Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 15

1899 - Gera : Hofmann
— 15 — ^6. Die Ruinen von Babylon. hoch und etwa 13 m dick; 250 gewaltige Türme überragten sie. Die Stadt hatte einen Umfang von etwa acht deutschen Meilen. In der Mitte erhob sich der fast 200 m hohe Belusturm, auf dem die Priester astronomische Beobachtungen anstellten. Weithin sichtbar waren die schwebenden Gärten der Semiramis. Auf gewölbten Hallen erhoben sich mehrere Terrassen. Auf einer Unterlage von Steinplatten, Asphalt und Bleiplatten war so hoch die Erde aufgeschüttet und mit Mauerwerk eingefaßt, daß die größten Bäume darin wurzeln konnten. Darauf er- hob sich eine zweite und dritte Terrasse. Ein Springbrunnen auf der obersten versorgte die weite Anlage mit Wasser. Zwischen den Palästen und Häusern der Stadt dehnten sich Gärten, Felder und Jagdgründe aus. Ähnlich war Ninive, von dem man neuerdings mehrere Königs- paläste als Mittelpunkte der Stadtviertel ausgegraben hat. 2. Die Religion der Chaldäer (wie man die Herrscherfamilie, die Priester und auch wohl alle Bewohner nannte) war Sterndienst. Der Sonnengott hieß Bel (Baal). Der Belusturm war sein Tempel. Die Priesterwürde vererbte sich vom Vater auf den Sohn. Die Ver- ehrung der Götter war mit allerlei Ausschweifungen verbunden. 3. Die Kultur, die sich schon im grauen Altertume entwickelte, wird durch die ausgegrabenen Reste bezeugt. Die Bauwerke, be- sonders die zum Schutze des offenen Landes, waren riesenhaft; man , führte sie aus gebrannten, durch Asphalt verbundenen Backsteinen auf. Der sehr ergiebige Landbau wurde durch treffliche Bewässerungs- anstalten unterstützt. Unter den Gewerben zeichneten sich die Weberei und die Purpurfärberei aus. Der Handelsverkehr durch Schiffe und Karawanen war bedeutend. Unter den Wissenschaften blühte besonders die Astronomie, die aber in Astrologie oder Sterndeuterei ausartete. Unsere Einteilung des Jahres in Tage, Wochen und Monate, die Zer- legung der Stunde in 60 Minuten, der Minute in 60 Sekunden und

2. Das Mittelalter - S. 215

1889 - Gotha : Perthes
215 In derselben Zeit, da sich die Vorstellungen von der Erde wandelten, vernderten die astronomischen Entdeckungen des Copernicus^) (f 1543) auch die von der Stellung der Erde innerhalb der Welt. Schlu. Das Mittelalter, aus der Verbindung der Germanen mit der rmisch-christlichen Welt hervorgegangen, ging zu Ende, als diese Verbindung sich wieder lste. Nachdem die Herrschast des ppstlichen Roms auf staatlichem Gebiet von den sich selbstndig fhlenden Nationen zurck-gewiesen war, begann das deutsche Volk endlich auch auf religis-kirchlichem sich von den rmischen Formen loszusagen. Weder die Priester-liche Herrschaft (rmische Hierarchie) noch die dem lebensmden Altertum entlehnte Askese fand man in dem Evangelium, aus das man zurckging, be-grndet: dagegen entsprach die unmittelbare Hingabe des Einzelnen an Gott, wie sie das ursprngliche Christentum verlangt, und die wiederhergestellte Harmonie zwischen Geist und Krper dem auf das Individuelle gerich-teten Geiste und dem noch lebensfrohen Gemte des deutschen Volkes. Der Glaube fhrte die Einzelnen wieder unmittelbar zur Gottheit, die Sitt-lichkeit verpflichtete alle wieder zu denselben Gesetzen. Es srug sich, ob die andern europischen Nationen der von Deutschland aussenden Bewegung Z folgen wrden; da trat dem protestantischen Grundsatz freier, indivi-dueller Entwicklung auf religisem Gebiete der auf romanischem Boden er-wachsene Jesuitenorden mit dem Grundsatze unbedingten Gehorsams entgegen. Der unvereinbare Gegensatz des protestantischen und jesuitischen Grund-gedankens beherrscht zunchst die neue Zeit. * 4^' 1) Nikolaus Copernicus geb. 1473 zu Thoru, gest. als Kanonikus zu Frauenburg 1543. Der Druck seines grundlegenden Werkes (de revolutionibus orbium caelestium) wurde kurz vor seinem Tode vollendet. Das copernicanische System wurde von Joh. Kepler (geb. 1571 in der Stadt Weil in Wrtemberg) zur Unumstlichkeit erhoben; K. war 16011626 kaiserlicher Mathematiker in Prag; er starb in Regensburg während des Reichstags 1630. Gleichzeitig fand der Italiener Galilei (15641642) das copernicanische System durch seine Beobachtungen besttigt. Giordano [bfchorba'no] Bruno (geb. um 1550 zu Nola, gest. 1600 zu Rom auf dem Scheiterhaufen) lehrte bereits, da die Fixsterne Sonnen seien und das irdische Sonnensystem eines von unendlich vielen Sonnensystemen.

