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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 660

1888 - Berlin : Hertz
660 Ausfall aus Paris. ganzen Zeit der Einschließung fortgesetzt, erreichten bald einen hohen Grad der Vollkommenheit. Größere und kleinere Erdwerke, Geschütz-Emplace-ments, Schützengräben, Barrikaden, Blockhäuser, Verhaue rc. erstanden in großer Zahl, Dörfer, Mauern, einzelne Gehöfte und Häuser, die im Einschließungsbereiche lagen, wurden mit allen Mitteln der Kunst befestigt, andere, die das Schußfeld behinderten oder dem Feinde als Stützpunkt dienen konnten, zerstört; aus gleichem Grunde legte man ganze Waldstrecken nieder,— nach allen Seiten wurden zahlreiche und gute Communi-katiouen hergestellt, schützende Brustwehren und Unterkunftsräume, zum Theil selbst bombensicher eingedeckt, für die Vorposten errichtet, an geeigneten Punkten Observatorien eingerichtet und die wichtigsten derselben mit den Hauptquartieren, so wie diese untereinander telegraphisch verbunden — kurz, es wurde Alles aufgeboten, um die Cerniruugsliuie undurchdringlich zu machen. Der erste größere Ausfall wurde von der Pariser Garnison am 30. September gegen die Front des 6. Armeecorps unternommen. Nach sehr heftigem mehrstündigem Feuer der Forts brachen Morgens 6 Uhr starke feindliche Colonnen gegen Chevilly und Choisy vor. Um 8 Uhr war dieser Angriff durch die 12. Infanterie-Division auf allen Punkten abgeschlagen. Dasselbe Schicksal hatte ein zweiter Angriff, welchen der Feind nach abermaliger heftiger Beschießung um 9 Uhr gegen Chevilly richtete. Auf französischer Seite nahmen an dem Ausfall mindestens zwei Divisionen vom Corps Binoy Theil; die Verluste derselben waren beträchtlich. Am 13. October wurde ein Ausfall gegen das 2. baiersche Corps bei Chatillou mit Leichtigkeit zurückgewiesen. An demselben Tage wurde das frühere kaiserliche Schloß in St. Cloud von den Franzosen selbst ohne jede ersichtliche Veranlassung in Brand geschossen. Am 21. October unternahm die Pariser Garnison mit etwa 12,000 Mann unter dem Schutze des Forts Mont Valerien einen Ausfall gegen die Vorposten der 10. Infanterie-Division bei La Malmaison und Buzanval, wurde jedoch nach mehrstündigem Gefechte, in welches auch einige von St. Germain herbeigeeilte Compagnien des 1. Garde-Landwehr-Regiments eingriffen, unter den Augen des Königs mit beträchtlichem Verluste zurückgewiesen. L e B o u r g e t. Am 28. October früh Morgens wurde die in Le Bourget als Beobachtungsposten stehende Compagnie des Garde-Corps von bedeutender Uebermacht angegriffen und aus dem Dorfe zurückgedrängt, bevor sie Unterstützung erhalten konnte. Der Feind zog dann beträchtliche Verstärkungen an sich und richtete sich in dem Dorfe zu hartnäckiger Vertheidigung ein. Ein am 29. gemachter Versuch, ihn durch Artillerie-Feuer zu vertreiben, hatte keinen Erfolg. Da Le Bourget der einzige Beobachtungsposten vor der ausgedehnten Front des Garde-Corps war, auch die Gefahr vorlag, daß der Feind, im Besitze dieses Ortes, sich mit schweren Batterien in der Höhe desselben etabliren und dadurch die Vertheidigungsstellung des Garde-Corps ernstlich beunruhigen würde, so befahl der Kronprinz von Sachsen, das Dorf dem Feinde unter allen Umständen wieder zu entreißen. In Folge dessen griff der General-Lieutenant von Budritzki am 30. October Morgens

