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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 35

1892 - Gera : Hofmann
— 35 — Die Königin Luise erlebte den Ostermorgen der Freiheit nicht mehr. Die schweren Leiden hatten ihr Leben geknickt. Erst 34 Jahre alt, starb sie im Jahre 1810 zur unsäglichen Trauer des Königs und des Volkes. Aber ihr verklärtes Bild begeisterte später ihr ganzes Volk zu den großen Thaten in den Befreiungskriegen. 8. Das Morgenrot der Freiheit brach in Rußland an 1812. Napoleon wollte ganz Europa beherrschen; darum griff er Rußland mit der „großen Armee" von mehr als einer halben Million Soldaten an. Auch Preußen, wie die übrigen deutschen Staaten, mußte Hilfstruppen unter dem General Iork stellen. Siegreich drang Napoleon bis in die alte Hauptstadt Moskau vor. Hier sollte das Heer die Winterquartiere beziehen. Aber die Russen steckten die Stadt in Brand, und nur mit Mühe rettete sich Napoleon aus den Flammen. Er wollte Frieden schließen, aber der russische Kaiser sagte: „Nun soll der Krieg erst recht angehen!" V- Napoleon flieht aus Rußland. Napoleon mußte sich im Herbste zum Rückzüge entschließen, denn der großen Armee fehlte es an Lebensmitteln. Zum Unglück für sie brach ein früher, strenger Winter ein. Mehr und mehr löste sich alle Ordnung im Heere auf. Viele verhungerten, mehr noch erfroren, andere wurden von den Kosaken auf ihren schnellen Pferden eingeholt, gelötet oder gefangen genommen. Abends fetzten sich ganze Haufen um ein Wachtfeuer, morgens lagen sie erfroren im Schnee. Ohne Gewehre, in Weiberröcken, die Füße mit Lumpen umwickelt, Ohren und Nasen erfroren, zu Gerippen abgezehrt, so schleppten sich die Unglücklichen hinkend durch die Schneewüste. 3*

2. Die alte Geschichte - S. 44

1861 - Eisleben : Reichardt
44 gegen Rom. Nach unglücklichem Kampfe auf dem Berge Jani'culus vertheidigt Horatius Cocles die Brücke. Todesverachtung des Mucius Scavola. Ätuthige Flucht der Clölia. Porfena begnügt sich mit Abtretung eines Gebietes auf dem rechten Tiber- ufer und zieht ab. 496 Schlacht am See Regillus. Tarquinius versucht durch die Latiner die Herrschaft wieder zu gewinnen. Diese werden aber am See Regillus völlig geschlagen, k) Targuinius begiebt sich nach Cumä, wo er stirbt. 494 Auswanderung auf den heiligen Berg. Das drückende Schuldrecht veranlaßt die Plebejer, den Kriegsdienst zu verweigern. Nach Zusage der Ver- besserung ihres Looses ziehen sie in den Krieg gegen die Volsker. Als die Patricier nach Beendigung des- selben ihr Wort nickt hielten, wandern die Plebejer, + 18000 Mann stark, auf den heiligen Berg, 1) um dort eine selbstständige Niederlassung zu gründen.! Me- nen ins Agrippa bewegt sie zur Rückkehr,ui) und sie erhalten das Neckt, zu ihrem Schulze 2 Volks - tribunen zu erwählen, die durch ihr Vero jedes volksfeindliche Gesetz verhindern konnten. Ihre Zahl stieg bald auf 5, endlich auf 10. 491 Marcius Coriolanusn) geht zu den Volskern. Er hatte den Rath gegeben, während einer Hungers- noth die Plebejer nur dann zu unterstützen, wenn sie ihre Rechte aufgäben. Deshalb wurde er von den Tribunen vor die Tributcomitien gefordert und flieht. 488 Coriolan belagert Rom. An der Spitze der Volsker bedrängt er Rom, bis Mutter (Veturia) und Gemahlin (Volumnia) ihn zum Abzüge bewegen. Er soll dafür getödtet worden sein. 477 Untergang der Fabier andercremera. Das Fabifche Geschlecht, 306 Männer, befehdete die k) Vom Diktator Aulus Postumius. l) Eine Meile nordöstlich von Rom gelegen. m) Angeblich durch Erzählung der Fabel vom Magen und den Gliedern. n) So genannt von seinem Heldenmuthe bei der Einnahme von Corioli.