3. Lernbuch der Erdkunde - S. 222

1902 - Gotha : Perthes
222 schein entsprechende Ansicht ist die des Ptolemäns (140 v. Chr.), jene die des Kopernikus (1543). — Woraus schließen wir, daß sie sich von Westen nach Osten bewegt? (Bewegung im Eisenbahn- Zug!). Beweise für die Rotation der Erde: 1. Es ist unglaublich, daß die so weit entfernte Sonne sich in 24 Stunden um die Erde drehen sollte. 2. Die nach dem Äquator strömenden Winde (Passate) er- fahren eine Ablenkung, und zwar auf der nördlichen Halbkugel nach rechts, auf der südlichen nach links; die vom Äquator ausgehenden Luftströmungen werden nach der entgegengesetzten Richtung abgelenkt (Wind beim Eisenbahnzug und beim Lausen!). 3. Von großer Höhe fallende Körper weichen von der senk- rechten Richtung etwas östlich ab. 4. Foncaults Pendelversuch: Die Schwingungsebene eines schwingenden Pendels dreht sich im Laufe längerer Zeit über der Erde (d. h. eigentlich steht sie still und die Erde bewegt sich unter ihr weiter; Versuch mit der Zentrifugalmaschine). 5. Die anderen Weltkörper besitzen auch eine Rotation (für die Sonne siehe § 210). Durch die Rotation der Erde um ihre Achse entsteht also Tag und Nacht! Über die Dauer der Rotation siehe unten. tz 207. Die zweite Bewegung der Grde. Die Erde bewegt sich zweitens wie alle anderen Planeten um die Sonne (Revolution); auch von Kopernikus^) aufgestellte Ansicht (zuerst von Aristarch von Samos, 270 v. Chr.). Die Revolution der Erde erklärt die scheinbare jährliche Bewegung der Sonne (am Horizont) ganz einfach und ungezwungen. Beweis für die Revolution der Erde ist die Aberration des Lichtes (Bradley, 1747): wir sehen einen Stern am Himmel nicht in der Richtung, in der er steht, sondern etwas nach Osten verrückt, was sich nur aus einer Bewegung der Erde von Westen nach Osten (und Nikolaus Koperuikus (1472—1543), Domherr zu Frauenberg bei Königs- berg; fem Hauptwerk ,.De revolutionibus" erschien in seinem Todesjahr. Einen eigentlichen Beweis konnte er für seine Lehre noch nicht finden, sie fand deshalb und auch aus religiöser Kurzsichtigkeit heftigen Widerspruch.

