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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 53

1892 - Gera : Hofmann
— 53 — Felder und Wiesen in den Niederungen der Oder, Warthe und Netze sah. Jeder Bauernsohn mußte vor seiner Verheiratung eine Anzahl Obstbäume anpflanzen. Kahle Höhen ließ er mit Maulbeerbäumen bepflanzen, um beit Seidenbau einzuführen. Da oft Hirsche und wilde Schweine die Felder der Bauern verwüsteten, so erließ der König scharfe Bestimmungen gegen den Wildschaden. Zum Anbau der Kartoffeln mußte er die Bauern zwingen. Sie wußten mit den fremden Knollen nichts anzufangen. Nettelb eck, der brave Verteidiger Kolbergs, erzählt aus seinen jungen Jahren: „Der König schenkte meiner Vaterstadt einen ganzen Wagen voll Kartoffeln. Kopfschüttelnd bot sie ein Nachbar dem andern. Man brach sie von einander und warf sie, natürlich roh, den Hunden vor. Diese schnoberten daran herum und verschmähten sie gleichfalls. Nun war ihnen das Urteil gesprochen. Die Dinger, hieß es, riechen nicht und schmecken nicht, und nicht einmal die Hunde wollen sie fressen. Was wäre uns damit geholfen?" Der König aber ruhte nicht, bis er feine Unterthanen von dem Werte der Erdäpfel überzeugt hatte. Er sandte Leute im Lande umher und ließ die Bauern im Kartoffelbau unterweifen. Auch Gewerbe und Verkehr hob der König auf jede Weise. Er verband die Flüsse durch Kanäle, legte einen Hafen an, besserte die Wege und ließ in Fabriken Tuch, Leinwand, Porzellan n. a. Waren herstellen. Berlin verschönerte er durch schöne Bauten und die Bildsäulen seiner liebsten Generale. Um das Schulwesen stand es damals noch schlecht. Die meisten Schulhäuser waren elende Hütten, die meisten Lehrer unwissende Kammerdiener, Handwerker oder ausgediente Unteroffiziere. Tief in Dummheit und Aberglauben steckte das Landvolk. Durch eine Land schnlo rdnung ordnete der König an, daß Schulen gebaut, ordentliche Lehrer angestellt und die Jugend fromm und geschickt erzogen würde. Musterschulen richtete damals Eberhard von Rochow auf seinen Dörfern ein. In Berlin wurde die erste Realschule gegründet. Besondere Sorgfalt verwandte Friedrich auf die Rechtspflege. „Ungerechte Richter find gefährlicher als eine Diebesbande!" jagte er. Das Prozeßverfahren kürzte er ab, die unmenschlichen Strafen beseitigte er, und das „Allgemeine Landrecht" ließ er ausarbeiten. Überall war sein scharfes Auge, um Mißstände zu entdecken, und seine milde Hand, um zu helfen. Um feinen Unterthanen viel geben zu können, war er selbst sehr sparsam. „Preußen ist arm, darum muß sein König sparen!" sagte er. Im Mai unternahm er Reisen in das ganze Land. Dabei schenkte er auch dem Geringsten Gehör und untersuchte alle Beschwerden. „Die armen Leute wissen, daß ich Landesvater bin, darum muß ich sie hören!" sagte er. Als er einst die Pferde wechseln ließ, drängte sich ein altes Mütterchen dicht an feinen Wagen. „Was wollt ihr, Mütterchen?" fragte der König. „Sie sehen, weiter nichts!" war die Antwort. Der König reichte ihr einige Goldstücke und und sagte: „Auf diesen Dingern konnt ihr mich ansehen, so oft ihr

