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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 140

1888 - Berlin : Hertz
1-40 Noth der Marken. Schon im nächsten Jahre (1636) verfolgte Baner die Kaiserlichen von Pommern aus durch die Marken. Fast ein volles Jahr hindurch drängten sich jetzt die feindlichen Heere mit abwechselndem Glücke hin und her, und das unglückliche Land seuszte in tiefem Elende unter dem Fußtritt der wilden Schaareu. Brandenburg war nicht ergiebig genug, um die zahlreichen Truppen so lange Zeit hindurch zu ernähren und der rohe Soldat suchte durch Grausamkeiten und Gewaltthaten aller Art entweder die letzte Habe der armen Landleute zu erpressen, oder sich auf viehische Weise an den Schuldlosen zu rächen. Man fragte nicht danach, ob man es mit Freunden oder mit Feinden zu thun habe, und die Kaiserlichen gingen mit den unglücklichen Märkern nicht um ein Haar besser um, als die Schweden. Verheerende Seuchen gesellten sich hier, wie überall,, zu dem Elend: die Leichen blieben nnbegraben vor den Hütten und^ auf den Straßen liegen und dienten oft den verwildert umherstreifenden Hunden zum Fraße. Im Jahre 1636 wurde besonders die Hauptstadt Berlin von dem schwedischen General Wrangel hart bedrängt; der Kurfürst hatte sich mit Schwarzenberg und dem Hofe nach der Festung Peitz geflüchtet, aber die Stadt mußte eine schwere Brandschatzung über sich ergehen lassen, an 30,000 Thaler zahlen und eine fast unerschwingliche Menge von Lebensmitteln, Kleidungsstücken, und Bedürfnissen aller Art aufbringen. Da das baare Geld nicht hinreichte, so mußten die Bürger ihr goldenes und silbernes Geräth mit herbeibringen, welches nach willkürlicher Schätzung für Geldeswerth angenommen wurde. Auch dort kam die Pest hinzu, um die Drangsale der schweren Zeit zu vermehren; sie wüthete so stark, daß im nächsten Jahre beinahe zweihundert Häuser leer standen. An jener Zeit starb Bogislav Xiv., der letzte Herzog von Pommern, und das Land hätte nun ohne Weiteres an Brandenburg fallen müssen; der schwedische Gesandte Steno Bielke aber erklärte den Ständen, er könnte nicht zugeben, daß Schwedens Feinde die Regierung des Herzogthums übernähmen. Georg Wilhelm, hierdurch von Neuem gereizt, verband sich um so entschiedener mit Kaiser Ferdinand Iii., welcher in demselben Jahre (1637) an die Stelle seines Vaters Ferdinand Ii. getreten war. Der Kurfürst warb mit kaiserlicher Unterstützung ein Heer von siebentausend Söldnern, und der Krieg wurde mit ueuer Kraft gegen die Schweden begonnen. Die Marken und Mecklenburg kamen wieder in die Hände der Kaiserlichen, wogegen die Schweden sich in Pommern behaupteten und dasselbe ganz wie eine schwe-dische Provinz regierten. Im nächsten Jahre erhielten sie neue Verstärkungen aus Schweden, und Baner drang wieder siegreich in den Marken vor. Alles Elend, was Brandenburg schon erfahren hatte, war nicht mit den Schrecknissen zu vergleichen, welche der jetzige Rückzug der Kaiserlichen über das arme Land brachte. In Städten und Dörfern wurde von denselben schlimmer als je gewüthet, ohne Schonung alle Häuser, Kirchen und selbst die Gräber erbrochen, alles Geräth, was nicht mit sortgeschasst werden konnte, zerschlagen und zerstört, den Einwohnern Koth in die Nasen, Ohren und Hälse gegossen, (was man spottweise den schwedischen Trunk nannte), und durch andere Martern jeder Art Geld erpreßt. Als die Noth in der Mark am höchsten gestiegen war, verließ der Kur-

