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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe - S. 84

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Länderkunde. Reich das größte Reich der Erde ist, also „selbst das Gesaint- gebiet des russischen Reichs an Größe übertrifft. Über V« des Land- gebietes der ganzen Erde mit über 'z der Bevölkerung der ganzen Erde gehört dazu. Die Lage Englands macht es zum natürlichen Centrum des Welt- Handels. Es liegt einerseits dem am stärksten bevölkerten mittleren Teil des europäischen Festlandes, andererseits dem erzeugungsreichsten Teil Amerikas gegenüber- Dazu kommt, daß an Unternehmungsgeist und zäher Ausdauer das engliche Volk wohl von keinem andern übertroffen wird. England ist ferner das erste Industrieland der Erde. Tie in großartigen Massen aufgehäuften Steinkohlenschätze des Bodens, verbunden mit massenhaftem Eisenerz wurden seit Erfindung der Dampf- Maschine der Hauptträger der englischen Großindustrie, die namentlich in Metall- und Webewaren Erstaunliches leistet. Obwohl der englische Acker b a u im Tieslande hoch entwickelt ist, inbezug auf Vieh- und Pferdezucht ganz Vorzügliches geleistet wird (englische Vollblutpferde), so deckt der Ertrag der Landwirtschaft doch lange nicht den einheimischen Bedarf. Gering entwickelt ist die Landwirtschaft in Irland, wo das englische Pächterwesen einen eignen irischen Bauernstand nicht aufkommen läßt. Hier herrscht unter der armen Landbevölkerung viel Not und Elend, und viele Iren suchen jenseits des Weltmeers eine neue Heimat. 3, Ortskunde. a) In England: London, (472 Mill. E-, Polizeibezirk 5'/, Mill.) Hst. des Reiches in günstiger Lage an der Themse, erster Handelsplatz und größte Stadt der ganzen Erde. — Green w i ch (grinnitsch) unterhalb London gelegen, große Sternwarte, über welche der Nullmeridian führt. — Ports in o n t h, (pörtsmöß), erster Kriegshafen Englands, an der L.-Küste gelegen — Bristol (bristl), große Hafenstadt an der L-'^.-Küfte. — B i r m i n g h a m (börminahämm) (455 Tsd. E-) und Sheffield (fcheffield), Mittelpunkte des großen In- dustriebezirkes für Eisen- und Stahlwaren. - Man ch e st er, (männtschest'r) Mittelpunkt eines großen Jndustriebezirks für Bauwollenwaren (379 Tsd. E-) — Liverpool (liw'rpul), zweiter Seehafen und zweitgrößte Stadt des Reichs (613 Tsd. E.), sowie Ein- und Ausfuhrhafen des vorhingenannten Industriegebietes. — Leeds (llds) (357 Tsd. E-), Mittelpunkt eines großen Jndustriebezirks für Leinen- und Wollfabrikation- d) In Schottland: Ed in bürg (342 Tsd. (£.), Hst. in herrlicher Lage auf drei Höhen, mit dem Schlöffe der alten schottischen Könige- — Glasgow (gläsgo) erste Fabrikstadt Schottlands, drittgrößte Stadt (540 Tsd. E.) des Reiches. c) In Irland: Dublin (döblin) (3g3 Tsd. E.), Hst. von Irland, Sitz des Vizekönigs. — Belfast, bedeutendste Handels- und Fabrikstadt der Insel. Da die Insel wenig Kohlenausbeute hat, ist ihre Industrie gering entwickelt. cl) In Europa gehört den Engländern noch der Felsen von Gibraltar und die Maltagruppe. Iv. Tie fremden Erdteile. A. Ästen. (45 Mill. qkm, 832 Mill. E., 19 auf 1 qkm). 1. Überblick. 1. Lage und Umgrenzung. Asien liegt aus der n. H a l b k u g e l; nur einige feiner f.-ö. Inseln reichen aus die s. Halbkugel. Es erstreckt

