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1. Die alte Geschichte - S. 44

1861 - Eisleben : Reichardt
44 gegen Rom. Nach unglücklichem Kampfe auf dem Berge Jani'culus vertheidigt Horatius Cocles die Brücke. Todesverachtung des Mucius Scavola. Ätuthige Flucht der Clölia. Porfena begnügt sich mit Abtretung eines Gebietes auf dem rechten Tiber- ufer und zieht ab. 496 Schlacht am See Regillus. Tarquinius versucht durch die Latiner die Herrschaft wieder zu gewinnen. Diese werden aber am See Regillus völlig geschlagen, k) Targuinius begiebt sich nach Cumä, wo er stirbt. 494 Auswanderung auf den heiligen Berg. Das drückende Schuldrecht veranlaßt die Plebejer, den Kriegsdienst zu verweigern. Nach Zusage der Ver- besserung ihres Looses ziehen sie in den Krieg gegen die Volsker. Als die Patricier nach Beendigung des- selben ihr Wort nickt hielten, wandern die Plebejer, + 18000 Mann stark, auf den heiligen Berg, 1) um dort eine selbstständige Niederlassung zu gründen.! Me- nen ins Agrippa bewegt sie zur Rückkehr,ui) und sie erhalten das Neckt, zu ihrem Schulze 2 Volks - tribunen zu erwählen, die durch ihr Vero jedes volksfeindliche Gesetz verhindern konnten. Ihre Zahl stieg bald auf 5, endlich auf 10. 491 Marcius Coriolanusn) geht zu den Volskern. Er hatte den Rath gegeben, während einer Hungers- noth die Plebejer nur dann zu unterstützen, wenn sie ihre Rechte aufgäben. Deshalb wurde er von den Tribunen vor die Tributcomitien gefordert und flieht. 488 Coriolan belagert Rom. An der Spitze der Volsker bedrängt er Rom, bis Mutter (Veturia) und Gemahlin (Volumnia) ihn zum Abzüge bewegen. Er soll dafür getödtet worden sein. 477 Untergang der Fabier andercremera. Das Fabifche Geschlecht, 306 Männer, befehdete die k) Vom Diktator Aulus Postumius. l) Eine Meile nordöstlich von Rom gelegen. m) Angeblich durch Erzählung der Fabel vom Magen und den Gliedern. n) So genannt von seinem Heldenmuthe bei der Einnahme von Corioli.

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 219

1890 - Gotha : Perthes
219 lange Schichtlinie der Perser, rechts auf den Höhen dicht gescharte Haufen Fußvolk, und links zogen große Massen von Reitern die Schlachtlinie hinab, um sich auf dem rechten Flügel zu einer großartigen Menge zu vereinigen, deren gewaltiger Masse, wie es schien, das Häuflein der macedonischen Reiter bald erliegen mußte. Um dieser Übermacht der feindlichen Reiterei zu begegnen, ließ Alexander hinter der Schlachtlinie unbemerkt die thessalische Reiterei nach dem linken Flügel eilen, um sich neben den Bogenschützen und Thraciern aufzustellen, wahrend die peloponnesische Reiterei dicht am Meeresufer aufmarschierte, um eine Umgehung des linken macedonischen Flügels zu verhindern. Gegen die Kardaker sandte er Schützen und Reiterei, wogegen Plänkler und Bogenschützen des rechten Flügels den Feind beschäftigen sollten, wenn der Kern des macedonischen Heeres sich auf das persische Zentrum werfe. Als nun die Macedonier den Vormarsch begannen, sahen sie, daß der feindliche linke Flügel ihren rechten weit überragte, also umgehen und in der Flanke und im Rücken angreifen konnte. Um dieser Gefahr zu begegnen, verlängerte Alexander den bedrohten Flügel so weit, daß er weit über den gegenüberstehenden feindlichen hinausragte und dieses persische Corps von seinem Heere abgeschnitten ward. Daher reichten nur wenige macedonische Truppen aus, um diesen Teil des Perserheeres außer Wirksamkeit zu setzen, wenn Alexander mit dem Zentrum den Hauptangriff ausführte. War das feindliche Zentrum geworfen, so wollten die Macedonier gegen den feindlichen rechten Flügel einen Front-und Flankenangriff ausführen, ihn damit sprengen oder zermalmen. Nachdem diese Aufstellungen ausgeführt waren, rückten die Macedonier langsam vor, von Zeit zu Zeit Halt machend, um Ordnung innc zu halten, worauf es ja vorzugsweise ankam. Alexander ritt dabei die Front auf und ab und redete seinen

