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1. Unsere Heimat - S. 15

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Zeit gesprengt. Karl kennt den langen, roten Schlauch genau) denn neulich ist er einmal durch den Wasserstrahl gesprungen. Er wäre ganz naß geworden und beinahe umgefallen, wenn es der Schuldiener nicht noch zur rechten Zeit gemerkt hätte, so stark war der Strahl. 4. Jetzt kommt die Vi. Knabenklasse. Sie hat sich etwas verspätet. Schnell laufen die Jungen auseinander und sind bald in der Menge verschwunden. Einige eilen zu der Sprunggrube und wollen Weitsprung üben. Fritz ist allen voran. Sein Nachbar, der Hans, will es ihm gleichtun. Er nimmt einen gewaltigen An- lauf und — plumps! liegt er in der Grube. Alle lachen. Fritz ist am weitesten gesprungen. Seine Augen glänzen. Das Spätzlein auf dem Lindenbaum, das dem Spiele der Jungen zugeschaut hat, aber denkt: „Hm, den Fritz kenne ich, das hätte ich dem nicht zu- getraut,' denn vorher in der Stunde war er gar nicht der erste. Da schaute er so schläfrig drein, als ob er nicht bis drei zählen könnte. Aber in der Pause kann er alles am besten. Das ist doch sonderbar!" Auch die großen Jungen schauen den kleineren zu. Sie beteiligen sich nicht an den Sprungübungen,' denn sie wissen, daß sie ja doch weiter springen als die andern alle. Sieh, einer von ihnen steht dort in der Ecke mit einem aufgeschlagenen Buch und lernt noch schnell etwas auswendig! Am Ende hat er vergessen, es zu Hause zu tun. 5. Plötzlich gibt es in der Nähe einen kleinen Auflauf. Ein kleiner Junge steht am Wasserkran des Brunnens. Aber an- statt zu trinken, hält er den Finger an den Kran und spritzt jeden aus der Vii. Klasse voll, der trinken will. Das sieht der Lehrer, der die Aussicht hat. Er tritt hinzu und stellt Franz in die Ecke. Nun haben sich seine Kameraden um ihn versammelt und schauen ihn schadenfroh an. Er aber sieht sie nicht an, sondern hat den Kopf gesenkt und starrt auf die Erde. Die Pause kommt ihm entsetzlich lang vor. 6. Durch die Mitte des Hofes schreiten die Lehrer und Lehrerinnen. Auch sie haben ein Brot in der Hand und frühstücken. 7. Aus der andren Seite sind die Mädchen. Die großen gehen Arm in Arm in langer Reihe und erzählen sich allerlei. Andere spielen, wieder andere sitzen an der Mauer und ruhen sich aus. Dort die kleine Erna aus der Vii. Klasse erzählt eben ihrer Freundin, daß sie zu ihrem Geburtstag gestern eine Puppe bekommen habe, so groß wie ihr kleines Schwesterchen. Sie besitzt 15

2. Unsere Heimat - S. 129

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
sich an den Ufern ein, um die Keller mit Eis zu füllen. Das war freilich keine leichte Arbeit, besonders bei der großen Kälte! 6. Drinnen im warmen Stäbchen, wo die kleine Erna am Fenster stand und auf die Straße sah, war es schöner. Sie war vor einiger Zeit krank gewesen und durste nicht hinaus in die kalte Luft. Dafür spielte sie den ganzen Tag mit ihrer Puppe, die sie zu Weihnachten bekommen hatte. Manchmal leistete ihr der Bruder Gesellschaft. Mit seinem Steinbaukasten baute er Türme, so schön wie der Eschenheimer Turm und der „lange Franz". Die Mutter heizte ordentlich ein. „Es kostet zwar viel Kohlen", meinte sie, „doch wir haben ja noch genug im Keller. Wie aber mag es deu armen Leuten jetzt bei der großen Kälte gehen! Vielleicht sehlen die Kohlen und auch warme Kleider und gute Schuhe!" „Hilst ihnen niemand?" fragte Erna. „Ich denke, es finden sich wohl- tätige Menschen genug in uusrer Stadt, die sie in der harten Winterszeit unterstützen." „Und die Vögel frieren und hungern auch da draußen!" rief Karl. „Ihr müßt ihnen Futter streuen!" meinte die Mutter. Und so legten die Kinder jeden Morgen einige Brotkrumen vor das Fenster. Bald kamen auch einige Vögel und pickten sie auf. 7. Über vierzehn Tage hielt die Kälte an. Dann aber schlug die Witterung um. Der Wind blies aus Westen. Schnee und Eis schmolzen, erst langsam, dann immer stärker. Auf den Straßen und Fußsteigen war es so schmutzig, daß man nasse Füße bekam, wenn man kein festes Schuhwerk oder keine Gummi- schuhe an- hatte. Die Straßen- reiniger waren von morgens bis abends an der Ar- beit. Die Kinder Tauwetter. 129