3. Heimatkunde von Ostpreußen - S. 62

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
62 Ii. Heimatkunde der Provinz Ostpreußen. oder den Tod!"" Die wackern Verteidiger Pillaus haben ihren Schwur ge- halten. Die Stürme des Feindes wurden abgeschlagen, und der bald darauf geschlossene Friede von Tilsit befreite sie aus der französischen Bedrängnis. 10. Max von Schenkendorf. 5ils nach dem Unglücklichen Kriege sich das preußische Volk gegen die Franzosen erhob und in den Befreiungskriegen von der Fremdherrschaft los- machte, da traten begeisterte Männer im Volke auf, welche durch erhebende Lieder die Streiter zum Kampfe anfeuerten. Neben Ernst Moritz Arndt ist hier auch Max von Schenkendorf zu nennen. Er ist in Tilsit geboren. In noch sehr jungen Jahren bezog er die Hochschule zu Königsberg und studierte die Rechtswissenschaft, vaneben erwachte aber auch schon früh in ihm die Lust zum Dichten. Mehrere Jahre hielt er sich in Königsberg auf, wo er in den Unglücksjahren von 1807 und 1808 auch mit dem königlichen Hofe in Berührung kam. ven Tod der Königin Luise hat er in ergreifenden Versen besungen. Oa brach der Befreiungskrieg aus. Mit seinem Bruder, der später im Kampfe siel, zog er in den Krieg, trotzdem sein rechter Arm zum Streite unbrauchbar war und er Zügel und Schwert mit der Linken führen mußte. Mehr aber als mit den Waffen hat er seinem vaterlande durch seine begeisternden Freiheitslieder gedient, die heute noch gerne und oft gesungen werden. Nach dem Kriege wurde er Negierungsrat in Koblenz, voch schon nach kurzer Zeit starb er im Alter von nur 34 Jahren. Sein Geburtsjahr liegt 17 Jahre vor, sein Todesjahr. 17 Jahre nach dem Jahre 1800. In Tilsit hat man dem tapfern Freiheitssänger ein Denkmal errichtet.

4. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 118

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
118 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. wo sie ihre Winterquartiere aufschlugen. Im nächsten Krühjahr rückte ein tapferer Feldherr Friedrichs des Großen, der Herzog Ferdinand von Braun- schweig, ihnen entgegen. Ohne Widerstand zu leisten, zogen sich die Franzosen über den Rhein zurück. Herzog Zerdinand folgte ihnen und griff sie am 23. Juni des Jahres 1758 bei Ersfeld an. Um 1 Uhr mittags entbrannte der Kampf; die Gewehre knatterten, dumpf brüllten die Kanonen, über das Blachfeld jagte die Reiterei unter dem Prinzen von Holstein. Die von drei Seiten angegriffenen Franzosen vermochten dem Ansturm nicht standzuhalten. Gegen 7 Uhr abends war die Schlacht entschieden, von den Kirchen Ersfelds ertönte fröhliches Glockengeläute und verkündete der Umgegend den herrlichen Sieg. Als Herzog Zerdinand am Abend des ruhmvollen Tages über das Schlachtfeld ritt und das^ Stöhnen und Wehklagen der verwundeten vernahm, traten ihm Tränen der Wehmut in seine Augen. Tiefgerührt sprach er die schönen Worte: „Es ist das zehnte Schauspiel dieser Art, das ich sah? wollte Gott, es wäre das letzte." Zum Gedächtnis des glorreichen Sieges ist ein Denkmal an der hückelsmadj errichtet worden, hart an der Landstraße, die von Ersfeld nach München- Gladbach führt, erhebt sich dort eine Säule aus Sandstein. Oie Spitze der Säule ist mit dem preußischen Udler gekrönt. Auf der Vorderseite befindet sich das Bildnis des Herzogs Zerdinand. Oie siegreichen Truppen rückten nun von Trefeld gegen Düsseldorf, das die Zranzosen besetzt hielten, und zwangen sie nach kurzer Belagerung zur Übergabe. Oie Erfolge waren jedoch nicht von langer Oauer. Schon nach kurzer Zeit kehrten die Zranzosen nach Düsseldorf zurück und blieben die Herren und Bedrücker des Rheinlandes bis zum Ende des Krieges. 12. Napoleon wird Herr der Rheinlande. Um das Jahr 1800 hatten die Zranzosen bereits das ganze linke Rhein- ufer in Besitz, und der Rhein bildete die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich. Der ländergierige Kaiser Napoleon I. begnügte sich jedoch nicht mit den linksrheinischen Erwerbungen und wollte sein Reich besonders nach Deutsch- land hin ausbreiten, mit einem gewaltigen Heer erschien der unersättliche Eroberer im deutschen Lande. Nachdem er in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz Österreich niedergeworfen, wandte er sich gegen Preußen, das ihm ebenfalls unterlag. In dem unglücklichen Frieden zu Tilsit verlor der König von Preußen auch seine Besitzungen am Rhein, nämlich Essen, Werden, Elten und den rechts- rheinischen Teil von Eleve. König Friedrich Wilhelm Iii. nahm von seinen rheinischen Untertanen mit folgenden Worten Abschied: „Ihr kennt, geliebte Bewohner treuer Gebiete und Städte, meine Gesinnungen und die Begeben- heiten des letzten Jahres. Nieine Massen erlagen dem Unglück. Der Friede mußte geschlossen werden. Er legte mir und meinem Hause, er legte dem ganzen Lande selbst die größten Opfer auf. Das Schicksal gebietet, der Vater scheidet von seinen Kindern! Ich entlasse Euch aller Untertanenpflicht gegen mich und mein Haus. Unsere besten Wünsche für Euer Wohl begleiten Euch zu Eurem

5. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 119

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bilder aus der Geschichte. 119 neuen Landesherrn- seid ihm, was Ihr mir wäret. Euer Andenken kann kein Schicksal, keine Macht aus meinem und der Uneinigen herzen vertilgen " 13. Die Opfer zu Wesel (1809). Major Schill war ein feuriger Mann, ein Held durch und durch. Er war entschlossen, mit seinen Reitern den Kampf gegen die Unterdrücker Deutsch- lands zu beginnen. Doch Schill war nicht glücklich bei seinem Unternehmen. Er wurde von den Zranzosen verfolgt und warf sich in die Zestung Stralsund. Aber die Kranzosen drangen durch die schlecht verwahrten Tore, und im er- bitterten Straßenkampfe fiel Schill. Schlimmer ging es seinen gefangenen Kameraden. vierzehn lvestfälinger wurden in Lraunschweig und elf junge Offiziere in lvesel erschossen. Ein Denkmal bezeichnet noch heute die Stelle, wo die mutigen Helden den Tod fürs Vaterland starben. folgendes Gedicht erzählt, wie französische Schergen deutsche Männer mordeten: Generalmarsch wird geschlagen zu lvesel in der Stadt, Und alle fragen ängstlich, was das zu deuten hat. va führen sie zum Tore hinaus, still, ohne Laut, vie kleine Schar, die heiter dem Tode ins Auge schaut. Sie hatten kühn gefochten mit Schill am Gstseestrand, Und gehn nun kühn entgegen dem Tod fürs Vaterland. Sie drücken sich wie Brüder die Hand zum letztenmal,- Dann stehn sie ernst und ruhig, die elfe an der Zahl. Und hoch wirft Hans von Zlemming die Mütze in die Luft, „Es lebe Preußens König!" die Schar einstimmig ruft. va knattern die Gewehre,- es stürzt der Braven Reih', Zehn treue Preußen liegen zerrissen von dem Blei. Nur einer, Albert lvedell, trotzt jenem Llutgericht,- verwundet nur am Arme steht er und wanket nicht. va treten neue Schergen, auch ihn zu morden, vor, Und: „Gebet Achtung! — fertig!" schallt's schrecklich ihm ins Ghr. „(D, zielet," ruft er, „besser! hier sitzt das deutsche herz! Die Brüder überleben ist mir der größte Schmerz!" Kaum hat er ausgesprochen, die Mörder schlagen an; Durchbohrt von ihren Kugeln liegt auch der letzte Mann. So starben tapf're Preußen, durch Schande nie befleckt, Die nun zu ew'gem Nuhme ein Stein zu lvesel deckt. 14. Einiges aus Düsseldorfs Sranzosenzeit. Am 21. März des Jahres 1805 lasen die erstaunten Bürger von Düsseldorf am Rathaus einen Anschlag, in dem ihr Herzog, König Max Josef von Ladern, von seinen getreuen Untertanen Abschied nahm und Stadt und Herzogtum an Napoleon abtrat. Als hätten sie etwas Liebes begraben, so schwer fiel es auf die herzen der ahnungslosen Düsseldorfer. Eine neue Zranzosenzeit fing an, von der nun freilich die Landeshauptstadt am meisten erfahren sollte. Der Kaiser gab das Land seinem Schwager Joachim Murat, und bald zog dieser ehemalige Gastwirtssohn, der den Titel „Prinz und Großadmiral von Frank-