2. Teil 1 = Grundstufe - S. 90

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
^ Die fremden Erdteile. gehört fast ganz Vorderindien den Engländern als indisches Kaiser- r e i ch. Nur im Himalaja haben noch einzelne Staaten ihre Selbständig- feit zu bewahren gewußt. Die Engländer haben Anbau, Gewerbefleiß und Verkehr so sehr gefördert, daß die Hälfte der asiatischen Ein- und Ausfuhr aus Indien kommt. Der inländische Verkehr wird dnrch ein großartiges Eisenbahnnetz gefördert. Vorderindien besitzt mehr als 20 Großstädte über 100000 E. Kal- t utta (800 Tsd. E-), wichtigster Einfuhrhafen Indiens an einem Arm des Ganges-Deltassitz des Vizekönigs. — Delhi an einem Nebenfluß des Ganges, einst die glänzende Hst. des Großmoguls, heute nur eiu Schatten ihrer frühereu Größe, Pracht und Herrlichkeit. — Benäres am Ganges, heiligste Stadt der Hindus. — Madras (406 Tsd. E.) wichtigste Stadt der Ostküste^ — B o mb a y (bombe), wichtigste Handelsstadt der Westküste 775 Tsd. E. ; in der Nähe die berühmten unterirdischen Felsentempel. — Am N.-W.- Rande des Himalaja das herrliche, fruchtbare Hochgebirgsthal Kaschmir (Kaschmir-Shawls). — Die Franzosen und Portugiesen besitzen einige Küsten- Plätze Indiens. 2. Hinterindiett ähnelt einer Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger. Dieser ist die Halbinsel Malakka. Fünf hohe, jedoch nicht schneebedeckte Gebirge durchziehen die Halbinsel in der Richtung ihrer Küsten gen S.-S.-O. Zwischen ihnen vier große Ströme, von denen der M e k o"n g der be- dentendste ist. Durch Überschwemmung befruchtet er alljährlich seine Ufergegenden. Das heißfeuchte Tropenklima macht das Land waldreich (Tik-Holz) und auf dem fetten Schlammboden der Flußthäler für Reisanbau überaus fruchtbar. Im allgemeinen erinnert die Tier- und Pflanzenwelt durchaus an diejenige von Vorderindien. Malakka ist sehr zinnreich. Die Bewohner sind auf Malakka Malayeu, im übrigen Hinter- indien M o n g o l e n. An der O.- und der S.-Küste viele Chinesen. Die herrschende Religion ist die des Buddhismus. Diese Religion wurde von dem indischen Weisen Buddha, einem Zeitgenossen des Cyrns, begründet. Sie zählt etwa soviel Anhänger als die christliche auf der ganzen Erde, da zu ihr sich fast alle Mongolenvölker des mittleren und s.-ö. Asiens bekennen. Die w- Küstenländer und der 8. der Halbinsel Malakka bilden das britische H interindien- Es ist sehr reich an Iteis. Hauptausfuhr- Hafen und Hst. Rangün. — Die wichtigste Stadt der „Straßeuansiedelnngen" an der Malakkastraße ist Singapur, auf der gleichnamigen Insel gelegeu, sehr verkehrsreich. Das französische Hinterindien umfaßt das frühere Reich Tongking an der O.-Küste und das Mekongdelta. — Unter den Ei n - gebornen-Staaten ist Siam, „das Reich des weißen Elefanten", der einzige besser geordnete. Hst. Bangkok, größte Stadt Hinterindiens (über l/2 Mill. E-). Der Glanz und Prunk der dortigen Buddhistentempel (Pagoden) über- trifft den aller übrigen in Asien. 3. Ver indische Archipel besteht aus zahlreichen (etwa 10000) In- seln, welche sich zu beiden Seiten des Äquators zwischeu Südasien und' Australien ausbreiten. Man unterscheidet 4 große Hauptgruppen: 1) die großen Suudaiuseln (Borneo, Sumatra, Java, Celebes), die kleinen S u n d a i n s e l n , die Molnkken oder G e w ü r z i n s e l n und die Philippinen. Die größte der Inseln ist Borneo, die dritt-größte Insel der Erde, so groß wie Skandinavien.— Die Boden-

3. Teil 1 = Grundstufe - S. 92

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Die fremden Erdteile. künstlich bewässerten Stellen in Tibet und Osttnrkestan. — Bezüglich der Tierwelt ist das Hochlandsgebiet von Zentralasien wichtig als Heimat nützlicher Haustiere: der Pferde, Schafe, Kamele, Esel und Ziegen. Die Bevölkerung ist mongolischer Abstammung und führt größtenteils ein Nomadenleben. Die Dichtigkeit ist gering, so daß auf dem weiten (6,5 Mill. qkm großen) Gebiet nur 9,2 Mill. Menschen leben. Alle Gebiete sind Nebenländer des chinesischen Reichs und stehen unter chine- sischen Gouverneuren. Tibet ist bei einer Erhebung von 4000—5000 m das h öchste Ho chlandsgebietder E r d e. Osttibet ist das Quellgebiet der Ströme Hinterindiens und Chinas. Jn Lasa (Göttersitz) residiert das geistliche und weltliche Oberhaupt von Tibet. — Ostturkestau, auch hohe Ta- t a r e i genannt, ist ein 1000 m hohes Hochland zwischen Kueuluu und Tieu- schan, im um die Städte Jarkand und K-aschgar sehr fruchtbar, von m oh ammedanischen Tu rktatareu bewohnt. Gleichsam eine niedrige Vorstufe der hohen Tatarei bildet die (durchschnittlich 600 m hohe) Dsungarei, zwischen Tienschan und Altai. Hier das Stammland der Kalmyken. Ostturkestau und die Dsnngarei bildeu zwei wich- tige Völkerthor^ für die Heeres- und Karavanenzüge zwischen W.- und O.-Asien. Die Mongolei besteht überwiegend aus Steppe und Wüste, ein echter Herd des Nomadentums. Der mittlere, muldenförmige Raum ist eine endlose Salz- und Steiuöde, Gobi (Wüste) oder S ch a m o (Sand- meer) genannt. — Die wilden Mo n g o l e n st ä m m e h a b e n s i ch z u Z e i t e n g l e i ch verheerenden Strömen über die K u l - t u r l ä u d e r Europas, Chinas und Indiens ergossen. Ii. Ostasitn. 1. Die Mandschurei, das n.-ö. der chinesischen Nebenländer, bildet eine weite Länderschüssel, welche von Gebirge um- rahmt und reich an Weideflächen, Wald und Ackerland ist. In: N. reicht das Gebiet bis zum A m n r. Es ist das Stammland des jetzigen chine- sischen Kaiserhauses. (12 Mill. E.) 2. D a s e i g e n t l i ch e C h i u a. g.) D a s L a n d. Es tritt mit halbkreisförmiger, feingegliederter Küste ans Meer, ist im 8. und der Mitte überwiegend Gebirgslaud, im N. ein großes Tiefland um deu Unterlauf der beiden Hauptströme. Nach W. hin bilden Gebirge und Hochländer deu Übergang zum Hochlande von Zentralafien. Wichtige Pässe der Nordgrenze find durch starkes Mauerwerk abgesperrt; hie und da erheben sich aus der Grenzlinie in ziemlichen Abständen von einander große viereckige Türme, der Uberlieferung nach alles Reste eines riesigen Grenzwalles, „der großen Mauer", welche vor mehr als 200 Jahren v. Ch. ein chinesischer Kaiser als Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut haben soll. Die Hauptflüsse des Laudes sind der H o ä n g - h o (gelber Strom), der seinen Namen von den großen Mengen gelber Lößerde trägt, die er mit sich sührt une weit bis ins Meer (gelbes Meer) trägt, und der Jäng-tse-Kiang (Sohn der Landschaft Jang). Ersterer ist wegen seiner vielen u-berschwemmungen „das Unglück Chinas". Das Klima Chinas ist ein sehr günstiges, und das Land von großer Fruchtbarkeit. Weizeu im N., Reis im S. sind die Hauptfrüchte, außerdem Thee und Baumwolle. China ist d i e ur a l t e Heimat der Seidenraupe. — Steinkohlenlager und Reichtum an Porzellau- erde sind die wichtigsten mineralischen Bodenschätze.

