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1. Topische Geographie - S. 2

1837 - Berlin : Duncker u. Humblot
2 Einleitung. Auf diese Weise ist die Geographie nicht sowohl ein Zweig, als vielmehr die Grundlage, das Fundament allel- historischen lind naturwissenschaftlichen Discipli- nen, indem sie zugleich, zur Vollendung ihres Baues, die Haupt-Resultate dieser Wissenschaften in sich aufnimmt, und für ihre Zwecke verarbeitet. Endlich aber ist die Geographie auch ein Zweig der Kosn,ographie oder Weltbeschreibung, denn sie hat es nicht nur mit der Erde an sich, sondern auch mit ihrer Weltsiellung zu thun, da die Natur-Gesetze der Erd? eben nur Resultate kosmischer Einwirkungen sind. Zu einer Zeit, in der das Weltall und die Natur noch ganz unerforscht waren, beschränkte sich der Stoff der geogra- phischen Wissenschaft nothwendig auf die bloße Beschreibung der bekannten Gegenden der Erd-Oberfläche; daher der Name „Geographie" d. i. Erdbeschreibung. Nachdem jedoch die Hülfs-Disciplinen sich ausgebildet, und die Geographie, durch Einverleibung und selbstständige Verarbeitung ihrer Resultate, aus einem Aggregat von Daten zu einer wissenschaftlichen Lehre geworden; nachdeu, die emsige Durchforschung weiter, bisher unbekannter Erd-Räume den Gesichtskreis erweitert und neue, allgemeinere Standpunkte der Betrachtung eröffnet hat: ist mit dem Wesen auch der Name der Wissenschaft ein anderer geworden, und die passendere Benennung „Erd- kunde" an die Stelle der älteren „Erdbeschreibung" getreten, obgleich bis jetzt noch beide Bezeichnungen fast all- gemein als gleichbedeutend gebraucht werden. So viel mir bekannt, war cs Selten, der zuerst, mit feiner und scharfer Unterscheidung des Wortsinnes, auf die wesentliche Verschiedenheit beider Benennungen hinwies *), und an den Gebrauch der einen oder der andern wesentlich verschiedene Behandlungsweisen der Geographie geknüpft wis- sen wollte. Indeß man wird dies der Zeit überlassen müs- sen; da in solchen Dingen der Sprachgebrauch entscheidet; *) In der dritten Auflage seines trefflichen hodegctischen Hand- buchs der Geographie re. Halle 183-1.

2. Vaterländische Geschichte - S. 183

1900 - Berlin : Nicolai
183 er gern mit berühmten Künstlern. Endlich folgte die Abenbmahlzeit, die sich unter anregenben Gesprächen bis gegen Mitternacht hinzog. — Auf feine äußere Erscheinung achtete Friedrich befonbers in der späteren Zeit sehr wenig. Er erschien stets im Soldatenrock, einen breieckigen Hut mit weißer Feder auf dem Haupte und den Krückstock in der Haitb. Meist begleiteten ihn feine Lieblinge, die Winb-spiele. — Die gleichmäßige Lebensweise würde nur währenb ^ des Sommers durch Reifen und Musterungen unterbrochen. Seinen Unterthanen war er ein gütiger, leutseliger Herr. Niemanbem verweigerte er Gehör, ja er ermunterte affe Bedrückten, sich an ihn zu wenden.*) „Die armen Leute wissen, daß ich ihr Landesvater bin; ich muß sie hören, denn ich bin dazu da", meinte er. Nie hat ein Fürst mit größerer Hingebung für das Wohl feiner Unterthanen gesorgt. Um von feiner wertvollen Zeit ja keine Viertelstunde zu verlieren, mußten auf feinen Reifen die Amtleute oder Landräte neben feinem Wagen herreiten und ihm über alles Auskunft geben. Kam er gegen Ende feiner Regierung nach Berlin, so war das ein Fest für jung und alt. Wenn er auf fernem Schimmel durch die Straßen ritt, traten die Leute vor die Thüren und grüßten ihn ehrerbietig. Die Mütter hoben ihre Kinder empor, um ihnen den geliebten König zu zeigen. Stets lief eilte jubelnbe Volksmenge neben feinem Pferbe her. Befonbers freuten sich die Kinder. Sie brängten sich an bett alten Herrn herein, schwenkten jubelnb ihre Mützen, mischten ihm den Staub von den Stiefeln und streichelten fein Pferb.**) — Überall in Palast und Hütte traf man des Königs Bilbnis; beim mit Liebe und Dankbarkeit blickte das gesamte Volk auf feinen berühmten König. 2. Im Älter würde Friedrich oft von Krankheit, namentlich twn der Gicht heimgesucht. Seine lanbesväterlichefürforge ließ ihn jeboch nicht ruhen. Uttermüblich leitete er die Übungen der Truppen, beriet mit den Ministern und beaufsichtigte die Ausführung feiner Befehle. Ohne Raft wirkte er bis zum letzten Augenblicke für feines Volkes Wohlfahrt. „Hätte ich mehr als ein Leben, ich wollte es für mein *) Gedicht: „Ein Königswort" von Blomberg. (Im Jahre 1783 brannte die Stadt Greiffenberg in Schlesien ab. Die unglückliche Stadt konnte schnell wieder aufgebaut werden, weil Friedrich ansehnliche Baugelder zur Verfügung stellte. Zu den dankenden Bürgern sagte er: „Ihr habt mir nicht zu danken, denn davor bin ich da!") **) Gedicht: „Mittwoch Nachmittag" von Karl Fröhlich.

