Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 14

1843 - Darmstadt : Jonghaus
14 Der packt es bei dem Schopfe und zieht es denn heraus, Vom Fuße bis zum Kopfe wie eine Wassermaus. Das Büblein hat getropfet; der Vater hats gektopfet Zu Haus. 27. So geht Gewalt vor Recht. Es gesellten sich ein Rind, eine Ziege und ein Schaf zu einem Löwen, und zogen mit einander auf die Jagd in einen Forst. Da sie nun einen Hirsch gefangen und in vier Theile getheilt hatten, sprach der Löwe: Ihr wisset, daß ein Theil mein ist, als eurem Gesellen; der andre aber gebührt mir als einem König unter den Thieren; den dritten will ich haben darum, daß ich stärker bin und mehr darum gearbeitet habe, denn ihr alle drei ; wer aber den vierten haben will, der muß ihn mir mit Gewalt nehmen. Also mußten die drei für ihre Mühe das Nach- sehen und den Schaden haben. Fahre nicht zu hoch; halte dich zu deinesgleichen. Mit großen Herren ist nicht gut Kirschen essen. 28. Hüte dich, daß du in keine Sünde willigest. Gegen das Ende meines 6. Jahres stand ich an einem Sonntag Nachmittag auf dem kleinen Berge vor der Kirche meiner Vaterstadt; da zog ein Schwarm fröhlicher Buben an mir vorüber, welche sagten: Komm, Heinrich, geh mit uns, wir holen uns Narzissen. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen; ich lief, von einem der größeren an der Hand geführt, mit den Buben fort. Wir zogen von einem Garten in den andern; endlich, durch eine Oeffnung im Zaune kriechend, gelangte der schreiende Zug in den Garten des Seilers, worinnen hie und da unter den Aepfel- bäumen die schöne gelbe Narzisse in Menge wuchs. Wir pflückten uns ab nach Herzenslust; und da einige der Buben mit für mich abpflückten, andere mir von ihrem Strauße schenkten, kam ich, fröhlich wie ein Sieger über Zehntausend, gegen Abend mit einem Büschel Blumen, den ich kaum tragen konnte, wieder zu Hause an. Die Mutter sah mich ernst an: Wo hast bu die Blu- men her, Heinrich? — Wir haben sie uns in Seilers

2. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 88

1843 - Darmstadt : Jonghaus
88 Und ächten Tugend eifers voll, Nicht säumet, wenn er handeln soll: Der ist ein Mann, ein braver Mann; Den rühme, wer da rübmen kann; Wer, wenn er froh und lustig ist, Dabei der Tugend nicht vergißt; Und sich mit weiser Mäßigkeit Der Güter dieses Gebens freut: Der ist ein Mann, ein braver Mann; Den rühme, wer da rühmen kann! 105. Schnell aus Kassel. Begleitet von zwei treuen Hunden Ging Schnell, ein Fleischer, über Land. Schon waren ihm nach wen'gen Stunden Die Thürme seiner Stadt verschwunden, Als in dem Wald, durch den sein Weg sich wandt', Ein Mann mit einem Knotenstock, im Blicke Mehr tiefen Gram als Herzenstücke, Bescheiden flehend vor ihm stand: „Freund, nur ein Kleines einem Armen; Gott näher bringt dich das Erbarmen!" Schnell wendet sich und zieht hervor Ein Silberstück, als übers Ohr Der Unhold ihn mit einem Schlag Zu Boden stürzt. Der Fleischer lag Betäubt und auf dem Punkt, beraubt zu sein. Die Hunde stürzen wild gleich auf den Mörder ein, Zerfleischen schrecklich ihn und zerren Ihn endlich bis znm nahen Sumpf. Dann fliegen sie zurück zu ihrem Herren, Der noch, an allen Sinnen stumpf, Am Boden lag; beriechen und belecken, Um ihn zum Leben zu erwecken Ihm freundlich Händ' und Angesicht. Schnell wachet auf, sieht seinen Mörder nicht; Doch findet er sein Geld und seine Hunde, Fühlt keine Beule, keine Wunde Und wandert seines Weges fort. Da plötzlich dringt aus einem nahen Ort Ein kläglich Wimmern ihm zu Ohren.

3. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 159

1843 - Darmstadt : Jonghaus
159 die Schlange, so spritzt sie zugleich durch jenes Loch an den zwei Giftzähnen das Gift in die Wunde. Bei man- chen Schlangen tödtet dièser Biß auf der Stelle, bei an- dern erfolgt der Tod erst einige Zeit nachher; bei noch andern bringt der Biß bloß Geschwülste hervor -oder tödtet nur zuweilen. Die Wilden essen selbst giftige Schlangen ohne Nachtheil, wenn diese nicht etwa sich selbst gebissen haben. Während lief Heisernte auf der Küste Malabar in Ost- indien ging ein kleines Kind, das seine Aelteru, welche auf’s Feld gegangen waren,, allein zu Hause gelassen hatten, vor die Hausthüre, um sich wenige Schritte davon unter dem Schatten einiger Bäume auf ein Paar Palmblätter zu legen. Es war ihm heiss; es war müde und schlief ein. Die Aeltern, welche am Abende hungrig von ihrer Arbeit zurückkehrten, sahen ihr Kind ruhig schlafen; sie wollten nun das Abend- brod bereiten , und es daun erst wecken. Bald darauf hörten sie halberstickte Töne von ihrem Kinde, glaubten aber, es seien Aeusserungen einer kleinen Unpässlichkeit, welche das Kind am Morgen gehabt hatte. Da es aber nicht aufhörte zu jammern, so sprang der Vater hinaus, und sah zu seinem Schrecken, dass eine grosse Schlange es schon halb ver- schluckt hatte. Wie der Vater und die Mutter, die auch so- gleich herbei kam, erschrackeu, lässt sich leicht denken! Sie waren in der grössten Verlegenheit, ihr Kind zu retten; hätten sie die Schlange erzürnt, so würde sie das arme Würmchen nur noch mehr zerfleischt haben. Der Vater besaun sich schnell, holte einen Säbel und theilte die Schlange glücklich auf den ersten Hieb in zwei Stücke. Da sie aber nicht in demselben "Augenblick starb., so kniip*sie noch einmal ihre Zähne in den zarten Körper, und das arme Kind starb we- nige Minuten darauf unter den jämmerlichsten Schmerzen. 157. Der Bauch und die Glieder. Einstmals empörten sich die Glieder Des Körpers gegen ihren Bauch. «Auf! schrie der Mund, frisch auf! ihr Herren Brüder, Was fröhnen wir dem faulen Schlauch? Herr Stomachus darf nur befehlen; Den Augenblick vollzieht Sein hohes Wort ein jedes Glied. Nein, sagt, warum wir rms so quälen, Daß wir des gnäd’gen Herren Appetit Mit unserm sauern Schweiße stillen Und einen tragen Ranzen füllen?

4. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 124

1843 - Darmstadt : Jonghaus
124 sollte. Ich rufe: aus, Tiraß läßt los und Alles war ab- gethan. Als Hausthier ist der Hund vielen Krankheiten alksgesetzt. Viele derselben z. B. der Eingeweide, auch Würmer lassen sich durch Leinöl, das man ihm eingibt, oder auf das Futter schüttet, heben. Die ge- fährlichste Krankheit ist die Wasserscheu, auch Wuth oder Tollheit ge- nannt. Der Hund, der damit befallen ist, scheut Alles, was glänzt, also auch Wasser, seine Augen sind düster, Speichel fließt aus dem Rachen, die Zunge ist bleifarbig und hängt heraus, er senkt Kopf und Schwanz, bellt nicht, sondern knurrt, und beißt nach Allem, was ihm vorkommt; er ist nicht mehr zu heilen und stirbt nach wenigen Tagen. Vor zwei Zähren wurde ich in Elberfeld von einem Pudel, der die eben genannten Zeichen dex Wasserscheu hatte, verfolgt Alles war von der Straße entflohen, ich hatte keine Waffe. Es wäre vielleicht möglich gewesen, ihm laufend zu entfliehen; allein ich schämte mich, dieß zu thun, und half mir dadurch, daß ich ihm, indem ich in gewöhn- lichen Schritten weiter ging, immer das Schnupftuch vorhielt. Thiere und Menschen, die von einem tollen Hunde gebissen werden, bekommen dieselbe Krankheit, wenn der Speichel mit in die Wunde drang, und sterben, wenn nicht schleunig vorgebeugt wird, eines schrecklichen Todes. Bei gebissenen Ochsen und Hunden zeigt sich gewöhnlich die Wasser- scheu vor dem neunten Tage. Bei Menschen vor dem vierzigsten, oft schon am dritten, seltener nach mehreren Monaten. Daß Zahre ver- gehen können, ehe sie ausbricht, ist nicht glaublich; aber man hat Bei- spiele, daß Menschen, ohne von tollen Thieren gebissen zu sein, wuthkrank geworden sind, so wie man dasselbe von Pferden, Maul- eseln, Eseln, Schweinen und öfter noch an Füchsen, Wölfen und Katzen beobachtet hat. Auch der Biß zu heftiger Wuth gereizter Hunde kann, wie die Erfahrung lehrt, Wasserscheu bewirken, und wie sehr man Ursache hat, jeden von Hunden empfangenen Biß sogleich ernstlich zu behandeln, wenn auch der Hund keine deutlichen Spuren der Krankheit verrieth, möge folgender Vorfall beweisen: Dr. Henny in Wurzen wurde von einem Hunde, der weder Fressen noch Saufen verschmäht hatte und dann noch durch die Mulde schwamm, gebissen, bemerkte bald Spuren der Krank- heit, sagte Alles, was sich ereignen würde, voraus, und starb an der Wasserscheu. Der Hund auf dem St. Bernhardsberg. Lin frommer savo^ischer Ldelrnann, Bernhard von Menthon, stiftete im Jahre 9 >2 auf ehi«m sehr hohen Berge im südlichen Theile von Wallis ein Kloster,

5. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 126

1843 - Darmstadt : Jonghaus
126 erwecken. Das Kind wachte endlich auf, und da es den grossen Hund vor sich erblickte, erschrack es sehr. Es wollte aufstehen und entfliehen, allein es sank kraftlos zurück. Um es zu beruhigen, legte Barry ganz sanft die Pfote auf seinen Fuss und leckte ihm die vor Kälte erstarrten Hände. Allmählig er- muthigt durch die Liebkosungen und durch die Freundlichkeit des guten Thieres, bemühte sich das Kleine nochmals aufzustehen; aber seine Arme, seine Beine, sein ganzer Leib war so erkältet, seine Muskeln so steif, dass alle Anstrengungen nichts fruch- teten. Barry suchte das Fläschchen, das er am Halse trug, bemerkbar zu machen, allein das Kind nahm dasselbe nicht; und es war sehr gut, dass es nicht aus dem Fläschchen trank, denn Branntwein bekommt den Kindern gewöhnlich sehr übel. Voll Mitleid bei der Schwäche des Kleinen suchte und fand nun der Hund ein anderes Mittel. Er legte sich auf seinen Bauch, schmiegte sich an das Kind und gab ihm durch Geberden zu verstehen, es solle sich an seinen Rücken anklammern. Das Kind verstand endlich die Winke, kroch so gut es ihm möglich war, auf den Rücken des Hundes und hielt sich, krumm vor Erstarrung, daran fest. Das wohlthätige Thier trug seine theure Last mit der grössten Vorsicht in die Herberge, wo der halbtodte Knabe die treueste Pflege fand und in kur- zer Zeit genas. Diese merkwürdige Begebenheit wurde weit um- her bekannt. Ein reicher Mann nahm den Waisen an Kindesstatt an und liess die rührende Ge- schichte durch einen Künstler von Bern malen. Das Gemälde wurde in der Folge im Kloster auf- bewahrt, wo die menschenfreundliche Dogge noch lange ihren edlen Beruf ausübte. Dieses Thier hat in seinem ganzen Leben über siebenzig Menschen vom Tode gerettet Es wurde zuletzt ein Opfer seiner Be- rufstreue. Als es nämlich einmal einen Menschen retten wollte, meinte dieser, das Thier sei feindlich gegen ihn und tödtete es. Damit Barrys Andenken auch noch nach dem Tode geehrt werde, wurde der-

