenfelde bei Kolmar und eine tiefe Demütigung des Kaisers war die Folge. Wieder in seine Würde eingesetzt, begann er von neuem dem Einflüsse Judiths sich hinzugeben und blieb infolgedessen

2. Das erste Geschichtsbuch - S. 53

1892 - Gera : Hofmann
— 53 — Felder und Wiesen in den Niederungen der Oder, Warthe und Netze sah. Jeder Bauernsohn mußte vor seiner Verheiratung eine Anzahl Obstbäume anpflanzen. Kahle Höhen ließ er mit Maulbeerbäumen bepflanzen, um beit Seidenbau einzuführen. Da oft Hirsche und wilde Schweine die Felder der Bauern verwüsteten, so erließ der König scharfe Bestimmungen gegen den Wildschaden. Zum Anbau der Kartoffeln mußte er die Bauern zwingen. Sie wußten mit den fremden Knollen nichts anzufangen. Nettelb eck, der brave Verteidiger Kolbergs, erzählt aus seinen jungen Jahren: „Der König schenkte meiner Vaterstadt einen ganzen Wagen voll Kartoffeln. Kopfschüttelnd bot sie ein Nachbar dem andern. Man brach sie von einander und warf sie, natürlich roh, den Hunden vor. Diese schnoberten daran herum und verschmähten sie gleichfalls. Nun war ihnen das Urteil gesprochen. Die Dinger, hieß es, riechen nicht und schmecken nicht, und nicht einmal die Hunde wollen sie fressen. Was wäre uns damit geholfen?" Der König aber ruhte nicht, bis er feine Unterthanen von dem Werte der Erdäpfel überzeugt hatte. Er sandte Leute im Lande umher und ließ die Bauern im Kartoffelbau unterweifen. Auch Gewerbe und Verkehr hob der König auf jede Weise. Er verband die Flüsse durch Kanäle, legte einen Hafen an, besserte die Wege und ließ in Fabriken Tuch, Leinwand, Porzellan n. a. Waren herstellen. Berlin verschönerte er durch schöne Bauten und die Bildsäulen seiner liebsten Generale. Um das Schulwesen stand es damals noch schlecht. Die meisten Schulhäuser waren elende Hütten, die meisten Lehrer unwissende Kammerdiener, Handwerker oder ausgediente Unteroffiziere. Tief in Dummheit und Aberglauben steckte das Landvolk. Durch eine Land schnlo rdnung ordnete der König an, daß Schulen gebaut, ordentliche Lehrer angestellt und die Jugend fromm und geschickt erzogen würde. Musterschulen richtete damals Eberhard von Rochow auf seinen Dörfern ein. In Berlin wurde die erste Realschule gegründet. Besondere Sorgfalt verwandte Friedrich auf die Rechtspflege. „Ungerechte Richter find gefährlicher als eine Diebesbande!" jagte er. Das Prozeßverfahren kürzte er ab, die unmenschlichen Strafen beseitigte er, und das „Allgemeine Landrecht" ließ er ausarbeiten. Überall war sein scharfes Auge, um Mißstände zu entdecken, und seine milde Hand, um zu helfen. Um feinen Unterthanen viel geben zu können, war er selbst sehr sparsam. „Preußen ist arm, darum muß sein König sparen!" sagte er. Im Mai unternahm er Reisen in das ganze Land. Dabei schenkte er auch dem Geringsten Gehör und untersuchte alle Beschwerden. „Die armen Leute wissen, daß ich Landesvater bin, darum muß ich sie hören!" sagte er. Als er einst die Pferde wechseln ließ, drängte sich ein altes Mütterchen dicht an feinen Wagen. „Was wollt ihr, Mütterchen?" fragte der König. „Sie sehen, weiter nichts!" war die Antwort. Der König reichte ihr einige Goldstücke und und sagte: „Auf diesen Dingern konnt ihr mich ansehen, so oft ihr

