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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 90

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
90 Mittlere Geschichte. Übung gewachsen, dabei zoi'nmüthig, habsüchtig und schlau wie wenige. Ihn riesen eifersüchtige römische Feldherrn uach Afrika herüber. Er landete 429 mit 50000 Mann und wüthete mit unerhörter Grausamkeit gegen Felder und Städte. 9iach 10 Jahren eroberte er auch Neu-Karthago mid gebot bei Todesstrafe den Einwohnern, alles Gold, Silber, Edelsteine auszuliefern. Sein Reich erstreckte sich nun 90 Tagreisen weit an der Küste. Er beherrschte das Mittelmeer, eroberte Sizilien, Sardinien, Korsika und segelte jährlich auf Beute aus, als wäre er Bluträcher der alten Karthager. Er war es auch, der die Hunnen 311 e*nem Zufall in die römischen Gebiete einlud. Die Hunnen waren bis daher in unsteten Raubzügen, die Donau entlang, umhergezogen. Um 444 vereinigte sie wieder ihr König Attila. Dieser hatte auch einen unansehnlichen Körper, aber einen seltenen Herrschergeist. Er glaubte das Schwert des Kriegsgottes zu führen und dadurch zur Herrschaft der Erde bestimmt zu sein. Er ward eine Gottesgeisel für viele Völker; so fürchterlich hatte noch kein Eroberer gehaust. Bis China hinein erstreckte sich der Schrecken vor ihm; und nun (451) wälzte sich in wirbelndem Sturme sein Heer von 700000 Mann durch Deutschland herauf und über den Rhein nach Gallien. Seine Erscheinung überbot alle bisherigen Schrecknisse. Indessen gelang es dem tapfern Römer Atztius, in der gemeinschaftlichen Noth Franken, Burgunder, Westgothen, Römer zu vereinigen. Bei Ehalons in der Champagne stießen die Heere auf einander. Die Völker des ganzen Europa von der Wolga bis zum west-licheu Ocean standen einander gegenüber. Die Schlacht war eine der schrecklichsten, die je geliefert worden sind; denn 162000 Todte sollen den Wahlplatz bedeckt haben; und es entstand die Sage, daß drei Tage lang noch die Schatten der Erschlagenen mit einander gekämpft und Blutströme die Leichname weggeschwemmt hätten. Attila zog sich in seine Wagenburg und weiter zurück. Im folgender! Jahre fiel er iu Oberitalien ein; und auch hier

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 211

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii. Die Zeiten bev Religionskriege. 211 hin und wieder geführt, mit Beilen und Hämmern dermaßen zerprügelt, zerfetzt und verwundet, daß sie vor Blut nicht anders, als wären sie schwarzroth gefärbt, anzusehen gewesen: in Summa, man ist so grausam und erschrecklich mit Jedermann, hohen und niedrigen Standes , umgegangen, daß mäuuiglich größerer Marter zu entgehen, nur um das Todtschießen gebeten." Auch die Schweden verloren bald deu Ruf ihrer Mannszucht; und ihre Plünderungen, freilich oft durch Noth veranlaßt, wurden so gefürchtet, daß mau in der Litanei betete: „Vor Türken und Schweden behüt' uns, lieber Herre Gott." Was war doch ans Deutschland geworden? Niemand bebaute das Feld, aus Mangel an Saatkorn, an Zugvieh und Menschenhänden; die Dörfer standen leer, weil alles sich theils in die Städte flüchtete, theils Soldatendienste nahm, die einzige Hantirung, die noch Unterhalt gewährte. Alle Zufuhr stockte, weil in mancher Stadt kein Pferd zu finden war. Aas und Mäuse wurden Leckerbissen. Viele Leichname fand man auf Misthaufen, wo die Armen noch eine letzte Nahrung gesucht hatten. Im Magdeburgischen soll die Hungersnoth sogar Menschenfresser erzeugt haben. Wenn es zuweilen glückte, eine Fuhre Getreide einzuführen, so wurdeu die Bäckerhäuser dergestalt umdrängt, daß Viele erstickten; und selten konnten vom frischen Brode Alle befriedigt werden. Weil die durchstreifenden Truppen alles Vieh wegnahmen, konnte man^ nirgends den Unrath der Höfe und Straßen hinausschaffen; feine Anhäufung erzeugte so eckelhafte Ausdünstungen, daß Seuchen aller Art die Menschen haufenweise wegrafften. Vielfach wurden die Leichname dutzendweise wie ans dem Schlachtfelde in eine Grube geworfen. General Bauer schrieb von Pommern (1638) dem belagerten Erfurt, er würde schon lange zu Hilfe gekommen sein, wenn nicht zwischen Oder und Elbe Alles so verwüstet wäre, daß da weder Hund noch Katze, geschweige Menschen und Pferde sich aufhalten könnten. Ein Jahr-