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 157

1888 - Berlin : Hertz
Derfslinger. 157 weil ihn der Gedanke quäle, ob er wohl in der Welt noch ein General werden möchte. „Ach was!" rief der Andere, „lieg und schlaf! ein Lumpenhund magst Du wohl noch werden, aber kein General!" Dreißig Jahre nachher, als er schon Feldmarschall war, kam er in ein Städtchen, wo der Name des Bürgermeisters ihn an jenen Kameraden erinnerte. Er fuhr sogleich vor dessen Wohnung, und als derselbe eiligst mit der Mütze in der Hand hervorstürzte, rief Derfslinger, ihn auf den ersten Blick wiedererkennend, mit starker Stimme: „Kamerad, kennen wir uns wohl noch?" — „Ja," erwiderte der Bürgermeister mit Zögern. — „Und wie ist's mit der Prophezeihuug geworden?" fuhr Derfslinger fort, indem er ihm die Worte jener Nacht zurückrief. Der Bürgermeister entschuldigte sich, nach so langer Zeit könne er sich der Worte, die er damals gebraucht, so genau nicht mehr erinnern, bäte aber um Verzeihung, wenn unter ihnen als Zeltkameraden damals so Etwas vorgekommen. „Wenn's einmal Lumpenhund sein muß," rief Derffliuger, „so mag's drum sein; aber wer ist denn nun der größte geworden, ich oder Du?" Der Bürgermeister wußte sich in seiner Verwirrung kaum zu fassen, der Feldmarschall aber sprang aus dem Wagen, umarmte ihn brüderlich, klopfte ihm auf die Schultern und sagte, ob er was Gutes zu essen habe? Jener antwortete: Schinken, geräucherte Würste, Fische und Krebse habe er im Hause. „Und ich," sagte Derffliuger, „habe guten Rheinwein bei mir." Und so gingen sie zusammen hinein, aßen und tranken vergnügt mit einander und unterhielten sich mit alten Schnurren und Streichen aus jener frühen Zeit. Derfflinger lebte seine letzten Jahre im Schooße seiner Familie, jeder Sorge enthoben, in stillem Frieden. Man erzählt, daß er einst an der Wiege des Kurprinzen, nachherigen Königs Friedrich Wilhelm des Ersten, stand, ganz in Betrachtung versenkt. Der Kurfürst fragte ihn: „Nun, alter Derfflinger, was denkt Er denn so nach?" Der Feldmarschall fuhr auf, war zuerst etwas verlegen, faßte sich aber gleich und sagte mit munterer Geradheit: „Indem ich den Prinzen ansah, dachte ich mir und sagte im Stillen zu ihm: Dein Großvater hat mich gehudelt, Dein Vater hat mich gehudelt, aber Du wirst mich wohl ungehudelt lassen." Der Kurfürst lachte und ließ es gut sein. Derfflinger war übrigens ein Mann von aufrichtiger Frömmigkeit, der protestantischen Glaubenslehre eifrig ergeben: er ließ sich in seinen letzten Lebensjahren aus dem trefflichen Erbauungsbuche Johann Arud's „wahres Christenthum" fleißig vorlesen. An Altersschwäche starb er am 4. Februar 1695 im neunzigsten Lebensjahre. 22. Der schwedisch-polnische Lrieg; das Her^ogthum Preußen rvird unabhängig von Polen. Ausbruch des schwedisch-polnischen Krieges; des Kurfürsten Politik. Das Heer, welches Friedrich Wilhelm mit Anstrengung aller Kräfte seines Landes gebildet und vermehrt hatte, fand sehr bald Gelegenheit, seine Tüchtigkeit zu erproben: im Jahre 1654 brach ein Krieg zwischen Schweden und Polen aus, welcher für den großen Kurfürsten nicht gleichgültig bleiben konnte, vielmehr auf das Schicksal seiner Staaten einen großen Einfluß übte. Der Klugheit und Umsicht, womit Friedrich Wilhelm sich während dieses

