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1. Unsere Heimat - S. 2

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Heimat gefunden, und sie fühlen sich dort bald ganz heimisch. Vielleicht haben eure Eltern hier in Frankfurt auch ihre zweite Heimat gefunden. Ihr aber habt hier eure erste, richtige Heimat) ihr seid hier einheimisch. Frankfurt ist also eure Heimatstadt. Heimkehr. 3. Wer seine Heimat liebt, will sie gewiß auch kenneu lernen, will Kuude von ihr erhalten. Wer das tut, treibt Heimatkunde. Am besten kennt ihr euer Eltern- oder Heimathaus,' denn dort seid ihr die meiste Zeit eures Lebens. Aber nach dem Eltern- haus ist die Schule der Ort, wo ihr den größten Teil des Tages zubringt. Darum soll die Schule eure zweite Heimat sein. Ihr sollt euch in der Schule ebenso heimisch fühlen wie daheim. Aus diesem Grunde müßt ihr auch die Schule, den Schulhof, den Schul- garten genau kennen lernen. Später werden wir über die Straßen und die Plätze reden, auf denen ihr spielt, und zuletzt sollt ihr Kunde erhalten von den anderen Straßen, Plätzen, Häusern, Denkmälern und Anlagen eurer Heimatstadt. Dabei werden wir über die Pflanzen und Tiere, das Wasser, die Luft und den Himmel und endlich über die Bewohner der Heimat und ihre Beschäftigung sprechen. Der Unter- richt, in dem dies geschieht, heißt Heimatkunde. Wer freut sich darauf? 1. Nennt Leute, die Heimweh hatten! 2. Wo ist die Heimat eurer Eltern und eurer Großeltern?

2. Unsere Heimat - S. 15

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Zeit gesprengt. Karl kennt den langen, roten Schlauch genau) denn neulich ist er einmal durch den Wasserstrahl gesprungen. Er wäre ganz naß geworden und beinahe umgefallen, wenn es der Schuldiener nicht noch zur rechten Zeit gemerkt hätte, so stark war der Strahl. 4. Jetzt kommt die Vi. Knabenklasse. Sie hat sich etwas verspätet. Schnell laufen die Jungen auseinander und sind bald in der Menge verschwunden. Einige eilen zu der Sprunggrube und wollen Weitsprung üben. Fritz ist allen voran. Sein Nachbar, der Hans, will es ihm gleichtun. Er nimmt einen gewaltigen An- lauf und — plumps! liegt er in der Grube. Alle lachen. Fritz ist am weitesten gesprungen. Seine Augen glänzen. Das Spätzlein auf dem Lindenbaum, das dem Spiele der Jungen zugeschaut hat, aber denkt: „Hm, den Fritz kenne ich, das hätte ich dem nicht zu- getraut,' denn vorher in der Stunde war er gar nicht der erste. Da schaute er so schläfrig drein, als ob er nicht bis drei zählen könnte. Aber in der Pause kann er alles am besten. Das ist doch sonderbar!" Auch die großen Jungen schauen den kleineren zu. Sie beteiligen sich nicht an den Sprungübungen,' denn sie wissen, daß sie ja doch weiter springen als die andern alle. Sieh, einer von ihnen steht dort in der Ecke mit einem aufgeschlagenen Buch und lernt noch schnell etwas auswendig! Am Ende hat er vergessen, es zu Hause zu tun. 5. Plötzlich gibt es in der Nähe einen kleinen Auflauf. Ein kleiner Junge steht am Wasserkran des Brunnens. Aber an- statt zu trinken, hält er den Finger an den Kran und spritzt jeden aus der Vii. Klasse voll, der trinken will. Das sieht der Lehrer, der die Aussicht hat. Er tritt hinzu und stellt Franz in die Ecke. Nun haben sich seine Kameraden um ihn versammelt und schauen ihn schadenfroh an. Er aber sieht sie nicht an, sondern hat den Kopf gesenkt und starrt auf die Erde. Die Pause kommt ihm entsetzlich lang vor. 6. Durch die Mitte des Hofes schreiten die Lehrer und Lehrerinnen. Auch sie haben ein Brot in der Hand und frühstücken. 7. Aus der andren Seite sind die Mädchen. Die großen gehen Arm in Arm in langer Reihe und erzählen sich allerlei. Andere spielen, wieder andere sitzen an der Mauer und ruhen sich aus. Dort die kleine Erna aus der Vii. Klasse erzählt eben ihrer Freundin, daß sie zu ihrem Geburtstag gestern eine Puppe bekommen habe, so groß wie ihr kleines Schwesterchen. Sie besitzt 15