4. Teil 1 = Grundstufe - S. 94

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
94 Die fremden Erdteile. Die Japaner gehören zu den mongolenartigen Völkern. Sie bekennen sich zu einer Art von Ahnendienst oder sind B u d d - histen. In Bezng auf Gewerbe und Wissenschaft waren sie bis in die neueste Zeit noch Schüler der Chinesen. Seitdem Japan aber dem Verkehr mit Europa und Nordamerika geöffnet ist, hat das geweckte japanische Volk überrascheud schnell viele Fortschritte unserer Kultur in Bezug auf Gewerbe, Eisenbahnen, Heer- und Unterrichtswesen angenommen, so daß die Japaner unstreitig das gebildetste mongolische Volk sind. Die Industrie steht bei ihnen uuter alleu Asiaten am höchsten. Sie liefern ausgezeichnete Seidenstoffe, Lackarbeiten und Schnitzereien, sind vorzügliche Ackerbauer und Seidenzüchter. Hanpt- ausfuhr Thee und Seide. — Das geistliche und weltliche Oberhaupt ist der Mikado. Tokio «über eine Mill. (£.), Hst. auf der Insel Nippon. —, Jokohama, Hauptausfuhrhafeu. — Kioto, große Industriestadt. 5. Nord- und Nordwestasten. (Russisch.) I. -Sibirien, (größer als Europa, Bevölkerungsziffer geringer als die von London) nimmt den Raum zwischen dem Ural und Großen Ozean, Zentrales ien und dem Eismeer ein. Die ^.-^.-Hälste ist Tief- land, der S.-O. Gebirgslaud. Zu den Gebirgen gehört der gold- und silberreiche Altai, das graphitreiche saj anische Gebirge, das eisen- reiche Jablonoi - Gebirge und das Vnlkangebirgsland von Kamtschatka. — Die Riesenströme Sibiriens folgen der N.-Ab- dachung des Landes zum Eismeer. Es sind der Ob mit dem Jrtisch, der Jenissei und die Lena. Für den Verkehr nach außen habeu diese Ströme sehr geringe Bedeutung, da sie in das selten eisfreie Polar- meer münden. Ihr Fischreichtum ist aber eine Hauptnahrnngsqnelle der Bewohner. Zum großen Ozean fließt der Amur. Der Baikalsee ist das größte stehende Gewässer, ein tiefer Süßwaffer-Gebirgsfee. Das Klima Sibiriens ist viel rauher und kälter als dasjenige Europas unter gleicher Breite und weist namentlich große Wärmegegensätze auf: lange, strenge Winter mit furchtbaren Kältegraden und nach raschem Übergange sehr heiße Sommer, in denen sich die Pflanzenwelt sehr schnell entwickelt. (So hat Jakntsk, das wenig n. liegt als Bergen, im Winter — 40° C., im Juli bis 20° C.) Zu dieser Gestaltung des Klimas trägt außer der u. Lage Sibiriens auch seiue Bodeugestaltuug bei. Es ist gegen das Eismeer hin ganz offen gelegen und gegen den 8. durch hohe Gebirge abgeschlossen. Die größte Kälte zeigt O.-Sibirien. Das günstigste dem Anbau vou Früchten recht zuträgliche Klima haben die s. Gebirgs- thäler und Ebenen. Pflanzen- und Tierwelt find in den einzelnen Gegenden sehr verschieden. Der s.-w. Teil Sibiriens ist eine Fortsetzung der turauischeu S.tepve. Nördlich davon zieht sich vom Ural bis zum Altai und dem Baikalfee ein etwa 350 km breiter Gürtel fruchtbaren Knltnrlan- des hin, das sich infolge reichlicher Niederschläge zum Ackerbau wohl eiguet. Noch weiter n erstreckt sich vom Ural bis zum Großen Ozeau ein breiter Gürtel von Nadelholz Waldungen, die Heimat vou allerlei Pelz- tieren (Zobel, Hermelin, Polarfuchs. Bär, Eichhörnchen) und wilden Jägervölkern. Den äußersten N. Sibiriens erfüllen die Sumpf- und Moosflächen der öden T u u d r a.

