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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 304

1836 - Eisleben : Reichardt
304 Australien. Sandwichinseln. schaft eines Königs stehen. Die Hauptinffl heißt Owaihi oder Hawaii, die östlichste, größte und der Völkerteste mit dem höchsten aller Australischen Berge, dem Mouna Noa, der noch höher als der Montblanc ist und auf seinem Gipfel ewigen Schnee trägt und mit dem feuerspeienden Berge Kirauea oder Pele (spr. Pili), aus dem fast immer Steine, Asche, Lava, Rauchsäulen und Flammen emporsteigen. Cook, der Entdecker der Sandwichinseln, wurde auf Owaihi den 14. Februar 1779 von den Einwohnern getödtet. Nach Owaihi ist Owahu oder Oahu, die wichtigste Znsel, mit der Stadt Honoruru, welche einen von vielen Schiffen besuchten Hafen, lebhaften Handel, eine hüb- sche christliche Kirche, ein Liebhabertheater, einen könig. lichen Residenzpallast von großem Umfange, ein großes Missionshaus, ein starkes mit vielen Kanonen besetztes Fort und 7000 Einwohner hat. Halle, Druck von Heinrich Ruff jun.

2. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 5

1901 - Gera : Hofmann
Ii — 5 — warm, bald kalt, bald ruhig, bald bewegt ist. Man spricht daher von einem klaren und einem bewölkten Himmel, von heißen, warmen, milden, kühlen, rauhen und kalten Tagen, von ruhigem, windigem und stürmischem Wetter, unterscheidet Nebel, Tau, Regen, Schnee und Hagel. Im Sommer sind Gewitter nicht selten. Alle wässerigen Niedergänge nennt man Nieder- schlüge. Welcher Wind treibt Regenwolken herbei? Welcher bringt trockenes Wetter? Welcher sührt kalte Luftströmungen herbei? Welche Jahreszeiten haben die größten Wärmegegensätze? — Alle diese Wettererscheinungen zusammen bilden das Klima unserer Gegend. Nach dem Klima richtet sich die Fruchtbarkeit des Bodens, Wachstum und Gedeihen der Pflanzen, das Vorkommen und die Lebensweise der Tiere. Auch wir Menschen hängen in unserer Lebensweise (Kleidung, Wohnung, Be- schäftigung :c.) vom Klima ab. Weise das nach! Der Bodenbeschaffenheit und Fruchtbarkeit nach treffen wir ver- fchiedene Bodenarten an: steinigen Boden, Wiesenland, Sand- boden, fruchtbare Ackererde, Sumpfland und torfreichen Moorboden. Suche Beispiele dazu aus der Umgebung des Heimatortes! Welche * Blumen und Kräuter trafen wir auf der Wiese an? Welche Tiere beobachteten wir dort? Nenne Getreidearten, Hackfrüchte und Futtergewächse, die auf unfern Feldern wachsen! Wie unterscheidet sich Wachstum und Gedeihen der Feldfrüchte auf magerem Sandboden vom Stande derselben auf fruchtbarem Boden? Nenne Sumpfpflanzen und Sumpfgetier! Beschreibe einen Torfstich! Erzähle von der Verwertung der Steine! — Im heimatlichen Walde trafen wir Laub- und Nadelbäume, Wacholder- und Haselnußstrauch, Waldblumen, Moos und Beerenstauden an! Als Hochwild leben im großen Walde Hirsche und Nehe, als Schwarzwild wilde Schweine, als Raubwild Füchse und Dachse, als Niederwild im Felde Hasen und als Flugwild Rebhühner, Wachteln, in Sumpfgegenden wilde Enten. 2. Ortskundliches. In der Umgebung unseres Heimatortes liegen mancherlei Ortschaften. Auf unfern Wanderungen trafen wir einzelstehende Gehöfte und Weiler, Landgüter und Vorwerke, Bauerndörfer, Kirchdörfer und Marktflecken an. Nenne die nächstgelegene Stadt! Gieb an, worin sich diese einzelnen Wohnplätze unterscheiden! Beschreibe ein Bauerngehöft und gieb den Zweck der einzelnen Gebäude an! Wo finden sich in der Umgegend Mühlen, Ziegeleien oder ländliche Fabriken? Die Leute, welche in all diesen Ortschaften wohnen, erwerben ihren Lebensunterhalt durch mancherlei Beschäftigungen. Die Nahrungsquellen des Landmannes sind der Ackerbau, die Viehzucht und der Gartenbau. Welche Bestellungsarbeiten hast du beobachtet? Was weißt du von den Erntearbeiten zu erzählen? Welche Haustiere benutzt der Bauer bei diesen Arbeiten? Welche anderen Haustiere treffen wir auf seinem Gehöfte an? In Dörfern treiben manche Bewohner ein Handwerk; die Bürger in der Stadt beschäftigen sich mit allerlei Gewerbe. In Fabriken sind viele Menschen mit derselben Arbeit beschäftigt, z. B. mit Zieaelbereituna, Weberei, Spinnerei, Eisenarbeit u. dgl. Zähle verschiedene Arten des Gewerbes auf! Durch Handel mit mancherlei Waren ernähren sich die Kaufleute, Außerdem giebt es in Dorf und Stadt auch Beamte, z.b. Lehrer, Geistliche, Ärzte, Richter, Postbeamte u. a. m.

3. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 88

1843 - Darmstadt : Jonghaus
88 Und ächten Tugend eifers voll, Nicht säumet, wenn er handeln soll: Der ist ein Mann, ein braver Mann; Den rühme, wer da rübmen kann; Wer, wenn er froh und lustig ist, Dabei der Tugend nicht vergißt; Und sich mit weiser Mäßigkeit Der Güter dieses Gebens freut: Der ist ein Mann, ein braver Mann; Den rühme, wer da rühmen kann! 105. Schnell aus Kassel. Begleitet von zwei treuen Hunden Ging Schnell, ein Fleischer, über Land. Schon waren ihm nach wen'gen Stunden Die Thürme seiner Stadt verschwunden, Als in dem Wald, durch den sein Weg sich wandt', Ein Mann mit einem Knotenstock, im Blicke Mehr tiefen Gram als Herzenstücke, Bescheiden flehend vor ihm stand: „Freund, nur ein Kleines einem Armen; Gott näher bringt dich das Erbarmen!" Schnell wendet sich und zieht hervor Ein Silberstück, als übers Ohr Der Unhold ihn mit einem Schlag Zu Boden stürzt. Der Fleischer lag Betäubt und auf dem Punkt, beraubt zu sein. Die Hunde stürzen wild gleich auf den Mörder ein, Zerfleischen schrecklich ihn und zerren Ihn endlich bis znm nahen Sumpf. Dann fliegen sie zurück zu ihrem Herren, Der noch, an allen Sinnen stumpf, Am Boden lag; beriechen und belecken, Um ihn zum Leben zu erwecken Ihm freundlich Händ' und Angesicht. Schnell wachet auf, sieht seinen Mörder nicht; Doch findet er sein Geld und seine Hunde, Fühlt keine Beule, keine Wunde Und wandert seines Weges fort. Da plötzlich dringt aus einem nahen Ort Ein kläglich Wimmern ihm zu Ohren.

4. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 193

1843 - Darmstadt : Jonghaus
193 erfinderischer werden, als jene beide. Allein zunächst hängt doch die Bildung oder die Wildheit der Men- schen, von der Erziehung und also hauptsächlich von der Religion ab, welche lehrt, wie und wozu der Mensch erzogen werden soll. Ihr, lieben Rinder, w urdet unter gesitteten Men- schen, unter Christen geboren, werdet zu gesitteten guten Menschen erzogen; eure Aeltern, Verwandte und Lehrer verwenden darauf so viel Fleiss, Mühe, Sorgen und Kosten. Wie glücklich seid ihr vor Millionen anderer Kinder, die fast wie Thiere in den Wäldern leben, entweder nackt herumlaufen oder nur mit rohen Thierfellen sich bedecken, nicht in Häusern, sondern in Erdhöhlen oder elenden Hütten, oder gar unter freiem Himmel wohnen und schlafen, und Wind und Wetter Preis gegeben sind. Erwachsene Menschen bilden (kultiviren) die jun- gen; menschliche Aeltern machen ihre Kinder mensch- lich- Sind die Aeltern klug, so haben die Kinder Gelegenheit, es auch zu werden; sind jene unge- schickt , so werden es gar leicht auch diese, wenn sich sonst Niemand ihrer annimmt, und sie besser und verständiger zu machen sucht. Sind die Alten Diebe und Räuber, so werden es gar leicht auch die Jungen; und fressen jene gar Menschen, wie die Kannibalen, so werden die Kinder auch kleine Men- schenfresser. Darum, welch ein grosses Glück, gute, verständige Aeltern zu haben! Achtung und Dank also denen, welche euch erzogen haben und noch erziehen ! 183. Erve und Sonne. 1) Dem Scheine nach sollte man glauben, die Erde sei eine große runde Fläche, gleich einer ungeheuer großen Scheibe; der Himmel stehe, wie eine große hohle Halbkugel über ihr, und bedecke sie. An ihrem Rande gehe die Sonne auf der einen Seite auf, an der andern unter, und bringe Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht den Fischer's Lesestücke- 13

5. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 167

1843 - Darmstadt : Jonghaus
167 \ schlingt. Man weiß Fälle, daß ein solcher Mensch zwar von den vielen dreieckig spitzigen Zähnen, die inwendig im Nachen wie Blätterreihen übereinander liegen, schlimm verwundet, aber doch noch am Leben erhalten worden ist, wenn man eine Kanonenkugel noch grade zur rechten Zeit auf den Fisch abfeuert. Ein solcher geretteter Matrose zog einmal mit dem nämlichen Haifisch herum, der ihn schon im Nachen gehabt hatte, und trug das ausgestopfte Raubthier zur Schau. Solche, die Schiffe begleitenden Haifische verschlingen übrigens Alles, was man hinaus wirft, z. B. ein gauzes, todtes Pferd auf ciumal, auch Fässer, todte Menschen, die im Scln'ff starben, und die inan auf ein Brett gebunden in's Meer wirft, mit sammt dem Brett. Oester fangen sie die Matrosen so, daß sie ein großes Stück Fleisch oder ein todtes Thier an einem Anker befestigen. Der Fisch verschlingt das sammt dem Anker, wird dann ans Schiff gezogen und getödtet, und sein Thran benutzt, in Zeiten der Noth sogar auch sein zähes, schlecht schmeckendes Fleisch. Der Riesen Hai, der auch Menschenfresser heißt, wird zuweilen bis 10,000 Pfund schwer. Und doch fürchtet sich dieses ungeheure große Thier so sehr vor einem noch viel größeren und furchtbareren fleischfressenden Walisisch, daß es vor Furcht oft ans Land treibt und strandet, wenn es einen kommen sieht. Sonst aber ist er die Furcht und der Schrecken der Bewohner des Meeres, so wie der auf ihm schiffenden Menschen, denen er so nachstrebt, daß er öfter sogleich aus der Tiefe heraufkommt, wenn er Menschen reden hört. 165. Der Wall fisch. Es gibt ein Meer, welches man das Eismeer nennt. In diesem Eismeer trifft man nicht bloß im Winter, son- dern auch tut Sommer viel Eis an; ja oft ist das ganze Meer so voll von Eisstöcken, daß man kaum mit einem Schiffe durchkommen kann. Diese Eisstücke liegen entwe- der fest, und dann nennt man sie festliegendes Eis; oder sie schwimmen herum, und dann nennt man sie Treibeis. Viele von diesen Eisstücken erheben sich hoch in die Luft, und diese nennt man Eisberge. Ein solcher Eisberg hat oft die Höhe eines Thurmes, und ist voll spitziger Zacken.

6. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 217

1843 - Darmstadt : Jonghaus
217 wir viellaicht......, und als er fertig sagen wollte: „dass wir vielleicht mit dem Leben davon kommen da führte ihn die plötzliche Windsbraut, die der Lawine voraus ging, vom Dache hinweg, und hob ihn schwebend in der Luft gleich einem Vogel über den Abgrund. Und als er eben in Gefahr war, in die unermessliche Tiefe hinabzustürzen, da streifte die Lawine an ihm vorbei und warf ihn seitwärts an den Berg hin. Er sagt, es habe ihm nicht wohlge- than ; aber in der Betäubung habe er einen Baum umklammert, sich an ihm festgehalten, bis Alles vorüber gewesen; dann sei er glücklich wieder heim zu seinem Bruder gegangen , der auch noch lebte, obgleich der Stall neben dem Häuschen wie mit ei- nem Besen weggewischt war. Da konnte man auch sagen: „Der Herr bat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich auf den Händen tragen; denn er macht Sturmwinde zu seinen Boten, und Lawinen, dass sie seine Befehle ausrichten !" — Anders erging es in Sturnen, ebenfalls im Canton Uri. Nach dem Abendsegen sagte der Vater zu der Frau und drei Kin- dern : Wir wollen auch noch ein Gebet verrichten für die armen Leute , die in Gefahr sind. Und während sie beteten, donnerte schon aus allen Thälern der Wiederhall der Lawinen , und noch während des Ge- bets stürtzten plötzlich das Haus und der Stall zusam- men. Der Vater wurde vom Sturmwind weggeführt hinaus in die fürchterliche Nacht, unten am Berg abgesetzt und von dem nachwehenden Schnee begra- den. Noch lebte er. Als er aber den andern Mor- gen mit unmenschlicher Anstrengung sich hervorge- graben, die Stätte seiner Wohnung erreicht hatte und sehen wollte , was aus den Seinigen geworden sei, barmherziger Himmel! da fand er nichts, als eine ungeheure Schneemasse; da war kein Zeichen einer Wohnung, keine Spur des Lebens wahrzunehmen. Doch hörte er nach langem ängstlichem Rufen, wie aus einem tiefen Grabe, die Stimme seines Weibes unter dem Schnee herauf. Und als er sie glücklich und unbeschädigt hervorgegraben hatte, da vernah- men sie plötzlich noch eine bekannte und liebe

7. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 219

1843 - Darmstadt : Jonghaus
219 ]91. Der Sturm in Westiudien im Jahr 1780. Der Orkan von 1780 gehört zu den furchtbarsten und gewaltigsten, welche sich in Westiudien ereignet haben. Um 10 Uhr des Morgens begann das traurige Ereigniß, und 48 Stunden nachher kam es erst zu Ende. Die Schiffe, welche man in dem Hafen in völliger Sicherheit glaubte, wurden von ihren Ankern gerissen, in die hohe See geschleudert, und der Gewalt des Sturmes Preis gegeben. Die Lage der Bewohner des festen Landes war eben so jammervoll. In der Nacht verdoppelte sich die Wuth des Sturmes; Häuser stürzten ein, und Bäume wurden mit den Wurzeln aus der Erde gerissen. Menschen und Thiere irrten verzweiflungsvoll umher, oder wurden unter den Trümmern begraben. Die Hauptstadt der In- sel Barbados wurde fast dem Boden gleich gemachte Das Haus des englischen Statthalters, dessen Mauern 3 Fuß dick waren, wurden bis auf den Grund erschüttert 'und drohte jeden Augenblick einzustürzen. Inwendig bemühte man sich, die Thüren und Fenster mit Riegeln zu ver- wahren, damit sie den Windstößen widerständen; aber alle Anstrengungen waren vergebens. Die Thüren wurden aus den Angeln gehoben, die Balken ausgcriffen, und die Wände spalteten sich. Da die Häuser der Stadt vom Sturme sämmtlich umgeworfen waren, so irrten die un- glücklichen Bewohner ohne Zuflucht und Hülfe umher. Viele kamen unter den Trümmern ihrer Wohnungen um; andere ertranken in den ausgetretenen Gewässern; andere wurden von Staub- und Sandwirbeln erstickt. Die dichte Finsterniß, das Feuer der Blitze, das unaufhörliche Rollen des Donners, das furchtbare Sausen des Windes und des Regens, das herzzerreißende Geschrei der Sterbenden, das Klagen und Jammern derjenigen, welche Hülfe 'brin- gen wollten und nicht konnten, das Geheul der Weiber und Kinder, Alles dieses schien den Untergang der Welt anzukündigen. Der wiederkehrende Tag enthüllte den Blicken der Uebcrlebenden ein Schauspiel, welches sich die Einbildungskraft vorzustellen kaum im Stande ist. Die ehedem so reiche und blühende Insel Barbados mit ihren herrlichen Ländereien schien in eine jener Gegenden am Pol

8. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 49

1843 - Darmstadt : Jonghaus
49 Kein Mann trat heraus; nicht Einer. Der Aufruf wurde wiederholt. Kein Fuß bewegte sich; und wollte der Com- mandant geplündert haben, so hatte er selber gehen müssen. Aber es war Niemanden lieber als ihm, daß die Sache also ablief; das ist leicht zu bemerken. Als die Bürger das erfuhren, war ihnen zu Muthe, wie Einem, der aus einem schweren Traume erwacht; ihre Freude war nicht zu beschreiben. Sic schickten sogleich eine Gesandtschaft an den Commandanten, ließen ihin für die Milde und Groß- muth danken und boten ihm aus Dankbarkeit ein großes Geschenk an. Werweiß, was Mancher gethan hätte! Aber der Commandant schlug dasselbe ab und sagte, es lasse sich keine gute That mit Geld bezahlen. Dieß geschah zu Hers- seld im Jahre 1807, und das Städtchen steht noch. 67. Räthsel. Manche Räthsel hatte der Vater gegeben, welche die Kinder mit weniger Mühe errathen hatten: denn der Va- ter hatte sie mit Bedachte so ziemlich leicht gemacht, weil er glaubte, er müsse den Kindern nicht durch allzuver- wickelte Aufgaben die Lust verleiden, dieselben zu, lösen; ja das letzte, welches er gab, war so leicht, daß es Gu- stav sogar sogleich errieth. Gustav hatte ein recht leichtes verlangt. Aber nun wollte Ludwig sehen, was er ver- möchte, und bat den Vater um ein etwas schwereres Räth- sel; jedoch müsse es nicht allzuschwer sein, damit er es auch herausfinden könne. „Wohl!" sagte der Vater, „ich denke, das folgende Räthsel wird ziemlich so sein, wie du es wünschest. — An einem jähen Zlbhange, oben auf dem Scheitel mit dichtem Gebüsche bewachsen, liegen zwei Höh- len unter zwei Felsenrändern, die ebenfalls mit starrem Gestrüppe bewachsen sind. Beide Höhlen sind durch ein hohes Gebirge von einander getrennt, so daß man erst über das Gebirge hinübergehn müßte, wenn man aus einer Höhle in die andre gelangen wollte. Aber die Höhlen sind nicht hohl, sondern es bewegen sich zwei Kugeln darin, gleich zwei Erdkugeln, und rollen in den Höhlen hin und her. Sie haben ihre Tage und ihre Nächte , diese Kugeln, wie sie die Erde selbst hat, und wie auf dieser irdi- schen Welt, wohnen auch auf diesen beiden der Schmerz, Fischer's Lesestücke. 4

9. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 140

1843 - Darmstadt : Jonghaus
140 fünf bis sechs Pud, und ein einzelner Mann kann auf diese Weise bei schlechten Wegen dreißig bis vierzig, bei guten aber achtzig bis hundert und vierzig Wersten *) in einem Tage zurücklegen. Die Art, wie die Thiere zu ihrer seltsamen Bestimmung erzogen werden, ist höchst son- derbar. Zu eigentlichen Zughunden sucht man vorzüglich diejenigen aus, welche hohe Füße, lange Ohren, eine spitze Schnantze, ein breites Kreuz und dicke Köpfe haben, und eine größere Munterkeit verrathen. Sobald diese Thiere sehen können, werden sie in eine finstere Grube ge- worfen, wo sie lange eingeschlossen bleiben, bis man sie für stark genug hält, einen Versuch mit ihnen anstellen zu können. Alsdann spannt man sie mit andern, schon abge- richteten Hunden an den Schlitten, vor welchem sie aus allen Kräften laufen, weil sie durch das Licht und durch so viele unbekannte Gegenstände in Schrecken gesetzt sind. Nach dieser kurzen Probe werden sie abermals in ihren finstern Kerker gesperrt, und diese Uebung wird so lange wiederholt, bis sie des Ziehens gewohnt und ihrem Führer folgsam geworden sind. Bon diesem Augenblick beginnt ihr härtestes Schicksal; das nur durch die kurze Erholung gemil- dert wird, die ihnen der Sommer gewährt. Da sie näm- lich in dieser Jahreszeit von keinem Nutzen sind, so bekümmert sich auch Niemand um sie, sondern sie genießen eine völlige Freiheit, welche sie vorzüglich zur Stillung ihres Hungers benutzen. Ihre einzige Nahrung besteht in Fischen, denen sie diese ganze Zeit über an den Flüssen auflauern, und die sic mit vieler Behendigkeit und List zu fangen wissen. Wenn sie einen Ueberfluß an denselben haben, fressen sie, gleich den Bären, nur die Köpfe und lassen den Ueberrest liegen. Doch diese Ruhe dauert nur bis in den Oktober; denn dann versammelt jeder Eigen- thümer seine Hunde und bindet sie in der Nähe seiner Woh- nung an, wo sie zuerst weidlich hungern müssen, um sich ihres überflüssigen Fettes zu entladen, und dadurch zum Laufen behender zu werden. Sobald der erste Schnee fällt, geht ihre Plagezeit an, und dann hört man Tag und Nacht ihr schreckliches Geheul, durch welches sie gleich- sam ihr hartes Schicksal zu beklagen scheinen. Bei dem *) 7 Werste s=s eine deutsche Meile.

10. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 212

1843 - Darmstadt : Jonghaus
212 die aber, wo es kälter wird, zu Wasser werden, und dann als beiße Quellen an der Oberfläche der Erde hervor- dringen. 188. Das Erdbeben zu Lissabon im Jahr 1755. Es war am 1. November des Jahres 1755, als über die große Stadt Lissabon ein Unglück kam, dessen Schrecken kaum ihres Gleichen finden. Freundlich war die Sonne aufgegangen; Tausende von Menschen waren in ihren Festkleidern nach den Kirchen geeilt, als man plötzlich nach 9 Uhr ein unterirdisches Getöse, wie das Rollen eines gewaltigen Donners vernahm, und in ihm das drohende Vorzeichen eines Erdbebens erkannte. In demselben Au- genblicke flüchteten die Bewohner der Stadt aus den Kir- chen und Wohnungen auf die Straßen; aber nur einem Theile gelang die Rettung. Von einem ^ fürchterlichen Erdstöße wankten die Häuser; die oberen Stockwerke in ganzen Straßen stürzten ein, und begruben die Bewohner unter den Trümmern; selbst die festeren Bauwerke pracht- voller Kirchen brachen zusammen und wurden der Beten- den Grab. Ganze Straßenreihen waren niedergeworfen; Paläste und Kirchen lagen in Schutt, und von den einge- brochenen Gebäuden stürzten unaufhörlich Mauersteine und Balken nach, so daß viele Menschen, welche der ersten Verwüstung entgangen waren, erschlagen oder verstüm- melt wurden. Auf.den freien Plätzen sammelten sich die, welche der ersten Gefahr entronnen waren. Da sah man Menschen aller Stände und jeden Alters zusammengedrängt, alle von gleicher Angst erfüllt; auf den Knien liegend, die Hände zum Himmel emporgereckt, fleheten sie Gott um Schutz und Rettung an, oder schlugen an ihre Brust und riefen: Herr erbarme dich unser! Nicht lange währte es, so erfolgte ein zweiter Stoß des Erdbebens, und warf, was von Kirchen, Palästen und Häusern noch nicht eingestürzt war, gänzlich nieder. In das Krachen der zusammenbrechenden Gebäude mischte sich das Wehgeschrei des Volkes, daß es weithin gehört wurde. Noch lauter aber erscholl es, als nach wenigen Sekunden das Wasser des Flusses sich hoch wie ein Ge-
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