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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 86

1892 - Gera : Hofmann
— 86 — Zwei Jahre später wurde Wallenstein als „Verräter" ermordet. Man gab ihm schuld, er hätte das kaiserliche Heer den Feinden zuführen wollen. Der Krieg aber wütete nach Gustav Adolfs Tode noch 16 Jahre. Besonders waren es die Franzosen, die das Kriegsfeuer schürten. Sie wollten Deutschland schwächen und das Elsaß gewinnen. Die Heere entarteten zu Räuber- und Mörderbanden. Die entsetzlichsten Greuel verübten sie gegen Bürger und Bauern. Nicht um den Glauben, sondern um Land und Beute stritt man noch. Endlich, endlich machte der westfälische Friede 1648 dem unglückseligen Kriege ein Ende. Die Evangelischen erhielten gleiche Rechte mit den Katholischen. Aber Deutschland verlor an die Schweden den besten Teil von Pommern und an die Franzosen den größten Teil des Elsaß. Das Land war zur Wüste geworden, Dörfer und Städte verbrannt oder verödet, die Einwohnerzahl auf ein Drittel zusammengeschmolzen, das Volk verwildert, alle Bande der Ordnung aufgelöst, Handel und Gewerbe gelähmt, Kunst und gute Sitte verfallen, die Macht des Kaisers zu einem Schatten geworden. Das waren die Früchte eines Religionskrieges zwischen zwei christlichen Bekenntnissen. Wie Deutschland ein christliches Land wurde und den Papst in Rom als geistliches Oberhaupt erhielt, soll uns ein späteres Geschichtsbild von Bonisatius zeigen. 9. Der erste Kohenzosser Friedrich I. in Brandenburg (1415—1440) und das Mtterlum. Uv Die alte Burg Hohenzollern. (Blätterbauer.) 1. Was uns an ihn erinnert. Einen Strom verfolgt man gern zurück bis an die Quelle. Die Fürsten aus dem Hause Hohenzollern haben seit fast 500 Jahren Segensströme in unser Vaterland geleitet. Ihre unermüdliche Arbeit hat unser Volk erzogen und unser Vaterland groß und glücklich gemacht. Wo ist nun die Quelle dieses Stromes zu suchen? Der Familienname unserer Herrscher sagt es. Sie heißen Hohenzollern von der Stammburg ihres Hauses in Schwaben. Dort liegt nicht weit von Hechingen auf einem Berge die jetzt neu aufgebaute Burg Hohenzollern.