3. 1. Abth. - S. 270

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
270 Ab sch ii. X. Allst. gebauter, als sonst irgend eine Gegend der Erde. Hier findet stch kein wildes Thier, fast keine wilde Pflanze, überall sind die Felder mit Kulturgewächsen bedeckt, und die Wohnungen der Menschen schwimmen zum Theil, auf Flößen erbaut, auf den Gewässern, um den gesegneten Fruchtboden in allen sei- nen Theilen benutzen zu können. Die weiten, ebenen Acker- felder sind von unzähligen Flußarmen, künstlichen Gräben und Kanälen durchzogen, aber auch nicht selten, namentlich in der Ebene des Uan-tse-Kiang, von Sümpfen, Teichen And Seen unterbrochen. Die hydrographischen Verhältnisse des Hoang-Ho und Z)an-tse-Kiang sind noch sehr unbekannt. — Ma« weiß wenig mehr, als daß beide Ströme auf dem inneren Hoch- lande entspringen, daß sie das chinesische Alpenland, der er- stere im Norden, der andere im Süden des Uün-Ling, in zahlreichen und großartigen Wasserfällen durchbrechen, und darauf die Tiefebenen gewinnen, denen sie den Namen ge- den. In ihrem Deltalande sind sie durch den Kaiserkanal mit einander verbunden. §. 24. Hin du stau; — der Ganges und der Indus. Der Ganges und der Brahmaputra sind beide sehr wasserreiche Ströme; beide entspringen, einander benachbart, auf der Himalaya-Kette; jener an der Süd-, dieser an der Nordseite derselben; beide münden fast gemeinschaftlich. Der Brahmaputra, im oberen Laufe Dzangbo-tsiu genannt*), durchbricht in einem Querthale die ganze Breite der Hima- laya-Masse, der Ganges nur die nördlich vorliegenden Ket- ten. Der Ganges nimmt eilf Flüsse auf, welche aulängc des Laufes und Wasserreichthum mehreren selbstständigen Strömen, z. V. dem Magdalenenfiusse, fast gleich kommen; bei Hari-Dwara (d. i. Felsthor des Gottes) tritt der ") Klavroths Annahme, daß der Dzangbo-tsiu der obere Jrawaddy sey, fcsiesnt durch Vedfords, Wilkor imd Burltons Beobachtungen, wenn man sie nur den Angaben des Pater Hyacinth und Georgi's vergleicht, vollständig wi- derlegt zu seyn. Solches geht mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Ansicht der genannten Charte von Asten zu Ritters Werk hervor, deren Verfasser diese Angelegenheit mit kritischer Schärst: behandelt, und vollständig ins Klare' gebracht zu haben scheint.

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 66

1879 - Berlin : Mrose
— 66 — 888 v. Chr. Gründung Karthago's. Lothar erhielt außerdem noch einen Strich Landes zwischen Frankreich und Deutschland (Lotharingien) nebst dem Kaisertitel. Italien jedoch kam nach Lothars Tode an Frankreich; auch wählten 882 die Franzosen Karl den Dicken (Karl des Deutschen Sohn) zum König, und so wurde das fränkische Reich noch einmal vereinigt. Erst seit Karl des Dicken Absetzung 888 blieb die Trennung von Frankreich und Deutschland dauernd. Ii. Beschaffenheit (Kultur) der Germanen. In der Kindheits- oder Waldperiode der Germanen kann man die beiden zugleich geographischen Unterabtheilungen annehmen: die Zeit der Völkerwanderung: 400, und die Zeit Kar Fs d. Gr.: 800. a. Völkerwanderung d.h. einige Jahrhundert vor und nach ihr. Die Germanen dieser Zeit sind als Barbaren zu bezeichnen. Sie wohnten in künstlichen Höhlen, d. h. in Hütten, welche ans Lehm erbaut waren. Ihre Kleidung bestand aus Fellen, und ihre Nahrung beschränkte sich meist ans das Fleisch der erlegten Thiere. Angebaut wurde in einigen Gegenden Hafer, Gerste und Rüben. Pferde, Rind er, Schweine und Hunde waren die Hausthiere. Arbeitstheilung kannten sie noch nicht; jede Familie besorgte Alles, was sie nöthig hatte: der Mann kämpfte gegen Thiere und Menschen; die Frau that die Hausarbeit; und die Leibeignen alles Übrige. Die Freien waren gleich. Kriegsgefangene wurden leibeigen. Man kannte weder Rang noch Stand. Die Germanen bildeten also keinen Staat, auch nicht einmal ein Volk, sondern nur einzelne Stämme. Später traten je zehn Familien zu einer Zehnerschast zusammen, und 10 Zehnerschaften zu einer Hundertschaft. — Die Häupter dieser Familien versammelten sich gewöhnlich jeden Neu- oder Vollmond zu gemeinschaftlichen Berathungen.—

5. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 83

1910 - Berlin : Parey
Umgestaltung der landwirtschaftlichen Betriebsweise. 83 bereits 1809 160 Studierende. 1810 wurde Thaer gleichzeitig zum Professor an der Universität zu Berlin ernannt, und er hielt nun seine Vorlesungen im Winter in Berlin, im Sommer in Möglin. Während dieser Zeit war er auch Mitglied des Staatsrates und hat als solcher tätigen Anteil an der preußischen Agrargesetzgebung jener Jahre genommen. Im Jahre 1819 legte er seine Professur nieder, um sich ganz der Ausbildung praktischer Landwirte in seiner Anstalt widmen zu können. 1826 kaufte er zu seinem bisherigen Besitz noch die Rittergüter Lüdersdorf und Biesdorf. Er starb 1828. Thaer war nicht bloß praktischer Landwirt, Lehrer und Staatsbeamter, sondern auch unausgesetzt tätig als landwirtschaftlicher Schriftsteller. Sein Hauptwerk „Grundsätze der rationellen Landwirtschaft" veröffentlichte er in den Jahren 1809—1812, es bildet noch heute für den Fachmann eine unerschöpfliche Fundgrube landwirtschaftlichen Wissens. Seiner rastlosen Tätigkeit und der Wirksamkeit seiner Schüler und Freunde ist es zu danken, daß die landwirtschaftliche Lehre und Praxis eine durchgreifende Umgestaltung erfahren hat. b) Die Umgestaltung des landwirtschaftlichen Betriebes. 1. Fruchtwechselwirtschaft. Bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts herrschte in Deutschland immer noch die veraltete Dreifelderwirtschaft. Zwar hatten schon einzelne Männer des vorigen Jahrhunderts, wie Schubart, die Nachteile des einseitigen Körnerbaus erkannt und die Vorzüge eines Wechsels der verschobenen Felbfrüchte hervorgehoben; auch hatte man bereits hier und ba die Brache ganz ober teilweise mit ,,Brachfrüchten" (Rotklee, Kartoffeln, Rüben, auch wohl Hülsenfrüchten) bestellt und war so zu einer „verbesserten Dreifelb erwirtschaft" gekommen; aber Thaer war der erste, der eine ganz neue Wirtschaftsweise erprobte und zugleich wissenschaftlich begründete. Das war die Fruchtwechselwirtschaft, jene Betriebsweise, bei der ein regelmäßiger ober annähernb regelmäßiger Wechsel zwischen Halm- und Blattfrüchten auf dem Aceerlanbe stattfinbet, bei dem, außer etwa am Ende der Fruchtfolge, niemals zwei Ge-treibearten aufeinanber folgen und die Halmfrüchte höchstens die Hälfte aller Schläge in Anspruch nehmen. Mit Recht wirb Thaer daher der Vater der Fruchtwechselwirtschaft genannt, und seinem Einfluß ist es zuzuschreiben, daß nach und nach in Deutschland überall, wo es angängig war, biefe Art des Wirtschaftsbetriebes neben der verbesserten Dteifelberwirtschaft Eingang fanb.