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 301

1899 - Gera : Hofmann
301 — „Aufklärung" an. Sie bekämpften und verspotteten in ihren Schriften alle in Kirche, Staat und Gesellschaft bestehenden Einrichtungen als verjährt und der Natur und Vernunft völlig widersprechend. Von Frankreich verbreitete sich die „Aufklärung", mit Vernunftglauben und Unglauben im Gefolge, zu allen ge- bildeten Nationen und übte einen ge- waltigen Einfluß auf Fürsten und Völker aus. So stand die russische Kaiserin Katharina Ii., eine anhaltinische Prin- zessin, mit Voltaire in Briefwechsel und suchte die Grundsätze der Aufklärer in ihrer Regierung zu verwirklichen. Sie hat durch Einsicht und kräftigen Willen Rußland auf vielen Gebieten gehoben und Peters des Großen Werk fortgesetzt. Leider gab ihr sittenloses Leben dem Lande ein schlechtes Beispiel. Sie duldete es, daß ihr Günstling Potemkin das Volk aussog und ihre wohlthätiqen Absichten vereitelte. ^ ^ ' L ,? c, 1 \ , , ^.c ... 227. Katharina Ii. Lebhaft erwachte der Erfer für Nach dem Gemälde von Schàoff. die Naturwissenschaften. Er gefiel (Bruckner, Katharina Ii.). sich im Sammeln von Käfern, Schmetterlingen, Pflanzen und Ver- steinerungen, aber auch in allerlei Versuchen, Gold zu machen und heil- kräftige Tinkturen herzustellen. Ein großer Physiker war der Engländer Newton (spr. Njutn); er stellte die Gesetze der Schwerkraft und An- ziehungskraft zwischen den Himmelskörpern fest. Der größte Philosoph war Emanuel Kant in Königsberg (f 1804). ó Wichtige Erfindungen jener Zeit waren die des Porzellans durch Böttcher in Meißen, des Blitzableiters durch Benjamin Franklin in Nordamerika, der Dampfmaschine durch James Watt in England und des Luftballons durch die Gebrüder Montgolfier in Frankreich. Das gewerbliche Leben nahm einen großen Aufschwung. Solingen und Suhl fertigten Eisen- und Stahlwaren, Westfalen und Schlesien Leinwand, Damastgewebe und Schleier, das Erzgebirge Spitzen, der Schwarzwald allerlei Holzwaren und Uhren, Pforzheim Gold- und Silber- waren u. s. w. Berlin war in Preußen der Mittelpunkt vielseitiger Fabrikthätigkeit. Sachsen zeigte auf allen Gebieten den regsten gewerb- lichen Wetteifer. In demselben Maße hoben sich Handel und Verkehr. Die Ver- kehrsmittel freilich waren unvollkommen. Holzkähne befuhren die Flüsse, Frachtwagen die Landstraßen. Beide wurden oft angehalten und be- lästigt durch Zollerhebung. Unbehilfliche Postwagen schleppten sich als „Schneckenpost" auf kotigen, durchweichten Wegen dahin, denn Kunst- straßen gab es nicht; erst am Ende des 18. Jahrhunderts fing man solche zu bauen an. Boten trugen Briefe und Pakete hin und her zwischen den Orten. Reiche Leute ließen sich von Trägern in Trag-