2. Grundriß der neuern Geschichte - S. 27

1835 - Berlin : Trautwein
§. 3. (Engiant) unter 0ifabeí§ uní» I- 27 bíc Qcuófúíjrung bcr bcabfid)tigten 0emútf)ígung beó ^>aufeó Jpabóburg burd) bic Errichtung gleich mádjtigcr, unter fid) vcrcú nigtcr Staaten in Europa würde burd) [cinc Ertnorbung burd) St-anj Slavaíílac verhínbert. gür feinen, wegen Sftangelé an 2íuó* bilbung aud) fpáter tiid)t jur 0elbftrcgierung fv^igen, 0ol)n Üubwig Xiii. *) (1610—1643) fúí)rtc junád>ft feine jweiteganj von Eoncini, Íüíavfd)aü von hiñere, geleitete ©emahíinn, Soíaria von ‘Djíebící, eine verfdfwenberifdje Regierung, bió fiuineé, beó íxbnigó ©únftlíng, íf>reé Reiteró Ermorbung und ihre Entfernung vom Jjofc (1617) bewirkte. Einen 6alb barauf brohenben ^rieg jwifchen dem Könige und feiner ‘tdíuttcr, welcher ftd) viele mip vergnügte Ebelleutc anfd)(o|Ten, verfiinbertc ein vom gewanbten £)\ icí) e li cu, 33ífd)of von £ugon, 1620 vermittelter 23erglcidr, ein ^rieg gegen bic ‘Proteflanten (1620—1622) enbigte mit bcr S:eftátígung beó Ebíctó von 91anteó, §e|íigfeít erlangte die 9ve; g'erung aber erft, aló 9vid)c(ieu 1624 in bcu 0taatératí) und an ií)re 0pií<e trat. §. 3. England unter Elifabetf) und ,3ukob-I. ' 1558—1625. Eíifabetl) **), $od)ter Jjcinrich’ó 'Viii. und 3(nna 53o; íepn’ó, (1558—1603) eine §úr(tinn von großem ©cifre, ungcwóhm lid)er Smlbung und kraftvollem Eharaktcr, erklärte fid) balb für die Deformation und ließ fid) 1550 den 0uprematóe¿b leifren, ínbem bic 6ifd)6flid)e Sbúrbc und ein ifyeil beó katí)olifd)en ©ot* teóbienfreó bcibchaltcn und auf foldje Sffieife die bifd)öflid)e ober h°hc Äirdjc in England begrünbet tvurbe. 0íc berfelbett gegen; libertretcnbc Partei der ‘Puritaner ober ‘Prcóbptcríancr, wc(d)e, an Calvin fid) anfd)(icjjenb, größte Ssereínfad)ung bcr Äircfenvcr; faffung und beó ©ottcébienflcó und bic ftrengfte ^írd)cnjud)t ver; langten und den 0uprematóeib verwarfen, würden, fo wie die Katholiken und í)cftígei* aló biefe, befonberó burd) einen gci|tlid)en ©crid)t<5í)of, bic fiof)c Eommiffton, verfolgt, und mand)e fogar hin; gerid)tet. 33om ‘Parlament fud)te fid) Elifabeth burd) 23efd)rán; kung der 9led)tc bcffelben und burd) 0parfamkeit unabhängig ju *) o. Dtrtmnec Iv, 3—5s* **) fin»gart, ©cfdjidjtc von Gngíanb Vil Viii. v. Díaumct Ii, 402—622. 213 a O; emú tí) I, 19s ff.

3. Grundriß der neuern Geschichte - S. 65

1835 - Berlin : Trautwein
§. 1. £)er fpamfc^e (£v&foigefrieg. G5 niffc treu blieb, im ^)aag 1701 eine Tillianj, meldjer 1701 ‘Prcu; fjen, 1702 baö beutfehe Sketd) und 1703 Portugal und (gegen Abtretung Tileffanbria^ und anberer ^^ciic bc6 <D3iaildnbifd)cn) ©avopen ftd) anfd)(of]cn, mdhrenb ßubroig nur mit den .^ur für Iren von sbaicrn und döin verbünbet mar. ,3nt ,3ahrc 1702 lieferte Kugcn nad) der ©efangenjicijmung 3meroi’ö dem Sotarfcijall von Söcnbomc ba£ unentfd)icbenc Treffen bei ßujjara, Priitj £ubmig von Sbabcn eroberte Sanbau, und der Xpcrjog von 9)iarlborough mehrere nieberldnbifdje ‘Plafce; er feilte btefe Unternehmungen im folgenbcn fort, in melden die §ranjofcn unter Sßiliarö den Oberrhein überfd)rittcn und fid> bei fduttlingcn mit den Sbaiern vereinigten, meldje jebod) auö $i;rol burd) die iapferfeit der Kinmohner roieber jurücf'gcbrangt mürben. 3ul' ©id)crung der 6ftcrreid)ifd)en ©taaten manbte ftd) 1704 'Sdzarl&orough uncr/ märtet nad) ©übbeutfd)lanb, fd)(ug, vereinigt mit fiubmig von Sbaben, 2.3uli die Sbaicrn auf dem ©djcllenbcrgc und vereinigt mit Kugen biefclben und die ^ranjofen unter iaüarb und üdiarftn 13. 2lug. bei ^6d)|tabt und 2menl)eim fo entfd)cibenb, bap legiere 2>eutfd)lanb raumen mußten und die vertriebenen Äurfün ften von Sbaiern und Köln geachtet mürben. 97id)t bebeutenb maren die ^Begebenheiten beä 2saht'e6 1705, in mc(d)cm 3ofepf) !• (1705 — 1711) feinem Söater Scopoib I. folgte; allein 1706 ero/ ' berte 9jifirlborough burd) den gldn;cnben 0icg bei Stamillieö über Sßillcroi (23. 9)iai) faft die gefammten fpanifd)en Sßieber/ lanbe, und Kugen befiegte nad) einem fül)ncn üdtarfefje die, iurin belagernbett, ^ranjofen unter Sttarfin und £a Scuillabe 7. ©ept. ganjlid), fo bafj fic 1707 burd) eine Konvention (im 93idrj) die fiombarbei raunten mußten und Slcapcl barauffaft ol)ne Sßibcrjtanb erobert mürbe, ^n ©paniett fctbft mar der krieg crll 1704 an/ gefangen rnorben burd) den Krjhcrjog $arl, mcldjer fid) cr|t nad) Siflabcn, und al£ die Kngldnber nad) der Kinnahme ©ibraltar’ä (1704) aud) ^Barcelona (1705) eroberten, ^cerf>in begab und in Katalonien, Valencia und ‘dragonien anerfannt mürbe, mdhrenb ein portugieftfd); f)o(lanbifd) -- englifd)e$/£ecr 9jiabrib 1706 für ihn befeljte; allein biefcö mürbe von einem franjbftfd) / caftilu fd)en unter bent 9)iarfchall von Sbermicf bei iilmanja 1707 faft vcrnid)tct, ^arl baburd) auf Katalonien befd)rdnft und der ^rieg feitbem in ©pattien nur mit geringer ih^tigfeit fortgefefct. 3m 3«ht'c 1708 vereitelten Kugcn und 9)?arlbo/ 5