6. Deutsche Prosa - S. 267

1900 - Gera : Hofmann
Botanische Probleme. 267 und strecken; bilden sich neue Organe, so vermehren sich die Zellen durch Teilung in einer gewissen Region; erkrankt die Pflanze, so sind es wieder die Zellen, in denen das Leben erlischt. Wenn in den letzten Jahrzehnten die Experimentalphysiologie der Pflanzen ihre Methoden vervollkommnet und die Beziehungen des Pflanzenlebens zum Licht, zur Wärme, zur Schwerkraft, zur Elektrizität und zu den chemischen Anziehungskräften weit klarer entwickelt hat, als das vor hundert Jahren möglich war, so hat sie doch nie die Aufgabe aus dem Gesicht verloren, die Erscheinungen des Pflanzenlebens aus dem Leben der Zellen ab- zuleiten. Nun hat uns aber im Jahre 1838 Theodor Schwann gelehrt, daß auch der Entwickelungskreis jeglichen Tieres und sogar des Menschen mit einer einfachen Zelle beginnt, daß alle Organe des Tieres aus Zellen zusammengesetzt und aus der Teilung jener ersten Zelle hervor- gegangen sind. Aber die Tierzelle ist das nämliche Gebilde wie die Pflanzenzelle; es giebt nur Eine Zelle und Ein Leben. Wie aber der Mathematiker den Wert einer unbekannten Größe nur in einer ein- fachen Gleichung bestimmen kann, so erkennt auch der Naturforscher die unbekannten Gesetze des Lebens am leichtesten in ihrer einfachsten Er- scheinung, in der Pflanzenzelle. Und wenn unter Virchows genialem Vorgang die Lehre vom kranken Menschen, die Pathologie, auf die Lehre von der kranken Zelle gebaut worden ist, so hat die Erforschung der Pflanzenzelle das wissenschaftliche Fundament dazu gegeben. Eine ganz besondere Bedeutung hat in neuester Zeit die Lebens- geschichte der Pilze gewonnen, indem sie in Beziehung tritt zu einer Reihe hochwichtiger Probleme, deren endgültiger Lösung die Menschheit mit Spannung entgegensieht, da sie an ihnen mit ihrer ganzen Existenz beteiligt ist. Seit undenklichen Zeiten decimieren Brand und Meltau die Ernten; in den letzten fünfzig Jahren sind in rascher Aufeinander- folge fast alle angebauten Gewächse von Krankheiten heimgesucht worden, welche erst unbeachtet im Verborgenen umherschlichen, dann wie mit einem Male über weite Landstriche sich ausbreiteten und Mißwachs, Teuerung, Hungersnot über die Völker brachten. Ganz besonders hatte sich seit 1845 die Krankheit der Kartoffeln, seit 1848 der echte, seit 1878 der falsche Meltau den Rebenpflanzungen des Südens furchtbar gemacht; auch die Zuckerpflanzungen und Kaffeeplantagen der Tropen sind durch Krankheiten verwüstet worden; ja sogar die Insekten, von den Stubenfliegen bis zu den Seidenwürmern, den Bienen und den wälderverheerenden Nonnenranpen, werden von Seuchen befallen. Alle diese Epidemien werden, wie wir jetzt wissen, von mikroskopischen Pilzen verursacht, deren Keime von Pflanze zu Pflanze, von Insekt zu Insekt verbreitet, zugleich den Keim tödlicher Erkrankung übertragen.

7. Hand-Fibel - S. 46

1868 - Berlin : Stubenrauch
46 21. December ist der kürzeste Tag, die längste Nacht. Die Sonne be- schreibt nur einen sehr kleinen Bogen am Himmel und steht am Mittag sehr niedrig am Himmel. Von da ab nehmen die Tage wieder zu, bis am 21. März wieder Tag und Nacht gleich sind. Ein Jahr ist herum, und Alles kehrt in derselben Ordnung wieder. 98. Die dunkelblaue Wiese. Vater. Ich kenne eine große, dunkelblaue Wiese. — Emil. Vater, das ist dein Spaß; solche giebt's ja nicht; die Wiesen sehen grün aus, aber nicht blau. Vater. Meine Wiese sieht aber doch blau aus und ist größer, als alle Wiesen auf der Welt. Laura. Hab' ich sie gesehen, Vater? Vater. Ihr alle habt sie gesehen und bekommt sie alle Tage zu sehen. Auf meiner Wiese gehen Jahr aus, Jahr ein, einen Tag wie den andern, eine unzählbare Menge großer und kleiner Schafe auf die Weide, obwohl nichts da wächst. — Anton. Aber Vater, was machen sie denn dort, wenn sie nichts zu fressen finden? Die Schafe können doch nicht hungern? Vater. Meine Schafe und Lämmer fressen nicht und hungern auch nicht. Emil. Dahinter steckt etwas, das sind gewiß keine lebendigen Schafe, denn die müssen doch fressen, sonst verhungern sie. Vater. Lebendig sind meine Schafe; sie leben schon über tausend Jahr, und immer sind sie noch wie ehemals, ob sie gleich weder hungern noch dursten. Emil. Ueber tausend Jahre werden deine Schafe alt, Vater? Das kommt mir wunderbar vor. Die Schafe, hat unser Lehrer gesagt, werden höchstens nur vierzehn Jahre alt. Vater. Aber es ist doch so, wie ich gesagt habe, liebes Kind? Und schön sind meine Schafe, so schön und glänzend und golden, daß die Schafe in — in — wie heißt doch das Land, wo die besten Schafe sind? Emil. In Spanien! in Spanien! Sieh', Vater, ich hab's ge- merkt! Vater. Daß die Schafe in Spanien gar nicht mit ihnen können verglichen werden: denn die ganze Heerde hat goldene Pelze. D.ie Kinder sahen einander verwundert an, brachen aber plötzlich in ein lautes Gelächter aus und riefen: Nein, solche giebt es nicht, mit goldenen Fellen! wie könnten die schwachen Thiere eine solche Last ttagen? Vater, du willst nur sehen, ob wir es glauben. Vater. Es ist mein Ernst, Kinder! Die Felle schimmern wirklich wie Gold, so hell und leuchtend, und ihr habt euch schon oft darüber gcfreu't. Emil. Vater, sind sie den ganzen Tag auf der Weide? hört nian sie nicht schreien? Vater. Sie sind zwar den ganzen Tag darauf, aber man sieht sie nicht; auch hat sie nock niemand schreien hören. Li da. Wenn aber der böse Wolf kommt, dann schreien sie doch und laufen davon^