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 149

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Einzelne Staaten Enropa's. 149 meßlichen Menge Volks wurden 80 Prinzen gelobtet itnb der alte Abel faft aufgerieben. Enblich 1483 riß Ri-charb von dlork die Regentschaft für den 12jährigen Neffen Ebnarbv. an sich, nahm ihn sowohl als seinen 9jährigen Bruder in Verwahrung, ließ die Prinzen mit Bellen und Kissen ersticken, nnb herrschte als Richard Ii!. bis 1485, ba er iu einer Schlacht gegen Heinrich Tn-bor fiel; dieser wnrbe nun als Heinrich Vii. ausgerufen. Da er in das- Haus Jork heirathete, würden die beiben Rosen vereinigt. Heinrich regierte (—1509) als ein „König der armen Seilte" itnb wußte die Königsmacht sammt Handel nnb Industrie kräftig zu heben. 6. Der Norden. § 60. Die nordischen Staaten, Dänemark, Schweden, Norwegen, bekamen nach dem Tode Knuts des Großen (1036) jeder einen eigenen König; aber es gieng nicht minder stürmisch und blutig zu als in andern Ländern. Das Ansehen der Geistlichkeit und des Papstes, wie auch des Adels, stieg auf einen sehr hohen Grad; und eine Verwirrung drängte die andere. Dänemark kam einige Zeit zu großer Macht, indem es sich die ganze südliche und östliche Küste der Ostsee zueignete, sank aber schnell wieder herab. Knnls Geschlecht, das in Dänemark herrschte, starb 1375 ans. Margareta, die Tochter des letzten Königs, an einen norwegischen König verheiß rathet, wnrbe nun Königin über Dänemark und Norwegen; und ba ihr zuletzt auch die Schweden die Krone antrugen, so hätte sie gerne die brei Reiche für immer vereinigt. Dazu brachte sie (1397) die sogenannte calmansche Union zu ©taube, bei welcher ausgemacht würde, daß alle drei Reiche in Zukunft bei einander bleiben und iu j;ebem Krieg es mit einanber halten sollten. Allein die Dänen und Schweden waren einanber zu sehr abgeneigt; und schon nach dem Tode der Margarethe wankten die Schweden, welche zuletzt (1470-1520) bloße Reichsvor-steher aus dem Hause der Sture, unabhängig von