4. Deutsche Geschichte von der Reformation bis zu Friedrich dem Großen - S. 12

1901 - Berlin : Springer
12 Folter, Richtbeil und Scheiterhaufen Schrecken verbreitete, schloß der Adel der Niederlande eine geheime Verbindung, das Kompromiß genannt, und übergab der Statthalterin, Margarethe von Parma, Philipps Schwester, eine Bittschrift, in der der König um Milderung seiner Verordnungen ersucht wurde. £)a aber Philipp die verhaßte Inquisition bestehen ließ, so kam es zu Unruhen, bei denen Rotten von Bilderstürmern, durch hitzige Prediger aufgeregt, Hunderte von Kirchen und Klöstern verwüsteten. Da schickte der König ein spanisches Heer unter dem finsteren Herzog von Alba nach Brüssel, der alsbald mit unerhörter Grausamkeit auftrat: er ließ Tausende von Verdächtigen durch den von ihm eingesetzten Rat der Unruhen, von dem Volke Blut rat genannt, zum Tode verurteilen, darunter zwei der angesehensten Führer des Adels, die Grafen Egmont und Hoorn, die auf dem Marktplatz von Brüssel enthauptet wurden. Nun aber erhob sich unter der Leitung des klugen und standhaften Fürsten Wilhelm von Oranien ein allgemeiner Aufstand, dessen weder Alba noch seine Nachfolger Herr zu werden vermochten. Während eines langen und wechselvollen Kampfes rissen sich im Jahre 1581 die sieben nördlichen Provinzen des Landes, die dem reformierten Glauben anhingen, von Spanien los und wählten als Republik der vereinigten Niederlande Wilhelm von Oranien zum Statthalter, während sich die südlichen, katholisch gebliebenen Provinzen, das heutige Belgien, der spanischen Herrschaft wieder unterwarfen. Die niederländische Republik, auch Holland genannt, wurde unter Erbstatthaltern aus dem Hause Oranien durch Handel und Gewerbe reich und war im 17. Jahrhundert eine Seemacht, die sich mit Frankreich und England messen konnte. Unter dem Sohne und Nachfolger Maximilians Ii., dem trägen und unfähigen Kaiser Rudolf Ii., 1576—1612, der den Protestanten abgeneigt war, kam es auch iu Deutschland zu neuen Unruhen, welche die Folge hatten, daß sich eine Anzahl von Fürsten und Reichsstädten zu einer protestantischen Union unter der Leitung des Kurfürsten von der Pfalz vereinigten, worauf sich ihr unter dem Herzog Maximilian von Bayern eine katholische Liga entgegenstellte. Als in dieser Zeit der letzte Herzog von Jülich, Cleve und Berg starb und sich um seine am Niederrhein gelegenen Länder