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 95

1890 - Gotha : Perthes
I1 95 griechische Städte zerstört, deren Bevölkerung umgebracht oder als Sklaven verkauft. Als z. B. Selinus nach nenntägigem Verzweiflungskampfe siel, wobei 16 000 Einwohner getötet, 5000 als Sklaven verkauft wurden, verstümmelten die karthagischen Söldlinge sogar die Leichen der Besiegten und schmückten sich mit den abgehauenen Gliedern der Erschlagenen. In Himera wurden 3000 Gefangene niedergemacht und die ganze Stadt zerstört, und dasselbe Schicksal traf Selinus. Diese Aus-mordung und Verwüstung Volk- und bildungsreicher Städte charakterisiert die Herzlosigkeit der habgierigen Karthager, der Engländer ihrer Zeit. Nicht minder schlimm erging es dem zwischen Weingärten und Olivenwäldern gelegenen reichen und üppigen Akragas oder Agrigent, welches 200 000 Einwohner zählte. Diese wehrten sich zwar herzhaft gegen die karthagischen Söldner, aber als man ihnen die Zufuhr abschnitt, so daß Hungersnot ausbrach, wanderten in kalter Winternacht viele Einwohner aus, viele ermordeten sich, um nicht vom Feinde zutode gemartert zu werden, oder verbrannten sich in den angezündeten Tempeln. Agrigent galt nächst Syrakus für die größte und prachtvollste Stadt der Insel und hatte eine merkwürdige Bauart, denn die Häuser zogen sich an einer durch Schluchten und Thäler gespaltenen Hügelreihe hinan, auf deren höchstem Gipfel im Nordosten die schwer zugängliche Stadtburg mit dem Zeus- und Athenetempel stand. Dieser Zeustempel galt für das größte Gotteshaus der Insel, denn er maß 340 Fuß in die Länge, 60 Fuß in die Breite und 120 Fuß in die Höhe. Seine Säulen besaßen einen so gewaltigen Umfang, daß sich in ihre Schaftkehlen ein Mann stellen konnte. Die Flächen des Mauerwerks hatte man mit halberhabenen Bildern gefüllt, welche Scenen aus dem Gigantenkampfe und dem Trojanischen Kriege darstellten. Die Menge der Statuen, Gemälde und Grab-

4. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 134

1904 - Gotha : Perthes
Wilhelm von Schlesien aus. Es galt, im nrdlichen Bhmen sich zu ver-einigen und dann der sterreichischen Armee, die sich hier unter Feld-zeugmeister Benedek sammelte, eine Entscheidungsschlacht zu liesern. Die Lausitzer Neie aufwrts ging Friedrich Karl (erste Armee) zu-nchst bis Reichenberg vor und stellte dann die Verbindung mit seinem rechten Flgel, der sogen. Elbarmee, her, die unter Herwarth von Bittenfeld auf beschwerlichen Gebirgsstraen von Dresden her anrckte. Am 26. Juni begann ein allgemeiner Vormarsch auf die Jser (rechten Nebenflu der Elbe, vgl. Karte S. 89). Es erfolgten die ersten fr die Preußen glcklichen Zu-sammenste. Nach dem siegreichen Gefecht beipodol (an der oberen Jser) konnte die Jser berschritten werden. Durch die darauf folgende siegreiche Schlacht bei Gitschin [jttfchtn] und die Einnahme der Stadt (29. Juni) war die Mglichkeit gegeben, der zweiten Armee die Hand zu reichen. Auf zwei Heerstraen rckte die schlesische (zweite) Armee nach dem Tal der Anpa (link. Nebenflu der Elbe), von der Glatzer Neie her der linke Flgel und vom Bobertal aus der rechte Flgel. Den ersten Erfolg trug der linke Flgel unter General Steinmetz davon. Er berschritt den Engpa bei N a ch o d und behauptete in einem ruhmreichen Treffen die Hoch-ebene, die ihm den Weg nach der Anpa sicherte (27. Juni). Der rechte Flgel dagegen ward an demselben Tage bei Trauteuau (an der oberen Anpa) zurckgeworfen. Die Scharte ward jedoch am folgenden Tag durch Steinmetz, derskalitz (an der Aupa) erstrmte, ausgewetzt. Unter wei-teren glcklichen Kmpfen erreichte die Spitze der zweiten Armee die Elbe und gewann Fhlung mit der ersten Armee. Die bessere Schulung der Truppen, das Schnellfeuer des Hinterladers und die berlegenheit der Fhrung hatten zusammengewirkt, um die groen Er-folge des preuischen Heeres herbeizufhren. Am 30. Juni verlie König Wilhelm, begleitet vom Chef des Generalstabes Helmut von Moltke und dem Kriegsminister Roon, Berlin, um den Oberbefehl der die gesamte Kriegsmacht unmittelbar zu bernehmen. Benedek vereinigte jetzt seine Macht, 222 000 Mann, westlich von den Festungen Joseph st adt und Kntggrtz auf den schroffen Hhen, die sich etwa 3/* Stunden stlich von dem Bache Bistritz von Sden nach Norden entlang ziehen. Am 3. Juli nahmen die Preußen (221000 Mann) die dargebotene Schlacht an. Weit zurck, an der Elbe und hinter ihr, stand die zweite (kronprinzliche) Armee, an die in der Nacht vom 2. zum 3. Juli der Befehl erging, auf die Flanke des sterreichischen Heeres bei Chlum vorzu-rcken. Von der ersten Armee ward die Bistritz berschritten, aber die Er-strmung der stlichen Hhen erschien hoffnungslos. Insbesondere stlich von Sadowa (an der Strae von Gitschin nach Kntggrtz) standen die Preußen unter dem vernichtenden Granatfeuer der Feinde. Die erwartete Hilfe brachte endlich die zweite Armee. Mit der Einnahme der Hhen von Chlum durch die Garde wurde der weltgeschichtliche Sieg von Kniggratz fr Preußen gewonnen. Die Strae nach Wien war dem Sieger geffnet. Benedek zog stlich nach Olmtz und sodann das Marchtal sdlich nach Wien. Doch ward ihm dieser Zug bald durch preuische Truppen verlegt, so da er sich gentigt sah, der die Psse der kleinen Karpathen in das Tal der Waag zu rcken. Zu

5. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 231

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Der Kaiser selbst rückte durch das Saaletal nordwärts. Die Vorhut der Preußen ward bei Saalfeld geworfen; der Tod des hochherzigen Prinzen Louis Ferdinand schlug als ein unheilvolles Vorzeichen die Zuversicht der Truppen völlig nieder, und mit Ent- setzen hörten die Offiziere aus den zerstreuten Haufen den Ruf: „Wir sind versprengt!" Fürst Hohenlohe ging mit seinem preußisch- sächsischen Korps auf die Hochebene des linken Saaleufers über Jena zurück, und da ihm verboten war, sich in ein ernstes Gefecht einzulassen, so versäumte er, die Flußübergänge und die Höhen, welche das Tal und die Hochfläche überschauten, zu besetzen. Napoleon bemerkte den Fehler sofort, bemächtigte sich alsbald der Höhenränder, führte selber nachts, mit der Fackel in der Faust, das Geschütz die steilen Abhänge hinauf, und als der nebelgraue Morgen des 14. Oktober anbrach, hielt der Imperator schon den sichern Sieg in Händen. Wie sollte dieser Bruchteil der preußischen Armee sich gegen das französische Hauptheer behaupten, das jetzt mit erdrückender Übermacht von den beherrschenden Höhen aus den Angriff begann? Die Franzosen beflügelte das kriegerische Feuer junger, sieg- gewohnter Führer, die Verbündeten lähmte die Bedachtsamkeit ihrer hilflosen, alten Stabsoffiziere, und als nun in der frühen Herbst- nacht der Rückzug gegen Weimar angetreten wurde, da zerrissen die letzten sittlichen Bande, welche das Heer noch zusammenhielten. Taub gegen die Mahnungen ungeliebter Führer, dachte der Soldat nur an sich selber. In einem unförmlichen Klumpen wälzten sich die Trümmer der Bataillone und Batterien, dazwischen eingekeilt der unendliche Troß, über die Hochebene dahin; jeder Hornruf des nachsetzenden Feindes steigerte die Verwirrung, weckte die gemeine Angst um das Leben. „Das waren Greuel," sagt Gneisenau, dieser fürchterlichen Nacht gedenkend, „tausendmal lieber sterben, als das noch einmal erleben!" Gleichzeitig erfocht Davoust einige Meilen flußab einen ungleich schwereren Sieg über die preußische Hauptarmee. Er zog auf der Straße von Naumburg westwärts, um den Preußen den Weg zur Elbe zu verlegen. Als seine Kolonnen am Morgen des Vierzehnten soeben aus dem Kösener Engpässe auf die wellige Hochfläche hinauf- gerückt waren, die bei Auerstedt steil über dem linken Saaleufer emporsteigt, da stießen die beiden Heere plötzlich im dichten Nebel

6. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 265

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
<c." 265 Und wieder ging es weiter. Adjutanten und Ordonnanzen flogen bisweilen an uns vorbei nach vorn oder kamen uns entgegen. Eine trabende Batterie überholte uns. Die Geschützrohre gaben jenen eigentümlichen schlitternden Klang. Ein kurzer Wechselgruß der Offiziere, und schon ist sie vor uns. Endlich bogen wir in einen langen Hohlweg ein. Rechts und links drohten steile Felswände. Nachdem wir über eine halbe Stunde, immer im Paß, weitergezogen, sahen wir am Ausgange den komman- dierenden General halten mit seinem Stabe. Er läßt Bataillon auf Bataillon, Batterie auf Batterie, Schwadron auf Schwadron an sich vorbeiziehen. Seine eisernen Augen bohren sich uns in die Ein- geweide. Streng und hart ist sein Gesicht. Ihm und seinem Stabe mochten die Herzen doch froher pochen: fast das ganze Armeekorps hatte den Paß durchzogen. Wir waren dem Feinde zuvorgekommen. Gegen Abend machten wir Halt auf einer Bergkuppe. Die Aussicht ist herrlich. Und deutlich vor uns liegt Böhmen. Und nun ein emsig Biwakleben. Ich wurde mit einer Abteilung abgesandt, Baumstämmchen und Äste aus dem nächsten Gehölz zu holen. Bald sind wir wieder zurück. Die Feuer knistern, brennen. Die Mann- schaften brutzeln und kochen. Der Vollmond geht auf, die Sterne funkeln. — O du lustig Biwak mit deinem Brenzeigeruch, mit deinem Gesumme! Dorther klingt ferner Postenruf; hier wiehert ein Pferd; bald rauscht irgendwo ein leise gehaltener Zornausbruch eines Hauptmanns, der seine Unteroffiziere um sich versammelt hat. Dazwischen Rufen einzelner Namen; ein Gesang in der Ferne, plötzlich ein lautes Gelächter; hinter dem Rasenstück, wo man den Kopf zum Ruhen legte, ein unendlich langes, leise geführtes Gespräch zweier Freunde aus demselben Dorf, und stiller, stiller wird es. Der Morgen brach an. Viele Füsiliere lagen noch und schrieben einige Worte an ihre Lieben daheim, mancher zum letztenmal. Dann hieß es: „An die Gewehre!“, und „Aus der Mitte in Reihen“ ging's auf die Landstraße. Rechts und links des Weges lagen gelöschte Wachtfeuer, öde und unbehaglich. Wir marschierten ohne Gesang. Um sieben Uhr überschritten wir mit donnerndem Hurra die Grenze. Wir waren in Feindesland. Hart hinter ihr lag ein erschossener Österreicher. Er war bis an die Haare mit seinem Mantel bedeckt. Es war der erste Tote. Dann durchzogen wir ein böhmisches Städtchen und machten kurze Zeit Halt im Korn. Ein

7. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 470

1890 - Gotha : Behrend
470 thäler dann weiter besamten, hier liegen die Hauptschlösfer, die der Feind zuerst erstürmen mußte, wenn er das übrige bewältigen wollte, — hier liegen die kleinen Handelshäfen, welche die Bergbewohner des Innern von jeher mit der Welt in Berührung setzten. Hier liegen aber auch die festen Burgen, von denen aus die Tartaren, Hunnen, Ungarn und Türken, sich seitwärts verbreitend, das Land verwüsteten, oder in denen viele Raubritter hausten, die Plager und Zwingherren der Bauern und Kaufleute, weit und breit. Da liegt die Teufelsmauer unweit Mölk, welche, der Volkssage uach, der Böse baute, um damit den Fluß zu sperren, und in ihrer Nähe sieht man die Schlösser Schön- bühel und Aggstein, bei denen der Geschichte nach den Raubrittern das wirklich gelang, was der Teufel selber nur vergebens versuchte. Der Ritter Schreckenwaid zog hier in dieser wilden Gegend eine Kette über die Donan und plünderte und brandschatzte die vorübergehenden Schiffe. Auf diesem Schlosse hatte der genannte Ritter sein Rosengärtlein, wie er einen tiefen Abgrund nannte, in welchen er durch eine eiserne Thür die gefangenen Reisenden über Felsen hinabstürzte. Endlich liegen auch unterhalb Mölk die Ruinen Dürrensteins, des berühmtesten und be- sungeusteu Donauschlosses. Die Donau macht kurz vor diesem Punkte eine Krümmung und kurz nachher wieder eine, und das Schloß zeigt sich daher, auf grausigen Felszacken thronend, ziemlich plötzlich, und da es im Rücken wieder von Felszacken und Bergmauern umschlossen wird, so erscheint es sehr isoliert und wie in einer felsigen Einöde liegend. König Richard von England, als er in diesem Gefängnisse saß, mag daher wirklich nicht wenig gelitten haben. Hinter Dürrenstein nun, wenn man um die Ecke nach Mantern zu herumkommt, steht das letzte schöne Bild in der herrlichen Gemälde- galerie, die wir durchliefen, und in der es so unerschöpflich viel Schönes zu sehen giebt, daß man ein Argus mit hundert Augen sein müßte, wenn man alles darin entdecken wollte. Zur Rechten und Linken der Donau liegen die kleinen, freundlichen Städte Stein, Mautern und Krems, lauter alte und im Nibelungenliede bereits besungene Orte. Von einem Orte zum andern zieht sich über die Donau hin eine Schiffbrücke, auf der andern Strecke von Linz her die erste. Beides, die Brücke und die Städtchen, interessante Erscheinungen hier an der Scheide des Donaugebirgslandes und der Donauebenen. Vorn, aus dem Fenster eines Hauses, das weit in die Donau hiuausgreift, blicken gemütlich ein Paar Mönche auf das unruhige Treiben aus dem vorüberrauschenden Dampfschiffe hin. Eine über den Fluß hinausragende Terrasse des Hauses ist mit Blumen besetzt. Im Hintergrunde sieht man die Pracht- gebände des dritten großen Donaustiftes Gottweih auf einem 220 Meter hohen Berge hervorragen. Weingärten bekränzen überall die Hügel, welche sich zu den Seiten der kleinen Städte erheben. Im Vorder- gründe und in der Mitte an dem sich krümenden Flusse bewegen sich Schiffe hin und her. Ein reizendes Bild! Endlich gelangen wir nach Nußdorf. Dieses Nußdorf ist der Douau- Hafen für Wien. Hier landen die meisten für Wien bestimmten Danau-

8. 1813 - S. 45

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bulletin nach der Schlacht bei Leipzig 45 zustellen, und dreimal vertrieb und warf sie der Zürst von der Zttosfroe mit Bajonettangriff. Um drei Uhr nachmittags war auf dieser Seite gegen die schlesische Armee der Sieg unser, und ebenso auf der Seite, wo sich der Kaiser befand, gegen die große Armee. Aber in diesem Augenblick ging die ganze sächsische Armee, Infanterie, Heiterei und Artillerie, und die roürttembergische Heiterei zum Feind über. Es blieb von der sächsischen Armee nur der General Zeschau, unter dessen Befehl sie stand, nebst 500 Mann. Dieser verrat machte nicht bloß eine Lücke in unsern Linien, sondern lieferte auch dem Feind den wichtigen patz, der der sächsischen Armee anvertraut war, welche die Schändlichkeit so weit trieb, daß sie ihre 40 Kanonen sogleich gegen die Division Durulle wendete. Es erfolgte einen Augenblick Unordnung ; der Feind ging über die parthe und rückte gegen Heudnitz vor, das er einnahm; er war nur noch eine halbe Stunde von Leipzig entfernt. Der Kaiser schickte seine reitende Garde unter dem Befehl des Generals Hansouty mit 20 Geschützen, um die Truppen, welche längs der parthe vorrückten, um Leipzig anzugreifen, in der $lanfe zu fassen. Er begab sich selbst mit einer Division der Garde in das Dorf Heudnitz. Die Schnelligkeit dieser Bewegungen stellte die (Ordnung wieder her; das Dorf wurde wieder genommen und der Feind sehr weit zurückgeschlagen. Das Schlachtfeld blieb ganz in unseren Händen, und die französische Armee war auf der Leipziger Ebene ebenso siegreich, als sie es auf dem Idachauer Seid gewesen war. In der Nacht hatte das $euer unserer Kanonen das $euer des Zeindes auf allen Punkten bis auf eine Stunde weit vom Schlachtfeld zurückgeschlagen. Die Divisionsgeneräle Dial und Rochambeau sind glorreich gestorben. Unser Verlust kann an diesem Tage auf 400 Tote oder verwundete geschätzt werden; der des $eindes muß außerordentlich groß gewesen sein. Er hat uns keinen einzigen

9. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 454

1895 - Gera : Hofmann
454 Viertes Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus dem Jahrhundert des großen Krieges. Die böhmische Armee schlug nun denselben Weg ein. Bei Prag trafen sich die beiden Heere. Tilly war entschlossen, eine Schlacht zu wagen, und rückte deshalb eilig über den Bach vor, der sich am Fuße des weißen Berges hinzieht, und setzte sich dadurch der Gefahr aus, von den Gegnern mir Vorteil angegriffen zu werden. Allein da der Fürst von Anhalt und seine Truppen an nichts weniger als an einen Angriff dachten, so konnte die kaiserliche Armee bequem heran marschieren, rechts von der ligistischen sich aufstellen und allmählich bis an den Fuß des Berges vorrücken. Vor dem Beginne der Schlacht hielten Maximilian, Tilly und Buquoi und die hervorragendsten Obersten eine Beratung über die zu ergreifenden Maßregeln ab. Maximilian und Tilly waren für den unmittelbaren Angriff, Buquoi dagegen wollte denselben vermeiden und schlug deshalb vor, daß man den Feind links lassen und gegen Prag vorrücken solle. Wenn dieser Vorschlag angenommen worden wäre, so hätte er das unglücklichste Resultat zur Folge haben können, denn wenn sich die böhmische Armee nach Prag zurückgezogen hatte, so war ein erfolgreicher Angriff auf dieselbe und auf die Stadt nahezu unmöglich, oder es bedurfte wenigstens langwieriger Vorbereitungen. Gewiß waren es nur die Folgen der in Rakonitz erlittenen Verwundung, die die Urteilskraft Buquois in biesem Augenblicke trübten und seine sonstige Tüchtigkeit lähmten. Seine Ansicht würde nicht bloß von Tilly, fonbern auch von dem Oberstlieutenant Samotte, der die feinblichen Stellungen rekognosziert und nicht besonbers stark befunden hatte, bekämpft; beibe verwarfen den Zug nach Prag, ba nach ihrer Ansicht nur zwei Wege offen stäuben, entweber der unmittelbare Angriff ober der Rückzug. Der Oberst Spiuelli, einer der Teilnehmer der Konferenz, wollte vermitteln, er schlug einen partiellen Angriff, eine Art Scharmützel vor, währenb dessen man wahrscheinlich weitere Beschlüsse fassen sollte. Noch hatte man keinen festen Entschluß gefaßt, als nach dem Berichte des Dr. Angelini, eines der Begleiter des Karmelitermönches P. Dominions, der als eine Art oberster Felbkaplan dem Ligistenheere sich angeschlossen hatte und große Verehrung bei dem Herzoge von Bayern genoß, der genannte Mönch hervortrat und die Anwesenben ermahnte, eine Schlacht zu wagen, inbent er sie aus den göttlichen Schutz verwies. Seine Worte fanben umsomehr Würbigung, als Buquoi mit feiner Weigerung allein staub, und so beschloß man, zum Angriff zu schreiten. Das Kommanbo über das Ligistenheer führte Tilly, über das kaiserliche Heer der Oberst Tiefenbach. Buquoi blieb wegen feiner Verwunbung am Fuße des Berges in Gesellschaft des Herzogs von Bayern, der sich auch nicht an dem folgenden Kampfe beteiligte. Was die beiderseitigen Atmeeen anbetrifft, so mögen die Gegner an Zahl ziemlich gleich gewesen sein. Die Ligisten hatten durch Krankheiten sehr gelitten, so daß sie nicht mehr als etwa 12000 Mann zählten, während die kaiserlichen Truppen kaum die Zahl von 15000 Mann erreichten. Die böhmische Truppenmacht mag ungefähr gleich groß gewesen sein, allein der große moralische Unterschieb zwischen den beiden Armeen aus j)er einen Seite gut genährte und pünktlich bezahlte und deshalb kampfeslustige Soldaten, auf der anderen Seite eine durch vielfache Entbehrungen mißgestimmte und

