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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 226

1888 - Berlin : Hertz
226 Friedrich Wilhelm und die Wissenschaft; die Volksschulen. Treiben eigentlich sehr wenig hielt: seine eigene geistige Ausbildung war zu mangelhaft, als daß er das Wesen der Wisseuschast so recht hätte würdigen können, und (ein einfacher, auf das Praktische gerichteter Sinn nahm Aergerniß an den oft spitzfindigen Forschungen, von denen er keinen rechten Nutzen absehen konnte. Die meist trockeue und pedantische Weise der damaligen Gelehrten bestärkte ihn in seinem Vorurtheile, u d er gab allerdings den Män-nern der Wissenschaft seine geringe Meinung oft auf eine sehr derbe und verletzende Weise zu erkennen. Die gelehrten Stifungen seines Vaters, die Universität Halle und die Akademie der Wissenschaften, ließ er zwar bestehen, aber er unterstützte sie bei Weitem nicht so thätig, wie jener. Von den Gelehrten der Akademie wurde es sehr übel aufgenommen, daß er ihnen nach Leibnitz's Tode den Paul von Guudliug zum Präsidenten gab, welcher zwar mannigfache Kenntnisse besaß, aber wegen der tollen Späße, welche er in des Königs ausgelasseueu Abendgesellschaften im halbtrunkenen Zustaude oft mit sich treiben ließ, in schlechtem Rufe stand. Es ist deshalb oft gesagt worden, der König habe der Akademie seinen Hofnarren zum Präsidenten gegeben, doch ist das eine unrichtige Auffassung, da Gundling beim Könige auch wegen seiner Kenntnisse und besonders wegen seiner Schriften über die brau-denbnrgischen Regenten viel galt. Friedrich Wilhelm hat gewiß die Akademie der Wissenschaften nicht durchaus gering geachtet; denn ihre Leistungen in den Naturwissenschaften und was sich davon für die Förderung der Gewerbe brauchen ließ, das wußte er wohl zu schätzen. Er ließ auch bei der Akademie eine chirurgische Anstalt einrichten, um in derselben die Aerzte für seine Armee ausbilden zu lassen; ebenso in allen Provinzen. Seine Auffassung von der Wissenschaft zeigte sich auch, als er der Akademie 2000 Bände aus den Fächern der Astronomie, der Mathematik, Physik und Medicin nebst seltenen Naturalien überwies und sie dabei ermahnte, allen Fleiß anzuwenden, um den Endzweck der Anstalt zu erreichen, nämlich die Natur und deren Kräfte zu erkennen und sich auf solche Erfindungen zu legen, welche Künste und Wissenschaften immer höher emporbringen und der Welt zum wahren Nutzen gereichen könnten, keineswegs aber in bloßer Windmacherei und in falschen Träumereien beständen, womit sich viele Gelehrte aufzuhalten pflegten. Für alles Nützliche war der König auch in wissenschaftlichen Dingen leicht zu gewinnen: so richtete er auch zuerst einen botanischen Garten in Berlin ein. Auch durch die Unterstützung der Gymuasieu zeigte Friedrich Wilhelm, daß er keineswegs geradezu ein Feind wissenschaftlicher Bildung sei, am meisten aber that er für die gewöhnlichen Volksschulen, in denen gelehrt werden sollte, was Jedem zu wissen nothwendig sei, nämlich die Anfangsgründe des Christenthums, des Leseus, Schreibens und Rechnens, liebernii wurden Schulen gestiftet und den Aeltern zur strengen Pflicht gemacht, ihre Kinder vom fünften bis zum zwölften Jahre zur Schule zu schicken. Schon damals wurde bestimmt, daß Niemand zum Confirmationsunterrichte zugelassen werden sollte, der nicht lesen könne. Alle Rekruteu sollteu außerdem bei ihren Regimentern schreiben und lesen lernen und im Christenthum unterrichtet werden. In der Provinz Preußen allein wurden über tausend neue Schuleu gegründet; wo Die Schulgebäude fehlten, wurden sie neu erbauet, wozu der König meistens die Baumaterialien gab. Es ist gewiß ein großes unsterbliches Verdienst