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 111

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Papstthum und Kaiserthum. 111 ausbeuteten. Einmal bestürmten sie Paris mit 30,000 Mann. Sie ruhten nicht, bis ihnen ansehnliche Strecken, besonders die Normandie zu Wohnsitzen überlassen den (911). Hier ließen sie sich taufen; und Frankreich hatte fortan friedliche und fleißige Bewohner an ihnen. Die Normannen setzten sich auch in Rußland und Litauen fest, bevölkerten (815) die ferne Insel Island und entdeckten selbst Nordamerika, doch ohne sich bleibend niederzulassen. Um das I. 1000 wurden sie nach Italien gerufen, die eingedrungenen Griechen und Sarazenen zu vertreiben. Dort wurde sogar ihr Anführer Roger 11. 1130 vorn Papste mit Sicilien und Neapel belehnt und zum „Könige beider Sicilien" gekrönt. Die Züge der Normannen horten endlich auf, da sie in ihrem Vaterlande allmählich zum Christenthum bekehrt oder gezwungen wurden, und mildere Sitten annahmen. Zu Öand waren in jenen Zeiten die Ungarn eine ähnliche Geißel für Deutschland; und all dies, mit dem fürchterlichen Wirrwarr im Innern zusammengenommen, macht es erklärlich, wie die Sage vom Untergang der Welt auf das I. 1000 so allgemeinen Glauben finden konnte. Von besonderer Wichtigkeit wurden die Normannen für England. Hier waren nachdem Einfall der Ange l-sachsen sieben Königreiche entstanden, welche endlich (827) König Egbert vereinigte. Eben jetzt aber kamen die Nordmänner in jährlichen Raubzügen. Sie ließen sich endlich (866) mit Weib und Kind nieder und verwüsteten ganz England. Alfred der Große, König seit 871, flüchtete sich vor ihnen in die Sümpfe von Somerset, wo er kümmerlich in der Hütte eines Hirten sich aufhielt. Da saß er einmal am Herde, in Gedanken an die Rettung Englands versunken. Die Frau des Hirten, die ihn für einen Knecht hielt, hieß ihn ans die Brote am Feuer Acht haben. Er vergaß es und mußte dafür ein fauler Knecht heißen, der wohl Brot essen, aber nicht backen möge. Er rettete endlich doch das Reich, und regierte bis 901 so kräftig und weise, daß die Normannen keine Lau-

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 203

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii. Die Zeiten der Religionskriege. 203 Freunde gestützt, stehend den Tod. Kurz vorher war auch sein Waffengenosse, Christian von Brauuschweig, gestorben. Nun (1027) wandte sich Wallenstein wieder nach Norden, sandte Tilly nach Westphalen und überschwemmte in wenigen Tagen Schleswig und Jütland. Wüthend schaute er iu's Meer hinein gegen die Inseln von Dänemark, weil er keine Schiffe hatte. Von der Verwüstung aber, die sein Heer überall anrichtete, von den Brandschatzungen, mit denen er Städte und Dörfer bis auf's Blut peinigte, von den gräßlichen Mißhandlungen der Weiber und Säuglinge kann keine Beschreibung gegeben werden. Das Heer-wuchs allmählich zu 160,000 an, obgleich nirgends mehr ein Feind stand. Das Geld schenkte er zu Tausenden weg; fein König konnte ihm an Ueppigkeit und Verschweiß dnng gleichkommen. Dabei ließ er große Summen nach Wien fließen, um die Augen des Kaisers und seiner Räthe zu blenden; und so wurde er am Ende auch mit dem Herzogthum vou Mecklenburg belehnt. Da er bereits zum Admiral ernannt war, so hätte er gern auch auf dem Meere den Großen gespielt; weßwegen es ihm jetzt vornehmlich um den Besitz von Stralsund, einer blühenden und wohlverschauzteu Stadt zu thun war. Sie aber weigerte sich, feine Besatzung aufzunehmen. Ihr Bürgermeister reiste selbst nach Prag, um ihm Vorstellungen zu machen. Wallenstein donnerte ihn an: „Ihr müßt kaiserliche Besatzung einnehmen." Ruhig antwortete der Bürgermeister: „Das thun wir nicht." — „Dann müßt ihr Geld schaffen." „Das haben wir nicht." — „Dann will ich euch züchtigen, ihr Ochsen." „Das sind wir nicht." Auch da der Kaiser selbst es ihm untersagte, äußerte Wallenstein: „Und wenn die Stadt mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, so müßte sie herunter;" den König von Schweden, wenn er ihr helfen würde, wollte er mit Ruthen nach Hause peitschen. Dießmal aber bekam er die Ruthe; denn nachdem er 12,000 Mann vor den Mauern eingebüßt hatte, mußte er umsonst wieder

