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1. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 137

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Der völlige Untergang der griechischen Freiheit. 137 Olympiaden- jahr. Jahr vor Chr. Politische Geschichte. j Kunst und Literatur. Сххх1у, 2. 243. Korinth und Megara mit dem achäischen Bunde ver- Kallimachosv), Lykophronw), einigt78). Apollonios1), Eratosthenesy)- Cxxxiy, 3. 242. Unglücklicher Versuch des Spartanerkönigs Agis Iv., ' ■ . die Lykurgische Verfassung wieder herzustellen79 * * * *). 78) Pol. Ii, 43. Flut. Ar. 16 — 24. In Akrokorinth lag eine makedonische Besatzung, durch welche Antigonos den ganzen Pelo- poiyies beherrschte, s. Flut. a. a. 0. 16. vgl. Paus. Vii, 7, 3. Aratos •eroberte Akrokorinth und führte die somit befreite Stadt dem Bunde zu. Seitdem war Aratos, der in diesem Jahre zum zweiten Male Strateg war, bis zu seinem Tode der eigentliche Leiter des Bundes, s. Pol. a. a. 0.: peeydxr\v de ngoxonrjv Ttovx\Gag xrjg imßoxrjg Iv oxiycrj Xqovq) Xoen'ov rjdrj deexixec ngogxaxwv /utv той xwv Ayaiwv e&vovg, Flut. a. a. 0. 24: war ¿nel perj хат Iveauxov li-rjv, nag ¿viuvtov algeigflac Gxgaxrjybv avxov, едуы de xal yvatfxij dea navxog agyeev. Auch Trözen und Epidauros schlossen sich in dieser Zeit dem Bunde an, s. Flut, ebend. Faus. Ii, 8, 4. Vii, 7, 1. 79) Der Verfall Spartas, welcher mit dem peloponnesischen Kriege beginnt und besonders durch das Eindringen grosser Geld- Hexametern verfasste. Ausserdem schrieb er noch mancherlei Ande- res, Suid. s. v. Macrob. Sat. V, 20. Vit. y (oepbdga noxvygafi- /uarog avrig). Sein Hauptwerk wurde ins Lateinische übersetzt von Cicero, de nat. d. H, 41, Caesar Germanicus und Festus Avienus, und stand trotz seiner gelehrten Eintönigkeit, Quint. X, 1, 55, bei den Römern in hohem Ansehen, Cic. de orat. I, 16. de rep. I, 14. Ovid. Amor. I, 15, 16: Cum sole et luna semper Aratus erit. v) Kallimachos aus dem Geschlechte der Battiaden zu Kyrene, •Schüler des Grammatikers Hermokrates, dann Vorsteher einer Schule zu Alexandreia und hierauf von Ptolemäos Philadelphos an das dor- tige Museum und die Bibliothek berufen, deren Vorstand er zuletzt wurde, Suid. s. v. Ilegl xoj/u. Viii, 20 f. Bergk, Proll. Aristoph., lebte um 260 — 230. Gelehrter, Dichter und Kritiker, soll er 800 Schriften verfasst haben, Suid. s. v. Wir besitzen von ihm 6 Hymnen und 60 Epigramme, von seinen übrigen Schriften haben sich nur Bruchstücke erhalten. Besonders wurden seine Elegieen geschätzt, Quint. X, 1, 58 (princeps elegiae), daher auch nachge- bildet von römischen Dichtern wie Ovidius, Propertius (vgl. Eleg. Iii, 1) und Catullus (Lxvi, de coma Berenices), wie auch sein Schmähgedicht ‘Tßtg auf den Apollonius von Rhodos das Vorbild zu dem gleichnamigen Gedicht des Ovidius war. Dann sind zu nennen seine aexea, eine überaus gelehrte Mythensammlung in 4 Büchern, und seine nivaxeg, in denen er den gesammten Bestand der grie- chischen Literatur nach Fächern verzeichnete und Begründer der griechischen Literaturgeschichte wurde. Suid. s. v. Auch als Lehrer hat er bedeutend gewirkt, Eratosthenes, Aristophanes u. A. waren seine Schüler (Kaxxe/uäyeeoe). Es heisst von ihm, Ovid. Amor. I, 15, 14: Battiades semper toto cantabitur orbe; | quamvis ingenio non valet, arte valet. w) Lykophron aus Challds auf Euböa, Dichter und Grammati- ker , war von Ptolemäos Philadelphos an der Bibliothek von Alexan- üreia angestellt, um die Werke der Komiker zu ordnen, Vit. a, Westerm. Vitt. min. p. 142. Suid. s. v. liege xcofi. Viii, 19 f. Bergk, Proll. Aristoph., und ward zu dem Siebengestirn (Ilxecdg) von Dich- tern der alexandrinischen Zeit gerechnet. Von seinen Schriften hat sich nur sein episches Gedicht Axe^avdga (irrthümlieh Kaggavdga Fcter, griech. Zeittafeln. 4. Aufl. summen in und nach demselben gefördert wurde, s. S. 85. Anm. 152, und welcher bald darauf eine weitere Nahrung durch die Rhetra des Epitadeus erhielt, s. S. 20. Anm. 20, zeigte sich besonders darin, dass der Grundbesitz sich immer mehr in den Händen einer kleinen Minderzahl vereinigte und die Zahl der Vollbürger immer mehr zusammenschmolz, s. Flut. Ages. 5: xayv xrjg eirnogiag elg oxiyovg avggueeorig nevea xrjv noxev xaxegyev avsxev&egiav xal xwv xaxuiv dayoxiav tmcpegovoa — anexectp&rjgav emaxoaeeov ov nxeioveg Znagxeaxae xal xovxcov cgcog exaxov paar oi yfjv xexxrjfxevoe xal xxrjgov, vgl. S. 90. Anm. 167. Agis eröffnete daher seine reformatorische Thätigkeit mit einem Gesetz, durch welches die Schulden erlassen wurden, und diesem folgte ein zweites Gesetz, welches bestimmte, dass eine neue Ackervertheilung vorgenommen und das ganze Gebiet in 4500 Loose für die Spartiaten und in betitelt) erhalten, Suid. s. v.: xb axoxeivov noirjpa. Alle übrigen Schriften, namentlich auch seine 20 Tragödien, Suid. s. v., sind verloren gegangen. x) Apollonios aus Alexandreia lebte um 250 —190, verliess aber seine Vaterstadt, als er mit der Vorlesung seines Epos Agyo- vavxtxä, angeblich in Folge der Missgunst und Schmähsucht ande- rer Dichter, durchfiel, Vit. a, ß’, Westerm. Vitt. min. p. 50. 51. Bei dieser Gelegenheit auch mit Kallimachos verfeindet, griff er denselben in einem Epigramm an, Antliol. Gr. Iac. T. Iii, p. 67, worauf dieser mit dem Ibis antwortete. Dann ging er nach Rhodos, eröffnete dort eine Redeschule und erwarb sich durch Vorlesung seiner Gedichte solchen Beifall, dass er das Bürgerrecht erhielt und daher auch den Zunamen 6 \Podeog, Vit. a, ß’. Später ward er nach Alexandreia zurückberufen an das Museum und wurde Ober- bibliothekar an der dortigen Bibliothek. Ausser seinem gelehrten Epos Agyovavxexd und dem genannten Epigramm hat sich von seinen Schriften nichts erhalten. y) Eratosthenes, geboren zu Kyrene im Jahre 276, wurde gebildet zu Athen, dann durch Ptolemäos Euergetes zum Vorsteher der alexandrinischen Bibliothek befördert, Suid. s. v. Itegl xwu. Viii, 21. Bergk, Proll. Aristoph., und starb im Jahre 196 oder 194 angeblich freiwillig den Hungertod, Suid. s. v. lucian. Macrob. 27. Man nannte ihn Brjxa, weil er in jeder Art vod Gelehrsamkeit den zweiten Rang einnahm, Suid. Er selbst soll sich zuerst tpexoxoyog genannt haben, Suet. de Grammatt. 10. Sein grosses Werk, Feco- ygaepixä (yeooygaepoh/ueva oder yecoygacpia), erhob die Geographie zur Wissenschaft, ist aber bis auf Anführungen bei Strabo verloren gegangen. Ausserdem erstreckten sich seine Schriften auf das Gebiet der Philosophie, Chronologie, Geschichte, Literaturgeschichte, Mathematik, Astronomie und Grammatik. Erhalten hat sieb von ihm nur ein Epigramm auf die Verdoppelung des Würfels, Anthol. Graec. Iac. I, P. 2. p. 315, und ein Brief an König Ptolemäos über dieses Problem, Fratosth. Bernhardt), p. 175 f. Die unter seinem Namen auf uns gekommenen Kaxaaxegegfxoi, ein Verzeichniss von Gestirnen, ist viel späteren Ursprungs. 18

2. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 90

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
90 Vierte Periode. 431 — 338 v. Chr. Olympiaden- jahr. Jahr vor Chr. Politische Geschichte. Kunst und Literatur. Xcy, 4. 397. Verschwörung des Kinadon in Sparta167). Geschichtschreiber: Xe- nophon1*), Ktesias"), Xcyi, 1. 396. Agesilaos in Kleinasien; seine glücklichen Unternehmungen Philistosdd). gegen die persischen Satrapen 168). 167) Xen. Hell. Iii, 3, 4 —11. Vgl. Aristot.pol. V, 6, 2. Die Verschwörung trug sich zu ovnoo iviavxov ovxog iv irj ßaoixeia Ayrjoixaov, Xen. a. a. 0. §. 4. Von Kinadon, dem Urheber dersel- den, heisst es das. §. 5: ovtos d" rjv xal xb eldog veavigxog, xal xr)V xpv/fjv evqwgxog, ov fiivxoe x (Sv öfxoiwv (über die bfioioi vgl. Xen. de rep. Lac. X, 7, Xiii, 1. 7. Anab. Iv, 16, 4 und Arist. a. a. 0., den Gegensatz derselben bilden die vno/ueioveg, Xen. a. a. 0. §. 6); er selbst giebt als den Zweck seines Unterneh- mens an /urjdevog rjxxcov eivai iv Aaxedai/uovi, das. §. 11. Das Bemerkenswertheste dabei ist ausser der grossen Gefahr, in welcher Sparta schwebte, dass bei dieser Gelegenheit zuerst die ausserordent- lich geringe Zahl der vollberechtigten Spartiaten zum Vorschein kommt. Derjenige, welcher die Verschwörung zur Anzeige bringt, erzählt oxi o Kivadwv ayayoiv avxov inl xo 2gyaxov xrjg ayoqccg aqisfirjgai xexevoe onbaoi Xnaqxidxai eiev iv xrj ayoqa' xal iyu), €(pr], aqod-fir\Gag ßagixia xe xal ¿(pbqovg xal ytqovxag xal axxovg ibs xexxaqdxovxa, rjqo[ur\v, xl dr\ /ue xovxovg, w Kivadcov, xexeveig äqi&fxrjöai; o de eine, Tovxovg, i(pt], vo/uici ooi no- Xefxiovg eivai, xobg dt axxovg navxag Gv/ufuaxovg nxeov rj xexqa- xtgyixcovg ovxag xovg iv xrj ayoqa' imdeixvvvat 6’ avxov, ecprj, ev xcdg odotg evsa /uev eva, ivd-a de dvo noxe/xiovg änavxcovxag, xovg ct axxovg anavxag Gv[x,[xa%ovg, xal oooi dh iv xoig ycoqiotg Xnaqjlaxtov xvyoiev ovxeg, eva ¡uev noxi/uov xov deanoxrjv, Gv/ufia/ovg <T iv exaoxh) noxxovg, das. §. 7. Ueber den Hass, den die Heloten, Neodamoden, die vno/ueioveg und die Periöken gegen die Spartiaten hegten, s. das. §. 6. Durch jenen Angeber wird die Verschwörung vereitelt und an allen ihren Theilnehmern aufs Furchtbarste bestraft, das. §.11, vgl. Polyaen. Ii, 14, 1. 168) Xen. Hell. Iii, 4, 1 —15. Nach Unterdrückung der Ver- ■ - schwörung des Kinadon (das. §. 1) erbietet sich Agesilaos auf die | Nachricht, dass der Perserkönig grosse Rüstungen mache, den l x Oberbefehl in Asien seihst zu übernehmen, und tritt dann im Früh- | - jahr 396 den Zug dahin mit 30 Spartiaten, 2000 Neodamoden und ^ ; 6000 Bundesgenossen an, das. %. 2. Nach seiner Ankunft in Asien bietet ihm Tissaphernes unter dem Vorgeben, dass er einen für i * Sparta annehmbaren Frieden beim König auswirken wolle, Waf- fenstillstand an, den Agesilaos auf 3 Monate (Xen. Ages. I, 10)«! ( annimmt. Nach deren Ablauf macht er einen Einfall in Phrygien, : während Tissaphernes, von ihm getäuscht, seine Streitkräfte in j Karien versammelt, um dieses zu vertheidigen, das. §. 11 —15. [Dass der Zug des Agesilaos im Frühjahr 396 angetreten wurde, ;■ . geht aus Folgendem hervor. Seine Rückkehr aus Asien fand im 1 J. 394 im Sommer statt, und die Rüstungen dazu begannen im Frühjahr, s. Anm. 177; nach Xen. Ages. I, 34. Flut. Ages. 14. 15 ^ aber umfassen seine dortigen Unternehmungen einen Zeitraum von , 2 Jahren, und Xen. Hell. Iii, 4, 20 wird im Frühling 395 (s. das. ; §. 16) ausdrücklich bemerkt, dass seit dem Auszug des Agesilaos , 1 Jahr abgelaufen sei. Auch stimmt hiermit die Darstellung der Vorgänge bei Xenophon vollkommen überein; denn nach den Ereig- , nissen des Jahres 396 wird Hell. Iii, 4, 16 der Anbruch des Früh- lings bemerkt, dann folgt der Zug des Agesilaos nach Lydien und nach Phrygien, letzterer ä/ua ¡uexonibqcg, das. Iv, 1, 1, hierauf die Winterquartiere in Phrygien (dass es während seines Aufenthal- tes Winter daselbst ist, beweist namentlich die Stelle das. §. 14), |i und im darauf folgenden Frühjahre (s. das. §. 41) ist er eben mit ■ den Rüstungen zu einem Feldzug in das Innere von Asien beschäf- ' tigt, als er den Befehl zur Rückkehr bekömmt, s. das. 2, 1 — 2.]- bb) Xenophon aus Athen, Sohn des Gryllos, geboren um 444, Biog. Laert. Ii, 48 f., Genosse des Sokrates, der ihm in der Schlacht bei Delion das Leben rettete, a. a. 0. Strab. Ix, p. 403, und Schü- ler des Prodikos, Philostr. Vit. Soph. I, 12, begab sich nach Been- digung des peloponnesischen Krieges nach Sardes zum Kyros, Biog. L. Ii, 55. Anab. Iii, 1, 4, trat unter dessen griechische Söldner ein und führte nach der Schlacht von Kunaxa und der Ermordung der griechischen Obersten die 10,000 nach Thracien zurück. In Folge dessen ward er aus Athen verbannt und focht unter Agesilaos; die Spartaner aber schenkten ihm ein Landgut bei dem den Eleern entrissenen Skillus, wo er mit Landbau, mit Jagen und Reiten und mit Abfassung seiner Schriften sich beschäftigte, Biog. L. Ii, 51. 52. Anab. V, 3, 7. Paus. V, 6, 4. Von dort durch die Eleer vertrieben, Biog. a. a. 0. 53, begab er sich, obwohl unterdess von den Athenern zurückgerufen, nach Korinth, wo er den Rest seiner Tage verlebte, a. a. 0. 56. Nachdem er den Tod seines Sohnes Gryllos mit Fassung ertragen hatte, a. a. 0. 53, starb er wahrscheinlich um 355. Seine Schriften, meist historischen und politischen Inhalts, sind: Kvqov naideia, Avaßagig, Bxxrjvixa, griechische Geschichte? von der Zeit, wo Thukydides Werk schliesst, bis zur Schlacht von Mantinea, Aoyog elg Ayrjgtxaov, Aaxedai- poviarv noxixeia, Athjvaicov noxixela (die drei letzteren angezwei- felt), Jtoqoi rj neql nqogodwv, über Wiederherstellung der athe- nischen Finanzen, 'Ie'qorv, Jteql tnnixrjg, ’Innaq/ixog, Kvvrjyexixog, zum Theil philosophischen Inhaltes: Ano/uvrj/uovev^iaxa Xioxqd- xovg, Xcoxqaxovg dnoxoyia nqog xovg dixaoxag, Xvfunogtov cpixo- Go(pcov, Olxovofuxog Xoyog. Seine Sprache galt als Muster des rein- sten Atticismus, er heisst daher Axxixrj Movga, Biog. L. Ii, 57 (yxvxvxrjxi xrjg eq/urjveiag) und Ar xixrj /uixixra. Vgl. Bion. Hai. Ep. ad Cn. Pomp. 4. Cens. de vett. script. Iii, 2. Cic. orat. 19. de orat. Ii, 14. Brut. 35. Quint. X, 1, 82. cc) Ktesias aus Knidos, Zeitgenosse des Xenophon, war zur Zeit der Schlacht von Kunaxa Leibarzt des Perserkönigs Artaxerxes Mnemon, verliess indess den persischen Hof im J. 399 wieder und kehrte in sein Vaterland zurück, Biod. Ii, 32. Anab. I, 8, 27. Suid. s. v. Er schrieb in ionischem Dialekt eine Geschichte der grossen Monarchieen des Orients, zupi Theil nach einheimischen Quellen unter dem Titel: Itegaixd in 23 Büchern, Suid. a. a. 0., von der bei Photios, Bibi. cod. 72, Diodor I. Ii, u. a., Plutarch vit. Artax., u. a. Auszüge erhalten sind, und eine kleinere Schrift 'Ivdixa, von der Photios ebenfalls einen Auszug giebt, nebst eini- gen anderen gänzlich verloren gegangenen Schriften. ■ dd) Philistos aus Syrakus, geboren vor dem Angriff der Athener auf Syrakus, Flut. Nie. 19, Verwandter und Anhänger Dionysios des älteren, Biod. Xiii, 91. Xiv, 8. Flut. Bion. 11. 36, Com. N. Bion. 3, lebte dann verbannt zu Adria, Flut. d. exil. 14, p. 605. c,

3. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 18

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
18 Zweite Periode. 1104—500 v. Chr. J. V. Chr. Politische Geschichte. Kunst und Literatur. 1031. Echestratos. Eurypon16). 996. Labotas. 978. Beginn der Feindseligkeiten zwischen Sparta und Argos17 * Ii,). 959. Doryssos. 930. Agesilaos. Blüthe der epischen Poesie. 929. Homeros und Homeriden. Ilias • und Odyssee *). 16) Die Könige Soos, Eurypon und Polydektes fehlen an der Anm. 4 angeführten Stelle des Eusebius. Es ist desshalb nicht mög- lich die Dauer ihrer Regierungen genau zu bestimmen. 17) Nach Paus. Iii, 2, 2 — 3 hatten die Spartaner unter Eche- a) Die Angaben der Alten über das Zeitalter des Homer schwan- ken zwischen 1159, evioi bei Philostratus Heroic. c. Xviii. p. 194 und 685 , Theopomp, bei Clem. Alexand. Strom. I. p. 327. Bei wei- tem die meisten und gewichtigsten derselben setzen ihn gleichzeitig mit der Einwanderung der Ionier nach Kleinasien oder später. Gleichzeitig insbesondere Aristoteles, (Pseud. -) Plut. vit. Hom., und Aristarch, Ps. Plut. a. a. 0. Giern. Alex. a. a. 0., um 944, und der älteste Zeuge Herodot. Ii, 53: 'Hoiodov yug xul '0[ir}gov rjxixirjv ratgaxooioigi ereoiv öoxtto fxsv ngfgßvttgovg yavtg&ui xul ov nxiooi, also um 850. Zwischen den Zeitbestimmungen des Aristo- teles und des Herodot hält also die Angabe des Apollodor die Mitte, nach welcher Homers Lebenszeit um 950 — 900 fallen würde. Auf die Ehre, für Homers Geburtsort zu gelten, machten in späterer Zeit verschiedene Städte Anspruch, s. Antipat. Sidon. Pp. Xliv. Anthol. Pal. Ii. p. 716, vgl. Pp. ine. 486 f.: 'Emcc noxsig f^äg- vuvro Gocprjv diu gc^uv 'Ö(xr)Qov | Pjuvnvu, Xcog, Koxotfxov, T&axrj, Uvxog, Agyog, A&rjvai, vergl. Pp. Antipater (Ps. -) Plut. v. Pom. Proei. v. Hom. Von diesen haben zwei den begründetsten Anspruch -. Chios, wo die Sängerzunft der Homeriden heimisch war, Pind. Nem. Ii, 1: "Oixev niq xul 'Ojurjocijui | gumdöv iniuiv tujioxx uoiöol | ügyovtui. Schol. a. a. O.: ‘O/urjglöug Zxeyov r6 /xkv ug/niov Toig uno tov O/urjgov yivovg, o'i xul Ttjv noir\Giv uvtov X.x diutfoyrjg rjsov, Strab. p. 646, wie auch der blinde Sänger des Homerischen Hymnus auf Apoll, den Thukydides für den Homer selber hält, Iii, 104; auch Simonides sah Chios als die Vaterstadt des Homer an, Anon. vit. Homer. Gleichen Anspruch erhebt Smyrna, wo dem Homer ein Heiligthum 'Ofx^gaiov mit einer Bildsäule geweiht war, Strab. p. 646. Cic. pro Arch. 8, und nach der einheimischen Sage Homer in einer Grotte an den Quellen des Flusses Meies dichtete und als Sohn des Flussgottes Mtxr\Giyavr\g genannt wurde, (Ps. -) Plut. v. Hom. Procl. v. Hom. Paus. Vii, 5.6. Nächstdem kommt die Insel los in Betracht, Aristot. bei Gell. Iii, 11, 6, wo das Grab des Homer gezeigt wurde, Pausan. X, 24, 3, und die Bewohner der Insel ihm Opfer brachten, Varr. bei Gell. a. a. O. Aus der Pflege Homerischer Poesie in diesen und anderen Städten entstand ihr Anspruch, als Geburtsstätten des Dichters gelten zu wollen. Eben so wenig wie über die Zeit wussten die Griechen irgend etwas Sicheres über seine sonstigen Lebensumstände. Jedenfalls sind die homerischen Dichtungen an der Westküste Kleinasiens entstanden; von da wurden sie nach dem europäischen Mutterlande verpflanzt, und zwar nach Sparta angeblich durch Lykurg, Plut. Lyc. c. 4, stratos Kynuria erobert und fingen unter Labotas und Prytanis den Krieg mit den Argivem an, weil diese sich hinsichtlich des eroberten Gebietes Beeinträchtigungen erlaubt haben sollten, vgl. ebend. 7, 2. nach Argos schon vor Kleisthenes Zeit, Herod. V, 67. Aelian. V. H. Ix, 15. Zu Athen waren sie schon heimisch zur Zeit des Solon und Peisistratos, Diog. Laert. I, 57. Aelian. V. H. Viii, 2; Stücke derselben wurden bei Götterfesten vorgetragen, namentlich in Athen an den Panathenäen auf Anordnung des Solon und Hipparch nach bestimmter Anweisung der einzelnen sich ablösenden Sänger, Diog. Laert. I, 57: Tu Sh 'O/ur/gov ¿£ vnoßoxrjg ysygutpt (Poxcov) guißipseiasui, oiov onov o nguitog (Xfi£(v, ¿xeixxev ug/Egd-ui tov t/6/uevov, big (j.ijat Aiev/isug tv rotg Meyugixotg. Diese Sänger wurden daher guifuusol, Liederverknüpfer, genannt, Bekk. Anecd. Ii, p. 769 : Gvießgurctov yug rovg xutuxxtjxov öluvoiuv unagri- Covrug Gti/ovg 'O/urjgixoi/g xul eipuxxov to t(pagjx6cov fitxog. Peisistratos liess um diese Zeit durch eine Commission von vier Gelehrten, Onomakritos aus Athen, Zopyros aus Heraklea und Orpheus aus Kroton, die zerstreuten oder nicht fest geordneten Homerischen Gesänge sammeln und nach bestimmter Folge ordnen, Cramer Anecd. Graec. Paris. I. p. 6. Schol. Plautin. Cod. Rom. saec. Xv. Pausan. Vii, 26, 6. Cic. de orat. Iii, 34. Ppigr. Bekk. Anecdot. Ii. p. 768: og tov aojut]gov | rjogoigu onogdßr]v to ngiv aeisofaerov. Welche Gedichte dem Homer zuzuschreiben seien, darüber waren schon die Alten zweifelhaft. Von einigen Gelehrten wurden ihm eine grosse Anzahl der verschiedenartigsten Gedichte beigelegt. Suid. s. v. 'O/irigog, eine andere Schule der alten Grammatiker wollte nur die Ilias als eine Dichtung Homers gelten lassen, Procl. vit. Hom.: ’Odvggeinv, fjv pevwv xul Elxuvrxog uqcugovvtut uvtov (‘Ofirigov), schrieben also Ilias und Odyssee verschiedenen Verfas- sern zu und wurden daher oi /wglcovteg, die Sonderer, genannt. Dass vor der Ilias und Odyssee längst Lieder über Heldensagen, insbesondere über den troischen Sagenkreis zur Kithara gesungen wurden, beweisen die Stellen in beiden Gedichten, an denen Sän- ger wie Achilleus, Demodokos, Phemios vom „Ruhme der Männer“, Ii. Ix, 189, vom „Streit des Odysseus und Achilleus“, Od. Viii, 73, von den „Thaten und Drangsalen der Achäer“, Od. Viii, 489, vom „Bau des hölzernen Pferdes und von Trojas Fall“, a. a. O., von der „unglücklichen Heimfahrt der Achäer“, Od. I, 326, sangen. Vgl. auch Herod. Ii, 23. Auch den späteren Ursprung einzelner Stücke der Homerischen Gedichte hatten alexandrinische Gelehrte schon erkannt; Aristarch und Aristophanes hielten den Schluss der Odyssee für unächt von Xxiii, 296 an, Schol. Pustath.; ähnlich urtbeilte Aristarch über das vierundzwanzigste Buch der Ilias; ausserdem werden eine grosse Anzahl von einzelnen Versen als

4. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 6

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6 Erste Periode. Von den ältesten Zeiten bis zur Wanderung der Dorier und Herakliden. Von Erste Periode. Den Aeltesten Zeiten Bis Zur Wanderung Der Dorier Und Herakliden. X bis 1104 V. Chr. Vorgeschichtliches Zeitalter. Pelasgische Völker, die ältesten Bewohner Griechenlands bis zu welchen unsere Kunde zurückreicht, legen unter fortwährenden Wanderungen, gefördert durch die Kämpfe mit einander wie durch den erst empfangenen, dann glücklich überwundenen Einfluss des Auslandes, den ersten Grund zur Kultur. Die Entwickelung zur eigen- thümlichen hellenischen Nationalität wird durch einige mehr oder minder gemeinsame kriegerische Unternehmungen und durch eine hauptsächlich hieraus entspringende, sich künstlerisch gestaltende Nationalsage vorbereitet. Mit der Niederlassung der Dorier und Herakliden im Peloponnes wird überall der Anfang zur Gründung fester Wohnsitze gemacht und damit zugleich die Bedingung für eine stetige innere Entwickelung hergestellt. Quellen. Die geschichtliche Kenntniss dieses Zeitraums ist, so weit sie überhaupt möglich, aus der hellenischen Sage zu schöpfen, die theils in den aus ihr hervorgegangenen epischen Dichtungen des Homer, Hesiod und in den sogenannten homerischen Hymnen vor- liegt, theils in den geographischen Schriften des Strabo (geb. 66 v. Chr., sein Werk, 17 Bücher racoy^atpixd , ist in den ersten Jahren der Regierung des Kaisers Tiberius verfasst) und des Pausanias ('Elxd- do? negnjyriaig um 150 n. Chr.), theils in dem Sammelwerk des Apolloclor (Btßxio&rixri in 3 Büchern, um 140 v. Chr.), theils in späteren Schriften verschiedenen Inhalts, wie in den Biographieen des Plutarch, (geb. 50 n. Chr.), bei Diodor von Sicilien (um Chr. Geb.), in dem ’Ovoy.agtix.ov des Julius Pollux (um 180 n. Chr.), bei Euse- bios, einem Zeitgenossen Constantins d. Gr. (navxosanrj iaxoqia in 2 Büchern, wovon ein Theil des ersten Buches in der svayyskixrjg dnosai^aiog nctqccgxevri des Eusebios selbst, das 2te Buch in der lat. Uebers. des Hieronymos und beidebücher in einer armenischen Ueber- setzung erhalten -), bei Synkellos (Ixloyr] yoovoyouífíag um 800 n. Chr.) und in di". . Scholien des Eustathios und Anderer zu Homer, des Tzetzes zu Lyk; ihron (im 12. Jahrh. n. Chr.). wenn auch nur bruchstücksweise ei“ lten ist. Für die Chronologie bietet noch einige nicht unerhebliche Ais‘>eute das sogen. Marmor Parium, eine auf der Insel Paros gefunde110 daselbst im 3. Jahrh. v. Chr. gefertigte, jetzt in Oxford befindliche* „iarmortafel; sie enthielt eine Reihe von Daten aus der griechischen Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum J. 264 mit chronologischen Bestimmungen; das erhaltene Stück reicht jedoch nur bis zum Jahr 355. (gedruckt u. A. in C. Müllers fragm. histor. Graec. vol. 1.) Ausserdem finden sich einzelne Notizen in den Frag- menten der sog. Logographen Hekatäos, Pherekydes, Akusilaos, Hellanikos, ferner in denen des Ephoros; endlich auch und zwar in grösserer Menge und von bedeutenderem Werth bei Herodot und Thukydides.

5. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 49

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Die Blüthezeit des hellenischen Volks. 49 — ! ► Olympiaden- Jahr Politische Geschichte. jahr. vor Chr. Lxxy, 2. 479. Sestos von der hellenischen Flotte unter Anführung des Xanthippos belagert und genommen30). Zweiter Abschnitt. 478 bis 431 v. Chr. i Athens Hegemonie zur See; allmähliche Unterwerfung der Bundesgenossen; seine Versuche, die Hegemonie auch zu Lande zu gewinnen; Reihungen und Feindseligkeiten mit Sparta und den übrigen Peloponnesiern.31). Olympiaden- jahr. Jahr vor Chr. Politische Geschichte. Lxxy, 3. 478. ! Athen wieder aufgebaut umgeben32). a) Bis zum Bruch mit Sparta, 461 v. Chr. und trotz des Widerstrebens der Spartaner mit einer Mauer [ 30) Serod. Ix, 106 —121. 106: amxo/xevoi di lg Zafaov oi T 'Ekkrjveg Ißovkevovzo neql avagzagiog zijg 'Iwvirjg xal oxy yqewv b rty zrjg Ekkasog xazoixigai, zrjg avzol lyxqazksg igav, zyv b Sk ’Iwviyv anetvtu zozgi ßaqßäqoiai‘ asvvazov yaq Itpaivezo 0 Gifi ¿ivai iwvzovg te Twvwv nqoxazrjg&ai (pqovqkovzag zbv [t Tiavza yqovov, xal kwvzwv fxy nqoxazrjfalvwv ’Icovag ovsefaiav % Iknisa Eiyov yaiqovzae nqog zwv Jleqgewv anakkageiv izqog y zavza nekonovvyg Cwv /uev totgi Iv zeks'i lovgi Isoxee zwv fxy- > Sigavzwv l&vkwv zwv Ekkyvixwv za Ifatioqia 12-avagzygavzag u Sovvai zyv ywqyv’Twai Ivoixygai, A&yvaioigi Sk oix Is 6- f. xee aqyyv ’Iwviyv y Ev £g & ai avagzaz ov, ovsk Iiexo- p Tzovvrjoioigi tteqi zwv aipezeqlwv auoixiewv ßovkeveiv. Zunächst \ gaben die Peloponnesier nach und zogen mit nach dem Hellespont, r um dort die Brücken des Xerxes mit zu zerstören; als sie diese s aber schon zerstört fanden, und die Athener sich zur Belagerung r von Sestos wandten, verliess Leotychidas mit den Peloponnesiern > die Flotte, das. 114. Thuc. I, 89. Sestos wurde im Laufe des Winters genommen. Serod. a. a. 0. 117. 118. Thuc. a. a. 0. [Des- 1 sen Worte: 2zyozov Inokibqxovv — xal Imyeifaagavzeg Eikov i avzyv sind nicht imvereinbar mit Herodot, indem sie nicht noth- 1 wendig enthalten, dass Sestos erst nach Ablauf des Winters genom- i men worden sei.] 31) Dieser Zeitabschnitt wird gewöhnlich auf Grund von 1 Thuc. I, 118, wo seine Dauer in runder Zahl zu 50 Jahren ange- geben wird, die Tievzrjxovzaezia des Thukydides (I, 89 —118) ge- nannt, so zuerst vom Scholiasten desselben zu den Stellen I, 18. ■ 42. 75. 97. Ueber den Gang der Ereignisse in dieser Zeit s. Thuc. I, 18: xoivy Ze änwoafxevoi zbv ßaqßaqov vazeqov ov nokkw t | Peter, griech. Zeittafeln. 4. Aufl. Siexqi&yoav nqbg ze Atyvaiovg xal Aaxesai/uoviovg oi zs ano- Otcivzeg ßugikiwg "Ekkyvsg xal ^vytnokefaygavzeg ■ Svvä/Aei yaq zavza [xtyigza Sietpavy igyvov yaq oi ¡aev xaza yyv, oi Sk vavoiv xal okiyov faev yqovov i-wk/ueivev y ofxatyjiia, kneiza Sk Sieveyßevzeg oi Aaxesaiyibvioi xal oi A&yvazoi Inoke/uygav [Aeza zwy §vfa,uaywv rcqbg äkkykovg, xal zwv akkwv Ekkyvwv st zivig 7iov Siagzaiev, Ttqbg zovzovg ysy lywqovv. cogze ano zwv Mysixwv lg zovse asl zbv nokefaov za /uev Gnevsbfaevoi za Se 7zokefa.ovvzeg rj akkykoig rj zozg kavzwv ¡-vfafaayoig cc(pigza/uk~ voig ev naqegxevaoavzo za nokeyua xal Ifatteiqozeqoi lylvovzo ¡tieza xivsvvwv zag /usklzag noiovfaevoi, vergl. elend. I, 118. [Hinsichtlich der Chronologie des Zeitraums sind wir auf Thuky- dides (I, 89 — 118. 128 — 138) und auf Diodor (Xi, 39—Xn, 37) gewiesen; allein der letztere hat zwar seine Darstellung durch- weg nach Jahren geordnet, bei seiner Unkritik und Oberflächlich- keit hat er sich aber dabei mancherlei Widersprüche und offen- bare Irrthümer zu Schulden kommen lassen, und Thukydides auf der andern Seite hat sich zwar, wie überall, so auch hier, der grössten Genauigkeit befleissigt, auch hinsichtlich der Chronolo- gie (s. c. 97), aber bis auf einige einzelne Bemerkungen es un- terlassen, die Jahre genau anzugeben. Wir können daher die Chronologie vielfach nur auf Muthmaassung und grössere oder gerin- gere Wahrscheinlichkeit gründen. Die wichtigsten Stellen für die desshalb zu machenden Combinationen sind Thuc. I, 101 vgl. mit Iv, 102, und I, 112. 115. 87, s. zu den Jahren 465 und 445.] 32) Thuc. I, 89 — 93. Plut. Them. 19. Com. Them. 6 — 7. Thuc. a. a. O. 92: oi Se Aaxesaifiovioi axotgavzeg oqyrv fzkv (paveqav ovx Inoiovvzo zozg A&yvazoig — zyg fukvzoi ßovkroewg afaaqzavovzsg asrkwg rjy&ovzo.

6. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 54

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54 Dritte Periode. Von 500—431 y. Chr. Olympiaden- jahr. Jahr vor Chr. Politische Geschichte. Kunst und Literatur. Lxxxi, 3. 454. Unternehmungen des Perikies im krissäischen Meerbusen; Achaja dem athenischen ^Bunde hinzugefügt65). /| > l/irr y , vtr )t Lxxxii, 3, 450. Fünfjähriger Waffenstillstand zwischen Athen und Sparta66). Dreissigjähriger Friede zwischen Sparta und Argos67). Die Tragiker S o p h o - klesk), Euripides* 1). 65) Thuc. I, 111. (Diod. Xi, 85.) Dass Achaja jetzt zu dem athenischen Bunde hinzugefügt wurde, ist aus den Worten des Thuc. a. a. 0. ev&vg Ttaquxaßovxeg zu schliessen [obwohl dies auch heissen kann, dass die Achäer, als schon zum Bunde gehörig, zur Theilnahme an dem Feldzuge aufgeboten wurden, in welchem Falle der Hinzutritt der Achäer zum Bunde in das vorhergehende Jahr zu setzen sein würde], vgl. Thuc. I, 115. (Vor diesem Zuge wurde noch ein, jedoch erfolgloser Feldzug nach Thessalien gemacht, Thuc. I, 111.) Diod. a. a. 0.: ol ¡ukv oiiv Aß-rivaioi xaxa xovxov xov iviavxov itxiidxav notiewv fiqgav, in avsqeia Sk xal dxqaxi]yicf ueyaxr/v So£av xaxexxrjdavxo. Nach Plut. Per. 11. Diod. Xi, 88 k) Sophokles, Sohn des Sophilos, geboren um 496 im athe- nischen Demos Kolonos, sorgsam unterrichtet namentlich in der Musik und Gymnastik, Vit. Soph. Plut. de mus. 31, leitete als Jüngling den Festgesang und Siegesreigen um die Trophäen von Salamis, Athen. I, p. 20. Vit. Soph. Plut. 28 Jahr alt besiegte er im Wettstreit um den tragischen Preis den Aeschylos. Marm. Par. Plut. Gim. 5, und trug dann häufig den ersten oder zweiten, niemals den dritten Preis davon. Vit. Soph. Suid. s. v. Im Bühnen- wesen führte er manche Neuerungen durch, indem er den Zusam- menhang des Stoffes innerhalb einer Trilogie aufgiebt, den Dialog entschieden zur Hauptsache macht, den Chor von 12 auf 15 Per- sonen vermehrte, den dritten Schauspieler einführte, von dem Her- kommen abging, dass der Dichter selbst in seinen Dramen als Schauspieler auftrat, und in der Costümierung manches änderte, Vit. Soph. Suid. s. v. Nach Aufführung der Antigone wählte ihn das Volk zum Feldherm mit dem Perikies für den Feldzug gegen Samos, Vit. Soph. Plut. Pericl. 8. Strab. p. 638. Politisch thätig erscheint er als Probule, Arist. Rhet. ni, 18, 6, und wirkt als solcher zur Einsetzung der Vierhundert mit ; doch war er als Feld- lierr und Staatsmann unbedeutend. Athen. Xiii, p. 603. 604. Ein- ladungen von Fürsten an ihre Höfe schlug er stets aus, so hing er an seiner Vaterstadt Athen ((ptxa&rjvaióxaxog r¡v, Vit. Soph.), wo er der allgemeine Liebling war, a. a. O. In Folge der Bevor- zugung seines Enkels Sophokles, Sohnes des Aristón, den ihm seine Geliebte Theoris geboren, soll der Dichter von seinem Sohne Iophon vor einem Familiengerichte wegen Geistesschwäche belangt, aber in Folge einer Vorlesung aus seinem Oedipus auf Kolonos freigesprochen worden sein, Vit. Soph. Athen. Xiii, p. 592. Cic. de sen. 7, 22. Plut. de rep. sen. per. Ii, p. 508. Er starb nach einem glücklichen Leben 91 Jahr alt im Jahre 406. Vit. Soph. Marm. Par. Argum. Iii. Oed. Col. lieber seine Todesart gingen verschie- dene Sagen, Diod. Sic. Xiii, 103. Vit. Soph. Paus. I, 21, 2 f. Die Athener erwiesen ihrem grössten Tragiker nach seinem Tode gött- liche Ehre, Vit. Soph. Plut. Num. 4. Etym. M. s. v. Av^lutv. Von den wahrscheinlich 123 Dramen des Sophokles haben sich nur sieben vollständig erhalten, nämlich Avxiyóvt], das Meisterwerk des Dichters (aufgeführt 441), ’Hxéxxqa, Olslnovg (xvqawog), Olsinovg btl Koxcovqí, Alag, cptxoxxr¡xr]g (aufgeführt 409), Tqa- yiviai. Von den übrigen sind etwa 1000 meist kurze Bruchstücke vorhanden, Nauck trag. Graec. fr. p. 103 f. Die längsten aus den wurden in dieser Zeit auf Perikies Veranlassung athenische Kle- ruchen nach dem thrakischen Chersones und nach Naxos, desglei- chen auch nach Andros und nach der thrakischen Küste ausgesandt. 66) Thuc. I, 112: '’Ydxeqov Sk (nämlich nach dem Zuge des Perikies) Siaxmbvxuv ixwv xqicöv dnovsal ylyvovxai üexonov- vrjdioeg xal A&rjvaloig nevxaexsig, xal 'Exxrjvixov ¡ukv noxifxov kayov oi 'A&r]vazoi. Nach Diod. Xi, 86. Plut. Cim. 18. Theo- pomp. fr. 92 war es Kimon, der den Waffenstillstand hauptsäch- lich in der Absicht zu Stande brachte, um durch einen auswärti- gen Krieg die Zwistigkeiten zwischen Athen und Sparta abzuleiten. 67) Thuc. V, 14. Dramen Axtusai, N. fr. 86, Axrjxrig, fr. 104, A/ixxkmg iqadxac, fr. 154, Ovkdxrjg, fr. 235, Kqsovda, fr. 327, Navnxiog, fr. 396, f Iloxv^kvr], fr. 479, Trjqevg, fr. 521, Tvqco, fr. 593, vgl. fr. 736. i 856. Ausserdem werden von Sophokles Elegieen, Päane und eine f Schrift über den Chor erwähnt, Suid. s. v. Der jüngere Phrynichos v preist den Sophokles, Argum. ni. Oed. Col.: /ucixaq Nocpoxxkrjg, og noxvv Xqovov ßiovg | ank&avev eiscd/uoov avr]q xal Sefrog, | \ noxxag notrjdag xal xaxag xqaytgsiag, \ xaxcog (f Ixexevxrjd\ ovskv vnopulvag xaxov. Bezeichnend für seine Dichtung heisst es Dio Chrys. Or. Lii, p. 272: d Sk Nocpoxxrjg fxkdog eoixev a/u(pozv tlvcu, ovxe xo av&aseg xal x6 änxovv xb xov Ald/vxov k/wv j ovxe xb axqißkg xal Sqcjui xal noxixixov xb xoi Ebqmcsov, ; defivrjv S£ xcva xal /usyaxonqsnrj nolr\dtv xqayixwxaxa xal j evnqenedxaxa k/ovdav, oidxe nxecdxrjv rjsovriv fiexa vipovg xal ' de/uv6xt]xog ¿vssixvvd&ai. 1) Euripides, Sohn des Mnesarchos, geboren auf der Insel Salamis 480, angeblich am Tage der Schlacht bei Salamis, Vit. | E Eur. a. ß'. y. Westerm., genoss eine sorgfältige Erziehung. In den gymnastischen Künsten zeichnete er sich als Knabe so aus, dass er im Wettkampf einen Preis errang, Vit. a. Gell. Xv, 20, : auch für Malerei war er nicht ohne Anlage, Vit. a. ß'. Als Jüng- ling widmete er sich eifrig der Philosophie, namentlich der Ethik ' im Umgänge mit Anaxagoras und Sokrates, und hörte die Vorträge der Sophisten Prodikos und Protagoras über Ehetorik Vit. a . ß'. y'; \ ( daher zeigten denn auch seine Dramen die Spuren jener Lehren, namentlich des Anaxagoras (vgl. Troad. 886: Zevg, slx avayxrj cpiideog sixs vovg ßqoxwv) und rhetorische Künste (Vit. a : nqod- \ svqs Xoyovg, (pvdioxoyiag, qrjxoqecag), und die Komiker spot- teten, dass Sokrates dem Euripides bei seinen Tragödien helfe, Vit. a. Athen. Iv, 131 C. Diog. Laert. Ii, 18. Ein ernster, fin- sterer und nachdenklicher Mann, lebte der Dichter zurückgezogen von Geselligkeit und vom politischen Leben, Vit. ß'. y, voll Selbstgefühl und wenig bekümmert um das Urtheil des Publikums, j Val. Max. Iii, 7. Nachdem er zuerst mit dem Drama nixidssg (im Jahre 456) aufgetreten war, errang er trotz seiner vielen Tra- gödien nur viermal den ersten Preis, Vit. y . Suid. s. v.^ Lidess ward der Dichter auch von vielen angefochten (Vit. a .: vtxo yaq j Alh]va(wv ¿(p&ovdxo), so lebten doch seine Dichtungen zur Zeit ■ des sicilischen Feldzuges in aller Munde, Plut. Nie. 29. Unter den

7. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 117

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Der völlige Untergang der griechischen Freiheit. 117 Erster Abschnitt. 336 bis 323 v. Chr. Gründung der makedonisch-persischen Weltmonarchie durch Alexandros den Grossen. Olympiaden- Jahr Politische Geschichte. ♦ Kunst und Literatur. jahr. vor Chr. ' Cxi, 1. 336. Philipp ermordet* 1). Alexandros folgt2). Die Redner Demadesa), Deinarchosb). Alexandros unterdrückt die in Griechenland auf die Nach- Der Philosoph Aristo- richt von dem Tode seines Vaters entstehende Bewegung teles0). 1) Diod. Xyi, 91 — 94. Iustin. Ix, 6. Flut. Alex. 10. Er war 46 J. alt, Faus. Viii, 7, 4, (47. J. nach lustin. Ix, 8), und hatte 24 J. regiert, Diod. das. 95. Er wurde von einem Hauptmann der Leibwache, Pausanias, ermordet, dem er Genugthuung für eine ihm von Attalos zugefügte Beleidigung versagt hatte, vergl. Arist. Fol. V, 8, 10. Die Ermordung geschah indess nicht ohne Mitwissen und Mitschuld Anderer, Flut. a. a. 0.; insbesondere wird Olympias als Anstifterin bezeichnet, Iustin. Ix, 7, aber auch Alexandros blieb nicht unberührt von dem Verdachte, Flut. a. a. 0. Iustin. a. a. 0.; Alexandros selbst beschuldigte den Perserkönig der Anstiftung, Arr. Ii, 14, 5. a) Demades aus Athen, von niederer Herkunft, Suid. s. v., Tod- feind des Demosthenes, Flut. Dem. 28, wirkte nach seiner Gefangen- nehmung hei Chäroneia von makedonischem Golde bestochen für Phi- lipp, Diod. Xvi, 87. Gell. Xi, 9. Sext. Emp. I, 13. p. 281, stand I in Gunst bei Alexandros, dessen Rache er in Gemeinschaft mit Pho- kion von seiner Vaterstadt abwandte, Flut. Dem. 23. Diod. Xvh, 15. Von der über ihn verhängten Strafe der Ehrlosigkeit entban- den ihn die Athener, um ihn zu Antipatros zu schicken mit der Bitte, die makedonische Besatzung aus Munychia zurückzuziehn, Flut. Fhoc. 30. Später von diesem verräterischer Umtriebe gegen ihn hezüchtigt, ward er festgenommen und hingerichtet (319 oder 318) Diod. Xviii, 48. Faus. Vii, 10. Bestechlich, ausschweifend und verschwenderisch, Flut. Fhoc. 1. 20. 30. Suid. s. v., war er doch ein geborener und witziger Stegreifredner, Flut. Dem. 8. 10. Cie. Or. 26. Von ihm hat sich keine Rede erhalten, auch die Aechtheit eines ihm zugeschriebenen Bruchstückes (u7r«p rrjs Scossxaeriag) wird bezwei- felt, vgl. Cic. Brut. 9. Quint. Ii, 17, 12. b) Deinarchos, geboren zu Korinth um 361, Dionys. Din. 4, kam frühzeitig nach Athen, wo er mit Theophrastos und Demetrios Phalereus in nahe Verbindung trat, a. a. 0. 2, und sich als Fremder besonders durch gerichtliche Reden, die er für andere schrieb, Ruhm erwarb, a. a. 0. Als Anhänger der Makedonier, a. a.o. sprach er im Harpalischen Processe. Nach Athens Befreiung durch Demetrios Poliorketes ging er in die Verbannung nach Chalkis auf Euböa, Dion. a. a. 0. 3. Vit. ß. Westerm. p. 321, aus der er erst im J. 292 zurückkehrte. Als Greis sprach er zum ersten Male vor Gericht 2) Flut. Alex. 11: naqtxaßf — ttjv ßaotxttav, ipftovovg це- yaxovg xal chivä fiiarj xal xevsvvovg 7iavta%o&tv eyovdav. Ueber die äusseren ihm drohenden Gefahren s. Anm. 3 und 4; im Innern war er durch die Partei der Kleopatra, der Gemahlin Philipps, die er nach Verstossung der Olympias geheiratet hatte, und ihres Oheims Attalos bedroht, welcher von Philipp im J. 336 bereits nach Asien vorausgeschickt worden war, Diod. Xvi, 91. Xvii, 2. Alexandros liess daher den Attalos tödten, Diod. Xvii, 2. 5; aus- serdem aber wurden auch mehrere Glieder der königlichen Familie (z. Th. nur als Opfer des Hasses und der Grausamkeit der Olympias) hingerichtet, Faus. Viii, 7, 5. Iustin. Ix, 7. Aelian. V. Н. Xiii, gegen einen treulosen Freund Proxenos, der ihn um sein Vermögen betrogen hatte, Dion. a. a. O. 3. Vit. ß'. Wann er starb ist unge- wiss. Aus der Zahl seiner Reden, die verschieden angegeben wird, Vit. ß’, Suid. s. v., sind drei erhalten, sämmtlich im Harpalischen Process gehalten: Кати Агциоо&ёгоуд, Кати Aqiaroytirovog, Ката Фехоххёоад. Ueber seine Beredtsamkeit heisst es, Dion. a.a. 0.5 : oisiv yuq ovte xoivdv ош löiov soyev, ovt £v Tolg Id Coig ovt £v rozg Sriftoaioig dycoffiv, axxa xal тотд Avaiov Ttaqanhqaeog £otiv onov yivttui, xal Toig ‘Ynensidov xal Toig Агщоао-ivovg Xoyoig. c) Aristoteles, geboren zu Stageira in Chalkidike im J. 384, Sohn des Arztes Nikomachos, der auch naturwissenschaftliche Werke geschrieben {Suid. s. v. Nixofxuyog), Apollod. b. Diog. L. V, 9, kam 17 Jahr alt sorgsam erzogen, nachdem er seine Eltern verloren hatte, nach Athen, wo er 20 J. lang lebte, Diog. I. a. a. O. Arist. Vit. а . Westerm. Vit. min. p. 498. Dort war er der hervorragendste Schüler des Platon, der ihn den vovg einer Schule nannte, doch scheint in Folge verschiedener Lehrmeinungen trotz gegenseitiger Hochachtung eine Verstimmung zwischen ihm und seinem greisen Lehrer eingetreten zu sein, Diog. L. V, 2. Ii, 109. Ael. V. H. П1, 19. Iv, 9. Vit. a'. ß’. p. 399. W. Einmal wirkte er auch als Ge- sandter für die Athener hei Philipp, Diog. L. V, 2. Nach Platons Tode begab er sich zu seinem Freunde Hermeias, Tyrann von Atar- neus in Mysien, a.a.o. 7. 9—11, und nach dessen Sturz im J. 345 nach Mytilene auf Lesbos, a. a. O. Zwei Jahre darauf ward er vom Philipp zur Erziehung des jungen Alexandros berufen und blieb acht Jahre lang in Makedonien, a. a. O. Zu dieser Zeit erwirkte-

8. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 136

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
136 Fünfte Periode. Von 336 —146 y. Chr. Olympiaden- jahr. Jahr vor Chr. Politische Geschichte. Kunst und Literatur. Cxxyii,1. 272. Tod des Pyrrhos 75). .Bukolische Dichtung q) Theokritos1-), Bion8), Cxxix, 3. 262. Athen wieder der makedonischen Herrschaft unterworfen76). Moschos ‘). Cxxxii, 2, 251. Aratos befreit Sikyon und vereinigt es mit dem achäischen Bunde 77). Alexandriner: Aratosu), 75) Pyrrhos machte, sobald er Italien verlassen (Flut. Fyrrlx. 26), also im J. 274, einen Angriff auf Makedonien, bemächtigte sich dieses Reiches und zog dann nach Griechenland; hier griff er zuerst Sparta an, jedoch ohne Erfolg, und wandte sich dann gegen Argos, wo er bei einem Yersuche, die Stadt durch Sturm zu nehmen, seinen Tod fand (wie erzählt wird, wurde er, als er schon in die Stadt eingedrungen, durch einen Dachziegel er- schlagen). S. Flut. Fyrrh. 26 — 34. Faus. I, 13, 5 — 7. Iii, 6, 2. Iustin. Xxy, 3—5. [Das Todesjahr ergiebt sich theils aus der Folge der Begebenheiten, theils daraus, dass nach Oros. Iv, 3 die Tarentiner sich auf die Nachricht vom Tode des Pyrrhos den Römern unterwarfen, was nach den Triumphalfasten im J. 272 geschah.] 76) Paus. Iii, 6, 3 Iustin. Xxyi, 2. Aus der Combination dieser beiden Slellen erhellt, dass Antigonos, wahrscheinlich kurz nach dem Tode des Pyrrhos, nach Griechenland zog, dass er dort ausser gegen die Griechen auch gegen eine Flotte des Ptole- mäos unter Patroklos zu kämpfen hatte, dass dieser Patroklos und der König Areus von Sparta den von Antigonos belagerten Athe- nern zu Hülfe kamen (was vor 265 geschehen sein muss, da Areus in diesem Jahre in einer Schlacht bei Korinth gegen Alexandros von Epeiros fiel, s. Flut. Ag. 3. Diod. Xx, 29), dass Antigonos von diesem Kriege zuerst durch einen neuen Einfall der Kelten in Makedonien und dann durch einen Angriff des Sohnes des Pyrrhos, Alexandros, abgerufen wurde, dass aber Athen endlich (nach Polyaen. Iv, 6, 20 durch eine Kriegslist des Antigonos) nach tapferer Gegenwehr unterlag. Das Jahr der Einnahme wird dadurch bestimmt, dass der Komödiendichter Philemon nach Suid. s. v. <Pix. unmittelbar vor derselben starb, und dass dessen Tod nach Diod. (Exc. Hoesch.) Xxiii, 7 ins J. 262 zu setzen ist. [Eine in neuerer Zeit aufgefundene, zuerst von Pittakis (’Etpiyu. Agyutoxoy. Nr. 1) herausgegebene Inschrift lehrt, dass Athen und Sparta, letzteres nebst seinen Bundesgenossen, um 270 mit einander und mit Ptolemäos ein Bündniss zur Vertheidigung ihrer und der übrigen Griechen Un- abhängigkeit geschlossen hatten, und liefert zugleich den interessan- ten Beweis für die Vermuthung Niebuhrs, dass der zwischen Anti- gonos und den Griechen geführte Krieg der von Athenäus (p. 250 f.) erwähnte Chremonideiscbe sei, indem Chremonides in der Inschrift erwähnt wird.] Antigonos legte Besatzungen in den Peiräeus, in Munychia und in das Museion; die letztere wurde jedoch bald darauf wieder von ihm zurückgezogen. 77) Fol. Ii, 43 (wo das J. angegeben wird). Flut. Ar. 2 bis 10. Mit und durch Aratos erhielt der Bund zuerst seine grössere Bedeutung und seine höheren Zwecke, s. Flut. Fhilop. 8. Ueber ihn im Allgemeinen s. des. Flut. Ar. 10: noxificx) fiev xul uywvc /Qi/aua&ue (fuvtqwg usugar/g xul Svgsxmg, xxtxjjui Sk Ttguyfiutct xcä ovaxtuüouaüui xgvcpu noxtig xcä Tvguvvovg tneßovxotutog, vgl. Pol. Tv, 8. 60. q) Die bukolische Poesie ist eine Mischgattung zwischen dar- stellender und erzählender Dichtung über Hirtenleben und Hirten- liebe, Anon. Iltgl twv Trjg noir/a. yuguxt.: ro Sk ßovxoxixov 77 oir]ua fiiy/iu tar) nuvrbg eisovg — rjyovv Siriyrj/iutixoh yrä Sgufiutixov —, civtti i] noir/mg tu twv uygoixwv rj&rj ix/iuaat- tcu. — Entstanden ist diese Dichtung vornehmlich aus volksthüm- lichen mit dem Dienste der Artemis verbundenen Hirtengesängen in Sicilien und Lakonika, Anon. Ijsgl Trjg ivgsaswg twv ßovxox., kunstmässig ausgebildet durch Theokritos. r) Theokritos aus Syrakus blühte zur Zeit des Ptojemäos Phi- ladelphos, war ein Schüler der Dichter Philetas von Kos und Askle- piades von Samos und lebte zu Kos, Syrakus und Alexandreia, Vit. u , Westcrm. vitt. min. p. 285. Suid. s. v. Theocr. Id. Xv, v. 56. Xv. Xvii. Mosch. Id. Iii; die Erzählung von seiner Hinrichtung durch Hieron wegen Schmähungen, Schol. Ovid.ibis. v. 551, hat, verglichen mit Id. Xvi, wenig Wahrscheinlichkeit. Wir besitzen unter Theo- kritos Namen 30 tlsrxxut, kleine dichterische Bilder des Hirten- lebens oder geselliger Zustände, und 26 Epigramme, zum grössten Theil in dorischem Dialekt, vgl. Ahrens, Bucolicor. Graecor. rell. p. 165 —175, doch ist die Aechtheit mehrerer dieser Gedichte zwei- felhaft. Andere Dichtungen desselben sind verloren gegangen, Suid. s. v. vgl. Quint. X, 1, 55: Admirabilis in suo genere Theocritus, sed mnsa illa rustica et pastoralis non forum modo verum ipsam etiam urbem reformidat. s) Bion, geboren bei Smyrna, Zeitgenosse des Theokritos, Suid. s. v. Mosch. 3enltutf. Biwv. v. 70, lehte in Sicilien a. a. O. v. 55 f. 76 f, und starb an Gift, das ihm beigebracht worden war. Von ihm hat sich vollständig erhalten ein Gedicht 3entracpiog Aswvisog, ausserdem Bruchstücke seiner Hirten- und Liebeslieder, vgl. Ahrens, Bucolicor'. Graecor. rell. I, p. 179 —193. In seinem Grab- liede heisst es: abv ccvtoj | xul to fiixog vid-vaxe xul oixtro Acoglg uocsu. t) Moschos aus Syrakus, Suid. s. v., jüngerer Zeitgenosse des Theokritos und Bion, 3ettlt. Biwv, Bekannter des Aristarchos, Suid. s. v. Unter den von ihm erhaltenen Gedichten ist das bedeu- tendste Evgwnr], Ahrens, Bucolicor. Graecor. rell. p. 197 — 210. [Die Verfasser von mehreren der dem Moschos wie dem Theokritos zuge- schriebenen Gedichte sind ungewiss, vgl. Incert. Idyll. Ahrens, a. a. O. 213—263.] u) Aratos, wahrscheinlich aus Soli in Kilikien, nach anderen aus Tarsos, aus edlem Geschlechte, Vit. u, Westerm. vitt. minor. p. 53. Vit. ß', a. a. O. p. 57, Vit. 6', p. 59. Suid. s. v., blühte um 284—276, Vit. cc. Suid. s. v., hörte zu Athen die Vorträge des Stoikers Persäos, Vit. «f, und ging mit demselben an den Hof des Antigonos Gonatas, bei dem er in Gunst stand, Vit. u, y, S', und auf dessen Veranlas- sung er sein Hauptgedicht, <Paivo(ievu, von den Bewegungen der Gestirne nebst einem Anhänge über die Wetterzeichen (Aioorj/isiu), in