5. Teil 1 = Grundstufe - S. 107

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Amerika. 1^7 vorzugsweise im 8.-0.) ist ungefähr ebensogroß. Die Zahl der Indianer im Unionsgebiete beträgt etwa 300000, die der Chinesen in den Küsten- ländern des großen Ozeans etwa 100000 Kopse. — Bezüglich der Religion herrscht unumschränkte Freiheit. Doch ist das p r o t e st an tisch e Bekenntnis mit seinen zahllosen Sekten bei weitem überwiegend. Unter den Nahrungszweigen der Bevölkerung stehen Land- Wirtschaft, Industrie und Handel obenan. Mit den Erzeugnissen seines Ackerbaues und seiner Viehzucht nährt die Union bereits das w. Europa; seine Ausfuhr an Baumwolle und Tabak übertrifft die der ganzen übrigen Erde; seine Handelsflotte ist die zweite der ganzen Erde. Der Reichtum des Landes an Steinkohlen und Eisen ist der Träger einer großartigen Masch inen-In dustrie. Großartige Erfindungen der Neuzeit, als Telegraph, elektrisches Licht, Näh- und Mähmaschinen n. a. m. sind von Amerika ausgegangen. Großartige Eisenbahnbauteu, die Pacisicbahuen genannt, verbinden die beiden Ozeane. In 7 Tagen reist man von New-Iork nach San Franzisco. Für unser deutsches Vaterland hat die Union noch ganz besondere Bedeutung als Hauptgebiet der deutschen Auswanderung. Der Eauptstrom der deutschen Auswanderer (95 %) geht noch immer nach diesem ande, obwohl die Verhältnisse für die Auswanderer heutzutage bei weitem nicht mehr so günstig sind, als ehedem. Der Ansiedler erhält selbst im „fernen Westen" nur unter günstigen Verhältnissen gutes und billiges Land, wird hingegen nur zu oft von gewissenlosen Spekulanten übervorteilt und ausgebeutet. Die Verhältnisse der Arbeiter in den Städten lassen auch vieszu wünschen übrig. Nur der sehr geschickte Arbeiter kann hoffen, nach einiger Zeit in seinem Berufe Arbeit zu finden. Er muß gewöhnlich erst eine schwere Zeit durchmachen, in der er keine Arbeit scheuen darf. Die Städte des Ostens namentlich haben eher Überfluß als Mangel an Arbeitskräften. — Die am meisten deutsche Stadt Amerikas ist Milwaukee (millnöki) am Michigansee. (210000 E.) Hier hört man auch im Geschäfts- leben nur die deutsche Sprache. c) Die Union ist ein Staatenbund, bestehend aus 44 einzelnen Republiken mit gesonderter Verfassung und gemeinsamer Bundesregierung, an deren Spitze ein Präsident steht. Gebiete mit weniger als 60000 erwachsenen männlichen E. sind „Territorien" und werden von der Bundes- regierung verwaltet. Washington (nöschingt'n, 238000 (£.) Bundeshauptstadt- — Ne w- N o r k (nju-jork) (über Mill. E.), erster Seehandelsplatz Amerikas, der zweite der ganzen Erde, mit drei trefflichen Häfen ausgestattet. Hauptausfuhr besteht m Getreide und Petroleum. Erster Einwandererhafen Amerikas, ^»ubezug auf Straßenanlagen, großartige Bauten und Luxuseinrichtungen nunmt es New-Aork mit jeder großen europäischen Residenz auf. — Von den übrigen Seestädten der Ostknste seien genannt: Philadelphia wichtigste Industriestadt der Union, Baltimore (441000®.), wichtigster Ausfuhrhafen für Tabak, Boston (bostn, 414000©.). — ^m Mündungsgebiete des Mississippi liegt Neu -Orleans (nju-örlius), größter Baumwollenmarkt der neuen Welt; bedeutender Einwanderer- yafen. Tie bedeutendste Binnenhandelsstadt ist St. Louis (ßent lüis) (450000 E.) am Einfluß des Missouri in den Mississippi. Sie vermittelt den innern Warenverkehr zwischen dem 0. und W., S. und N. — In dein großen Ackerbaugebiet s. von den großen Seen: Chicago (850000 E.) am Sudende des Michigansees, erster Getreidemarkt der Welt, bedeutender Vieh - und olzhandel. —- Cincinnati am Ohio, großartige Schweine- schlachtereien. — ^n allen Städten des Ackerbaugebietes zahlreiche Deutsche. Unter den Städten der Westküste ist die bedeutendste Sau Francisco,