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 217

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Die Zeiten der Politik. 217 nannt wird. Seine Schriften, die mit der frechsten Zügellosigkeit alles Heilige eintasteten, wnrden begierig gelesen, uni) machten einen entsetzlichen Spottgeist unter dem Volle rege. Andere Philosophen, wie Rousseau, hoben das Recht des Menschen hervor, und weckten einen Freiheitssinn , der unter den gegebenen Umständen in einen grausen Empörungsgeist ausarten mußte. So gährte und rumorte es allenthalben; und nur das Grauenvollste konnte man für die Zukunft ahnen. Ludwig Xv. starb endlich (1774), an den Pocken, die der 64jährige Greis von einer Müllerstochter erbte. Er mußte es sehen, wie sein ganzer Leib, mit den entsetzlichsten Geschwüren und Eiterbeulen überdeckt, teilweise in Fänlniß übergieng, Arme und Beine noch im Bette verwesten, andere Theile gar in Stücke zerfielen. Er glaubte sich von bösen Geistern umschwärmt, und die Gewissensangst ließ ihn nur von dem Feuerpfuhl reden, der ihn erwarte. Seine Leiche wollten die Aerzte vor Ekel nicht einbalsamiren; so eilte man mit dem Sarge in einer Jagdkutsche nach St. Denis ohne alle Begräbnis feierlichfeit. Der Kutscher fuhr lustig über Stock und Stein, und die Bauern in den Dörfern und Wirthshäusern, wo man vorbeikam, schrieen ihm die gräßlichsten Verwünschungen nach. Was war doch nach Heinrich Iv. unter 3 Königen in 164 Jahren aus Frankreich geworden! und was sollte noch daraus werden? Das Wehe brach bald mit unerhörter Furchtbarkeit aus; der arme Ludwig Xvi., ein guter, schwacher Jüngling, mußte das traurige Opfer für die Sünde seiner Vorväter werden! 2 Schweden (Karl Xii.) § 86. Im Norden spielte seit dem dreißigjährigen Kriege Schweden die Hauptrolle. Es besaß große Läu-derstrecken um die Ostsee her, und war in seinem Innern wohlgeordnet. Leider betrug sich Gustavs Tochter, Christine, ihres großen Vaters nicht würdig. Sie legte aus Hang nach gelehrten Studien 1654 die Krone nieder, Handbüchl. d. Weltgesch. (7. 21.) l(j

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 234

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
234 Neue Geschichte. reicher, wobei er 17,000, jene 24,000 Mann verloren. Aber im Juni wurde er bei Colin von Dann gewaltig geschlagen; dennoch erfocht er alsbald zwei glorreiche Siege. Die Franzosen nämlich hatten sich, 70,000 Mann stark, unter dem Prinzen Sou bi se bei Roßbach gelagert. Friedrich rückte mit nur 22,000 Mann gegen sie. Jene glaubten des Sieges gewiß zu seiu. Sie zogen mit klingendem Spiele am preußischen Lager vorbei, dasselbe einzuschließen; und Friedrich befahl, die Zelte stehen zu lassen. Die Feinde trauten kaum ihren Augen, daß die Preußen so ruhig ihre Mahlzeit verzehrten, und hielten das für dumpfe Verzweiflung. Um 2 Uhr winkte Friedrich; im Nu waren die Zelte abgebrochen und das preußische Heer ausgebreitet. Bald ergriff die Franzosen ein panischer Schrecken; sie stürzten sich in unaufhaltsame Flucht. Ihre Furcht vor der preußischen Reiterei war so groß, daß sich ganze Haufen gefangen nehmen ließen. Zwei Dragoner nahmen über 100 Manu gefangen. Die fliehenden Kavalleristen warfen ihre Küraffe und großen Reiterstiefel von sich, um schneller fliehen können; und Viele liefen bis an den Rhein, ohne sich umzusehen. Unbeschreiblich war der Eindruck dieses Sieges (5. Nov. 1757) auf ganz Europa; und als vollends Friedrich 5. Dez. bei Leu theil mit 33,000 Mann über 80,000 Oesterreicher siegte, von denen 21,000 gefangen genommen wurden, so fand man kaum Worte, die Heldengröße Friedrichs zu schildern. England wurde so begeistert für ihn, daß ihm von nun an eine jährliche Snbsidie von 4 Mill. Thaler zugesichert wurde. § 92. Während im I. 1758 Friedrichs Generale im Westen viel zu thun hatten, rückte im Osten ein russisches Heer unter fürchterlichen Verwüstungen vor. Bei Zorndorf in der Nähe Küstrins stieß Friedrich auf sie. Erbittert über ihre Grausamkeit, befahl er, ihnen keinen Pardon zu geben. Die Russen hörten es und riefen: „Gut! wir auch nicht." So wurde denn mit besonderer Wuth gekämpft. Die Russen, obgleich zu ganzen Reihen

