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1. Vorschule der Geschichte Europas - S. 206

1834 - Berlin : Enslin
206 und so das jetzige Königreich England stiftete, welches jetzt auch erst diesen Nahmen erhielt. Dieses ge- schah gegen das Jahr 830 n. Ch. Geb., also zu den Zeiten Ludwigs des Frommen und des Kaisers Theo- philus. Schlimm aber war es, daß er für sein neuge- stiftetes Königreich keinen tüchtigen Nachfolger hatte, denn sein Sohn Ethelwulf, der ihm 837 nachfolgte, war ein Mann von eben so schwächlicher Frömmigkeit, wie Kaiser Ludwig der Fromme, und eben so wie dieser theilte er schon bei Lebzeiten sein Reich unter seine Söhne, und mit dem jüngsten, Alfred, den er vorzüglich liebte, machte er eine Pilgerfahrt nach Rom, um ihn dort vom Pabste selbst salben zu lassen. Die Uneinigkeiten, welche dadurch in seiner Familie entstanden, waren für England um so schlimmer, da nun, wie gesagt, die Einfälle der Normannen hinzukamen, welche hier unter dem Nahmen Dänen erschienen, und nicht nur die Küsten dieser Insel mit gleicher Wuth, wie die französischen, anfielen, son- dern sich auch ganzer Striche bemächtigten und sich im Lande festsetzten. Nachdem nun die älteren Söhne Ethel- wulfs, von denen nach seinem Tode einer nach dem an- dern hinstarb, viel bessere Kämpfe gegen sie bestanden hatten, als die fränkischen Karolinger, so gelangte zu- letzt der jüngste von ihnen, Alfred, im zwei und zwan- zigsten Lebensjahre, im Jahre 871, auf den Thron, und sollte nun in den letzten Zeiten des neunten Jahrhun- derts, wie Karl der Große um ein Jahrhundert früher, als der größte, zugleich aber auch als der edelste Mann seiner Zeit erscheinen. Nach schönen Siegen, die er noch mit seinem Bruder über die Dänen erfochten hatte, und nachdem er durch Erbauung großer Schiffe, mit denen er an den Küsten ihren langen Fahrzeugen begeg- nen ließ, einen guten Anfang zu ihrer Abwehr gemacht hatte, war er dennoch gegen ihre gewaltigen Massen, mit denen sie das Land, immer von neuem überfielen, unglücklich, und sah ein, daß er sein Königreichs nur auf außerordentlichem Wege vor ihnen retten würde. Er gab daher die Gegenwehr gegen die Dänen auf einige Zeit ganz auf, um sein Volk in Verzweiflung ge- rathen zu lassen, und es dadurch zur höchsten Kraftan- strengung zu bringen. In eine sumpfige Gegend zog er