3. Unsere Heimat - S. 20

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
von ihnen blühen und Früchte tragen. Und wie angenehm ist nicht der kühle (Schatten, den sie uns an heißen Tagen spenden? 4. Da drüben im Schulgarten stehen noch einige andre Bäume, die uns nicht nur Schatten geben, sondern im Sommer und Herbst auch noch die köstlichen Früchte schenken. Es sind die Obstbäume. Wer nennt solche Obstbäume? 1. Zeichnet einen Baum! 2. Legt das Blatt einer Eiche auf grünes Papier und schneidet es aus! 14. Wettstreit der Bäume auf dem Schulhof. | Cjirift stritten sich die Bäume auf dem Schulhof, wer von ihnen der schönste sei. Da sie sich nicht einigen konnten, baten sie die Schüler, ihren Streit zu entscheiden. Das waren die Kinder wohl zufrieden. Sie gingen auf den Schulhof hinab, betrachteten die Bäume genau und ließen sich von einem jeden einzelnen seine Eigenschaften und Vorzüge mitteilen. Da rühmten sich alle, so viel sie konnten. Der Kirschbaum pries seine köstlichen Früchte, der Eichbaum sein festes Holz, der Kastanienbaum seine leuchtenden Blütenkerzen, der Nußbaum seine süßen Nußkerne, die Pappel ihren schlanken Wuchs, die Linde ihr schattiges Blätterdach. Auch die andren Bäume wußten viel Schönes und Nützliches von sich selbst zu erzählen. Nur ein Bäumchen blieb still. Da trat ein kleines Mädchen zu ihm und fragte es: „Liebes Bäumchen, warum erzählst du uns denn nichts von deinen Vorzügen?" „Ich habe keine," antwortete das Bäumchen traurig,' „ich trage keine Blätter, sondern nur Nadeln, meine Früchte sind wertlos, und selbst mein Holz hat nur geringen Wert." Da rief das Mädchen den andern Kindern zu: „Kommt doch her und seht ein Bäumchen, das keinen einzigen Vorzug hat!" „Wo, wo?" rieseu die audreu und eilten schnell herbei. „Aber das ist ja das Christbäumchen," erklärte ein älterer Junge. „Was!" riefen die andren Kinder erstaunt aus, „das Christbäumchen! Bist du wirklich das Christbäumchen?" „Die Menschen nennen mich allerdings so, weil sie mich zum Christfest auf den Weihnachtstisch stellen und mit bunten Lichtern und andren schönen Sachen schmücken,' eigentlich aber heiße ich Rottanne oder Fichte." Da riefen alle Kinder wie aus einem Munde: „Der Christbaum ist der schönste Baum auf dem Schulhof und in der ganzen Welt!" 20

