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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 522

1888 - Berlin : Hertz
522 Eroberung von Alsen. näherten sich dem jenseitigen Ufer: ans den Booten springend und am seichten Strande durch das Wasser watend, gewannen sie den feindlichen Boden, erstürmten die Batterien und warfen den Feind, der seine Gräben hartnäckig zu vertheidigen suchte, in das nahe Gehölz Fohlenkoppel zurück. Inzwischen hatten die Dänen auf der ganzen Insel Feuerzeichen ansgesteckt, welche den preußischen Angriff, weithin leuchtend, anzeigten. Die Boote eilten indessen, von den rastlos rudernden Pionieren geführt, nach dem anderen Ufer zurück. Begünstigt von stiller See ging das Uebersetzen in verhältnismäßig kurzer Zeit glücklich vou Statten. Auch die Artillerie, die Kavallerie, die Aerzte mit den Ambulancen wurden auf zwei aneinander befestigten Pontons übergesetzt. Der Feind suchte die Ueberfahrt durch ein heftiges Artilleriefeuer von einer seitwärts liegenden Schanze zu stören. Auch der „Rolf Krake" kam aus einer Bucht herbei und bestrich den Sund der ganzen Länge nach mit seinem Bombenfeuer. Die trefflich gezielten Schüsse der preußischen Ufer-Batterien nöthigten ihn aber nach kurzer Zeit, das Weite zu suchen. Um £4 Uhr Morgens waren die 11 Bataillone der Division Manstein ant Ufer von Alfen und rückten nach Süden vor. Die Fohlenkoppel wurde alsbald genommen. Beim Dorfe Kjär hatten sich die Dänen gesammelt und Verstärkung herangezogen, und leisteten den zuerst vorgerückten Brandenburgern heftigen Widerstand. Bald aber eilten die inzwischen übergesetzten Abtheilungen der Brigade Göben nach, auch Feldartillerie rückte herbei, und um 6 Uhr war der Kampf bei Kjär zu Gunsten der Preußen entschieden. Um 8 Uhr war die Stadt Sonderburg genommen. Die Dänen steckten sie beim Abziehen in Brand; den preußischen Truppen gelang es, den Brand zu dämpfen, Der Rückzug der Dänen wurde immer eiliger. Noch zweimal kam es zu ernstem Gefechte, aber die Widerstandskraft der Dänen war gebrochen, und mit großem Verluste eilten sie durch die Halbinsel Kekenis nach ihren Schiffen. Prinz Friedrich Karl hatte sich inzwischen auch nach Sonderburg übersetzen lassen und war von dort den verfolgenden Truppen nachgeeilt, überall mit lebhaftem Jubel begrüßt. Die Verluste der Dänen waren sehr bedeutend; sie ließen weit über 2000 Gefangene in den Händen der Preußen, nahezu 1000 Mann mochten todt oder verwundet sein. Den Preußen kostete der glorreiche Tag nur 373 Mann an Todten und Verwundeten. Prinz Friedrich Karl konnte von demselben in einem Armeebefehle an die verbündete Armee sagen: „Es war ein in der Kriegsgeschichte einzig dastehender Uebergang über einen Meeresarm, ein Sturm zu Wasser gegen gut vertheidigte Schanzen." In allen Ländern wurde der klug ersonnenen, rasch und kräftig ausgeführten Eroberung der stark befestigten Insel laute Bewunderung gezollt. Der Tag von Alsen hatte alsbald auch die wichtigsten Folgen für die Stimmung in Dänemark Durch den betäubenden Schlag, den die Preußen unerwartet geführt, sank der zum Kriege drängenden Partei in Kopenhagen der Muth. Man traute den Preußen nunmehr Alles zu, man sah sie int Geiste bereits auch nach der Insel Führten übersetzen und von da nach Seeland und Kopenhagen ziehen. So wurde denn der prahlerische Ton dort mit einem Male sehr kleinlaut, und der König von Dänemark selbst machte sich von dem Rathe der Kriegspartei los und berief neue Minister, welche die