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 38

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
38 Alte Geschichte. des sandte er heimlich Meuchelmörder aus, die ihn in der Heimat erwürgten. Dennoch kam die Nachricht, daß ein S m erd es in Persien sich auf den Thron geschwungen habe. Dieß bewog Kambyses zur Rückkehr. Aber iu Syrien verwundete er sich beim Aufsteigen auf das Pferd zufällig mit feinem Schwerte. Er hatte nur noch etliche Tage Zeit, seine unsinnige Regierung zu beweinen, und starb 522. Der falsche Smerdes (Artasastha, Esra 4, 7.), der sich den Thron anmaßte, wurde nach 7 Monaten entlarvt; und nun wählten die persischen Fürsten aus ihrer Mitte den zum König, dessen Pferd bei einem gemein-schastlicheu Spazierritt zuerst wieherte. So traf die Wahl den Darius (Darjawns Esra 5 ff.), einett Sohn des Wistaspa. Er war es, der die innere Verfassung des Reichs begründete, die Finanzen ordnete, ein prunkvolles Hofceremoniel einführte und das Reich in Statthalterschaften eintheilte. Seine Residenz hatte er jährlich abwechselnd iu Susa, Babylon und Ekbatana; auch Per* sepolis, wo jetzt noch staunenswerthe Ruinen sind, war ein jeweiliger Wallfahrtsort für die Könige. Darius führte daneben auch viele Kriege. Namentlich eroberte er Babel, das sich empört hatte, riß die Thore und einen Theil der Mauern ein, und schlug 3000 Aufwiegler aivs Kreuz, eine wohlverdiente Strafe; denn zuvor hatten sie, uin die Belagerung länger aushalten zu können, alle überflüssigen Weiber der Stadt erdrosselt. — Merkwürdig ist seiu Zug gegen die Skythen in Südrnßland mit 700,000 Mann. Er ließ bei Byzanz, dem heutigen Konstantinopel, eine Schiffbrücke bauen über den Bosporus. Dann rückte er vor bis zur Donau, wo eine förmliche Brücke gebaut wurde. Die Skythen aber schickten Weiber, Kinder und Vieh gegen den Norden, theilten ihre Heere in zwei Theile, und begnügten sich nur, den vorrückenden Feind zu necken und das Land vor ihm zu verheeren. Auf die Herausforderung zu einer offenen Feldschlacht sandten ihm die Skythen einen Vogel, eine Maus, einen