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 663

1888 - Berlin : Hertz
Gefecht bei Villier-5. 663 kannten sächsischen Vorposten wurden zunächst aus Brie und Champigny zurückgedrängt und die Württembergische Division fast gleichzeitig bei Villiers in ein außerordentlich heftiges Gefecht verwickelt. Nachdem der feindliche Angriff auf das 6. Corps abgeschlagen war, eilte der General von Tümpling dem Württembergischen linken Flügel zu Hülse; auch die 7. Infanterie-Brigade (vom 2. Corps) setzte sich dahin in Marsch und griff erfolgreich in das Gefecht ein. Kurz nach 1 Uhr Nachmittags war der Angriff auf dem linken Flügel siegreich zurückgeschlagen, so daß nunmehr der General von Obernitz dem hart bedrängten rechten Flügel seiner (Württembergischen) Division Unterstützung zuführen konnte. Von der 24. (K. sächsischen) Division befanden sich, als der Angriff erfolgte, erst einige Bataillone auf dem linken Marne-Ufer, der Rest traf kurz nach Mittag ein. Der Kampf wurde bei Villiers mit großer Erbitterung bis nach Einbruch der Dunkelheit geführt und endete Abends mit der Behauptung der Stellung Villiers durch die an Zahl verhältnißmäßig nur schwachen deutscheu Truppen. Die Franzosen gingen mit ihren Hauptlasten^auf das rechte Marne-User zurück, behielten jedoch auf dem linken User festen Fuß in den, sonst von den deutschen Vorposten besetzten Dörfern Brie und Champigny. Außer dem Nebenangnfs gegen das 6. Corps erfolgten ant 30. andere auch gegen das 2. baiensche Corps, das Garde-Corps und das 4. Armee-Corps. Bei letzterem kam es zu einem ernsteren Kampfe um Epinay, welcher aber gleichfalls mit dem Rückzüge des Gegners endete. Um 6 Uhr Abends war der Kampf überall siegreich für die deutschen Waffen beendigt. Der Verlust der Franzosen war sehr bedeutend, der der deutschen Armeen gleichfalls erheblich. Am folgenden Tage (1. December) erbaten die Franzosen einen Waffenstillstand zur Beerdigung ihrer Gefallenen. Am 2. December wurden die vom Feinde seit dem 30. November festgehaltenen Stellungen bei Brie und Champigny mit Tagesanbruch von den Sachsen und Württembergern wieder genommen. Gegen 9 Uhr brach jedoch General Ducrot nochmals mit sehr überlegenen Kräften gegen dieselben Dörfer vor. Abermals mußten dieselben geräumt werden, da das Feuer der Forts und zahlreiche schwere Batterien das Thal bis nack Villiers hin beherrschten. Dagegen waren wiederum alle Anstrengungen des Feindes gegen Villiers vergeblich. Der Kampf wurde hier nochmals bis nach Einbruch der Dunkelheit mit außerordentlicher Heftigkeit geführt und zur Abwehr der immer von Neuem und mit frischen Kräften unternommenen Angriffe mußte außer den Württembergern und Sachsen auch das 2. preußische Corps (Fransecky) herangezogen werden. Auf feindlicher Seite focht die ganze Ii. Dncrotsche Armee. Der Kampf endete nach 6 Uhr Abends. Die Franzosen behielten wiederum Brie und die Hälfte von Champigny im Besitz, während die andere Hälfte dieses Ortes sich in den Händen der deutschen Truppen befand. Die Niederlage der französischen Armee war jetzt bereits entschieden. Am 3. December währten zwar die Kanonade und kleine Scharmützel noch fort, am 4. December Vormittags jedoch zog der Feind seine letzten

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 6

1888 - Berlin : Hertz
6 Kriege der Wenden mit den Deutschen; Karl der Große. den gefunden, als er zur Unterwerfung der Sachsen ausgezogen war. Doch waren die Wendenstämme damals unter einander veruneinigt; während die Sorben und Obotriten dem großen Frankenkönig beistanden, hielten es andere Wendenstämme, besonders die Milzen, mit den Sachsen. Aus der Geschichte Deutschlands ist bekannt, mit welchem heiligen Eifer und mit welcher Ausdauer Karl der Große nicht nur die Unterwerfung der heidnischen Deutschen, sondern vor Allem ihre Bekehrung erstrebte. Die Verbreitung und Befestigung des christlichen Glaubens war das vorzüglichste Ziel seiner großartigen Thätigkeit, und wenn er nach der Weise seiner Zeit den heidnischen Völkern die Taufe und die christlichen Gebräuche mit Waffengewalt aufdrang, so ließ er es doch daneben nicht an den Mitteln innerer Bekehrung, an der Predigt des göttlichen Worts und an christlich bildender Einwirkung fehlen. Die Völker, welche zunächst durch das Schwert nur zu Namenchristen gemacht wareu, wollte er allmälig auch zum wahren, inneren Glauben an das Evangelium führen. Nach vielen harten Kämpfen war es dem großen Frankenkönig endlich gelungen, die Götzenaltäre im Sachsenlande umzustürzen und das Volk zur Annahme des christlichen Glaubens zu bekehren; aber er hielt die Begründung des Christenthums in Sachsen nicht für gesichert, wenn er nicht zugleich ihre wendischen Bundesgenossen, die Milzen, gezüchtigt hätte. Deshalb brach er im Jahre 789 von Aachen aus und zog mit einer starken Schaar über die Elbe. Sächsische Hülfstruppen folgten seinem Banner; auch Sorben und Obotriten stießen zu ihm und halfen bei der Unterjochung ihrer slavischen Stammgenossen. Die Milzen scheinen keinen erheblichen Widerstand geleistet zu haben; sie gelobten Unterwerfung, Annahme des Christenthums und die Leistung eines Tributs. Bald darauf versuchten sie zwar mit Hülfe der Dänen sich von ihren Verpflichtungen zu befreien, aber der Frankenkönig zwang sie von Neuem, seine Oberhoheit anzuerkennen. Ihre Einrichtungen ließ er ihnen und drang selbst nicht auf die sofortige wirkliche Annahme des Christenthums. Um die Grenzen des Sachsenlandes vor ihnen zu schützen, setzte er längs derselben Markgrafen (Grenzgrafen) ein, welche größere Länderstriche, als andere Vasallen, mit der Verpflichtung erhielten, die Streifzüge der jenseitigen Völker abzuwehren. Zu leichterer Vertheidigung wurden Grenzvesten erbaut; als die ältesten derselben kennen wir Magdeburg, Zelle, Erfurt und Halle. Der große Karl starb zu früh, um auch bei den Wenden, wie unter den Sachsen, die fränkische Herrschaft und die Geltung des Christenthums fest zu begründen; unter den traurigen Wirren, welche nach seinem Tode das von ihm gegründete Reich zerrütteten, konnten natürlich die slavischen Völker nicht im Gehorsam gehalten werden: während der Regierung Ludwig's des Frommen und der Bruderkämpfe seiner Söhne schüttelten die Milzen vielmehr das ihnen auferlegte Joch ganz ab. Als nach dem Vertrage von Verdun (843) Deutschland ein besonderes Königreich geworden war, dauerte doch die Schwäche der Fürsten und der Unfrieden unter den deutschen Stämmen fort, und die wendischen Völker konnten unaufhörliche Raubzüge über die Elbe unternehmen. Die Milzen waren es, die jetzt gerade als heftigste Feinde des Sachsenvolkes auftraten, welchem sie vorher treue Bundesgenossen gewesen; jetzt waren

4. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 8

1888 - Berlin : Hertz
8 Bekehrungsversuche; Bisthümer. im Verlaufe unserer Erzählung sehen, wie von dieser Nordmark aus eine kräftige Herrschaft sich erst über ganz Brandenburg, dann immer weiter bis zur Ostsee und an den Niemen, später nach Westen bis über den Rhein hin erstreckte, wie aus der alten sächsischen Nordmark der große preußische Staat erwuchs. Die Bekehrungsversuche. Mit Waffengewalt allein und mit weltlichen Einrichtungen war aber der starre Widerstand der wendischen Völker nicht zu bezwingen; sie mußten den Deutschen unversöhnliche Feinde bleiben, wenn es nicht gelang, sie allmälig zu dem Glauben der Deutschen zu bekehren. Nur wenn sie mit dem Christenthum auch christliche Sitten und Gewohnheiten annahmen, konnte man hoffen, daß sie sich nach und nach williger den Deutschen anschließen würden. Vor Allem kam es also darauf an, die Wenden wirklich zum Christenthum zu bekehren, welches ihnen bis dahin nur als ein Zwang hatte auferlegt werden sollen. Otto I. erkannte diese Nothwendigkeit, urtu wie er die Unterwerfung der Wenden mit mächtigem Eifer durchgeführt hatte, so ließ er es auch an keiner Anstrengung fehlen, um jene innere Umwandlung der unterjochten Heiden durch das Licht des Evangeliums zu bewirken. Zu diesem Zweck stiftete er an den Grenzen des wendischen Landes christliche Bisthümer, von denen aus das Werk der Bekehrung geleitet werden sollte, besonders zu Zeitz, Merseburg, Oldenburg und Havelberg; diese Stiftungen, welchen meistens eine schützende Veste zur Seite stand, stattete er reichlich mit Güt&n aus (950). Auch im Innern des wendischen Landes, zu Brandenburg, dem alten Brannybor, errichtete er ein Bisthum, welches dem Erlöser und dem heiligen Petrus gewidmet wurde. Die Thätigkeit, welche von diesen Bisthümern ausging, hatte zuerst freilich nur einen zweifelhaften und langsamen Erfolg, weil die Mönche, welche zur Bekehrung der Heiden auszogen, bei großem Glaubenseifer und hingebender Begeisterung meistens nur geringe Weisheit und Einsicht bewährten. Sie traten unter die feindlich gestimmten Volkshausen, ohne deren Sprache zu kennen, und verkündigten ihnen das Kreuz mit Worten, von welchen die Wenden nichts begriffen; die neuen Ceremonien, welche die christlichen Sendboten vollzogen, blieben den Heiden unverständlich, aus dem Auftreten derselben konnten sie nur Eines deutlich entnehmen, nämlich, daß die christlichen Priester die heidnischen Götter und Heiligthümer mit Verachtung und Hohn behandelten. Dadurch wurde denn oft nur Wuth, nicht christlicher Glauben, in den Heiden erweckt, und nicht selten mußten die gläubigen Sendboten ihren Eifer mit dem Leben büßen. Nur in einzelnen Fällen übte die augenscheinliche Begeisterung, mit welcher die Missionäre ihr Werk verrichteten und selbst den Tod um des Kreuzes willen über sich ergehen ließen, einen gewaltigen Eindruck auf die erstaunten Heiden: weuu sie auch die Worte des christlichen Bekehrungspredigers nicht verstanden, so fühlten sie sich doch von stiller Ehrfurcht für den Gott ergriffen, welcher seinen Anhängern solche freudige Begeisterung und solchen aufopfernden Todesmuth zu geben vermochte. Auf diese Weise wurde manches Gemüth für den christlichen Glauben empfänglich gemacht, und wenn es gelang, etwa einen Mächtigen unter den Heiden zu bekehren, so zog sein Beispiel bald viele Andere nach sich. Unter Gero's Nachfolger in der Nordniark, dem Markgrafen Dietrich,

5. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 19

1888 - Berlin : Hertz
Otto mit dem Pfeile; Fehde mit Magdeburg; Gefangenschaft; Markgräfin Hedwig. 19 Otto mit dem Pfeile (1267 — 1308).— Das Vertrauen, welches die beiden Fürsten in ihre Kinder gesetzt hatten, wurde nicht getäuscht; denn die feste Einigkeit, welche unter diesen herrschte, ließ die Gefahren nicht aufkommen, welche sonst in einem getheilten Reiche unvermeidlich sind. Vielmehr blieb das Streben der Markgrafen ein gemeinsames und war in vieler Beziehung von glücklichem Erfolge begleitet. Der bekannteste unter den Söhnen Johann's und Otto's ist der älteste Otto Iv., welcher auch die Erzkämmererwürde erhielt und später Ottomitdempfeile genannt wurde. Auch er war durch Kriegsmuth und unternehmenden Geist ausgezeichnet, und wie auf dem Schlachtfelde, so glänzte er zugleich in den milderen Künsten des Friedens und erwarb sogar als Minnesänger hohen Ruhm. Auch seiner Frömmigkeit wegen ward er von den Zeitgenossen gelobt, doch hielt ihn dieselbe nicht ab, gegen die geistlichen Fürsten mit aller Kraft und Kühnheit aufzutreten. Der größte Theil seiner Regierungszeit war gerade durch die heftigsten Fehden mit dem Erzbisthum Magdeburg ausgefüllt, wobei ihn seine Brüder und Vettern treulich unterstützten. Der nächste Anlaß dieser Fehden war sein Wunsch, einen seiner jüngeren Brüder, Erich, welcher schon Domherr zu Magdeburg war, zum Erzbischof gewählt zu sehen. Da ihm dies mißlang und statt Erich's Graf Günther von Schwalenberg gewählt wurde, zog er ohne Weiteres zum Kampfe gegen Magdeburg aus. Schon war er bis dicht vor die Stadt gerückt, und, auf den hohen Dom derselben hinweisend, rief er übermüthig aus: „Dort wollen wir bald unsere Rosse füttern;" da holte der Erzbischof Günther das Banner des Schutzherrn von Magdeburg, des heiligen Mauritius, aus dem Dome, sammelte durch begeisterte Ansprache die Bürger der Stadt und viele Fürsten und Ritter um sich und zog muthig zum Vertheidigungskampfe hinaus. Der Markgraf Otto hatte vorzeitig gefrohlockt; denn seine Kriegsschaar wurde in die Flucht geschlagen und er selbst, obwohl ritterlich kämpfend, gerieth in die Gewalt der Feinde. Der Erzbischof, um seinen Stolz zu beugen, ließ ihn in einen engen Käfig von eichenen Bohlen sperren, in welchem er vor den Bürgern Magdeburgs ausgestellt und auf das Demüthigste behandelt wurde. Aus solcher tiefen Schmach errettete ihn seine treue Gemahlin, die Markgräfin Hedwig. Mit bittern Thränen hatte sie Otto's Geschick beklagt und mit sorgender Liebe auf Mittel und Wege gedacht, ihn aus der Gefangenschaft zu erlösen. Ein alter, braver Diener des fürstlichen Hauses, Johann von Buch, den Otto in einer Anwandlung von Heftigkeit wegen wohlgemeinter, aber lästiger Vorstellungen verstoßen hatte, wurde jetzt in der Stunde des Unglücks wieder der Gattin treuer und ergebener Rathgeber. Aus seinen Vorschlag verkaufte sie alle ihre Kostbarkeiten und eilte selbst nach Magdeburg, um von den geistlichen Herren die Freiheit ihres Gemahls zu erflehen mw nöthigen Falls zu erkaufen. Um 4000 Mark Silber wurde derselbe wirklich freigegeben; da sie aber eine so große Summe nicht besaß, so verpfändete Otto sein Ehrenwort, das Geld binnen vier Wochen zu zahlen oder in seine Haft zurückzukehren. Beglückt eilte er mit der trefflichen Hedwig in sein Land zurück ; aber noch lastete auf ihnen die schwere Sorge, wie sie das Geld herbeischaffen könnten Da half noch einmal der alte Johann von Buch. Er führte den Markgrafen in die Kirche zu Stendal und wies ihn auf einen eisernen

6. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 78

1888 - Berlin : Hertz
78 Bestrafung der Raubritter; Joachim's landesväterliche Thätigkeit. fahren. Da legten ihm die Verschworenen einst bei der Jagd auf der Köpe. nicker Haide einen Hinterhalt; der Fürst wurde jedoch von einem Bauern ge» warnt, ließ seine Reisigen herbeikommen, jagte die Verschworenen aus ihrem Hinterhalt auf und uahm eine große Anzahl derselben nebst ihrem Führer gefangen. Sie erlitten zur Warnung einen schrecklichen Tod. Um das Uebel gründlich auszurotten, schickte der Fürst eine Anzahl bewaffneter Reiter mit Henkersknechten überall im Lande umher, die Landbeschä-diger aufzugreifen und sofort zuhängen. In einem Jahre wurden auf diese Weise über siebzig Junker und Knechte zum schimpflichsten Tode gebracht. Selbst die Fürsprache der angesehensten Verwandten, auch fürstlicher Personen wurde von dem strengen Joachim nicht beachtet, und als sein Onkel, der Markgraf Friedrich von Anspach, an ihn schrieb, er möchte nicht fürder gegen den Adel seines Landes wüthen, antwortete er: „Adelich Blut habe ich nicht vergossen, sondern nur Schelme, Räuber und Mörder hinrichten lassen. Wären dieses redliche Edelleute gewesen, so würden sie kein Verbrechen begangen haben." Ein ander Mal, als ein Ritter aus dem Mecklenburgischen ergriffen worden war, baten dessen zahlreiche Verwandte, nebst vielen Fürsten und Joachim's eigene Gemahlin, sowie sein Bruder für denselben, auch bot der Ritter sein ganzes Vermögen als Lösegeld; Joachim aber sagte: „Es ziemt sich nicht, daß ein Fürst die Gerechtigkeit seil habe oder Strafbare um Geld freilasse, und wenn dieser und jeder andere als Verbrecher Ergriffene hundert tausend Gnlden geben könnte, so würde doch keiner meinen Spruch ändern." Natürlich waren die Bauern und die Städte sehr bereitwillig, dem Fürsten bei seinem Unternehmen zur Ausrottung der Räubereien allen Beistand zu leisten, und so gelang es seinen ernstlichen Bemühungen, denen sich auch die benachbarten Fürsten anschlossen, die innere Sicherheit endlich wieder herzustellen und durch fortgesetzte Strenge zu befestigen. Die Marken erholten sich nun zuseheuds von den Zeiten der Noth und der Bedrängniß, und der Kurfürst konnte nach wenigen Jahren des Friedens mit Genugthuung auf die wieder erblühenden Länder sehen, welche seinem Scepter unterworfen waren. Auch außerhalb Brandenburgs wurde sein Name mit Achtung und Ruhm genannt, und die Stadt Hamburg begab sich während eines Streits der Hansestädte mit Dänemark freiwillig uuter seinen Schutz. Joachim's landesvaterliche Thätigkeit. In der That verdiente Joachim solches Vertrauen, wie der ganze Verlauf seiner eben so vorsorglichen und landesväterlichen, als strengen Regierung erwies. Wir sehen ihn später durch das ganze Land reisen, um sich eine genaue Kenntniß von allen 93er* hältuissen zu verschaffen. Ueberall wird er mit Jubel empfangen: denn man weiß von ihm, wie ein alter Schriftsteller sagt, daß er „aus gnädiger Zuneigung und Wohlmeinung kommt, um sich überall nach dem Regiments und Wesen der Städte zu erkundigen und ferner gnädiglich zu helfen und zu rathen, damit Städte und Einwohner an ihrer Nahrung zunehmen, sich bessern, Friede, Gericht und Recht bei ihnen erhalten werden." Nach dieser Reise erließ Joachim eine allgemeine Städteordnnng, worin unter Anderem auch die Einführung gleicher Maaße und Gewichte in allen märkischen Landen

7. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 81

1888 - Berlin : Hertz
Judenverfolgung. 81 hohe Bühnen stufenweise über einander gebaut. Auf der obersten standen etliche „hochgelahrte und rechtsverständige Leute," ausser mittleren der Richter nebst feinen Schöppen, Schreibern, Zeugen und Anwälten, auf der untersten die angeklagten Juden nebst Paul Fromm. Nur Jacob war nicht da; er hatte schon früher angegeben, daß ihm eines Nachts die Jungfrau Maria erschienen sei, und war demzufolge zum Christenthum übergetreten, weshalb er eine mildere Behandlung als die übrigen Angeklagten erfahren sollte. Die Juden, in ihrer uralten Volkstracht und mit spitzen, theils gelben, theils weißen Hüten bekleidet, hatten unter Gesang die Gerichtsstätte betreten. Der Richter ließ die ganze Verhandlung laut verlesen und fragte sodann die Angeklagten, ob sie bei ihrer Aussage beharren wollten. Als sie dies bejaht hatten, beriethen sich d die Schöppen eine kurze Zeit und sprachen dann folgendes Urtheil ans: „Dieweil der böse Christ, Paul Fromm, sich an dem heiligen Sacrament vergriffen, dasselbe gestohlen und verkauft habe, darum so solle man ihn auf einen Wagen binden, die Gassenauf und nieder führen, mit Zangen reißen und darnach in ein Feuer legen. Und dieweil die boshaftigen, schnöden und verstockten Juden ihre böse Mißhandlung des heiligen Sacraments und ihren grausamen Mord an schuldlosen Christenkindern auch zu mehrmalen vor und außerhalb des Gerichts bekannt, darum so solle man sie zu Pulver verbrennen, darum, daß alle anderen ein Beispiel und Exempel an ihnen nehmen möchten, daß sie solche und dergleichen Uebelthat auch nicht begehen möchten." Sofort wurden die Angeklagten den Henkern zur Vollstreckung des Urtheils übergeben. Die Juden, nachdem sie den Todesspruch vernommen, rüsteten sich unter Ermahnung eines Rabbiners durch lauten Gesang in ihrer Väter Sprache zu dem grauenvollen Tode, dem sie entgegengingen. Das Volk aber meinte, daß die „schnöden Juden" durch neue Lästerungen den christlichen Gottesdienst verhöhnen wollten. Hinter dem Rabensteine hatte der Scharfrichter mit seinen Helfershelfern einen „wunderlichen Bau zu ihrer Straf" aufgerichtet, „dreier Mann hoch, aus hölzernen Rösten bestehend, die mit Stroh und Pech belegt waren." Auf diese befestigte er die acht und dreißig (Schlacht-Opfer mit Halseisen, nur Paul Fromm stand abgesondert von seinen Leidensgenossen an einen Pfahl gekettet. Als das gräßliche Todtenbett angezündet ward, da brachen viele der unglücklichen Juden in laute Lästerungen gegen das Christenthum aus und versuchten es, den anwesenden Priestern ins Angesicht zu speien. Bald verendeten sie unter fürchterlichen Qualen. Jakob, welcher die Taufe empfangen hatte, wurde am anderen Tage mit dem Schwerte hingerichtet. Damit war jedoch die Sache noch nicht beendigt, vielmehr wurden in Folge dieser Vorgänge alle Juden aus der Mark Brandenburg verbannt, nachdem sie Urphede geschworen, d. H. den Eid geleistet, nie wieder zu kommen'. Es ist möglich, daß ein Theil der Anklagen, welche gegen die Juden erhoben wurden und welche sie in den unerträglichen Folterqualen zugestanden, begründet war, es ist möglich, daß sie in dem Haß gegen die Christen, welcher durch ihre Bedrückung immer genährt wurde, sich zu fanatischer Entweihung christlicher Heiligthümer (schwerlich aber zu den Greuelthaten gegen christliche Kinder) hinreißen ließen; immerhin aber wendet sich der Blick mit schmerzlichen Gefühlen von einer Zeit ab, wo gegenseitiger Religionshaß zu Hahn, preutz. Gesch. 20. «ttff. g

8. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 33

1888 - Berlin : Hertz
Kaiser Karl und Waldemar. 33 eine Art Untersuchung über Waldemar's Person anstellen. Die Herzöge von Sachsen und von Mecklenburg nebst einer Anzahl von Rittern wurden hiermit beauftragt: natürlich durften und wollten sie zu keinem andern Resultate koin^ men, als daß durch allerlei Zeugniß die Acchtheit des wiedererschienenen Waldemar bewiesen sei. Hieraus belehnte ihn Karl feierlich mit der Mark zu Brandenburg und Landsberg und versprach ihm kräftigen Schutz. Dem Herzog Rudolph von Sachsen aber und seinen Verwandten wurde, worauf es bei dem ganzen Gaukelspiel ja vorzugsweise ankam, die Mitbelehnung und Erbfolge in der Mark für den Fall zugesprochen, daß Waldemar ohne männliche Erben sterben sollte. Ferner verstand sich der vermeintliche Waldemar ohne Weiteres zur Abtretung der Lausitz au Böhmen und überließ ebenso ohne Widerspruch große Striche Landes an seine angeblichen Freunde, die Fürsten von Magdeburg, Mecklenburg und Andere. Erst nachdem dies Alles so festgestellt war, begann die Belagerung von Frankfurt, aber Ludwig's Schaaren im Verein mit den braven Bürgern der Stadt wiesen muthig alle Angriffe zurück. Zwar faheu sie sich in der Hoffnung getäuscht, daß der Pfalzgraf Rudolph von Baiern, welcher mit dein Grafen Günther von Schwarzburg zu ihrer Hülfe herbeieilte, ihnen Rettung bringen würde; derselbe gcrieth durch zu tollkühnes Vorbringen in Gefangenschaft. Aber so tapfer war die Sscrtheibigung der braven Frankfurter, daß Karl mit ollen seinen Bundesgenossen zuletzt unverrichteter Sache abzog. Jetzt trat für Ludwig eine günstige Wenbung der Verhältnisse ein, inbem es seiner Partei im deutschen Reiche gelang, den Grasen Günther von Schwarzburg als Gegenkönig gegen Karl aufzustellen: dieser würde um seine Stellung im Reich besorgt und daher zu Friebensunterhandlnngen sehr geneigt. Er vertrug sich bald mit mehreren Anhängern Ludwig's, sogar mit dem Pfalzgraf Rudolph, wußte auch Günther von Schwarzburg, welchem es zur kräftigen Vertheidigung feiner Sache an Geld und Leuten fehlte, zu beseitigen, und es blieb ihm jetzt nur noch übrig, mit Markgraf Ludwig seinen Frieden zu machen. Dieser war hierzu gern bereit, wenn ihm der friedliche Besitz seines Landes zugesichert wurde, und so kam denn ein Friedeusvertrag zu Staude, in welchem Karl den Ludwig als Markgrafen von Brandenburg anerkannte, allen Ansprüchen auf Tyrol entsagte und sich verpflichtete, beim Papst die Bestätigung von Ludwig's Ehe und die Aufhebung des über ihn verhängten Kirchenbannes zu bewirken. Ludwig dagegen versprach, Karl als römischen König anzuerkennen und ihm die Reichskleinobien, welche er noch von seinem Vater her in Häuben hatte, auszuliefern (1349). Auf Walbemar hatte Karl bei seiner Aussöhnung mit Ludwig keine Rücksicht mehr genommen; der Kaiser war gewohnt, jebes Mal die Mittel zu wählen, welche ihn am leichtesten seine persönlichen Zwecke erreichen ließen, und wie er sich nicht gescheut hatte, das Erscheinen Waldemar’s zu benutzen, um Ludwig in die Euge zu treiben, so machte es ihm auch feinen Skrupel, den von ihm feierlich anerkannten Walbemar eben so leicht wieber aufzuopfern, sobalb bies seinem Vortheile mehr entsprach. Um seiner Treulosigkeit wieberum den Schein bcr Gerechtigkeit zu geben, versprach er eine nochmalige Untersuchung über Walbemar, welche natürlich jetzt bei der veränbertcn Stim-mung der Richter nur gegen denselben ausfallen konnte. Er wurde vor des Hahn, sireufj. G-sch, 20. Aust. 3

9. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 100

1888 - Berlin : Hertz
100 Die alten Preußen; Christian von Oliva; die Ritter Christi. der Härte hinreißen ließ. Im Allgemeinen freilich kam seine Sparsamkeit dem Lande eben so zu statten, wie seine strenge Ordnungsliebe und Gerechtigkeit. Sein Andenken blieb, wie das seines Bruders Joachim, unter dem märkischen Volke in Segen. 14. Die deutschen Ritter und das Herzogtum Preußen. Unter Joachim's Ii. Regierung erhielten die brandenbnrgischen Fürsten die Anwartschaft auf dasjenige Land, in welchem sie anderthalbhundert Jahre später ihren Königsthron aufrichteten, und welches seitdem ihrer ganzen glorreichen Herrschaft den Namen gegeben hat, auf das Herzogthum Preußen. Zum leichteren Verständniß, auf welche Weise sie zu solchen Aussichten und Rechten gelangten, müssen wir einen kurzen Rückblick auf die frühere Geschichte Preußens werfen. Die alten Preußen und die Bekehruuasversuche; Christian von Oliva. Die Preußen, ein slavisches, mit deutschen und lettischen Stämmen vermischtes Volk, welches zwischen der Weichsel und dem Niemen wohnte, waren die Letzten unter den Slaven an Deutschlands Grenzen, welche noch unbekehrt im Heidenthum verharrten, als ringsum in Pommern, in den Marken, in Polen und selbst in Livland das Christenthum schon Wurzel gefaßt hatte. Die Preußen haßten das Christenthum als die Religion ihrer Feinde, welche ihnen mit dem christlichen Glauben die Knechtschaft auferlegen wollten, wehrten mit begeistertem Muth alle Angriffe ab und fielen verheerend in das Gebiet ihrer Nachbarn ein. Am Anfang des dreizehnten Jahrhunderts faßte ein eifriger, kluger und besonnener Mönch, Christian zu Oliva in Pommern den Plan, die Preußen statt mit dem Schwert durch milde Belehrung für das Christenthum zu gewinnen, und im Verein mit mehreren Klosterbrüdern wußte er in der That einen glücklichen Anfang des Bekehrungswerkes zu machen, wofür ihn der Papst zum Bischof von Preußen ernannte. Aber ein wilder Aufstand der hierdurch gereizten Heiden zerstörte nochmals das Werk des glaubenseifrigen Christian. Nicht besseren Erfolg hatte ein Kreuzzug, welchen auf Anregung des Mönchs von Oliva viele deutsche Fürsten nach Preußen unternahmen; sie zogen unverrichteter Sache wieder heim, und trotziger als je griffen die Preußen ihre christlichen Nachbarn an. Noch ein Mittel wollte Christian versuchen, um das Ziel seiner langjährigen Bemühungen zu erreichen. In Livland war die Bekehrung vorzüglich dem Ritterorden der Schwertbrüder zu danken gewesen; nach ihrem Muster bildete man nun einen Orden der Ritter Christi in Preußen (von ihrem Hauptsitze Dobriu auch die Ritterbrüder von Dobrin genannt), welche als Abzeichen auf dem weißen Mantel einen rothen Stern und ein Schwert trugen, und vom Herzog Konrad von Mafovien mit Land reichlich ausgestattet wurden. Aber auch sie vermochten die Kraft der erbitterten Heiden nicht zu brechen, welche sogar in Pommern einbrachen, das Kloster Oliva verbrannten und die Mönche ermordeten. Da wandte sich Christian endlich als letzte Zuflucht au die deutschen Ritter, deren erfolgreiche Tapferkeit im Kampfe gegen heidnische Völker bereits erprobt war. Der deutsche Ritterorden verdankte seinen Ursprung einem frommen

10. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 40

1888 - Berlin : Hertz
40 Raubzüge des Erzbischofs von Magdeburg. Die Quitzows. und verwegen ihr Haupt, sonbcrn auch bic benachbarten Fürsten, bic Herzoge von Pommern, Mecklenburg und Lüneburg, besonbers aber der Erzbischof von Magbeblirg, angelockt bnrch die Schwäche des kaum vertheibigteu Laubes, ober gereizt durch Raubzüge bcr märkischen Ritter, fielen ranbenb und plüuderub iu die Marke» ein. Der Erzbischof von Magbeburg hatte au der Greuze des Havellaubes eine Raubveste Mylow erbaut, von wo aus er die Städte und Lanbschaftcn ringsum durch stete Raubzüge belästigte. Jobst's Statthalter, Ritter Lippolb vou Brebow, beschloß, biefe Burg zu brechen, und führte ein ansehnliches Kricgshccr gegen bieselbe; aber er gerieth selbst in Gefangenschaft. Nun schloß der Erzbischof noch ein Bünbniß mit dem Fürsten von Anhalt; vereint zogen bieselben plünbernb und verwüstenb in bcr Gcgcnb von Branbcnbnrg umher. Am schrecklichsten erging cs der armen Stadt Rathenow; bnrch Verrath kam bieselbe in bic Hänbc des Fürsten von Anhalt, welcher sein rohes Kriegsvolk ungezügelt rauben, morben nnb alle thierische Wuth und Lcibcnschast üben ließ. Als die Bürger ihm schon bcn Hulbigungscib geleistet, gebot er ihnen, die Panzer wieber anzulegen, um dem Erzbischof entgegen zu ziehen. Kaum aber hatten die wehrhaften Bürger die Stadt verlassen, so befahl der unmenschliche Fürst, die zurückgebliebenen Weiber, Greise nnb Kinder aus bcn Hänscrn und aus bcn Thoren der Stadt zu jagen, nnb so mußten bic Unglücklichen, mitten im Winter, ohne alles Hab nnb Gut ihren Hcab verlassen und am Bettelstab in die Frembe wanbern. Was in der Stadt noch zu plünbern war, würde fortgeschafft, die räuberischen Horben aber setzten sich bort fest, um von ba ans das Land rings herum weiter zu verheeren. Nachbem bet Greuel nur allzuviel schou verübt worben, vereinigten sich die Stabte der Mittelmark zu einem Schutzbüubniß und vergalten dem Erzbischof ihrerseits durch Einfälle tu das Magbcburgische bic Unbill, die sic von ihm erfahren hatten. Einen Augenblick schien es, als sollten die schwer Heimgesuchten bei einer kräftigen Obrigkeit selbst wieber Schutz erhalten, ba der ehrenwerthe Markgraf Wilhelm von Meißen als Statthalter in den Marken eingesetzt würde (1396). Er verbanb sich mit mehreren benachbarten Fürsten und besonbers mit Lübeck und bcn übrigen Hansastäbten, um bic Ranbbnrgen zu zerstören und die Sicherheit bcr Grenzen wieber herzustellen, aber nur zu balb legte er sein Amt nieder und an seine Stelle trat wieber Lippolb vou Brebow, kurz baraus bessen Schwiegersohn, Hans von Quitzow (1400). Die Quitzows. — Der Raine bei* Quitzows ist einer der verrufensten in bcr branbenburgischeu Geschichte; beult iu jener Zeit oer Schmach und bcr Zerrüttung war es vor allen andern Geschlechtern das der Quitzows, auf welches das Volk mit Zittern und Schrecken blicken mußte. Unter allen Raubrittern waren keine so verwegen, wie biefe, keine übten das Raubhanbwerk in so großem Maßstabe aus. Die beiben Brüder Hans und Dietrich von Quitzow waren die Söhne eines geachteten Ritters Kuno von Quitzow auf Quitzhövcl iu der Pricgnitz. Haus heirathete die Tochter des Statthalters Lippold von Bredow und erhielt dabei die Burg Platte bei Brandenburg, balb barauf das Statthalteramt. Er, wie sein Bruder Dietrich, war von wildem, rohem Wesen, ein Feind ruhigen, friedlichen Lebens, ein Verächter der Bürger und Bauern und zu jeder Gewaltthat bereit, und seine Macht und seinen Reichthum zu vermehren. Seine Laudesoerwaltung begann er bamit,
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