8. Deutsches Lesebuch für einfache Schulverhältnisse - S. 285

1876 - Berlin : Wohlgemuth
285 Ansammlung und Verwerthung dieser nichts weniger als ¡^nächtlichen Gaben zum Ersatz an die Stelle der Wein-, Einsehen- und Aepfelernte der Ebene getreten und ein nicht ¡^Wichtiger Nahrungszweig und eine jährlich wiederkehrende f?eschäftigung eines großen Theiles der Bevölkerung, nament- ncli der Frauen und der Jugend, geworden sei. , Sie ziehen im Sommer truppweise, Weiber und Kinder, Mtter und Großmutter, ganze Familien, in die ihnen be- kannten Thäler und sammeln eifrig die genannten Beeren, Namentlich die Heidelbeeren, welche als die häufigsten und die zu den vielfachsten Zwecken (auch als Färbmittel Branntweinbrennen und ebenfalls in der Apotheke) ¡^nutzten die Hauptrolle unter den wilden Früchten spielen. Oie Heidelbeeren gehen bis zur Schneegrenze hinauf. Mit jai'en dort sehr dichten Büschen ist sogar noch überall die j°he Brockenkuppe ausgepolstert. Im Oberharze, am Fuße Brocken, findet man sie oft auf weit ausgedehnten Reifen Busch an Busch, zuweilen mit den eben so hoch ^aufsteigenden Preißelbeeren vermischt. Doch giebt es hellen, auf denen sie sich gesellig und fast ausschließlich ^Nsammenhalten und die sie dann nicht oder doch für eine ^Gtlang nicht überschreiten. Einen Beerenkamp dieser Art erblickte ich unter Rüderen an den weitgestreckten Abhängen oder schiefen Ebenen, die sich am Fuße des Brockenfeldes zu den Klippen Ja’.sogenannten „steilen Wand“ aufbäumen. Da waren die Leiber und Mädchen aus nah und fern herbeigekommen, Nfti ihre Lese zu halten, und das Bild, das sie darboten, ^ar in der That belebt genug. Wie eine Schafherde waren §6 über das Plateau verstreut, Selbst aus den entfernten Jartien des hochgelegenen Erntefeldes guckten und flatter- en noch die bunten Hüte und Bänder, als schwämmen sie jn einem grünen Meere, aus dem Gestrüpp hervor. Manche lochen emsig suchend zwischen den Felsen am Rande der steilen Wand“ umher. Weite, schöne Aussichten boten *lch über die benachbarten Thäler und Gipfel hin dar, und jior dunkle, stille, unbewohnte Wald rahmte die ganze leb- hafte Scene in weitem Umkreise ein. v, An den kleinen, tief in die Heide eingeschnittenen Fußsteigen hatten sie ihre Depots, wo sie ihre Ernte in die juagkörbe ausschütteten, und da waren auch ihre Kinder, (üe sie nicht allein zu Hause lassen wollten. Diese — dicke Nhd bausbackige Burschen und Mädchen — saßen in Gruppen fortheilt zwischen dem Gestrüpp und Kraut und sahen wie (llo kleinen Schornsteinfeger aus; denn sie hatten bereits

9. Fremde Länder und Völker - S. 29

1815 - Berlin : Achenwall
geführt; / die Wände bestehen aus einem Geflecht von Kokosblattern und Farrenkraut. Die Brolfrucht/Schwei- nefleisch, Bananen, Zuckerrohr und Fische sind ihre Nah- rungsmittel. Ihre Gerichte braten sie auf Bananen- blättern, die ihnen auch zu Schüsseln dienen. Fische essen sie ganz roh, in Salzwasser getunkt. Zu ihrem Hausrath gehören Kokosschalen, ansgehöhlte Kürbisse oder Kalebassen, Angeln und Angelschnüre, und Hay- fisch-Zähne, die sie als Rasiermesser gebrauchen. Die Kalebassen und Kokosschaalen haben eine Verzierung, welche die Rohheit dieser Menschen bezeichnet; es sind Knochen von Armen und Fingern ihrer Feinde, die sie verzehrt haben. Ihre Waffen sind Streitkolben, Spieße und Schleudern. Eine Art von Ackerbau treiben sie zwar, doch bei weitem nicht in dem Umfange, wie es das Bedürfniß erfordert, daher oft Hungersuoth ent- steht. Sie haben Pflanzungen von Papiermaulbeer, Tarowurzeln und Pftfferpflanzen. Der Brotbaum, die Kokospalme und die Bananenpflanze wachsen ohne Pfle- ge. — Stehlen halten sie für eine Geschicklichkeit. Mord ist das einzige, was gestraft wird, doch nur von den Verwandten des Erschlagenen. Aber bei einer Hungers- noch schlachtet der Mann Weib und Kind, um seinen Hunger mit ihrem Fleische zu stillen- eine Barbarei, die allen Glauben übersteigt.

