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1. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 28

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
28 Schleswig-Holstein. Abb. 12. Segeberger Heide. (Aus Tl). Möller, Das Gesicht der Heimat.) Abb. 13. Segeberger Heide mit dem Dampfpflug umgebrochen; links mit Korn besät, rechts rohe Schollen. (Aus Th. Moller, Das Gesicht der Heimat.)

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 130

1890 - Gotha : Perthes
130 8000 Reiter — meist Adel — gebracht, denen Hannibal kaum die Hälfte Truppen entgegen stellen konnte. Weil die vorsichtige, zögernde Kriegführung des Fabius den Maulhelden in Rom nicht gefiel, obschon sie Paullus billigte, so wollte dessen Kollege Varro den Römern zeigen, daß er der rechte Mann sei und das Siegen verstehe. Er verlangte daher ungestüm eine Schlacht, als die Römer am Aufidus den Karthagern gegenüber lagerten, denn wegen des Kalkbodens war das Land wasserarm und mußten sich die Heere in der Nähe des Flusses halten. Weil das Heer Hannibals bereits Mangel an Lebensmitteln litt, nahm er den Römern in Cannä ihre Magazine weg und verleitete sie durch häufige Rekognoszierungsgefechte zur Schlacht, die denn auch in einem Bogenabschnitt des Aufidus stattfand. Dieser macht nämlich bei Cannä eine Biegung, in welcher sich beide Heere aufstellten, und zwar die Karthager an der schmälsten Stelle, sodaß der Fluß ihre Flanken und den Rücken deckte, vor ihnen standen in dem weiteren Ausschnitt des Flußbogens die Römer. Doch fanden diese wegen ihrer Menge nicht ausreichenden Raum zur Aufstellung, standen daher in dichten Kolonnen hintereinander aufmarschiert, wodurch ein großer Teil der Soldaten verhindert wurde, am Gefecht teilzunehmen. Es fochten also nur die vorderen Reihen, die an Zahl den Karthagern wenig überlegen waren, dagegen hinderte die dichte Kolonnenstellung an Freiheit der Bewegung und ward daher nur gefährlich. Es standen also 80 000 römische Fußsoldaten und 6—8000 Reiter den 40 000 karthagischen Söldlingen und 8000 numi-dischen Reitern gegenüber. Weil aber die Römer mit 10000 Mann ihr Lager besetzt hielten, so nahmen nur 70 000 Mann an der Schlacht teil, auf deren rechtem Flügel die römische Reiterei stand, auf dem linken dagegen die der Bundesgenossen. Hannibal stellte den Römern gegenüber seine beste Reiterei .