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 236

1899 - Gera : Hofmann
— 236 — erst an, nachdem man ihn unter Thränen und kniefällig darum gebeten hatte. Der grausame Christian wurde von seinen eigenen Unterthanen abgesetzt und bis an seinen Tod in Gefangenschaft gehalten. 3. Gustav Wasa als trefflicher König. Durch die Brüder Peterson wurde die lutherische Reformation in Schweden ein- geführt. Auf dem Reichstag bewog Gustav endlich die Stände, die reichen Kirchengüter einzuziehen und ihm zum Wohle des Landes zur Verfügung zu stellen. Gustav hob Handel, Schiffahrt und Gewerbe. Streng gegen sich wie gegen andere, erwarb er sich doch die Liebe seines Volkes. Er hat die Größe angebahnt, die Schweden unter seinem Enkel Gustav Adolf erreichte. Fragen: Warum hatte die Kalmarsche Union keinen Bestand? — Welche Gründe bewogen Gustav zur Reformation? — Woran erinnern die Namen Falún, Upsala, Westeräs und Stockholm? 73. Die Mark Drandendurg in -er Uesormatmnsm. 1. Joachim I. Nestor (1499—1535) a) als thatkräftiger Unter- drücker des Raubadels. Er kam mit fünfzehn Jahren zur Herrschaft und vereinigte mit einer schönen Gestalt eine umfassende Bildung und festen Willen. Dürre, Hungersnot und Pest suchten sein Land heim. Dazu erhob der Raubadel wieder kecker sein Haupt. Die armen Land- leute beteten damals: „Vor Köckeritze und Lüderitze, vor Krachten und vor Jtzenplitze, behüt uns, lieber Herre Gott!" Joachim hatte den Wahlspruch: „Durch Gericht und Gerechtigkeit". Er verfolgte die Frevler mit unerbittlicher Strenge. Da sollen sie an seine Thür geschrieben haben: „Jochimke, Jochimke, hüt dy! fange wy dy, so hange wy dy!" Wirklich legten sie ihm einen Hinterhalt in der Heide bei Köpenick, und nur die Warnung eines Bauern rettete ihn. Jo- achim ließ daraus durch Bewaffnete die Bande in der Heide aufheben und hin- richten. In einem Jahre wurden 70 Räuber, darunter die Hälfte Adlige, auf- Nach einer Handmchnung von A. Dürer, geknüpft. Sein Oheim schrieb ihm, er solle nicht also gegen den Adel seines eigenen Landes wüten. Er aber antwortete: „Nicht adliges, sondern nur Schelmenblut habe ich vergossen. Wären diese redliche Edelleute ge- wesen, so hätten sie keine Verbrechen begangen." lr) als strenger Regent. Um auch die vornehmen Stände der staatlichen Gerichtsbarkeit zu unterwerfen, gründete er das Kammer - gericht in Berlin, welches zugleich als oberster Gerichtshof in allen Streitfragen entschied. Er eröffnete die Universität zu Frank- furt a. O. und förderte sie mit aller Kraft. Die Verwaltung der Städte regelte er nach bestimmten Vorschriften und nahm sich auch der ge- Í83. Joachim I. Nestor.