6. Teil 1 = Grundstufe - S. 110

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
11^ Die fremden Erdteile. in Besitz genommen wurden. Weder die spanische Herrschast noch die Befreiung von derselben hat den Ländern viel Segen gebracht. Die neuen Republiken leiden an Parteihader und Rassenhaß der Bevölkerung. Burgerkriege und nachlässige Bodenkultur sind einer günstigen Knltnrent- Wickelung der Länder äußerst hinderlich. In diesen Staaten der Freiheit herrscht oft die ärgste Willkür, Mißachtung der Gesetze, Bestechlichkeit und Grausamkeit. — c) Das Andengebiet umfaßt die Republiken Venezuela (den w- Teil), Columbia, Quito, Peru, Bolivia und Chile, (im ganzen ein Gebiet vom 10fachen Umfange des Deutschen Reichs mit nur etwa 14 Mill. E-). Ahrer Natur und kulturellen Bedeutung nach gliedern sich die Republiken in zwei Gruppen. Die 3 nördlichen, Venezuela, Columbia und Quito, sind hauptsächlich Länder der Plantagenwirtfchaft- Sie er- zeugen Tabak, Baumwolle, Kaffee, Cacao, Zücker, Vanille und andere Kolonialwaren- Eine örtliche Industrie von Bedeutung ist die Anfertigung von Panamahüten. — Unter den Städten ist Quito, die Hst. des gleich- namigen Landes, wohl die bedeutendste und am schönsten gelegene- Die drei südlichen Republiken, Peru, Bolivia und Chile, sind durch einen bedeutenden Mineralreichtum ausgezeichnet, namentlich an Silber, Gold, Kupfer und Salpeter. Dazukommt die Ausfuhr von Fieberrinde (vom Kina- oder Fieberrindenbaum) und von Guano (erhärteter, im Laufe von Jahrtausenden angesammelter Seevögelkot, ein vorzügliches Düngemittel), der vou den Guanoiuseln an der peruanischen Küste kommt. Chile ist derjenige Staat unter den südamerikanischen Republiken, der am weitesten in der Kultur fortgeschritten ist. Hier macht auch die Anzahl der Weißen fast die Hälfte der Bevölkerung aus. — Von dem f. Lande Südamerikas, Pata- gonien und Feuerlaud, besitzt Chile die westlichen Küstenländer. — Santiago Hst. in der Mitte des Landes, größte Stadt des Andengebiets. — Valp a- r a i s o (Paradiesthal) bedeutendste Hafenstadt- 2. Die großen Tiefebenen und östlichen Lergländer. a) Ö. von den Cordilleren breiten sich drei große Tiefländer aus: die L lanas(ljänos-Ebenen) des Orinoco, weite, hügellose Steppengebiete, welche den großen Bogen des Stromes an seiner ^.-Seite begleiten, das U r w a l d g e b i e t des Amazonas und die P a m p a s (= Ebenen) des R i o de l a P l a t a. Letztere sind wellenförmige Grasebenen, der Weideplatz ungeheurer Herden von Pferden und Rindern. — Von den Bergländern, welche nach der O.-Küste zu diesen Tiefländern vorgelagert find, ist das B e r g l a n d von Brasilien das bedeutendste. Das Urwaldgebiet des Amazonas (Bild20) breitet sich im Stromgebiete des Maranon (maranjon) oder A m a z o n e n st r o m e s aus und ist etwa 7 mal so groß als das Deutsche Reich. Der Oberlauf des Maranon liegt im Hochgebirge der Anden. Hier fließt der Strom in einem nach N. gerichteten Längsthal, durchbricht das Gebirge in einer Reihe von Felsen- thoren und tritt dann in die große, mit Urwald bedeckte Ebene ein. In langsamem, ruhigem Laufe, fortwährend durch große Nebenflüsse verstärkt, wälzt er seiue Fluten nach dem Meere. Seine Mündung macht den Ein- druck, als ob sich hier ein Süßwassermeer mit dem Ozean verbindet. Von der Mitte des Stromes erblickt man im Mündungsgebiet kaum die Ufer. — Obgleich der Amazonas an Länge von andern Strömen übertroffen wird, so hat er doch den größten Wasserreichtum und das um- fangreichste Stromgebiet der Erde. Die Menge der Niederschläge, der Reichtum des Wassergeäders und die tropische Wärme bringen die wundersame Üppigkeit des Pflanzenwuchses hervor. Das Urwaldgebiet zeigt eine übergroße Mannigfaltigkeit blütenreicher Waldgewächse. Dicke Banmriesen, starke schling-