3. Geschichte - S. 69

1913 - Berlin : Oehmigke
— 69 — Wir setzen uns gegen die Nürnberger, und wenn es drei Jahre nichts als Nürnberger vom Himmel regnete. Unsere Burgen sind fest, unsere Psaudgelder auf die Städte gut gesichert. Seht Euch vor, sage ich Euch!" — „Ei, ei, Herr Ritter, Ihr werdet doch uicht in Zorn und Ärgernis von uns scheiden nach so lustigem Feste! Doch wir sind jetzt am Walde, drum nehmt diesen Handschlag und ziehet in Frieden!" — „Nicht doch, Herr Bürgermeister, ich dächte, Ihr begleitet uns noch ein Weilchen! Seht nur, da halten meine Knechte, die mich erwarten, und die sich freuen werden, mit euch in den fühlen, schattigen Wald hineinzureiten." Bestürzt ob dieser seltsamen Worte sahen die Berliner Bürger-aus den Troß der heranreitenden Knechte, die nicht zur friedlichen Begleitung, sondern zum Kampfe gerüstet schienen. Eilig wollten sie zurück, um schnell die schützenden Tore der Stadt zu gewinnen; aber die treulosen Ritter hatten ihnen schlau eine Falle gelegt. Kaltblütig zogen sie die Schwerter, verrannten den Fliehenden den Weg und hieben einige wehrlose Bürger nieder, die sich in den nahen Wald flüchten wollten. Rasch und geübt in solchen Räubereien, hatten die Knechte das Vieh aufgetrieben und die gebundenen Bürger in den Wald geschleppt, und langsam folgten ihnen die Ritter, während Dietrich lächelnd ans den Sack voll böhmischer Groschen klopfte und sich zusriedeu den Schnurrbart strich. Weit von den Wällen Berlins herüber tönte noch immer der lustige Klang der Zinken und Trompeten in die laue Herbstnacht hinaus und rief den Rittern einen gut gemeinten Abschied nach; als aber die Flüchtlinge am Tor anlangten und das Geschehene erzählten, da verstummte die Musik, da erloschen die Fackeln, und Stadtknechte eilten hinaus, die Leichname der Erschlagenen zu ihren trostlosen Witwen und Waisen zu bringen. L. Schneider (Bilder aus Berlins Nächten). 22. Das Kreuz am Kremmer Damm. In der Nähe der kleinen nüttelmärkischen Stadt Kremmen zieht sich die Landstraße nur als ein schmaler Pfad — als ein hoher Damm durch das elsenbewachsene, sumpfige Luch hin. In alter Zeit befand sich hier einer der vielumstrittenen Pässe, die nach Pommern führten. Noch weiß es das Volk recht wohl,

4. Geschichte - S. 156

1913 - Berlin : Oehmigke
— 156 — Wer kommt? Wer? — Hurra, die Vierundsechziger. Hurra, die sind wieder breiter und stärker, Das macht, es sind richtige Uckermärker. Die sind schon mehr für Kolbe und Knüppel, conferatur Wester- und Oster-Düppel. Verstehen sich übrigens auch auf Gewehre, siehe Fohlenkoppel und Arnkiel-Oere. Fünfzig dänische Feuerschlünde können nichts gegen Prenzlau und Angermünde. Wer kommt? Wer? — Füsiliere, Fünfnnddreißiger. Hurra, das wirbelt und schreitet geschwinder, Hurra, das sind Berliner Kinder! Jeder, als ob er ein Gärtner wäre, trägt die Sträußchen auf seinem Gewehre. Gärtner freilich, gegraben, geschanzt, dann sich selber eingepflanzt, eingepflanzt auf Schanze zwei. — Die flinken Berliner sind vorbei. Wer kommt? Wer? — Hurra, unsre Sechziger. Oberst von Hartmann, fest im Sitze, grüßt mit seiner Säbelspitze. Hut ab und heraus die Tücher! Das sind unsere Oderbrücher, keine Knattrer und bloße Verschluser, lauter Barnimer und Lebuser. Fest ist ihr Tritt, frank und frei. Major von Jena ist nicht mehr dabei. Wer kommt? Wer? — Artillerie und Ingenieurs elfte Ulanen, Zietenhufaren, Paukenwirbel und Fanfaren. Halt, der ganze Waffenblitz präsentiert vor König Fritz.

5. Geschichte - S. 149

1913 - Berlin : Oehmigke
— 149 — Andre Woche wir kriegen dich schon! Ja, der Russ', ja, der Russ' hat uns gezeigt, wie man's machen muß. Im ganzen Kremmel nicht eine Semmel, und auf deu Hacken immer nur Hunger und Kosacken. Ja, der Russ' hat uns gezeigt, wie man's machen muß. Hin ist der Blitz deiner Sonne von Austerlitz; unterm Schnee liegen alle deine corps d’armee. Warte, Bonaparte, warte, Kujon! Andre Woche wir kriegen dich schon. Th. Fontane. 54. Aus der Zeit der Erhebung Preußens. 1. Je näher der Frühling des Jahres 1813 kam, und je weiter er vorrückte, um so lebendiger ward es um uns her in unserer Mark. Das Volk stand auf, der Sturm brach los! Er brach los, der Sturm des Volkszornes und der Vaterlandsliebe, selbst in unserm ruhigen Uckermärkerlande, und rührende Zeichen davon sind mir noch heute lebhaft in der Erinnerung gegenwärtig. Der Müller Düsiug von Schmollen, ein wohlhabender Mann, brachte seine beiden Söhne von siebzehn und achtzehn Jahren, die er vollständig als freiwillige Jäger auf eigene Kosten ausgerüstet hatte, nach Wallmow herüber, damit mein Vater als Geistlicher sie segnen solle, ehe sie ins Feld zögen. Ihnen folgten zwei jüngere Brüder unsers Freundes und Nachbarn, des Amtsmanns Sänger, die hoch zu Roß in gleicher Absicht sich vou dem Vater verabschiedeten. In keiner der vier Dorfkirchen, die zu meines Vaters Pfarre gehörten, fehlten später die schwarzen Tafeln, die, am Altar aufgehängt, die Namen und das Ehren-