3. Unsere Heimat - S. 134

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
2. In Frankfurt gibt es viele Fabriken. In ihnen werden die verschiedensten Gegenstände hergestellt: Nähmaschinen, Schreib- Maschinen, Fahrräder, Schuhe, Farben usw. 1. Nennt Fabriken, die sich in nnsrer Stadt befinden! 2. Erzählt, was in diesen Fabriken hergestellt wird! 3. Formt einen Schornstein! 83. Im Kaufmannsladen. osa war zwar erst 9 Jahre alt, aber schon ein sehr verständiges und tüchtiges Mädchen. Sie half nicht nur der Mutter im Hause, sondern konnte auch schon viele Einkäufe allein besorgen. Am liebsten ging sie in den neuen Kolonialladen an der Ecke der Straße. Herr und Frau Fröhlich warm so gute Leute, und sie schenkteu Rosa immer etwas, wenn sie Einkäufe zu machen hatte. Das war besonders nett von ihnen. 2. In diesem Jahre durste sie zum erstenmal mit der Mutter die Weihnachtseinkäufe für die Kucheu und das Weihuachtsgebäck besorgen. Das war eine große Freude! Als sie eintraten, war der Laden voll von Käufern und Käuferinnen. Alle wollten zuerst bedient sein. Aber Rosa wußte, wer zuerst da war, kam zuerst dran. Herr Fröhlich in seinem weißen Kittel, Frau Fröhlich in ihrer langen, sauberen Schürze und der Lehrsuuge in seiner hellen Jacke hatten alle Hände voll zu tun. Das ging wie der Blitz. In der Ecke wurde ein Liter Petroleum aus einem großen Gesäß gezapft. Hier wurde ein Kasten hervorgezogen/ es waren Rosinen darin, dort wurde ein Psuud Butter eingepackt, daneben eine ganze Wurst mit einer Stange heruntergeholt und gewogen. Die beiden Wagen kamen gar nicht zur Ruhe. Und dann erst die schwarzen und gelben Gewicht- steine! Die flogen nur so hin und her! Bald standen sie mit ihren runden Köpfen in Reih und Glied wie die Soldaten, bald ganz durcheinander wie plaudernde Kinder, bald flogen sie in die Schalen der Wage und machten einen Purzelbaum uach dem andern. Dann kam die Hauptsache, wie Herr Fröhlich immer sagte, das Bezahlen. Langsani legten die Käufer das Geld auf die Glasplatte, und eins, zwei, drei! war es in der Kasse verschwunden. Lustig klang es, wenn es zu den andren Geldstücken in den

4. Unsere Heimat - S. 138

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
„Es ist merkwürdig, wieviel doch die Menschen in unsrer Stadt verzehren!" rief ich, und dabei freute ich mich auf das Mittagessen. 1. Wer kann etwas von der Fischhalle, wer von der Lcder- Halle erzählen? 2. Wann wird die Markthalle geöffnet, wann geschlossen? 3. Wo fand früher der Markt statt? Denke an den alten Markt, Kornmarkt, Wcckinarkt u. a.! 85. Im Hauptbahnhof. „Heute Nachmittag um 5 Uhr kommt die Mutter. Wer will nüt an den Hauptbahnhof gehm, um sie abzuholen?" fragte unser Vater meine Schwester und mich. „Ich, ich" riesen wir wie aus einem Munde. So machten wir uns ans den Weg, stiegen in eine Trambahn und hatten bald unser Ziel erreicht. Am Bahnhofsplatz sahen wir auf der großen Uhr, daß wir noch viel zu frühe waren. „Das schadet nichts," meinte der Vater, „da betrachten wir uns einmal den Hauptbahnhof. Wie breitgestreckt und hoch er da vor uns liegt!" „Soll ich einmal zählen, wieviel Schritte er breit ist?" Der Vater hatte nichts da- gegen. Ich zählte 450 Schritte. „Und wie hoch mag er sein?" „38 mohne den Atlas, der die Erdkugel Hauptbahnhof. trägt." „Ach, wenn die heruuter siel!" rief meine Schwester und sah in die Höhe. Wir traten durch den Haupteingang in das Innere des Bahn- hoss. Unzählige Menschen kamen uns entgegen, andre eilten an uns vorüber. Vor den Schaltern aus der linken und rechten Seite standen viele Leute, die Fahrkarten lösen wollten. Ebenso groß war das Ge- - dränge an der Gepäckabsertignng. Reisende und Dienstleute brachten Koffer und Kisten heran, um sie auszugeben,' andre nahmen ihr Reise- 138