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 244

1899 - Gera : Hofmann
244 Georg Wilhelm von Brandenburg zögerte, ihm Spandau als Stütz- punkt in seinem Rücken zeitweilig einzuräumen, da zwang er ihn zum Bunde, indem er Kanonen auffahren ließ. lr)Er kann Magdeburg nicht retten. Während sich die Unterhandlungen mit Sachsen, dessen Kurfürst dem Könige den Durch- zug verweigerte, in die Länge zogen, schloß Tilly das protestantische Magdeburg ein. Gustav schickte den Oberst Falkenberg zu Hilfe; ehe er aber selber kommen konnte, ereilte die Stadt das traurigste Geschick. Durch die Einstellung der Feindseligkeiten und die Nähe der Schweden war die Bürgerschaft sicher gemacht worden. Da wurde die Stadt den 1631 20. (10.) Mai 1631 in der Morgenfrühe durch Tilly und Pappen- heim überrumpelt und nach tapferer Gegenwehr erobert. Die Ein- wohner wurden niedergemetzelt oder grenzenlos mißhandelt und die Häuser ausgeplündert. In der Verwirrung brach eine entsetzliche Feuers- brunst aus und legte die Stadt in Asche; 30000 Menschen kamen um, nur der Dom mit den hinein Geflüchteten und noch einige wenige Ge- bäude blieben erhalten. Einen Befehl zur Zerstörung der Stadt hat Tilly nicht gegeben, da er ja durch den Untergang der Stadt einen wichtigen Stützpunkt verlor. Die Greuelthaten der zuchtlosen Soldaten hat er aber auch nicht zu verhindern gesucht. Der Ursprung des Feuers bleibt in Dunkel gehüllt. Das Feuer soll die Pulverminen entzündet haben, die Falkenberg durch die Stadt hatte legen lassen. Pappenheim meldete dem Kaiser, „daß nach Trojas und Jerusalems Eroberung kein größerer Sieg gesehen worden." c) Er besiegt Tilly. Nach Magdeburgs Fall verbündete sich der Kurfürst von Sachsen mit dem Schwedenkönige. Die sächsischen Truppen stießen zu den Schweden. Bei Breitenfeld in der Nähe Leipzigs trafen Tilly und Gustav Adolf aufeinander. Trotz der voreiligen Flucht der 1631 Sachsen errang Gustav Adolf einen vollständigen Sieg (1631). Das ganze protestantische Deutschland jubelte dem Sieger entgegen. Während die Sachsen in Böhmen einrückten, zog Gustav Adolf durch Thüringen und Franken bis an den Main. Von Mainz ging dann der Marsch im Frühjahr 1632 nach Bayern. Am Lech suchte Tilly dem Sieger den Übergang zu wehren, aber eine Kanonenkugel zerschmetterte sein Knie. In einer Sänfte trug man den Sieger in 36 Schlachten nach Ingolstadt, und hier starb er, ein treuer Diener seines Herzogs, mit der Mahnung: „Wahret Regensburg wohl, sonst stehen Kurhut und Kaiserkrone auf dem Spiel!" Gustav Adolf aber nahm München ein und hatte nun Deutschland bis auf Österreich in seiner Gewalt. ck) Er fällt als Sieger bei Lützen. Der Übermut des Kaisers und seiner Wiener Höflinge war längst geschwunden. Nach dem Unglückstage bei Breitenfeld hatte sich der Kaiser bittend an den „ab- wartenden" Wallenstein gewandt, damit dieser ihm ein Heer schaffe und „den evangelischen Makkabäus" vertreibe. Lange mußte der Kaiser bitten. Endlich verstand sich Wallenstein dazu, aber unter Bedingungen, wie sie bisher noch nie ein General von seinem Kriegsherrn erhalten