2. Geographie - S. 319

1912 - Berlin : Wichert
— 310 — Mittelamerika. I. Lag e. Mittelamerika („Zentralamerika") besteht aus dem F e st la nd s st ü ck, das Nord- und (Südamerika mitein- ander verbindet, und den W e st i n d i s ch e n Inseln. Das Festlandsstück umfaßt das Land von der Laudeuge von T e h u a n t e P e c bis zu derjenigen von P a n a m a. In einem Bogen ziehen sich von Inkatan bis zur Norb- käste Südamerikas die W e st i n d i s ch e n Inseln hinüber. Sie bestehen aus den drei Gruppen: den B a h a in a i n s e l n, den Großen und den Kleinen Antillen. Ii. Bodenverhältnisse. Sämtliche Inseln sind gebirgig; denn sie sind die stehengebliebenen Horste eines zer- trümmerten und zum Teil versunkenen alten Gebirges. Ein- zelne Berge steigen über zwei und dreitausend Meter hinaus. Wie in allen Bruchgebieten der Erde, so fehlen auch die Vulkane hier nicht. Besonders werden die Kleinen A n - t i l l e n von zahlreichen, noch heute tätigen Feuerbergen be- herrscht. 1902 zerstörte aus Martinique der M o n t Pelee die Stadt St. Pierre. Das Festlandsstück ist ein 2000 m hohes Gebirgs- und Plateanland, das nach der pazifischen Seite steilen Abfall mit guten Häfen hat, während dem Oftrande eine Flachküste mit ungenügenden Häfen vorgelagert ist. Die Westseite trägt dazu eine ganze Kette von Vulkankegeln, von denen einige über 4000 m Höhe haben (Agua und Fuego). Bei der Fonsecabai beginnt eine Querspalte, die sich uach So bis an den Atlantischen Ozean zieht. In ihr liegt der N i c a r a g n a s e e und fließt der S a n I u a n. Iii. Klima. Das Klima ist heiß mit einer Durch- schuittstemperatur von 23 bis 27° C. Ans den Gebirgs- und Plateauländern geht die Temperatur natürlich znrüct. Mit Ausnahme der Halbinsel J)nkatan liegt Mittelamerika auch ganz im Gebiet der reichsten Tropenniederschläge. Iv. Bewässerung. Große, schissbare Flüsse können sich in einem solch kleinen Gebirgslande nicht entwickeln. Die Flüsse des Festlandsstückes werden fast alle nach O gedrängt. Etliche derselben sind im Unterlaufe schissbar. Die Gewässer der Inseln sind zahlreich vorhanden, aber für den Handels- verkehr bedeutungslos. Die häufigen und starken Niederschläge in zwei Regen- Zeiten des Jahres rufen fast überall Urwald und die üppigste Vegetation hervor.

3. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 108

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 108 — Ufer des Stromes aus gingen sie in wenig unterbrochener Linie nach Südosten; besetzt waren sie mit Infanterie und schweren Geschützen und durch eine Schiffbrücke mit Warschau verbunden. Das Terrain, in welchem die polnische Armee lagerte, bildete ein ziemlich scharf abgegrenztes Viereck. Zwei Seiten desselben, Westen und Süden, wurden durch die Weichsel gedeckt; im Winkel, den der Fluß hier bildet, liegt das Dors Praga. Den Nordrand machten die Schanzen. Nach Osten zu ward die Stellung durch kleine Waldparzellen, Sumpf und Sand-hügel geschlossen. Diese Anhöhen, so niedrig sie auch sein mochten, entzogen doch den Blicken der draußen Weilenden alles, was im Lager vorging. Hier wurde die surchtbare Masse der Reiterei bereit gehalten, hier konnte sie sich ungehindert und unbeobachtet zu Geschwadern formieren und hervorbrechen, immer den Gegner überraschend. Außerhalb dcs Vierecks schwärmten die Tataren. Den Verbündeten blieben nur zwei Wege, in das Lager zu gelangen; entweder mußten sie das nördliche Bollwerk desselben, die Schanzen, nehmen, oder von Osten her über die Sandhügel eindringen. Aus der Nordseite zog sich ein dichter, stellenweise sumpfiger Wald bis auf 2000 Schritt an die Schanzen heran. Es war am Vormittage des 18./28. Juli 1656, an einem Freitage, als das verbündete Heer durch diesen Wald in zwei Kolonnen gegen die Polen anrückte. Der König Karl Gustav befehligte das rechts zunächst der Weichsel marschierende Corps, der Kurfürst das andere. 600 schwedische Reiter unter General Wrangel stürmten ans dem Walde hervor und warfen sich aus die polnischen Vorposten, diese bis in die Schanzen zurücktreibend. Ihnen folgte Karl Gustav mit seinem Heere, stellte es vor den feindlichen Werken in dem freien, ungefähr 1500 Schritte breiten Raume zwischen dem Strome und dem Gehölze auf, zog seine gesamte schwere Artillerie vor und fing an, die Schanzen zu beschießen. Neben ihm faßte das Heer des Kurfürsten Posto. Die Polen erwiderten lebhaft das Geschützfeuer der Schweden, ohne ihnen besonders zu schaden. Die gegenseitige Kanonade dauerte bis zur völligen Dunkelheit. Alsdann gingen die Verbündeten zurück, doch nicht sehr weit, so daß sie immer noch im Bereiche der polnischen Artillerie blieben. In der Nacht zogen sich Schwärme von Tataren um den Wald herum und attaquierten mehrmals die schwedische Nachhut; diese, unter General Horn, hielt aber mutig stand und zwang die Feinde immer zum Weichen. Der folgende Tag brachte Hitze und einen Nordostwind, der dem Feinde dichte, undurchdringliche Staubwolken zutrieb. Beim Morgengrauen unternahmen beide Fürsten eine Rekognoscierung. Sie erkannten, daß dem Feinde an den Schanzen sehr schwer beizukommen und es geratener wäre, ihn an der Oftseite seiner Stellung anzugreifen. Dazu gehörte aber, daß das Heer dahin gebracht wurde und dort festen Fuß faßte. Die Einleitung zu diesem schwierigen Manöver fiel dem Kurfürsten anheim. Gegenüber der Ecke, wo die Oftfeite des Vierecks mit den Schanzen zusammenstieß, lag eine kleine, von den Feinden besetzte Anhöhe. Diese erstürmte Friedrich Wilhelm und ließ alsbald schwere