10. Bd. 2 - S. 70

1837 - Eisleben : Reichardt
70 Europa. nommen hatte, stellte hier seine etwa 120 bis 130,000 Mann star- kes Heer hinter der Kolotscha auf. Der rechte Flügel zog sich bis fast an die Moskwa hin und lehnte sich an einen steilen Abhang und an das große Dorf Borodino jenseits des Abhanges und des Kalotscha- baches, das Centrum zog sich über ziemlich flach ansteigende Höhen hin, die durch 2 zu beiden Seiten eines zerstörten Dorfes auf den höchsten Punkten errichteten Verschanzungen verstärkt waren, und der linke Flügel dehnte sich nach einem Walde bei dem Dorfe S em i n o fk a hin und war ebenfalls durch Verschanzungen gedeckt. Vor demselben lag vorgeschoben noch eine große Verschanzung, die das Kalotschathal bestrich. Sobald Napoleon mit der Avantgarde vor dieser Stellung angekommen war, sah er sogleich, daß der Angriffspunkt auf dem lin- ken Flügel der Rüsten liege. Er ließ daher am Abend des 5. Sep- tembers die vorgeschobene Verschanzung am rechten Kalotschaufer stür- men und den Rand des Waldes besetzen. Der Kampf um diese Ver- schanzung war einer der blutigsten, in welchem die Verschanzung ab- wechselnd in den Handen der Franzosen und Russen war, bis diese endlich in der Nacht von der Fortsetzung des Kampfes abstanden. Der 6. September verstrich mit Vorbereitungen zur Schlacht; nur ein- zelne Gefechte sielen vor. Am Abend dieses Tages nahm die Franzö- sische Armee ihre Stellung ein. Sie war etwa 140,000 Mann stark. Andere, doch unverlassigere Angaben, geben die Starke der Franzosen zu 200,000 und die der Russen zu 155,000 Mann an. Am Mor- gen des 7. Septembers ging die Sonne ohne Wolken auf. „Das ist die Sonne von Austerlitz!" (s. S. 562) rief der Französische Kai- ser aus. Um 6 Uhr begann auf allen Punkten der Angriff der Fran- zosen. Mit größter Tapferkeit wurde von beiden Seiten, und mit ab- wechselndem Glücke bis Nachmittags gefochten. Endlich gegen 4 Uhr begannen der linke und rechte Flügel der Franzosen die Russen zu drangen und Napoleon beschloß nun das Centrum zu durchbrechen. 80 Kanonen der Reserve eilten der Garde voran auf diesem Punkte; durch sie verstärkt nahm Ney, der auf dem Französischen Centrum den Ober- befehl hatte, die Batterien der Russen und warf das Centrum dersel- den. Vergebens suchte Kutusow das verlorne Terrain wieder zu ge- winnen und wahrend dieser Bemühung gingen auch die Dörfer Boro- dino und Seminofka verloren. Kutusow begann daher am Abend und in der Nacht den Rückzug, zog sich nach dem 2 M. entfernten Mo- schaisk und dann nach Moskau zurück, das er dem Feinde überließ, und nahm südwärts davon auf der Straße nach Tula eine trefflich ge- wählte Stellrmg, wodurch er die reichen südlichen Provinzen Rußlands deckte, Smolensk naher war als die Franzosen in Moskau, sie in der Flanke bedrohete und sie zugleich hinderte, etwas Ernstliches gegen Pe- tersburg zu unternehmen. Die Franzosen geben ihren Verlust in die- ser Schlacht auf 10,000 Todte und Verwundete und den der ^Rus- sen auf 40—50,000 an; die Russen hingegen den ihrigen auf 25,000
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