6. Geschichte - S. 33

1913 - Berlin : Oehmigke
— 33 — und Bügel hat. Das Schwert hält er drohend gezückt, so wie er überhaupt ein sehr ernstes, beinahe griesgrämiges Gesicht hat. Die linke Hand hat er auf dem märkischen Adler ruhen; hinter ihm befindet sich das Stendaler Stadtwappen, und an dem Unterteile seines Rückens sieht man ein lachendes Narrenbild, oder, wie die Leute sagen, den Eulenspiegel. Zu der Zeit, als der alte Dessauer, damals aber noch ein junger Offizier und übermütiger Prinz, zu Stendal in Garnison lag, soll er öfters sich das Vergnügen gemacht haben, aus einem gegenüberliegenden Weinhause, wo er zu zechen pflegte, nach dem ernsten alten Ritter, wie nach einer Scheibe, zu schießen, und es ist gewiß, daß dem Roland sein Kinn lange Zeit gefehlt hat. Im Jahre 1837 aber hat ein Verein, der sich in Stendal zur Verschönerung der Stadt und ihrer Umgebungen bildete, das Kinn geschickt wieder herstellen, auch sonstige Gebrechen, welche der Lauf der Zeilen an der Säule hervorgebracht, ausbessern, sowie ihm ein neues Schwert geben lassen, da das alte, von Holz, ganz von der Luft und dem Wetter zerstört war. Der alte ritterliche Vetter des großen Kaisers sieht jetzt wieder ganz frisch und wie neugeboren aus. Von diesem Roland gehen manche artige Sagen im Munde des Volkes. Einst kam des Abends spät ein Bürger der Stadt Stendal aus einem Weinhause zurück und wollte sich in seine Wohnung verfügen. Sein Weg führte ihn über den Markt. Er hatte des Guten ziemlich viel getan, so daß er zwar nicht betrunken war, aber doch, wie mau zu sagen pflegt, einen Spitz hatte. Er war deshalb auch in einer recht fröhlichen Laune, und als er beim Roland angekommen war, stieg ihm auf eiumal der Übermut. Er stellte sich vor ihn hin und höhnte ihn und sprach: „He, du alter trockner Mann da! Du steinerner Narr! Du tränkest auch wohl gern ein Gläschen Wein auf deinem kalten, hohen Gerüste!" Also sprach er viel, und dabei machte er Bockssprünge und schnitt dem Roland Gesichter zu, in seiner Weinlaune bei sich denkend: Der Alte ist ja von Stein, der sieht das nicht; und wenn er überhaupt sehen könnte, so ist es doch jetzt stockdunkle Nacht. $ Der alte Roland hatte die Narrheiten lange mit seinem ernsten, strengen Gesichte angesehen. Aber auf einmal drehte der steinerne Riese sich auf seinem Gerüste rund herum, dem Noül, Unsere Mark Brandenburg. Ii. Teil. q

7. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 45

1846 - Berlin : Klemann
Frankreich. England. 45 Johanna b’Qlrc entsetzt Orleans 1429, führt Karl nach Rheims, wird 1430 von den Engländern gefangen und zu Rouen 1431 verbrannt. England verliert bis 1450 alle Besitzungen in Frankreich, außer Calais. Errichtung ste- hender Heere. 1461 —1483. Ludwig Xi., erhebt durch Despotie die könig- liche .Macht zu einer fast unumschränkten Herrschaft. Be- schränkt die Macht des Adels und der Städte. Im Kriege mit Burgund von Karl dem Kühnen gefangen in Peronne 1467. Nimmt nach Karl's Tod (1477) Burgund und Artois. 1483 - 1498. Karl Viii.; heirathet 1491 Anna von Bre- tagne, die Braut Maximilians; deshalb Krieg mit Maximi- lian bis 1493. Maximilians Sohn, Philipp der Schöne, erhält Burgund als französisches Lehn. 8. Englan d. 1. Die Herrschaft der Römer. Britannien (auch Albion) schon von den Phöniziern be- sucht, die Zinn und Blei holen. Die Römer erobern einen Theil des Landes unter Julius Cäsar 55 v. Chr., einen größern bis zum Clyde, unter Julius Agrjcola, 78 n. Chr. — Hadrians, 121, und Severs, 208, Pictenwall gegen die Angriffe der Picten und Scoten. 426. Die Römer ziehen die Legionen zum Schutze Italiens zurück. Die des Kriegs entwöhnten Britten rufen die - Angeln und Sachsen gegen die sie bedrängenden Pieten und Scoten zu Hülfe. 2. Die Herrschaft der Angelsachsen, 449—1066. 449. Die Angeln und Sachsen unter Heng ist und Horsa bemächtigen sich des Landes. Die Britten flüchten nach

8. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 85

1846 - Berlin : Klemann
85 England. Die Niederlande. den nach langen Kämpfen die Mißbräuche bei der Wahl der . Volksrepräsentanten abgestellt. 1837. Victoria, Tochter des Herzogs Eduard von Kent, vierten Sohnes Georg's Iii., Königin. England erhält sich auf seiner Höhe und bleibt fast in dem ausschließlichen Besitz des Welthandels. Seine Seemacht, wie seine Landheere haben in den jüngsten Kämpfen mit China und in Ostindien ihren alten Ruhm erhalten und bewährt. 5. Die Niederlande. Germanische Völker: Belgier, Bataver und Friesen, die ältesten Bewohner des Landes; nach harten Kämpfen von den Römern unterworfen. — Nach der Völkerwanderung größtentheils unter fränkischer Herrschaft; die Friesen behaupten ihre Unabhängigkeit bis 804. — Durch die Reichstheilung zu Verdun, 843, kommt das Land an Mittelfranken,, bildet 855 einen Theil von Lo- thringen, und fällt mit diesem 911 an Frankreich, 923 an Deutschland. 1000—1300. Es bilden sich unter der in diesem Lande noch ungeordneten Herrschaft der deutschen Kaiser viele Graf- schaften (erbliche Lehne) und Reichsstädte, welche nach und nach 1369—1477 mit Burgund durch Heirathen, Erbverträge und Kriege vereinigt werden. Philipp der Kühne (1363 — 1404) gewinnt Flandern, Artois und Mecheln; Philipp der Gute (1419 — 1467), Sohn Johann's des Uner- schrocknen: Namur, Brabant, Limburg, Hennegau, Holland, Seeland, Westfriesland und Luxemburg; Karl der Kühne (1467—1477) Geldern und Zütphen. — Die Provinzen 1 und Städte behalten unter den burgundifchen Herrschern ihre Verfassungen und erwerben immer größere Freiheiten. j

