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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 717

1888 - Berlin : Hertz
Deutschlands Friedenspolitik. 717 darniederlag und im Frieden von San Stefano Zugeständnisse an Rußland gemacht hatte, welche die Interessen der anderen Großmächte zu verletzen schienen, wäre es beinahe zum Kriege zunächst zwischen England und Rußland gekommen, wenn nicht nach beiden Seiten ein mäßigender und vermittelnder Einfluß namentlich von Seiten der deutschen Politik geübt worden wäre. Auf den Vorschlag Oesterreichs trat schließlich ein Congreß in Berlin zusammen, um den Frieden zwischen Rußland und der Türkei mit früheren Bestimmungen und den Interessen aller Großmächte in Uebereinstimmung zu bringen. Kaiser Wilhelm lag bamals krank darnieder, in seinem Namen begrüßte der Kronprinz (13. Juli 1878) den Congreß bnrch solgenbe Ansprache: „Der in Berlin versammelte Congreß hat seine Arbeiten bamit eingeleitet, daß er Wünschen für die Wieberherstellung Sr. Majestät des Kaisers, meines erhabenen Vaters, Ausbruck gab. Ich banke den Vertretern der Mächte für bieses Zeichen von Sympathie. Im Namen meines erhabenen Vaters äußere ich den Wunsch, ihre Bemühungen bnrch ein Einverstänbniß gekrönt zu sehen, welches das beste Unterpfanb für den allgemeinen Frieden fein wirb." Der Congreß erlebigte seine schwierige Arbeit in einem Monat unter dem fortwährenden vermittelnben und versöhnlichen Einfluß des Fürsten Bismarck, welcher die von ihm selbst so bezeichnete Rolle des „ehrlichen Maklers" zwischen den Mächten erfolgreich und zu großer Ehre Deutsch-laubs durchführte. Am 15. Juli würde benn der Friebe von Berlin geschlossen, nach bessen erstem Satz sämmtliche Mächte von dem Wunsche beseelt waren, die im Orient hervorgerufenen Fragen in dem Geiste einer festen europäischen Ordnung in Gemäßheit der Bestimmungen des Pariser Vertrages vom 30. März 1856 zu regeln. Das Ansehen der deutschen Politik wurde durch den Berliner Vertrag, welcher seitbem eine der Grunblagen des Völkerrechts bilbet, noch erhöht, der Drei-Kaiser-Buud selbst noch befestigt und erweitert. Der enge Zusammenschluß der deutschen und russischen Regierung würde von den Feinben der Friebenspolitik vergebens benutzt, um in Oesterreich Mißtrauen und Feinbfchaft gegen Rußland» zu schüren, die Folge war nur der noch möglichst engere Anschluß Oesterreichs an Deutschland, — aber nicht im Gegensatz, sonbern gerade im Zusammenhange und im Geiste des alten Drei-Kaiser-Bunbes. Durch den offenen Zutritt des Königreichs Italien und die entschiedene Annäherung Spaniens und mehrerer der Donaustaaten zu der von Deutschland besonders betriebenen Friedenspolitik erhielt diese einen erweiterten Wirkungskreis und mit Ausnahme Frankreichs erkannten alle Mächte, selbst England gern das Uebergewicht Deutschlands in der europäischen Politik an. Im richtigen Moment faßte Deutschland selbst in Westafrika Fuß und wußte durch seine Colonialpolitik selbst die Gemeinschaft mit Frankreich zunächst aus einem wichtigen Gebiete zu gewinnen. Wenn es nach dem heißen Wunsche Kaiser Wilhelms geht, so bringen uns schon die nächsten Jahre die volle Versöhnung mit Frankreich und hierin die höchste Bürgschaft des Friedens.