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 5

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Fixsterne, Planeten, Cometen. 5 ni cus, vertiefte sich in Forschungen übet diese Fragen, und stellte ein anderes Weltsystem auf; als das Buch darüber gerade fertig war, starb C. 1543. Sein Hauptsatz ist: Die Sonne steht still und wird von ihren Planeten, worunter die Erde, umkreist. Die Fixsterne sind Sonnen für sich. Dies neue coper- nicanische System fand Anfangs viel Widerspruch und nicht bloß, wie öfters erzählt wird, aus Dummheit oder bösem Willen. Zuerst hatte C. selbst sein System nur als höchst wahrscheinlichevermuthung aufgestellt (von Gewiß- heit kann ja auch in diesen Dingen eigentlich Keiner reden); dann aber ist Manches, was am meisten für dasselbe be- weisend ist, erst von späteren Forschern entdeckt. Ja, der berühmteste Himmelsforscher (Astronom) der folgenden Jahrzehende, Tycho Brahe, der 1601 gestorben ist, ver- warf die Lehren des C. und stellte ein neues, drittes Welt- system auf: die Erde steht still, Sonne, Mond, Merkur und Venus drehen sich um die Erde: die übrigen Planeten um die Sonne und erst mit dieser um die Erde. Nach und nach wurde indessen das copernicanische System allgemein an- genommen, besonders darum, weil sich alle Himmelserschei- nungen nach ihm am besten erklären und berechnen lassen. Nach der Bibel, wie fälschlich öfter geschlossen, muß man diese Weltsysteme nicht richten wollen, denn sie ist wohl ein Buch zur Seligkeit, aber kein Handbuch der Astronomie; sie spricht über solche Dinge wje das Volk spricht, und es wäre nur zu beklagen, wenn sie anders spräche. Wir lernen nun das copernicanische System noch etwas genauer kennen. h. 5. Fixsterne, Planeten, Cometen. Die Fixsterne sind also wahrscheinlich ähnliche Körper wie unsere Sonne. (Doppelsterne sind Fixsterne, die in lehr guten Fernröhren doppelt erscheinen, seltener in 3,4 oder mehr Sterne sich auflösen und um einen gemeinschaftli- chen Schwerpunkt kreisen. Man kennt gegen 6000 D.) So giebt es zahllose Sonnensysteme, denn wer zählt das Heer der Sterne und nennt sie mit Namen? Neuere Forscher vermuthen, daß sich alle Sonnen wieder um eine Central- sonne bewegen. (Ob im Sternbilde des Stiers unter der

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 4

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
4 Erstes Buch. melskarten). Neben den Fixsternen beobachteten sie auch noch eine andere Gattung; fünf, meist besonders leuchtende Sterne, behielten nicht zu einander die gleiche Stellung, sie wandelten gleichsam unter den übrigen am Himmel umher; man nannte sie W a n d e l st e r n e oder Planeten. Schon die Alten beobachteten die Sonnenbahn und erkannten, daß die Sonne nicht etwa das ganze Jahr an demselben Orte auf- und untergeht oder jeden Tag denselben Bogen beschreibt. Sie unterschieden vielmehr 12 Sternbilder, durch welche die Sonne in einem Jahre hindurchgeht und in welchen sich auch die Planeten bewegen, und weil die meisten von Thieren benannt sind, nannten sie diesen Kreis Thierkreis oder Zodia- cus. Merke also die Zeichen Widder, Stier, Zwil- linge l Frühlingszeichen), Krebs, Löwe, Jungfrau (Sommerzeichen), Waage, Scorpion, Schütze (Herbst- zeichen), Steinbock, Wassermann, Fische (Winterzei- chen), oder nach^einem lateinischen Verse: Sunt aries, taurus, g-emini, cancer, leo, virg-o, Libraque, scorpius, arcitenens, caper, aniphora, pisces. Die Alten wußten endlich auch, daß Sonne, Mond und Pla- neten ähnliche Weltkörper seien als unsere Erde, aber diese blieb ihnen der unbewegliche Mittelpunkt der ganzen Welt. Um sie herum drehen sich zuerst der Mond, dann die Sonne, dann die Planeten hinter einander, zuletzt der ganze Fixsternhimmel — Alles in 24 Stunden, von Osten nach Westen. Man nennt diese Ansicht vom Weltall oder dies Weltsystem auch wohl das Ptolemäische, weil der Geograph Ptolemaus in Alexandrien (vor 150 nach Ehr.) es besonders ausgebil- det und gelehrt hat. tz. 4. Das copernicanische Weltsystem. Dies ptolemäische System galt durch das ganze Mittelalter, obwohl manche Fragen und Zweifel nicht fern liegen. Wie unwahrscheinlich, daß die Weltkörper, deren Weite von der Erde eine so ungeheuer verschiedene ist, sich allesammt in 24 Stunden um sie bewegen sollten? Warum so ungeheuer große Körper um die kleine Erde u. s. w.? Ein Domherr in der Stadt Frauenburg, Nicolaus Coper-
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