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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 15

1899 - Gera : Hofmann
— 15 — ^6. Die Ruinen von Babylon. hoch und etwa 13 m dick; 250 gewaltige Türme überragten sie. Die Stadt hatte einen Umfang von etwa acht deutschen Meilen. In der Mitte erhob sich der fast 200 m hohe Belusturm, auf dem die Priester astronomische Beobachtungen anstellten. Weithin sichtbar waren die schwebenden Gärten der Semiramis. Auf gewölbten Hallen erhoben sich mehrere Terrassen. Auf einer Unterlage von Steinplatten, Asphalt und Bleiplatten war so hoch die Erde aufgeschüttet und mit Mauerwerk eingefaßt, daß die größten Bäume darin wurzeln konnten. Darauf er- hob sich eine zweite und dritte Terrasse. Ein Springbrunnen auf der obersten versorgte die weite Anlage mit Wasser. Zwischen den Palästen und Häusern der Stadt dehnten sich Gärten, Felder und Jagdgründe aus. Ähnlich war Ninive, von dem man neuerdings mehrere Königs- paläste als Mittelpunkte der Stadtviertel ausgegraben hat. 2. Die Religion der Chaldäer (wie man die Herrscherfamilie, die Priester und auch wohl alle Bewohner nannte) war Sterndienst. Der Sonnengott hieß Bel (Baal). Der Belusturm war sein Tempel. Die Priesterwürde vererbte sich vom Vater auf den Sohn. Die Ver- ehrung der Götter war mit allerlei Ausschweifungen verbunden. 3. Die Kultur, die sich schon im grauen Altertume entwickelte, wird durch die ausgegrabenen Reste bezeugt. Die Bauwerke, be- sonders die zum Schutze des offenen Landes, waren riesenhaft; man , führte sie aus gebrannten, durch Asphalt verbundenen Backsteinen auf. Der sehr ergiebige Landbau wurde durch treffliche Bewässerungs- anstalten unterstützt. Unter den Gewerben zeichneten sich die Weberei und die Purpurfärberei aus. Der Handelsverkehr durch Schiffe und Karawanen war bedeutend. Unter den Wissenschaften blühte besonders die Astronomie, die aber in Astrologie oder Sterndeuterei ausartete. Unsere Einteilung des Jahres in Tage, Wochen und Monate, die Zer- legung der Stunde in 60 Minuten, der Minute in 60 Sekunden und

2. Das Mittelalter - S. 215

1889 - Gotha : Perthes
215 In derselben Zeit, da sich die Vorstellungen von der Erde wandelten, vernderten die astronomischen Entdeckungen des Copernicus^) (f 1543) auch die von der Stellung der Erde innerhalb der Welt. Schlu. Das Mittelalter, aus der Verbindung der Germanen mit der rmisch-christlichen Welt hervorgegangen, ging zu Ende, als diese Verbindung sich wieder lste. Nachdem die Herrschast des ppstlichen Roms auf staatlichem Gebiet von den sich selbstndig fhlenden Nationen zurck-gewiesen war, begann das deutsche Volk endlich auch auf religis-kirchlichem sich von den rmischen Formen loszusagen. Weder die Priester-liche Herrschaft (rmische Hierarchie) noch die dem lebensmden Altertum entlehnte Askese fand man in dem Evangelium, aus das man zurckging, be-grndet: dagegen entsprach die unmittelbare Hingabe des Einzelnen an Gott, wie sie das ursprngliche Christentum verlangt, und die wiederhergestellte Harmonie zwischen Geist und Krper dem auf das Individuelle gerich-teten Geiste und dem noch lebensfrohen Gemte des deutschen Volkes. Der Glaube fhrte die Einzelnen wieder unmittelbar zur Gottheit, die Sitt-lichkeit verpflichtete alle wieder zu denselben Gesetzen. Es srug sich, ob die andern europischen Nationen der von Deutschland aussenden Bewegung Z folgen wrden; da trat dem protestantischen Grundsatz freier, indivi-dueller Entwicklung auf religisem Gebiete der auf romanischem Boden er-wachsene Jesuitenorden mit dem Grundsatze unbedingten Gehorsams entgegen. Der unvereinbare Gegensatz des protestantischen und jesuitischen Grund-gedankens beherrscht zunchst die neue Zeit. * 4^' 1) Nikolaus Copernicus geb. 1473 zu Thoru, gest. als Kanonikus zu Frauenburg 1543. Der Druck seines grundlegenden Werkes (de revolutionibus orbium caelestium) wurde kurz vor seinem Tode vollendet. Das copernicanische System wurde von Joh. Kepler (geb. 1571 in der Stadt Weil in Wrtemberg) zur Unumstlichkeit erhoben; K. war 16011626 kaiserlicher Mathematiker in Prag; er starb in Regensburg während des Reichstags 1630. Gleichzeitig fand der Italiener Galilei (15641642) das copernicanische System durch seine Beobachtungen besttigt. Giordano [bfchorba'no] Bruno (geb. um 1550 zu Nola, gest. 1600 zu Rom auf dem Scheiterhaufen) lehrte bereits, da die Fixsterne Sonnen seien und das irdische Sonnensystem eines von unendlich vielen Sonnensystemen.