4. Deutsche Prosa - S. 264

1900 - Gera : Hofmann
264 Ferdinand Cohn. kommen haben. Gleich den Bienenzellen umschließen auch die Zellen der Pflanzen einen inneren Hohlraum, welcher von regelmäßigen Wänden ringsum begrenzt und mit Säften gefüllt ist. Aber auf- fallender Weise fanden die Entdeckungen der Väter der Pflanzenanatomie kein Verständnis unter ihren Zeitgenossen; sie regten zu keiner Nach- folge an, die Kunst mikroskopischer Beobachtung wurde nicht weiter fortgebildet, und hundert Jahre später war sie so gut wie verloren gegangen. Erst seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts wurde wieder mit Hilfe des Mikroskops der Bau der Pflanzen gründlicher durchforscht, als je zuvor, und seit dem dritten Jahrzehnt wurde das inzwischen außerordentlich vervollkommnete Mikroskop auch zur Lösung entwicke- lungsgeschichtlicher Probleme zu Hilfe gezogen. Die erste Aufgabe, welche das Mikroskop zu lösen hatte, war, wie wir schon bemerkt, die Entstehung des Pflanzenkeims. Wir können hier nicht alle die einzelnen Phasen verfolgen, durch welche unter wett- eiferndem Zusammenarbeiten zahlreicher Forscher und nach mancherlei Fehlgriffen und Abwegen endlich Schritt für Schritt der geheimnisvolle Vorgang aufgehellt wurde, wie im Innern der Blüte, eingeschlossen von den Geweben der Samenknospe, die Erzeugung eines neuen Pflanzen- wesens sich vollzieht. Das Ergebnis war: daß jede Pflanze, von der Palme und Eiche bis zum niedersten Grase, zuerst als eine einfache mikroskopische Zelle erscheint, welche durch einen wunderbaren Ge- staltungsakt ins Dasein tritt. Das war eine hochwichtige Entdeckung; ist ja doch die Entstehung eines neuen lebenden Wesens eine Neu- schöpfung; jetzt zeigte sich, daß das Geheimnis der Schöpfung in der Erzeugung einer Zelle ruht. Die Zelle selbst aber erscheint dem tiefer eindringenden Auge des Forschers in der Gegenwart nicht mehr als das einfache Saftbläschen, sondern als ein Organismus von kompli- zierter innerer Einrichtung, der niemals von selbst entsteht, sondern immer nur als Tochter von einer Mutterzelle geboren wird; gerade bei der Fortpflanzung der Zellen haben uns die Entdeckungen der letzten Jahre eine ungeahnte Folge innerer Bewegungen, erregt von geheimnisvollen Kräften, enthüllt. Nachdem das Problem der ersten Entstehung der Zellen feiner Lösung nahe gebracht worden war, blieb noch das zweite Problem: wie entwickelt sich aus der ersten Zelle die zusammengesetzte Pflanze mit ihren mannigfaltigen Organen, deren jedes wieder aus zahllosen Zellen besteht? Das Mikroskop gab auch hierüber Aufschluß: quer durch den inneren Raum jener ersten Zelle zieht sich eine Scheidewand und teilt denselben in zwei Kammern; jede dieser Kammern ist eine Zelle für sich und teilt sich durch eine neue Scheidewand wieder in zwei Abteilungen; indem Scheidewand auf Scheidewand sich zieht, ent-

5. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 190

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
190 Die Wanduhr und die Schwerkraft. Iii. Teil. Gewerbe und Wissenschaft. I. Die Katurkräfte im Dienste des Gewerbes. *91. Die Wanduhr und die Schwerkraft. i. Eine Wanduhr mit Gewicht und Pendel ist etwas so All- tägliches, daß man gewöhnlich nur ihre Zeiger der Beachtung wert hält. Hast du aber schon einmal bedacht, daß dieses unscheinbare Kleingerät auch ein beredtes Zeugnis dafür ablegt, wie der Mensch die Naturkräfte und ihre Gesetze zu seinem Vorteil zu verwenden weiß ? „Was hat die Wanduhr mit den Naturkräften zu tun?“ erwiderst du vielleicht. Urteile nicht vorschnell! An der Wanduhr bemerkst du doch Bewegung, und jede Bewegung wird hervorgerufen durch irgend eine Kraft. Wo mag nun wohl die Kraft stecken, welche die Uhr im richtigen Gange erhält? „Im Pendel,“ meint der eine, „im Gewicht“ der andere. Wer hat recht? Wir wollen Gewicht wie Pendel für sich betrachten und dann der Wahrheit aut die Spur zu kommen suchen. Hebst du das Uhrgewicht in die Höhe, so fühlst du, daß es eine gewisse Schwere besitzt und nach unten strebt. Dabei fällt dir vielleicht ein, daß du als Schulknabe gehört hast, wie die ge- waltige Erdmasse alle Körper, die sich in ihrem Bereiche befinden, mit Gewalt an sich zieht, daß diese Kraft Schwerkraft heißt, und daß die Körper überhaupt kein Gewicht hätten, wenn sie nicht vor- handen wäre. Jahrtausende hat es gedauert, ehe die Menschen die Schwer- kraft kennen gelernt haben. Ein englischer Naturforscher, Namens Newton*), hat sie durch Beobachtung und Nachdenken entdeckt und nachgewiesen. Schon vor ihm hatte sich ein anderer Gelehrter, Galileo Galilei**), mit ihren Wirkungen beschäftigt, ohne jedoch diese Naturkraft selber zu erkennen. *) Isaak Newton (spr. Njutn, 1643—1727), Professor der Mathematik in Cam- bridge, beschäftigte sich außerdem mit der Berechnung des Lichtes und der Fort- pflanzung des Schalles. **) Galileo Galilei (1564—1642) studierte erst Medizin, dann Mathematik, wurde Professor der Mathematik in Pisa und Padua, vervollkommnete das Fernrohr und stellte mit dessen Hilfe wichtige Forschungen über unser Planetensystem an.

6. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 39

1794 - Gotha : Ettinger
Ul Frankreich. 39 5. Sie schwächen ihre Macht durch Thei- lungen und innerliche Kriege. Schon Chlodowigs vier Söhne theilten die Mo- 511 narchie Die Brüder ermordeten Ch lodo- mirs älteste Söhne, und steckten den jüng- sten in ein Kloster. Childebert I tödtete sei- nen Schwager, den westgothischcn Amalrich. Chlotar i vereinigte auf kurze Zeit wieder die ?)8 ganze Monarchie. Seine 4 Söhne theilten abermahls, und wü- theten gegen einander durch Mord und Krieg. 6iz Hieran hatte dre westgothische Brunehild groß- ßen Antheil. Dagobert Ii (der die fränkische Monarchie al- lein beherrschte ) bekriegte Slaven und Weft- gvthen, und bewies sich gegen die Geistli- chen sehr freygebig. Seine zwey Söhne theilten abermahls. 638 6. Sie geben sowohl dadurch, als durch die Vernachlässigung der Regierung, ihren er- sten Staatsministern Gelegenheit, die Herr- schaft an sich zu reisten. Die fränkischen Könige hatten die Güther, die sie eroberten, unter ihre Lehnsleute ausge- theilt. Hierdurch entstanden Herren ( Baro- nen), welche die Nationalversammlung aus- machten. Die. fränkischen Könige lebten auf ihren Land- güthern. Ihr vornehmster Diener war der Vorgesetzte ihres Hofgesindes, der Hof- meister (majar domiis). Dieser Hofmeister stellte bald den ersten Minister und den Ge- neralfeldmarschaü vor. Die Bischöfe hatten ihr Ansehn so hoch getrie- den , daß sie bey der Nationalversammlung die ersten Stimmen ablegten. E 4 Dg

7. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. uncounted

1892 - Gera : Hofmann
Verlag von Theodor Hofmann in Gera. Historische (Sebichte. Fr Schule und Haus ausgewhlt von Fr. Polack. (Lin Anhang zu jedem tehrbuch der Weltgeschichte.) gr. 8. Preis geb. 60 Pf. /.Welch' groe Bedeutung die historischen Gedichte fr den Geschichtsunterricht haben, das hat die Padagogik langst anerkannt. Sie erhhen die Anschaulichkeit des Unterrichts und erwecken in den Schulern eine lebhaste Teilnahme an historischen Personen und Ereignissen. Hier ist eine bor-zugliche Sammlung solcher Gedichte von zugleich klassischem Wert. Im ganzen fmb es deren 204, n. z. 41 zur Geschichte des Altertums, 86 zur Geschichte des Mittelalters und 77 zur Geschichte der Neuzeit. Die Ausstattung des Buches ist sehr schn, der Preis sehr niedrig." (Monatsblatt d. evang. tehrerbundes.) , , . . , ''ie Sammlung zeichnet sich dadurch vor vielen hnlichen aus, da sie nicht gedanken-los dieselben, endlos abgehaspelten Gedichte aus ihren Vorgngerinnen herausnimmt, sondern neu zusammengestellt ist und Neues bercksichtigt. Die fleiige Benutzung Linggs, dessen Balladen wie fr einen solchen Zweck geschaffen sind, ist ein Verdienst. Da der Versaffer bei seiner Auswhl guten Geschmack bekundet, so zieht die Sammlung auer durch die Frische, auch durch die Harmonie des Zusammengestellten an." (Nord und Sd.) Goschichksjiabellen fr Hhere Mdchen- im Mittelsleuten. In zwei Rursen bearbeitet von K. Zander, R^wr. Zweite veresserte Auflage. Jreis 35 ^f. Diese Geschichtstabellen sollen im groen und ganzen diejenigen Zahlen und Daten geben, welche in hheren Mdchenschulen und auch in mittleren, die sechs Schuljahre dem Geschichtsunterricht widmen, als feststehender Kanon einzuprgen sind. ~--Die Zahlen und Daten sind in zwei Kurse zerlegt, doch so, da der Ii. Kursus die Zahlen des I. wieder aufnimmt. Der I. Kursus mit 3 Stufen ist fr die 3 ersten Jahre des Geschichtsunterrichts berechnet, in welchen Biographien und Einzelschilderungen und zwar im 1. Jahre aus der alten, im 2. aus der mittleren und im 3. aus der neueren Geschichte gegeben werden; der Ii. Kursus fr die folgenden 3, resp. 4 Schuljahre, in welchen die Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit im Zusammenhange behandelt wird. Der 1. Stufe des I. Kursus sind die aller-wichtigsten Zahlen aus der braudeuburgisch-preuischeu Geschichte hinzugefgt, teils als Ergnzung, teils zur Fortfhrung der auf der frheren Stufe behandelten geschicht-lichen Heimatsbilder. Nach des Verfassers Ansicht ist berhaupt die brandenburgisch-preuische Geschichte von der Stufe an, wo sie im Anschlu an die Heimatskunde zuerst auftritt, auf_ jeder folgenden Klasse in entsprechender Weise weiter fortzufhren, damit m der Geschichte des eignen Volkes schon von unten auf ein beschrnktes, aber sicheres Wissen erzielt und die bekannte und oft gergte Unwissenheit in derselben endlich beseitigt werde. In der zweiten Auflage sind der Vertiefung wegen mehrere Zu-stze eingefgt und namentlich die Thtigkeit der hervorragenden Regenten, besonders der preuischen, in den Hauptzgen charakterisiert worden.