10. Bd. 2 - S. 161

1837 - Eisleben : Reichardt
Osmanisches Reich» 161 wird weniger angebaut, als die Insel braucht. Dagegen giebt es vielen und vortrefflichen Wein, Baumwolle, die mit einem besondern Fleiße kultivirt wird, sehr schönen aber wenigen Flachs, Süßholz, das wie Unkraut sich verbreitet und alles erstickt, Tabak, doch für die starke Konsumtion nicht hinreichend, Orangen, Citronen und Simonien in großer Menge, Johannisbrodbaume, deren Fruchtbarkeit sehr groß ist, und deren Frucht die einzige Zuflucht des armen Volks ist, welches sie meistens roh genießt, und die außerdem zur Fütterung des Viehes und zur Mästung der Schweine verwendet wird, Kastanien bloß im west- lichen Theile, Mandelbäume, Granaten, Indianische Feigen, die eins vortreffliche, wie Pifang schmeckende Frucht darbieten, Erdbeerbaume rc. Die Zahl der Einwohner dieser Insel ist gering. Sieber schlägt sie auf 200,000 an, wovon die meisten Griechen sind. Jetzt soll ihre Zahl kaum noch 90,000 betragen. Die Ursache dieser großen Abnahme der Bevölkerung liegt in den mörderischen Kämpfen der Griechen und Türken, indem die erstem sich gewaltsam von dem Joche der letztern zu befreien suchten. Beide Partheien verübten Mord, Raub und Plünderung ohne alle Scheu. Weiber und Kinder wurden getödtet und Hunderte von Griechischen Kindern fortgeschleppt und als Scla- ven verkauft. Den Griechen stand kein Markt offen, nach welchem sie ihre Gefangenen hatten bringen können, und zur Wiedervergeltung mor- deten sie deshalb alles, was ihnen in den Weg kam. Wo Griechen und Türken sich zufälliger Weise trafen, erfolgte ein blutiger Kampf. Beson- ders wüthete der Kampf in den Dörfern, Mann gegen Mann von einem Hause zum andern fort; hier stellte sich der Grieche mit allem Muthe und aller Tapferkeit seiner Vorfahren hartnäckig seinem Unterdrücker entgegen, und vertheidigte seine Familie, so lange er lebte. Da die Türken nicht im Stande waren, die Griechen gänzlich zu unterwerfen: so übergaben sie dem Pascha von Ägypten Mehemed-Ali diese Insel und vereinigten sie mit seinem Paschalik. Dieser ließ eine beträchtliche Zahl seiner Truppen landen und ohne Umstände alle Griechen aufhängen, die er mit den Waffen in der Hand gefangen nahm, und führte das Werk der Rache gegen sie mit der größten Wuth. Ein großer Theil der Eandioten wanderte aus, und so ist die Insel sehr verödet. In den 3 einzigen Orten Eandia, Canea und Rettimo, welche den Ramm von Städten führen, liegt ein Theil der Gebäude in Trüm- mern. Der Anblick des Innern bietet ein eben so niederschlagendes Bild dar. Die Dörfer zerfallen und das Land bleibt unbebaut. Seit einigen Jahren hat jedoch Mehemed Ali alle sich einander bekämpfen- den Partheien vernichtet, und Ordnung und Sicherheit wieder herge- stellt; und es sind mehrere Tausende der alten Einwohner zurückgekehrt, und nicht nur unbelästigt geblieben, sondern auch beschützt und aufge- muntert worden. Wahrscheinlich wird sich jetzt die Bevölkerung wieder heben. Serbien, das zur Zeit der Römer Mösia hieß, und zu Jlly- Cannabich''s Hülfsbuch. Ii. Band. 11
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