2. Bd. 2 - S. 39

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 39 — Alle (ober doch viele) Leute essen sie gern. Da ist es doch gut, daß der liebe Gott alle Jahre recht viele Kartoffeln wachsen läßt. Wie 'würde es uns ergehen, wenn in einem Jahre keine Kartoffeln wachsen? — Ii. Woher wir die Kartoffeln kriegen. Wo kauft deine Mutter im Sommer die Kartoffeln? Bei Frau Iacobi in der Sonnenstraße (Gemüseladen). And ihr? Bei Schapers in der Eoslarschenstraße usw. Wieviel holt ihr jedesmal? — Was kostet ein Pfund (Vier- faß)? — In dieser Zeit (im Herbste) kaufen die meisten Leute gleich eine ganze Menge Kartoffeln, viele Säcke voll. Wißt ihr auch, weshalb? — Nun, dann will ichs euch sagen. Wenn man soviel auf einmal kauft, bekommt man die Kartoffeln billiger. Wessen Eltern haben schon Kartoffeln gekauft? Wir haben 10 Zentner Kartoffeln gekauft. — So viele Kartoffeln gibt's ja gar nicht im Gemüseladen! Die haben wir auch nicht im Gemüseladen gekauft, die haben wir von unserem Kartoffelbauer gekriegt. Der wohnt in Wendeburg. Vor den Ferien war er bei uns und fragte meine Mutter, wieviel Kartoffeln wir nötig hätten. Da sagte meine Mutter: Bringen Sie uns wieder 10 Zentner, damit reichen wir so lange, bis es wieder neue gibt. Dann ging er noch nach Buchheisters und Fin- kensteins, 5ie in unserem Hause wohnen, und fragte da auch, wieviel sie brauchen. Die kriegen auch immer Kartoffeln von ihm. — Nun erzähle uns noch, wie euch der Bauer die Kartoffeln gle- bracht hat! Die hat er uns in den Ferien gebracht. Da kam er mit einem großen Wagen voll Kartoffeln vor unser Haus. Vor den Wagen hatte er zwei Kühe gespannt, die mußten ihn ziehen. Der Bauer band einen Sack auf, nahm ihn auf den Rücken und trug ihn in unseren Keller. Da haben wir große Kisten. Da kommen die Kar- toffeln hinein. Der Bauer stellte sich vor eine Kiste, bückte sich und ließ die Kartoffeln dann in die Kiste rollen. Die weißen Kar- toffeln kommen allein und die roten auch. Wie er alle gebracht hatte, gab ihm meine Mutter das Geld. Was kostet denn der Zentner? — M. Wieviel hat deine Mutter dem Bauer geben müssen? — Das ist viel Geld, aber sie hat sich doch gefreut, daß sie schöne Kartoffeln im Keller hat. Nicht wahr? Ja, und wie mein Vater des Mittags kam, mußte er sich gleich die Kartoffeln ansehen. Was sagte denn dein Vater zu den Kartoffeln? Der freute sich auch. Er sagte: Wenn wir nun erst noch Kohlen haben, dann kann der Winter dreist kommen. Was meint er denn damit? Dann brauchen wir nicht zu hungern und zu frieren. Wie oft holt ihr Kartoffeln aus dem Keller? Alle Tage. Dann wird der große Haufen nach und nach immer kleiner. — Von wem kauft ihr eure Kartoffeln für den Winter? — Und ihr? — Wann habt ihr sie bekommen? — Und ihr? — Warum kaufen alle Leute gerade jetzt, im Herbste, Kartoffeln? — Daß jetzt alle Leute Kartoffeln kaufen, sieht man auf einem Gange durch die Stadt. Woran? In allen Straßen trifft man Wagen mit Kartoffeln. !