5. Unsere Heimat - S. 140

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
belegten ihre Plätze. In einem langen, großen Wagen sahen wir weißgedeckte Tischchen, auf denen Geschirr stand. Es war der Speisewagen. Und weiter oben konnte ich meiner Schwester einen Schlafwagen zeigen. Vor dem Zug aber hielt eine neue, hochgebaute Lokomotive mit ganz kurzem Schornstein. Aus dem Bahnsteig standen Männer, Frauen und Kinder, die Abschied von einander nahmen. Dort schüttelte ein Vater seinem Sohn die Hand und gab ihm noch einmal gute Lehren mit aus den Weg. Hier stand eine junge Frau mit einem kleinen, rotbäckigen Kind auf dem Arme, das fort- während seine dicken Armchen nach dem Vater ausstreckte, der aus Emsteigen! dem Fenster sah. Gerade vor uns sahen wir eine ältere Frau neben einem jungen Mädchen stehen. Beide hatten Tränen in den Augen. „Behüt dich Gott!" sagte die Mutter zu ihrer Tochter, als diese in ein Frauenabteil Ii. Klasse einstieg, und küßte sie noch einmal. Nun setzte sich der Zug in Bewegung, langsam und schwerfällig. „Jetzt kommt die Mutter!" rief der Vater. Da brauste auch schon der Zug, in dem sie sein mußte, heran. Jetzt hielt er an. Die Türen flogen auf. Wie aus einem Bienenstock strömte es da hervor! Bald war der Bahnsteig voll von Menschen. Eine Schar junger Leute kam uns entgegen. Sie lachten und scherzten. Ihre Wangen waren rot. Gewiß kamen sie von einer Tour aus dem 140

6. Unsere Heimat - S. 142

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
2. Die meisten Zeitungsträger haben kleine Wagen, gewöhnlich alte Kinderwagen, mitgebracht. Auch andre Lente stehen vor dein Zeitnngsgebäude und warten, bis das Abendblatt ausgegeben wird. Sie wollen sehen, ob irgend eine Stelle ausgeschrieben ist. 3. Endlich ersolgt die Ausgabe. Alles drängt sich heran, und jedes erhält eine Nummer für 5 Pfennig. Die Kinderwagen werden voll geladen und fortgefahren) einige Träger nehmen einen ganzen Pack von Zeitungen auf den Arm und eilen davon. Wie ein Bienenschwarm strömt es aus dein Gebäude. Auch ein Pferd mit einem Wagen, der ganz mit Zeitungen vollge- laden ist, kommt ans dem Eingang. In schnellem Trab geht es auf deu Hauptbahn- Hof, Ivo die Blätter mit dem nächsten Eisenbahnzug iu alle Welt hiuansgefchickt werden. Die meisten Zeitungen aber werden in Frankfurt selbst ausgetragen. Die groß- ßen und die kleinen Zeitnngs- träger hat man ebenso gern wie die Briefboten. Sie bringen ja auch Nachrichten von nah und fern. Zwei bis drei Stunden dauert das Austragen jeden Tag. Da- für werden die Träger auch bezahlt. Wie freut sich man- ches Kind, wenn es ans diese Weise den Eltern etivas ver- dienen helfen kann, oder sich etwas sparen darf! 4. Wer seine Zeituug nicht zu Hause liest, kann sie auch in der Stadt kaufen. An Plätzen, wo besonders starker Verkehr herrscht, stehen kleine Häuschen, in denen man sie erhält. Die meisten Zeitungen gibt es aus dem Hauptbahnhof. An manchen belebten Straßen sitzen Verkäuferinnen an irgend einer Ecke oder unter einem Baum auf einer Bank und verkaufen sie den Vorüber- Zeitungsfrau. 142