7. Teil 1 = Grundstufe - S. 111

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Amerika. 111 gewächfe und ein überaus dichtes Unterholz bringen jene Undurchdringlich- keit des Waldes und ein dämmergleiches Waldesdunkel hervor, une dies nur der brasilische Urwald auszuweisen hat. — Reichhaltig ist auch die Tierwelt- Das meterlange W a ssersch w ein wird tm Flusse vom Krokodil, auf der Erde vom Jaguar verfolgt- Gleißende Schlangen, unter ihnen die große Boa und die gefährliche Klapperschlange, schießen durchs Dickicht oder ringeln Beute suchend an den Bäumen empor. Die Welt der I n s e k t e n ist durch zahlreiche, farbenprächtige und auch große Formen vertreten. Ein Heer von Papageien, Kolibris und fasanenartigen Vögeln flattert in den Kronen der Bäume. Zu den Tierformen des Urwaldgebietes gehören auch G ü r t e l t i e r und A m e i f e n f r e s s e r- ^. In diesem großen Jagdgebiet haben indianische Jägervölker ihre Heimat- b) Der größte Staat des ganzen Gebietes ist B r a s i l i e n. Diese große Buudes-Republik umfaßt die Ebene des Amazonas und das brasilische Bergland. Obgleich wenig kleiner als die Vereinigten Staaten, ist das Gebiet doch viel weniger bevölkert (15 Mill.) als diese. Fast nur die Küstenprovinzen sind seßhaft bewohnt, und zwar vorwiegend von Negern und Mulatten; nur % der Bevölkerung besteht ans Weißen. terrschend ist die p 0 r t u g i e s i s ch e S P r a ch e und die k a t h 0 l i s ch e 0 n s e s s i 0 n. — In den Südprovinzen haben sich etwa 130 000 Deutsche augesiedelt, deren Kolonien bei redlicher Arbeit gut gedeihen. Da aber die brasilische Regierung in sehr vielen Fällen die Einwanderer im Elend verkommen läßt und ihnen ihre Versprechungen nicht hält, so hat das Deutsche Reich die Beförderung von Auswanderern nach Brasilien allen Agenten untersagt. Brasilien ist ein von der Natur sehr reich begabtes Land, dessen Schäle aber nur znm geringen Teil verwertet werden. Großartig ist die Ausfuhr von Kaffee (fast die Hälfte der ganzen Kaffee- ernte auf der Erde kommt aus Brasilien), Tabak und Brasilien- holz (Färbeholz), bedeutend auch die an Zucker, Baumwolle, Kakao und Kautschuk. Das brasilische Bergland birgt Platina, Diamanten und Gold. Rio de Janeiro (---Januarfluß; so von den Entdeckern nach dem engen Eingang zu der wundervollen Bai genannt, die sie für die Mündung eines Flusses hielten — entdeckt 1. Januar 1501), Hst. und größter Kaffee- aussuhrhafen, — Andere Küstenstädte: B a h i a und Pernambnco, D i e 3 s ü d l i ch e n R e p n b l i k e n Paraguay, Uruguay und Argentinien (zusammen mal so groß als das Deutsche Reich mit kaum 5 Mill. E.> sind sehr reich an Viehherden und unterhalten eine starke Ausfuhr von Wolle, Häuten, Fleisch, Fleischextrakt, Talg, Hörnern, Roßhaaren und Knochenmehl. t In Argentinien finden sich Ansiedelungen von Deutschen, die hier aber von der Regierung ebenso vernachlässigt werden, als die in Brasilien. Buenos Aires (= gute Lüfte, so genannt wegen des schönen Klimas), Hst. von Argentinien, größte Stadt Südamerikas (540 Tsd. E-), für den See-Handel vorzüglich gelegen, mit den wichtigsten Plätzen des Innern durch Eisenbahnlinien verbunden. — Zu Argentinien gehört auch P a t a- go n 1 e n bis t zu den Anden und die Osthälfte von F e n e r l a n d. — Montevideo, feste Hst. von Uruguay. Im N. liegt a u s dem w. H 0 ch l a u d das k 0 l 0 u i a l e G u- ha na, an der Küste sehr ungesund, obgleich von ergiebiger Fruchtbarkeit. Hier haben Engländer, Franzosen (Eayenne) und Niederländer Besitzungen. — ~die Tiefebenen des Orin 0 c 0 gehören größtenteils zu Venezuela.

8. Teil 1 = Grundstufe - S. 72

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
'2 Länderkunde- schätze birgt. Diese sind der Hauptträger der belgischen Industrie, die sich namentlich am ^l.-Rande des Berglandes entfaltet. — Die bedeutend- sten Flüsse des Landes sind Maas und Schelde. Letztere ist durch die Breite. Tieft und Wasserfülle ihrer Mündungsarme von großer Be- deutung für die Schiffahrt. Die Bewohner sind zur größeren Hälfte deutscher Abstammung (Vlämen), zur kleinern Wallonen, welche die französische Sprache reden. Diese ist auch Amts- und Schriftsprache. Die Vlämen wohnen im Tieflande, die Wallonen im s. Hügel- und Berglande. Ihrer Religion nach ist die Bevölkerung fast ausschließlich katholisch. Die Volks- bildung steht auf ziemlich niedriger Stnfe. — Die H a u p t u a h r u u g s- quelle ist die I n d u st r i e. Belgien gehört zu deu ersten Industrie- ländern der Erde. Ein anderer wichtiger Erwerbszweig ist der H a n d e l, dem namentlich auch das engmaschige Bahnnetz dient (b a § dichteste aller Staaten der Erde!). Endlich ist noch die mustergiltige Landwirtschaft zu erwähnen, die aus dem Gebiete des Ackerbaues, der Viehzucht (Brabanter Pserde) und Gartenkultur großartige Erfolge aufzuweisen hat. Auch der Bergbau ist bedeutend. Jnbezug aus Steinkohlenproduktion gehört Belgien zu deu ersteu Ländern der Erde. Brüssel '472 Tsd. E-), Hst, des Königreichs, erster Jndustrieplatz des Landes «Brüsseler Spitzen», Sitz von Kunst und Wissenschaft. In der Nähe der Schlachtort Belle Alliance. — Lüttich an der Maas, im Mittel- punkte eines Bezirkes ausgedehnter Steinkohlen- und Eisenlager; großartige Metall- (Gewehre) und Tuchfabrikation. — Antwerpen, stark befestigte Handelsstadt au der untern Schelde; zweiter Seehandelsplatz des euro- päifchen Festlandes; Auswandererhafen. — Ostend e. sehr besuchtes See- bad. — Gent, alte Handels- und bedeutende Industriestadt (Baumwollen- waren) an der Schelde. Iii. Großher^ogtum Luxemburg (2600 qkm, 200000 E.), von Belgien, Rheinland, Dentsch-Lothringen und Frankreich begrenzt, von den ö. Verzweigungen der Ardennen erfüllt und zahlreichen Flnßthälern durch- schnitten, die zum Flußgebiet der Mosel gehören. B e w 0 h n e r fast durchweg deutsch und katholisch. Hst. Luxemburg (Lützelburg, d. h. kleine Burg). . B. Äideuropa. 1. Die Pyrenäen-Halbinsel. (569 000 qkm, 21,7 Mill. E.) 1. Das Land. Lage und Grenze n nach der Karte. — Die K ü st e n e n t w i ck e l u u g weist geringe Gliederung auf. Es fehlt durch- weg an tieferen Meereseinschnitten. Die N.« und N.-W.-Küste ist eine felsige, schwach ausgezackte Steil- küste und sehr hafenreich. Die Westküste ist flach und durch breite Fluß- mündungen gegliedert. Die Küste des Auttelmeeres _ ist durch häufigen Wechsel vou 'Flach- und Steilküsteu gekennzeichnet. Die schmale Meer- enge von Gibraltar verbindet das Mittelmeer nnt dein Atlantischen Ozean. Kap Tarifa ist der südlichste Punkt Europas. Die Felsenfeste Gibraltar ist der englische Wachtposten am Eingang zum Mittelmeer.