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 666

1888 - Berlin : Hertz
666 Beschießung von Paris. ungeduldig erwarteten artilleristischen Angriff (das Bombardement) gefaßt wurden. Von vorne herein war zu einem solchen Angriff vorzugsweise die Südfrout von Paris in Aussicht genommen worden, weil auf dieser Seite, auf der man unter minder außerordentlichen Kriegsverhältnissen einen Angriff kaum erwarten konnte, am wenigsten geschehen war, um, abgesehen von den Forts, den Angriff auch noch durch weit vorgeschobene Befestigungen zu erschweren. Erst unmittelbar vor der Einschließung hatte die Vertheidigung von Paris dies durch Aufwerfung neuer Schanzen nachzuholen versucht, war aber durch das rasche Vorrücken der deutschen Armeen darin gestört worden. Eine große Schwierigkeit des Angriffs gegen die Südfront von Paris lag aber für die deutsche Armee in der beträchtlichen Entfernung der nächsten Eisenbahnstation, Nanteuil, von der Angrissssront. Der Landweg von Nauteuil bis Villacoublay, woselbst der Belageruugspark etablirt werden mußte, hatte eine Länge von 11 Meilen mit zum Theil ziemlich schwierigen Passagen. Wagen gebrauchten zu einer Tour auf dieser Strecke (beladen hin und leer zurück) acht Tage. Schnee und Glatteis, so wie das durch Treibeis auf der Seine zeitweise bedingte Ausfahren der Schiffbrücke bei Villenenve, verlängerten diese Zeitdauer im späteren Verlaufe der Transporte noch mehrfach. Der Angriff gegen die Südfront konnte nach den angestellten Ermittelungen und dem hiernach entworfenen Plane nicht früher begonnen werden, als bis mindestens 250 Belagerungsgeschütze mit 500 Schuß für das Geschütz zur Stelle waren. Zur Ueberführung der Munition nebst Zubehör waren im Ganzen gegen 5000 Fuhren erforderlich. Es war bis dahin unmöglich gewesen, dieselben im Lande selbst zu beschaffen, und es erging daher der Befehl nach der Heimath, dort besondere Munitionscolonnen für die Belagerungsartillerie zu bilden und mit der Eisenbahn vor Paris zu schaffen. Im December wurden in der That gegen 1000 vierspännige Wagen aus Deutschland nach Nauteuil befördert, und so gelang es endlich bis zum Jahresschluß, den ganzen Belagerungspark und die erforderliche Munition vor Paris zu bringen und hiermit die Vorbereitungen zum entscheidenden Angriff gegen die Stadt zu vollenden. Die obere Leitung war in Betreff der artilleristischen Aufgabe dem General-Major Prinz zu Hohenlohe, in Betreff der Ingenieur-Angelegenheiten dem General-Lieutenant von Kamecke übertragen. Der erste Schritt und die Einleitung des artilleristischen Angriffs war die Beschießung und Wegnahme des Mont Avron auf der Ostfront von Paris, welchen die Pariser Armee nach dem Scheitern des Ausfalls bei Villiers am 2. December festgehalten und mit großen Anstrengungen neu befestigt hatte, um von da die Stellungen der Deutschen an der Marne zu beherrschen. Gleich nach der Schlacht bei Villiers war voni deutschen Hauptquartier der Befehl an die Maas-Armee ergangen, alle Vorbereitungen zum Angriffe gegen diese wichtige Position zu treffen. Am 27. December wurde nach sorglicher Vorbereitung das Feuer gegen den Mont Avron eröffnet und zwar mit so glücklicher Wirkung, daß schon am 2 9. December der Feind dort völlig vertrieben war und