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 130

1890 - Gotha : Perthes
130 8000 Reiter — meist Adel — gebracht, denen Hannibal kaum die Hälfte Truppen entgegen stellen konnte. Weil die vorsichtige, zögernde Kriegführung des Fabius den Maulhelden in Rom nicht gefiel, obschon sie Paullus billigte, so wollte dessen Kollege Varro den Römern zeigen, daß er der rechte Mann sei und das Siegen verstehe. Er verlangte daher ungestüm eine Schlacht, als die Römer am Aufidus den Karthagern gegenüber lagerten, denn wegen des Kalkbodens war das Land wasserarm und mußten sich die Heere in der Nähe des Flusses halten. Weil das Heer Hannibals bereits Mangel an Lebensmitteln litt, nahm er den Römern in Cannä ihre Magazine weg und verleitete sie durch häufige Rekognoszierungsgefechte zur Schlacht, die denn auch in einem Bogenabschnitt des Aufidus stattfand. Dieser macht nämlich bei Cannä eine Biegung, in welcher sich beide Heere aufstellten, und zwar die Karthager an der schmälsten Stelle, sodaß der Fluß ihre Flanken und den Rücken deckte, vor ihnen standen in dem weiteren Ausschnitt des Flußbogens die Römer. Doch fanden diese wegen ihrer Menge nicht ausreichenden Raum zur Aufstellung, standen daher in dichten Kolonnen hintereinander aufmarschiert, wodurch ein großer Teil der Soldaten verhindert wurde, am Gefecht teilzunehmen. Es fochten also nur die vorderen Reihen, die an Zahl den Karthagern wenig überlegen waren, dagegen hinderte die dichte Kolonnenstellung an Freiheit der Bewegung und ward daher nur gefährlich. Es standen also 80 000 römische Fußsoldaten und 6—8000 Reiter den 40 000 karthagischen Söldlingen und 8000 numi-dischen Reitern gegenüber. Weil aber die Römer mit 10000 Mann ihr Lager besetzt hielten, so nahmen nur 70 000 Mann an der Schlacht teil, auf deren rechtem Flügel die römische Reiterei stand, auf dem linken dagegen die der Bundesgenossen. Hannibal stellte den Römern gegenüber seine beste Reiterei .

5. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 142

1908 - Berlin : Voss
leichter ertragen und gegen Morgen regnete es! welche Freude und Er- frischung, und noch dazu eine alte Wagenspur, in der sich Regenwasser an- sammelte und sogar stehen blieb. Sprögel trank sich zunächst satt und füllte noch seine Feldflasche, indem er das Wasser mit dem Munde aufsog und dann in die Flasche laufen ließ. Auf dem weiteren Marsche fand er eßbare Wurzeln und auch ein paar kleine Wasserlöcher, sodaß er am Tage der Rettung, ani 5. April, wieder gut marschieren konnte. Mittags bemerkte Sprögel drei Reiter, welche er für Hottentotten hielt, sie zogen vorüber, ohne ihn zu bemerken, da er sich seitwärts im Busch versteckt hatte. Es folgte eiue große Staubwolke, aus welcher wie herrliche Musik eiu deutsches Kommando ertönte! Hauptmann Kliefoth, welcher mir die Einzelheiten dieses lltägigen Jrrmarsches in einem Briefe aus Amiuius vom 3. August 1905 mitteilte, setzte hinzu: „ich hoffe, in meinem nächsten Schreiben melden zu können, daß ich mit meiner auf 120 Gewehre ergänzten Kompagnie wieder vor dem Feinde gestanden habe." — Ein Brief kam nicht mehr, aber ich las in der Zeitung 1905: „In den ersten Dezembertagen fanden östlich von Aminnis Gefechte gegen Manasse Noroseb und Simon Kopper statt, die in die Flucht geschlagen wurden. Dabei fielen Hauptmann Kliefoth und zwei Reiter. Nach dem Gefecht stellten sich 250 Hottentotten." — Anlage 5. Der Urwald Im fropifchen Afrika. (Auszug aus: Fr. Thouuer „Im afrikanischen Urwald".) Hoch über das Unterholz empor erheben sich alte Bäume, meist durch bedeutende Zwischenräume vou einander getrennt. Wo der Wald in der Nähe der Dörfer gelichtet wurde, da bilden solche stehengebliebene Baumriefen mit ihren schlanken Stämmen und verschieden geformten Kronen eine hervorragende Zierde der Landschaft. In: Walde dagegen kommt die schöne Form der Krone nicht zur Geltung. Die Zwischenräume zwischen diesen älteren Bäumen sind durch zahlreiche dünne Stämmchen ausgefüllt, die so schnell als möglich! nach oben, uach Licht und Luft streben. Dicke, unregelmäßig hin- und her- gebogene, strickähnliche Lianen hängen von den hohen Bäumen herab und gereichen dem Walde, wo sie vorkommen, keineswegs zur Zierde. An vielen Stellen wachsen zwischen dem Unterholze hohe, krautartige, teils aufrechte, teils kletternde Scitamineen und bilden daselbst ein undurchdringliches Dickicht. Dazwischen schlängelt sich nun der Weg, bedeckt, von abgefallenen Zweigen und Früchten der verschiedensten Größe, oft durch umgestürzte Baumstämme unterbrochen, an vielen Stellen von Sträuchern und noch mehr von den er- wähnten Scitamineen überwachsen, sehr häufig auch mit Wasser angefüllt, welches sich hier als au einer tiefergelegenen Stelle angesammelt hat. Der Marsch auf einem solchen Waldwege gleicht mehr einer Turnübung als einer Wanderung. Während der Reisende über die den Weg versperrenden Äste klettert und bemüht ist, dem Wasser nach Möglichkeit ansznweichen, schlagen

6. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 21

1908 - Berlin : Voss
beitrat eine in der Farm des Buren Freger eingeschlossene Patrouille befreien wollte. General v. Trotha sandte von den Etappen-Truppen 6 Kom- pagnien und Ivs Batterie unter Oberst Deimling gegen die Hotten- tollen ab, die Witbois wurden am 4. Dezember bei Rietmont ge- schlagen, Rietmout am 5. besetzt, Gibeou am 10. befreit. Süden operierte Major v. Lengerke mit 3 Kompagnien gegen Mo- rettga, dessen Banden in dem felsigen, öden Lande schwer zu fassen waren. Dieselben wichen auch wiederholt über die sehr wenig be- obachtete englische Grenze aus und rekrutierten sich immer von Neuem durch Gesindel aus der Kap-Kolonie. Tie Schwierigkeit des Guerilla-Krieges in einem Gebiet, halb so groß wie Deutschland, mit der Notwendigkeit, die gesamten Be- dürfnisse der Truppe auf Ochsenwagen nachzuführen und diese gegen Überfälle zu schützen, nötigte zur Heranziehung von ueuen Verstär- kungen. 4000 Mann mit 2800 Pferden sollten von Ende November 1904 bis Mitte Januar 1905 in 6 Transporten von Hamburg ab- gehen. In Lüderitzbucht wurde eine Landungsbrücke gebaut, und hier konnten dann bis Mitte Dezember 1100 Mann, 1200 Pferde und 6 Geschütze ausgeschifft werden. Diese Verstärkungen schlugen den durch deu breiten Sanddünen-Gürtel bis Aus sehr schwierigen sogenanuteu Baiweg ein und legten die 350 km bis Keetmanshoop mit großen Anstrengungen zurück, jede Stasfel brauchte hierzu etwa 25 Tage. Die Notwendigkeit des Baues einer Eisenbahn wenigstens bis Aus war nicht mehr abznlengnen, es danerte aber längere Zeit, ehe die Mittel bewilligt wnrden. Die Schwierigkeit, eilte ausreichende Absperrung der englischen Grenze herbeizuführen, war der Haupt- grund, daß trotz des Aufgebots von etwa 5000 Mann der Krieg gegen die 2000 Hotteutotten, welche ans zahlreichen Einzelbanden bestanden — bis zum Frühjahr 1907 dauern konnte. Hente würde man iu der Kap-Kolonie für die gemeinsame äthiopische Gefahr ein besseres Verständnis haben, namentlich, nachdem dort die Anschau- ungen der Bnren wieder zur Geltung gekommen sind. Hin die Jahreswende wurden die von Hendrik Witboi geleiteten Hottentotten (etwa 1000 Gewehre) dnrch Oberst Deimling bei Sam- prietsontein, Gochas, Gr. Nabas^) und Zwartfontein geschlagen und 1g) Besonders schwer und verlustvoll, war das .Gefecht bei Gr. Nabas am 2. bis 5. April 1905. Es fielen 4 Offiziere, 18 Mann, verwundet wurden 5 ^ ffiziere, 42 Mann. Die O.ualen des Durstes führten schließlich zu einem

7. Deutschlands Kolonien - S. 75

1902 - Berlin : Heymann
b) Aus den Berichten der Reisenden und Forscher. 75 Zwei Gewächse der in der Nähe des Ozeans sonst überaus sterilen Namib fesseln namentlich unsere Aufmerksamkeit: es sind diese die Vüel- witschia mirabilis Hook, und die nicht minder interessante Acanthosicyos hórrida Welw. Die erstere, die Welwitschia, aus Abbildungen und Be- schreibungen genügend bekannt, kommt aus der Namib bis nach Hailgmn- chab zerstreut in zahlreichen Exemplaren vor; der gegen allzuscharse Erwärmung und daraus resultierende übermäßige Verdunstung durch eine dicke Korkschicht wohl geschützte „Stamm" steckt meist vollständig im Sande, während die in Längsstreifen zerschlitzten, bis 3 m langen Blätter in oft wunderlichen Verkrümmungen dem Sande aufliegen. Der nächst nördlich bekannte Standort der Welwitschia ist das Kap Negro, südlich der portugiesischen Stadt Mossamedes, von wo sie Welwitsch 1860 nach Europa sandte. Die Raras (Acanthosicyos hórrida), ein zu der Familie der Cucurbitaceen gehöriges Gewächs, ist ebenfalls erst durch Welwitsch der wissenschaftlichen Forschung zugängig gemacht worden, obwohl sie längst vor ihm schon von Kapitän Alexander (der sogar die Frucht trefflich abgebildet hat), von Andersson und Galton beobachtet und beschrieben worden war. Ihr Verbreitungsbezirk scheint sich von Sandwichhafen bis zum Kap Negro hinauf zu erstrecken, wie aus den Berichten Anderssons hervorgeht, der ihr Vorkommen bei Kap Croß und in der großen Fischbai erwähnt. Nach Th. Hahn soll die Naras auch am Oranjefluß sich vorfinden, doch dürfte sie dort, wenn diese Beobachtung überhaupt auf Thatsachen beruht, wohl nur angepflanzt sein, da sie sonst südlich von Sandwichhafen noch nicht gefunden worden ist. Die A. hórrida bildet kugelige, 1 bis iy2 m hohe Konglomerate vielfach verzweigter, biegsamer, blattloser Zweige, die mit paarig ge- stellten Dornen besetzt sind. Die Wurzel ist dick und reicht durch den lockeren Dünensand bis zum Spiegel des unter dem Sande durch- sickernden Grundwassers hinab. Die Früchte erreichen die Größe einer Pampelmuse und ein Gewicht von über ein Kilogramm; sie sind eßbar und bilden die Hauptnahrung der um Walsischbai und Sandwichhasen hausenden Topnaarnation. H Vegetation und Tierwelt der Hochsteppe.2) ^ Hell und klar lag der Morgen über dem Hochlande, dessen ebene Flächen im fernen Nordosten durch die schroffe Kette der Khousberge ab- geschlossen wurden und dessen Grasstur im Morgenwinde wogte wie ein endloses Kornfeld. Die Aehnlichkeit mit einem solchen ist in der That überraschend, da das Gras gegen das Ende der Regenzeit gelb wird 0 Ein Hottentottenstamm. 2) Dr. K. Dove: „Sndwestafrika", S. 27.