7. Unsere Heimat - S. 152

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
schirm aufgespannt. Als sie zu der Blumenfrau trat, deutete diese auf die neben ihr liegende Rose. Aber das Mädchen sah sie nicht cm, sondern ver- langte den großen Strauß Maiblu- mert, der in dem Korbe lag. „Aber Fräu- lein," sagte die ent- täuschte Verkäu- ferin, „die Mai- blumen sind in dieser Zeit sehr teuer, wolleu sie uicht lieber die Rose nehmen? Ich habe sie gerade für Sie zurückge- legt?" Das Mäd- cheu schüttelte den Kops. „Aber war- um denn nicht?" Das Fräulein zögerte mit der Antwort. Endlich erzählte sie, daß das kleine Töchterchen des Aus- laufers in ihrem Geschäft schon seit 14 Tagen schwer krank in Dr. Christs Kinderhospital läge. Seit gestern ginge es besser, und man dürse das Kind besuchen. „Nun," fuhr sie fort, „liebt die Kleine nichts mehr als die Maiblumen. Um ihr eine Freude zu machen, will ich ihr einen Strauß davon schenken." Die Blumenfrau reichte ihr die Maiblumen. Daun deutete sie aus die Rose neben sich und sagte: „Fräulein, diese schöne Blume war nur für Sie bestimmt. Niemand sonst soll sie erhalten. Nehmen Sie darum nur die Rose mit und schenken Sie sie dem kranken Kinde. Sagen Sie auch einen schönen Gruß von der Blumenfrau am Operuplatz und sie wünsche gute Besserung!" Glaubst du, daß sich das kleine, kranke Mädchen gefreut hat, als Fräulein Else, seine Freundin, mit den Maiblumen und der Rose von der Blumenfrau ins Krankenzimmer trat. Blumenverkäuferin,

8. Unsere Heimat - S. 1

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
1. Bon der Heimat. diesem Buche wollen wir von der Heimat und den Dingen in der Heimat reden. Alle Menschen lieben die Heimat, wie sie ihre Mutter und ihren Vater lieben. Die Heimat ist der Ort, wo man geboren ist, wo man seine Jugend verlebt hat. Wenn ihr bei eurer Mutter, eurem Vater, euren Geschwistern weilt, seid ihr daheim. Jedes Kind ist am liebsten daheim. Aber manchmal muß es doch für einige Zeit sein Heim verlassen. Vielleicht besucht es seine Verwandten, oder es geht in eine Ferienkolonie oder in ein Salzbad, am Ende gar an die ferne See. Dann singt es laut oder heimlich: „Nun ade, du mein lieb Heimatland!" Muß es lange an dem fremden Orte bleiben, so bekommt es Heimweh wie Hansel und Gretel. Dann sitzt es traurig da und denkt nur das eine: „Nach der Heimat möcht ich wieder!" oder es singt: „Wenn ich ein Vöglein war und auch zwei Flügel hätt, flog ich zu dir!" Und wie glücklich ist es, wenn es die Heimreise antreten darf und dann endlich wieder heimkehrt. Jubelnd ruft es da aus: ,,Jn der Heimat ist es schön!" 2. Manche Menschen haben keine Heimat,- sie sind heimatlos. Ach, wie wir sie be- dauern! Sie wan- dern be- ständig in der frem- den Welt umher wie die Brüder Josephs, oder wie die Zigeu- ner und die fahrenden Künstler Lieb Heimatland ade! Manchmal aber lassen sich solche Leute doch an einem Orte nieder, der ihnen gefällt, der sie anheimelt. Dann haben sie eine zweite 1