8. Teil 16 - S. 97

1806 - Gotha : Ettinger
97 Geldunterstützung von 200,000 Pfund. Schon vor sechs Zähren (1741) war vom Unter? Hause die Unterhaltung von 60,000 Mann zum See? und Landdienst genehmigt worden; auch hatte man (1738) mit Dänemark die Stellung von 6000 Mann verabredet. Jetzt stieg die Zahl der zum Dienste bestimmten Mannschaft auf 70,000 Köpfe. Wahrend daß ein deutscher Kurfürst, als König von Großbritannien, sich zur thätigen Unterstützung der Marie Theresia rüstete, griffen sie zwey andre von diesen Kurfürsten, der König Friedrich Ii von Preussen, und der Kurfürst Karl Albrecht von Dauern, nur vermuthet an, um ihr einen Theil der vom Vater geerbten Länder zu entreissen. Der preussische Friedrich, der Sohn Friedrich Wilhelms I *), der jetzt seine glänzende Laufbahn begann, wurde in seiner ersten Jugend von lauter Franzosen gebildet. Seine Kinderfrau, de Roucoules, war eine Frau? zösin, der erste Lehrer, den er im vierten Jahre erhielt, Duhan de Jandon, war ein Frau? *) Theil xv, S. 37t. Gallettj Weltg. i6r Th. G

9. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 190

1903 - Essen : Baedeker
190 Dia Wanduhr und die Schwerkraft. Iii. Teil. Gewerbe und Missenschaft. I. Die llaturkräfte im Dienste des Gewerbes. *91. Die V?cm6utir und die Schwerkraft. i. Eine Wanduhr mit Gewicht und Pendel ist etwas so All- tägliches, daß man gewöhnlich nur ihre Zeiger der Beachtung wert hält. Hast du aber schon einmal bedacht, daß dieses unscheinbare Kleingerät auch ein beredtes Zeugnis dafür ablegt, wie der Mensch die Naturkräfte und ihre Gesetze zu seinem Vorteil zu verwenden weiß ? „Was hat die Wanduhr mit den Naturkräften zu tun?“ erwiderst du vielleicht. Urteile nicht vorschnell! An der Wanduhr bemerkst du doch Bewegung, und jede Bewegung wird hervorgerufen durch irgend eine Kraft. Wo mag nun wohl die Kraft stecken, welche die Uhr im richtigen Gange erhält? „Im Pendel,“ meint der eine, „im Gewicht“ der andere. Wer hat recht? Wir wollen Gewicht wie Pendel für sich betrachten und dann der Wahrheit auf die Spur zu kommen suchen. Hebst du das Uhrgewicht in die Höhe, so fühlst du, daß es eine gewisse Schwere besitzt und nach unten strebt. Dabei fällt dir vielleicht ein, daß du als Schulknabe gehört hast, wie die ge- waltige Erdmasse alle Körper, die sich in ihrem Bereiche befinden, mit Gewalt an sich zieht, daß diese Kraft Schwerkraft heißt, und daß die Körper überhaupt kein Gewicht hätten, wenn sie nicht vor- handen wäre. Jahrtausende hat es gedauert, ehe die Menschen die Schwer- kraft kennen gelernt haben. Ein englischer Naturforscher, Namens Newton*), hat sie durch Beobachtung und Nachdenken entdeckt und nachgewiesen. Schon vor ihm hatte sich ein anderer Gelehrter, Galileo Galilei**), mit ihren Wirkungen beschäftigt, ohne jedoch diese Naturkraft selber zu erkennen. *) Isaak Newton (spr. Njutn, 1643 — 1727), Professor der Mathematik in Cam- bridge, beschäftigte sich außerdem mit der Berechnung des Lichtes und der Fort- pflanzung des Schalles. **) Galileo Galilei (1564—1642) studierte erst Medizin, dann Mathematik, wurde Professor der Mathematik in Pisa und Padua, vervollkommnete das Fernrohr und stellte mit dessen Hilfe wichtige Forschungen über unser Planetensystem an.

10. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 312

1900 - Essen : Baedeker
312 Anhänger des Kopernikus*) war, so fehlte es ihm nicht an Gegnern, und diese brachten es endlich dahin, daß der junge Professor seinen Lehrstuhl verlassen mußte; allein durch die Verwendung eines angesehenen Edelmannes wurde er Professor der Mathematik zu Padua. Im Jahre 1609 weilte Galilei in Venedig, dessen Senat die Universität zu Padua verwaltete. Da vernahm er, daß ein Holländer einem Grafen in Venedig ein Instrument überreicht habe, welches entfernte Gegenstände durch Vergrößerung dem Auge ganz nahe brächte. Daß durch Glaslinsen die Gegen- stände dem Auge bedeutend vergrößert erschienen, war Galilei bereits bekannt. Ohne Säumen brachte der Forscher an dem einen Ende einer bleiernen Röhre eine konvexe (erhabene), am andern eine konkave (hohle) Linse an, und als er das Auge an das konkave Glas hielt, erblickte er die Gegenstände nahe vor sich. Bald baute er ein größeres Fernrohr, welches die Gegenstände in mehr als dreißig- facher Nähe und in tausendfacher Größe darstellte. Ohne Zögern richtete Galilei dieses Instrument auf den uns zunächst stehenden Himmelskörper, den Mond. Da ward ihm sogleich klar, daß der Mond ein Körper sei wie unsere Erde, mit Höhen und Tiefen. Im Jahre 1610 richtete er sein Fernrohr auf den hellschim- mernden Jupiter. Der leuchtende Punkt ward zur Scheibe und stellte sich dar wie ein kleiner Vollmond. Um den Planeten herum erblickte er drei kleine, glänzende Sterne, zwei im Osten, einen im Westen; aber am folgenden Abend standen alle drei Sterne an der Westseite des Jupiter. Diese wechselnde Stellung vermochte er sich nur dadurch zu erklären, daß sich die kleinen Körper um den großen Planeten bewegten, gerade wie der Mond um die Erde. Bald fand er auch den vierten Jupitermond auf. Am Saturn bemerkte er zwei Handhaben, die äußersten Stücke des Ringes; den ganzen Ring und die acht Monde dieses Planeten vermochte er mit seinem Rohre noch nicht zu schauen. An dem Planeten Venus entdeckte Galilei dieselben Lichtveränderungen, welche die Mondviertel des Erdtrabanten zeigen. Er schloß daraus, daß sich die Venns um die Sonne drehen müsse. Nun wandte Galilei seinen Blick auf die Sonne, bemerkte die Sonnenflecken und erkannte, wie sie sich auf der Sonnenscheibe weiter bewegten. Daraus folgerte er, daß sich auch die Sonne um eine Achse drehe. Im März 1610 veröffentlichte Galilei seine astronomischen Entdeckungen in einer Schrift, die er „Bote der Gestirne" nannte und dem Herzog von Toskana widmete. Dieser wollte den großen Gelehrten in Florenz in seiner Nähe sehen und ver- sprach ihm Muße und Unterstützung. Galilei folgte dem Rufe, wurde aber von der Geistlichkeit in Toskana heftig angegriffen. Ihr schien durch die Arbeit des Forschers der kirchliche Glaube bedroht, und so wurde Galilei beim heiligen Stuhl angeklagt, daß er ketzerische Lehren verbreite, die der hl. Schrift wider- sprächen. Er wurde nach Rom vorgeladen, wo eine aus Geistlichen zusammen- gesetzte Versammlung den Ausspruch that: „Die Erde steht fest im Mittelpunkt des Weltalls, welches sich um sie bewegt. Die entgegengesetzte Meinung ist falsch und ketzerisch." Galilei mußte versprechen, seine Meinung aufzugeben und wurde mit einem Verweise entlassen. Um dennoch seinen Ansichten Eingang zu verschaffen, schrieb er seine „Gespräche", in denen er drei Personen über die brennende Frage, welches der beiden Weltsysteme das richtige wäre, verhandeln ließ. Da ihm der Papst die Erlaubnis zum Druck versagte, so ließ er das *) Nik. Kopernikus (1473—1543), geboren in Thorn, war Lehrer der Mathematik in Rom, später Domherr in Frauenburg in Preußen und Begründer der jetzigen Astronomie (Gestirnkunde). Seine Lehre, daß die Sonne fest stehe und die Erde sich um sie drehe, rief den lebhaften Widerspruch der Geistlichkeit hervor. \
   bis 10 von 14 weiter»  »»
14 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 14 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 5
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 10
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 1
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 8
46 2
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 178
2 11
3 36
4 28
5 4
6 20
7 20
8 44
9 69
10 10
11 4
12 41
13 38
14 21
15 17
16 138
17 537
18 11
19 146
20 22
21 128
22 11
23 247
24 68
25 94
26 22
27 2
28 62
29 55
30 14
31 25
32 16
33 13
34 17
35 35
36 48
37 26
38 51
39 443
40 42
41 47
42 65
43 61
44 10
45 170
46 87
47 5
48 4
49 10
50 1
51 52
52 77
53 5
54 66
55 18
56 22
57 3
58 7
59 50
60 16
61 9
62 3
63 6
64 23
65 40
66 25
67 28
68 62
69 23
70 4
71 73
72 52
73 13
74 13
75 52
76 86
77 425
78 8
79 12
80 13
81 16
82 128
83 139
84 43
85 33
86 18
87 137
88 21
89 14
90 15
91 82
92 382
93 6
94 303
95 27
96 29
97 9
98 142
99 10