2. Geschichte - S. 149

1913 - Berlin : Oehmigke
— 149 — Andre Woche wir kriegen dich schon! Ja, der Russ', ja, der Russ' hat uns gezeigt, wie man's machen muß. Im ganzen Kremmel nicht eine Semmel, und auf deu Hacken immer nur Hunger und Kosacken. Ja, der Russ' hat uns gezeigt, wie man's machen muß. Hin ist der Blitz deiner Sonne von Austerlitz; unterm Schnee liegen alle deine corps d’armee. Warte, Bonaparte, warte, Kujon! Andre Woche wir kriegen dich schon. Th. Fontane. 54. Aus der Zeit der Erhebung Preußens. 1. Je näher der Frühling des Jahres 1813 kam, und je weiter er vorrückte, um so lebendiger ward es um uns her in unserer Mark. Das Volk stand auf, der Sturm brach los! Er brach los, der Sturm des Volkszornes und der Vaterlandsliebe, selbst in unserm ruhigen Uckermärkerlande, und rührende Zeichen davon sind mir noch heute lebhaft in der Erinnerung gegenwärtig. Der Müller Düsiug von Schmollen, ein wohlhabender Mann, brachte seine beiden Söhne von siebzehn und achtzehn Jahren, die er vollständig als freiwillige Jäger auf eigene Kosten ausgerüstet hatte, nach Wallmow herüber, damit mein Vater als Geistlicher sie segnen solle, ehe sie ins Feld zögen. Ihnen folgten zwei jüngere Brüder unsers Freundes und Nachbarn, des Amtsmanns Sänger, die hoch zu Roß in gleicher Absicht sich vou dem Vater verabschiedeten. In keiner der vier Dorfkirchen, die zu meines Vaters Pfarre gehörten, fehlten später die schwarzen Tafeln, die, am Altar aufgehängt, die Namen und das Ehren-

3. Geschichte - S. 155

1913 - Berlin : Oehmigke
— 155 — Neumann laatscht nach. Schwante lag schon im Schlaf. Als aber die Siegesbotschaft es traf, ward's wach. Der Mond am Himmel stand, und in Jubel stand das Havelland. Theodor Fontane. 57. Einzug. (7. Dezember 1864.) Wer kommt? Wer? — Fünf Regimenter von Düppel her. Fünf Regimenter vom dritten Korps rücken durchs Brandenburger Tot. Prinz Friedrich Karl, Wrangel, Manstein, General Roeder, General Canstein, fünf Regimenter, vom Sundewitt rücken sie an in Schritt und Tritt. Wer kommt? Wer? — Zuerst die Achter. A la bonne heure! Die Achter! Hut ab, Sapperment, vor dem Yorkschen Leibregiment! Schanze neun und Schanze drei waren keine Spielerei. Hut ab und Hurra ohn' End', allemal hoch das Leibregiment. Wer kommt? Wer? — Hurra, die Vieruudzwauziger. Guten Tag, guten Tag und gehorsamster Diener! Ei, das sind ja meine Ruppiner, flinke Kerle ohne Flatuseu. Grüh Gott dich, Görscheu und Brockhusen! Möchte manchen von euch umhalsen; Düppel war gut, besser war Alseu. s war keine Kunst, euch half ja die Lee, die Wafserfee vom Ruppiner See.

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 167

1886 - Berlin : Hofmann
§ 95. Deutschland bis zur Thronbesteigung König Wilhelms I. 167 der Königin Luise und verkörperte die Vorstellung, welche von Friedrich dem Großen im Herzen des Volkes lebte, in dem herrlichen Reiterstandbild dieses Königs in Berlin. In Süddeutschland, unter dem kunstsinnigen Bayernkönig Ludwig, wirkten der Baumeister Klenze (Walhalla!) und der Bildhauer Schwanthaler. Die Malerei nahm einen ungeahnten Aufschwung in den Werken und durch den Einfluß des großen Meisters Peter Cornelius, an den sich die Malerakademien in München und Düsseldorf anlehnten. Auch die Musik schritt erfolgreich auf den Bahnen der großen Meister Mozart und Beethoven weiter und fand talentvolle Vertreter in Schubert, Weber, Mendelssohn, Schumann und in Richard Wagner, welcher indes ganz neue und eigenartige Wege einschlug. Die deutsche Wissenschaft hob sich im 19. Jahrhundert höher als jemals zuvor. Alle Gebiete menschlichen Wissens durchdringt der deutsche Geist und auf allen hebt er Schätze. In manchen Disziplinen gehören die ersten Namen unserem Volke an — Alexander von Humboldt, Carl Ritter; Niebuhr, Leopold von Ranke, Mommsen; die Brüder Grimm, Diez; Justus von Liebig; Helmholtz und viele andere. § 95. Deutschland bis zur Thronbesteigung König Wilhelms I. Die Entwicklung unseres Vaterlandes hat seit der Abschüttelung des französischen Joches von zwei tiefgehenden Bestrebungen ihre Richtung erhalten. Dieselben sind: n,) Das Streben nach politischer Freiheit. In Frankreich war durch die Revolution von 1789 das unumschränkte (absolute) Königtum gestürzt worden und wenigstens der Grundsatz, daß die Nation auf die Teilnahme an der Regierung Anspruch habe, hatte sich Bahn gebrochen. Dieser Gedanke der Volksvertretung verbreitete sich über den Kontinent und fand auch in der deutschen Nation begeisterten Anhang. Da nun an der Befreiung des Landes von Napoleon das ganze Volk ohne Unterschied der Stände mitgewirkt, so hoffte man, daß diesem Volke hinfort auch die Teilnahme an der Leitung feiner eigenen Angelegenheiten durch sogen, „land ständische Verfassungen" gewährt werden würde. In der That waren in der Bundesakte (vgl. § 92) solche