3. Geschichte der Römer - S. 98

1808 - Frankfurt am Main : Andreä
x 9?umibten (Sligier), in Sfarbafrifa, erftrccfte ftd? an dem Sofittelmeere', ton dem gluffe Simpfaga 6il ¿um £ulca. ©täbte: £>ippo regil (Q5ona), die .ehemalige .Sieftbcnj. (Sulla, an bernfsritteimeere. 3>n inneren Sanbe: (Sirta (9ieftben£ bei tdiaflniffa und feiner 9ьаф1pinmen); Sjacca (93egja), berühmte .£>anbetlflabt; £ucca und gauta, игфс weit Pen Äartljagb.. 3jiaj»nifia фоб tiefet 2anb, её mar pon jejt an fleißig ange? bauet. 5bie $?umtber tparen бефепь, tapfer, aöer aucfj treu» lol, rachgierig und graufam. Sie numibifci;e Reiterei* §. йоб. 9jun beövbcrt 9iom feine Jgjecrc паф Sifrifa; €<ifpurniu$ f Ьерофеп einen ^rieben, шс!фег Згадигфа Men und $rone liefert, Ser геьнфе Tribun, €. Ü)?emmiu$, binbert Die Sbefhitigung in 9vont, und Зодигфл mirb üovgeiaben (?ф ¿tt rechtfertigen. ©r erfefteint mit ©elbe, tmb übt ноф ©фапь* traten im 3ingeftd)te bei’ Шспсг <ui£. ioion jagt фп cnblicf) fori, und fd)idt фш ¿ugteicb ein фсег unter dem $otiful $ofi. Шьшиз inslfvifct паф, ше1фез unter Ш. Шфшиё, bes ^onfuld $rttber, bejn’gi unter dem Зеф* Weggehen muft 110, Coieietlu^ eilet jur 0еафс herbei, und 3ufluvtf;a ifi geswungen, № ju 5вофи£, Äbtiigc von 50jauritanten, $it flucbten 109* Sie bereinigten Speere be£ ^Вофи^ und Зидигфа merben jtoeimal gefc&lagen; Зидигфа, bittet Гфоп Umtrieben, ba ег(ф!е*фе1 der Segat 3d*ariu3 1 ba$ $onfulat, und Ьаё $otw manbo gegen Зидтфа, erginge feine Шгтее Ьигф die&ipiici cenfer, und befteget die beiben nfrifanifeben bibnige jejt oi)ne ©cbmierigfetf. Ser$*Men und bieüluelieferung Ьсёзизигфл rnerben Ьигф Den&uajlor, ?.©ulla, bet фофиё betrieben, und Ьефег biefer der fbefteger 9iumibieuö genannt; der ©runb $ut €ifcrft^t ,$tt>ifcben‘2c)?<muö ипьбийа. Зидигфа »erhungerte im ©efängnife 106; und Ü2ttmibien iourbe unter $5офп$ utib be3 Cö?U)uiiffa 0?афьоттеп дефейеф b\€ eö <£äfar jur romit Гфеп фго»(п$ таф!е. г ?0?arius, Pon geringer .^erfunff, офпс Äüffur (eine wiibe гофе ©eefe, mefcf;e ftd; nur in der Jqifye bei £reffenl (in iijrcm <£ie* mente fcefanb); tapfer, groß pon Äbrper, ¿eignete (кф fcijoit Unter ©cipio por 9?uutantia Ьигф feinen fofutl;, @тгаффе1с unb2bien}lgefliffen^eit aul, фоб )1ф all Client bei iofete-iiul/

4. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 185

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Ii. Aus der Geschichte. 96. Altdeutsches Frauenleben. Karl Weinbold. 1. Erziehung und Unterricht. Unter den andauernden Kriegsunruhen und der wirtschaftlichen Notlage des frühen Mittelalters litten am meisten die unteren und ärmeren Schichten des Volkes. Schulen gab es höchstens in den größeren Städten; die Landbevölkerung wuchs fast ohne Unterricht auf. Die Mädchen wurden zuerst zum Hüten des Geflügels, zu kleinen Arbeiten im Hause und im Felde angeleitet, lernten notdürftig die Hauptstücke des Christenglaubens, vielleicht auch lesen, schreiben nur selten; und wenn dann ihre Kräfte wuchsen, wurden sie Mägde im väterlichen oder brüderlichen Hause und bereiteten sich so allmählich vor, später ihren eigenen Haushalt selbst versehen zu können. Anders freilich stand es um die Erziehung der reichen und vornehmen Gesellschaft. Die Töchter der Vornehmen wuchsen entweder bei Pflegeeltern auf oder wurden der Obhut einer Erzieherin übergeben. Diese,Meisterin" oder „Zuchtmeisterin" war zugleich über die gesamte weibliche Umgebung des Fräuleins gefetzt; denn die Fürstentöchter waren stets von einer Schar junger Mädchen aus den besten Geschlechtern des Landes umgeben, die als Gespielinnen und Genossinnen Lehre und Unterhaltung mit ihnen teilten. Die Meisterin unterwies die jungen Mädchen in weiblichen Arbeiten, in der Anstandslehre und zuweilen auch in der Musik; außerdem war sie die Ehrendame ihrer Pfleglinge.

5. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 190

1890 - Gotha : Behrend
190 Bilder aus den süddeutschen Landschaften. schwarzen fränkischen Waldungen den Horizont. Das war eine Burg und eine Aussicht, die deu Blick erweiterte und das Herz erhob, wie geschaffen für ein zur Herrschaft berufenes Kaisergeschlecht! Welch eine Menge von Höfen, Dörfern und Städten, die nah und fern bald mehr bald minder versteckt mit ihren Türmen und schimmernden Dächern und Zinnen vor Augen liegen! Ganz nahe, dem Anscheine nach nur einen Steinwurf weit, ruht am uördlichen Fuße des Berges die Stadt Gmünd, ebenso nahe auf der südlichen Seite in einem fruchtbaren Thale das schöne Göppingen, die beide zum Besitztum der hohenstausischen Familie gehörten. Ringsum erheben sich über die niedrigen Ortschaften Vergschlösser in Menge und umgeben mit ihren Trümmern wie Vasallen das ebenfalls gesunkene Haupt. Rechberg, Stanseneck, Helfenstein, Ramsberg. Scharfeueck, Berneck, Drachenstein waren ehemals fre Sitze blühender Geschlechter, deren Andenken sogar znm Teil verweht ist. Auch das Stammhaus der Hohenstaufen ist läugft verschwunden, und nur spärliche Mauerreste siud übriggeblieben von der alten Herrlichkeit. In den Stürmen des Bauernkrieges 1525 haben rohe Hände den ehr- würdigen Kaisersitz zerstört und auch das nahe Kloster Lorch, die Grab- stütte des hohensiaufifchen Ahnhern, mit Feuer verwüstet. Weder die Jungfrau Maria mit dem Jefnskinde über dem Portal, noch des alten Kaisers Barbarossa steinernes Bild mit dem bloßen Schwert hatten die Bauernhause:? vor der Zerstörung des Klosters znrückgefcheucht; von den verglühenden Trümmern desselben zogen sie nach dem Hohen- stanfen, auf desfen Gipfel die Kaiserburg lag mit ihren 2 m dicken und sehr hohen Mauern aus Quaderstein und ihren vielen festen Türmen; so schien sie gesichert gegen jeden Angriff; aber manches Jahrhundert war über ihren Zinnen dahingegangen und die Burg baufällig ge- worden. Deshalb wagten die zweiunddreißig Knechte, die darin lagen, keine Verteidigung, als ein Hanfe von dreihundert Bauern in tiefer Nacht den Berg hinanstieg, und während diese mit wildem Geschrei um Thor und Mauer stürmten, warseu die Thorwächter in feiger Ver- zweiflnng die Schlüffel vou deu Ziunen herab. So öffneten sich die Angreifer felber die Burg und warfen nach gründlicher Plünderung die Feuerbrände hinein. Am Bergkegel liegt noch ein Dörfchen, welches den Namen Hohen- stanfen trägt. Über einer Seitenthür der alten, neuerdings restaurierten und mit Steinwappen gezierten Kirche steht die Inschrift: „Rio transibat Cäsar, amor bonorum, terror malorum.", nebst einigen Reimen, die auf den Kirchenbesnch des Kaisers Bezug haben. Auf der Mauer sieht man sein verwittertes Freskobildnis gemalt. Die Thür ist zugemauert, gleich als sollte nach dem Kaiser niemand mehr durch dieselbe eingehen. 2. Mitten im schwäbischen Lande tritt aus dem Felsgebirge, welches die Douan vom Nekar scheidet, hochragend der Zollern heraus, von dem, in mittelalterlicher Schönheit neuerstanden, die Stammbnrg des deutschen Kaiserhauses in das herrliche alte Alemannien hinabschant.

6. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 189

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Ii. Aus der Geschichte. 101. Altdeutsches Frauenleben. Karl Weinbold. 1. Erziehung und Unterricht. Unter den andauernden Kriegsunruhen und der wirtschaftlichen Notlage des frühen Mittelalters litten am meisten die unteren und ärmeren Schichten des Volkes. Schulen gab es höchstens in den größeren Städten; die Landbevölkerung wuchs fast ohne Unterricht auf. Die Mädchen wurden zuerst zum Hüten des Geflügels, zu kleinen Arbeiten im Hause und im Felde angeleitet, lernten notdürftig die Hauptstücke des Christenglaubens, vielleicht auch lesen, schreiben nur selten; und wenn dann ihre Kräfte wuchsen, wurden sie Mägde im väterlichen oder brüderlichen Hause und bereiteten sich so allmählich vor, später ihren eigenen Haushalt selbst versehen zu können. Anders freilich stand es um die Erziehung der reichen und vornehmen Gesellschaft. Die Töchter der Vornehmen wuchsen entweder bei Pflegeeltern auf oder wurden der Obhut einer Erzieherin übergeben. Diese,,Meisterin" oder „Zuchtmeisterin" war zugleich über die gesamte weibliche Umgebung des Fräuleins gesetzt; denn die Fürstentöchter waren stets von einer Schar junger Mädchen aus den besten Geschlechtern des Landes umgeben, die als Gespielinnen und Genossinnen Lehre und Unterhaltung mit ihnen teilten. Die Meisterin unterwies die jungen Mädchen in weiblichen Arbeiten, in der Anstandslehre und zuweilen auch in der Musik; außerdem war sie die Ehrendame ihrer Pfleglinge.

7. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 272

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
272 böhmisches Städtchen und machten kurze Zeit Halt im Korn. Ein eigentümlich Gefühl, in das reifende Weizenfeld zu treten. Aber kein Platz war sonst zu finden, und jede Schonung hat aufgehört. Jetzt gilt's — du oder ich! Das Friedensland mit seinen Satzungen und Gesetzen dämmert weit, weit hinter uns. Und wieder vorwärts! Die Sonne brannte wie in Innerafrika. Ein sengend heißer Tag stand uns bevor. Kaum waren wir drei bis vier Minuten im Marsch, als die Riesengestalt des Brigade- generals mit seinem gelben flandrischen Hengste uns entgegenraste. Sein Adjutant konnte kaum folgen. Von fern schon schrie er: „Linksum machen, die Österreicher sind da!" Und kurz vorm Bataillon brachte er mit mächtigem Ruck, sich tief im Sattel zurück- biegend, sein Pferd zum Stehen, um es augenblicklich wieder herum- zureißen und, dem Gaul die Zinken einsetzend, in der Richtung gegen den Feind uns voranzusprengen. 12s. Die Übergabe von Sedan. Johannes Scherr. In der Nacht vom 1. auf den 2. September wurde, wie der deutsche Heerfürst es befohlen, zu Donchery über die Waffenstreckung der ein- geschlossenen französischen Armee unterhandelt. Von einem deutschen Offizier geleitet, trafen die französischen Unter- händler, General Wimpffen, General Faure und General Castelnau, zur 10. Abendstunde in Donchery ein, wo Bismarck und Moltke schon zuvor angelangt waren. Wimpffen trat nicht leichten Herzens in den Verhandlungssaal. War ihm doch auferlegt, ,,mit den beiden Männern zu unterhandeln, welche, jeder in seiner Art, als die zwei begabtesten unsrer Zeit anerkannt waren." Die Verhandlung begann mit der Er- klärung Wimpffens, daß, wäre es nach seinem Willen gegangen, der Kampf fortgesetzt worden wäre; denn die französische Armee wäre, obzwar auf Sedan zurückgeworfen, immer noch kampffähig. Allein dem Willen des Kaisers gemäß sei er als Unterhändler hier. Er hoffe als solcher, die ehrenhaftesten Bedingungen gewährt zu erhalten und stellte die Frage: „Kann die französische Armee mit Waffen und Gepäck und allen Ehren, die Soldaten gebühren, die wacker ihre Schuldigkeit getan, abziehen, so sie sich verpflichtet, während der Dauer dieses Krieges

8. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 416

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
ein zerbrechlicher Kahn an dem Gestade, mit dem die Leute von drüben das frisch gemähte Gras holen, um es in der Nähe ihres Hoses auszustreuen und zu trocknen. An solchen Seen ist es still und einsam. Zuweilen schaukelt sich eine Möwe über der Flut, ein Specht hackt an der Rinde eines Baumes, ein Eichhörnchen springt von Zweig zu Zweig, vielleicht zieht auch ein Habicht vorüber und nötigt die trägen Wildenten zu schwerfälligem Fluge. Ich habe daselbst vergebens auf den Gesang der Vögel, das heitere Spiel der schreienden Schwalben gewartet, die Natur ist hier schweigsam, selbst das geschwätzige Murmeln der Quellen fehlt oder verklingt ungehört in der unermeßlichen Waldwüste. In diese stille, starre, scheinbar unbezwingliche Natur ist nun der Mensch getreten und hat sich ein Heim geschaffen. Zuerst hat er sich da angesiedelt, wo der Wald weite Ebenen bedeckte, wo dieser ein lunä, kein skog war: bei Upsala, aus den reichen Fluren Ost- und Westgot- lands. Aber er hat sich auch mitten in dem unheimlichen skog nieder- gelassen und als Pionier der Kultur den Unhold angegriffen. Der Boden an sich, der in Kulturländern so hohe Preise erzielt, hat in einem solchen 8kog anfangs keinen Wert; er erhält ihn erst, wenn der Mensch durch seine Arbeit ihn schafft. Noch jetzt lassen sich Hunderte von Ansiedlern in den einsamen Wäldern nieder, erbauen eine Hütte und dringen von diesem Zentrum nach der Peripherie vor, den Wald schritt- weise bezwingend, ihn rodend und der Kultur öffnend. Man denke in betreff der Schwierigkeit hierbei nicht an amerikanische Ansiedler. In der Neuen Welt gilt es nur, die Vegetation, den Baum- wald zu bezwingen; in Schweden ist das Wegräumen der Bäume ein leichtes — die Art fällt sie, oder das Feuer verzehrt sie; auch die dichte Pflanzendecke, der Filz, der den Felsboden einhüllt, wird durch Feuer unschwer entfernt, der Ansiedler sticht mit dem Spaten die Pflanzendecke ab, läßt die Stücke trocknen, häuft sie aufeinander und zündet sie an. So verzehrt das Feuer das hindernde unfruchtbare Pflanzenwerk und läßt es in Asche zerfallen, die wiederum den Boden düngt. Dieses Verfahren heißt svedja, schwenden. Ist der Mensch so weit gekommen, dann erst beginnt die schwerste Arbeit für ihn: er hat den Felswald auszuroden. Hier genügt nicht mehr Spaten und Art allein; Sprengungen durch Pulver sind erforderlich und unsägliche, jahre- lange Arbeit, bis endlich das Getrümmer entfernt, der Boden gereinigt und eine Ackerkrume geschaffen ist, in welche die Saat gestreut werden kann. Oft hat es den Ansiedler verdrossen, den durch Feuer zerstörten

9. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 408

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
408 der Boden wird hart. Da werden die Blätter und Stengel der Pflanzen gelb, und endlich erscheint die ganze Steppe braun wie durch Feuer verbrannt. Doch hat das Steppengras durch die Entfärbung nicht feine Nährkraft eingebüßt, und es beginnt nun, ehe die Pflanzen völlig zu Staub zerfallen, die Heuernte in der Steppe. Da kommen aus den Dörfern und Städten die Menschen zu Tausenden mit Fuhrwerk aller Art, und alles mäht und ladet auf und fährt heim nach Kräften, und um jedes Bauernhaus erheben sich dann hohe Heuhaufen, welche den Wintervorrat enthalten. Die Kasernen entsenden ganze Kompagnien zur Heuernte in die Steppe. Die stärksten Stauden werden aber in besondere Bündel gebunden und bilden dann bei dem Mangel an Holz in vielen Häusern das ausschließliche Brennmaterial. Dem vorbei- fahrenden Reisenden erscheint es bei dem Anblick der Heuernte, als ob die ganze Steppe herrenlos sei und jeder schneiden könne, wo es ihm beliebt. Doch auch die Steppe ist längst verteilt, aber große Flächen sind nicht Privateigentum geworden, sondern bilden gemeinsames Besitz- tum einer ganzen Dorf- oder Stadtgemeinde. Hier darf jeder Erwachsene des betreffenden Ortes sein Vieh weiden und seinen Wintervorrat holen. Während dieser Zeit, wo das Steppengras dürr im Walde raschelt, ertönt zuweilen in den Dörfern der Schreckensruf: ,,Die Steppe brennt!" Ein schwarzer, dichter Rauch wälzt sich dann, vom Winde vorausgetrieben, vor dem Feuer her, das laut knisternd, aber verhältnis- mäßig langsam die harten Stauden verzehrt. Aber unaufhaltsam schreitet es vorwärts, aufgescheuchte Vögelschwärme ziehen dem Rauche voran. Schon manches Gehöft ist von einem solchen Steppenbrande verschlungen worden, wenn der Sturm alle Rettungsanstalten vereitelte. Bei Wind- stille wissen sich die Hirten in der Steppe und die bedrohten Dorf- bewohner vor dem langsam näher kommenden Brande wohl zu retten; Feuer muß gegen Feuer helfen! Sie zünden selbst die Steppe zu ihren Füßen an und brennen das Gras in weitem Umkreise nieder, so daß das große Feuer dann an eine leergebrannte Fläche kommt und in weitem Bogen vorüberzieht. Ebenso findet es oft ein Ende an den unglaublich breiten Steppenwegen, auf und an welchen die Ochsen der Fuhrleute und die Herden der Viehtreiber alles Gras gründlich abgefressen haben. Oft hat auch schon ein anderer Feind der Steppe alles verzehrt, was brennen könnte, dieser Feind sind die H e u s ch r e ck e n. Es vergehen oft Jahre, ohne daß Heuschrecken in der südrussischen Steppe gesehen

10. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 442

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
442 der Boden wird hart. Da werden die Blätter und Stengel der Pflanzen gelb, und endlich erscheint die ganze Steppe braun wie durch Feuer verbrannt. Doch hat das Steppengras durch die Entfärbung nicht feine Nährkraft eingebüßt, und es beginnt nun, ehe die Pflanzen völlig zu Staub zerfallen, die Heuernte in der Steppe. Da kommen aus den Dörfern und Städten die Menschen zu Tausenden mit Fuhrwerk aller Art, und alles mäht und ladet auf und fährt heim nach Kräften, und um jedes Bauernhaus erheben sich dann hohe Heuhaufen, welche den Wintervorrat enthalten. Die Kasernen entsenden ganze Compagnien zur Heuernte in die Steppe. Die stärksten Stauden werden aber in besondere Bündel gebunden und bilden dann bei dem Mangel an Holz in vielen Häusern das ausschließliche Brennmaterial. Dem vorbei- fahrenden Reisenden erscheint es bei dem Anblick der Heuernte, als ob die ganze Steppe herrenlos sei und jeder schneiden könne, wo es ihm beliebt. Doch auch die Steppe ist längst verteilt, aber große Flächen sind nicht Privateigentum geworden, sondern bilden gemeinsames Besitz- tum einer ganzen Dorf- oder Stadtgemeinde. Hier darf jeder Erwachsene des betreffenden Ortes sein Vieh weiden und seinen Wintervorrat holen. Während dieser Zeit, wo das Steppengras dürr im Walde raschelt, ertönt zuweilen in den Dörfern der Schreckensruf: „Die Steppe brennt!" Ein schwarzer, dichter Rauch wälzt sich dann, vom Winde vorausgetrieben, vor dem Feuer her, das laut knisternd, aber verhältnis- mäßig langsam die harten Stauden verzehrt. Aber unaufhaltsam schreitet es vorwärts, aufgescheuchte Vögelschwärme ziehen dem Rauche voran. Schon manches Gehöft ist von einem solchen Steppenbrande verschlungen worden, wenn der Sturm alle Rettungsanstalten vereitelte. Bei Wind- stille wissen sich die Hirten in der Steppe und die bedrohten Dorf- bewohner vor dem langsam näher kommenden Brande wohl zu retten; Feuer muß gegen Feuer helfen! Sie zünden selbst die Steppe zu ihren Füßen an und brennen das Gras in weitem Umkreise nieder, so daß das große Feuer dann an eine leergebrannte Fläche kommt und in weitem Bogen vorüberzieht. Ebenso findet es oft ein Ende an den unglaublich breiten Steppenwegen, auf und an welchen die Ochsen der Fuhrleute und die Herden der Viehtreiber alles Gras gründlich abgefressen haben. Oft hat auch schon ein anderer Feind der Steppe alles verzehrt, was brennen könnte, dieser Feind sind die H euschrecken. Es vergehen oft Jahre, ohne daß Heuschrecken in der südrussischen Steppe gesehen
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