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 27

1886 - Berlin : Hofmann
§ 14. Die letzten Karolinger in Deutschland. § 15. Konrad I. u. Heinrich I. 27 fälle in das Frankenreich. Sie fuhren mit ihren schnellen, leichten, fogar über Land transportierbaren Schiffen weit in die Flüsse hinauf und plünderten die Städte. Wie der Magyar von seinem Pferde, so war der Normanne von seinem Schiffe, dem „Wogenroß", unzertrennlich. Seine Krieg- und Raubfahrten erschienen ihm als erlaubte, ja rühmliche Unternehmungen (die Wikingerzüge und ihre Rolle in der normannischen Sagenwelt). — Allmählich aber wurden den Normannen an verschiedenen Punkten Europas feste Wohnsitze angewiesen, z. B. in der Normandie (Herzog Rollo, sein Standbild in Rouen) und in Italien. (Anmerkung. Diesen Magyaren- und Normanneneinfällen entsprachen im Süden diejenigen der Sarazenen.) § 14. Die letzten Karolinger in Deutschland. Von den Nachkommen Karls des Großen haben folgende das 843 deutsche Reich regiert: a) Ludwig der Deutsche (843—876). b) Karl der Dicke (876—887); der letztere wurde wegen seiner 876 Nachgiebigkeit gegen die Normannen abgesetzt, und die Deutschen _ms erwählten den mit dem karolingischen Hause verwandten c) Arnulf ^7 von Kärnthen (887—899) zum König. Derselbe wußte nicht 887 nur die Normannen durch einen großen Sieg bei Löwen a/Dyle bis von den deutschen Grenzen fernzuhalten, sondern auch das im " Osten entstandene und bedrohliche Mährenreich des Königs Swa-topluk zu zerstören. Ebenso brachte er die Kaiserkrone auf sein Haupt, wenn auch nur durch Zugeständnisse an das Papsttum, das kurz zuvor durch Papst Nikolaus I. (die sog. pseudo-isidorischeu Dekretale!)^ seine Macht ungemein erweitert hatte, sowohl gegenüber den Bischöfen als den Königen, d) Nach Arnulfs Tode wählte man dessen unmündigen Sohn Ludwig das Kind (900—911). 900 Schreckliche Bürgerkriege zwischen deutschen Adelsfamilien zerstörten bis im Verein mit Magyareneinfällen den Wohlstand des deutschen 011 Volkes („Wehe dem Lande, des König ein Kind ist!" — Sage von Hatto und dem Mänseturm.) Konrad I. (911 — 918) und die Könige aus dem sächsischen Kaufe (919 — 1024). § 15. Konrad I. und Heinrich I. Bei der Schwäche des Königtums und der beständigen Gefahr von außen halten sich im Reiche die einzelnen Stämme selbst helfen

4. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 9

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen« > A Hoch rollten die Wogen entlang ihr Gleis, Und rollten gewaltige Felsen Eis. Auf Pfeiler und auf Bogen schwer, Aus Quaderstein von unten auf, Lag eine Brücke drüber her, Und mitten stand ein Häuschen drauf. Hier wohnte der Zöllner mit Weib und Kind«, „O Zöllner, o Zöllner! entfleuch geschwind!" Es drölmt und dröhnte dumpf heran, Laut heulten Sturm und Wog' ums Haus« Der Zöllner sprang zum Dach hinan, Und blickt in den Tumult hinaus, „Barmherziger Himmel! erbarme dich! Wcrlehrcn! verlohrcn! Wer rettet mich?" Die Schollen rollten, Schuß auf Schuß; Bon beiden Ufern hier und dort, Won beiden Ufern riß der Fluß Die Pfeiler sammt den Bogen fort. Der bebende Zöllner mit Weib und Kind, Er heulte noch lauter, als Strom und Wind» Die Sckpllen rollten, Stoß auf Stoß; An beiden Enden hier und dort, Zerborsten und zertrümmert, schoß Ein Pfeiler nach dem andern ¡fort« Bald nahte cher Mitte, der Umsturz sich, „Barmherziger Himmel! erbarme dich!" Hoch an dem fernen Ufer stand Ein Schwarm vln Gaffern, groß und klein Und jeder schrie, und rang die Hand;- Doch mochte niemand Retter seyn. - - Der bebende Zöllner mit Weib und Kind, Durchheulte nach Rettung den Strom und Wind» Rasch gallopirt ein Graf hervor, Auf hohem Roß, ein edler Graf. Was hielt des Grafen Hand empor? Ein Beutel war cs, voll und straff. „Zweihundert Pistolen sind zugesagt Dem^ welcher hie Rettung der Armen wagt." Und J

5. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 117

1822 - Berlin : Reimer
Natur - Sch Üderuugeu. 11 Schon beginnt sein Herz zu wanken, ) Und der Keim wächst zum Gedanken, Und ergreift ihn fürchterlich. Doch es entwindet im Nebelgewande, _ Hohl die Augen, die Wangen bleich, An des Meeres laut brausendem Gtrande Jetzt der Sturm sich dem nächtlichen Reich. Grinsend blickt er vom Felftngestade Aus die Wellen hinab voll Wuth: Und es entflieht zum Grund die Najade, Und es erbebt die wogende Fluth. — Aber es schüttelt der Starke die Flügel; Dichte Tropfen verfinstern den Tag: Und er erhebt sich vom felsigen Hügel, Gräßlich donnert die Brandung nach. Siehe! Nun thürmen sich Wogen auf Wogens Berge von Waffer wälzen sich he^! Wolken entsinken dem Himmelsbogen, Stürzen herab in das schäumende Meer. Tobend bricht sich die wüthende Welle Dort am trotzenden Felsenriff: plötzlich naht mit Blitzes Schnelle, Und es zerspaltet das mächtige Schiff. , Grausend verschlingt in gierigem Schlunde , Jetzt das Meer den verlangten Sold; Köstliche Perlen versinken im Grunde, Stoffe des Hindus, und Pfunde von Gold» Aber die köstlichen Güter der Erde — — Menschen, — die das verführende Geld Schmeichelnd entlockte dem friedlichen Heerde, In die Gefahren der fernen Welt, Menschen, die sinkend die Trümmern umklammern, Kämpfen umsonst mit des Meeres Wuth, Und eö dringt ihr Klage, ihr Jammern Nicht durch den Donner der heulenden Fluth, So umstrickt mit seinem Netze, Hergelockt durch goldne Schatze -w Seinen Raub des Lasters Hand. Taumelnd

6. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 15

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
Natur- und Länderbeschreibung. ser Thiere wird von den Amerikanern zu Fußsohlen und Gürteln benutzt; die Tschuktschen spannen sie mit Stöcken aus und gebrauchen sie als Kähne. Das Fleisch der Seekühe hat zwar gröbere Faden als das Rindfleisch, aber gekocht ist es diesen inr Geschmack sehr ähnlich, und hat noch den Vorzug, daß es selbst in den heißesten Tagen nicht leicht in Fäulniß übergeht; das Fleisch der jungen Kälber ist jedoch bei weitem zarter. Das Fett unter der Haut, welches eine Hand breit den ganzen Leib uwgiebr, ist weiß und flüssig, riecht und schmeckt sehr ange- nehm, und giebt, wenn es gekocht wird, eine im Geschmack dem Mandelöl ähnliche Butter. Da die Menge dieser Thiere um Kamtschatka überaus groß ist, und ein einziges derselben ungefähr, zweihun- dert Pud oder achttausend Pfund wiegt, so könnte diese Nahrung allein hinreichen, alle Einwohner ar«f das ganze Jahr mit gesitndem und schmackhaften Fleisch zu versorgen. Die Seeotter, die mit Unrecht der kamtschat- kische Biber genannt wird, unterscheidet sich von der Flußotter bloß darin, daß sie sich im Meer auf- hält, fast um die Hälfte größer ist, und an Schön- heit der Haare dem Biber näher kommt. Sie ist unstreitig ein amerikanisches Seethier, und an der Küste von Asien nur ein Fremdling, wo sie sich im sogenannten Bibermeer aufhält. Ihre Länge be- trägt gewöhnlich fünf, und ihr Umfang an der dick- sten Stelle des Leibes drei Schuh; die größten die- ser Thiere wiegen etwa siebenzig bis achtzig Pfund. Ihr Fell übertrifft an Lange., Schönheit, Schwärze untr Glanz der Haare die Felle der Flußbiber bei weitem. Ein solches Fell wird auf Kamtschatka mit zwanzig, in Jakutsk mit dreißig, in Irkutsk mit vierzig bis fünfzig, an der chinesischen Grenze im Tauschhandel aber mit achtzig bis hundert Rubel be- zahlt. Das Fleisch dieser Thiere ist ziemlich schmack- haft, und sogar das der Weibchen ist, wider die gewöhnlichen Gesetze der Natur, kurz vor und nach der Werfzeit am besten. Die Nahrung der Seeot- Uvn besteht in Seekrebsen, Konchilien, kleinen Fi-

7. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 29

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
29 Natur- und Landerbeschreibung. heimgesucht ru werden. Schon seit 1532, also bald nach der Erbauung von Lima, bis auf unsre Zeiten hinab, folgte hier eine Reihe von Erdstößen, die bald mindere bald größere Verwüstungen aurichte- ten. Man kennt bestimmt 16 von Bedeutung. — Eines der furchtbarsten Erdbeben war, der Wirkung nach^ unstreitig das vom 2g. Oktober 1746. Durch ein schreckliches unterirdisches Gebrüll kündigte es sich einige Tage zuvor an, auch wütheten zugleich mehrere Vulkane. Kaum dauerte es drei Minuten, so lagen die meisten Gebäude der Stadt entweder wirklich umgestürzt, oder sie waren wenigstens sehr beschädigt. Tausend dreihundert Menschen wurden zerschmettert, aber eine sehr große Anzahl litte noch schmerzlicher durch den Verlust ihrer Glieder. — — Fürchterlich tobte das Meer zu gleicher Zeit im Ha- fen von Callao (den nächsten Hafen für Lima); weit trat es zurück, stürzte sodann über alles bei feiner Rückkehr hin, und verwandelte die Stadt und dm Hafen in Meer. Von 23 Schiffen, welche dort la- gen, gingen 19 unter; fast 400a Menschen verloren ihr Lebens — Diese Erschütterungen dauern aber bis zu unfern Zeiten hinab. Nur allein im Jahre 1791 sahe sich Lima 5 Erderschütterungen ausgesetzt. Noch schrecklicher als jene altern war unstreitig die- jenige, welche 1797 die Provinz Quito zerstörte. Am 7ten Februar wurden Lactacunga, Hambato, Riombomba und andere Ortschaften umgewühlt, und in wenigen Sekunden waren 40,000 Menschen nicht mehr! — Die Ausbrüche und Erderschütte- kungen (sie sollen im Oktober am stärksten wüthen) ändern dann auch die Gestalt jener Bergkoloffen. Diese wachsen und schwinden; Krater und Oeffnun- gen stürzen ein, während daß sich andere erzeugen; plötzlich steigt ein Basalt- oder Bimssteinfelsen aus ihrem Innern hervor; so gewinnt dann ein Gebirge^ oft in wenigen Augenblicken eine völlig neue Ge- stalt. — Die Verheerungen, wozu die Andes der Cordilleren den Zunder enthalten, ereignen sich in- deß nur einzeln; dagegen geben die einzeln in ihrem Innern verschlossenen Schätze, die edlen und nutzbaren

8. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. 113

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
113 Viele gingen unter in der wilden See des Nordens, Andere wurden an entlegene Inseln verschlagen, wo der Soldat in menschenleerer Gegend dem Hunger erlag oder durch das Fleiscb angeschwemmter Pferde kümmerlich sein Leben fristete. Die Galeere des Germaniens trieb an das Land der Ehauken. Dort stand er Tag und Nacht auf einem vorspringenden Felsenriff und blickte verzweifelnd in den Aufruhr der Natur, fick selbst die Schuld des entsetzlichen Unglücks beimessend. Kaum hielten ihn die Gefährten ab, den Tod in der Brandung zu suchen. Endlich legte sich der Sturm und günstige Winde setzten die Schiffer in Stand, die minder beschädigten Fahrzeuge mit dem Rest des Ruderwerks und mittelst ausgespannter Mäntel anstatt der verlorenen Segel in die Mündung des Rheins zu führen. Dort wurden sie in der Eile ausgebessert und zur Durchforschung der Inseln und Küsten ausgesandt. Von den Verschlagenen und Schiffbrüchigen wurden viele durch sie zurückgebracht, Andere lieferten die deutschen und britischen Völker gegen Lösegeld aus. Die Heimgekehrten erzählten Wunderdinge von Wirbeln und Strudeln, von Seeungeheuern und Zwittergeschöpfen, wie Angst und Schrecken sie ihrer Einbildung vorgeführt. Unter solchen Eindrücken durfte Germauicus das Jahr nicht zu Ende gehen lassen. Um daher den schlimmen Wirkungen vorzubeugen, welche die Kunde von diesen Unfällen auf die Germanen und die wankelmüthigen Gallier hervor- bringen konnte, und zu beweisen, daß Roms Macht am Rhein noch ungeschwächt dastehe, unternahm er noch in demselben Herbst einen neuen Feld zu g in das Überrheinische Land. Während sein Legat Silius in das Gebiet der Katten einfiel, zog er selbst mit großer Macht zu Fuß und zu Roß gegen die Marsen und verwüstete die Fluren des erschrockenen Volkes, das nicht zum Widerstand gerüstet war. Die einzige Ausbeute, welche dieser unwürdige Streifzug den Römern eintrug, war einer der verlorenen Adler aus der Varusschlacht. Ein vertriebener Fürst dieses Volksstammes, der als Flüchtling bei 8

9. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 167

1886 - Berlin : Hertz
167 Kriegsschiffe in Gemeinschaft mit österreichischen ein Seegefecht bei Helgoland glücklich gegen ein dänisches Geschwader bestanden. Die Konferenzen in London führten jedoch infolge des Widerstands Dänemarks gegen die Forderungen der deutschen Mächte zu keinem Ergebnisse. Wenige Tage nachdem der Waffenstillstand zu Ende gegangen war, eröffneten die preußischen Truppen den Kampf mit einer neuen glorreichen Waffenthat. Die Dänen behaupteten noch die stark befestigte Insel Alfen und konnten von dort jeden Augenblick das Festland von Schleswig bedrohen. Es galt, sie aus dieser Stellung zu vertreiben. Es war ein überaus schwieriges Unternehmen, angesichts des Feindes ohne Kriegsschiffe einen Meeresarm zu überschreiten, dessen Breite, Tiefe und reißende Strömung das Schlagen einer Brücke nicht zuließ, dessen feindliches Ufer mit zahlreichen, wohl armierten Batterieen und Schanzen dicht besetzt war, während feindliche Kriegsschiffe, darunter gepanzerte Fahrzeuge das Gewässer beherrschten. Dies seltsame, fast unglaubliche Wagnis wurde unter Führung des Generals von Herwarth mit dem kühnsten Unternehmungsgeiste durchgeführt. In der Nacht zum 29. Juni sammelten sich die Truppen unbemerkt am Ufer. 29. Juni Schlag 2 Uhr wurden die herbeigeschafften Boote ins Wasser ge- 1864 setzt und von den Mannschaften bestiegen. Jedesmal konnten nur 31/* Bataillone hinübergeschafft werden. Als die Boote etwa 200 Schritt vom Ufer waren, knallten ihnen die ersten Schüsse der feindlichen Posten entgegen. Die Mannschaften in den Booten erwiderten das Feuer und beantworteten den ersten Kartätschenhagel mit einem donnernden Hurra. Aus den Booten springend und am seichten Strande durch das Wasser watend, gewannen die tapferen Brandenburger schnell das jenseitige Ufer, erstürmten die feindlichen Batterieen und warfen die Dänen trotz tapferer Gegenwehr in das nahe Gehölz zurück. Der Feind gab bald Feuerzeichen, um alle Truppen von der ganzen Insel herbeizurufen. Inzwischen hatten die Boote rasch hinter einander weitere preußische Bataillone herbeigeholt. Auf je zwei aneinander befestigten Kähnen wurde die Artillerie und die Kavallerie übergesetzt. Der Feind suchte den Übergang durch heftiges Artilleriefeuer zu hindern, das gewaltige Panzerschiff „Rolf Krake" legte sich mit seinen Geschützen vor die Bucht, wurde aber durch das preußische Kanonenfeuer vom Ufer her zurückgewiesen. Um halb 4 Uhr des Morgens waren elf

10. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 94

1848 - Berlin : Duncker und Humblot
Sötittlere ©efchichte. 3bmter Slbfchnitt. jerftörten bfc «Keime bet «Kultur, die unter «Karl dem ©rohen jt<h ge* jeigt Ratten. 2. 3n gtanf r ei d) ttaf»m die Stacht der «Karolinger immer metjr ab. «Kart der «Kahle muhte die ©rblidjfeit der groben Sehen anerfennen; pgleid) be»irtfe die aiigemeine llnjufriebenheit mit feiner Stegierung die Soöreifjung größerer Sanbeötheile. ©adjbem ftd) fd)on 879 das nie der; burgunbifd) e ober ciöfuranif(f)e «Königreich unter ©ofo »on ©ro* oence von granfreid» getrennt hatte, rijj ficf) 888 unter Stubolf I. auch baö ho^^urgunbifche ober transjur antf<h e «Königreich los, welche beibe 930 butd) Stubolbi» Ii. als aretatifd) eö «Königreich» oereinigt »urben und 1032 an Seutfdjlanb tarnen, ©>urd» «Karl den ©inföltigen mu^te 911 den Normannen, nachbem fte jährlich die nörbtichen «Küften geplünbert hatten, die Stormanbie eingeräumt »erben. 3me testen «Ka^ rotinger »aren fo fd)»ad), bah £ub»ig Iv. nur noch bte ©tabt Saon bejah. Stit £ub»ig V. jtarben in granfreid) die «Karolinger auö, nad)i dem fte fd»on mehrmals fräftigen ©egentönigen (Obo von ©atiö 888, beffcn ©ruber Stöbert, beffen ©of»n <§ugo dem ©rohen) hatten »eichen muffen. >§ugo ©apet, @ol;n -§ugoö beö ©rohen, Jg>er§og von gran; eien, »urbe 987 ¿um «König erttähtt; fein ©tamm regiert in einer «Seitenlinie noch je|t in granfreid» (f. §. 77). 3. 3n Italien »urbe unter beftänbigen Kriegen mit andern -joerjogen nach Slrnulfs £obe 899 ©erengar oon griaul, 924 Stubolf Ii. von ©ut* gunb «König. ©»iefer gab 930 Italien (gegen Stieberburgunb) an «frugo von ©robencej feine Tochter 3lbelf»eib floh nach dem £obe ihres ®e; mahis Sotljar (der 945 auf feinen ©ater <§ugo gefolgt »ar) bor ©e; rengar Ii. von Sbrea, und betmäf»ite ftd) 951 mit Dtto dem ©rohen, »oburd) Stalien und 962 auch die «Kaifer»ürbe an die beutfdejen «Könige tarn. 3bäf»renb biefer i£hron^fitigteitcn »urben die «Küften Italiens und granfreid)3 burd) die ©atacenen geplünbert. §. 65. £>eutfd)latti> unter fädbfifd^en Siaifmt. 919—1024. ¿Deutfchlanb enthielt beim 2lusjferben der Karolinger die fünf iperjogthümer Lothringen, (Schwaben, Ssaiern, gtanfen und ©achfen. ¿ie Jperjogc wählten, ba £)tto bet ©rlauchte von ©achfen die Krone ausfd)lug, Konrab von granfen ¿um König. Konrab I. von granfen (911-919) hatte mit unruhigen «ipetjogen und mit den wilben Ntagparen ju fdmpfen, welche von Ungarn aus bis an den Schein borbrangen und faji jährlich ihre Staubjüge erneuerten, ©t empfahl bot feinem Sobe feinen früheren geinb, Heinrich von ©achfen, ju feinem Nachfolger) mit biefem fam bas fräftige fdchftfche Negentenhaus auf den Sheon.
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