5. Deutsche Geschichte in der neueren Zeit - S. 6

1889 - Berlin : Springer
6 Die Verbreitung der Reformation wurde begünstigt durch die lange Abwesenheit des Kaisers, welcher mit Franz I, König von Frankreich, im Kriege lag. Dieser ehrgeizige und kriegslustige Fürst hatte das Herzogtum Mailand erobert, welches ein deutsches Reichslehen war, und erhob auch Anspruch auf Neapel, das zu Spanien gehörte, wogegen der Kaiser als Urenkel Karls des Kühnen sein Anrecht auf Burgund geltend machte. Im Jahre 1525 siegte Karl V in der Schlacht bei Pa via, in welcher der tapfere Georg von Fruudsberg die deutschen Landsknechte führte, nahm seinen Gegner gefangen und zwang ihn, im Vertrage zu Madrid allen Ansprüchen zu entsagen und Burgund herauszugeben. Sobald jedoch Franz die Freiheit wiedererlangt hatte, erklärte er den Vertrag als erzwungen für ungültig und begann im Bunde mit dem Papst, dem Karls Macht in Italien bedrohlich schien, den Krieg von neuem. In diesem zweiten Kriege wurde Rom von spanischen Söldnern und deutschen Landsknechten unter Karl von Bourbon, einem französischen Feldherrn, der zum Kaiser übergetreten war, erstürmt und mit wilder Grausamkeit geplündert. Im Frieden zu Cambray 1529 behielt Frankreich Burgund und der Kaiser Mailand; auch der Papst, verzichtete auf die Bekämpfung der spanischen Macht in Italien, erhielt jedoch von dem Kaiser die Zusage, daß er nunmehr ernstlich mit der Ausrottung der Ketzerei in Deutschland vorgehen werde. Dies geschah zuerst dadurch, daß der Reichstag zu Spei er im Jahre 1529 die weitere Ausbreitung der neuen Lehre verbot; aber gegen diesen Beschluß erhoben die evangelischen Fürsten und Städte einen Protest, von welchem sie den Namen Protestanten erhalten haben. Darauf überreichten sie dem Kaiser im Jahre 1530 auf dem Reichstage zu Augsburg ein von Melanchthon, dem gelehrten Freunde und Mitarbeiter Luthers, verfaßtes Bekenntnis ihres Glaubens, die Augsburgische Konfession, welche die Grundlage der protestantischen Kirche geworden ist, erlangten indes von Karl V, welcher Unterwerfung forderte, nichts als eine kurze Bedenkzeit. Daher schlossen sie, um der Gewalt zu begegnen, im folgenden Jahre zu Schmalkalden am Thüringer Walde zum Schutz ihres Glaubens den Schmalkaldischen Bund; doch kam es damals noch nicht zum Kriege, weil gerade jetzt das Reich von den Türken bedroht wurde.

6. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 25

1886 - Berlin : Hertz
25 Judenverfolgung. Gegen die im Mittelalter so oft verfolgten Juden brach damals auch in der Mark eine heftige Verfolgung los. Drei Juden wurden angeklagt, geweihte Hostien an sich gebracht und mit dem christlichen Heiligtum allerlei Frevel getrieben zu haben; die Qualen der Folter preßten ihnen die schrecklichsten Geständnisse ab, einige bekannten sogar, Christenkinder ermordet und ihr Blut zu Arzneien verwendet zu haben. Eine Menge Juden wurden in die Anklage verwickelt und mit gräßlichen Qualen in Berlin hingerichtet. Alle ihre übrigen Glaubensgenoffen aber wurden aus der Mark verbannt. Mit schmerzlichen Gefühlen wendet sich der Blick von einer Zeit ab, wo gegenseitiger Religionshaß zu so gräulichen Vorgängen führen konnte; schon war jedoch die Zeit angebrochen, wo das wieder ausgehende Licht echt evangelischen Glaubens allmählich auch die mildere Gesinnung wahrer christlicher Liebe wieder zur Herrschaft gelangen ließ. 11. Die Reformation. Bedeutung der Reformation für den preußischen Staat. Die Reformation ist für den preußischen Staat ein Ereignis von besonders hoher Wichtigkeit; Preußen ist, nach Sachsens Zurücktreten, der hauptsächlichste Pfleger und Hort des Protestantismus in Deutschland geworden, und dies ist eine der wichtigsten Grundlagen seiner Macht und seines Einsluffes. Ueberdies wurde das preußische Volk selbst durch den Protestantismus geistig neu belebt. Vorher stand Brandenburg hinter den meisten Gegenden Deutschlands an Bildung weit zurück: nur wenige Schulen gab es und Gelehrte waren, nach Joachims Ausdruck, „so selten, wie weiße Raben." Seitdem aber hat Brandenburg das Versäumte rasch nachgeholt und ist vielen Völkern sogar an Bildung weit vorangeeilt, die allgemein verbreitete Bildung ist heute einer der Hauptvorzüge Preußens. Das ist eine Frucht der Reformation, des neuen geistigen Lebens, welches durch den evangelischen Glauben erweckt wurde. Der Protestantismus ist für Preußen das größte Förderungsmittel des geistigen Fortschritts, er ist das eigentliche Lebensprincip unsers Staats geworden. Beginn der Reformation. Der allgemeine Verfall der katholischen Kirche war auch in Brandenburg sehr fühlbar. Ge-

7. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 40

1886 - Berlin : Hertz
40 hatte der Kurfürst Widerspruch und Ungehorsam zu bekämpfen, indem seine Mutter, Kursürstin Anna, die dem lutherischen Glauben mit Eifer ergeben war, die Lutheraner auf alle Weise unterstützte und ihre Tochter wider Wissen und Willen des Kurfürsten und zu seinem großen Ärgernis mit dem lutherischen König Gustav Adolf von Schweden verlobte. Hierbei, wie in allen Dingen, erwies sich Georg Wilhelm im höchsten Grade schwach und ohnmächtig. Das Söldnerwesen. Gleich am Anfang des dreißigjährigen Krieges geriet die Mark Brandenburg durch das Söldncr-weseu in große Not. Seit der Anwendung des Schießpulvers in der Kriegführung hatte der Ritterdienst immer mehr an Bedeutung verloren, die Ritter erschienen bei kriegerischem Aufgebot nicht mehr selbst, sondern schickten ihre Kutscher, Vögte und andere Dienstleute, und es wurde immer schwerer, mit dem Aufgebot der Adligen und der Städte einen ordentlichen Krieg zu führen. So blieb meistens nichts übrig, als Söldner zu werben, welche in der Aussicht auf hohen Sold und Beute einem jeden dienten: meist war es der Auswurf aller Völker, ohne das Ehrgefühl wahrer Krieger. Dieselben zogen, wenn sie entlassen wurden, gewöhnlich bettelnd, stehlend und plündernd im Lande umher und wurden für die Bewohner eine große Plage. So ganz besonders in der Mark, wo sich das Regiment Georg Wilhelms zu schwach erwies, um dem Übel zu steuern. Gleich am Beginn des dreißigjährigen Krieges wurde ganz Brandenburg und besonders Berlin durch den Unfug englischer Söldnerhaufen, welche dem König Friedrich V von Böhmen zu Hülse zogen, in Schrecken gesetzt. 18. Der dreißigjährige Krieg (1618—1648). Ursachen des Kriegs. Der Religionskrieg, welcher Deutschland dreißig Jahre hindurch verwüstete, mußte deshalb früher oder-später zum Ausbruch kommen, weil durch den Nürnberger Religionsfrieden keiner der beiden Religionsparteien Genüge geschehen war, die Katholiken aber Macht genug erhalten hatten, um die allmähliche gänzliche Unterdrückung der Protestanten von neuem anzustreben, sie wußten sich zu diesem Zweck die Unterstützung der Kaiser aus dem österreichischen Hause zu verschaffen, welche mittelst der Unterdrückung der protestantischen Fürsten ihre eigene Gewalt im Reich zu erhöhen bemüht waren. Die Protestanten hatten sich

8. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 128

1865 - Eisleben : Reichardt
128 und läßt 18000 Menschen hinrichten, darunter E gm out und Hoorn (1568 zu Brüssel). Wilhelm von Oranten nach Deutschland, tritt aber dann an die Spitze des Freiheitskampfes. Nach seiner Ermordung (zu Delft durch Gérard i tritt sein Sohn Moritz an die Spitze der Niederländer, kann aber die Eroberung Ant- werpens q) nicht hindern. Die nördlichen Staaten, welche sich 1570 durch die Utrecht er Union verbunden hatten, erklärten sich 1581 für eine unabhängige Republik mit Erbstatthaltern aus dem Hanse Oranten. Die katholischen südstaaten blie- den bei Spanien und fielen 1711 an Oestreich. Philipp auch unglücklich gegen Elisabeth von Eng- land. 1588 Verlust der unüberwindlichen Flotte sarmada). 1564—1576 Maximilian 11., Sohn Ferdinands 1. Wie fein Vater duldsam gegen die Protestanten. Wäh- rend des Tiirkenkrieges stirbt So tim an bei der Be.age- rung von Sigeth. Zriny's Heldentod. 1572 Die pariser Bi nth och zeit oder Barthol oinäns- 24. Aug. n a ch t. Die Vermählung des Protest. Heinrich von Navarra mit Margaretha von Valois, Schwester des Königs Karl Ix. Blutbad in Paris (Admiral Coligny) und den Provinzen, wobei 5000 Hugenotten umkommenr. Karl Ix. bald darauf wahnsinnig. 1576—1612 Rudolpb Ii Am spanischen Hose von Jesuiten erzogen. Gelehrt, treibt Astronomie und Goldmacherei, thut aber nichts für das Reich und muß seinem Bruder Ma tthias Oestreich und Ungarn, zuletzt auch Böhmen überlassen, obgleich er nothgedrnngen den Böhmen durch den Majestätsbrief (1609) Religionsfreiheit gewährt hatte. In Deutschland werden die religiösen Spaltungen im- mer schroffer. Es bildet sich 1608 Die evangelische Union zu Ahaus. Dagegen 1609 Die katholische Liga, an deren Spitze Maximi- lian von Baiern. 1612—1619 Mathias q) Giaiübclti ein zweiter Archimedes. r) Heinrich rettet sich nur dadurch, da, er katholisch wird. Nachmals König Heinrich Iv., ein edler Fürst. 1610 durch Ravaillac ' ermordet.

9. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 34

1872 - Berlin : Wohlgemuth
34 gungseifer redlich von der zu seiner Gemahlin erhobenen Frau von Maintenon, einer Wittwe des Dichters Scarron, untersttzt wurden, hob der König das von Heinrich Iv. (1598) erlassene Edikt Zu Nantes auf, und veranlagte nicht nur hierdurch, sondern auch durch grausame Verfolgungen die Auswanderung von vielen tausend gewerbtreibenden Familien, die besonders in Norddeutschland freudiq aufgenommen wurden (1685). Um diese Zeit war der Kurfürst Karl von der Pfalz gestorben dessen Schwester mit dem Bruder Ludwigs Xiv., dem Herzoge von Orleans, vermhlt war. Da aber diese Frstin einige Privatbe-sitznngen in der Pfalz befa, so veranlate dies Ludwig, die Aus-lieferung aller Allodialgter von dem Herzoge von Neuburg, dem Erben der Pfalz -Simmernfchen Linie, zu fordern. Dieser Umstand bewog den Kaiser, mit den angesehensten deutschen Stnden (1688) zu Augsburg gegen Ludwig ein Bndni zu schlieen. Es wurde ihm seine Forderung verweigert, und zugleich auch sein Wunsch, den ihm freundlich gesinnten Kardinal von Straburg zum Erzbischof von Kln einzusetzen, nicht erfllt. In Folge dessen fiel er in Deutsch-land ein, besetzte Bonn und verheerte abermals die fruchtbaren Ge-genden des Rheins. So entstand der dritte (pflzische) Raubkrieg (16881697), an dem sich auch England und die Niederlande betheiligten. Jakob Ii. Stuart hatte sich nmlich durch seinen Uebertritt zum Katholicismus bei den Englndern verhat gemacht, war von ihnen vertrieben und an seine Stelle Wilhelm Hi. von Oranien, sein Schwiegersohn, zum König ernannt worden. Ludwig nahm sich des vertriebenen Jakob an und fiel in die Niederlande ein. Sein Feldherr Luxemburg besiegte hier die Verbndeten bei Fleurus (1690); doch ein gleichzeitig gemachter Versuch, au der irischen Kste zu Gunsten Jakobs zu landen, wurde durch die Schlacht am Boyneslu (1690) vereitelt. Luxemburg siegte wiederholentlich in den Schlachten bei Steenkerken (1692) und bei Neerwinden (1693), und Catinat in Italien bei Staf-farda (1690) und Marfiglia (1693); aber die ganze franzsische Flotte wurde vou den Englndern bei Lahogue (1692) vernichtet; wogegen Veudome in Spanien siegreich vordrang und Barcelona eroberte (1697). Da aber Frankreich erschpft war und Ludwig die Absicht hatte, nach dem bevorstehenden Tode des kinderlosen Karls Ii. von Spanien dieses Land fr sich zu erwerben, so schlo er den Frieden zu Ryswick (1697) ab, worin er Wilhelm Iii. von Oranien als König von England anerkannte, Luxemburg und Freiburg her-ausgab, aber Straburg und das Elsa behielt.

10. Vorschule der Geschichte Europas - S. 355

1834 - Berlin : Enslin
er endlich die Hauptstadt Paris gewann, und daselbst einzog, wobei er aber nun den merkwürdigen Schritt that, daß er wieder zur katholischen Religion übertrat, um sich auf seinem Thron zu erhalten, und den Frieden in Frankreich wieder herzustellen. So herrschte nun Heinrich Iv., als der erste aus dem Hause Bourbon, über Frankreich, und ungeachtet seines Rücktrittes zum katholischen Glauben blieb er doch den Protestanten gün- stig gesinnt, und gab deshalb im 1.1598 das Edikt von Nantes, in welchem er für Frankreich dasselbe befahl, was durch den Religionsfrieden von Augsburg für Deutsch- land ausgemacht worden war, daß die Protestanten gleiche Rechte mit den Katholiken haben sollten. Schön war es nun, wie er nach der Wiederherstellung des Friedens mit Weisheit und Güte über Frankreich herrschte, und sich besonders durch die Bemühungen um den Wohlstand seines Volkes, wobei ihm sein vortrefflicher Minister, der Herzog von Sülly, beistand, unsterblichen Ruhm er- warb. Aber weil er doch, ungeachtet seines Bekennt- nisses zum katholischen Glauben, von vielen Katholiken wegen seiner Freundschaft für die neue Lehre gehaßt wurde, vorzüglich aber von den Jesuiten, welche feine Bestrebungen der katholischen Religion für gefährlich hiel- ten, so verlor er auf gar traurige Weise durch Meuchel- mord sein Leben; denn indem er bei einer Spazierfahrt in einer Straße von Paris feinen Wagen ein wenig hal- ten ließ, sprang ein Mörder, Franz Ravaillac, heran, und stieß ihm den Dolch in die Brust, daß er sogleich starb. Dieses geschah im I. 1610, also schon am An- fang des siebzehnten Jahrhunderts, und ihm folgte sein unmündiger Sohn, Ludwig Xiii. So vereinigten sich in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts die französischen Religionskriege mit dem Abfall der Nieder- lande und dem Kamssfe zwischen dem katholischen Phi- lipp Ii. und der protestantisch gesinnten Elisabeth. Das deutsch - östreichische Haus. Ferdinand I. Maximilian Ii. Ru« dolph Ii. Die Abnahme der türkischen Macht. Verbrennung von Sigeth. Schlacht bei Lepanto. § 11. Wahrend auf diese Weise in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts der ganze Westen 23 *
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