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 35

1899 - Gera : Hofmann
k — 35 — am Tage gewebt hatte. So wenig das Gewand fertig wurde, so wenig kam die Hochzeit zustande. 5. Das einfache Leben der Griechen in der Heldenzeit. Die Hauptbeschäftigung waren Getreide-, Wein- und Obstbau, Viehzucht, Jagd und Fischerei. Die niedrigen Arbeiten, wie hacken, graben, Vieh hüten, Holz spalten, Feuer anzünden, Getreide zermahlen und dergl. ver- richteten Sklaven; diese waren entweder Kriegsgefangene oder durch See- raub und Handel erworben. Als Zugtiere dienten Stiere, als Lasttiere Esel und Maultiere. Rosse zogen im Kampfe die Streitwagen. Die Herden bestanden aus Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Der Handel wurde nur im kleinen getrieben und beschränkte sich meist auf Tauschhandel. Gemünztes Geld kannte man kaum. Die Schiffe wurden gerudert. Durch Krieg und Seeraub suchten sich kühne und unter- nehmungslustige Männer zu bereichern. Zierliche und kunstvolle Waffen und Geräte wußte man zu verfertigen, so allerlei Henkelkrüge, Dreifüße, Tische und Stühle, und wohnliche Häuser sowie feste Burgen aus Steinen herzustellen. An der Spitze der Volksgemeinde stand der König. Als Zeichen seiner Würde trug er ein Zepter. Mit Weib, Kindern und Sklaven bewohnte er eine feste Steinburg. Im Schatzhause verwahrte er die ererbten Schätze seiner Väter und die besten Beuteanteile. Im Kriege führte er als Feldherr seine Scharen; im Frieden sprach er Recht als Richter und brachte den Göttern die Opfer aus Stieren dar. Seine Ratgeber und Helfer waren in Krieg und Frieden die Edeln, d. h. die Tapfersten und Weisesten seines Volkes. Seine Gefolgschaft bildeten im Kriege die freien Männer; im Frieden bauten sie den Acker, trieben Gewerbe, Schiffahrt, Handel und Viehzucht. Geachtet und geehrt wurden die griechischen Frauen, heilig gehalten die Ehen, verachtet und bestraft Frauenraub und Untreue, wie der trojanische Krieg zeigt. Man meinte, manche Frauen könnten Zukünftiges Vorhersagen, allerlei Zeichen deuten, Krankheiten heilen und Zauberkunst treiben. Die Weiber webten und nähten Gewänder. Selbst Königinnen schämten sich nicht zu spinnen und zu weben, wie Könige sich nicht scheuten, Hand an Axt und Richt- scheit zu legen. Bei Kriegen löste sich der Kampf meist in Einzelgefechte auf, und die Entscheidung lag in der Tapferkeit und List der Führer. Diese standen im Kriege auf Streitwagen und warfen von dort Speere und Lanzen; dann sprangen sie wohl auch herab, forderten den Gegner mit kühnen Reden heraus und bekämpften ihn mit dem Schwerte in der Hand, indem sie sich mit dem Schilde deckten. Diesem Einzelkampfe 3*

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 74

1899 - Gera : Hofmann
74 des numidischen Königs Jugurtha. Sechs Jahre lang verübte dieser ungestraft die gröbsten Verbrechen. Durch Bestechungen blendete er die Augen und band er die Hände der Gerechtigkeit. „Ganz Rom ist seih wenn sich nur ein Käufer findet", sagte er. —- Habsucht und Herrschsucht führten nun zu greuelvollen Bürgerkriegen. Fragen: Was bedeutet Catos Ausspruch? — Was bedeuten die Worte der Cornelia? — Warum scheiterte der gracchische Plan? — Wie konnte Jugurtha sechs Jahre sein Wesen treiben? 24. Marius und Sulla. 1. Marius als Sieger über Cimbern und Teutonen. Die Cimbern und Teutonen waren zwei germanische Völker aus Jütland von riesigem Körper und unwiderstehlicher Kraft. In Tierfelle gekleidet, führten sie ihr Hab und Gut auf Karren mit sich, die sie mit Tierhäuten überspannt hatten. Ihre Waffen waren Schilde, Schwerter und Streit- kolben; als Schutzwall diente ihnen eine Wagenburg aus ihren zusammen- gefahrenen Karren. Sie erschienen an den Alpenpässen und vernichteten ein römisches Heer. Dann durchzogen sie die Schweiz und fielen verheerend in Gallien ein. Sie schlugen vier römische Heere, und der „Cimbern- schrecken" wurde sprichwörtlich in Rom. Da wurde Marius der Retter Italiens. Er war eines Bauern Sohn, rauh und derb, ohne höhere Bil- dung, aber riesenstark, kühn, tapfer und klug. Durch Verschanzungen geschützt, gewöhnte er in kleinen Gefechten feine Soldaten an den Anblick, das Kriegsgeheul und die Fechtweise der Deutschen. Dann schlug er in der zweitägigen mörderischen Schlacht bei Aquä Sextiä im Rhone-Delta 102 die Teutonen und nahm ihren Führer Teutobod gefangen. Inzwischen waren die Cimbern über den Brennerpaß nach Italien gezogen und hatten sich's in dem herrlichen Lande wohl sein lassen. 101 Da erschien Marius und vernichtete sie 101 bei Vercellä in der Po- ebene nach verzweifelter Gegenwehr, an der sogar die Weiber teilnahmen. Sie bewachten die Wagenburg und trieben die Flüchtigen zurück ins Gefecht. Marius war sechsmal zum Konsul gewählt worden und wurde der dritte Gründer Roms genannt. 2. Sulla als Wettbewerber des Marius. Mithridates, König von Pontus (am Schwarzen ^ Meer), war einer der grimmigsten und gefährlichsten I Feinde Roms, ein Mann von riesiger Kraft, unter- j nehmendem Geiste, großen Fähigkeiten — er sprach ' 22 Sprachen —, aber ein Barbar von Gemüt. An einem Tage ließ er 80o00 Italiker in Kleinasien es. Mithridates. abschlachten, machte sich zum Herrn von Vorderasien Münze. W. und drang bis Athen vor. 6*5. Marius. W.