4. Unsere Heimat - S. 54

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
selbst den größten Nachteil davon, wenn er nicht mehr für sie arbeiten könnte. Sie bauen ein Wehr quer durch den Fluß. Oben bei der Gerbermühle ist eins, und ein zweites befindet sich am unteren Main, nahe dem Sicherheits- und Handelshafen. 3. Tief auf dem Grunde des Wassers sührt eiue dicke, aber niedrige Steinmauer von einem User zum andren. Vor diesem Unterbau, dem Wehrrücken, hat man starke, eiserne Gestelle, Böcke genannt, errichtet. Je nach Wunsch können sie nach der Seite umgelegt und wieder aufgerichtet werden. Gegen den vorderen Teil der eisernen Böcke werden vierkantige, armdicke, hölzerne Balken angelegt. Die etwa 3 bis 4 Meter langen Balken reichen bis auf den Wehrrücken. Sie stehen also auf dem Grunde des Wassers. Sie sind etwas schräg gerichtet, so daß sie von der Strömung gegeu das eiserne Gestell angedrückt werden. Daher können sie durch das Wasser nicht losgerissen werden und wegschwimmen. Man nennt diese Balken Nadeln. Sie können ganz dicht an- einander gereiht werden, so daß das Wasser kaum hiudurchsließen kann. Das ankommende Wasser findet so ein Hindernis, kann nicht weitersließen und steigt. Auf diese Weise wird der Wasser- stand bedeutend höher. Das Wasser wird gestaut, das heißt höher gebracht. Die ganze Einrichtung neunt man Nadelwehr. Die Stau- ung des Mains ist noch weit stromaufwärts zu merken. Selbst große Lastschiffe kön- nen bei gestau- ' tem Wasser un- gehindert aus dem Flusse sah- ren. Man zählt an dem ganzen Nadelwehr sehr viele solcher Balken oder Nadeln (etwa 1600). Ist der Oberwasser Rzchuirig des fließ enden Walsers A .Wehrrückerb Bjfaddrv f C.eisermböcke, 54

5. Unsere Heimat - S. 84

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
das Eschenheimertor, das Bockenhennertor, das Taunustor, das Gallustor und das Untermaintor. 7. Von der Untermainanlage gelangen wir an dem Grind- brunnen vorbei in das berühmte Frankfurter Nizza. Es führt seinen Namen nach einer blumenreichen Stadt am Meer im warmen Süden. An der Stelle, wo sich heute das Nizza ausdehnt, floß früher ein Mainarm, der kleine Main genannt. In ihm suchten die Schisse während des Winters Schutz. Zwischen dem kleinen Main und dem eigentlichen Flusse lag eiue lange Insel. Vor ungefähr 50 Jahren wurde der kleine Main zugeschüttet und die Anlage hergestellt, die wir Nizza nennen. Das Nizza ist gegen die kalten und rauhen Nordwinde vorzüglich geschützt und kann von den warmen Sonnenstrahlen ungehindert bestrahlt werden. Wegen der Nähe des Wassers hat es eine milde, feuchte und staubfreie Luft und wird deshalb von Spaziergängern gern aufgesucht. Zur Erinnerung au die beiden ersten deutschen Kaiser sind im Nizza zwei Eichen angepflanzt, die Kaiser-Wilhelm-Eiche und die Kaiser- Friedrich-Eiche. 1. Nennt Bäume und Sträucher, die ihr in den Anlagen gesehen habt! 2. Zeichnet den Ring der Anlagen! 3. Erklart den Namen Goldfischweiher! 4. Wie heißt der Spruch auf dem „Lachhannesbrunnen?" 54. Am Bethmannsweiher. C yve Schule ist aus. In dichten Scharen eilen die Kinder aus den geöffneten Türen hinaus ins Freie. Am Tore stehen einige Mütter, um ihre Lieblinge abzuholen. Auch ein Mädchen von 10 Iahren schaut sehnsüchtig nach dem geöffneten Schulhaus. Sie wartet auf ihr Brüderchen aus der 6. Klasse, aber die Kinder kommen und gehen, nur der Erwartete erscheint nicht. „Er muß am Ende dableiben", denkt sie, und ihr wird angst und bange. „Was wird der Vater sagen? So jung und schon nachsitzen!" Sie seufzt tief. Aber siehe, da biegt's um die Ecke, und vor ihr steht der kleine Mann mit strahlenden Augen und lachendem Munde. „Ha!" ruft er, „heute war's schön, ich will dir alles vom Goldtöchterchen erzählen, wenn du mit mir am Bethmannsweiher vorbeigehst." Die verständige Schwester hat ihre Bedenken. Der Vater hat es verboten. Die Mutter wird 84