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 660

1888 - Berlin : Hertz
660 Ausfall aus Paris. ganzen Zeit der Einschließung fortgesetzt, erreichten bald einen hohen Grad der Vollkommenheit. Größere und kleinere Erdwerke, Geschütz-Emplace-ments, Schützengräben, Barrikaden, Blockhäuser, Verhaue rc. erstanden in großer Zahl, Dörfer, Mauern, einzelne Gehöfte und Häuser, die im Einschließungsbereiche lagen, wurden mit allen Mitteln der Kunst befestigt, andere, die das Schußfeld behinderten oder dem Feinde als Stützpunkt dienen konnten, zerstört; aus gleichem Grunde legte man ganze Waldstrecken nieder,— nach allen Seiten wurden zahlreiche und gute Communi-katiouen hergestellt, schützende Brustwehren und Unterkunftsräume, zum Theil selbst bombensicher eingedeckt, für die Vorposten errichtet, an geeigneten Punkten Observatorien eingerichtet und die wichtigsten derselben mit den Hauptquartieren, so wie diese untereinander telegraphisch verbunden — kurz, es wurde Alles aufgeboten, um die Cerniruugsliuie undurchdringlich zu machen. Der erste größere Ausfall wurde von der Pariser Garnison am 30. September gegen die Front des 6. Armeecorps unternommen. Nach sehr heftigem mehrstündigem Feuer der Forts brachen Morgens 6 Uhr starke feindliche Colonnen gegen Chevilly und Choisy vor. Um 8 Uhr war dieser Angriff durch die 12. Infanterie-Division auf allen Punkten abgeschlagen. Dasselbe Schicksal hatte ein zweiter Angriff, welchen der Feind nach abermaliger heftiger Beschießung um 9 Uhr gegen Chevilly richtete. Auf französischer Seite nahmen an dem Ausfall mindestens zwei Divisionen vom Corps Binoy Theil; die Verluste derselben waren beträchtlich. Am 13. October wurde ein Ausfall gegen das 2. baiersche Corps bei Chatillou mit Leichtigkeit zurückgewiesen. An demselben Tage wurde das frühere kaiserliche Schloß in St. Cloud von den Franzosen selbst ohne jede ersichtliche Veranlassung in Brand geschossen. Am 21. October unternahm die Pariser Garnison mit etwa 12,000 Mann unter dem Schutze des Forts Mont Valerien einen Ausfall gegen die Vorposten der 10. Infanterie-Division bei La Malmaison und Buzanval, wurde jedoch nach mehrstündigem Gefechte, in welches auch einige von St. Germain herbeigeeilte Compagnien des 1. Garde-Landwehr-Regiments eingriffen, unter den Augen des Königs mit beträchtlichem Verluste zurückgewiesen. L e B o u r g e t. Am 28. October früh Morgens wurde die in Le Bourget als Beobachtungsposten stehende Compagnie des Garde-Corps von bedeutender Uebermacht angegriffen und aus dem Dorfe zurückgedrängt, bevor sie Unterstützung erhalten konnte. Der Feind zog dann beträchtliche Verstärkungen an sich und richtete sich in dem Dorfe zu hartnäckiger Vertheidigung ein. Ein am 29. gemachter Versuch, ihn durch Artillerie-Feuer zu vertreiben, hatte keinen Erfolg. Da Le Bourget der einzige Beobachtungsposten vor der ausgedehnten Front des Garde-Corps war, auch die Gefahr vorlag, daß der Feind, im Besitze dieses Ortes, sich mit schweren Batterien in der Höhe desselben etabliren und dadurch die Vertheidigungsstellung des Garde-Corps ernstlich beunruhigen würde, so befahl der Kronprinz von Sachsen, das Dorf dem Feinde unter allen Umständen wieder zu entreißen. In Folge dessen griff der General-Lieutenant von Budritzki am 30. October Morgens

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 663

1888 - Berlin : Hertz
Gefecht bei Villier-5. 663 kannten sächsischen Vorposten wurden zunächst aus Brie und Champigny zurückgedrängt und die Württembergische Division fast gleichzeitig bei Villiers in ein außerordentlich heftiges Gefecht verwickelt. Nachdem der feindliche Angriff auf das 6. Corps abgeschlagen war, eilte der General von Tümpling dem Württembergischen linken Flügel zu Hülse; auch die 7. Infanterie-Brigade (vom 2. Corps) setzte sich dahin in Marsch und griff erfolgreich in das Gefecht ein. Kurz nach 1 Uhr Nachmittags war der Angriff auf dem linken Flügel siegreich zurückgeschlagen, so daß nunmehr der General von Obernitz dem hart bedrängten rechten Flügel seiner (Württembergischen) Division Unterstützung zuführen konnte. Von der 24. (K. sächsischen) Division befanden sich, als der Angriff erfolgte, erst einige Bataillone auf dem linken Marne-Ufer, der Rest traf kurz nach Mittag ein. Der Kampf wurde bei Villiers mit großer Erbitterung bis nach Einbruch der Dunkelheit geführt und endete Abends mit der Behauptung der Stellung Villiers durch die an Zahl verhältnißmäßig nur schwachen deutscheu Truppen. Die Franzosen gingen mit ihren Hauptlasten^auf das rechte Marne-User zurück, behielten jedoch auf dem linken User festen Fuß in den, sonst von den deutschen Vorposten besetzten Dörfern Brie und Champigny. Außer dem Nebenangnfs gegen das 6. Corps erfolgten ant 30. andere auch gegen das 2. baiensche Corps, das Garde-Corps und das 4. Armee-Corps. Bei letzterem kam es zu einem ernsteren Kampfe um Epinay, welcher aber gleichfalls mit dem Rückzüge des Gegners endete. Um 6 Uhr Abends war der Kampf überall siegreich für die deutschen Waffen beendigt. Der Verlust der Franzosen war sehr bedeutend, der der deutschen Armeen gleichfalls erheblich. Am folgenden Tage (1. December) erbaten die Franzosen einen Waffenstillstand zur Beerdigung ihrer Gefallenen. Am 2. December wurden die vom Feinde seit dem 30. November festgehaltenen Stellungen bei Brie und Champigny mit Tagesanbruch von den Sachsen und Württembergern wieder genommen. Gegen 9 Uhr brach jedoch General Ducrot nochmals mit sehr überlegenen Kräften gegen dieselben Dörfer vor. Abermals mußten dieselben geräumt werden, da das Feuer der Forts und zahlreiche schwere Batterien das Thal bis nack Villiers hin beherrschten. Dagegen waren wiederum alle Anstrengungen des Feindes gegen Villiers vergeblich. Der Kampf wurde hier nochmals bis nach Einbruch der Dunkelheit mit außerordentlicher Heftigkeit geführt und zur Abwehr der immer von Neuem und mit frischen Kräften unternommenen Angriffe mußte außer den Württembergern und Sachsen auch das 2. preußische Corps (Fransecky) herangezogen werden. Auf feindlicher Seite focht die ganze Ii. Dncrotsche Armee. Der Kampf endete nach 6 Uhr Abends. Die Franzosen behielten wiederum Brie und die Hälfte von Champigny im Besitz, während die andere Hälfte dieses Ortes sich in den Händen der deutschen Truppen befand. Die Niederlage der französischen Armee war jetzt bereits entschieden. Am 3. December währten zwar die Kanonade und kleine Scharmützel noch fort, am 4. December Vormittags jedoch zog der Feind seine letzten

4. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 57

1888 - Berlin : Hertz
Friedrichs selerliche Belehnung; Friedrich wird Reichsverweser. 57 Mannen und Städte der Mark weder selbst zu beschädigen, noch beschädigen ^ Friedrich verließ schon im Sommer 1416 wieder die Mark, im October begab er sich nach Kostnitz zurück. Nachdem bald darauf auch Sigismund von einer längern Reise dorthin zurückgekehrt war, fand am 18. April 1417 erst noch seine feierliche und förmliche Belehnung mit der^Markgrafschaft und Kur vou Brandenburg am obern Markt in Kostnitz otatt. Unter freiem Himmel war für Sigismund der kaiserliche Thron aufgerichtet, da erschien er in dem ganzen Schmuck seiner hohen Würde, umgeben von den Fürsten des Reichs und von den vornehmsten Prälaten, welche in Kostnitz versammelt waren. Der Markgraf Friedrich aber ritt auf stolzem Rosse unter dem Klange jubelnder Festmusik herau, vor ihm her zwei Ritter in prächtiger Rüstung mit den Bannern von Brandenburg und vom Burggrafthum zu Nürnberg. Als er sich dem Throne des Reichsoberhauptes genähert, stieg er vom Pferde, kniete an den Stufen des Throns nieder und bat den Kaiser um die Belehnung. Sigismund neigte zustimmend sein Haupt und der Kanzler des Reichs verlas mit lauter Stimme den Lehensbrief. Der Kurfürst, mit der Hand das Evangelium berührend, schwur den Lehnseid und erhielt aus der Rechten des Kaisers das Bauner von Brandenburg zum Zeichen der Belehnung. Der Vorbehalt wegen des Rückkaufs der Mark um 400,000 Gulden ist noch während Friedrichs Lebzeiten durch das Aussterben des luxemburgischen Hanses thatsächlich erloschen. Als König Wenzel 1419 und Kaiser Sigismund 1437 ohne männliche Erben gestorben waren, hatte Niemand mehr ein Recht, von jenem Vorbehalt Gebranch zu machen. Sv war das Kurfurstenthum Brandenburg unwiderruflich an die Fürsten aus dem Hause Hohenzollern gekommen zur Ehre und zum Ruhme des erlauchten Geschlechts und zum dauernden Heil des brandend urgischen Volkes. 8. Friedrich I. als Kurfürst von Brandenburg. Friedrich wurde auch, nachdem er die Mark als wirklicher Landesherr in Besitz genommen hatte, durch die Sorge für die Reichsangelegenheiten so vielfach in Anspruch genommen, daß er seine Thätigkeit dem eigenen Lande nur vorübergehend widmen konnte. Zunächst blieb er bis zum Ende des Kost-nitzer Coucils (1418) dem Kaiser Sigismund als unentbehrlicher Rathgeber zur Seite: kein anderer weltlicher Fürst hat einen so großen Einfluß auf dem Concil geübt und die Schriftsteller jener Zeit sind einstimmig in der Anerkennung seiner Thätigkeit. Eine Folge des dort gewonnenen Ansehens war es, daß Sigismund, als er selbst sich nach dem Schlüsse des Concils nach Ungarn zurückbegab, den Markgrafen zum deutschen Reichsverweser an seiner Statt ernannte, in welcher Eigenschaft er seine Umsicht und Thatkraft aufs Neue vielfach bewährte. Inzwischen war aber seine Gegenwart in der Mark dringend erforderlich geworden. Nach der ersten überraschenden Festsetzung seines Regiments in dem neu erworbenen Lande war zwar im Innern des Landes das alte Fehde-und Raubwesen nicht wieder aufgelebt, dagegen wurden an den Grenzen des

5. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 70

1888 - Berlin : Hertz
70 Pracht an Albrecht's Hoflaqer; Albrecht und die Märker. in seiner glänzendsten Entwickelung war Albrecht zugleich ein Freuud prächtiger Hofhaltung, und sein Wohnsitz, die Kadolzburg iu Franken, gab ein Bild des glänzendsten Lebens aus der Blüthe der besseren Ritterzeit, wo neben der Thatkraft auch feinere gebildete Sitte und adeliger Anstand zur Zierde gereichten. Durch die Pracht seines Hoflagers überstrahlte er alle Fürsten des Reichs und wetteiferte darin mit Karl dem Kühnen von Burgund; weithin war die Kadolzburg berühmt durch ihre herrlichen Festlichkeiten und Ritter-spiele. Die Kurfürstin erschien bei festlichen Gelegenheiten in vergoldetem Wagen und ihr reiches Gewand war von kostbaren Perlen und Juwelen wie besäet. Bei einer Hochzeit am baierschen Hofe sah man Albrecht mit einem Gefolge von dreizehnhundert Pferden einziehen; die Kurfürstin aber führte über hundert edle Damen mit sich, deren Schönheit und strahlender Schmuck Alles in Erstaunen setzten, und selbst den glänzendsten Hofstaat Kaiser Friedrichs Iii. und seines Sohnes Maximilian verdunkelten. Doch nicht in Kriegsglanz allein und in äußerer Herrlichkeit zeigte sich Albrecht's reiche Begabung, sein Geist war zugleich hoch gebildet und sein Herz voll Ehre und Treue; auch er, wie seine Vorfahren, bewährte solche Treue besonders im Dienste seines Kaisers, dem er in vielfachen Verlegenheiten ein treuer Rathgeber und Beistand war. Wiewohl Albrecht nicht ohne warme und feurige Frömmigkeit war. so blieb ihm doch seines Bruders Eifer für die Kirche fremd; sein stolzer Herrschersinn mochte besonders die Ueber-griffe nicht vertragen, welche sich die Geistlichen überall gestatteten. Mit Kraft und Entschiedenheit trat er gegen solches Streben auf und kümmerte sich dabei wenig um der Geistlichen Bann und Jnterdict; meistens wußte sein kräftiger Wille auch hier durchzudringen, und es kann uns nicht verwundern, wenn ihm die Geistlichen darum wenig hold waren. Viel nachtheiliger war es, daß sein ritterlicher Geist, besonders in Folge der vielen Fehden mit den Bürgern von Nürnberg, sich zu einer gewissen Geringschätzung des bürgerlichen Strebens und Gewerbfleißes hinneigte. Es hatte seinen stolzen Sinn empört, daß die Kaufleute, „die Krämer" von Nürnberg, einem Ritter und Fürsten, wie er, zu widerstehen wagten, und er behielt seitdem eine Art Groll gegen den Hochmuth der Städte. Dadurch gab er bei seinem späteren Auftreten in der Mark viel Anstoß und verscherzte vielfach die Liebe seiner Unterthanen. Albrecht und die Märker. Albrecht vereinigte nach dem Tode seiner Brüder wieder alle Besitzungen Friedrich's I. in Brandenburg und in Franken. Er wollte jedoch den schönen Aufenthalt in seinem Erblande nicht aufgeben, ging nur selten nach der Mark und überließ dort seinem Sohne Johann die Regierung. Erst als dieser in dem fortgesetzten Krieg mit Pommern in Verlegenheit gerathen war und des Vaters Hülfe bedurfte, erschien Albrecht zum ersten Mal in seinem neuen Lande, aber der Eindruck, welchen er hier machte, war kein glücklicher, sein vornehmes Auftreten verletzte die Bürger wie die Ritterschaft. Er kam im ganzen Glanze seiner fürstlichen Herrlichkeit, von einem großen Gefolge fränkischer Ritter und Hofleute umgeben. Die Märker, welche voll staunender Erwartung dem gepriesenen Helden entgegensahen, hatten ihm in Salzwedel, der alten Hauptstadt der Mark, einen nach ihrer Art prächtigen Empfang bereitet. In festlichem Zuge, Kreuz und Fahne

6. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 19

1888 - Berlin : Hertz
Otto mit dem Pfeile; Fehde mit Magdeburg; Gefangenschaft; Markgräfin Hedwig. 19 Otto mit dem Pfeile (1267 — 1308).— Das Vertrauen, welches die beiden Fürsten in ihre Kinder gesetzt hatten, wurde nicht getäuscht; denn die feste Einigkeit, welche unter diesen herrschte, ließ die Gefahren nicht aufkommen, welche sonst in einem getheilten Reiche unvermeidlich sind. Vielmehr blieb das Streben der Markgrafen ein gemeinsames und war in vieler Beziehung von glücklichem Erfolge begleitet. Der bekannteste unter den Söhnen Johann's und Otto's ist der älteste Otto Iv., welcher auch die Erzkämmererwürde erhielt und später Ottomitdempfeile genannt wurde. Auch er war durch Kriegsmuth und unternehmenden Geist ausgezeichnet, und wie auf dem Schlachtfelde, so glänzte er zugleich in den milderen Künsten des Friedens und erwarb sogar als Minnesänger hohen Ruhm. Auch seiner Frömmigkeit wegen ward er von den Zeitgenossen gelobt, doch hielt ihn dieselbe nicht ab, gegen die geistlichen Fürsten mit aller Kraft und Kühnheit aufzutreten. Der größte Theil seiner Regierungszeit war gerade durch die heftigsten Fehden mit dem Erzbisthum Magdeburg ausgefüllt, wobei ihn seine Brüder und Vettern treulich unterstützten. Der nächste Anlaß dieser Fehden war sein Wunsch, einen seiner jüngeren Brüder, Erich, welcher schon Domherr zu Magdeburg war, zum Erzbischof gewählt zu sehen. Da ihm dies mißlang und statt Erich's Graf Günther von Schwalenberg gewählt wurde, zog er ohne Weiteres zum Kampfe gegen Magdeburg aus. Schon war er bis dicht vor die Stadt gerückt, und, auf den hohen Dom derselben hinweisend, rief er übermüthig aus: „Dort wollen wir bald unsere Rosse füttern;" da holte der Erzbischof Günther das Banner des Schutzherrn von Magdeburg, des heiligen Mauritius, aus dem Dome, sammelte durch begeisterte Ansprache die Bürger der Stadt und viele Fürsten und Ritter um sich und zog muthig zum Vertheidigungskampfe hinaus. Der Markgraf Otto hatte vorzeitig gefrohlockt; denn seine Kriegsschaar wurde in die Flucht geschlagen und er selbst, obwohl ritterlich kämpfend, gerieth in die Gewalt der Feinde. Der Erzbischof, um seinen Stolz zu beugen, ließ ihn in einen engen Käfig von eichenen Bohlen sperren, in welchem er vor den Bürgern Magdeburgs ausgestellt und auf das Demüthigste behandelt wurde. Aus solcher tiefen Schmach errettete ihn seine treue Gemahlin, die Markgräfin Hedwig. Mit bittern Thränen hatte sie Otto's Geschick beklagt und mit sorgender Liebe auf Mittel und Wege gedacht, ihn aus der Gefangenschaft zu erlösen. Ein alter, braver Diener des fürstlichen Hauses, Johann von Buch, den Otto in einer Anwandlung von Heftigkeit wegen wohlgemeinter, aber lästiger Vorstellungen verstoßen hatte, wurde jetzt in der Stunde des Unglücks wieder der Gattin treuer und ergebener Rathgeber. Aus seinen Vorschlag verkaufte sie alle ihre Kostbarkeiten und eilte selbst nach Magdeburg, um von den geistlichen Herren die Freiheit ihres Gemahls zu erflehen mw nöthigen Falls zu erkaufen. Um 4000 Mark Silber wurde derselbe wirklich freigegeben; da sie aber eine so große Summe nicht besaß, so verpfändete Otto sein Ehrenwort, das Geld binnen vier Wochen zu zahlen oder in seine Haft zurückzukehren. Beglückt eilte er mit der trefflichen Hedwig in sein Land zurück ; aber noch lastete auf ihnen die schwere Sorge, wie sie das Geld herbeischaffen könnten Da half noch einmal der alte Johann von Buch. Er führte den Markgrafen in die Kirche zu Stendal und wies ihn auf einen eisernen

7. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 21

1888 - Berlin : Hertz
Waldemar's Heldenmuth. Ausdehnung der Markgrafschaft. 21 des Fürsten Witzlaw von Rügen Hülfe gewährte. Dieser fand am König von Dänemark einen Bundesgenossen, und beide gemeinschaftlich riefen die Fürsten rings herum zur Bekämpfung Waldemar's auf. In der That gelang es, einen furchtbaren Bund gegen den Markgrafen zusammenzubringen: die Könige von Schweden, Norwegen, Polen und selbst von Ungarn, die Herzöge von Ämecklenburg und Lauenburg, die Grafen von Holstein und Schwerin nebst Waldemar's alten Feinden, dem Herzog von Meißen und dem Erzbischof von Magdeburg, vereinigten sich zu seinem Untergang. Wenn auch nicht alle diese Fürsten thätig am Kampfe Theil nahmen, so war doch die Zahl der Feinde so groß, daß nur ein Fürst von Waldemar's Heldenmuth und Klugheit ihnen die Spitze bieten konnte. Aber mit kühnem Entschluß kam er seinen Feinden zuvor und rückte eiligst in Mecklenburg eiu. Als dann die ganze Heeresmacht der vereinigten Feinde gegen ihn anrückte, kam es zur Schlacht bei Grausee (1316), wo er zwar nicht Sieger blieb, aber doch seinen Kriegsruhm so tapfer bewährte, daß die Feinde ihre hochfahrenden Pläne aufgeben mußten. Einer der Fürsten nach dem andern trat vom Kampfe zurück, und in dem bald darauf in Templin geschlossenen Frieden (1317) behauptete Waldemar unversehrt das ganze Gebiet der bisher erworbenen und eroberten Länder. Der Ruhm seiner Tapferkeit aber erscholl jetzt herrlicher als je; seine früheren Feinde, selbst der König von Dänemark warben um seiu Bi’mdniß, und seine Unterthanen waren )tolz aus den glorreichen Fürsten. Wie auf dem Schlachtfelde, so zeigte er sich auch iu der Regierung seiner Länder klug und kräftig und aus das Wohl derselben unablässig bedacht. Der hochstrebende Markgraf ging selbst mit dem Plane um, nach dem Tode Kaiser Heiurich's Vii. die Kaiserkrone an sein Haus zu bringen. Das Mißlingen dieser seiner Absicht verschuldete zum Theil sein Gesandter Nicolaus von Buch, welcher auf dem Reichstage seinen Befehlen zuwider gehandelt hatte. Man erzählt nun, Waldemar habe schreckliche Rache an dem ungetreuen Diener genommen. Mit gefesselten Händen und Füßen habe er ihn im Gefängniß verhungern lassen, während vor seinem Angesicht die leckersten Speisen aufgestellt waren. Es ist schmerzlich, Waldemar's sonst so ruhmvolle Geschichte durch einen solchen Flecken verunziert zu sehen, und es gewährt eine Art Befriedigung, daß der häßliche Vorgang vielfach bezweifelt wird. Waldemar starb im Jahre 1319, in noch kräftigem Alter. Bald nach ihm sank der letzte männliche Sprößling des brandenbnrgifch-ballenstädtischen Fürstenhauses ins Grab (1320). 4. Brandenburgs Instand unter den Gallenstädtern. Fast zweihundert Jahre hatte das Haus Albrecht des Bären die Herrschaft in der Markgrafschaft Brandenburg geführt, und während dieser Zeit immer größere Segnungen über das Land verbreitet: die Umwandelung, welche unter Albrecht begonnen, war seitdem unaufhörlich vorgeschritten, und nach dem Verlauf des von nus erzählten Zeitraums ist das neue deutsche Leben schon in alle Verhältnisse eingedrungen, das Land ist von innen heraus ein auderes geworden. Di e Ausdehnung der brand enbnrgisch en Markgrafschaft ging

8. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 78

1888 - Berlin : Hertz
78 Bestrafung der Raubritter; Joachim's landesväterliche Thätigkeit. fahren. Da legten ihm die Verschworenen einst bei der Jagd auf der Köpe. nicker Haide einen Hinterhalt; der Fürst wurde jedoch von einem Bauern ge» warnt, ließ seine Reisigen herbeikommen, jagte die Verschworenen aus ihrem Hinterhalt auf und uahm eine große Anzahl derselben nebst ihrem Führer gefangen. Sie erlitten zur Warnung einen schrecklichen Tod. Um das Uebel gründlich auszurotten, schickte der Fürst eine Anzahl bewaffneter Reiter mit Henkersknechten überall im Lande umher, die Landbeschä-diger aufzugreifen und sofort zuhängen. In einem Jahre wurden auf diese Weise über siebzig Junker und Knechte zum schimpflichsten Tode gebracht. Selbst die Fürsprache der angesehensten Verwandten, auch fürstlicher Personen wurde von dem strengen Joachim nicht beachtet, und als sein Onkel, der Markgraf Friedrich von Anspach, an ihn schrieb, er möchte nicht fürder gegen den Adel seines Landes wüthen, antwortete er: „Adelich Blut habe ich nicht vergossen, sondern nur Schelme, Räuber und Mörder hinrichten lassen. Wären dieses redliche Edelleute gewesen, so würden sie kein Verbrechen begangen haben." Ein ander Mal, als ein Ritter aus dem Mecklenburgischen ergriffen worden war, baten dessen zahlreiche Verwandte, nebst vielen Fürsten und Joachim's eigene Gemahlin, sowie sein Bruder für denselben, auch bot der Ritter sein ganzes Vermögen als Lösegeld; Joachim aber sagte: „Es ziemt sich nicht, daß ein Fürst die Gerechtigkeit seil habe oder Strafbare um Geld freilasse, und wenn dieser und jeder andere als Verbrecher Ergriffene hundert tausend Gnlden geben könnte, so würde doch keiner meinen Spruch ändern." Natürlich waren die Bauern und die Städte sehr bereitwillig, dem Fürsten bei seinem Unternehmen zur Ausrottung der Räubereien allen Beistand zu leisten, und so gelang es seinen ernstlichen Bemühungen, denen sich auch die benachbarten Fürsten anschlossen, die innere Sicherheit endlich wieder herzustellen und durch fortgesetzte Strenge zu befestigen. Die Marken erholten sich nun zuseheuds von den Zeiten der Noth und der Bedrängniß, und der Kurfürst konnte nach wenigen Jahren des Friedens mit Genugthuung auf die wieder erblühenden Länder sehen, welche seinem Scepter unterworfen waren. Auch außerhalb Brandenburgs wurde sein Name mit Achtung und Ruhm genannt, und die Stadt Hamburg begab sich während eines Streits der Hansestädte mit Dänemark freiwillig uuter seinen Schutz. Joachim's landesvaterliche Thätigkeit. In der That verdiente Joachim solches Vertrauen, wie der ganze Verlauf seiner eben so vorsorglichen und landesväterlichen, als strengen Regierung erwies. Wir sehen ihn später durch das ganze Land reisen, um sich eine genaue Kenntniß von allen 93er* hältuissen zu verschaffen. Ueberall wird er mit Jubel empfangen: denn man weiß von ihm, wie ein alter Schriftsteller sagt, daß er „aus gnädiger Zuneigung und Wohlmeinung kommt, um sich überall nach dem Regiments und Wesen der Städte zu erkundigen und ferner gnädiglich zu helfen und zu rathen, damit Städte und Einwohner an ihrer Nahrung zunehmen, sich bessern, Friede, Gericht und Recht bei ihnen erhalten werden." Nach dieser Reise erließ Joachim eine allgemeine Städteordnnng, worin unter Anderem auch die Einführung gleicher Maaße und Gewichte in allen märkischen Landen

9. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 81

1888 - Berlin : Hertz
Judenverfolgung. 81 hohe Bühnen stufenweise über einander gebaut. Auf der obersten standen etliche „hochgelahrte und rechtsverständige Leute," ausser mittleren der Richter nebst feinen Schöppen, Schreibern, Zeugen und Anwälten, auf der untersten die angeklagten Juden nebst Paul Fromm. Nur Jacob war nicht da; er hatte schon früher angegeben, daß ihm eines Nachts die Jungfrau Maria erschienen sei, und war demzufolge zum Christenthum übergetreten, weshalb er eine mildere Behandlung als die übrigen Angeklagten erfahren sollte. Die Juden, in ihrer uralten Volkstracht und mit spitzen, theils gelben, theils weißen Hüten bekleidet, hatten unter Gesang die Gerichtsstätte betreten. Der Richter ließ die ganze Verhandlung laut verlesen und fragte sodann die Angeklagten, ob sie bei ihrer Aussage beharren wollten. Als sie dies bejaht hatten, beriethen sich d die Schöppen eine kurze Zeit und sprachen dann folgendes Urtheil ans: „Dieweil der böse Christ, Paul Fromm, sich an dem heiligen Sacrament vergriffen, dasselbe gestohlen und verkauft habe, darum so solle man ihn auf einen Wagen binden, die Gassenauf und nieder führen, mit Zangen reißen und darnach in ein Feuer legen. Und dieweil die boshaftigen, schnöden und verstockten Juden ihre böse Mißhandlung des heiligen Sacraments und ihren grausamen Mord an schuldlosen Christenkindern auch zu mehrmalen vor und außerhalb des Gerichts bekannt, darum so solle man sie zu Pulver verbrennen, darum, daß alle anderen ein Beispiel und Exempel an ihnen nehmen möchten, daß sie solche und dergleichen Uebelthat auch nicht begehen möchten." Sofort wurden die Angeklagten den Henkern zur Vollstreckung des Urtheils übergeben. Die Juden, nachdem sie den Todesspruch vernommen, rüsteten sich unter Ermahnung eines Rabbiners durch lauten Gesang in ihrer Väter Sprache zu dem grauenvollen Tode, dem sie entgegengingen. Das Volk aber meinte, daß die „schnöden Juden" durch neue Lästerungen den christlichen Gottesdienst verhöhnen wollten. Hinter dem Rabensteine hatte der Scharfrichter mit seinen Helfershelfern einen „wunderlichen Bau zu ihrer Straf" aufgerichtet, „dreier Mann hoch, aus hölzernen Rösten bestehend, die mit Stroh und Pech belegt waren." Auf diese befestigte er die acht und dreißig (Schlacht-Opfer mit Halseisen, nur Paul Fromm stand abgesondert von seinen Leidensgenossen an einen Pfahl gekettet. Als das gräßliche Todtenbett angezündet ward, da brachen viele der unglücklichen Juden in laute Lästerungen gegen das Christenthum aus und versuchten es, den anwesenden Priestern ins Angesicht zu speien. Bald verendeten sie unter fürchterlichen Qualen. Jakob, welcher die Taufe empfangen hatte, wurde am anderen Tage mit dem Schwerte hingerichtet. Damit war jedoch die Sache noch nicht beendigt, vielmehr wurden in Folge dieser Vorgänge alle Juden aus der Mark Brandenburg verbannt, nachdem sie Urphede geschworen, d. H. den Eid geleistet, nie wieder zu kommen'. Es ist möglich, daß ein Theil der Anklagen, welche gegen die Juden erhoben wurden und welche sie in den unerträglichen Folterqualen zugestanden, begründet war, es ist möglich, daß sie in dem Haß gegen die Christen, welcher durch ihre Bedrückung immer genährt wurde, sich zu fanatischer Entweihung christlicher Heiligthümer (schwerlich aber zu den Greuelthaten gegen christliche Kinder) hinreißen ließen; immerhin aber wendet sich der Blick mit schmerzlichen Gefühlen von einer Zeit ab, wo gegenseitiger Religionshaß zu Hahn, preutz. Gesch. 20. «ttff. g

10. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 33

1888 - Berlin : Hertz
Kaiser Karl und Waldemar. 33 eine Art Untersuchung über Waldemar's Person anstellen. Die Herzöge von Sachsen und von Mecklenburg nebst einer Anzahl von Rittern wurden hiermit beauftragt: natürlich durften und wollten sie zu keinem andern Resultate koin^ men, als daß durch allerlei Zeugniß die Acchtheit des wiedererschienenen Waldemar bewiesen sei. Hieraus belehnte ihn Karl feierlich mit der Mark zu Brandenburg und Landsberg und versprach ihm kräftigen Schutz. Dem Herzog Rudolph von Sachsen aber und seinen Verwandten wurde, worauf es bei dem ganzen Gaukelspiel ja vorzugsweise ankam, die Mitbelehnung und Erbfolge in der Mark für den Fall zugesprochen, daß Waldemar ohne männliche Erben sterben sollte. Ferner verstand sich der vermeintliche Waldemar ohne Weiteres zur Abtretung der Lausitz au Böhmen und überließ ebenso ohne Widerspruch große Striche Landes an seine angeblichen Freunde, die Fürsten von Magdeburg, Mecklenburg und Andere. Erst nachdem dies Alles so festgestellt war, begann die Belagerung von Frankfurt, aber Ludwig's Schaaren im Verein mit den braven Bürgern der Stadt wiesen muthig alle Angriffe zurück. Zwar faheu sie sich in der Hoffnung getäuscht, daß der Pfalzgraf Rudolph von Baiern, welcher mit dein Grafen Günther von Schwarzburg zu ihrer Hülfe herbeieilte, ihnen Rettung bringen würde; derselbe gcrieth durch zu tollkühnes Vorbringen in Gefangenschaft. Aber so tapfer war die Sscrtheibigung der braven Frankfurter, daß Karl mit ollen seinen Bundesgenossen zuletzt unverrichteter Sache abzog. Jetzt trat für Ludwig eine günstige Wenbung der Verhältnisse ein, inbem es seiner Partei im deutschen Reiche gelang, den Grasen Günther von Schwarzburg als Gegenkönig gegen Karl aufzustellen: dieser würde um seine Stellung im Reich besorgt und daher zu Friebensunterhandlnngen sehr geneigt. Er vertrug sich bald mit mehreren Anhängern Ludwig's, sogar mit dem Pfalzgraf Rudolph, wußte auch Günther von Schwarzburg, welchem es zur kräftigen Vertheidigung feiner Sache an Geld und Leuten fehlte, zu beseitigen, und es blieb ihm jetzt nur noch übrig, mit Markgraf Ludwig seinen Frieden zu machen. Dieser war hierzu gern bereit, wenn ihm der friedliche Besitz seines Landes zugesichert wurde, und so kam denn ein Friedeusvertrag zu Staude, in welchem Karl den Ludwig als Markgrafen von Brandenburg anerkannte, allen Ansprüchen auf Tyrol entsagte und sich verpflichtete, beim Papst die Bestätigung von Ludwig's Ehe und die Aufhebung des über ihn verhängten Kirchenbannes zu bewirken. Ludwig dagegen versprach, Karl als römischen König anzuerkennen und ihm die Reichskleinobien, welche er noch von seinem Vater her in Häuben hatte, auszuliefern (1349). Auf Walbemar hatte Karl bei seiner Aussöhnung mit Ludwig keine Rücksicht mehr genommen; der Kaiser war gewohnt, jebes Mal die Mittel zu wählen, welche ihn am leichtesten seine persönlichen Zwecke erreichen ließen, und wie er sich nicht gescheut hatte, das Erscheinen Waldemar’s zu benutzen, um Ludwig in die Euge zu treiben, so machte es ihm auch feinen Skrupel, den von ihm feierlich anerkannten Walbemar eben so leicht wieber aufzuopfern, sobalb bies seinem Vortheile mehr entsprach. Um seiner Treulosigkeit wieberum den Schein bcr Gerechtigkeit zu geben, versprach er eine nochmalige Untersuchung über Walbemar, welche natürlich jetzt bei der veränbertcn Stim-mung der Richter nur gegen denselben ausfallen konnte. Er wurde vor des Hahn, sireufj. G-sch, 20. Aust. 3
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