9. Teil 1 = Grundstufe - S. 75

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Südeuropa. '5 den sonnigen Alpenthälern, ausdauern. Die außerordentliche Fruchtbar- keit der Ebene ermöglicht reiche Getreideernten (namentlich Weizen und Mais), lohnende Baumkultur (Oliven, Maulbeerbäume, Kastanien, Walnuß- bäume) und Weinbau, so daß die ganze Ebene einem wohlgepflegten Garten gleicht. Der Apennin, ein Mittelgebirge, umzieht zunächst den Golf von Genua, nähert sich dann aus seinem weitern Zuge der adriatischen Küste, bildet iu seinem mittleren Teil (n. von Rom) das wilde Hochland der A b r u z z e it. In Süditalien teilt sich das Gebirge in zwei Kämme. Der Apennin besteht vorwiegend aus Kalk und ist wasserarm. In seinem n. Teile vorzüglicher Marmor. — Die Ostseite der Halbinsel hat schmalen, sehr beschränkten Küstensaum. Die Westseite ist die begünstigter?, weist die bedeutendsten Flüsse, A r n o und Tiber, auf, hat thalreiche Uferland- schasten und Küstenebenen, ist buchten- und hafenreich und von Küsteninseln begleitet lelba). — In der Nähe von Neapel der Vulkan Ve s n v. — Das Klima ist Mittelmeerklima, hat milde Winter und ist dem Gedeihen von Südfrüchten (Apfelsinen, Citronen, Feigen) zuträglich. Von den Insel u sind die bedeutendsten S i e i l i e n mit dem gewal- tigen Vulkankegel des Ätna, und das fast gleichgroße Sardinien- — Corsic ci gehört zu Frankreich, die M a l t a g r n p p e zu England. Sämt- üche der genannten Inseln sind gebirgig. 3. Die Lewohner sind romanischer Abstammung und fast durchweg katholisch. Im Altertum war Italien der Kern des großen römischen Reichs, welches alle Mittelmeerländer und weite Hinterländer derselben umfaßte. Im Mittelalter blühten besonders Kunst und Wissen- schaft in Italien. Noch heute werden die Meisterwerke der berühmten italienischen Maler bewundert. Die Volksbildung steht ans niedriger Stufe. — Die Haupt nahrnngsquelle der Bevölkerung ist die L a n d w i r t s ch a s t. Der Getreidebau blüht besonders in der Poebene; Italien ist vor allen Ländern Europas das Land der Südfrüchte und der Hler^engung. S e i d e u p r o d u k t i o n besonders in der Lombardei. Die Armut an Mineralien, namentlich an Steinkohlen, läßt die G r o ß i n d n st r i e nicht recht zur Entwickelung kommen. Außer Seidenindustrie wäre noch die Verfertigung von Thonwaren (Majolika), Glaswaren und Strohhüten zu nennen. Der Handel beginnt sich seit Eröffnung des Snez-Kanals wieder zu heben. 3. Ortskunde. a) In Oberitalien: Turin (305 Tsd. (£.), Großstadt am obern Po und der Bahnlinie, welche aus Frankreich durch den Mont Cenis-Tnnnel führt. Genua, in schöner Lage am ligurischen Küstensaum, Italiens erste Seehandelsstadt. — Mailand (407 Tsd. E-\ Hst. der Lombardei, Knotenpunkt des oberitalienischen Bahnnetzes, Hauptort für Seidenindustrie, reich an Kunstbauten, worunter der große berühmte Marmordom. — M a n t u a, starke Festling in sumpfiger Umgebung. — Venedig, aus xmseln in den Lagunen (Strand- oder Küstenseen) des Adriameeres gelegen, ehemals die reichste und mächtigste Handelsrepublik Europas, reich an Kirchen und Palästen; Handelsstadt. k) I >n Gebiete der eigentlichen Halbinsel: Floren z, am Arno, berühmt durch feine großartigen Kunstsammlungen: Jndnstrie- stadt. — Rom (410 Tsd. E.), Hst. des Königreichs und Sitz des Papstes, zu beiden Seiten des Tiber gelegen, im Altertum Hst. des größten Welt- reiches, im Mittelalter Hst. der Christenheit des ganzen Abendlandes, reich an alten Kniistschätzen und Baudenkmälern (Forum. Engelsburg). Peters- kirche, größte und herrlichste christliche Kirche- — 'Neapel (512 Tsd. E-), größte Stadt Italiens, sehr schön am gleichnamigen Golf inmitten der Fruchtgefilde Campaniens gelegen; zweiter Handelshafen Italiens. In der