9. Mittlere und neuere Geschichte - S. 25

1886 - Berlin : Hofmann
§ 12. Ludwig der Fromme und die Teilung zu Verdun. 25 bis an seinen Tod in Zwietracht mit der Mehrzahl seiner Söhne. Er starb 840, nachdem er durch seine Schwäche den Grund zur Zerspitterung des Frankenreiches gelegt und die schönen Ansätze der Kultur, die Karl der Große gepflegt, hatte verfallen lassen. Da nun von seinen Söhnen Lothar gegenüber Ludwig und Karl (Bund und Eidschwur der letzteren zu Straßburg; Straßburger Eidesformeln, wichtig für die Geschichte der deutschen und französischen Sprache!) seine Ansprüche auf die Oberherrschaft nicht durchsetzen konnte, vereinigte man sich auf die Teilung des karolingischen Reiches zu Verdun (843). Durch 843 dieselbe ward der Grund gelegt zu der besonderen Entwicklung Frankreichs und Deutschlands. Karl, genannt der Kahle, erhielt Westfranken, gleichbedeutend etwa mit dem heutigen Frankreich. Ludwig der Deutsche erhielt Ostfrauken (etwa gleich dem heutigen Deutschland). Lothar aber bekam mit der Kaiserkrone Italien und einen zwischen Frankreich und Deutschland sich hinziehenden Landstrich zwischen Rhein, Schelde und Saöue. Repetition: Ii. Periode: 476—843. § 6. Ansiedlungen deutscher Stämme: 1. Das ostgotische Reich in Italien, gestiftet durch Theodorich den Großen, 493, zerstört ca. 550 durch den oströmischen Kaiser Justinian. 2. Longobarden in Italien von 568 an (Alboin). 3. Angelsachsen unter Hengist und Horsa 449 in Britannien. § 7- 622. Mohammed stiftet in Arabien den Islam. Gewaltsame Ausbreitung desselben über Nordafrika bis nach Spanien (Zerstörung des westgotischen Reichs durch die Schlacht bei Xeres 711). § 8. ca. 500. König Chlodwig, der Merowinger, stiftet das Frankenreich durch Eroberung des größten Teiles von Gallien. Schlacht bei Soissons. Sein Übertritt zum Christentum; Chlotilde. § 9. Unter den entarteten Merowingerkönigen kommen die karolingischen Hausmeier empor. Karl Martell, Sieger über Mohammedaner bei Tour» und Poitiers 732. Pippin setzt den letzten Merowinger ab und macht sich, unterstützt vom Papst und den Großen des Reiches, zum König 752. Entstehung des Lehnswesens. § 10. Das Christentum breitet sich unter den deutschen Stämmen mehr und mehr aus: Franken, Burgunder, Angelsachsen; am frühesten bei den Goten (Ulftlas!). Der größte Missionar ist Bonifacins, der Angelsachse, welcher das Christentum zu den Hessen und Thüringern bringt. Er wird vom Papst zum Erzbischof von Mainz erhoben, 754 von den Friesen erschlagen. §11. Karl der Große 768 — 814. Äußere Unternehmungen: Sachsenkriege (Widukiud); Langobardenkrieg (Desiderius); Züge gegen die Mohammedaner in Spanien, die Avaren in Ungarn, den aufständischen

10. Mittlere und neuere Geschichte - S. 27

1886 - Berlin : Hofmann
§ 14. Die letzten Karolinger in Deutschland. § 15. Konrad I. u. Heinrich I. 27 fälle in das Frankenreich. Sie fuhren mit ihren schnellen, leichten, fogar über Land transportierbaren Schiffen weit in die Flüsse hinauf und plünderten die Städte. Wie der Magyar von seinem Pferde, so war der Normanne von seinem Schiffe, dem „Wogenroß", unzertrennlich. Seine Krieg- und Raubfahrten erschienen ihm als erlaubte, ja rühmliche Unternehmungen (die Wikingerzüge und ihre Rolle in der normannischen Sagenwelt). — Allmählich aber wurden den Normannen an verschiedenen Punkten Europas feste Wohnsitze angewiesen, z. B. in der Normandie (Herzog Rollo, sein Standbild in Rouen) und in Italien. (Anmerkung. Diesen Magyaren- und Normanneneinfällen entsprachen im Süden diejenigen der Sarazenen.) § 14. Die letzten Karolinger in Deutschland. Von den Nachkommen Karls des Großen haben folgende das 843 deutsche Reich regiert: a) Ludwig der Deutsche (843—876). b) Karl der Dicke (876—887); der letztere wurde wegen seiner 876 Nachgiebigkeit gegen die Normannen abgesetzt, und die Deutschen _ms erwählten den mit dem karolingischen Hause verwandten c) Arnulf ^7 von Kärnthen (887—899) zum König. Derselbe wußte nicht 887 nur die Normannen durch einen großen Sieg bei Löwen a/Dyle bis von den deutschen Grenzen fernzuhalten, sondern auch das im " Osten entstandene und bedrohliche Mährenreich des Königs Swa-topluk zu zerstören. Ebenso brachte er die Kaiserkrone auf sein Haupt, wenn auch nur durch Zugeständnisse an das Papsttum, das kurz zuvor durch Papst Nikolaus I. (die sog. pseudo-isidorischeu Dekretale!)^ seine Macht ungemein erweitert hatte, sowohl gegenüber den Bischöfen als den Königen, d) Nach Arnulfs Tode wählte man dessen unmündigen Sohn Ludwig das Kind (900—911). 900 Schreckliche Bürgerkriege zwischen deutschen Adelsfamilien zerstörten bis im Verein mit Magyareneinfällen den Wohlstand des deutschen 011 Volkes („Wehe dem Lande, des König ein Kind ist!" — Sage von Hatto und dem Mänseturm.) Konrad I. (911 — 918) und die Könige aus dem sächsischen Kaufe (919 — 1024). § 15. Konrad I. und Heinrich I. Bei der Schwäche des Königtums und der beständigen Gefahr von außen halten sich im Reiche die einzelnen Stämme selbst helfen
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