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 182

1899 - Gera : Hofmann
182 300 000 beutelustige Krieger schnitten die Stadt von jeder Landverbindung ab, und 70 Schiffe wurden auf Brettern, die durch Fett schlüpfrig ge- macht waren, in den weiten Hafen geschoben, den eine mächtige Kette sperrte. Ungeheure Belagerungs- türme wurden immer näher an die Stadt geschoben, und Kanonenkugeln von gewaltigem Gewicht erschütterten die Grundmauern der Stadt. Bei Nacht umzog das türkische Lager wie ein feuriger Halbmond die Stadt. Bei Tage erscholl das Schlachtgeheul der Belagerer, der Lärm von Trom- peten und Pauken, der Donner der Riesenkanone und das „Kyrie eleison" (Herr, erbarme dich unser!) der Be- *3*. Mohammed Ii. lagerten schaurig durcheinander. In Kupfermedaille im Kgl. Münzkabinett in Berlin. Stadt machten sich in dieser höchsten Not Feigheit und Habsucht geltend. Nur 9000 Streiter folgten dem Rufe des Kaisers. Die Reichen vergruben ihre Schätze. 4. Der mutige, aber unglückliche Verteidiger. Konstantin Xii., ein redlicher Fürst, verteidigt^ seine Hauptstadt mit großer Tapferkeit. Die türkische Flotte wurde geschlagen, der höchste Belagerungsturm durch das flüssige griechische Feuer entzündet, aber trotzdem zog sich die er- würgende Umstricknng immer enger zusammen. Zuletzt stellten sich Mangel und Verzweiflung ein. Konstantin verweigerte indes noch immer die Übergabe. Da begann Mohammed nach fast fünfzigtägiger Belagerung einen allgemeinen Sturm. Die Janitscharen drangen ein. Ihnen stürzte sich der Kaiser, der mit den Seinen das Abendmahl genossen und unter Thränen Abschied genommen hatte, entgegen zum Todeskampfe. Während er das Hauptthor verteidigte, drangen die Türken durch ein anderes, lange verrammelt gewesenes ein. Der Ruf: „Die Türken sind in der Stadt!" raubte den Verteidigern den letzten Rest von Mut und Besonnenheit. Der Kaiser rief verzweifelt: „Ist denn kein Christ da, der mir mein Haupt nehme?" Da trafen ihn die Todesstreiche zweier Türken. Andere Getreue stürzten mit ihm. Des Kaisers Haupt ließ Mohammed auf einer Säule zum Hohne ausstellen und dann ausgestopft durch die Städte Kleinasiens senden. 5. Die traurigen Folgen der Eroberung. Das in die Sophien- kirche geflüchtete Volk verkaufte man in die Sklaverei wie Schlachtschafe. Das Kreuz wurde von der Sophienkirche geworfen und durch den Halb- mond ersetzt. Dieser war bis dahin Stadtzeichen von Byzanz ge- wesen und wurde nun das Wahrzeichen des Islam und des türkischen Reiches. Die Schätze der Bibliothek wurden vernichtet oder zerstreut, die Häuser geplündert, die Kirchen entweiht und die Stadt zur türkischen Residenz gemacht. Entsetzen packte die Christenheit des Abendlandes. Durch das „Mittagsläuten der Türkenglocken" sollte die Christenheit zu

9. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 83

1895 - Gotha : Perthes
83 erwachte wieder; der Senat unternahm jetzt den Krieg wider Jugurtha mit Ernst : und Nachdruck und entsandte 109 den kriegstchtigen Q. Ccilius Metellus nach Afrika; dieser vertrieb auch in zwei Feldzgen Jugurtha aus Numidien, konnte aber den Krieg nicht beenden, weil Jugurtha an Bocchus von Mauretanien ; einen Rckhalt fand. Da erwachte in den Populren das Mitrauen, als ob Metellus, um den Oberbefehl lnger zu behalten, den Krieg absichtlich hinziehe; I sie whlten daher fr das I. 107 zum Konsul einen Mann der eigenen Partei, I der von niedriger Herkunft und geringer Bildung war, aber sich im Kriege aus-| gezeichnet hatte, C. Marius. Auf dem schwierigen Kriegsschauplatze konnte auch dieser im offenen Felde nicht viel erreichen, doch gelang es seinem Qustor, dem gewandten L. Cornelius Sulla, einem jungen Manne der Nobilitt, Bocchus zur Auslieferung Jugurthas zu bewegen (105). Ende des Jahres | kehrte Marius nach Rom zurck; noch während seiner Abwesenheit wurde er 1 zum zweiten Male zum Konsul fr den nrdlichen Krieg gewhlt, in dem er I Rom aus einer ungeheueren Gefahr errettete. b) Der Kimbernkrieg (113 101). Bald nachdem die Rmer jenseit I der Westalpen an der Rhone festen Fu gefat hatten (vgl. S. 79), drangen I sie auch in die Ostalpen ein und trafen hier auf eine germanische Vlkerschaft, | die Kimbern, die aus der kimbrischen (jtischen) Halbinsel ausgewandert waren; I als der Konsul Carbo sie in dem Alpenland der oberen Drau aus einem Hinter-| halt berfallen wollte, wurde er hier selbst, bei Noreja, 113 vollstndig besiegt. I Die Kimbern zogen westwrts nach Gallien und traten 105 den Rmern an | der unteren Rhone entgegen. Hier berwltigten sie, wahrscheinlich bei Arausio F (Orange), zwei rmische Heere vollstndig, soda man mit Schrecken ihrem Ein-: bruch in Italien entgegensah. Unter dem Eindrucke dieser Niederlage whlte das ; Volk fr 104 den Marius zum Konsul, der dann das Zutrauen des Volkes i durch die folgenden Siege rechtfertigte. Da die Kimbern sich nicht nach Italien, sondern nach Spanien wandten und von dort wahrscheinlich erst 103 zurck-| kehrten, erhielt Marius, der von 104100 *) ununterbrochen das Konsulat i fhrte, Zeit, durch Umformung des Heeres sich schlagfertig zu machen; er bildete nmlich die Legion grtenteils aus den capite censi (den Proletariern), die in dem Heeresdienst eine Erwerbsquelle sahen und sich dem Feldherrn, der ihnen Beute und Lohn in Aussicht stellte, vollkommen zur Verfgung stellten. Somit v gewann- 1)as Brgerheer den Charakter des Sldnertums. Zugleich formte i Marius das Heer taktisch um, schaffte die Manipularstellung (acies triplex) ab ; und teilte die Legion, der er in dem Adler ein gemeinsames Feldzeichen 2) gab, j- in 10 Kohorten zu je 600 Mann. Die neue Heimat, die ihnen in Spanien und Gallien zu finden nicht gelang, : suchten die Kimbern endlich jenseit der Alpen in Italien. Die mit ihnen ziehen-den Teutonen (Teutnes, -ni) brachen in provincia Narbonensis ein und marschierten die Rhone abwrts der Kste zu; bei Aqua Sexti wurden sie 1) Also war 107 und 104100 Marius' 1. u. 2. bis 6. Konsulat; fr 106 u. 105 war ihm das Imperium verlngert worden. 2) gewhnlich aus Silber und auf einer Stange getragen; bisher hatten nur die Manipeln Zeichen (signa). Die Anzahl der Manipeln blieb, soda jede Kohorte 3 Mani-peln hatte. Neben den Legionen erhielt das Heer noch Auxiliartruppen, die in den Provinzen ausgehoben oder von verbndeten Vlkern und Fürsten gestellt oder aus unabhngigen Vlkern angeworben wurden. 6*

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 40

1890 - Gotha : Perthes
40 ward niedergemacht, ehe sie sich verständlich machen konnte, und den Übrigen liefe Xerxes das Brandmal königlicher Sklaven mit glühendem Eisen einbrennen. Sie wurden nachhause geschickt, um den Zorn und die Macht des Königs zu verkünden. 6. Die Schlacht bei Salamis. (480 v. Chr.) In der Nacht nach dem letzten Gefechte in den Thermo-pylen ging die griechische Flotte nach Salamis und Phaleron zurück. Der Schrecken in Athen war groß und nahm zu, als man erfuhr, daß die Peloponnesier nicht nach Böotien marschiert waren, sondern am Jsthmos standen. Da stellte The-mistokles in Athen den Antrag, die Stadt zu verlassen, alle streitbare Mannschaft auf die Schiffe zu senden und Weiber und Kinder im Peloponnes in Sicherheit zu bringen. Dies geschah. Der Staat und Reiche unterstützten die Armen, damit sie Unterhalt im Auslande hatten. Der Adel hing die Zäume seiner Streitrosse im Tempel auf und ging auf die Schiffe. Die Kriegsflotte half in zwei bis drei Tagen die 400 000 Flüchtlinge aus Attika nach Salamis, wo sie in Klüften und Höhlen wohnten, und nach Trözen überzusetzen, wo sie gute Aufnahme fanden, die Kinder Obst und Früchte von den Bäumen brechen durften. Inzwischen hielt der bedenkliche Terxes Kriegsrat, denn ihn beängstigten die großen Verluste, die er bereits erlitten hatte. Nach vielem Hin- und Herstreiten beschloß man, daß Heer und Flotte gemeinsam wirken sollten, und zog durch die kleinen Kantone nach Athen. Beiläufig sollte auch Delphi gestraft werden, aber die Anwohner verteidigten ihr Heiligtum
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