3. Bd. 2 - S. 46

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 46 — mein Vater. — Wir machen unsere Kellerfenster nicht zu, wir legen aber Säcke (Stroh) auf die Kartoffeln, wenn es recht kalt ist. Warum schützt man die Kartoffeln so sorgsam gegen Kälte? Er- frieren leicht. Warum sehen die Eltern das nicht gern? Schmecken dann wie Seife (seifig), süßlich. Es ist auch ungesund, sie zu essen! Iv. Wie die Kinder ein Kartoffelfeuer machen. Was bleibt auf dem Kartoffelacker zurück, wenn die Kartoffeln geerntet sind? Aber nicht immer! Mein Vater holt es auf dem Wagen vom Felde und streut es unseren Schweinen (dem Vieh) unter. Was andere Leute damit machen, haben wir auf unserem Spaziergange gesehen. Was denn? Die verbrennen es. Wer hat schon ein Kar- toffelfeuer angezündet? Erzähle, wie ihr ein Kartoffelfeuer ge- macht habt! Wie meine Eltern Kartoffeln rodeten, da trugen wir das ganze Kartoffelkraut auf einen Haufen. Der wurde so groß. Dann holten wir vom Stoppelfelde ein bißchen Stroh und legten das unter das Kartoffelkraut. Mein Vater steckte das Stroh an, und da fing auch das Kraut an gu brennen. Das wurde ein großes Feuer, beinahe so groß wie ein Osterfeuer. Der Rauch zog lang über das Feld hin. Als das Feuer tüchtig brannte, da haben wir uns Kar- toffeln darin gebraten. Und dann? Als sie gar waren, haben wir sie verzehrt. Meine Eltern haben auch ein paar gegessen. Die schmecken schön, die kann man ohne Butter essen. — Das machen wir auch immer so, wenn wir unsere Kartoffeln roden. Beim Zu- sammentragen des Krautes habt ihr gewiß oft in die Hände ge- haucht (so!). Warum denn? Es ist jetzt schon ein bißchen kalt. Jetzt ist der Herbst da. Als das Feuer lustig brannte, da habt ihr gewiß nicht mehr in die Hände gehaucht! Nein, da haben wir uns und das Feuer herumgestellt und unsere Hände daran gewärmt. Vom Kartoffelkraut war aber bald nichts mehr zu sehen. Weshalb nicht? Das war zu Asche verbrannt. Was habt ihr mit der Asche gemacht? Die hat mein Vater auseinandergeworfen. Die düngt gut, sagte er. Zugaben: 1. Das Brot der Armen. Wenn die runden, dicken Knollen j Freuen sich die armen Leut', Aus dem Herbstesacker rollen, Jubeln wohl sogar von Freud'; Und ein Korb voll nach dem andern Eott sei Dank! Nun hat's nicht Not, Kann zum leeren Keller wandern, Denn wir haben wieder Brot. 2. Die Kartoffelernte. Lustig brennt das Feuerlein ,,Die Kartoffeln hurtig bringt, Auf der grünen Weide, Werft sie in die Kohlen, Und die Kinder, groh und klein, Und ihr andern lauft und springt, Steh'n dabei voll Freude. Dürres Holz zu holen! Ei, das ist ein gut Gericht, Ein Kartoffelbraten! So was hat der Kaiser nicht, — Wenn sie nur geraten!" (E. Chr. Diefenbach.)

4. Deutsche Prosa - S. 267

1900 - Gera : Hofmann
Botanische Probleme. 267 und strecken; bilden sich neue Organe, so vermehren sich die Zellen durch Teilung in einer gewissen Region; erkrankt die Pflanze, so sind es wieder die Zellen, in denen das Leben erlischt. Wenn in den letzten Jahrzehnten die Experimentalphysiologie der Pflanzen ihre Methoden vervollkommnet und die Beziehungen des Pflanzenlebens zum Licht, zur Wärme, zur Schwerkraft, zur Elektrizität und zu den chemischen Anziehungskräften weit klarer entwickelt hat, als das vor hundert Jahren möglich war, so hat sie doch nie die Aufgabe aus dem Gesicht verloren, die Erscheinungen des Pflanzenlebens aus dem Leben der Zellen ab- zuleiten. Nun hat uns aber im Jahre 1838 Theodor Schwann gelehrt, daß auch der Entwickelungskreis jeglichen Tieres und sogar des Menschen mit einer einfachen Zelle beginnt, daß alle Organe des Tieres aus Zellen zusammengesetzt und aus der Teilung jener ersten Zelle hervor- gegangen sind. Aber die Tierzelle ist das nämliche Gebilde wie die Pflanzenzelle; es giebt nur Eine Zelle und Ein Leben. Wie aber der Mathematiker den Wert einer unbekannten Größe nur in einer ein- fachen Gleichung bestimmen kann, so erkennt auch der Naturforscher die unbekannten Gesetze des Lebens am leichtesten in ihrer einfachsten Er- scheinung, in der Pflanzenzelle. Und wenn unter Virchows genialem Vorgang die Lehre vom kranken Menschen, die Pathologie, auf die Lehre von der kranken Zelle gebaut worden ist, so hat die Erforschung der Pflanzenzelle das wissenschaftliche Fundament dazu gegeben. Eine ganz besondere Bedeutung hat in neuester Zeit die Lebens- geschichte der Pilze gewonnen, indem sie in Beziehung tritt zu einer Reihe hochwichtiger Probleme, deren endgültiger Lösung die Menschheit mit Spannung entgegensieht, da sie an ihnen mit ihrer ganzen Existenz beteiligt ist. Seit undenklichen Zeiten decimieren Brand und Meltau die Ernten; in den letzten fünfzig Jahren sind in rascher Aufeinander- folge fast alle angebauten Gewächse von Krankheiten heimgesucht worden, welche erst unbeachtet im Verborgenen umherschlichen, dann wie mit einem Male über weite Landstriche sich ausbreiteten und Mißwachs, Teuerung, Hungersnot über die Völker brachten. Ganz besonders hatte sich seit 1845 die Krankheit der Kartoffeln, seit 1848 der echte, seit 1878 der falsche Meltau den Rebenpflanzungen des Südens furchtbar gemacht; auch die Zuckerpflanzungen und Kaffeeplantagen der Tropen sind durch Krankheiten verwüstet worden; ja sogar die Insekten, von den Stubenfliegen bis zu den Seidenwürmern, den Bienen und den wälderverheerenden Nonnenranpen, werden von Seuchen befallen. Alle diese Epidemien werden, wie wir jetzt wissen, von mikroskopischen Pilzen verursacht, deren Keime von Pflanze zu Pflanze, von Insekt zu Insekt verbreitet, zugleich den Keim tödlicher Erkrankung übertragen.

5. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 493

1868 - Braunschweig : Schwetschke
Il Frankreich. 493 mildes Klima. Die Ufer des Meeres sind theils sandig und steinig, theils felsig: so findet sich zwischen dem östlichen Arm der Rhone und dem groß- ßen See oder Meerbusen von Berre eine 18 Hsmeilen große Ebene, la Crau genannt, die ganz dicht mit abgerundeten Geschieben bedeckt ist und nur Schafheerden ernährt. Dennoch ist die Provence mit einer großen Man- nigfaltigkeit von Producten gesegnet, namentlich erzeugt sie außerordentlich viel Mandeln und Obst; die Pflaumen von Brignolles, die getrocknet ver- sendet werden, sind unter dem Namen Prünellen weltberühmt. In den heißeren Gegenden wachsen einige edle Weinarten, viel Oliven, daher die Berühmtheit des Provencer-Oels, treffliche Feigen und andere Süd- früchte. Der Seidenbau ist eine Hauptbeschäftigung der Einwohner. Das Meer und die Flüsse sind reich an Fischen, vorzüglich an Sardellen, Thun- fischen u. s. w. Aus dem Rogen einiger Fischarten wird eine Art Caviar bereitet, welcher hier und in Italien unter dem Namen Botargo bekannt ist. Am Ausflusse der Rhône, wo sie sich in mehrere Arme theilt und eine große sumpfige und ungesunde Delta-Insel, 1a Camargue (Camaria), bildet, wird viel Rindvieh und vortreffliche Pferde gezogen. Die Proven- çaieit, Provençaux, sind von lebhaftem, höchst reizbarem und heftigem regnum Eharalter; nirgend in Frankreich hat die Revolution so furchtbare Stürme und Grausamkeiten veranlaßt als in dieser Provinz, namentlich in Avignon, Toulon und Marseille. Etwa 114 Jahre v. Chr. ward diese Gegend von den Römern unterjocht und nun vorzugsweise Provínola (erobertes Land), daher Provence, genannt. Als das römische Reich im 5. Jahrhundert durch germanische Völker zerstört wurde, ward die Provence zuerst eine Vente der Weslgothen, die zugleich Spanien eroberten; diese wurden daraus von den Burgundern verdrängt, bis endlich die Franken ihnen diese Pro- vinz entrissen. Nach dem Tode Karls des Großen entstand hier ein zweites burgundisches Reich, wovon Arles die Hauptstadt war (daher Arelatense) und welches lange Zeit als Lehn unter der Oberherrschaft der deutschen Kaiser stand, bis Karl von Anjou, Bruder Ludwigs Ix., die Provence durch eine Heirath an sich brachte. Als endlich das Haus An- jou 1481 ausstarb, ward die Provence mit dem französischen Reiche ver- einigt. — Das Departement Alpes-Maritimes besteht aus der ehemaligen sardinischen Provinz Nizza, dem ehemaligen Fürstenthum Monaco mit Ausnahme des Stadtgebietes von Monaco, und dem 1860 von dem Var- Departement abgetrennten Arrondissement Grasse. Dieses Departement gehört also zuin größten Theil zu den 1860 von Italien an Frankreich ab- getretenen Geländen. In diesem von der Natur begünstigten Lande blühte schon frühzeitig wissenschaftliche Bildung auf. Die proven^alische Sprache, noch jetzt mit Vorliebe von den Einwohnern gesprochen, hält, wie das Land selbst, die ^Dritte zwischen Italien, Spanien und Frankreich, doch neigt sie sich am meisten zu dem Spanischen. Schon im 12. Jahrhundert, als in den übrigen Ländern Europas, mit Ausnahme der reinen germanischen, ein höchst ungebildetes und rohes Gemisch von Sprachen herrschte, blühte die Poesie in der Provence und im ganzen südlichen Frankreich, und die Trou- badours, die ersten Dichter des neueren Europas, zogen als willkommene und geehrte Gäste an den Höfen der Fürsten und auf den Schlössern des Adels umher. Etwas später erst erwachte der Minnesang in Deutschland;