5. Das erste Geschichtsbuch - S. 25

1892 - Gera : Hofmann
— 25 — \ v Das Niederwald-Denkmal. Er schlief auf einem schlichten Feldbette, das er auch auf Reisen mitnahm. Schlafrock und Schlafschuhe trug er niemals. Er stand sehr früh auf, las die eingegangenen Briefe und verhandelte mit den Ministern. Am Mittag stand er an dem Eckfenster feines Schlosses und sah zu, wie die Wache aufzog. Vieles Volk strömte um diese Zeit zusammen, um ihn zu fehen und zu begrüßen. Er war eine hohe, königliche Erscheinung. Milder Ernst und herzliche Freundlichkeit lagen aus seinem Antlitz. Manche kamen weit her. Ost hielten sie Bittschriften in die Höhe. So einst ein armer Weber, dem der Webstuhl

6. Das erste Geschichtsbuch - S. 29

1892 - Gera : Hofmann
— 29 — Völkerschlacht bei Leipzig, wo sich die Deutschen vom französischen Joche frei machten. Auch das Denkmal auf dem Kreuzberge bei Berlin erinnert noch heute daran, wie unter Friedrich Wilhelm Iii. in den Befreiungskriegen das preußische Volk die Feinde siegreich aus dem Lande jagte. Zu seiner Zeit wurde die allgemeine Wehrpflicht eingeführt, die Landwehr und der Landsturm gegründet. Nicht geworbene Söldner, sondern alle gesunden Söhne des Volkes sollten hinfort das Vaterland verteidigen. Friedrich Wilhelm Iii. hob die Hörigkeit der Bauern auf, die bis dahin ihren Gutsherren als Eigentum zugehörten, und schuf einen freien Bauernstand, wie wir ihn kennen. Er gab den Städten die Selbstverwaltung, die heute noch gilt, und schuf so einen freien Bürgerstand. Damit die Streitigkeiten der Leute nicht gleich vor das Gericht kämen, setzte er Schiedsrichter ein, die heute noch ohne große Kosten die Leute zu versöhnen suchen. Auch im Schulwesen erinnert vieles an Friedrich Wilhelm Iii. Zu seiner Zeit lebte der große Kinderfreund Pestalozzi Denkmal auf dem Areuzberge in der Schweiz. Nach seiner Weise wird bei 5erltrl noch heute in den Schulen unterrichtet und erzogen. Die Königin Luise war so entzückt über die Erziehungsweise dieses Mannes, daß sie rief: „Ich möchte hin zu ihm, um in der Menschheit Namen ihm zu danken!" In allen Schulen wird jetzt geturnt, und in den meisten Orten sind Turnvereine. Das Turnen wurde unter Friedrich Wilhelm Iii. durch den Turnvater Jahn eingeführt, um die Jugend gesund, stark und wehrhaft zu machen. In allen Schulen werden folgende Lieder gelernt und gesungen: „In dem wilden Kriegestanze" von Schenkendors, „Was blasen die Trompeten?" von E. M. Arndt, „Vater, ich rufe dich" von Theodor Körner. Diese vaterländischen Dichter lebten in jener Zeit und begeisterten das Volk durch ihre Lieder. Die Hochschule in Berlin, die heute von mehr als 5000 Studenten besucht ist, gründete der König in jener Zeit. Jeden Sonntag kann uns in der Kirche etwas an ihn erinnern. Er hat die lutherischen und reformierten Christen, die sich früher oft stritten und schmäheten, zu einer evangelischen Landeskirche vereinigt. Die Agende, aus der jeden Sonntag der Geistliche liest, stammt von ihm. Unser Königreich Preußen ist jetzt in Provinzen, Regierungs-bezirke und Kreise eingeteilt. Das geschah auch unter Friedrich Wilhelm Iii. Dem ganzen deutschen Vaterlande erwies er eine große Wohlthat durch den Zollverein. Bis dahin erhob jeder deutsche Fürst an seiner Landesgrenze von den eingehenden Waren einen Zoll oder eine bestimmte Abgabe.

7. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 35

1918 - Berlin : Weidmann
8. Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. 35 von selbst, da sie auch alle zum Heeresdienste heran-gezogen wurden. Das Heer setzte sich also von nun an aus Adel, Brgern und Bauern zusammen, und Auslnder kamen nicht mehr hinein. Damit konnten auch die entehrenden Strafen wie Stockschlge und Spierutenlaufen fr immer aufhren. Da der König nur 40 000 Mann halten durfte und diese Zahl viel zu gering war, so wurden immer die ltesten Soldaten auf Urlaub entlassen und durch neue Rekruten ersetzt. So hatte der König, ohne da es Napoleon merkte, 1813 schon 110 000 Mann Linientruppen, dazu freiwillige Jger und 170 000 Mann Landwehr fr den Krieg bereit. Die Neuerung der allgemeinen Wehrpflicht, zunchst nur fr den Befreiungskampf bestimmt, wurde 1814 zu einer stndigen Einrichtung. Des Knigs bester militrischer Berater war der General v. Scharnhorst. - Die guten Folgen der Steinschen Gesetzgebung zeigten sich Sittliche und berraschend schnell. Das ganze Volk war wie umgewandelt. Wiedergeburt. Der Turnvater Jahn, ein Gymnasiallehrer in Berlin, arbeitete an der krperlichen Zucht der Jugend, der Philosoph Fichte hielt seine gewaltigen Reden an die deutsche Nation, der Theologe Schleiermacher wirkte fr die Vertiefung des sittlichen und religisen Lebens, und Wilhelm v. Humboldt, ein Bruder des groen Naturforschers Alexander v. Humboldt, grndete mitten in der traurigsten Zeit 1810 die Universitt Berlin. Kurz, alle Kreise bereiteten den Kampf gegen den Unterdrcker der Freiheit Europas, und besonders Preuens, mit herrlicher Begeisterung vor. c) Die Befreiungskriege 18131815. 36. Der Ehrgeiz und die Herrschsucht Napoleons I. Napoleons i. traten immer deutlicher zutage. Er strzte mit einem Federstrich 9dza<6t die Knigshuser in Portugal und Spanien, unterwarf sterreich zum zweitenmal und verleibte ohne weiteres Städte und Lnder im nordwestlichen Deutschland seinem Reiche ein. Um den Herrschern Europas ebenbrtig zu werden, ver-mahlte er sich mit Luise, der Tochter des Kaisers Franz I. Sein Glck schien vollendet, zumal als ihm ein Sohn (Napo-l e o n Ii.) geboren wurde. Aber Hochmut kommt vor dem Fall. Als er es wagte, mit einem Riesenheere von einer halben Million Mann auch Rußland zu unterjochen, begann seine bermchtige 3*