9. Unsere Heimat - S. 16

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
jetzt fünf Puppen. Sie freut sich, wenn die Schule aus ist. Dann soll ihre Freundin mit nach Hause gehen, und sie wollen zusammen mit der neuen Puppe spielen. Neben ihnen stehen zwei Geschwister. Die kleine Schwester hat ihr Frühstück vergessen und holt sich einen Teil von der älteren Schwester. Dann eilt sie rasch fort; denn sie muß da drüben mit Nachlauf spielen. Wie schnell sie springt, und wie laut sie schreit! Aber die übrigen Schüler sind ebenso laut. Der ganze Hof erdröhnt von dem lauten Sprechen und Schreien der Kinder. Denn das Frühstück haben die meisten längst verzehrt. 8. Rrrrr — rasselt da die elektrische Schelle. Jetzt ist die Pause aus, und der Unterricht beginnt von neuem. Alle Klassen stellen sich auf. Aber dort hinten in der Ecke des Hofes spielen noch einige Kinder. Die haben am Ende das Schellen gar nicht gehört, oder sie können sich nicht von ihrem Spiele trennen! Na, wenn es nur keine Strafe gibt! 1. Wollen wir auch einmal unsrem Schulgarten einen Besuch abstatten? Freilich gibt's darin keine so merkwürdigen Pflänzchen wie in dem Gedicht. Und einen Gärtnersmann oder gar einen Sessel werden wir dort erst recht vergebens suchen. Aber es gibt doch genug zu sehen. Paßt aus! Da sind vor allem die hohen Bäume mit ihrem dicken Stamme und der breiten Krone. 2. Kleiner sind schon die Sträucher, wie der Johannisbeer- und Stachelbeerstrauch, der Hollunder und der Flieder. 3. Aber ebenso wichtig sind die kleinen Pflanzen, die sich bescheiden am Boden halten. Da sind zuerst die Küchenkräuter, die die Mutter gebraucht, wenn sie das Essen zubereitet. Wer nennt solche Küchenkräuter? Auch Korn, Weizen, Gerste und Haser gehören zu den Pflanzen, die uns nähren. Dazwischen wächst die blaue Kornblume, die uns durch ihre prächtige Farbe entzückt/ der Land- mann sieht sie aber nicht gern. Warum nicht? Guten Tag, Herr Gärtnersmann! Haben Sie Lavendel, Rosmarin und Thymian und ein wenig Quendel? — Fräulein, ja, das haben wir hier in unserm Garten, 11. Unser Schulgarten wollen Sie so freundlich sein und ein wenig warten? Bursche, bring den Sessel her mit den goldnen Spitzen! Fräulein wird wohl müde sein, gern ein wenig sitzen. 16

10. Unsere Heimat - S. 25

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
8. Die Freude des Wiedersehens ist groß. Und was gibt es jetzt nicht alles zu erzählen! Das Weibchen will wissen, wie das Männchen den harten Winter überstanden hat, ob es genug Nahrung auf dem Schulhof gefunden hat, oder ob es in die Anlagen oder gar in den Wald fliegen mußte, um sich dort sein täglich Brot zu suchen. Und dann erzählt es von seiner langen, gefahrvollen Heim- reise. So vergehen die ersten Tage des Wiedersehens. Aber bald drängt die Zeit) denn das glückliche Paar möchte nun ein Häuschen haben. Flugs geht es an die Arbeit. 9. Moos, zarte Würzelchen und Hälmchen, vielleicht auch Papierstückchen vom Schulhof werden mit dem kurzen, dicken Schnäbelchen herbeigetragen. Ein schützender Gabelzweig in der höchsten Spitze des Kastanienbaumes war schon längst gefunden. Bald formt sich dort ein kunstvolles Nest. Die Außenwände werden mit Moos und Flechten, die die Farbe der Baumrinde haben, über- zogen. Des Feindes Auge soll ihr trautes Heim nicht leicht ent- decken. Endlich ist das Nest fertig. Nun legt das Weibchen 5 bis 6 zartfchalige Eier hinein und beginnt sie auszubrüten. Das Männchen leistet ihm in der Nähe liebevolle Gesellschaft. Es er- freut es durch feinen schmetternden Gesang und wacht, daß kein Störenfried sich ihrem glücklichen Heime naht. Schon nach 14 Tagen wird es lebendig in dem Nest. Ein leises Piepsen deutet an, daß nun 5 hungrige Gelbschnäbel mehr auf dem Schulhof sind. Jetzt gibt es Arbeit für das Elternpaar vom frühen Morgen bis zum späten Abend, und das Männchen hat selbst zum Singen keine Zeit mehr. Es gilt, Nahrung für die junge, hungrige Schar herbeizuschaffen. Von Baum zu Baum, von Strauch zu Strauch, auf den Schulhof und in den Schulgarten fliegen die Alten, um ein Würmlein oder ein Infekt für ihre Jungen zu erspähen. Und wie es den Kleinen mundet! Kein Wunder! Schon nach 14 Tagen sind sie so kräftig geworden, daß sie den ersten Ausflug wagen können. Wie sich da die Finkeneltern freuen, gerade wie eine Mutter, wenn ihr Kindlein den ersten Schritt allein in der Stube tun kann. Gib hübsch acht, vielleicht kannst du einmal solch junge Finklein im Schulhof bei ihrem ersten Ausflug sehen! Sie stiegen nicht weit. Schon aus dem nächsten Baume lassen sie sich nieder und rufen beständig mit ihrem hellen „Pink, pink" nach der Mutter. Kommt sie endlich angeflogen, so strecken sie ihr hungrig das weitgeöffnete Schnäbelchen entgegen und verschlingen gierig das 25
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