6. Unsere Heimat - S. 90

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
5. So steht der Turm wie ein alter, stummer Zeuge jener längst verschwundenen Zeiten vor uns. Alle seine Kameraden sind ins Grab gesunken, als vor hundert Jahren die Festungswerke niedergelegt wurden. Nur er, der schönste und mächtigste Tor- Wächter Frankfurts/ ist übrig geblieben zum Gedächtnis jener alten Stadtherrlichkeit und Wehrhastigkeit. Kindern und Kindeskindern soll er erzählen von dem Leben und den Taten jener fernen Tage. Und wenn sie seine Sprache verstehen, so werden sie ihn lieben und bewundern und dasür sorgen, daß er auch in späteren Zeiten erhalten bleibt. Dann wird sich die Sage erfüllen, die von ihm geht: Nicht eher soll ein Stein von ihm hinweggenommen werden, bis der Efeu zu seinen Füßen sich zu der Wetterfahne empor- gerankt haben wird, in die einst Hans Winkelsee den schönen Neuner schoß. Die 9 in der Wetterfahne. ndlich hatte man Hans Winkelsee, den gefährlichsten Wilddieb im Frankfurter Stadtwald, gefangen ge- nommen und in den Eschenheimer Turm gebracht. Dort lag er in luftiger Höhe hinter Schloß und Riegel in sicherem Gewahrsam. Nach 9 Tagen sollte er zur Strase sür seine Wilddieberei hin- gerichtet werden. Schaurig knarrte die alte, rostige Wetterfahne über dem Haupte des jungen Gefangenen, als ob sie ihm jetzt schon den Totengesang anstimmen wollte. Hänsel konnte kein Auge schließen. Wenn er das müde Haupt zum Schlummer auf den harten Boden legte, weckte ihn stets das unheimliche Knarren und Wirbeln der Wetterfahne wieder auf. Da schwur er ihr bittere Rache. Nach einem alten Herkommen hatte jeder Verurteilte das Recht, sich vor seinem Tode noch einen letzten Wunsch auszubitten. Diese Gnade wollte Haus Winkelsee benutzen, um mit seiner Büchse einen Neuner in das Blech der Wettersahne zu schießen, die ihm den Schlaf während seiner letzten 9 Lebenstage geraubt hatte. Zugleich gedachte er aber auch dem Rat zeigen, welch ein vortrefflicher Schütze in ihm ver- loren ginge. 2. Der Gefangenwärter, der den letzten Wunsch des Wildschützen hörte, teilte ihn dem Rat mit. Der wunderte sich und meinte, ein solches Wagestück auszuführen, sei unmöglich. Darum willigte er 90 56.

7. Unsere Heimat - S. 94

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
58. Aus dem Leben Kaiser Wilhelms I. 1. Kaiser Wilhelms Lieblingsblume. Kaiser Wilhelm liebte die blaue Kornblume über alles. Darum wurde sie auch Kaiserblume genannt. Als der Kaiser einmal gefragt wurde, warum er das einfache Blümchen so gern habe, erzählte er: „Als ich noch klein war und meine liebe Mutter, die Königin Luise, noch lebte, mußten wir einmal in dem Kriege, den mein Vater, König Friedrich Wilhelm Iii., gegen den Kaiser Napoleon führte, fliehen. Die Mutter war sehr traurig und weinte oft. Da brach plötzlich auf einem Feldweg, mitten zwischen Kornfeldern, ein Rad des Wagens. Wir mußten einige Stunden warten, bis der Schmied das Rad geflickt hatte. Inzwischen suchte ich mit meinen Ge- schwistern Kornblumen, um uns die Zeit zu vertreiben. Die Mutter band einen hübschen Strauß daraus, aber dabei liefen ihr die Tränen über die Wangen. Das schnitt mir tief ins Herz, und den Augenblick kann ich nie vergessen. Wenn ich nun eine Kornblume sehe, so denke ich an mein gutes Mütterchen. Darum habe ich die Kornblumen so lieb." 2. Einfachheit des Kaisers. Nach einer blutigen Schlacht im Kriege gegen Frankreich war ringsum alles mit Toten und Verwundeten gefüllt. Mit Mühe hatte man für den König eine Stube in einem halb zerschossenen Hause gefunden. Nur ein einziges Bett, ein Stuhl und ein Tisch standen noch darin. Als der König hereintrat, fragte er gleich: „Wo bleiben denn Moltke und Bismarck?" Der Adjutant sagte: „Bis jetzt sind sie noch nirgends zu sehen." „Wenn sie kommen, dann laden Sie sie ein, hier mit mir zu übernachten," sagte der Kaiser weiter, „das Bett können Sie aber ruhig wegnehmen, das können die Verwundeten viel besser gebrauchen! Dafür lassen Sie einfach Stroh bringen und ein paar Decken, das wird wohl für uns drei ausreichen!" So wurde es auch gemacht. Der König, der damals schon 73 Jahre alt war, brachte die Nacht mit Moltke und Bismarck auf der Streu zu. 3. Kaiser Wilhelm beim Dombrande in Frankfurt. Am 15. Juni im Jahre 1867 war in der Nähe des Domes ein Brand ausgebrochen, der schnell um sich griff. Auch das Dach des Domes fing Feuer, und nicht lange dauerte es, da brannte das herrliche Gebäude bis hinauf zur Turmspitze. Mit tiefem Schmerze 94