8. Elemente der Astronomie und mathematischen Geographie - S. 3

1911 - Berlin : Winckelmann
Vorwort zur sechsten Ruflage. Das vorliegende Werk stellt in knapper Form das Wissenswerteste aus der Astronomie und mathematischen Geographie zusammen. An mathematischen Vorkenntnissen wird, da das Buch zum Selbstudium geeignet sein soll, nur soviel vorausgesetzt, wie ein Schüler höherer Lehranstalten beim Eintritt in die Prima zu besitzen pflegt. Das Schriftchen dürfte deshalb als eine Ergänzung der meisten Lehrbücher der Physik beim Unterrichte dienen können. Dem von dem Unterzeich- neten herausgegebenen Grundriß der Physik von Jochmahn-Hermes wird es als Anhang beigefügt; jedoch sind die für die Astronomie wichtigsten physikalischen Abschnitte in diese Sonderausgabe mit- aufgenommen worden. Verfasser dieser Elemente ist der im vorigen Jahre verstorbene Prof. Dr. O. Hermes, der sie, teilweise in Anlehnung an nachgelassenes Manuskript von E. Jochmann, zuerst im Jahre 1876 herausgegeben hat. Von der fünften Auflage an ist, ebenso wie bei den letzten Auflagen jenes Grundrisses, der Unterzeichnete als Autor miteingetreten. Zu besonderem Danke fühlt er sich verpflichtet gegenüber dem Astronomen an der Hamburger Sternwarte Herrn Dr. K. Graff für seine Mitarbeit an dieser neuen Auflage, die nicht nur die durch den Fortschritt der Wissenschaft gebotenen Änderungen aufweist, sondern sich auch durch eine zweckmäßigere Anordnung des Stoffes von den früheren Auflagen unterscheidet. Zu danken ist ferner der Verlagshandlung für die Bereit- stellung der Mittel zu den Autotypietafeln, die hoffentlich den Beifall der Fachgenossen finden werden. Posen, im März 1911. Prof. Dr. Paul Spies.

9. Grundriß der neuern Geschichte - S. 52

1835 - Berlin : Trautwein
52 \ 9fn£öttg Jur crflen fperiobe. hoben toar, trat unaufhaltfamer Verfall ein. 3n her 2lrd)lfecfitr und ©culptur rourbc bas Sbeifpiel bes talentoollen, aber oft regel- lofett und gezierten Sscrittni (1598—i6so) oerberblid). Den 55er- faß der «Poeffe befci)leuntgtc oorndmlid) die toihelnbe und phanta» flifd)e ©efd)tnacflo|?gfcit bes talentoollen idiarino (1569—1625), bei 93erfaffers eines romatttifch*mpthologifchen ©ebidjti Slbonfs, und die (Enlftehung der Oper in biefer Bett und ihre oielfadje Sbcarbeu tung brachte der «Poeffe feinen ©etoinn. Sieben der ßunfi tourbett aber and) die 2bi|Tenfd)aften in Selten todbrettb biefeö ganzen 3«tt- raums mit erfolg bearbeitet. Ueber mehrere bebeutenbe Sulatbematifer, Sltfrottomen uttbdlaturforfcher bei fed)Szchnten3«brbnnbcrfs erhob fidj ©alileo bi ©alilei (1561 — 1642), toeldjer die «Theorie der 23etoe» gung eutbeefte, bas ootn ©lasfchleifer üjohitfon 1590 tu Sßlibbelburg erfunbene Delesfop oeroollfommnete und bas fopcrnicanifche 2bclt» fhftem Periheibigte. einer feinet jahlreidten (Schüler, goangclijh Dorricelli, erfanb bas Barometer. Um die grünbliche Sbehanblung der Anatomie enoarb (Ich 93efal (1543) großes 25erbientf; Ülaturge- fchidjte, befonbers Ornithologie/ tourbe mit erfolg oon Sllbrooanbt (1522—1605) bearbeitet. 3« her ^Pbilofophie fuchten Sdtptfif und Olatunoiifenfdtnft |u bereinigen fpieronpmus (Jarbanus (1501 — 1575), auch ausgezeichnet als Slrjt und 2?tathematifer, der fcharf- finnige, 1600 als £el)er in Skom perbrannte, ©iorbano Sbruno und der geifloofle Dominicaner «Thomas Gampanella (156s —1639)- Deutfd)lanb tourbe bas ©tubftun der alten £iteratur im 2lnfange der neuern 3«it befonbers gefbrbert burd) 3ohatm 9teud)lin aus «Pforzheim (1455 — 1522) und Dejtberius erasntus aus «Kotterbam C1467 — 1536), fo toie burd) die ©rünbung neuer l!nioer|Tta“ten: Sbittenbcrg’S (1502), granffurt’S (1506), «Dlarburg’S (1527), fpa'ter itbnigsbcrg’S (1514), 3ena’S (1548),£elmfidbt’S (1576) und anbe- rer. ein £auptffh der philologifchen ©tubiett tourbett die lieber* lanbe, namentlich die 1575 gelüftete Unioerfftdt ßeiben, und fte per* banftett ihre «Blüthe oorndmlid) dem gelehrten Suflus ßipftus (1547 — 1606), dem S5egrünber beö ©taats- und 25hlferred)ts und ©taats- manne jpuig oan ©root(j?ugo ©rotius) (1583—1645), dem fcharf- ft'itnigen «Polphiflor ©erbarb Johann 25ofj (1577 — 1649) und bett biefen tueifl gleichzeitigen Dan. fteinftus und 3of>. 5t- ©ronop. Die Sftcformation hatte zwar bas 3ntercffe der ©elehrten mehr auf theologifdje Unterfud)iingen und ©treitigfeiten getoanbt, jeboch for- berte fte auch allgemeine 35ilbung, inbettt |Te, befonbers burd) die Sßirffamfeit Skeland)thon’S, bett gelehrten ©chulunterricht oerbef* ferte und überhaupt lebhaften gorfchuttgsgeiji aufregte. 3n der 33erooijfommuuttg her 2lfironotttie trat neben den «Polen Oticolaus

10. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 101

1835 - Berlin : Trautwein
Ti Gewerbfleiß. Wissenschaft. Kunst. 101 ten und aus ihrer Mitte die Rectoren wählten, und welche zuerst 1158 privilegirt wurde, entstand erst um 1500 eine (medieinisch- philosophische) Schule der Artisten. Die in Paris entstandene Schule, deren Lehrgegenstande Anfangs nur und spater wenigstens überwiegend Theologie und Philosophie waren, erhielt 1200 ihre ersten Privilegien; nur die Lehrer bildeten hier eine Corporation und wählten aus sich die Rectoren; unter den theologischen Collé- gien wurde das nach seinem Stifter, Peter von Sorbonne, (1250) benannte das berühmteste. Salerno, durch seine medicinische Schule berühmt, wurde erst spater privilegirt. Zu Padua begründeten aus Bologna ausgewanderte Lehrer und Scholaren 1222 eine Rechts- schule, zu welcher im i4. Jahrh. eine Artisten - und Theologen- Schule kam. Die im 12. Jahrh. in Montpellier entstandene me- dieinische Schule wurde im folgenden privilegirt. Die Universitä- ten zu Oxford und Cambridge entstanden um 1200; die erste ei- gentlich gestiftete Universität wurde von Friedrich Ii. 1224 in Nea- pel errichtet; die ältesten spanischen waren Valencia (1209) und Salamanca (um 1250); Coimbra wurde 127.9 errichtet. In der Theologie und Philosophie bekämpften sich fortwährend Scho- lastik und Mysticismus; zu den bedeutendsten theologischen Schola- stikern gehörten Peter Abalard (st.i>42), wissenschaftlicher Begrün- der der theologischen Sittenlehre, und fein Schüler, Peter Lom- bardus, Bischof von Paris (st. 1164), Vollender der dialektisch- scholastischen Theologie durch sein bis zum Ende des Mittelalters allgemein geltendes System der Theologie; jenem gegenüber trat der beredte und vielwirkende Mystiker, Abt Bernhard von Clairvaux (st. 1155). Mit dem 15. Jahrh. begann durch nähere Bekanntschaft mit den ethischen, physischen und metaphysischen Schriften deö Aristoteles die philosophische Scholastik, deren ausgezeichnetste Be- arbeiter in dieser Periode Wilhelm von Auvergne, Bischof von Pa. ris (st. 1249), der deutsche Dominicaner Albert der Große von Bollstädt (st. 1280) und dessen Schüler, der neapolitanische Domi' nicaner Thomas von Aquino (st. 1274), waren. Erwähnung ver- dient auch Vincent von Beauvais (st. 1264), Verfasser einer Ency- clopadie des menschlichen Wissens seiner Zeit. Die historische Literatur, noch größtentheils in lateinischer Sprache, gewann an Umfang und Gediegenheit. Unter den zahlreichen Werken über die Kreuzzüge ist das ausgezeichnetste das des Bischofs Wilhelms von Tyrus (st. n. 1188), von 1100 bis 1184 herabgehend. Otto, Bischof von Freisinaen und Bruder des ersten Herzogs von Oesterreich, (st. 1158) verfaßte eine Weltgeschichte bis 1152 und eine dieser sich anschließende Geschichte Friedrich's I. bis 1156; Helmold, Pfarrer
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