6. Bd. 2 - S. 161

1837 - Eisleben : Reichardt
Osmanisches Reich» 161 wird weniger angebaut, als die Insel braucht. Dagegen giebt es vielen und vortrefflichen Wein, Baumwolle, die mit einem besondern Fleiße kultivirt wird, sehr schönen aber wenigen Flachs, Süßholz, das wie Unkraut sich verbreitet und alles erstickt, Tabak, doch für die starke Konsumtion nicht hinreichend, Orangen, Citronen und Simonien in großer Menge, Johannisbrodbaume, deren Fruchtbarkeit sehr groß ist, und deren Frucht die einzige Zuflucht des armen Volks ist, welches sie meistens roh genießt, und die außerdem zur Fütterung des Viehes und zur Mästung der Schweine verwendet wird, Kastanien bloß im west- lichen Theile, Mandelbäume, Granaten, Indianische Feigen, die eins vortreffliche, wie Pifang schmeckende Frucht darbieten, Erdbeerbaume rc. Die Zahl der Einwohner dieser Insel ist gering. Sieber schlägt sie auf 200,000 an, wovon die meisten Griechen sind. Jetzt soll ihre Zahl kaum noch 90,000 betragen. Die Ursache dieser großen Abnahme der Bevölkerung liegt in den mörderischen Kämpfen der Griechen und Türken, indem die erstem sich gewaltsam von dem Joche der letztern zu befreien suchten. Beide Partheien verübten Mord, Raub und Plünderung ohne alle Scheu. Weiber und Kinder wurden getödtet und Hunderte von Griechischen Kindern fortgeschleppt und als Scla- ven verkauft. Den Griechen stand kein Markt offen, nach welchem sie ihre Gefangenen hatten bringen können, und zur Wiedervergeltung mor- deten sie deshalb alles, was ihnen in den Weg kam. Wo Griechen und Türken sich zufälliger Weise trafen, erfolgte ein blutiger Kampf. Beson- ders wüthete der Kampf in den Dörfern, Mann gegen Mann von einem Hause zum andern fort; hier stellte sich der Grieche mit allem Muthe und aller Tapferkeit seiner Vorfahren hartnäckig seinem Unterdrücker entgegen, und vertheidigte seine Familie, so lange er lebte. Da die Türken nicht im Stande waren, die Griechen gänzlich zu unterwerfen: so übergaben sie dem Pascha von Ägypten Mehemed-Ali diese Insel und vereinigten sie mit seinem Paschalik. Dieser ließ eine beträchtliche Zahl seiner Truppen landen und ohne Umstände alle Griechen aufhängen, die er mit den Waffen in der Hand gefangen nahm, und führte das Werk der Rache gegen sie mit der größten Wuth. Ein großer Theil der Eandioten wanderte aus, und so ist die Insel sehr verödet. In den 3 einzigen Orten Eandia, Canea und Rettimo, welche den Ramm von Städten führen, liegt ein Theil der Gebäude in Trüm- mern. Der Anblick des Innern bietet ein eben so niederschlagendes Bild dar. Die Dörfer zerfallen und das Land bleibt unbebaut. Seit einigen Jahren hat jedoch Mehemed Ali alle sich einander bekämpfen- den Partheien vernichtet, und Ordnung und Sicherheit wieder herge- stellt; und es sind mehrere Tausende der alten Einwohner zurückgekehrt, und nicht nur unbelästigt geblieben, sondern auch beschützt und aufge- muntert worden. Wahrscheinlich wird sich jetzt die Bevölkerung wieder heben. Serbien, das zur Zeit der Römer Mösia hieß, und zu Jlly- Cannabich''s Hülfsbuch. Ii. Band. 11
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