8. Unsere Heimat - S. 123

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
von uns getrennt, liegt Ginnheim. Weiter dahinter grüßen uns die schönen Villen von Eschersheim. Die Nidda, ein Nebenfluß unsres Mains, trennt diesen Ort vom uralten Heddernheim. Bei klarem Sonnenschein sehen wir die blauen Höhen des Taunus fast vor uns. Dicht neben der Eschersheimer Landstraße liegt ein Gehöft, das den Namen Taunusblick führt. Vielleicht bist du dort schon einmal eingekehrt und hast ein Glas von der frischen Milch ge- trunken, die der Pächter den durstigen Gästen verkauft. 4. Plötzlich hören wir fernes Rufen und Schreien von jenem Platze zu uns herübertönen. Es kommt von der Hundswiese, wo sich die großen Spielplätze sür die Frankfurter Jugend befinden. Alle Arten von Spielern kannst du hier jeden Nachmittag sehen: Schlagballspieler, Läufer, Fußballspieler, Radfahrer u. a. Wenden wir unfre Blicke der Stadt zu, so sehen wir gerade vor uns einen herrlichen Park, den Grüneburgpark. Er gehört der Tochter Rothschilds, eines Frankfurters, der zu den vermögendsten Leuten der Erde zählte. Etwas links davon schaut versteckt aus hohen Bänmen ein ernstes Gebäude zu uns herüber. Es ist die Jrrenheilanstalt, ein Ort, wo arme, geisteskranke Leute Wartung und Pflege erhalten. 5. Nun verlassen wir nnsren Aussichtspunkt. Noch einmal schauen wir in die Runde und bewundern den großen Umfang unsres Stadtkreises. Dann eilen wir der breiten, schönen Miquelstraße zu, die ihren Namen nnsrem einstigen Oberbürgermeister verdankt, der so viel zum Reichtum unsrer Stadt beigetragen hat. 79. Die Bororte. or deu Toren Frankfurts liegt eine Reihe kleinerer Ortschaften. Man nennt sie Vororte. Früher lagen sie weiter von den Häusern Frankfurts entfernt. Damals war Frankfurt uoch klein. Als es sich aber immer mehr vergrößerte, reichten seine Häuser bis an die nächsten Vororte heran. Weil diese nun so dicht bei der Stadtgemeinde lagen, wurden sie mit ihr vereinigt. 2. Zuerst sind Bornheim und Bockenheim eingemeindet worden. Sie sind im Lause der Zeit mit Frankfurt so verwachsen, daß man gar nicht mehr erkennen kann, wo sie anfangen. Später sind Seckbach, Oberrad und Niederrad zu Frankfurt gekommen. 123