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 2
2 0
3 10
4 0
5 2
6 2
7 2
8 32
9 2
10 1
11 0
12 3
13 2
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 2
20 0
21 0
22 1
23 0
24 3
25 3
26 3
27 1
28 1
29 11
30 0
31 2
32 1
33 3
34 4
35 0
36 1
37 1
38 1
39 1
40 3
41 0
42 0
43 0
44 1
45 0
46 1
47 6
48 1
49 1
50 3
51 3
52 4
53 0
54 9
55 2
56 1
57 0
58 0
59 4
60 0
61 0
62 1
63 1
64 1
65 1
66 1
67 2
68 0
69 0
70 0
71 0
72 1
73 0
74 11
75 0
76 0
77 0
78 1
79 2
80 1
81 12
82 2
83 0
84 2
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 18
92 0
93 0
94 1
95 0
96 1
97 0
98 2
99 1
100 9
101 0
102 2
103 6
104 1
105 1
106 0
107 0
108 0
109 4
110 21
111 1
112 2
113 1
114 0
115 1
116 0
117 1
118 1
119 1
120 4
121 0
122 1
123 0
124 1
125 1
126 2
127 6
128 0
129 3
130 0
131 24
132 1
133 1
134 0
135 1
136 27
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 5
143 1
144 0
145 0
146 1
147 2
148 0
149 0
150 4
151 1
152 1
153 0
154 4
155 0
156 0
157 1
158 0
159 3
160 0
161 3
162 0
163 0
164 55
165 2
166 0
167 1
168 0
169 0
170 1
171 0
172 1
173 9
174 0
175 16
176 2
177 4
178 1
179 9
180 4
181 0
182 4
183 28
184 2
185 0
186 1
187 1
188 0
189 6
190 0
191 2
192 0
193 0
194 0
195 0
196 3
197 0
198 1
199 3