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 364

1899 - Gera : Hofmann
364 Alex. v. Humboldt (f 1859) beherrschte alle Gebiete der Naturforschung und stellte die Einheit der Kräfte des Weltalls in seinem „Kosmos" dar. Leopold v. Ranke (ff 1886) schrieb seine klassischen Geschichts- werke. Karl Ritter wies der Erdkunde neue Bahnen. Just. v. Liebig (f 1873), der Schöpfer der heute so unendlich wichtigen Chemie, lehrte die Verwertung der Naturkenntnis im gewerblichen, häuslichen und land- wirtschaftlichem Berufe. Siemens brachte die Elektrizität und Helm- holtz die Optik (Lichtlehre) zu ungeahnter Entfaltung und Benutzung. In alle Volkskreise dringen jetzt die Ergebniffe der Wissenschaft durch volkstümliche Bücher und Zeitschriften. Sie verdrängen mehr und mehr den Aberglauben und befruchten eine denkende Arbeit. Gewerbthätigkeit, Handel und Verkehr haben in Deutschland einen unglaublichen Aufschwung genommen. England und Frankreich sehen mit Neid und Bangen, wie ihnen die deutsche Industrie ein Gebiet nach dem andern entreißt. Auf dem Weltmärkte wächst Deutschlands Bedeutung von Jahr zu Jahr. „Seine Zukunft liegt auf dem Wasser!" hat der Kaiser gesagt. Seine Handelsflotte ist die zweitgrößte der Welt. Seine Kriegsflotte wird immer stärker und größer. Dampfkraft und Elektrizität sind jetzt die weltbewegenden Kräfte. Das Netz der Eisen- bahnen bekommt immer mehr Maschen, jetzt durch viele Kleinbahnen. Fernschreiber und Fernsprecher verbinden Häuser, Dörfer, Städte, Länder und durchkreuzen die Ozeane. Die Posteinrichtungen haben eine hohe Vervollkommnung erreicht. Überall werden Kanäle, so der Nord-Ostsee- kanal, als billige Wasserstraßen gebaut. Die fernsten Dörfer sind jetzt durch Kunststraßen zu erreichen. Die Chemie unterstützt mit ihren Erfindungen die Industrie in trefflicher Weise. Die billigen Anilinfarben ersetzen die teuern Pflanzenfarben. Photographie, Lithographie und Schnellpressendruck werden fortgesetzt vervollkommnet. Die deutschen Maschinenfabriken, Metallwaren und Webestoffe haben Weltruf. Sogar in Schmucksachen und Modewaren läuft Deutschland dem alten Gegner Frankreich den Rang ab. Das häusliche Leben ist durch den gewerblichen Aufschwung ge- waltig beeinflußt worden. Die Wohlhabenheit ist gestiegen, der Erwerb leichter und reichlicher geworden. Die Städte wachsen zur Riesengröße an. Die Befestigungen fallen und verwandeln sich in einen Gürtel schöner Gartenanlagen. Breite Straßen mit schöner Pflasterung durchziehen die neueren Stadtteile. Alte Bauwerke verschwinden, und Prachtbauten erstehen. Taghell sind die Nächte gelichtet durch künstliche Beleuchtung. Wasserleitungen führen gesundes Wasser in alle Häuser. Das Feuer- löschwesen ist aufs beste eingerichtet. Der öffentlichen Gesundheitspflege und Sicherheit wird die größte Aufmerksamkeit zugewandt. Bis auf die fernsten Dörfer geht der Fortschritt in der Lebensführung. Die Häuser sind sauber, die Straßen fest, die öffentlichen Gebäude stattlich, die Straßenbeleuchtung nicht selten städtisch. Ziergärten, Vorhänge, Teppiche, Pianinos, Rollwäglein u. dgl. sind fast gemeine Dinge auch auf Dörfern. Leider hat dieser erfteuliche Fortschritt auch seine Kehrseite: Die Preise aller Lebensbedürfnisse sind gestiegen. Die Vergnügungssucht ist ge-