3. Lernbuch der Erdkunde - S. 222

1902 - Gotha : Perthes
222 schein entsprechende Ansicht ist die des Ptolemäns (140 v. Chr.), jene die des Kopernikus (1543). — Woraus schließen wir, daß sie sich von Westen nach Osten bewegt? (Bewegung im Eisenbahn- Zug!). Beweise für die Rotation der Erde: 1. Es ist unglaublich, daß die so weit entfernte Sonne sich in 24 Stunden um die Erde drehen sollte. 2. Die nach dem Äquator strömenden Winde (Passate) er- fahren eine Ablenkung, und zwar auf der nördlichen Halbkugel nach rechts, auf der südlichen nach links; die vom Äquator ausgehenden Luftströmungen werden nach der entgegengesetzten Richtung abgelenkt (Wind beim Eisenbahnzug und beim Lausen!). 3. Von großer Höhe fallende Körper weichen von der senk- rechten Richtung etwas östlich ab. 4. Foncaults Pendelversuch: Die Schwingungsebene eines schwingenden Pendels dreht sich im Laufe längerer Zeit über der Erde (d. h. eigentlich steht sie still und die Erde bewegt sich unter ihr weiter; Versuch mit der Zentrifugalmaschine). 5. Die anderen Weltkörper besitzen auch eine Rotation (für die Sonne siehe § 210). Durch die Rotation der Erde um ihre Achse entsteht also Tag und Nacht! Über die Dauer der Rotation siehe unten. tz 207. Die zweite Bewegung der Grde. Die Erde bewegt sich zweitens wie alle anderen Planeten um die Sonne (Revolution); auch von Kopernikus^) aufgestellte Ansicht (zuerst von Aristarch von Samos, 270 v. Chr.). Die Revolution der Erde erklärt die scheinbare jährliche Bewegung der Sonne (am Horizont) ganz einfach und ungezwungen. Beweis für die Revolution der Erde ist die Aberration des Lichtes (Bradley, 1747): wir sehen einen Stern am Himmel nicht in der Richtung, in der er steht, sondern etwas nach Osten verrückt, was sich nur aus einer Bewegung der Erde von Westen nach Osten (und Nikolaus Koperuikus (1472—1543), Domherr zu Frauenberg bei Königs- berg; fem Hauptwerk ,.De revolutionibus" erschien in seinem Todesjahr. Einen eigentlichen Beweis konnte er für seine Lehre noch nicht finden, sie fand deshalb und auch aus religiöser Kurzsichtigkeit heftigen Widerspruch.