8. Allgemeine Erdkunde - S. 44

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges., Abt. Dürrscher Seminarverl.
die nach der Lage der Schichten im Erdboden leicht geschehen kann, kommt man zur Fächerform. (Fig. 24.) Wie von dem Geologen Heim nachgewiesen worden ist, findet sich die Fächerstruktur häufig in den Alpen. (Fig. 25.) Fig. 22. Fig. 23. d) Zuweilen faltete sich der Boden in gewaltiger Wölbung empor, ver- mochte aber nicht sein eigenes Gewicht zu tragen. So bildeten sich denn zwei Verwerfungsspalten, und die Eesteinstafel zwischen beiden sank in die Tiefe; es entstand ein F a l t e n b r u ch. Einem solchen Vorgange verdankt die Oberrheinische Tiefebene ihre Bildung. 4. Theorien über die Entstehung der Vodengestalt. Die Beschäftigung mit den Erscheinungsformen der Eesteinshülle ist noch ver- hältnismäßig jung. Die erste der wissenschaftlichen Theorien über ihre Ent- stehung wurde von dem Begründer Fig. 24.__________der Geologie, dem Professor Werner an \ "X der Freiberger Bergakademie (1750 bis ^ 1817), aufgestellt. Er behauptete, daß die Oberfläche der Erde in allen ihren Teilen und Formen durch die Tätig- keit des Wassers gebildet sei; höchstens hätten hier und da noch lokale Ein- stürze gestaltend gewirkt. (N e p t u n i s m u s.) — Alexander von Humboldt (1769—1859) und der französische Forscher Elie de Beaumont (1798—1874) erklärten die Gebirge für durch Dämpfe aufgetriebene Blasen der Erdrinde Fig. 25. Faltungen in den Alpen nach Heim. oder für erhärtete Massen glutflüssiger Erdsubstanz, die beim Zerbersten einer solchen emporgequollen seien. (Plutonismus, Hebungstheorie.) Die heute herrschende Ansicht rührt in der Hauptsache von dem Wiener Gelehrten

9. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 45

1892 - Berlin : Simion
— 45 — land den zu Boden geschlagenen Protestantismus wieder auf. Nachdem er bei Lützen 1632 gefallen war, setzte Schweden im Bunde mit den meisten süd- und westdeutschen Protestanten den Kampf fort; die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg aber schlossen 1635 zu Prag mit dem Kaiser Frieden, in welchem Sachsen die Lausitz gewann. Georg Wilhelm bewog zu diesem Schritt teils die gegründete Furcht, daß die Schweden Pommern in dauerndem Besitz behalten würden, teils die österreichische Gesinnung seines Ministers, des katholischen Grafen Adam von Schwarzenberg. Dennoch wurde die Mark nach wie vor von beiden kriegführenden Parteien mit gleicher Wildheit verwüstet. Nachdem der schwedische Feldherr Ban er 1636 bei Wittstock die Kaiserlichen geschlagen, rächte er des Kurfürsten Abfall entsetzlich an dem Lande. Dann kamen wieder die kaiserlichen Soldaten und wüteten ganz ebenso mit Raub und Brand, Folter, Mord und Greuel jeder Art gegen das unglückliche Volk. Niemand war da, der es schützte. Der Kurfürst schwankte that-los hin und her; die Stände feilschten, wenn er von ihnen Geld zur Anwerbung von Söldnern forderte, obwohl doch die Mans-feldifchen, Dänen, Schweden, Kaiserlichen allemal das Hundertfache raubten und zerstörten, als zum ordentlichen Schutze des Landes verweigert worden war. Oder die wenigen schlechtbezahlten Söldner drückten das eigene Land, das zu verteidigen sie zu schwach waren. Sich selbst aber zu schützen gegen discipli-nierte Truppen, dazu reichte der Rest von Wehrhaftigkeit, der noch in dem Adel und den Bürgern geblieben war, nicht aus; der Bauer besaß nicht einmal ordentliche Waffen mehr. Endlich starb Georg Wilhelm (1640); aber das Land war ein Trümmerhaufen, fast eine Einöde geworden, und der schreckliche Krieg raste noch immerfort. § 31. Am Ende des 16. Jahrhunderts waren vier Fünftel des deutschen Volkes protestantisch; die Evangelischen überwogen selbst in den kaiserlichen Erblanden. Was sie zu Fall brachte und dem Katholizismus in Süd- und Westdeutschland wieder zur Herrschaft verhalf, war vornehmlich der Haß, die Uneinigkeit zwischen Kalvinisten und Lutheranern. Durch des lutherischen Kursachsens Abfall erhielt der strengkatholische Habsburger Ferdinand Ii. die Kaiserkrone 1619 und den Sieg über den reformierten Friedrich von der Pfalz und von Böhmen 1620; in

10. Theil 9 - S. 431

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
an, mit der Frage, ob sie ihre katholischen Nach- baren todtschlagen sollten, zur Vergeltung dafür, daß man ehemals sie, die Evangelischen, so hart gedrückt habe. Der König erinnerte sie daran, daß das Gebot des Evangeliums sty, seine Feinde zu lieben. Sie gaben ihtn Recht, und gtugen ruhig nach Hause. Der Prinz von Lothringen bezog ein festes Lager bei Königingräz. Die Preußen lagen ihm immer gegenüber, zuerst bei Chlum, nach- her bei Zaromirs. Beide begnügten sich eln Vierteljahr damit, einander zu beobachten, und tm kleinen Kriege, besonders mit der Reiterei, Vortheile zu gewinnen. Friedrich wollte theils darum nichts Großes wagen, weil er sich durch starke Detaschemeuts (von denen eines unter an- dern die Feinde aus Oberschlesien venrleb, und am 6. Sept. Kosel wieder wegnahm) sehr ge- schwächt hatte, theils deshalb, weil er so eben mit England m Unterhandlungen begriffen war, die vielleicht zum Frieden führen konnten. Der Kö- nig Georg Ii, nämlich, der starken Subsidien mü- de, und schon mit Frankreich hinreichend beschäf- tigt , wünschte die deutschen Händel beendigt zu scheu; und da Friedrich nun seit des Kaisers Ab, sterben durchaus keine neue Eroberung mehr be- zweckte , und herzlich gern den Eroßherzog Franz zum Kaiser auerkeunen wollte, so schloß Georg Ii. mit ihm unter dem 26. August ,745 zu
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