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 48

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
48 Alte Geschi chte. 4. Innere Kriege der Griechen. § 21. Griechenland war frei, aber nur von den Persern, nicht von der innern Zwietracht, durch welche es sich allmählich selbst vernichtete. Zuerst stieg Athen zu einer bewnndernswerthen Größe empor. Es erhielt durch Themistokles gewaltige Mauern und drei sichere Häfen, in welchen fortan der lebhafteste Verkehr zusehen war. Den Krieg gegen die Perser, den die Griechen nun angrisfsweise fortsetzten, führten bald die Athener allein, im Namen der andern Staaten, die dafür eine gewisse Summe bezahlten: und großen Ruhm erwarben sich Aristides und (Simon, der Sohn des Miltiades. Das machte Athen immer größer und übermüthiger; und die Eifersucht der Spartaner rief bereits bedenkliche Reibungen hervor. Unter dem talentvollen Perikles (gest. 429) erreichte Athen seine Höhe. Es war zu einem Reich geworden, das 1000 Städte umfaßte; und immer noch wurde der Kriegstribut eingefordert, obgleich der persische Krieg ruhte. Endlich brach der 27jährige peloponnesische Krieg aus, der alle Schrecknisse eines Bürgerkriegs mit sich führte, und in welchem Barbareien verübt wurden, die man bei den feinen Griechen nicht erwartet hätte. Sparta und Athen stritten sich um die Oberhand in Griechen-land. Einmal trieb das Volk von Korcyra, Angesichts der athenischen Flotte, seine Aristokraten, 500 an der Zahl, in ein großes Gebände, und bildete vor dessen Thüre eine dichte Gasse. Jeder Demokrat hielt einen Mordftahl in der Hand. Jetzt wurden 20 der Gefangenen zusammengebunden herausgeführt, und martervoll hingeopfert. Nur 60 derselben ließen sich zur Henkerstätte führen. Die Uebrigen ließen Niemand mehr herein. Nun erstieg der Pöbel das Dach, und warf Steine und Wurfspieße auf die Unglücklichen herab. Die Nacht unterbrach die Greuel, und ungeduldig erwartete das Volk den Morgen; aber sämmtliche Gefangene hatten sich mit den Speeren entleibt oder an Gürteln und Riemen erhängt. Dies nur

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 89

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
I. Die Völkerwanderung. 89 Worms, Straßburg, Speier, Reims, und machten das Laud zur Wüste. Dieselben Horden wandten sich auch 409 nach Spanien und verheerten es gleichermaßen. Dann mußte Britannien den von Schottland eindringenden Picten und Scoten überlassen werden; und die Briten riefen die Angelsachsen ans Deutschland zu Hilfe, welche nun selbst im Lande blieben. So hatte das Reich wichtige Provinzen verloren. Unterdessen wurde Stilicho ermordet; und Alarich, bitter gekränkt, kehrte nach Italien zurück. Des Kaisers Minister fuhren fort, ihn zu reizen, und so rückte er 410 racheschnaubend vor Rom. Er brachte der Sündenstadt das erste Wehe. Um Mitternacht wurden die Thore durch Verrath geöffnet; Trompeten und Flammen weckten die Bewohner. Alarich forderte seine Leute auf, sich mit der Beute eines weichlichen Volkes zu bereichern, die Wehrlosen dagegen und die Kirchen zu schonen. Die Straßen wurden mit Leichen bedeckt und ein beträchtlicher Theil der Stadt sank in Asche. Die Beute an Gold, Edelsteinen, Gefäfsen, Seide, Pnrpnr war unermeßlich. Nach fünf Tagen verließ Alarich die Stadt; und schon im Begriffe, auch Sicilien zu überwältigen, wurde er von schnellem Tode weggerafft (411). Im Bett eines Flnffes bei Consentia liegt er mit reichen Schätzen begraben; noch ruhen nnentdeckt unter den Wellen die Gebeine des großen Gothenkönigs. Sein Gefolge zog sich nach Spanien zurück und gründete dort das weft gothische Reich, das anfangs auch über Südgallien sich erstreckte und bis 711 bestand. 3. Die Vandalen und Hunnen. § 37. Unterdessen starb der nichtswürdige Honorins (423). Bis jetzt war seinem Reiche fast nur noch Afrika unangetastet geblieben. Auch dieses sollte verloren gehen. In Spanien nämlich machten sich neben den Westgothen die vorher eingewanderten Vandalen unter ihrem König Genserich oder Geiser ich mächtig. Der war klein von Statur, aus einem Fuße hinkend, aber jeder Kriegs- 4 **
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