5. Geschichtsrepetitionen für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 111

1885 - Berlin : Vahlen
Revolutionen. Bildung der nationalen Verfassungsreiche. 111 mann, Bopp, die Gebl'd. J. u. W. Grimm — die Geschichtsschreiber J. v. Müller, Niebuhr, Schlosser, L. v. Ranke — der Geograph K. Ritter — die Mathematiker u. Naturwissenschaftler Gaufs, Al. V. Humboldt, die Frz. Laplace u. Cuvier, der Engl. Darwin. — Blüte der Medizin. Erfindungen. Die Anwendung der Dampfmaschine (J. Watt -j- 1819): Dampfschiffe (Fulton 1807), Eisenbahnen (Stephenson 1814), in Dtschld. die erste (Nürnberg-Fürth) 1835. Die Elektrizität: Telegraphie (c. 1840) — elektrische Beleuchtung. Handel u. Gewerbe. Der Handel durch Eisenbahnen, Dampfschiffsverkehr in grofsartigem Aufschwung — Vervollkommnung der Gewerbe — Kunstgewerbe. — Fabrikbetrieb. i. 1789—1j99- Die französische Revolution. Innere Gründe. Entartung der absoluten Monarchie, Mifsregierung des Landes. — Gedrückte Lage der niederen Stände. — Entfesselung der Geister durch die frz. Litteratur. Äufsere Veranlassung. Die Schuldenlast, das Deficit. a. Frankreich. a) 1789 —1795. Die Schreckenszeit. 1789 Ludwig Xvi. (Necker) beruft die etats ge-neraux — 3 gesondert tagende Stände: Adel, Geistlichkeit, tiers etat — des letzteren Übergewicht {Mirabeau, Sieyes) — Vereinigung der Stände. 1789—1791 Konstituierende Assemblee nationale. Der Bastillesturm (14. Juli) — die Emigration — Bartholomäusnacht des Eigentums — Menschenrechte — die geistl. Güter Nationaleigentum: Assignaten — die Departements — die Klubs (Jakobiner) — Mirabeau f (1791) — des Königs Fluchtversuch — Annahme der neuen Verfassung. 1791 —1792 Gesetzgebende Assemblee nationale. Übergewicht der Girondisten (gemäfsigte Republikaner) — die Kriegserklärung gegen Franz Ii. — der 10. August (Tuileriensturm) — die königl. Familie im Temple in Haft — die Septembermorde (Danton). ß. Das übrige Europa. 1790 — 1792 Leopold H. Josephs H. Bruder, Kaiser. —Der Reichenbacher Vertrag mit F. W. Ii. v. Preußen. 1792-1806 (1835)Franzii. (I.),Leopolds Ii. Sohn, Kaiser.

6. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 51

1901 - Berlin : Rentel
— 51 — Ludwig das Btitd (899—911), für welchen der Erzbischof von Mainz die vornmndfchaftliche Regierung führte. Zn jener Zeit fielen die Ungarn in Deutschland ein und vernichteten das bayrische Heer, welches sich ihnen entgegenstellte. Später kam es in der Nähe von Augsburg zu einer Schlacht, in welcher die Truppen Ludwigs des Kindes unterlagen. Da das oftfränkifche Reich von außen und innen durch Feinde bedroht war, so sank das Kaisertum an Macht und Ansehen immer mehr. Es bildeten sich aber zu jcngr Zeit die Herzogtümer Sachsen, Franken, Bayern und Schwaben rechts vom Rhein, sowie Lothringen links von diesem Strome. Nun stand Deutschland in Gefahr, sich in fünf selbständige Reiche auszulösen. Zum Glück für das Reich lebte der jugendliche König nicht lange. Als er (911) starb, erlosch mit ihm der Stamm der Karolinger in Deutschland. In Frankreich herrschte das Geschlecht Karls des Großen noch eine Zeitlang, bis endlich (987) Hugo Cap et den französischen Königsthron bestieg und so der Stifter des Regentenhauses der Capetinger wurde. Konrad der I. von Franken. (911—918). Nach dem Aussterben der Karolinger in Deutschland wählten die Fürsten und Großendes Reiches den Herzog Konrad von Franken zum Könige und seit jener Zeit blieb Deutschland ein Wahlreich. Von mütterlicher Seite war Konrad mit den Karolingern verwandt. — Gegen die Großen des Reiches hatte er einen schweren Stand. Sehr viel machte ihm der Herzog Heinrich von Sachsen zu schaffen. Das Herzogtum Lothringen, mit Ausnahme von Elsaß, trennte sich vom Reiche und schloß sich an Frankreich. Da Konrad trotz seiner Bemühungen die Einheit des Reiches nicht herzustellen vermochte, so war er tief bekümmert. Doch aus seinem Sterbebette empfahl er in großmütiger Weise feinen Gegner Herzog Heinrich von Sachsen zum Nachfolger. Die]er Wunsch ging in Erfüllung; denn als Konrad gestorben war, wählten die Sachsen und Franken den Herzog Heinrich zum deutschen Könige. Mit diesem tritt das sächsische Kaiserhaus die Regierung an. 43. Deutsche Gewerbe jur Zeit -er Karolinger. Auf Kloster- und Königsgütern. Zur Zeit der Karolinger gab es bei den Klöstern und auf Königsgütern Stätten für verschiedene Gewerbe. In gesonderten Hausräumen saud man Schneider, Schuhmacher, Sattler, Schlosser, Böttcher, Wagner, Goldschmiede, Waffenschmiede 2c. Außerdem wurden Zimmerleute, Maurer, Müller und Bäcker beschäftigt. Andere Leute waren beim Fisch- und Vogelfang, noch andere in den Viehstüllen, in Gärten und auf dem Felde thätig. Diese Gewerbetreibenden gehörten fast alle zu den Unfreien. Dienten sie auch nicht als Sklaven, so waren sie doch Hörige, die ein kleines Grundstück besaßen und für die Nutznießung desselben an den Herrn eine jährliche Abgabe zu entrichten hatten, auch bestimmte gewerbliche Arbeiten ohne sonstige Vergütung leisten mußten. In den einzelnen Gemeinden oder Markgenossenschaften war man darauf bedacht, daß die Gewerbe nicht in zu großer Ausdehnung betrieben wurden. Man verbot, die erzeugten Gegenstände an Leute zu verkaufen, die außerhalb der Mark wohnten. Überhaupt duldete man ui den einzelnen Gemeinden nur eine bestimmte Anzahl von Handwerkern. Der Böttcher hatte die Erlaubnis, zu feinen Waren das Holz im Walde unentgeltlich zu fällen; doch über die Gemeindegrenze hinaus durfte er 4*

7. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 77

1901 - Berlin : Ploetz
Iv. Periode, vom Wiener Kongreß bis auf unsere Zeit. 77 Iy. Periode, Vom Wiener Kongress Bis Auf Unsere Zeit. Umgestaltend wirkt die allgemeine Anwendung von vier Erfindungen: 1. die Dampfmaschine (James Watt 1768 in Birmingham). 2. die Dampfschiffahrt (Fulton 1807 auf dem Hudson; y, regelmäfsige Verbindung mit Amerika 1838). 3. die Eisenbahnen (Erfinder der Lokomotive George Stephenson 1814, erste gröfsere Bahnlinie Liverpool-. Manchester 1830). 4. der elektromagnetische Telegraph (Gau/s und Weber 1833 in Göttingen, Wheatstone 1837 in London, unterseeisches Kabel von Dover nach Calais 1851, von Irland nach Neufundland 1866). In neuester Zeit erweiterte Anwendung der elektrischen Kraft: Fernsprecher (Graham Bell 1877). elektrische Beleuchtung (Edison 1879) neben dem seit 1814 verbreiteten Gaslicht, elektrische Eisenbahn (Siemens 1879 in Berlin). Kunst und Wissenschaft in Deutschland: Die Dichter des Befreiungskrieges Arndt, Körner, Schenkendorf; die Romantiker Schlegel, Tieck, H. v. Kleist, Chamisso; nach 1813 Uhland, Rückert; nach 1820 Platen, Heine; nach 1840 Geibel, Scheffel, Frey tag. — Musik: Beethoven (f in Wien 1827), Weber, Schubert, Mendelssohn, Schumann, Wagner (f 1883). — Bildende Künste: Schinkel, Cornelius, Kaulbach, Rauch; Malerakademie in Düsseldorf. — Altertumsforschung: W. v. Humboldt, Böckh, die Brüder Grimm, Cur tins, Mommsen. — Geschichtschreibung: Niebuhr, Schlosser, Dahlmann, Ranke, v. Treitschke'. — Philosophie: Schelling,Heget,Herbart, Schopenhauer. — Theologie: Schleiermacher. — Naturforschung: A. v.‘Humboldt, Liebig, Helmholtz.

8. Von 102 vor Chr. bis 1500 nach Chr. - S. 436

1880 - Berlin : Nicolai
436 208 Do wart ein michel dringen und grozer swerte klanc, da ir ingesinde zuo z’ein ander dranc. do versuochten sich die recken beide deste baz. die scar begunden wichen: sich huop da groezlicher haz. 209 Dem vogete von den Sahsen was daz wol geseit, sin bruoder was gevangen: daz was im harte leit. wol wess’er daz ez taete daz Sigelinde kint. man zeh es Gernoten: vil wol ervänt er ez sint. 210 Die siege Liudegeres die wären also starc daz im under satele strüchte daz marc. do sich daz ross erholte, der küene Sivrit der gewän in dem sturme einen vreislichen sit. 211 Des half im wöl Hägene und ouch Gernot, Dancwart und Volker: des lag ir vil da tot. Sindolt und Hünolt und Ortwin der degen, die künden in dem strfte zem tode manegen nider legen. 212 In sturme ungesceiden wären die fürsten her. do sah man über helme vliegen manegen ger durch die liebten Schilde von der beide hant. man sah dä var näch bluote vil mangen herlichen rant. 213 In dem starken sturme erheizte manec man nieder von den rossen, ein ander liefen an Sivrit der küene und ouch Liudeger. man sach dä scefte vliegen unde manegen scarpfen ger. 214 Duo flouc daz schiltgesprenge von Sivrides hant. den sic gedäht’ erwerben der heit von Niderlant an den küenen Sahsen der man vil wunder sach. hei waz dä liehter ringe der küene Dancwart zebrach! 208, 1 dringen stv., drängen. — 3 beide, ans beiden Seiten — 4 die scar, die Scharen der Sachsen. *209, 1 voget stm., Schirmherr (vocatus), Fürst. — 4 zeh praet. von zihen, einen einer Sache beschuldigen; zuschreiben. — ez, wie es sich verhielt. 210, 1 im, Siegfried. — struchen, straucheln. — 3 ross, das doppelte s steht sonst nicht im Auslaut; aber öfter vor Vocalen. — 4 sit Benehmen. 211, 2 des, infolge dessen. — 4 zem tode nider legen, todt hinstrecken. 212, 4 var adj., gefärbt; näch bluote, dem Blute ähnlich, wie Blut. 213, 1 erbeizen swv., absteigen. — 2 ein ander liefen an, rannten auf einander los. 214, 1 Do, Nebenform von do. — flouc pra?t. von fliegen. — schiltgespenge stn., die Spangen des Schildes (collectivum). — 3 an, bei, gegenüber. — wunder starker Gen. pl. von wvnt, verwundet: unter denen man viele Verwundete sah. — 4 ringe, Panzerringe, auch für Panzer überhaupt gebraucht: gemeint ist der Kettenpanzer.

9. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 179

1888 - Berlin : Hertz
Handel und Gewerbe. Friednch Wilhelm's Frömmigkeit. 179 anlegen lassen. Ebenso richtete er zuerst ein Stahlwerk, eine Gewehrfabrik, eine Zuckersiederei, eine Gaze-, Seide - und Kreppfabrik ein und beabsichtigte auch schon die Anlegung einer Porzellan - Manufactur. Besonders war es ihm um die Hebung der Wollfabrication zu thun, und er befahl, daß Bettler, Müßiggänger und Kinder, die zur Spinnerei tüchtig wären, an Orten, wo sich Wollenrnanufacturen und Zeugmacher befänden, abgeliefert, auch Bettler und Lumpengesindel aufgegriffen und nach Spandau geliefert würden, wo ein Zucht- und Spinnhaus angelegt wurde. Auch mit dem Tabakbau und der Tabakspinnerei versuchte er es; die märkischen Landleute wollten freilich zuerst von dem fremden Genuß nichts wissen. Besondere Fürsorge widmete der Kurfürst dem Land - und Gartenbau und gab darin durch eigene Anlagen und durch die Bewirtschaftung seiner Güter ein erfolgreiches Beispiel. Ihm ist auch die Einführung der Kartoffeln in der Mark zu danken, womit bei Berlin glückliche Versuche gemacht wurden. Die fremden Einwanderer, welche der Kurfürst herbeizog, die Franzosen, die Waldenser aus Piemont, wie die Holländer, erwiesen sich für den Landbau, wie für Gewerbe und Manufactureu als sehr nützliche neue Mitbürger; denn sie brachten nicht blos eine achtbare Gesinnung und eine mannigfache höhere Bilduug mit, sondern auch das Beispiel der Cultur, welche sich in Frankreich ungestörter entwickelt hatte, während in Deutschland viel bessere Keime durch den unglücklichen dreißigjährigen Krieg erstickt worden waren. So beförderten die geschickten und arbeitsamen Fremdlinge in vieler Beziehung den Aufschwung des gewerblichen Lebens. 25. Der große Kurfürst als Christ; sein Verhalten in religiösen Dingen. -Zein Lebensende. Friedrick Wilhelm's frommer Sinn. Nachdem wir das großartige Wirken und Schaffen Friedrich Wilhelm's nach allen weiten kennen gelernt haben, müssen wir noch einmal auf den tieferen inneren Grund seines mächtigen Geisteslebens zurückkommen, auf den wahrhaft religiösen Sinn und den festen Glauben, welcher das Innerste seines Gemüths erfüllte. Er hatte die evangelische Wahrheit nicht nur von treuen Lehrern und Erziehern, sondern vornehmlich aus dem Munde dreier gottesfürchtiger Frauen, seiner Großmutter Anna, seiner Mutter und seiner Tante, der Königin Marie Eleonore von Schweden, vernommen, und von früh auf war ihm durch deren Beispiel der stete Verkehr mit Gott, inniges Gebet mit Herzen und Munde eine theure Gewohnheit geworden. Der Wahlspruch, mit dem er nach damaliger Fürstensitte sein Wünschen und Streben bezeichnete, war aus den Psalmen entnommen: „Herr, thue mir kund den Weg, daraus ich gehen soll " Früh und spät im gewöhnlichen Laufe des Lebens und bei allen außerordentlichen Begebenheiten, die ihn beugten oder erhoben, vor allen wichtigen Unternehmungen, brachte er öffentlich oder in seinem Gemache dem Herrn Gebet und Fürbitte vor. Seinen Umgang mit Gott unterbrachen auch die häufigen Kriegszüge nicht, und strenge hielt erdarauf, daß selbst im Felde seine Truppen, mochte früh oder spät aufgebrochen werden, ihr Morgen- und Abendgebet verrichteten. War ein Sonntagsmarsch unvermeidlich, so ließ er wenig- 12*

10. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 29

1911 - Berlin : Winckelmann
— 29 — würde nebst Italien, sowie Westfranken und Ostfranken zu, so daß die Hauptteile des ehemaligen Frankenreiches unter seine Herrschaft kamen. Da er sich jedoch unfähig zur Regierung eines so großen Reiches zeigte, wurde er auf einer Reichsversammlung zu T r i b u r (in Hessen-Darmstadt) des Thrones entsetzt und das Fränkische Reich endgültig geteilt. Arnulf (887—899), Herzog zu Kärnten, ein Enkel Ludwigs des Deutschen, kam nun in Ostfranken (Deutschland) auf den Königsthron. Seine Tapferkeit bewies er im Kampfe gegen die Normannen, welche er bei Löwen (in Belgien) schlug. Er zog auch nach Italien und eroberte Rom, mußte aber wegen Krankheit zurückkehren. Nicht lange danach starb er. Ihm folgte auf dem Throne sein sechsjähriger Sohn Ludwig das Kind (899—911), für welchen der Erzbischof von Mainz einstweilen die vormundschaftliche Regierung führte. Zu jener Zeit fielen die Ungarn in Deutschland ein und vernichteten das bayrische Heer, welches sich ihnen entgegenstellte. Später kam es in der Nähe von Augsburg zu einer Schlacht, in welcher die Truppen Ludwigs des Kindes unterlagen. Da das Ostfränkische Reich von außen und innen durch Feinde bedroht war, so sank das Kaisertum an Macht und Ansehen immer mehr. Es bildeten sich aber zu jener Zeit die Herzogtümer Sachsen, Franken, Bayern und Schwaben rechts vom Rhein, sowie Lothringen links von diesem Strome. Nun stand Deutschland in Gefahr, sich in fünf selbständige Reiche aufzulösen. Zum Glück für das Reich lebte der jugendliche König nicht lange. Als er (911) starb, erlosch mit ihm der Stamm der Karolinger in Deutschland. Konrad I. von Franken. 911—918. Nach dem Aussterben der Karolinger in Deutschland wählten die Fürsten und Großen des Reiches den Herzog Konrad von Franken zum Könige, und feit jener Zeit blieb Deutschland ein W a h l r e i ch. Bon mütterlicher Seite war Konrad mit den Karolingern verwandt. Gegen die Großen des Reiches hatte er einen schweren Stand. Sehr viel machte ihm der Herzog Heinrich von Sachsen zu schassen. Das Herzogtum Lothringen, mit Ausnahme vom Elsaß, neigte zu Frankreich. Da Konrad trotz seiner Bemühungen die Einheit des Reiches nicht herzustellen vermochte, so war er tief bekümmert. Doch aus seinem Sterbebette empfahl er in großmütiger Weise seinen Gegner, Herzog Heinrich von Sachsen, zum Nachfolger. Dieser Wunsch ging in Erfüllung; denn als Konrad gestorben war, wählten die Sachsen und Franken den Herzog Heinrich zum deutschen Könige. Mit diesem tritt das sächsische Kaiserhaus die Regierung an. 19. Deutsche Gewerbe }tir Zeit der Aarolinger. Auf Kloster- und Königsgütern. Zur Zeit der Karolinger gab es bei den Klöstern und aus Königsgütern Stätten für verschiedene Gewerbe. In gesonderten Hausräumen fand man Schneider, Schuhmacher, Sattler, Schlosser, Böttcher, Wagner, Goldschmiede, Waffenschmiede usw. Außerdem wurden Zimmerleute, Maurer, Müller und Bäcker beschäftigt. Andere Leute waren beim Fisch- und Vogelfang, manche in den Viehställen, in Gärten und auf dem Felde tätig. Diese Gewerbetreibenden gehörten fast alle zu den Unfreien. Dienten sie auch nicht als Sklaven, so waren sie doch Hörige,
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