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 82

1899 - Gera : Hofmann
82 ?1- Das römische Forum zur Kaiserzeit. Rekonstruktion nach Rehlender. eine Kette, eine Handmühle, einen Topf, einige Pfähle und Lebensmittel auf einen halben Monat, im ganzen ein Gewicht von 30 kg. Vor einer Schlacht wurde diese Last abgelegt. Strenge Strafen schreckten den feigen, Beute und Ehre lockten den tapfern Soldaten. — 2. Seine herrliche Residenz. In Rom herrschte eine unbeschreib- liche Pracht, besonders in den Tempeln, Theatern und Bädern. Augustus rühmte von sich, daß er die Backsteinstadt in eine Marmorstadt ver- wandelt habe. Auf dem palatinischen Hügel erhob sich die kaiserliche Burg. Das kaiserliche Rom erhielt unter Augustus und seinen Nach- folgern einen Prachtbau nach dem andern. Die Bauart vereinigte in gefälliger Weise den einheimischen Gewölbe- und Kuppelbau mit dem griechischen Säulenbau. Der große Zirkus war eine Rennbahn für allerlei Wettrennen, an denen die Römer ein besonderes Gefallen fanden. Über 100 000 Schaulustige fanden Platz darin. Das herrliche Pantheon war allen Göttern geweiht und ist heute die Märtyrer- kirche. Das Kolosseum war ein riesenhaftes, vierstöckiges Rundtheater für Wettkämpfe von Menschen und Tieren mit mehr als 80 000 Sitz- plätzen. Hier ergötzte sich das schaulustige Volk an den Fechterkämpfen und Tierhetzen. Die Fechter oder Gladiatoren waren Kriegsgefangene oder Sklaven oder Verbrecher. Sie wurden lange und fleißig im Fechter- handwerk geübt und mußten dann vor den Augen von Tausenden in der Arena, dem eiförmigen Kampfplatz, auf Tod und Leben mitein- ander kämpfen. Zeigten sie sich lässig oder schonten sich gegenseitig, so wurden sie mit Peitschen und glühenden Stangen gegeneinander getrieben. Die unterliegenden Fechter wurden verschont oder getötet, je nachdem die Zuschauer ihre Daumen erhoben oder senkten. Ebenso beliebt wie die Fechterkämpse waren die Tier hetzen. Löwen, Tiger, Elefanten und

9. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 140

1899 - Gera : Hofmann
140 das erste christliche Fürstentum und die östliche Vormauer des heiligen Landes. Das Hauptheer belagerte neun Monate das prächtige und feste Antiochien. Kaum war nach entsetzlichen Opfern die ausgehungerte Stadt durch Verrat genommen, als ein mächtiges Sarazenenheer herbeieilte und die Sieger einschloß. Die Not in der Stadt erreichte eine entsetzliche Höhe. Viele aus dem Volke, ja selbst Ritter ließen sich an Stricken von den Mauern und flohen zu den Griechen. Manche dieser „Strickläufer" gingen sogar zu den Feinden über und schwuren ihren Glauben ab. Da wurde plötzlich der gesunkene Mut der Belagerten durch Auffinden der heiligen Lanze, mit der angeblich Jesu Seite durchbohrt worden war, derart gehoben, daß die halb verhungerten Kreuzfahrer unter Gesang und mit Todesverachtung sich auf die Feinde stürzten und sie in die Flucht schlugen. Antiochien wurde ein christliches Fürsten- t u m. Durch den Libanon zog nun der Rest des Kreuz- heeres, bestehend aus 20 000 Mann zu Fuß und 1500 zu Roß, südwärts nach Jerusalem. Endlich erblickten sie von Emmaus' Höhen die heilige Stadt. „Jerusalem, Jerusalem!" riefen die erschöpften Krieger mit Entzücken, sanken weinend nieder und küßten die Erde, alle Mühsale vergessend. 1099 5. Die heldenmütige Eroberung Jerusalems am 15. Juli 1099. Doch die heilige Stadt war stark befestigt und von 60000 Mann ver- teidigt. Dem Kreuzheere fehlte alles zu einer Belagerung. Endlich brachten Schiffe aus Genua Verstärkung, Werkzeuge und Lebensmittel. Unter den ungeheuersten Anstrengungen wurden nun Belagerungsmaschinen angefertigt, insonderheit hohe Türme, die man samt ihren Insassen auf Rädern bis an die Mauer schob. Viele davon wurden aber von dem unlöschbaren griechischen Feuer zerstört. Nach 39 Tagen kam es endlich zum Hauptsturm. Es wurde mit beispielloser Tapferkeit, aber erfolglos gekämpft. Am zweiten Tage begann der Sturm mit vermehrter Heftigkeit, aber auch die Belagerten verdoppelten ihre Anstrengungen. Da glaubten die Kreuzfahrer plötzlich auf dem Ölberge einen Ritter in leuchtender Rüstung zu sehen. „Gott sendet den Erzengel Michael zur Hilfe!" rief man sich zu, und die Begeisterung ward unwiderstehlich. Die erste Ringmauer wurde niedergeworfen und der Wallgraben da- hinter ausgefüllt. Gottfried und sein Bruder Eustach erstiegen von ihrem Turme zuerst die Mauer; gleichzeitig ward ein Thor nieder- geranut, und hinein stürmten die rachedurstigen Scharen mit dem Ruse: „Gott will es!" In grauenvollem Gemetzel fielen Tausende von Türken. Die Juden wurden samt ihrer Synagoge verbrannt. Die Kämpfer wateten bis an die Knöchel im Blute. Gottfried aber ging barfuß im Büßergewande zum heiligen Grabe und dankte Gott knieend für den Sieg. Auch das Kriegsvolk hörte auf zu morden und zog barfuß und entblößten Hauptes unter Bußgesängen nach der Grabeskirche, um inbrünstig zu beten. \07. Lin Kreuz- fahrer. (Robert v. d. Normandie.)

10. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 95

1899 - Gera : Hofmann
95 79- Titus. Statue in Rom. Festung umgeschaffen. Beim Sturm schleuderte ein Soldat die Brand- fackel in die Gerätekammer, und der herrliche Bau ging in Flammen auf (10. August 70). Nun begann das Morden seitens der Sieger. Das 70 Blut stoß in Strömen von den Stufen nieder; Haufen von Leichen türmten sich auf; das Geheul der Verzweifelnden, das Stöhnen der Sterbenden, das Knistern der Flammen, das Krachen der Trümmer, das Klirren der Schwerter und das Triumphgeschrei der Römer klangen grausig durcheinander. Endlich Stille des Todes auf dem Trümmer- und Leichenfelde! Eine Million Juden waren umgekommen, über 100 O00 als Sklaven verkauft, die übrigen heimatlos in alle Welt zerstreut. — Die Christen hatten sich vorher in das Städtchen Pella im Ostjordanlande geflüchtet. 4. Die Regierung des Titus. Der edle Titus bestieg nach seinem Vater den Thron. Seine Zeitgenossen nannten ihn die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts. Er glaubte jeden Tag verloren, an dem er nicht eine gute That vollbracht habe. Unter seiner Regierung ver- schüttete ein furchtbarer Ausbruch des Vesuvs die Städte Herculaneum und Pompeji. Den Naturforscher Plinius führte seine Wißbegierde zu nahe an den Herd des Schreckens, so daß er dabei sein Leben verlor. Durch Aus- grabung der ver- schütteten Städte hat man jetzt ein deutliches Bild von dem Leben in jener Zeit erhalten. 5. Die neun übrigen Christen- verfolgungen. Der grausame Kai- ser Domitian drückte die Christen mit härteren Steu- ern und verbannte Johannes nach Patmos. Der edle so. Römische Katakombe. Trat an van (Unterirdische, in Felsen gehauene Begräbnisstätte, von den Christen . „ t ^ ' wahrend der Verfolgungen auch zum Gottesdienst benutzt.) dessen Thaten an der unteren Donau die Trajanssäule in Rom noch Kunde giebt, wollte den „jüdischen Aberglauben" ausrotten. Er ließ den 120jährigen Bischof Simeon von Jerusalem kreuzigen und Ignatius von Antiochien den wilden Tieren vorwerfen. Marc Aurel, der Weise auf dem Throne,
   bis 10 von 85 weiter»  »»
85 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 85 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 3
3 3
4 0
5 29
6 2
7 19
8 2
9 2
10 27
11 0
12 3
13 0
14 6
15 0
16 23
17 0
18 1
19 1
20 1
21 0
22 3
23 2
24 0
25 0
26 1
27 1
28 12
29 1
30 11
31 1
32 0
33 4
34 0
35 0
36 21
37 26
38 2
39 1
40 0
41 0
42 1
43 17
44 0
45 2
46 4
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 18
1 74
2 8
3 51
4 162
5 21
6 25
7 21
8 29
9 57
10 21
11 54
12 16
13 18
14 15
15 8
16 101
17 314
18 24
19 87
20 21
21 71
22 9
23 179
24 16
25 11
26 16
27 8
28 46
29 21
30 3
31 10
32 14
33 13
34 14
35 14
36 38
37 25
38 39
39 209
40 27
41 43
42 41
43 44
44 20
45 84
46 26
47 6
48 25
49 24
50 33
51 30
52 35
53 3
54 75
55 14
56 19
57 12
58 10
59 29
60 11
61 38
62 21
63 5
64 32
65 36
66 16
67 12
68 49
69 26
70 49
71 55
72 31
73 16
74 14
75 38
76 104
77 165
78 17
79 24
80 22
81 5
82 85
83 125
84 47
85 29
86 8
87 84
88 17
89 8
90 11
91 56
92 255
93 20
94 179
95 55
96 20
97 15
98 107
99 17

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 38
1 1
2 39
3 14
4 13
5 2
6 44
7 0
8 1
9 3
10 13
11 2
12 80
13 33
14 1
15 12
16 3
17 6
18 10
19 6
20 0
21 1
22 2
23 2
24 9
25 11
26 9
27 2
28 4
29 7
30 5
31 3
32 6
33 31
34 18
35 1
36 3
37 13
38 1
39 7
40 1
41 8
42 53
43 30
44 0
45 0
46 27
47 6
48 5
49 2
50 61
51 38
52 1
53 3
54 7
55 0
56 18
57 2
58 2
59 109
60 26
61 2
62 22
63 0
64 2
65 10
66 2
67 0
68 6
69 0
70 0
71 1
72 13
73 3
74 1
75 18
76 4
77 1
78 1
79 1
80 8
81 146
82 8
83 3
84 58
85 26
86 1
87 4
88 0
89 16
90 5
91 4
92 0
93 1
94 0
95 5
96 4
97 16
98 2
99 8
100 52
101 2
102 61
103 0
104 9
105 3
106 4
107 10
108 3
109 3
110 5
111 3
112 202
113 1
114 27
115 21
116 22
117 0
118 2
119 2
120 20
121 129
122 2
123 84
124 15
125 25
126 1
127 24
128 8
129 15
130 1
131 69
132 7
133 4
134 4
135 0
136 40
137 5
138 3
139 2
140 12
141 0
142 34
143 71
144 1
145 17
146 2
147 5
148 3
149 0
150 1
151 2
152 87
153 5
154 6
155 13
156 35
157 7
158 2
159 7
160 3
161 3
162 1
163 4
164 7
165 3
166 25
167 20
168 36
169 48
170 2
171 11
172 7
173 26
174 1
175 136
176 2
177 49
178 5
179 21
180 0
181 2
182 14
183 41
184 16
185 27
186 1
187 4
188 3
189 5
190 19
191 2
192 17
193 0
194 0
195 94
196 41
197 8
198 4
199 5