4. Deutsche Prosa - S. 264

1900 - Gera : Hofmann
264 Ferdinand Cohn. kommen haben. Gleich den Bienenzellen umschließen auch die Zellen der Pflanzen einen inneren Hohlraum, welcher von regelmäßigen Wänden ringsum begrenzt und mit Säften gefüllt ist. Aber auf- fallender Weise fanden die Entdeckungen der Väter der Pflanzenanatomie kein Verständnis unter ihren Zeitgenossen; sie regten zu keiner Nach- folge an, die Kunst mikroskopischer Beobachtung wurde nicht weiter fortgebildet, und hundert Jahre später war sie so gut wie verloren gegangen. Erst seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts wurde wieder mit Hilfe des Mikroskops der Bau der Pflanzen gründlicher durchforscht, als je zuvor, und seit dem dritten Jahrzehnt wurde das inzwischen außerordentlich vervollkommnete Mikroskop auch zur Lösung entwicke- lungsgeschichtlicher Probleme zu Hilfe gezogen. Die erste Aufgabe, welche das Mikroskop zu lösen hatte, war, wie wir schon bemerkt, die Entstehung des Pflanzenkeims. Wir können hier nicht alle die einzelnen Phasen verfolgen, durch welche unter wett- eiferndem Zusammenarbeiten zahlreicher Forscher und nach mancherlei Fehlgriffen und Abwegen endlich Schritt für Schritt der geheimnisvolle Vorgang aufgehellt wurde, wie im Innern der Blüte, eingeschlossen von den Geweben der Samenknospe, die Erzeugung eines neuen Pflanzen- wesens sich vollzieht. Das Ergebnis war: daß jede Pflanze, von der Palme und Eiche bis zum niedersten Grase, zuerst als eine einfache mikroskopische Zelle erscheint, welche durch einen wunderbaren Ge- staltungsakt ins Dasein tritt. Das war eine hochwichtige Entdeckung; ist ja doch die Entstehung eines neuen lebenden Wesens eine Neu- schöpfung; jetzt zeigte sich, daß das Geheimnis der Schöpfung in der Erzeugung einer Zelle ruht. Die Zelle selbst aber erscheint dem tiefer eindringenden Auge des Forschers in der Gegenwart nicht mehr als das einfache Saftbläschen, sondern als ein Organismus von kompli- zierter innerer Einrichtung, der niemals von selbst entsteht, sondern immer nur als Tochter von einer Mutterzelle geboren wird; gerade bei der Fortpflanzung der Zellen haben uns die Entdeckungen der letzten Jahre eine ungeahnte Folge innerer Bewegungen, erregt von geheimnisvollen Kräften, enthüllt. Nachdem das Problem der ersten Entstehung der Zellen feiner Lösung nahe gebracht worden war, blieb noch das zweite Problem: wie entwickelt sich aus der ersten Zelle die zusammengesetzte Pflanze mit ihren mannigfaltigen Organen, deren jedes wieder aus zahllosen Zellen besteht? Das Mikroskop gab auch hierüber Aufschluß: quer durch den inneren Raum jener ersten Zelle zieht sich eine Scheidewand und teilt denselben in zwei Kammern; jede dieser Kammern ist eine Zelle für sich und teilt sich durch eine neue Scheidewand wieder in zwei Abteilungen; indem Scheidewand auf Scheidewand sich zieht, ent-

5. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 39

1794 - Gotha : Ettinger
Ul Frankreich. 39 5. Sie schwächen ihre Macht durch Thei- lungen und innerliche Kriege. Schon Chlodowigs vier Söhne theilten die Mo- 511 narchie Die Brüder ermordeten Ch lodo- mirs älteste Söhne, und steckten den jüng- sten in ein Kloster. Childebert I tödtete sei- nen Schwager, den westgothischcn Amalrich. Chlotar i vereinigte auf kurze Zeit wieder die ?)8 ganze Monarchie. Seine 4 Söhne theilten abermahls, und wü- theten gegen einander durch Mord und Krieg. 6iz Hieran hatte dre westgothische Brunehild groß- ßen Antheil. Dagobert Ii (der die fränkische Monarchie al- lein beherrschte ) bekriegte Slaven und Weft- gvthen, und bewies sich gegen die Geistli- chen sehr freygebig. Seine zwey Söhne theilten abermahls. 638 6. Sie geben sowohl dadurch, als durch die Vernachlässigung der Regierung, ihren er- sten Staatsministern Gelegenheit, die Herr- schaft an sich zu reisten. Die fränkischen Könige hatten die Güther, die sie eroberten, unter ihre Lehnsleute ausge- theilt. Hierdurch entstanden Herren ( Baro- nen), welche die Nationalversammlung aus- machten. Die. fränkischen Könige lebten auf ihren Land- güthern. Ihr vornehmster Diener war der Vorgesetzte ihres Hofgesindes, der Hof- meister (majar domiis). Dieser Hofmeister stellte bald den ersten Minister und den Ge- neralfeldmarschaü vor. Die Bischöfe hatten ihr Ansehn so hoch getrie- den , daß sie bey der Nationalversammlung die ersten Stimmen ablegten. E 4 Dg

6. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. uncounted

1892 - Gera : Hofmann
Verlag von Theodor Hofmann in Gera. Historische (Sebichte. Fr Schule und Haus ausgewhlt von Fr. Polack. (Lin Anhang zu jedem tehrbuch der Weltgeschichte.) gr. 8. Preis geb. 60 Pf. /.Welch' groe Bedeutung die historischen Gedichte fr den Geschichtsunterricht haben, das hat die Padagogik langst anerkannt. Sie erhhen die Anschaulichkeit des Unterrichts und erwecken in den Schulern eine lebhaste Teilnahme an historischen Personen und Ereignissen. Hier ist eine bor-zugliche Sammlung solcher Gedichte von zugleich klassischem Wert. Im ganzen fmb es deren 204, n. z. 41 zur Geschichte des Altertums, 86 zur Geschichte des Mittelalters und 77 zur Geschichte der Neuzeit. Die Ausstattung des Buches ist sehr schn, der Preis sehr niedrig." (Monatsblatt d. evang. tehrerbundes.) , , . . , ''ie Sammlung zeichnet sich dadurch vor vielen hnlichen aus, da sie nicht gedanken-los dieselben, endlos abgehaspelten Gedichte aus ihren Vorgngerinnen herausnimmt, sondern neu zusammengestellt ist und Neues bercksichtigt. Die fleiige Benutzung Linggs, dessen Balladen wie fr einen solchen Zweck geschaffen sind, ist ein Verdienst. Da der Versaffer bei seiner Auswhl guten Geschmack bekundet, so zieht die Sammlung auer durch die Frische, auch durch die Harmonie des Zusammengestellten an." (Nord und Sd.) Goschichksjiabellen fr Hhere Mdchen- im Mittelsleuten. In zwei Rursen bearbeitet von K. Zander, R^wr. Zweite veresserte Auflage. Jreis 35 ^f. Diese Geschichtstabellen sollen im groen und ganzen diejenigen Zahlen und Daten geben, welche in hheren Mdchenschulen und auch in mittleren, die sechs Schuljahre dem Geschichtsunterricht widmen, als feststehender Kanon einzuprgen sind. ~--Die Zahlen und Daten sind in zwei Kurse zerlegt, doch so, da der Ii. Kursus die Zahlen des I. wieder aufnimmt. Der I. Kursus mit 3 Stufen ist fr die 3 ersten Jahre des Geschichtsunterrichts berechnet, in welchen Biographien und Einzelschilderungen und zwar im 1. Jahre aus der alten, im 2. aus der mittleren und im 3. aus der neueren Geschichte gegeben werden; der Ii. Kursus fr die folgenden 3, resp. 4 Schuljahre, in welchen die Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit im Zusammenhange behandelt wird. Der 1. Stufe des I. Kursus sind die aller-wichtigsten Zahlen aus der braudeuburgisch-preuischeu Geschichte hinzugefgt, teils als Ergnzung, teils zur Fortfhrung der auf der frheren Stufe behandelten geschicht-lichen Heimatsbilder. Nach des Verfassers Ansicht ist berhaupt die brandenburgisch-preuische Geschichte von der Stufe an, wo sie im Anschlu an die Heimatskunde zuerst auftritt, auf_ jeder folgenden Klasse in entsprechender Weise weiter fortzufhren, damit m der Geschichte des eignen Volkes schon von unten auf ein beschrnktes, aber sicheres Wissen erzielt und die bekannte und oft gergte Unwissenheit in derselben endlich beseitigt werde. In der zweiten Auflage sind der Vertiefung wegen mehrere Zu-stze eingefgt und namentlich die Thtigkeit der hervorragenden Regenten, besonders der preuischen, in den Hauptzgen charakterisiert worden.

7. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 142

1867 - Flensburg : Herzbruch
142 1530 war fein berühmtes Werk, worin er die nach ihm benannte Theorie des Weltgebäudes vollständig darlegt, also das 1400 Jahr alte Ptolemäische Weltsystem beseitigt, vollendet. Wie er aber in Rom, wo er mehrere Jahre als Lehrer gewirkt hatte, nicht mit seiner neuen Ansicht vom Weltgebäude hervorgetreten war, so wagte er auch jetzt dem Papst und der Geistlichkeit gegenüber nicht, seine Arbeit dem Druck zu übergeben. Erst im Jahr 43 empfing er aus seinem Sterbebett das erste Exemplar seines in Nürnberg gedruckten Buches. Er verwarf. — Es wollte — Nom das Verworfene festhalten. 1564—1642. Galileo Galilei aus Piia erfuhr nur zu sehr, wie begründet die Furcht des Kopernikus gewesen sei. Er wurde, weil er dessen Svstem vertheidigte, als siebzigjähriger Greis eingekerkert und gefoltert, bis er die Behauptung, daß die Erde sich bewege, knieend abgeschworen hatte. Aufstehend soll er die berühmt ge- wordenen Worte: „Und sie geht doch!" gesprochen haben. Sprich: — ob er nicht Recht hatte! 1546. Der dänische Edelmann Tycho Brahe ward geboren. 76. Er erhielt vom König Friedrich Ii. die Insel Hveen im Sund, wo er die Uranienburg baute und den Wissenschaften lebte. 97. Er ward nach des Königs Tode von feinen Neidern und Feinden aus Dänemark vertrieben und fand Aufnahme und großen Ruhm beim Kaiser Rudolf Ii. in Prag. 1601 starb er schon. Man hat Brahe den Reformator der astronomi- schen Beobachtungskunst genannt. Sein Hauptverdienst bestand nämlich darin, daß er Jahre lang alle Veränderungen am Sternen- himmel sorgfältig beobachtete und aufzeichnete. Auf diese Auf- zeichnungen (die Rudolf!nischen Tafeln) gründete später Kepler seine großartigen Entdeckungen. Schreib — auf, Brahe! —ach Verfolgter, — bald kannst du nicht mehr.*) 1571—1630. Der schon erwähnte große deutsche Astronom Johann Kepler. Auf ihn hat Kästner das treffende Epigramm gemacht: So hoch ist noch kein Sterblicher gestiegen, Als Kepler stieg, und — starb den Hungertod. Er wußte nur die Geister zu vergnügen; Drum ließen ihn die Körper ohne Brod. Zu dem guten Vers behalten wir den einfachen Reim: So oft — bei mildem Sternenschein Saß Meister Kepler ganz allein. 45 v. Ehr. Geb. Beginn des julianischen Kalenders. Julius Cäsar hatte ihn durch den alexandrinischen Gelehrten Sosigenes einrichten lassen. -------------- Erster Kalender. *) Für Brah es Leben: Schreibe, — Polytechniker! Polytechniker nennen wir ihn, weil er sich auf Hveen mit vielen Künsten und Wiffenschaften beschäftigte, und zum Schreiben — Aufzeichnen — des Beobachteten fordern wir ihn auf, wen er gerade durch diese Arbeit der Nachwelt besonders nützte.

8. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 185

1867 - Flensburg : Herzbruch
185 1774 verfertigte Herschel das erste Fernrohr, einen fünffüßigen Refractor, durch welchen er schon den Ring des Saturn und die Atonde des Jupiter beobachten konnte. Seit der Zeit folgten neu angesertigte Fernrohre schnell auf einander. 89 brachte er sein Riesenteleskoh von 40 Fuß Länge und 4'/, Fuß Durchmesser zu Stande, welches über sechstausend Mal vergrößerte. Auf, Fernrohre, — je größer, desto besser, angefertigt! 1769—1859. Alexander von Humboldt, der berühmteste, bekannteste und gelehrteste aller Naturforscher der neueren Zeit, der unermüd- liche Durchsorscher der Erde und des Weltalls (Kosmos). Auf seiner Hinreise nach Amerika, dessen zweiten Entdecker man ihn ge- nannt hat, bestieg er den Pic auf Teneriffa und, in Amerika angelangt, den Chimborasso bis auf 18096 Fuß. So hoch war vor ihm Keiner gekommen. Nur Wenige haben auch in geistiger Beziehung solche Höhe erreicht wie er. Auf Pico, — ja sogar auf Chimboraffos Höhen stand der große Forscher. 1808—27. Humboldts Aufenthalt in Paris. Vorher machte er seine meisten Reisen, auch die nach Amerika; nachher hielt er sich in Berlin auf. Im Jahre 1829 machte er von Rußland aus eine Reise tief in Asien hinein. Heil Humboldt — in Frankreich! 1752—1809. Der berühmte Geschichtsschreiber Johannes von Müller. Ein begeisterter Herold der Freiheitskampfe und der republikanischen Tugend seiner Landsleute in seiner „Geschichte der «L-chweizer Eidgenossenschaft", entbehrte er leider im Leben der männlichen Haltung und Festigkeit und endete als Minister der napoleonischen Militairherrschaft in Kassel. (Vergl. 288 und 289.) Auf sein — heiliges Feuer geben wir nicht viel, (weil es nämlich nicht bedeutend gewesen sein kann). 300. Entdeckungen und Erfindungen. 1610. Galilei entdeckte die Rotation der Sonne, 66 sein Landsmann Cassini die Rotation der Venus und des M ars, Pudelnärrifch! — Puppen drehen sich, Sonne und Planeten auch. 1610. Galilei entdeckte die Monde des Jupiter. 75. Der Däne Ole Römer hatte an dem nicht rechtzeitigen Ver- schwinden dieser Monde bei ihrer Verfinsterung durch den Jupiter bemerkt, daß das Licht zu seiner Bewegung Zeit gebrauche, und dann weiter, daß es den Durchmesser der Erdbahn (41 Millionen Meilen^ in 16 Minuten durchlaufe. Er hat damit die Geschwin- digkeit des Lichts bestimmt. Wir wollen unseinmal durch die vier Monde, die beständig den Jupiter umkreisen, an Pudel erinnern lasten, die sich auch nicht gern weit von ihrem Herrn zu entfernen pflegen. Pudel — verschwanden nicht rechtzeitig.

9. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 143

1867 - Flensburg : Herzbruch
143 Das julianische Jahr ward aber 365^4 Tage, also reichlich 11 Minuten zu lang gerechnet. Dieser Fehler machte sich mehr und mehr fühlbar; deshalb sah sich Papst Gregor Xiii. ver- anlaßt, eine Verbesserung des Kalenders vornehmen zu lassen. 1582 ward der gregorianische Kalender in den katholischen Ländern eingesührt. Man ging vom 4. October auf einmal auf den 15. über und traf seine Einrichtung so, daß künftig das Jahr im Kalender immer mit dem natürlichen Jahreslauf zusam- men fallen mußte. 1700 nahmen auch die Protestanten den verbesierten Kalender an, doch so, daß sie das Osterfest noch nicht immer mit den Katholiken zusammen feierten. 52 ward der gregorianische Kalender in England, und 76 (genau 74, nach Andern 77) aus Friedrichs des Großen Veranlassung im d^nzen deutschen Reich vollständig eingeführt. Jetzt gilt der julianische Kalender nur noch bei den Russen und Griechen. Der Arzt Lili in Verona entwarf, vom Papste aufgefordert, den Plan zu dem neuen Kalender. Wir können diesen daher wol als Erzeugniß — Fabrikat — von ihm bezeichnen. Schau hin — auf Lili! — Sein — Fabrikat verbreitete sich im Westen. 240. Andere Wissenschaften. 1492. Bei Ensisheim im Elsaß fiel ein 260 Pfund schwerer Stein vom Himmel, den Kaiser Maximilian in der Kirche aufbewahren ließ. Es ist dies die erste beglaubigte Nachricht von einem Meteorsteinfall. Regnet es Steine? 1533. Es ward in Padua der erste botanische Garten angelegt. Sammelt Pflanzen. 1492—1559. Adam Riese, Bergbeamter in Annaberg in Sachsen. Dieser ausgezeichnete Rechner hat zuerst die jetzt übliche Art des Rechnens gelehrt; früher rechnete man mit römischen Ziffern. Wer sein berühmtes Rechenbuch absolvirt hatte, galt für einen Meister in dieser Kunst. Rechne — so ausgezeichnet wie Adam Riefe. 1516—65. Konrad Gesner in Zürich. Dieser in vielen Wissen- schaften bewanderte Gelehrte wird wegen seiner naturhistorischen Schriften der deutsche Plinius genannt. In einem Werk über feie Naturprodukte beschrieb und empfahl er bei Besprechung des Reißblcis die Bleifeder, von welcher er zur Verdeutlichung auch eine Abbildung lieferte. Ist die Bleifeder — beffer wie Feder und Dinte? 1590 wurde das Mikroskop und das Fernrohr von Zacharias Jansen in Middelburg erfunden. *) _____________ Aus klein ward groß, aus fern ward nahe. *) Diese Erfindungen werden auch Cornelius Drebbel aus Alkmaar und Andern ru- ge,chneben. ° v

10. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 184

1867 - Flensburg : Herzbruch
tu Paris, welches Amt nach ihm sein Sohn, sein Enkel und sein Urenkel, lauter um die Wissenschaft hochverdiente Männer, beklei- deten. Dem letzten wurde durch die Revolution sein Amt ge- nommen und die Astronomie verleidet. Giovanni Cassini hatte gleiches Schicksal mit Galilei: er mußte seine letzten Jahre in trauriger Blindheit zubringen. Eben so — verdunkelt waren seine letzten Tage, wie die des Galilei. 1642—1727. Jsaac Newton. Dieser große englische Physiker und Astronom, der das vollendete, waö Kepler und Galilei angesan- gen, indem er die Gesetze der Schwere, des Lichts rc. erforschte, ward einmal von einer hochgestellten Person gefragt, wie er zu den großartigen Resultaten in der Wissenschaft'gelangt sei, welche damals die Welt in Erstaunen setzten. Er antwortete: Dadurch, daß ich immer daran dachte! Aber Newton, — auf einfachere Weise konntest du's nicht machen! 1646—1716. G. W. Freiherr von Leibnitz. Er war der tiefste, umfassendste und reichste Geist seiner Zeit, an dessen leicht gesun- denen und fast spielend hingeworfenen Ideen noch Jahrhunderte werden zu denken finden. — Zu seiner Zeit waren die Allonge- perrücken unvermeidlich. Leibnitz pflegt mit einer besonders großen dargestellt zu werden. Barbarisch! — auf die Perrücke gesehen. (Sonst würde das Wort allerdings den stärksten Gegensatz bezeichnen.) 1707. Karl von Lin ns, der größte Naturforscher aller Zeiten, ward geboren. Sein Pflanzenspstem zeigt einen noch nicht übertroffenen Scharfsinn und erwarb der Botanik zahlreiche Verehrer auf der ganzen Erde. 78 starb er als Professor der Botanik in Upsala. In demselben Jahr ward Decandolle in Genf geboren, wo er auch im Jahr 1841 als Arzt und Professor der Botanik starb. Dieser ward der Gründer des nach ihm benannten natürlichen Pflanzen- systems. Es lassen sich das künstliche System von Linus und das natürliche von Decandolle, wie Leunis das in seiner „Schul- Naturgeschichte" zeigt, vortrefflich neben einander benutzen. Wer dieß chut, wird für beide Männer leicht das Wort behalten: Auf, zuverlässige — Führer, — ihr dürft uns beim Bo- tanisiren nicht fehlen! 1738—1822. Friedrich Wilhelm Herfchel, einer der größten Astro- nomen. Er machte mit seinen von ihm selbst angefertigten großen Fernröhren eine Reihe der wichtigsten Entdeckungen am Himmel. Geboren in Hannover, ging er in seinem neunzehnten Jahre, zu- nächst um sich in der Musik auszubilden, nach England, wo er seitdem blieb, und wo daher auch seine Schwester Lucretia, so wie sein einziger Sohn, die beide die Astronomie wesentlich gefördert haben, eingebürgert sind. Pfui, wie häßlich, — ihn nahm man uns!
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