10. Teil 1 = Grundstufe - S. 21

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Landeskunde. ^ 1 zeitweise bedeutende Wasseransammlungen. Unter den zahlreichen Seen, welche am Fuße der deutschen Alpen sich vorfinden, sind besonders der Bodensee und der Königssee zu nennen. Der Bodensee lagert sich vom Westmß der deutschen Alpen nach N.-W. und wird vom Rhein durchflössen. Seiner Lage und Größe wegen wird er auch „Schwäbisches Meer" genannt. Für Ansiedelung, Handel und Verkehr ist derselbe seit altersher sehr wichtig. Zahlreiche Schiffe durch- kreuzen seine Fluten, und an seinen lieblichen Usern liegen viele, darunter recht alte Städte. Die bedeutendste derselben ist die alte Bischofsstadt Konstanz. Sie gehört zu Baden- 3. Die Bewohner sind deutscher Abstammung und fast durchweg katholischer Konfession. Die gesnnde Berglust und die vorwiegende Be- schästignng im Freien fördern Gesundheit, Rüstigkeit und Frohsinn. Die Nahrungsquellen richten sich nach der Natur des Landes. In dem weidereichen westlichen Alpengebiete herrscht Viehzucht und Feldbau vor; in den waldreichen bayrischen Alpen nähren sich die Älpler von Wald- Wirtschaft lind Holzschnitzerei, und in den salzreichen östlichen Gebieten gesellt sich zum Sennen und Bildschnitzer noch der Bergmann. Die Be- Völkerungsdichtigkeit ist gering. — Als Wohnhaus tritt namentlich in Dörfern und Einzelgehöften das „Schweizerhaus" auf. Es ist aus Stein und Holz erbant und weist unter dem weit vorragenden Dache Galerieumgänge auf. Das wenig fchräge Dach ist mit Steinen beschwert, um es gegen die Sturmgewalt zu sichern. 2. Die oberdeutsche Kocheöene mit ihrer Amwallunfl. 1. Die Hochebene, l. Vom Fuße der deutschen Alpen erstreckt sich nach N. bis über die Donau hinaus eilte weite Hochfläche, oberdeut- sche oder süddeutsche Hochebene genannt. Sie gehört größtenteils zu Bayern, nur der Teil westlich der Jller ist württembergisch und badisch. Der große Teil südlich der Donau heißt nach den deutschen Volksstämmen der Schwaben und Bayern die fchwäbisch - bayrische Hochebene; der kleine Teil nördlich der Donau die Hochebene der Oberpfalz. Im N. wird die Hochebene vom schwäbisch-fränkischen Jura und dem Böhmerwalde begrenzt, im 8.-0. geht sie in das österreichische, im S.-W. in das schweizerische Alpenvorland über. Die mittlere Erhebung der Hochfläche beträgt im 8. über 500, im X. 400 m. 2. Der Hauptfluß des Hochlandes ist die Tonau. Sie kommt vom Schwarzwalde, fließt bis Regensburg nordöstlich und wendet sich von hier ab südöstlich der österreichischen Grenze zu. Welche deutschen Staaten durchfließt sie? Bei welcher Stadt tritt sie über die österreichische Grenze? Warum macht sie bei Regensburg die bedeutsame Biegung? Bereits oberhalb dieser Stadt ist der Strom schiffbar und wird von zahl- reichen Frachtschiffen, Flößen und Dampfern befahren. — Die beden- teudsten Nebenflüsse der Donau rechts sind die Alpenflüsse Jller, Lech, Isar, Inn. Was ist bereits über ihre Natur erwähnt? Vergleiche die Flüsse hinsichtlich ihrer Größe! Welche beiden biegen in ihrem untern Lause nach N.-O. um? Unter den linken Nebenflüssen ist die Na a b zu nennen, welche vom Fichtelgebirge kommt. 3. Klima und Fruchtbarkeit der Hochebene lassen mancherlei zu wünschen übrig. Wegen der hohen Lage des Landes ist das Klima rauh. Große Hochmoorflächen, Riede genannt, lagern sich um die Flüsse, be- sonders um Isar und Donau, und beeinträchtigen die Fruchtbarkeit des Landes. Indessen wird doch viel Getreide auf der'hochfläche gebaut.
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