9. Unsere Heimat - S. 129

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
sich an den Ufern ein, um die Keller mit Eis zu füllen. Das war freilich keine leichte Arbeit, besonders bei der großen Kälte! 6. Drinnen im warmen Stäbchen, wo die kleine Erna am Fenster stand und auf die Straße sah, war es schöner. Sie war vor einiger Zeit krank gewesen und durste nicht hinaus in die kalte Luft. Dafür spielte sie den ganzen Tag mit ihrer Puppe, die sie zu Weihnachten bekommen hatte. Manchmal leistete ihr der Bruder Gesellschaft. Mit seinem Steinbaukasten baute er Türme, so schön wie der Eschenheimer Turm und der „lange Franz". Die Mutter heizte ordentlich ein. „Es kostet zwar viel Kohlen", meinte sie, „doch wir haben ja noch genug im Keller. Wie aber mag es deu armen Leuten jetzt bei der großen Kälte gehen! Vielleicht sehlen die Kohlen und auch warme Kleider und gute Schuhe!" „Hilst ihnen niemand?" fragte Erna. „Ich denke, es finden sich wohl- tätige Menschen genug in uusrer Stadt, die sie in der harten Winterszeit unterstützen." „Und die Vögel frieren und hungern auch da draußen!" rief Karl. „Ihr müßt ihnen Futter streuen!" meinte die Mutter. Und so legten die Kinder jeden Morgen einige Brotkrumen vor das Fenster. Bald kamen auch einige Vögel und pickten sie auf. 7. Über vierzehn Tage hielt die Kälte an. Dann aber schlug die Witterung um. Der Wind blies aus Westen. Schnee und Eis schmolzen, erst langsam, dann immer stärker. Auf den Straßen und Fußsteigen war es so schmutzig, daß man nasse Füße bekam, wenn man kein festes Schuhwerk oder keine Gummi- schuhe an- hatte. Die Straßen- reiniger waren von morgens bis abends an der Ar- beit. Die Kinder Tauwetter. 129

10. Unsere Heimat - S. 134

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
2. In Frankfurt gibt es viele Fabriken. In ihnen werden die verschiedensten Gegenstände hergestellt: Nähmaschinen, Schreib- Maschinen, Fahrräder, Schuhe, Farben usw. 1. Nennt Fabriken, die sich in nnsrer Stadt befinden! 2. Erzählt, was in diesen Fabriken hergestellt wird! 3. Formt einen Schornstein! 83. Im Kaufmannsladen. osa war zwar erst 9 Jahre alt, aber schon ein sehr verständiges und tüchtiges Mädchen. Sie half nicht nur der Mutter im Hause, sondern konnte auch schon viele Einkäufe allein besorgen. Am liebsten ging sie in den neuen Kolonialladen an der Ecke der Straße. Herr und Frau Fröhlich warm so gute Leute, und sie schenkteu Rosa immer etwas, wenn sie Einkäufe zu machen hatte. Das war besonders nett von ihnen. 2. In diesem Jahre durste sie zum erstenmal mit der Mutter die Weihnachtseinkäufe für die Kucheu und das Weihuachtsgebäck besorgen. Das war eine große Freude! Als sie eintraten, war der Laden voll von Käufern und Käuferinnen. Alle wollten zuerst bedient sein. Aber Rosa wußte, wer zuerst da war, kam zuerst dran. Herr Fröhlich in seinem weißen Kittel, Frau Fröhlich in ihrer langen, sauberen Schürze und der Lehrsuuge in seiner hellen Jacke hatten alle Hände voll zu tun. Das ging wie der Blitz. In der Ecke wurde ein Liter Petroleum aus einem großen Gesäß gezapft. Hier wurde ein Kasten hervorgezogen/ es waren Rosinen darin, dort wurde ein Psuud Butter eingepackt, daneben eine ganze Wurst mit einer Stange heruntergeholt und gewogen. Die beiden Wagen kamen gar nicht zur Ruhe. Und dann erst die schwarzen und gelben Gewicht- steine! Die flogen nur so hin und her! Bald standen sie mit ihren runden Köpfen in Reih und Glied wie die Soldaten, bald ganz durcheinander wie plaudernde Kinder, bald flogen sie in die Schalen der Wage und machten einen Purzelbaum uach dem andern. Dann kam die Hauptsache, wie Herr Fröhlich immer sagte, das Bezahlen. Langsani legten die Käufer das Geld auf die Glasplatte, und eins, zwei, drei! war es in der Kasse verschwunden. Lustig klang es, wenn es zu den andren Geldstücken in den
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